Gründung eines Expertennetzwerkes für Krisenmanagement im Stromnetz der MITNETZ STROM
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- Jacob Hilko Gerber
- vor 7 Jahren
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1 Pressegespräch zur Gründung eines Expertennetzwerkes für Krisenmanagement im Stromnetz der MITNETZ STROM Halle Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbh Magdeburger Straße Halle (Saale)
2 Portrait MITNETZ STROM Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbh (MITNETZ STROM) mit Sitz in Halle (Saale) ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviam). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviam-stromnetzes verantwortlich. Das durch das MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund km und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Seite 2
3 MITNETZ STROM größter regionaler Verteilnetzbetreiber Ostdeutschlands Kennzahlen 2013 MITNETZ STROM Fläche Netzgebiet km² Länge Stromleitungen km davon Hochspannung km davon Mittelspannung km davon Niederspannung km Umspannwerke/Trafostationen versorgte Einwohner Mio. 2,3 EEG-Anlagenanzahl EEG-Letztverbraucherabsatz TWh 15,0 EEG-Einspeisemenge TWh 9,9 EEG-Vergütung Mio. Euro Seite 3
4 Sektoren der kritischen Infrastruktur Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung würden nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten. Alle Infrastrukturen sind von der Elektroenergieversorgung abhängig. Medien und Kultur Energie TK und IT Staat und Verwaltung KRITIS Gesundheit Finanz- und Versicherungswesen Wasser Ernährung Transport und Verkehr Quelle: BBK Seite 4
5 Wahrscheinlichkeit Auswirkungen Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen von Netzstörungen (stark vereinfachte Darstellung) 380/220 Kilovolt Verbraucher z. B. Großbetriebe Länder in Europa mehrere Bundesländer 110 Kilovolt Verbraucher z. B. Großbetriebe Stadtwerke Bundesländer Landkreise Großstädte Mittelspannung Verbraucher z. B. Betriebe Stadtwerke Landkreise Städte mehrere Dörfer Niederspannung Verbraucher z. B. Kleinbetriebe Haushalt kleine Dörfer Straßenzüge einzelne Häuser Seite 5
6 Deutscher Bundestag Bericht Technikfolgeabschätzung (TA) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß 56a der Geschäftsordnung ) TA-Projekt: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung Die Folgenanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens) notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist.... Die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht beherrschbar, allenfalls zu mildern. Seite 6
7 Was passiert um uns herum? Zusammenbruch der Kommunikationsnetze starke Einschränkungen im öffentlichen Verkehr Versorgungsengpässe aller Art Entsorgungsprobleme erhebliche Einschränkung oder Unmöglichkeit von Betriebsabläufen in allen Bereichen Engpässe in der medizinischen Versorgung Seite 7
8 Ressourcen* im Entstörprozess Entstörprozess Koordinierung Personal Material Andere Krisenstab enviam Krisenstab MITNETZ STROM / MITNETZ GAS Regionale Einsatzleitungen MITNETZ STROM / MITNETZ GAS Einkauf (Material, Dienstleistungen usw.) Betrieb (z. B.: Betriebsservice, Spezialservice, Dispatching) Regionale Netze (z. B.: Anlagenmanagement, Projektmanagement) Schaltleitung (Strom/Gas) Reservetransformatoren Kabel/Baueinsatzkabel mobile MS-Schaltanlagen (4 Stück Container, 2 Stück Beton) mobile Netzersatzanlagen Partnerfirmen Vertragsfirmen sonstige Firmen Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (Kooperationsvereinbarung mit zwei Landesverbänden) Ressourcenregister sonstige Materialien * z. T. beispielhafte Aufzählung Seite 8
9 Szenario länger anhaltender großflächiger Stromausfall gesamtes Netzgebiet der MITNETZ (VNB) spannungslos Ursachen können unter schiedlich sein, z.b. massive Kraftwerksausfälle im europäischen Verbundnetz Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch, Frequenzprobleme Maßnahmen auf Seiten MITNETZ (VNB) Ursachenklärung mit ÜNB Schaffung definierter Schaltzustand Aktivierung der Krisenorganisation Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit (Personal, Technik, Material) Netzgebiet der MITNETZ STROM Seite 9
