Rekordtief bei den Fallzahlen - Höhenflug bei der Aufklärungsquote
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- Klara Schuler
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1 Polizeipräsidium Südhessen Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg Kriminaldirektion Darmstadt Polizeiliche Kriminalstatistik 2011 für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg Rekordtief bei den Fallzahlen - Höhenflug bei der Aufklärungsquote 1. Südhessen und Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg Südhessen gesamt 2011 setzte sich die insgesamt positive Kriminalitätsentwicklung der letzten Jahre in Südhessen weiter fort. Die Anzahl der Straftaten konnte wieder einmal reduziert werden und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Der stetige Abwärtstrend seit 2004 hält weiter an und verminderte die Zahl der Straftaten von im Jahr 2010 auf im Jahr Als großer Erfolg kann weiterhin angeführt werden, dass auch die Aufklärungsquote weiter verbessert werden konnte wurden 59,9% aller Straftaten durch die Ermittler aufgeklärt (wiederum 0,6 Prozentpunkte besser als noch 2010). Die Häufigkeitszahl sank im gleichen Zuge und liegt nun bei Straftaten pro Einwohner
2 Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg Die Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg und die Regionale Kriminalinspektion der Kriminaldirektion sind für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg zuständig fiel die Anzahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich um insgesamt 307 Fälle auf Dies bedeutet einen Rückgang von 1,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Häufigkeitszahl für den Bereich der Stadt Darmstadt mit 8667 Straftaten pro Einwohnern ist leicht angestiegen, hat aber nach wie vor einen guten Wert (Vergleich zum Vorjahr: 8571). Sie liegt damit weiterhin deutlich unter der er Marke. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg erreichte sogar einen Rekordwert von 3326, der niedrigste Wert seit langem! Damit ist der Landkreis Darmstadt-Dieburg weiterhin einer der sichersten Landkreise Hessens. Anzahl der Fälle Aufklärungsquote in % Häufigkeitszahl Stadt DA ,9 +1,0 60,3-0,6 60, Landkreis DA-DI ,2-0,1 55,5 +1,3 57,8 +2, Gesamt ,04% ,05% ,4% 57,7 + 0,3 58,1 + 0,4 59,2 + 1,1 Im Weiteren werden die in der Kriminalstatistik getrennt voneinander erfassten Bereiche, Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg, wie in den Vorjahren separat vorgestellt. Kriminalgeografische Besonderheiten können auf diese Weise besser herausgearbeitet und berücksichtigt werden
3 2. Stadt Darmstadt Darmstadt behauptet ihre Position als sicherste Großstadt in Hessen! Darmstadt kann sich mit ihrer diesjährigen Häufigkeitszahl (Straftaten pro Einwohner) ihre Position als sicherste Großstadt in Hessen erneut sichern und liegt sogar mit 199 Punkten deutlich unter der Landeshauptstadt Wiesbaden. - Darmstadt: Frankfurt: Offenbach: Wiesbaden: Gießen: Fulda: Kassel: Die Aufklärungsquote konnte exakt gehalten werden und liegt mit 60,3 % deutlich über der 60%-Marke: Sie bewegt sich damit auf einem weiterhin sehr guten Niveau. Besonders erfreulich ist die nun schon seit 2005 andauernde Beständigkeit der hohen Aufklärungsquoten. Ausgewählte Deliktsbereiche Bei der Betrachtung einzelner Deliktsbereiche wurden diejenigen ausgewählt, die für die Entwicklung der Gesamtzahlen besonders bedeutsam sind und/oder sich maßgeblich auf das Sicherheitsgefühl des Einzelnen und der Allgemeinheit auswirken können. Sonstige 23,7% Straftaten gegen das Leben 0,1% Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 0,7% Roheitsdelikte 10,2% Straftaten gegen das Leben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Roheitsdelikte einfacher Diebstahl Vermögens- und Fälschungsdelikte 25,5% einfacher Diebstahl 25,3% schwerer Diebstahl 14,5% schwerer Diebstahl Vermögens- und Fälschungsdelikte Sonstige - 3 -
