Das infektiöse Welpensterben beim Hund! Eine Impfung der Hündin zum Schutz der Welpen!

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Ursula Fuchs
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1 Das infektiöse Welpensterben beim Hund! Eine Impfung der Hündin zum Schutz der Welpen!

2 WAS VERSTEHT MAN UNTER INFEKTIÖSEM WELPENSTERBEN (CANINE HERPESINFEKTION)? Das infektiöse Welpensterben ist eine tödliche Infektionskrankheit von Welpen aufgrund einer Infektion mit dem Herpesvirus des Hundes (canines Herpesvirus). Von großer Bedeutung ist das Herpesvirus vor allem in Hundezuchten, wo es zu erheblichen Verlusten unter neugeborenen Welpen führt. Vor allem die schwachen, unter zwei bis drei Wochen alten Welpen sind gefährdet. Für sie endet die Infektion mit dem Herpesvirus häufig tödlich. WIE WIRD DAS VIRUS ÜBERTRAGEN? Das Virus ist nur für Hunde infektiös und betrifft weltweit Haus- und Wildhunde. Übertragung durch: den direkten Kontakt (Speichel, Nasen- und auch Genitalsekret) den Deckakt das Muttertier während der Geburt das Muttertier über die Plazenta Wie bei anderen Herpesviren bleiben infizierte Tiere lebenslang Virus träger. Durch Stress (z. B. Geburt, Ausstellung, andere Erkrankungen), Immunsuppression oder Medikamente (z. B. Cortison) kommt es häufig zur Reaktivierung der Virusvermehrung und damit zu einer Ansteckung ng anderer Hunde in einer Zucht. 2

Von großer Bedeutung ist das Herpesvirus vor allem in Hundezuchten, wo es zu erheblichen Verlusten unter neugeborenen Welpen führt.

3 WIE WIRKT SICH EINE HERPESINFEKTION AUS? Der Verlauf der Infektion hängt vom Alter des Tieres zum Zeitpunkt der Infektion ab. Erwachsene Hunde Die Infektion beim erwachsenen Tier verläuft meist völlig unbemerkt und geht häufig nur mit milden klinischen Symptomen einher, z. B. milde Schnupfensymptome oder Bläschenbildung auf der Vaginal-/Penisschleimhaut. Eine Infektion während der Trächtigkeit kann zu folgenden Problemen führen: Unfruchtbarkeit Frühgeburten Totgeburten Welpen Schwere Infektionen mit tödlichem Ausgang (infektiöses Welpensterben) treten ausschließlich bei Welpen in den ersten Lebenswochen auf. Je jünger die Welpen sind, desto dramatischer sind die Folgen. Typische Symptome sind: Durchfall und Erbrechen Unterkühlung und Wimmern Saugunlust und Gewichtsverlust Tod innerhalb von 1 2 Tagen Neugeborene Hunde sind aufgrund ihres unvollständig entwickelten Immunsystems und ihrer niedrigen Körpertemperatur (zwischen 35 C und 37 C) in der ersten Lebenswoche besonders anfällig. Dieser niedrige Temperaturbereich bietet ideale Bedingungen für eine Vermehrung des Herpesvirus. Sind die Welpen bei der Erstinfektion älter als 2 bis 3 Wochen, verläuft die Infektion wie bei älteren Hunden meistens symptomlos, sie bleiben jedoch lebenslang Virusträger und stellen somit eine Ansteckungsquelle für andere Tiere dar. 3

milde Schnupfensymptome oder Bläschenbildung auf der Vaginal-/Penisschleimhaut.

