Handbuch EPLAN Electric P8

Transkript

1 Bernd Gischel Handbuch EPLAN Electric P8 ISBN-10: ISBN-13: Vorwort Weitere Informationen oder Bestellungen unter sowie im Buchhandel.

2 Vorwort und Danke Liebe Anwenderinnen und liebe Anwender, EPLAN Electric P8 ist eine CAE-Software mit vielen Innovationen und unzähligen Möglichkeiten der Projektbearbeitung. Sie ist die konsequente Entwicklung auf Basis der vielen Anwenderanforderungen und Anwenderwünsche, die in der praktischen Arbeit mit EPLAN entstehen bzw. entstanden sind. Dieses Buch in seiner zweiten, komplett überarbeiteten Auflage soll auch dieses Mal die Funktionsvielfalt von EPLAN Electric P8 Version 1.9 aufzeigen. Es soll in erster Linie wieder beim Einstieg in die Software helfen und Berührungsängste mit der Software nehmen sowie anhand einiger praxisbezogener Beispiele zeigen, was alles möglich ist und möglich wäre. Natürlich kann und wird auch dieses Buch, wie auch schon die erste Auflage, nicht alle Funktionen der Software erläutern. Dazu ist EPLAN Electric P8 einfach zu umfangreich bzw. bietet eine Funktionsvielfalt, die in einem Buch mit solchem Seitenumfang nicht erfasst werden könnte. Aufgrund dessen wird auf eine Reihe von Funktionen wie z. B. die Rechteverwaltung oder auch auf die Erläuterung der vorhandenen API-Schnittstelle hier u. a. aus den oben genannten Gründen verzichtet. Auch führen, der Lesende wird es wieder oder neu merken, in EPLAN Electric P8 viele Wege zum gleichen Ziel. Nicht alle werden aufgezeigt, sodass es in der Praxis immer Neues zu entdecken gibt. Das Buch soll weiterhin helfen, Lösungswege anzubieten und aufzuzeigen, Lösungen für die praktische Arbeit im Alltag bieten und erklärt anhand von Beispielen eine Reihe von Funktionen innerhalb EPLAN Electric P8. Es soll eigene Entscheidungen einfacher machen, aber dem Lesenden nicht einfach abnehmen. Das Buch wendet sich an alle, die mit EPLAN Electric P8 ihre elektrotechnischen Konstruktionen durchführen werden den täglichen EPLAN Electric P8-Anwender, aber auch an die interessierten Leser wie Ingenieure oder Elektrotechnikstudenten. An der Stelle möchte ich mich auch wieder für die Möglichkeit, dieses Buch zu schreiben und anschließend zu veröffentlichen, sehr bei Frau Sieglinde Schärl vom Carl Hanser Verlag sowie ganz herzlich bei meiner Familie, insbesondere bei meiner Frau Susanne, bedanken. Sie alle hatten wie immer sehr viel Geduld und Nachsicht mit mir. Zu guter Letzt möchte ich mich ebenfalls wieder bei der Firma EPLAN Software & Service GmbH & Co. KG für die freundliche Unterstützung und problemlose Zusammenarbeit beim Zusammentragen diverser Informationen für diese Ausgabe bedanken. 1

3 Vorwort und Danke Wichtige Hinweise Alle Beispiele und Erläuterungen gehen in der Regel von einer lokalen Installation und einem lokalen Betrieb von EPLAN aus. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass der Anwender alle Rechte in EPLAN besitzt. Es kann auch vorkommen, dass je nach vorhandener Lizenz des Anwenders die eine oder andere beschriebene Funktionalität bzw. Funktion nicht vorhanden bzw. nicht durchführbar ist, wie es stellenweise erklärt und gezeigt wird. Daher sollten Sie immer prüfen, welcher Lizenzumfang vorhanden ist (HILFE / INFO / REGISTERKARTE LIZENZUMFANG). Für das vorliegende Buch wurde eine EPLAN Electric P8 Professional Edition Build 3231 mit folgendem Lizenzumfang (siehe Bild) benutzt. Große Teile der hier beschriebenen Funktionen sind auch in den EPLAN Electric P8-Vorgängerversionen 1.7.x und 1.8.x gleich, bzw. sehr ähnlich, verfügbar. Hilfe / Info / Lizenzumfang Noch einige Hinweise zum Lesen des Buches. Es wurden, abweichend von einer EPLAN-Standardinstallation, eigene Einstellungen zum Beispiel für Filter oder Schemen genutzt. Ich habe auch einige Symbole zur Kennzeichnung im Text verwendet, die folgende Bedeutung haben: Hinweis Idee Tipp Wichtig 2

4 Bernd Gischel Handbuch EPLAN Electric P8 ISBN-10: ISBN-13: Leseprobe Weitere Informationen oder Bestellungen unter sowie im Buchhandel.

