Sabine Sezgin 2008 Korrektur: Marianne Weng Alle Rechte vorbehalten. Kontaktaufnahme unter:

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2 Sabine Sezgin 2008 Korrektur: Marianne Weng Alle Rechte vorbehalten Kontaktaufnahme unter: 1

3 Bismillahirrahmanirrahim Dieses Buch wurde mit größter Sorgfalt unter Verwendung der deutschen Koranübersetzung von Muhammad Ibn Ahmad Ibn Rassoul hergestellt. Es wurde so nah am Koran wie möglich und doch in einer kindgerechten Sprache erstellt. Für alle großen und kleinen Muslime zum Vorlesen lassen, Selberlesen, Vorlesen und natürlich zum Anmalen. Möge Allah der Erhabene diese bescheidene Arbeit annehmen. Viel Spaß mit dem Buch wünscht euch Tasnim 2

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5 Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen Die Geschichte vom Propheten Yusuf (a.s.) Koran Sure Yusuf 12 Es ist wie Allah(t) selber im Koran sagt: Die schönste der Geschichten Sie wurde Muhammad (sas) in der Zeit seiner Trauer in Mekka offenbart. Es war das Jahr in dem seine geliebte Frau Khadidscha (r.a.) und sein Onkel Abu Talib starben. Diese Geschichte war zur Zeit unseres Propheten (s.a.) bei den Arabern unbekannt. Dementsprechend fängt auch die Offenbarung an: Alif Lam Ra. Das sind die Verse der deutlichen Schrift. Wir haben sie als Koran auf Arabisch offenbart, auf das ihr sie begreifen mögt. Wir erzählen die Schönste der Geschichten, indem wir dir diesen Koran offenbaren, obwohl du zuvor unter denen warst, die keine Kenntnis besaßen... 4

6 O mein Vater, ich sah elf Sterne und die Sonne und den Mond, und ich sah sie vor mir niederfallen. Koran

7 Yusufs (as) Kindheit Der Prophet Yusuf (as) wuchs als elfter von zwölf Söhnen auf. Sein Vater war der Prophet Yakub (as) der später auch Israel genannt wurde. Dessen Vater war der Prophet Issak (as) der wieder der Sohn von dem Propheten Ibrahim (as) war. Eines Tages als Yusuf (as) noch ein Junge war, hatte er einen Traum. Er ging zu seinem Vater und erzählte ihm davon: O Vater, ich sah elf Sterne und die Sonne und den Mond, und ich sah sie vor mir niederfallen. Yakub (as) war ein sehr weiser Mann und er verstand es diesen Traum zu deuten. Er warnte seinen Sohn: Erzähle diesen Traum nicht deinen Brüdern, sie werden sonst versuchen dir zu schaden. Der Teufel versucht die Menschen immer in die Irre zu führen. Aber dich hat Allah (t) auserwählt und du wirst Träume deuten können. Natürlich liebte Yakub (as) alle seine Kinder. Aber Yusuf (as) liebte er besonders, weil er wußte, daß dieser von Allah (t) auserwählt war. Nur einer, der Kleinste seiner Geschwister -Benjamin- war sein richtiger Bruder, die anderen stammten alle von einer anderen Mutter ab. Diese waren sehr eifersüchtig auf Benjamin und Yusuf (as). Es war ihnen nicht entgangen, dass ihr Vater viel Liebe seinen kleinsten Söhnen entgegenbrachte. Die Eifersucht stachelte sie auf: Unser Vater liebt Yusuf und seinen Bruder mehr als uns, obwohl wir viel mehr sind. Wenn wir Yusuf töten oder vertreiben, dann wird unser Vater uns mehr zu schätzen wissen. Einer der jungen Männer wollte seinen Halbbruder doch nicht töten und 6

8 Und als sie ihn mit sich fortnahmen und beschlossen ihn in die Tiefe des Brunnen zu werfen gaben wir ihm ein: Du wirst ihnen diese ihre Tat dereinst sicherlich verkünden, ohne dass sie es merken. Koran