10 Sicherheitssymposium enviam + THW ( ) Tagesordnung Störungskommunikation Netz, ein System zur automatischen Informationsbereitstellung bei Netzstörungen Erfahrungen einer großen Rettungsleitstelle Kommunale Erfahrungen mit der Störungskommunikation Energiewende; Brennpunkt Ostdeutschland - Wo bewegen wir uns hin? Auswirkungen der Energiewende auf Transportnetze im Jahr 1 der Energiewende Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler gemäß Energiesicherungsgesetz - Behördliches Krisenmanagement zur Sicherung des lebenswichtigen Bedarfs an Energie in der Bundesrepublik Deutschland Ist die Lastabschaltung das Ultima Ratio? Kaskadenvertrag/Lastabschaltung, Aktivitäten in FNN und BDEW Kritische Infrastrukturen, Vorsorgemaßnahmen Stromausfall Was nun? Das Netztrainingszentrum der GridLab GmbH an der BTU Cottbus als Baustein für eine länderübergreifende Katastrophenschutzübung (LüKEx) Kritische Infrastruktur Energie in Deutschland Lang anhaltender Stromausfall: Herausforderung für das THW Krisenvorsorge auf Landkreisebene Krisenvorsorge auf Gemeindeebene, Erfahrungen mit krisenhaften Hochwassersituationen Krisenvorsorge und Krisenmanagement in der Praxis am Beispiel der Stadt Chemnitz Krisenorganisation envia NSG vor dem Hintergrund lang andauernder flächendeckender Stromausfall TankNotStrom MITNETZ STROM D. Hollmach Berufsfeuerwehr Cottbus A. Dressler Bürgermeister Jessen D. Brettschneider MITNETZ STROM H. During 50 Hertz G. Scheibner BNetzA A. Frechen MITNETZ STROM J. Zeidler MITNETZ STROM D. Hünlich BTU Cottbus Prof. Dr. H. Schwarz BBK K. Stolzenburg THW A. Broemme Landrat LK Mittelsachsen V. Uhlig Bürgermeister Jessen D. Brettschneider Berufsfeuerwehr Chemnitz S. Süß MITNETZ STROM U. Stöckel HWR Berlin S. Geißler Seite 10
11 Arbeitsgruppe Maßnahmen bei länger anhaltendem Stromausfall Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vertretern von: Schmaler Grat zwischen Fiktion und Wirklichkeit Landes- und Kreisverwaltungen sowie Kommunen Rettungsleitstellen und Feuerwehren Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Übertragungsnetzbetreiber (50HzT) und Stadtwerke TOTAL Deutschland GmbH, Tanklager Hartmannsdorf Zielstellung der gemeinsamen Arbeitsgruppe: Erarbeitung von vorbereitenden Maßnahmen Aufzeigen von Lösungsansätzen für > Kommunikation und > Treibstoffversorgung Vernetzung der Akteure Seite 11
12 Aufrechterhaltung von Kommunikation und Treibstoffversorgung Kommunikation Priorisierung von Mobilfunkrufnummern der Akteure lt. PTSG) Beschaffung von Satellientelefonen für > Verwaltungen, Behörden > Rettungsleitstellen > Netzbetreiber Rufnummernerfassung in einem zentralgeführten Register Erprobung der Kommunikation im Rahmen regelmäßiger Krisenübungen Treibstoffversorgung Sicherstellung der Stromversorgung ausgewählter Tankläger Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit ausgewählten Tanklägern Erarbeitung von Notfallplänen auf Landkreisebene zum Bezug und der Verteilung von Kraftstoffen aus Tanklägern Erarbeitung eines Konzeptes zur polizeilichen Sicherung der Tankläger und Transporte Verlängerung der Überbrückungsdauer ausgewählter stationärer Netzersatzanlagen auf 72 Stunden ohne Nachbetankung Seite 12
13 Notversorgung Tanklager Tanklager Hartmannsdorf Seite 13
14 Broschüre Ergebnisse der Workshop-Reihe Krisenmanagement Empfehlungen und Beispiele zur Gewährleistung der: Kommunikation Treibstoffversorgung Seite 14
15 Vorsorge sowie enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sind unabdingbar Expertennetzwerk Krisenvorsorge Bildung eines Expertennetzwerkes Krisenvorsorge Länger andauernder Stromausfall zum zyklischen Abgleich von Informationen regelmäßige Zusammenkunft der Experten (Expertennetzwerk) im Zyklus von einem Jahr enge Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Angebot zur Mitarbeit in Projekten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, insbesondere KritisNOTSTROM Berücksichtigung der Ergebnisse im Projekt KritisNOTSTROM des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Seite 15
16 Fazit, Erwartungen Krisenvorsorge ist eine gemeinschaftliche Aufgabe Aufrechterhaltung von Kommunikation und Treibstoffversorgung sind zwei wesentliche Grundvoraussetzung zur Bewältigung von Großereignissen Erwartungen weitere Bearbeitung des Themas im Expertennetzwerk Krisenvorsorge, gemeinsam mit Behörden Fortsetzung Zusammenarbeit mit BBK zu KritisNOTSTROM Bewusstsein für Sonderrolle der Elektrizitätsversorgung im Krisenfall schaffen Krisenvorsorge zum Nulltarif ist nicht möglich Seite 16
17 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbh Magdeburger Straße Halle (Saale)
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