4 WIE STARK IST DAS HERPESVIRUS VERBREITET? Viele Untersuchungen in Europa deuten darauf hin, dass die Gefahr der Herpesinfektion bisher unterschätzt wurde. In infizierten Zuchten kann die Sterblichkeitsrate aufgrund der Herpesinfektion jedoch bis zu 80 und 100 % betragen. Studien in Europa zum Vorkommen des Herpesvirus in Hundezuchten weisen Infektionsraten zwischen 31 % und 88 % nach. In Deutschland sind 30 % der Zuchthunde (d. h. jeder 3. Hund) betroffen, wie Studien aus 2005 der Universität Leipzig bestätigen. WIE WIRD DIE HERPESINFEKTION DIAGNOSTIZIERT? Der Nachweis einer Herpesinfektion ist nicht ganz einfach, da Antikörper nur für ein paar Monate nachweisbar sind. Ein negativer Antikörperspiegel bei einer Hündin bedeutet deshalb keinesfalls, dass die Hündin nicht infiziert oder Träger des Virus ist. Die definitive Diagnose einer Herpesinfektion erfolgt durch einen Virusnachweis in Gewebeproben z. B. bei verstorbenen Welpen durch eine Obduktion. GIBT ES BEHANDLUNGS- MÖGLICHKEITEN BEI INFEKTIÖSEM WELPENSTERBEN? Leider kann man das Herpes-Virus nicht direkt bekämp- fen. Eine geringe Über lebenschance besteht für erkrank- te Welpen darin, diese möglichst schnell in eine warme Umgebung zu bringen, um ihre Körpertemperatur kons- tant zu halten. 4

Studien in Europa zum Vorkommen des Herpesvirus in Hundezuchten weisen Infektionsraten zwischen 31 % und 88 % nach. In Deutschland sind 30 % der Zuchthunde (d. h. jeder 3.

5 GIBT ES EINE MÖGLICHKEIT DIE WELPEN VORBEUGEND ZU SCHÜTZEN? Ja, es gibt eine Impfung der Hündin zum Schutz der Welpen! Welpen sind zuverlässig geschützt, wenn sie Antikörper in den ersten Lebenstagen über die Muttermilch aufnehmen. Dies ist durch einen so genannten Muttertierimpfstoff gegen die Herpesinfektion möglich. Die Hündinnen werden bei jeder Trächtigkeit geimpft und entwickeln so Antikörper, die die Welpen über die Muttermilch aufnehmen und so vor einer klinischen Erkrankung Ihrer Welpen schützen. 2 Impfungen zu jeder Trächtigkeit 1. Impfung 2. Impfung Die Impfung der Hündin zum Schutz der Welpen! Während der Läufigkeit oder 7 bis 10 Tage nach dem Decktermin 1 2 Wochen 1 2 Wochen vor dem Geburtstermin Geburtstermin Die sehr gute Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes wurde sowohl in Studien als auch im Feld seit 2004 gezeigt. Sowohl Herpesnegative als auch Herpes-infizierte Hündinnen und Virusträger können geimpft werden. 5

Dies ist durch einen so genannten Muttertierimpfstoff gegen die Herpesinfektion möglich.

6 WELCHEN NUTZEN HABE ICH ALS ZÜCHTER / TIERHALTER DURCH DIE IMPFUNG? Die Impfung verhindert die Welpensterblichkeit, die durch das canine Herpesvirus verursacht wird. Dadurch wird die Anzahl gesunder und abgesetzter Welpen deutlich erhöht. Beim Züchter bedeutet eine hohe Welpensterblichkeit neben der emotionalen Belastung vor allem einen hohen finanziellen Verlust (je nach Rasse pro Welpe ). Dies kann sich dramatisch auswirken, denn in Herpes-infizierten Zuchten kann die Welpensterblichkeit bis zu 80 und 100 % betragen. auf Ausstellungen, bei Zuchtprüfungen und Gerade Zuchthunde sind permanent ent gefährdet, da sie viel Kontakt zu anderen Hunden haben. Ansteckungsquellen existieren überall: beim Deckakt durch fremde Rüden. Eine Herpesvirusinfektion sollte in allen Fällen von Unfruchtbarkeit, Totgeburten oder Welpensterben beim Hund als mög liche Ursache in Betracht gezogen werden. Angesichts des fatalen Ausgangs einer Infektion mit dem caninen Herpesvirus, der dadurch entstehenden hohen wirtschaftlichen Verluste bei Züchtern und der guten Verträglichkeit der Impfung ist eine Anwendung nicht nur in Pro blem zuchten, sondern als Standardimpfung bei jeder Trächtigkeit zu empfehlen. 6

Beim Züchter bedeutet eine hohe Welpensterblichkeit neben der emotionalen Belastung vor allem einen hohen finanziellen Verlust (je nach Rasse pro Welpe 600 2000 ).