9 schlug vor: Tötet ihn nicht, wenn ihr vorhabt etwas zu unternehmen, dann werft ihn in einen Brunnen! Alle waren einverstanden. Sie gingen zu ihrem Vater und forderten ihn auf: Schicke doch Yusuf morgen mit uns damit er seinen Spaß haben und spielen kann. Wir paßen auch gut auf ihn auf. Yakub (as) kannte seine Kinder gut, deshalb gefiehl ihm der Vorschlag nicht. Es macht mich traurig, wenn ihr ihn mir wegnehmt, und zudem habe ich Angst, dass ein Wolf ihn auffrisst wenn ihr nicht genügend achtgebt. Die Brüder ließen nicht locker, versprachen nochmals gut auf Yusuf (as) aufzupassen und schließlich willigte der Vater ein. Am nächsten Tag nahmen sie den Jungen mit. Aber sie hatten nichts Gutes im Sinn. Als sie an einen Brunnen kamen warfen sie ihn hinein. Doch Allah (t) war mit Yusuf (as) und gab dem zukünftigen Propheten ein: Eines Tages wirst du ihnen von ihrer Tat erzählen, ohne dass sie es merken werden. Die zehn Brüder setzten ihr böses Spiel fort, gingen zu ihrem Vater und sagten: O Vater wir haben einen Wettlauf gemacht und Yusuf hat in dieser Zeit auf unsere Sachen aufgepaßt. Als wir zurückgekommen sind, hatte der Wolf ihn schon aufgefressen. Und zum Beweis gaben sie ihrem Vater Yusufs (as) Hemd. Bevor sie ihn in den Brunnen warfen, hatten sie es ihm ausgezogen, zerrissen und mit Blut beschmiert. Doch der kluge alte Mann mißtraute der Sache: 8

10 Und der Mann aus Ägypten, der ihn gekauft hatte sagte zu seiner Frau: Nimm ihn freundlich auf, vielleicht kann er uns einmal nützlich werden oder wir nehmen ihn als Sohn an. Koran

11 Nein ich glaube euch nicht. Doch ich werde geduldig sein, und Allah (t) darum bitten, dass das was ihr sagt nicht wahr ist. Währenddessen saß Yusuf (as) im Brunnen aus dem er alleine nicht herauskam. Eine Karawane näherte sich der Wasserstelle. Sie machten an der Wasserstelle Rast um ihr Wasser aufzufüllen und die Tiere zu tränken. Einer ließ einen Eimer hinunter, doch er staunte nicht schlecht als in dem Eimer, als er diesen hochzog, ein Junge und kein Wasser war. O haben wir ein Glück! Hier ist ein Junge! rief er erfreut. Doch es waren Männer ohne Ehre. Sie nahmen den Jungen mit in die nächste Stadt und verkauften ihn auf dem Markt für ein paar Dirham. In Ägypten Ein Ägypter erwarb ihn. Er war ein guter gerechter, gerechter Mann der eine hohe Stellung in seinem Land besaß. Er nahm Yusuf (as) mit nach Hause zu seiner Frau und stellte ihn vor: Nimm ihn freundlich auf. Vielleicht kann er uns einmal nützlich werden, oder wir nehmen ihn als Sohn an. So beschützt Allah (t) seine Diener! Yusuf (as) wuchs heran zum Mann und Allah (t) gab ihm eine außergewöhnliche Schönheit. Es heißt, er besaß die Schönheit der halben Schöpfung also nicht der Menschheit, sondern der Schöpfung! Er hatte eine ehrenvolle Stellung in dem Haus in dem er wohnte. Yusuf (as) regelte die Angelegenheiten seines Besitzers und dieser vertraute ihm voll und ganz. Wie sein Vater ihm vorhergesagt hatte, konnte er Träume durch Allahs (t) 10

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13 Willen deuten. Doch nicht nur das, er bekam Weisheit, Wissen und Macht in einem Land, in das er als Sklave kam. Natürlich war der Herrin des Hauses Yusufs (as) Schönheit nicht entgangen. Zwar liebte sie ihren Mann, doch der Wunsch mit Yusuf (as) zusammen zu sein wurde von Tag zu Tag größer. Einmal waren die zwei ganz alleine zu Hause. Sie wollte sicher sein und verschloß alle Türen. Nun komm zu mir! forderte sie ihn auf. Ich suche Zuflucht bei Allah. Wer Schlechtes tut hat keinen Erfolg. Wie ihr inshallah alle wisst, dürfen ein Mann und eine Frau nicht alleine miteinander sein, wenn sie nicht verheiratet sind sonst ist Sheytan der Dritte. Yusuf (as) wußte das und rannte zur Tür, die Frau rannte hinterher, erwischte ihn noch am Hemd und zeriss dieses. Und plötzlich stand der Herr des Hauses, Al-Aziz an der Tür. Seine Frau erschrak und versuchte sich herauszureden: Er wollte mir was Böses antun, wirf ihn ins Gefängnis oder bestrafe ihn anders. Yusuf (as) wehrte sich: Sie war es, die mich gegen meinen Willen festhielt. Al-Aziz war ein gerechter Mann. Deshalb fragte er einen Verwandten seiner Frau um Rat. Dieser antwortete: Wenn sein Hemd vorne zerissen ist, so hat er gelogen, und sie hat die Wahrheit gesprochen. Wenn sein Hemd jedoch hinten zerissen ist, so hat sie gelogen und er hat die Wahrheit gesprochen. Aziz schaute nach und sah, daß das Hemd hinten zerrissen war. Da forderte er seine Frau auf: Du bist schuldig. Bitte um Vergebung deiner Sünden. 12