5 4 Der grafische Editor Menüpunkte des EPLAN Data Portals Im Menü DIENSTPROGRAMME und weiter im Menü EPLAN DATA PORTAL befinden sich drei weitere Menüpunkte Navigator Der Navigator ist der Dreh- und Angelpunkt des EPLAN Data Portales. Gestartet wird er über das Menü EPLAN DATA PORTAL / NAVIGATOR. Der Navigator selbst lässt sich beliebig an- bzw. abdocken. D.h., er kann frei auf dem Desktop platziert oder kann an einer ebenso beliebigen Stelle angedockt werden. Im Dialog des Navigators befindet sich unterhalb des Logos die Navigationsleiste mit Icons für die Funktionen wie Hersteller anzeigen, Suchfunktion, Einstellungen oder auch für die Online-Hilfe. Die Icons der Navigationsleiste haben folgende Bedeutung: Bedeutung Icons der Navigationsleiste Öffnet die Anzeige der verfügbaren Hersteller. Öffnet die Anzeige der verfügbaren Produktobergruppen inkl. der Produktgruppen. Gilt nur, wenn diese für den Artikel vorhanden sind. Listet die Artikel auf (in einer Liste). Öffnet Suchfunktion mit weiteren Einstellmöglichkeiten. Öffnet den Dialog der Einstellungen für das EPLAN Data Portal. Öffnet den Warenkorb. Öffnet den Dialog für die Konteneinstellungen. Meldet den aktuellen Benutzer vom EPLAN Data Portal ab. Öffnet die Online-Hilfe. Etwas abseits gibt es noch das Icon, das ermöglicht, bei einem Klick darauf zur jeweils letzten Seite im Navigator zurückzukehren. Unterhalb der Navigationsleiste ist der eigentliche Datenbereich des Navigators. Im Normalfall bzw. beim ersten Starten ist hier eine Übersicht der im EPLAN Data Portal vorhandenen Hersteller zu sehen. 146

6 4.10 Das EPLAN Data Portal Jeder Hersteller kann hier angeklickt werden, und das Portal öffnet im Navigator die entsprechenden Seiten mit den bisher verfügbaren Herstellerdaten. Anschließend kann dann weiter in den Daten navigiert werden Importieren via Portal Der Menüpunkt IMPORTIEREN VIA PORTAL ermöglicht es dem Anwender, auch unabhängig von einer laufenden Projektierung, Daten aus dem Portal in die eigene Artikelverwaltung (bzw. auf die lokalen Speicherorte) zu importieren; beispielsweise damit ein EPLAN-Administrator oder ein berechtigter EPLAN-Anwender bestimmte Daten in die Artikeldatenbank einpflegen kann. Nach dem Start öffnet EPLAN einen neuen Dialog ARTIKEL IMPORTIEREN. Hier können nun anschließend einzelne oder im Laufe der Suche gesammelte Artikel (aus dem Warenkorb) lokal importiert werden. Wurden die benötigten Daten importiert, sollte der Dialog wieder geschlossen werden Einstellungen Der Menüpunkt EINSTELLUNGEN ermöglicht es, die eigenen Konteneinstellungen zum Login einzusehen und bei Bedarf ein neues Konto zu erstellen Die Funktionsweise des Portals Wie funktioniert nun das EPLAN Data Portal? Recht einfach. Mit dem Portal können während der Projektierung fehlende Artikeldaten oder auch Makros auf den Stromlaufplanseiten und/oder der Artikelverwaltung eingefügt werden. Das gilt natürlich immer unter dem Aspekt, dass die fehlenden Daten sich auch im Portal befinden Aus dem Portal ein Makro einfügen Anhand eines kleinen Beispieles soll gezeigt werden, wie ein fehlendes Not-Aus- Gerät hier soll ein PNOZ-Gerät eingesetzt werden im Portal gesucht und dann auf die Stromlaufplanseite eingebunden wird. Voraussetzung: Der Portal-Navigator ist gestartet. Anschließend wird die Suchfunktion mit dem Button gestartet. EPLAN öffnet nun die Maske SUCHE. Hier kann in das Feld SUCHAUSDRUCK der 147