4 2.1 Kapitaldelikte / Rohheitsdelikte / Körperverletzungen Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Tötungsdelikte 17 94,1% 9 88,9% Roheitsdelikte gesamt ,7% ,0% davon Körperverletzungen ,1% ,9% Tötungsdelikte: Vier der neun Fälle waren Versuche. Insgesamt konnten bisher 8 Fälle aufgeklärt werden. Der noch ungeklärte Fall einer angezeigten fahrlässigen Tötung ist im Bereich ärztlicher Kunstfehler anzusiedeln; die Verantwortlichkeiten sind noch gutachterlich zu klären. Körperverletzungsdelikte: 289 der Fälle sind als schwere oder gefährliche Körperverletzung einzustufen. Im Vergleich hierzu waren dies im Jahr Herausragende Fälle waren im Jahr 2011 nicht zu verzeichnen. 2.2 Diebstahlsdelikte Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Diebstahl gesamt ,9% ,5% Schwerer Diebstahl ,5% ,2% Wohnungseinbruchsdiebstahl ,8% ,1% Diebstahl in, aus und an Kfz ,65% ,3% Diebstahl von Kfz 32 34,4% 34 26,5% Wohnungseinbruchsdiebstahl: In 38% der Fälle blieb es bei einem Versuch. Im ersten Quartal 2011 waren stark ansteigende Fallzahlen zu verzeichnen. Im Verlauf des Jahres konnte aufgrund massiver polizeilicher Maßnahmen im Rahmen des Programms Regionale Sicherheit der weitere Anstieg gestoppt werden, allerdings ist im Fazit ein Plus von 36 Delikten im Stadtgebiet zu verzeichnen. Ermittlungsansätze, die aus diesen Maßnahmen gewonnen werden konnten, liegen vor und werden weiterverfolgt, so dass auf weitere Klärungen gehofft werden kann. Herausragender Fall: Stadt und Landkreis, Serie Wohnungseinbruchsdiebstähle mittels Fensterbohren Am wurden der Polizei kurz hintereinander zwei nächtliche Wohnungseinbrüche in Seeheim-Jugenheim gemeldet. Zum Zeitpunkt der Meldungen befanden sich mehrere Polizeistreifen im Gebiet. Aufgrund - 4 -
5 vorliegender Täterbeschreibung und mitgeteilter Fluchtrichtung konnte ein 73- jähriger Mann mit Perücke an der Straßenbahnhaltestelle Wilhelm-Leuschner-Str. angetroffen werden. Bei der Überprüfung der Person und seiner mitgeführten Gegenstände konnte umfangreiches Werkzeug sowie Bargeld in Höhe von bei ihm aufgefunden werden. Er wies sich bei seiner Festnahme mit einem Schwerbehindertenausweis aus. Die Festnahme und die nachfolgenden Ermittlungen führten zur Klärung von 14 Wohnungseinbrüchen in der Zeit vom in der Stadt Darmstadt, Seeheim-Jugenheim und in Bad Vilbel. Bemerkenswert dabei war, dass der Beschuldigte trotz seines Alters und der anerkannten Behinderung zum Teil sportliche Hochleistungen wie einen Sprung vom Balkon im ersten Stock eines Wohnhauses zeigte. 2.3 Betrugsdelikte Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Betrug gesamt ,6% ,3% Waren- und Warenkreditbetrug ,4% ,3% Betrug mittels Kredit- oder sonstigen Zahlungsdaten ,3% ,9% 2011 wurden in der Stadt Darmstadt - ohne Fälle der Beförderungserschleichung Anzeigen wegen Betrugs registriert, damit ist gegenüber 2010 (1.297 Fälle) ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Dieser ist zu einem bedeutenden Anteil auf ein umfangreiches Verfahren der Internetkriminalität zurückzuführen. 2.4 Sachbeschädigungen Bei den Sachbeschädigungen muss ein leichter Anstieg auf 1419 angezeigte Fälle verzeichnet werden (2010: 1250 Fälle) Hier spiegelt sich auch der insgesamt hohe Anteil an Vandalismusschäden wieder. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigung durch Graffiti konnte aber erfreulicherweise weiter reduziert werden und liegt für das Jahr 2011 bei einem Wert von 95 (2010: 117). 2.5 Rauschgiftdelikte Die Rauschgiftkriminalität liegt seit Jahren stabil auf einem annähernd gleichen Niveau. In 2011 wurden 569 Delikte bekannt (2010: 579 Fälle). Die Aufklärungsquote erreichte den sehr guten Stand von 97,7%. (2010: 96,5 %). In Darmstadt kam es bedauerlicherweise zu zwei Todesfällen im Zusammenhang mit Drogenkonsum bzw. Missbrauch. (2010:5) Herausragender Fall: Eberstadt, Bandenmäßig organisierter Drogenhandel in JVA, 2010 /
