Der alte Hund und dann?

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Ina Vogt
vor 7 Jahren
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1 Der alte Hund und dann? Ab wann ist ein Hund alt? Was kann man dann noch mit ihm machen? Wozu ist ein alter Hund noch nütze? Dieses sind Fragen, die ich speziell zu diesem Thema extra so gestellt habe. Dabei ist es für ihn wichtig, das er im Alter immer noch gefordert wird und genügend Anregungen erhält. Wie bei jeder Persönlichkeit haben sich natürlich auch einige unangenehme Gewohnheiten eingeschlichen. Der ältere Hund versucht immer wieder, seine Bereiche auszuweiten und die Grenzen zu seinem Vorteil neu abzustecken. Manchmal kann er dabei auch recht eigensinnig sein. Die größte Freude des älteren Hundes ist es, viel Zeit in der Nähe seines Herren zu verbringen. Denn Hunde sind Rudeltiere und fühlen sich nur im vertrauten Rudel glücklich und sicher. Hierbei spielt es keine Rolle ob der Hund in der Familie alt geworden ist, oder als alter Hund in die Familie gekommen ist. Auf alle Fälle kann man mit ihm noch einige wunderschöne Jahre verbringen. Der Übergang vom älteren Hund zum alten Hund ist fließend und wird vom Hundebesitzer im täglichen Leben kaum bemerkt. Es gibt einige äußerlich sichtbare Merkmale, die auf den Alterungsprozess hindeuten und die auch jeder Hundebesitzer bemerkt: 1. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt langsam, der Hund wird schnell müde. 2. Das Ruhebedürfnis steigt. 3. An der Schnauze der meisten Rassen zeigen sich die ersten grauen Haare. Bei helleren Fällfärbungen fällt allerdings die Graufärbung weg, der Hund sieht immer gleich jung aus. Gleichzeitig beginnt auch der innere Alterungsprozess 1. Die Funktionsfähigkeit der inneren Organe lässt langsam nach. Dies betrifft im besonderen Maße die Nieren und die Leber. 2. Die Muskelmasse nimmt ab. 3. Die Herz und Kreislauffunktionen gehen zurück. 4. Das Immunsystem und damit die Abwehrkraft ist nicht mehr so aktiv, deshalb wird der Körper auch anfälliger für Krankheiten. Der alte Hund Referent Holger Haß 1

2 Langsam bereitet sich der Körper darauf vor, alt zu werden. Dieser Alterungsprozess ist eine natürliche Vorbereitung auf den Tod. Die geistige Leistungsfähigkeit bleibt aber in der Regel länger erhalten. Man kann der Hund aber fit halten, indem man ihm ausreichend Bewegung, Ruhepausen und eine gesunde Ernährung bietet. Sportliche Aktivitäten Auch der ältere Hund möchte auf seine geliebten Sparziergänge nicht verzichten. Auf Grund seines Alters sollten deshalb mehrere kleine Sparziergänge eingeplant werden, das ist besser als wenige und lange Sparziergänge. Es macht mehr Spaß, als ein großer langer Sparziergang bei dem der Hund überfordert wird. Sportliche Aktivitäten sollten dem Gesundheitszustand des Hundes entsprechendangepasst werden. Wir sollten Aktionen durch führen, die der ältere Hund gut leisten kann. Man sollte vermeide, das dem Hund sein Alter bewusst wird. Jeder Hund möchte seinem Herren Freude machen. Er wird darunter leiden, wenn er Ihren Anforderungen nicht mehr genügen kann. Die richtige Erziehung. Gute Erziehung garantiert ein angenehmes Zusammenleben. Das gilt auch für den älteren Hund, der sich mit etwas Geduld noch genauso erziehen lässt, wie ein Welpe oder Junghund. Ein gut erzogener Hund kann seinem Herren überall hin begleiten. Ein älterer Hund ist natürlich durch seine Erfahrungen und seine bisherige Erziehung geprägt. Es ist auch noch im Alter möglich, gewisse schlechte Erziehungsmethoden umzustellen. Allerdings ist es für den Hund schwer, da er die andere Erziehung oft über viele Jahre hin erlernt hat. Aber als guter Kamerad des Menschen ist er in der Lage, noch fast alles neu zu lernen, besonders wenn es ihm viel Freude macht. Es gibt viele Sportarten die man mit einem alten Hund unternehmen kann. Spiele auf ebener Erde sind angesagt, wie zb. Fährte, Obedience oder Agility mit ganz niedrigen Hürden oder einfach nur die normale Unterordnung, egal wie man diese jetzt nennt. Hunde werden durch Lob und nicht durch Tadel erzogen. Auch bei älteren Hunden hat sich die spielerische, freundlichen Methode bewährt, wobei der Hund im Spiel zu den Dingen bewegt wird, die er machen soll. Hier gilt auch der Satz, Übung macht den Meister. Es ist nicht sinnvoll, über einen Zeitraum von mehreren Wochen immer nur das gleiche zu Üben. Abwechslung hält das Interesse an der Zusammenarbeit wach. Der alte Hund Referent Holger Haß 2