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8 4 Der grafische Editor Projektoptionen Projektoptionen können ebenfalls nur im Projektoptionen-Navigator erstellt werden. Projektoptionen gehören einer Projektoptionengruppe an. D.h., es wird eine solche markiert. Dazu wird der Navigator wieder geöffnet und im Kontextmenü der Befehl NEU / PROJEKTOPTION gestartet. EPLAN öffnet den Dialog PROJEKTOPTION. Hier kann jetzt die Projektoptionengruppe noch einmal geändert werden, wenn gewünscht. Anschließend wird der Name der Projektoption festgelegt, und es kann wieder eine Beschreibung dazu eingegeben werden. Nach dem Klick auf den Button OK wird die Projektoption gespeichert und unterhalb der gewählten Projektoptionengruppe im Navigator eingeordnet. Es können mehrere Projektoptionen einer Projektoptionengruppe zugeordnet sein. Bspw. kann die Projektoptionengruppe Einspeisung die Projektoption Hauptschalter einfach und die Projektoption Hauptschalter Motorantrieb enthalten. Es kann aber nur jeweils eine der Projektoptionen aktiv, d.h. eingeschaltet sein. Ob eine Projektoption eingeschaltet ist, erkennt man an dem Icon vor dem Namen der Projektoption. Hier ist der kleine grüne Haken gesetzt Ausschnitt Innerhalb von Projektoptionen können nun Ausschnitte zugeordnet werden. Ausschnitte können, wie schon beschrieben, Teilausschnitte, ganze Seiten oder auch nichtplatzierte Funktionen sein. Um einen Ausschnitt zu erzeugen, wird im Navigator die entsprechende Projektoptionengruppe und eine der darunter liegenden Projektoptionen markiert. Dann kann über das Kontextmenü NEU / AUS- SCHNITT ERZEUGEN der Ausschnitt erzeugt werden. EPLAN startet die Funktion. Jetzt müssen die Objekte festgelegt werden, die zu diesem Ausschnitt gehören sollen. Das geschieht mit der Fenstertechnik. Wurde dieser Vorgang abgeschlossen, wird im folgenden Dialog AUSSCHNITT ein Name für den Ausschnitt festgelegt sowie eine Beschreibung für diesen Ausschnitt. 162

9 4.12 Projektoptionen Im Dialog AUSSCHNITT ist es jetzt auch noch möglich, eine andere Projektoptionengruppe bzw. eine andere Projektoption dem Ausschnitt zuzuordnen. Nach dem Klick auf den Button OK wird der Ausschnitt gespeichert und im Navigator unter der dazugehörigen Projektoptionengruppe und der Projektoption eingeordnet. Nun kann im Anschluss daran der zweite Ausschnitt (die zweite Option für die Einspeisung) erstellt werden. Dazu kann der erste Ausschnitt als Konstruktionshilfe auf transparent geschaltet werden. Dafür wird der Ausschnitt markiert und über das Kontextmenü die Funktion TRANSPARENT SCHALTEN (EIN / AUS) angeklickt (eingeschaltet). Anschließend kann der bisherige Ausschnitt durch Anklicken des grünen Hakens vor dem Namen der Projektoption ausgeschaltet werden. EPLAN schaltet optisch jetzt den bisherigen Ausschnitt auf transparent. Nun kann der neue Ausschnitt bearbeitet werden. Dazu werden die gewünschten Elemente platziert und bearbeitet, rein optisch kann man auch die Platzierungen der 163

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11 5.7 Die Funktion Zuweisen in verschiedenen Navigatoren beispielsweise Quelle/Ziel im Kabel-Betriebsmittelkennzeichen, sondern auch die normalen Nummerierungsformate wie [Seite Kennung Spalte]. Die Kabel, die nummeriert werden sollen, werden im Kabel-Navigator markiert und anschließend über das Kontextmenü die Funktion BMK NUMMERIEREN gestartet. Stimmen alle Einstellungen, kann der Dialog ERGEBNISVORSCHAU mit OK bestätigt werden, und EPLAN nummeriert die Kabel alle den Vorgaben nach durch. 5.7 Die Funktion Zuweisen in verschiedenen Navigatoren Eine Reihe der Navigatoren besitzt im Kontextmenü den Menüpunkt ZUWEISEN. Der Menüpunkt ZUWEISEN ermöglicht es, die Eigenschaften von Objekten wie bspw. ein Betriebsmittel oder auch nur Teile davon wie ein SPS-Anschluss, die im Navigator markiert werden, den Eigenschaften eines schon vorhandenen Objektes (bspw. einem Leistungskontakt), einfach zuzuweisen. Aber nicht nur das einzelne Zuweisen ist möglich, auch mehrere Objekte können im Navigator markiert, die Funktion Zuweisen ausgeführt und anschließend im Strom- 225

