1. Netzwerkprogrammierung für mobile Geräte
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- Martha Inken Dunkle
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1 1. Netzwerkprogrammierung für mobile Geräte Lernziele 1. Netzwerkprogrammierung für mobile Geräte Themen/Lernziele: Konzepte der verbindungslosen Kommunikation beherrschen Client/Server-Anwendungen auf der Basis von TCP realisieren können Beschränkungen für mobile Geräte im Bereich der Datenkommunikation kennen Protokolle der Anwendungsschicht mit Hilfe von Android nutzen können Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 11
2 User Datagram Protocol verbindungsloses Protokoll, nicht zuverlässig einfach paketorientiert, Pakete heißen Datagramme gehört zur Transportschicht, OSI-Layer 4 Spezifiziert in RFC 768 Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 12
3 Nicht-Zuverlässigkeit Datagramme können verloren gehen Können in anderer Reihenfolge eintreffen Sender und Empfänger werden über den Verlust von Datagrammen nicht informiert Fehlerhafte Daten werden nicht nochmals übertragen Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 13
4 Aufbau eines UDP-Datagramms Kopfteil besteht aus vier 16 Bit Feldern: Portnummer des Senders Portnummer des Empfängers Gesamtlänge des UDP-Datagramms Prüfsumme Darauf folgen die Nutzdaten des Datagramms. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 14
5 Maximallänge: Bytes, abzüglich IP-Header (20 Bytes) und UDP- Header (8 Bytes), max Bytes Nutzdaten Problem: Fragmentierung der Pakete, idealerweise Fragmentierung vermeiden, anhängig von der Maximum Transmission Unit (MTU) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 15
6 UDP-Anwendungen Vorteil gegenüber TCP: Geringerer Protokoll-Overhead, kein Verbindungsaufbau notwendig. Domain Name System (DNS) Simple Network Management Protocol (SNMP) Trivial File Transfer Protocol (TFTP) Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 16
7 Sockets Ein Socket ist ein Endpunkt einer Kommunikationsverbindung zwischen Prozessen in einem Netzwerk. Ein Stream-Socket dient zur Übertragung von Zeichenströmen, typischerweise TCP-basiert. Mit einem Datagramm-Socket werden Datagramme übertragen, typischerweise UDP-basiert. Kommunikation ist bidirektional, d.h. über den Socket können Daten versendet und empfangen werden. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 17
8 Datagramm-Sockets in Java Klasse java.net.datagramsocket Socket wird durch Konstruktor an eine Portnummer des lokalen Rechners gebunden: DatagramSocket() throws SocketException Erzeugt einen Datagramm-Socket und bindet ihn an einen verfügbaren Port des lokalen Rechners. DatagramSocket(int port) throws SocketException Erzeugt einen Datagramm-Socket und bindet ihn an die Portnummer port des lokalen Rechners. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 18
9 SocketException ist Unterklasse von IOException. Methoden für DatagramSocket: InetAddress getlocaladdress() Liefert die IP-Adresse, an die der Datagramm-Socket gebunden ist. int getlocalport() Liefert die Portnummer, an die der Datagramm-Socket gebunden ist. void close() Schließt den Socket. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 19
10 Datagramme in Java Klasse java.net.datagrampacket Konstruktoren: DatagramPacket(byte[] buf, int length, InetAddress address, int port) Zum Senden von Daten. Empfänger wird durch address und port angegeben, buf enthält die zu sendenden Daten, length gibt die Anzahl der zu sendenden Bytes an. DatagramPacket(byte[] buf, int length) Zum Empfangen von Daten. length legt fest, wie viele Bytes maximal empfangen werden. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 20
11 Ein zum Empfangen von Daten erzeugtes Paket kann mit Hilfe der Methoden setaddress() und setport() auch nachträglich noch zum Senden verwendet werden. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 21
12 Datagramme senden und empfangen (1) Methoden der Klasse DatagramSocket: void send(datagrampacket packet) throws IOException Sendet ein Datagramm von diesem Socket aus. void receive(datagrampacket packet) throws IOException Empfängt ein Datagramm, Methode ist blockierend. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 22
13 Datagramme senden und empfangen (2) Methoden der Klasse DatagramPacket: byte[] getdata() Liefert eine Referenz auf den Inhalt des Datenpuffers. int getlength() Liefert die Anzahl der Bytes, die empfangen wurden. InetAddress getaddress() Liefert die IP-Adresse des Senders. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 23
14 int getport() Liefert die Portnummer des Senders. void setdata(byte[] buf) Setzt den Datenpuffer des Datagramms. void setlength(int length) Bestimmt die zu sendende Anzahl an Bytes bzw. die maximale Anzahl an Bytes, die empfangen werden können (Pufferlänge). void setaddress(inetaddress address) Legt die IP-Adresse des Empfängers fest. void setport() Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 24
15 Legt die Portnummer für den Empfänger fest. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 25