14 Als sie ihn sahen, bestaunten sie ihn und schnitten sich dabei in die Hände und sagten: Allah bewahre! Das ist kein Mensch, das ist nichts als ein edler Engel. Koran

15 Dieser Vorgang wurde in der Stadt schnell zum Gespräch. Die Frauen lästerten über das Geschehene. Daraufhin überlegte die Frau des Aziz, wie sie dieses Gerede abstellen könne. Sie schickte den tratschenden Frauen Einladungen zum Essen und deckte jeder ein Messer. Sie wußte, wenn die anderen Frauen Yusuf (as) sehen würden, dann würden sie verstummen. Als alle am Tisch Platz genommen hatten, und mit dem Essen angefangen hatten, forderte sie ihren Sklaven auf: Komm heraus zu ihnen! Und Yusuf (as) trat in das Zimmer ein. Die Gäste konnten es kaum fassen als sie ihn sahen: Allah bewahre. Das ist kein Mensch, das ist nichts als ein edler Engel! Und jede hatte vor lauter Schauen und Staunen sich in die Finger geschnitten. Daraufhin sagte seine Herrin: Wegen ihm habt ihr über mich geredet. Wenn er jetzt aber nicht tut, was ich ihm sage, soll er ins Gefängnis geworfen werden. Yusuf (as) wandte sich Allah (t) zu: O mein Herr, mir ist das Gefängnis lieber, als das was sie von mir wollen. Allah (t) der Allhörende der Allwissende erhörte Yusuf (as), und dieser wurde unschuldig ins Gefängnis geworfen. Im Gefängnis Zur gleichen Zeit wie Yusuf (as) kamen zwei junge Männer ins Gefängnis. 14

16 Yusuf (as) sagte: O mein Herr, mir ist das Gefängnis lieber als das, wozu sie mich auffordern. Koran

17 Yusuf (as) sah man es an, dass er ein ehrlicher Mensch war und sie erzählten dem Propheten ihre Träume und baten ihn, sie zu deuten. Der Erste sprach: Ich sah mich Wein auspressen, und der andere sagte: Ich sah mich auf meinem Kopf Brot tragen, von dem die Vögel frassen. Die Ägypter glaubten damals an viele verschiedene Götzen, und bevor Yusuf (as) mit der Deutung der Träume begann, erzählte er ihnen von Allah (t) dem Einzigen, der alleine es wert ist angebetet zu werden. Danach deutete er die Träume folgendermaßen: O meine beiden Kerkergenossen, der eine von euch wird seinem Herrn Wein auschenken und der andere wird gekreuzigt werden, und die Vögel werden von seinem Kopf fressen. Und das, was ich euch jetzt gesagt habe, ist bei Allah (t) schon beschlossen. Es geschah, wie Yusuf (as) es vorhergesagt hatte. Bevor die Männer aber aus dem Gefängnis gingen, bat er denjenigen, der von dem Wein geträumt hatte, dass er Pharao von Yusuf (as) erzählen sollte. -Doch Sheytan ließ ihn das vergessen.- Yusuf (as) blieb viele Jahre unschuldig im Gefängnis. Er hatte diese Zeit mit viel Geduld ertragen, denn Allah (t) prüft uns alle, und die die er liebt, besonders. Doch Allah (t) prüft nicht nur, nein, er belohnt auch die Geduldigen, die auf ihn vertrauen. Der König von Ägypten, der dort Pharao genannt wird, hatte einen Traum. Er forderte seine Traumdeuter auf, diesen zu deuten, doch keiner war dazu in der Lage. Allah (t) plant sorgfältig. Der Mann, der mit Yusuf (as) im Gefängnis war, 16

18 ... Ich sah mich Wein auspressen und der andere sagte Ich sah mich auf meinem Kopf tragen, von dem die Vögel fraßen... Koran