12 5 Navigatoren Projektdaten im Überblick laufplan per linken Mausklick diese Eigenschaften auf andere Objekte übertragen werden. Beispiel Im Betriebsmittel-Navigator wurden die markierten Betriebsmittel K133 bis K136 markiert, die Funktion Zuweisen ausgeführt. EPLAN hängt jetzt alle Eigenschaften der Schütze, wie bspw. das BMK, sichtbar an den Cursor (sichtbar ist immer das bspw. noch nicht zugewiesene BMK). Anschließend werden nun im Stromlaufplan die einzelnen, zu bestückenden Leistungskontakte mit der linken Maustaste nach und nach angeklickt (immer nur genau die, die auch ein sichtbares Betriebsmittelkennzeichen bekommen sollen). EPLAN überträgt jetzt ein BMK nach dem anderen an die Leistungskontakte, ohne dass das BMK selbst manuell an die Leistungskontakte eingetragen werden muss. Diese sehr nützliche, da zeitsparende, Funktion gibt es neben dem Betriebsmittel- Navigator noch in folgenden Navigatoren: Klemmenleisten-Navigator, Stecker- Navigator, SPS-Navigator, Kabel-Navigator und Verbindungs-Navigator. 226

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14 7.4 Artikelverwaltung Einen Artikel anlegen Ein Artikel kann in einer beliebigen Produktgruppe angelegt werden. Ein Beispiel soll das Anlegen eines Artikels näher bringen. Beispiel Es wird im linken Teil der Artikelverwaltung (Produktbaum) die Produktgruppe EINZELTEIL markiert. Im Kontextmenü der rechten Maustaste oder mit dem Klick auf den Button wird der Menüeintrag NEU gewählt. EPLAN erzeugt jetzt einen Artikel und ordnet ihn als UNDEFINIERT ein. Anschließend werden die Registerkarten mit den benötigten Daten versehen. Wichtige Daten wie die Artikelnummer (wird für die Artikel- und die Geräteauswahl benötigt) müssen eingetragen werden. Damit EPLAN den Artikel der richtigen PRODUKT- OBERGRUPPE, der PRO- DUKTGRUPPE und einer eventuellen PRODUKTUN- TERGRUPPE korrekt zuordnet, müssen in diesen Auswahlfeldern die richtigen Einträge ausgewählt werden. Nach dem Speichern des Artikels und Aktualisieren des Produktbaumes ordnet EPLAN den Artikel an der richtigen Stelle ein. Die restlichen Registerkarten werden je nach Daten des Artikels ausgefüllt. Besteht ein Makro für diesen Artikel, kann es auf der Registerkarte TECHNISCHE DATEN im Feld MAKRO hinterlegt werden. Damit ist es möglich, dieses Gerät direkt aus dem Menü EINFÜGEN / Einen Artikel richtig anlegen 307

15 7 Verwaltungsaufgaben in EPLAN GERÄT in den Stromlaufplan einzufügen. Die wichtigsten Daten werden auf der Registerkarte FUNKTIONSSCHABLONE eingetragen. Damit kann EPLAN während einer Geräteauswahl exakt dieses Gerät auswählen. Unstimmigkeiten wie falsche ANSCHLUSSBEZEICHNUNGEN oder eine falsche SPANNUNG werden an dieser Stelle dann aufgedeckt. Auf der Registerkarte FUNKTIONSSCHABLONE wird der Button (neu) angeklickt. EPLAN erzeugt eine neue, leere Funktionsdefinition. Es müssen immer alle Funktionsdefinitionen für einen Artikel eingetragen werden. Besteht der Artikel, wie in unserem Beispiel, aus einem GERÄTEKASTEN und mehreren GERÄTEANSCHLÜSSEN, gehört zur Funktionsschablone auch die Funktionsdefinition GERÄTEKASTEN. Im neu erzeugten Eintrag 1 (Zeile 1) wird in der Spalte FUNKTIONSDEFINITION auf den Button geklickt. EPLAN öffnet den Dialog FUNKTIONSDEFINITIONEN. Hier muss die richtige FUNKTIONSDEFINITION ausgewählt und mit dem Button OK in die erste Zeile des Feldes FUNKTIONSDEFINITION übernommen werden. So werden alle nötigen Funktionsdefinitionen ausgewählt und mit den dazugehörigen Daten versehen. Das Ende solch einer Bearbeitung kann dann so aussehen: 308