7 MUTTERPASS DER HÜNDIN Name des Tieres Geboren am Name des Besitzers Anschrift Telefon Tierarzt VOR DER LÄUFIGKEIT Impfstatus abklären und evtl. nochmals impfen Entwurmen Rasse Telefon WÄHREND DER LÄUFIGKEIT Abstrich und bakteriologische Untersuchung beim Tierarzt (wenn nötig vor dem Decken behandeln) Deckzeitpunkt mit Tierarzt absprechen (evtl. Laboruntersuchungen) Telefon im Notfall (Tierklinik) Gewichtskontrolle Foto der Hündin Impfung gegen infektiöses Welpensterben (1. Termin: während der Läufigkeit oder 7 10 Tage nach dem angenommenen Deckzeitpunkt) Bedeckung am Errechneter Geburtstermin

behandeln) Deckzeitpunkt mit Tierarzt absprechen (evtl.

8 TRÄCHTIGKEIT um Tag um Tag 53 Datum Gewicht Datum Gewicht Allgemeine Untersuchung Allgemeine Untersuchung ohne besonderen Befund Besonderheiten Ultraschall Trächtigkeit: ja nein Sonstiges Evtl. Palpation (Abtasten) Feten: ja nein Sonstiges Evtl. Trächtigkeitsnachweis durch Relaxin-Bestimmung (Blutuntersuchung) positiv negativ Sonstiges Bei fraglichem Befund an Tag ggf. Kontrolle nach 1 Woche Röntgen Anzahl Welpen Ultraschall Vitalität: Anzahl Welpen ohne besonderen Befund Momentane Lage der Welpen normal normal reduziert Impfung gegen infektiöses Welpensterben Besonderheiten Sonstiges Sonstiges 2. Impfung: 1 2 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin Evtl. Urin-/Blutuntersuchung (Blutzucker, Nierenwerte): VORBEREITUNG VOR DER GEBURT Saubere Wurfbox in einem ruhigen Zimmer, Hündin daran gewöhnen Desinfektionsmittel Gewichtslisten für die Welpen Saugfähige Unterlage Seife Fieberthermometer Saubere Handtücher Faden/Zwirn oder Nabelklemmen Evtl. Welpenmilch und Fläschchen Wärmelampe Waage Unterschiedliche Farben zur Welpenmarkierung (auf Unbedenklichkeit für die Hündin achten)

Kontrolle nach 1 Woche Röntgen Anzahl Welpen Ultraschall Vitalität: Anzahl Welpen ohne besonderen Befund Momentane Lage der Welpen normal normal reduziert Impfung gegen infektiöses Welpensterben

9 Untersuchung direkt nach der Geburt W E L P E N T A B E L L E Welpe Name Datum Uhrzeit Geburt Geschlecht Farbe Abzeichen Hals, Brust, Bauch, Nabel Kopf, Ohren (Gaumenspalte) Gliedmaßen (Wolfskrallen) Anus/ Rute Besonderes

10 G E W I C H T S T A B E L L E Welpe Welpe fr. = früh Name Geburtsgewicht Tag 1 fr. 1 sp. 2 fr. 2 sp. 3 fr. 3 sp. 4 fr. 4 sp. 5 fr. 5 sp. 6 fr. 6 sp. 7 fr. 7 sp. 8 fr. Name Tag Woche 8 sp. 9 fr. 9 sp. 10 fr. 10 sp sp. = spät Wurmkur! + Hündin Wurmkur! + Hündin Wurmkur! + Hündin Wurmkur, Impfen, Chippen V1-2010

6 sp. 7 fr. 7 sp. 8 fr. Name Tag Woche 8 sp. 9 fr. 9 sp. 10 fr. 10 sp.

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