19 hörte davon, dass kein Mensch in der Lage war Pharaos Traum zu deuten. Er erinnerte sich an Yusuf (as). Er bat den Herrscher zu Yusuf (as) gehen zu dürfen und bekam die Erlaubnis dazu. Er ging ins Gefängnis und erzählte dem Propheten folgenden Traum des Pharao: Sieben fette Kühe werden von sieben mageren gefressen und sieben grüne Ähren und sieben dürre Ähren. Der Prophet fing sofort mit der Deutung an: Es werden 7 Jahre kommen, in denen es viel zu ernten gibt, aber nehmt nur das Nötigste und sät das andere wieder aus, denn es werden 7 Hungerjahre kommen, in denen alles was ihr bevorratet habt aufgebraucht wird. Aber bewahrt was auf, damit ihr erneut aussäen könnt. Danach wird es wieder gut werden und ihr werdet Früchte auspressen können. Der frühere Gefängnisinsasse ging sofort zu Pharao und erzählte ihm von der Deutung. Dieser wollte Yusuf (as) sehen. Doch als man ihn aus dem Gefängnis holen wollte, ging er nicht sofort mit. Er forderte den Boten auf, die Frauen von damals nach seiner Unschuld zu fragen. Er wollte Al-Aziz beweisen, dass er ihm gegenüber nicht treulos war. Der Bote ging zu den Frauen und sie konnten nichts anderes als die Wahrheit sagen. Yusuf (as) war erleichtert, dass sein ehemaliger Herr die Wahrheit erfuhr. Pharao hörte die Geschichte und versprach Yusuf (as) seinen Schutz. Doch nicht nur das, er machte ihn zum Obersten über die Schatzkammern des Landes. So geschah es, dass Yusuf (as) in Ägypten Macht über das ganze Land bekam. Er konnte hingehen, wohin es ihm gefiel. So belohnt Allah(t) die, die Gutes tun. 18

20 Und der König sagte: Ich sehe sieben fette Kühe, und sie werden von sieben mageren gefressen; und ich sehe sieben grüne Ähren und sieben andere dürre. Koran

21 Yusuf (as) der Oberste in Ägypten Der Traum Pharaos wurde Wirklichkeit. Es kamen 7 Jahre in denen die Ägypter fleissig säten und ernteten, den Rest bewahrten sie in Speichern auf. Und es kamen 7 magere Jahre. Doch die Hungersnot herrschte nicht nur in Ägypten, sondern ging weit über die Grenzen hinaus, so dass sie auch die Familie von Yakub (as) traf. Es hatte sich herumgesprochen, dass es in Ägypten Nahrung gab, so schickte Yakub (as) seine Söhne bis auf Benjamin dorthin. Als diese vor Yusuf standen, erkannte dieser sie sofort. Die Brüder aber hatten keine Ahnung wer sich hinter dem vornehmen ägyptischen Herrn verbarg. Yusuf (as) forderte seine Brüder auf Benjamin mitzubringen, wenn sie das nächstemal wiederkommen würden. Dafür versprach er ihnen eine weitere Kamellast mit Nahrungsmitteln. Seine Beamten jedoch wies er an, seinen Brüdern ihre mitgebrachten Tauschwaren wieder einzupacken, ohne dass sie es bemerkten. Erst als sie zuhause angekommen waren, sahen sie, dass man ihnen wieder alles eingepackt hatte. Sie freuten sich sehr. Doch sie wußten auch, dass ihre mitgebrachte Nahrung nicht lange reichen würde und sprachen zu ihrem Vater: Was können wir uns mehr wünschen? Wir haben alles wiederbekommen. Schicke uns Benjamin mit, damit wir weitere Nahrung in Ägypten erhalten. Der alte Prophet war traurig. Er wußte, dass er Benjamin mitschicken mußte, damit sie nicht alle verhungern mußten. Er sprach zu seinen Söhnen: Ihr müßt mir versprechen, dass ihr ihn mir wiederbringt, außer ihr könnt selber nicht mehr kommen. Schwört mir das bei Allah (t) und ich will auf ihn vertrauen. So standen die Brüder nach kurzer Zeit wieder vor Yusuf (as). Dieser gab sich Benjamin zu erkennen und wandte seinen anderen Brüdern gegenüber 20