3 Spielen Kräftemessen: Dazu braucht man ein festes Stück Stoff, also beispielsweise ein Tuch oder Sack. Das Tuch bewegt sich vor der Schnauze des Hundes hin und her, bis er hineinbeisst. Dann wird daran fest gezogen und zwar nur so stark, das der Hund es festhalten kann. Hierbei sollte man aber unbedingt auf die Zahnprobleme beim Hund achten. Hieraus entsteht dann ein sogenannter Zweikampf, vom Hund mit Knurren begleitet. Selbstverständlich erbeutet der Hund die Siegestrophäe und wird als stolzer Sieger aus diesem Kräftemessen herausgehen. Ringkampf Ein Ringkampf gehört für viele Hunde zu den schönsten Spielen überhaupt. Neben dem Spielaspekt besteht auch ein enger körperlicher Kontakt zu seinem Herren. Hierbei setzt oder legt man sich auf den Fußboden und beginnt mit dem Kampf. Der Hund wird begeistert mitmachen und versuchen den Menschen zu besiegen. Gegenstände bringen Auch dieses Spiel macht dem Hund sehr viel Spaß. Er lernt dabei, einen entfernt liegenden Gegenstand zu holen. Besonders begabte Hunde lernen, eine Menge verschiedener Dinge zum Teil auch aus anderen Zimmern zu holen. Man steckt dem Tier zuerst den Gegenstand in die Schnauze ruft ihn und motiviert ihn dabei. Wenn er dabei zu einem kommt, wird er öfter ausführlich gelobt. So bringt man dem Hund langsam aber sicher auch das Bringen bei und nach einiger Zeit wird er dann auch aus anderen Zimmern den Gegenstand holen. Bringholz Bringholz wie Gegenstände bringen. Auf keinen Fall zum spielen mit Steinen motiviert werden. Die Steine nutzen die Zähne sehr schnell ab. Suchen und finden Bei Spaziergängen oder im Haus, weiß der Hund gerne wo sein Herrchen ist. Dieses kann man für sich als ein lustiges Versteckspiel nutzen. Wenn der Hund gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, dann sollte man sich verstecken, den Hund einmal rufen. Die Freude wird groß sein, wenn der Hund einen gefunden hat. Das fördert auch gleichzeitig die Bindung. Der alte Hund Referent Holger Haß 3

4 Vorlieben nutzen Viele Spiele kann man auch noch mit älteren Hunden üben und erfolgreich spielen. Die schönsten Spiele ergeben sich aus der Verhaltensweise des Hundes. Seine Vorlieben können zu den unterschiedlichsten Spielen verwendet werden. So tragen zum Beispiel einige Hunde große Stöcker beim Spazieren gehen. Beobachte den Hund genau. Nicht jeder Hund ist für alle Spiel geeignet. Die 10 Goldenen Regeln für das Leben mit einem älteren Hund. 1. Der Hund braucht feste Fütterungs und Ruhezeiten. 2. Er braucht genügend Zuwendungen und ausreichend Beschäftigung. 3. Die Dauer der Sparziergänge sollten dem Gesundheitszustand des älteren Hundes angepasst werden. 4. Spielen gehört auch für einen älteren Hund zur Lebensfreude. Tägliche Spiele halten Körper und Geist fit. 5. Ein älterer Hund ermüdet sehr schnell. Deshalb darf der Hund nicht überfordert werden. 6. Der Hund braucht ein ruhiges Plätzchen um sich zurückzuziehen. 7. Die Erziehung darf nicht vernachlässigt werden. 8. Auch bei älteren Hunden sollte die Rangordnung innerhalb der Familie beachtet und beibehalten werden. 9. Den Hund täglich beobachten besonders auf den gesundheitlichen Zustand. 10. Einige Hunde sind perfekte Schauspieler. Sie täuschen gerne Krankheiten vor. Schaue deshalb den Hund genau an, besonders, wenn er sich unwohl fühlt. Der alte Hund Referent Holger Haß 4

5 Doch zurück zu der Frage, wann ist mein Hund alt. Dieses kann man generell nicht ab ein Lebensalter sagen. Der eine Hund schlaft mit 5 6 Jahren ab, andere erst mit 10 Jahren. Auch eine Einstufung ab 7 Jahren in die sogenannte Altersklasse kann man nur für sich und seinen Hund entscheiden. Es gibt Hunde die mit 5 oder 6 Jahren nicht mehr das an Leistung bringen wie noch 2 Jahre vorher, genauso gibt es Hunde die mit 10 Jahren noch ihre volle Leistungskraft bringen wie 6 oder 7 Jahre vorher. Man merkt es am Verhalten des Hundes, wann er anfängt und älter wird. Nicht wann er alt ist. Mit jedem Hund, mit dem man Sport gemacht hat, sollte man weitermachen, artgerecht, aber auf den Hund eingestellt. Niemals darf ein Hund der älter wird und seine Leistung nicht mehr bringt, auf die Couch verbannt werden. Hier verblödet der Hund. Er wird geistig und körperlich nicht mehr gefördert und auf das Abstellgleis verbannt. Ein neuer, junger HUND kommt daher und um den alten wird sich nicht mehr gekümmert. Das tut auch dem Hund weh und er wird es uns spüren lassen. Damit dieses nicht passiert, haben wir Gott sei Dank die Gruppe der grauen Schnauzen gegründet, in der man mit seinem alten oder kranken Hund noch ein wenig was machen kann. Hier sollte jeder für sich und seinen Hund entscheiden, was und wie lange er mit ihn arbeiten kann. Kurze Zeiteinheiten sind auch hier besser als lange. Referent Holger Haß info@dogtrainingcenter.net Der alte Hund Referent Holger Haß 5

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