Umwandeln von RGB- in CMYK-Bilder

Transkript

1 Umwandeln von RGB- in CMYK-Bilder (Vorläufiger Entwurf) mit dem Gimp-Plugin Separate+ Eine Handreichung für Mitarbeiter/innen des Diakonischen Werkes des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken e.v.

2 Das CMYK-Farbmodell ist entwickelt worden, um Körperfarben abzubilden. Entsprechend entfaltet es seine Bedeutung vornehmlich im Druckbereich, hier insbesondere im Bereich des professionellen Drucks. Die meisten Druckereien definieren für die vom Kunden einzureichenden Vorlagen bestimmte Kriterien, u.a. oft auch die Anforderung, dass Bilder in den CMYK-Modus umgewandelt werden müssen, bevor sie abgeliefert werden. Geschieht dies nicht, übernimmt die Druckerei keine Gewähr für eine farbgetreue Wiedergabe der Erzeugnisse. Die Umwandlung eines RGB-Bildes in ein CMYK-Bild erfolgt mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm. Neben dem kommerziellen Programm Photoshop, das in professionellen Grafikstudios überwiegend verbreitet ist, gibt es Gimp (GNU image manipulation program), das mit Hilfe eines Plugins (Separate+) in der Lage ist, Bilder in den CMYK-Modus umzuwandeln. Gimp ist eine freie Software, die unter einer freien Lizenz (GPL GNU general public license) kostenlos für Jedermann verfügbar ist. Gimp selbst beherrscht die Bearbeitung von CMYK-Bildern derzeit noch nicht. Weitere Informationen zur Theorie der Bildbearbeitung, zu Farbmodellen und Farbräumen finden sich im Manual Scannen und Bildbearbeitung Theoretische Grundlagen. Die Bildbearbeitung am Computer findet unabhängig von der Wahl des Bildbearbeitungsprogramms zunächst im RGB-Modus statt, weil alle Programme darauf ausgelegt sind und im RGB-Modus die mit Abstand größten Möglichkeiten zu Bildbearbeitung bestehen. Erst nach erfolgter Bearbeitung findet zum Schluss eine Umwandlung in den CMYK-Modus statt. Dabei können Farbveränderungen auftreten, weil sich die RGB- und CMYK-Farbräume unterscheiden. Gegebenenfalls muss das CMYK-Bild noch ein wenig nachbearbeitet werden. Die vielfältigen Komponenten der Bildbearbeitung werden in diesem Skript nicht bearbeitet. Hier soll lediglich die Umwandlung eines RGB-Bildes in ein CMYK-Bild gezeigt werden. Handelt es sich bei der Vorlage lediglich um ein Foto, das von einer Digitalkamera kommt oder um einen Scan, dann enthält dieses Bild naturgemäß nur eine Bildebene und kann sofort in ein CMYK-Bild umgewandelt werden. Handelt es sich um ein Bild mit mehreren Bildebenen, muss zunächst die Bildbearbeitung abgeschlossen werden, um sodann das Bild auf eine Ebene zu reduzieren: Bild -> Sichbare Ebenen vereinen, ansonsten wird nur die jeweils aktive Ebene in ein CMYK-Bild umgewandelt. Die Umwandlung erfolgt mit Hilfe des Plugins Seaparate+, das auf allen Rechnern, auf denen Gimp installiert ist, verfügbar ist: Bild -> Separate -> Separate. Ein einmal erfolgter Export eines Bildes über Separate+ im CMYK-Modus ist nicht erneut mit Gimp zu öffnen. Da Gimp selbst CMYK nicht bearbeitet, wandelt Gimp das Bild dann wieder in ein RGB-Bild zurück. Sollen die vom Plugin erzeugten CMYK-Kanäle erhalten bleiben, muss das Bild im Gimp-eigenen Format xcf abgespeichert werden. So steht es auch für eine spätere Bearbeitung weiter zur Verfügung.

3 Es öffnet sich ein Separate-Fenster, in dem die Farbräume ausgewählt und weitere Einstellungen vorgenommen werden können. Die Standard-Einstellungen können nicht unverändert übernommen werden. Für unsere Zwecke sind Änderungen in zwei Bereichen vorzunehmen. 1. Im Feld Destination Color Space ist das Farbprofil Coated FOGRA27 (ISO :2004) einzustellen. Je nach Anforderung der Druckerei kann evtl. auch ein anderes Farbprofil gewünscht sein. 2. Das Feld Make CMYK pseudo-composite ist einzuschalten. Mit diesen Einstellungen kann der Umwandlungsprozess gestartet werden.

4 Gimp berechnet das Bild neu und gibt es im tif-format in einem neuen Fenster aus. Hinter den ursprünglichen Bildnamen schreibt Gimp den Zusatz -CMYK. Die Farben wirken in CMYK-Bildern oft etwas verändert. Mit der Funktion Farben-> Helligkeit/Kontrast kann hier bei Bedarf etwas nachgearbeitet werden. Funktionen zur farblichen Nachbearbeitung stehen in diesem Modus allerdings nicht zur Verfügung. Beim Versuch, diese Funktionen zu benutzen, erscheint in der Fußzeile des Bildes ein Hinweis. Wählt man im Palettenfenster den Reiter Ebenen und darin oben das umgewandelte Bild aus, werden alle vier CMYK-Ebenen als Graustufen-Kanäle sowie die Hintergrundebene im Darstellungsfenster darunter angezeigt. Diverse (Graustufen-) Bearbeitungsfunktionen sind möglich; sie können hier im Einzelnen jedoch nicht besprochen werden.

5 Das Speichern des umgewandelten Bildes sollte erfolgen, wenn eine Nachbearbeitung im CMYK-Modus abgeschlossen bzw. nicht erforderlich ist. Das Speichern erfolgt über die Plugin-Funktion Bild -> Separate -> Save Soll das umgewandelte CMYK-Bild mit seinen Kanälen für eine spätere Bearbeitung erhalten bleiben, ist es über die Programmfunktion Datei -> Speichern unter im Gimp-eigenen Format xcf abzuspeichern. Damit bleiben die CMYK-Kanäle erhalten. Es ist nicht empfehlenswert, die Datei über Datei -> speichern unter in einem anderen Format zu speichern, weil Gimp dann Warnmeldungen zeigt und ein RGB-Bild statt ein CMYK-Bild erzeugt, wenn sie ignoriert werden. In diesem Fall sind die CMYK- Kanäle nicht weiter verfügbar, weil das Bild auf eine RGB-Ebene reduziert wird. Beim Schließen des zuvor im CMYK- Modus exportieren Bildes ist letztlich die Nachfrage, ob Änderungen gespeichert werden sollen, zu verneinen.