22 Der in dessen Satteltasche der Becher gefunden wird, soll selbst das Entgelt sein Koran

23 eine List an. Er forderte die Diener auf, den Trinkbecher des Königs in der Satteltasche von Benjamin zu verstecken. Danach forderte er einen Ausrufer dazu auf, die Reisenden als Diebe zu beschimpfen. Diese wehrten sich und erwiederten, dass sie nicht gekommen wären um Unheil anzurichten, sondern nur um Lebensmittel zu erwerben. Yusuf (as) fragte clever: Was soll mit dem geschehen, in dessen Tasche der Becher gefunden wird? Derjenige soll selbst der Preis dafür sein. entgegneten ihm die nichtsahnenden Brüder. Nach dem Gesetz das in Ägypten herrschte, hätte Yusuf (as) Benjamin nicht einfach behalten dürfen. So ließ er die Taschen durchsuchen und natürlich wurde der Becher des Pharao bei Benjamin gefunden. Die Brüder waren verzweifelt, sie wollten nicht ohne Benjamin heimkehren und baten: Er hat einen sehr alten Vater, bitte behalte jemanden von uns und lass ihn heimkehren. Yusuf (as) erwiederte, dass das weder dem Gesetz noch der Gerechtigkeit entsprechen würde, wenn ein anderer als der Dieb dableiben würde. So beschloss der Älteste der Brüder ebenfalls im Land zu bleiben, weil er nicht vergessen hatte, was er seinemvater versprochen hatten. Der Rest der Brüder ging zurück. Sie erstatteten ihrem Vater Bericht. Der alternde Prophet schenkte der Geschichte wieder keinen Glauben. Er forderte sich selber zur Geduld. Doch sein Kummer und seine Traurigkeit waren so groß, dass er vor lauter Weinen blind wurde. Als sich seine Söhne beklagten, weil er nur von Yusuf (as) sprach, forderte er sie auf nach Yusuf (as) und Benjamin zu forschen. Er sprach: Zweifelt nicht an Allahs (t) Erbarmen, denn daran zweifelt nur das ungläubige Volk. 22

24 Yusuf (as) sagte: Setze mich über die Schatzkammern des Landes ein, denn ich bin ein wohlerfahrener Hüter. Koran

25 So zogen die Brüder zum drittenmal nach Ägypten. Sie hatten wieder Waren zum Tausch mitgenommen, aber die jahrelange Hungersnot war an ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Als sie vor Yusuf (as) standen baten sie ihn: Die Not hat uns und unsere Familie geschlagen. Und wir haben nur wenig zum Tauschen mitgebracht. So gib uns bitte Nahrungsmittel und sei wohltätig mit uns. Wahrlich Allah (t) belohnt die Wohltätigen. Er fragte sie, ob sie überhaupt wissen, was sie Yusuf und Benjamin angetan hatten. Da wurde es den Kindern Israels klar und sie fragten: Bist du etwa gar Yusuf? So gab sich Yusuf (as) seiner Familie zu erkennen. Er bat Allah (t) für seine Brüder um Vergebung und machte ihnen keine Vorwürfe. Sie erkannten ihre große Schuld und Allah (t) ist der Barmherzigste der Barmherzigen. Yusuf (as) hatte große Sehnsucht nach seinen Eltern und forderte seine Brüder auf, sie und ihre eigenen Familien nach Ägypten zu bringen, wo sie es gut haben würden. Er gab sein Hemd mit und sprach: Nehmt mein Hemd und legt es auf das Gesicht meines Vaters, dann kann er wieder sehen. Diesesmal zogen die Brüder voller Freude zurück. Yakub (as) konnte schon von weitem den Geruch seines Sohnes wahrnehmen. Und tatsächlich, als Yakub (as) das Hemd seines Sohnes auf sein Gesicht legte, konnte er wieder sehen. Er sprach: Hab ich euch nicht gesagt, ich weiß von Allah (t) was ihr nicht wisst. Als die ganze Familie in Ägypten angekommen war, warfen sich alle vor Yusuf (as) nieder. Er hob seine Eltern auf und sprach: 24

26 Und er hob seine Eltern auf den Thron und sie warfen sich vor ihm nieder Koran

27 O mein Vater, das ist die Deutung meines Traumes von damals. Mein Herr hat ihn wahrgemacht. Doch er hat mich gütig behandelt, als er mich aus dem Kerker führte und euch aus der Wüste herbrachte, nachdem Satan zwischen mir und meinen Brüdern Streit gestiftet hatte. Wahrlich, mein Herr ist gütig zu wem er will, denn Er ist der Allwissende, der Allweise. O mein Herr, Du hast mir nun die Herrschaft verliehen und mich die Deutung der Träume gelehrt. O Schöpfer der Himmel und der Erde, Du bist mein Beschützer in dieser Welt und im Jenseits. Lass mich als Dir ergeben sterben und vereine mich mit den Rechtschaffenen. 26