16 UDP in Android API identisch zu J2SE Leider unterschiedliches Verhalten bei der Pufferlänge: Bei Android keine Unterscheidung zwischen Pufferlänge und Anzahl empfangener Bytes Kurze empfangene Datagramme reduzieren die gesetzte Pufferlänge! Lösung: Vor jedem Receive die Pufferlänge mittels setlength() wieder auf die tatsächliche Länge des Puffers setzen. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 26
17 Beispiel 1.1. Echo-Server (J2SE) und mobiler Echo-Client (Android) Echo-Client sendet zufälligen String an Echo-Server, Echo-Server liefert diesen String zurück. Man beachte: Antwort Datagramm des Echo-Servers passiert ungehindert die Firewall. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 27
18 Definition von Timeouts Ein Aufruf von receive() blockiert normalerweise, bis ein Datagramm empfangen wurde. Methoden für Timeouts: void setsotimeout(int timeout) Setzt den Timeout, receive() blockiert höchstens timeout Millisekunden und löst dann java.net.sockettimeoutexception aus. timeout == 0 schaltet Timeouts ab. int getsotimeout() liefert den aktuellen Timeout-Wert. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 28
19 Einschränkung der Verbindungen Methoden der Klasse DatagramSocket, mit denen der Empfang auf eine bestimmte Absenderadresse und der Versand auf eine bestimmte Empfängeradresse eingeschränkt werden kann. void connect(inetaddress address, int port) Datagramme können nur von dieser IP-Adresse/Port empfangen bzw. an diese gesendet werden. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 29
20 void disconnect() Hebt die durch connect() definierten Restriktionen auf. Abfragen der definierten Restriktionen mit InetAddress getinetaddress() bzw. int getport() Man beachte: Dies sind Methoden der Klasse DatagramSocket Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 30
21 Network Address Translation (1) Mobile Geräte befinden sich typischerweise in einem lokalen Netz: GPRS/UMTS/HSPA: nicht öffentliche IP-Adresse des Mobilfunkanbieters WLAN: nicht öffentliche IP-Adresse der Institution Für die Kommunikation mit Internet-Servern muss eine Abbildung der nicht öffentlichen Adressen auf eine öffentliche Adresse stattfinden. Network Address Translation (NAT) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 31
22 Network Address Translation (2) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 32
23 Network Address Translation (2) NAT: Verfahren, die automatisiert Adressinformationen in Datenpaketen durch andere ersetzen, um verschiedene Netze zu verbinden. Kommen typischerweise in Routern zum Einsatz. NAT-Typen: Source-NAT Destination-NAT Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 33
24 Source-NAT (1) Beim Source-NAT wird die Adresse des Computers umgeschrieben, der die Verbindung aufbaut. Motivation: z.b. Knappheit öffentlicher IPv4-Adressen Viele nicht öffentliche IP-Adressen teilen sich eine öffentliche IP-Adresse. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 34
25 Source-NAT (2) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 35
26 Destination-NAT (1) Beim Destination-NAT wird die Adresse des angesprochenen Computers verändert. Z. B. Zugriff auf einen Server (HTTP, SSH), der nicht im nicht öffentlichen Netz liegt. Weiterleitung der ankommenden Verbindungen an öffentlicher Adresse des Routers zu Rechner im lokalen Netz. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 36
27 Destination-NAT (2) Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 37
28 Klassen von NATs Full Cone NAT Statische Umsetzung intern zu extern, Pakete können von externen Rechnern an interne Rechner über die externe Adresse des NATs geschickt werden. Restricted Cone NAT Wie Full Cone NAT, ein externer Rechner kann aber nur dann einem internen Rechner ein Paket schicken, wenn vorher der interne dem externen ein Paket geschickt hat. Keine Berücksichtigung von Ports. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 38
29 Port Restricted Cone NAT Wie Full Cone NAT, zusätzlich wird im Mapping aber der Port berücksichtigt Symmetric NAT Für jedes Ziel bei der Kommunikation ein eigenes Mapping, externe Rechner/Port müssen Paket erhalten haben, damit sie ein Paket an den internen Rechner schicken können. Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 39
30 Problem: Offenhalten von Ports im Router/Firewall (1) Im Echo-Beispiel durchdrang das Antwort-Datagramm die Firewall des mobilen Clients. Grund: Router hält bei ausgehenden Datenpaketen Port für eine gewisse Zeit für Antwort-Pakete offen. Router merkt sich dabei die Zuordnung öffentliche IP-Adresse/Port zu privater IP-Adresse/Port Stichwort: Connection Tracking, siehe Homepage Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 40
31 Problem: Offenhalten von Ports im Router/Firewall (2) Was aber tun, wenn Datagramme unregelmäßig über einen Server verteilt werden sollen? Router/Firewall lässt Pakete nicht durch! Typische Lösung: Keep-Alive Datagramme Keep-Alive Datagramme: Der mobile Client sendet in kurzen Abständen eine leere (oder minimale) Nachricht an den Server. Konsequenz: Port bleibt offen für Pakete vom Server Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 41
32 Server kann jederzeit Datagramme an den Client senden, die von der Firewall durchgelassen werden. Bei VoIP: STUN-Protokoll, in Verbindung mit erkennen der NAT-Klasse Mobile Informationssysteme II Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, WS 10/11 42
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