6 Bereits im Jahr 2010 wurden Hinweise auf einen bandenmäßig organisierten Drogenhandel in der JVA Darmstadt-Eberstadt durch eine russisch-litauische Tätergruppierung bekannt. Auf unterschiedliche Weise, zum Teil durch Besucher, zum Teil durch Überwürfe von Drogen über die Mauern der Anstalt wurden Drogen hauptsächlich Subutex-Tabletten, zum Teil auch Heroin in die Anstalt eingebracht und dort entsprechend vertrieben. Subutex wird als pharmazeutisches Substitutionsmittel in der Therapie Heroinabhängiger eingesetzt, ähnlich Methadon. Es ist hauptsächlich in Frankreich gebräuchlich, wo der Erwerb relativ problemlos möglich ist. Dort wird die Tablette in Apotheken für unter 5,- Euro das Stück verkauft; in der JVA Darmstadt wurden pro Tablette Preise zwischen 50,- und 120,- Euro erzielt. Der Preis war abhängig von der Zugehörigkeit des Konsumenten zu der Tätergruppe und der Zahlungsweise (bar, Überweisung, Naturalien). Im Verlauf der Ermittlungen konnte nachgewiesen werden, dass durchschnittlich 100 Subutex-Tabletten pro Woche sowie Heroin im niedrigen zweistelligen Grammbereich in die JVA eingebracht wurden. Der schwunghafte Handel konnte nur über Verbindungen der Insassen nach außen funktionieren und stützte sich maßgeblich auf bereits freigelassene Häftlinge als Beschaffer und Überbringer der Drogen sowie eine straff organisierte, streng hierarchische Organisation innerhalb der JVA. Derzeit läuft vor der 4. Großen Strafkammer der Landgerichts Darmstadt die Hauptverhandlung gegen die Bandenmitglieder. 2.6 Tatverdächtigenstruktur Gesamtzahl Kinder Jugendl. Heranw. unter 21 nichtdeutsch Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Gesamtanteil an unter 21 Jährigen etwa gleich, wobei der Anteil der Heranwachsenden leicht stieg. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 31,2% und ist damit ebenfalls leicht gestiegen (2010: 28,3%) 3,0% 12,6% 11,3% Kinder Jugendliche 73,1% Heranwachsend e Erwachsene - 6 -
7 Bei den Jugendlichen konnte durch die anhaltende Präventionsoffensive und die Maßnahmen im Rahmen des Programms Regionale Sicherheit der Hessischen Polizei der präventive Charakter verstärkter Präsenz bestätigt werden. Ebenso konnten durch die Betreuung der Besonders auffälligen Straftäter unter 21 (BASU21) gute Erfolge erzielt werden. 3. Landkreis Darmstadt-Dieburg Anzahl der Straftaten auf Rekordtief, damit ist der Landkreis weiterhin einer der sichersten in Hessen Im Landkreis nahm im gleichen Zeitraum die Anzahl der angezeigten Straftaten noch einmal sehr deutlich ab. Insgesamt wurden Fälle im Jahr 2011 zur Anzeige gebracht. Im Vergleich zum ebenfalls schon guten Jahr 2010 waren dies noch einmal 538 Delikte weniger als im Vorjahr und damit ein historisches Rekordtief! Trotzdem konnte die Aufklärungsquote sogar noch weiter gesteigert werden und stieg auf sehr gute 57,8% an (2010: 55,5%). Die Häufigkeitszahl entwickelte sich ebenfalls dementsprechend äußerst positiv und liegt nun bei Fällen pro Einwohner (2010: 3.516). Ausgewählte Deliktsbereiche: Sonstige 26,7% Straftaten gegen das Leben 0,1% Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 0,8% Roheitsdelikte 13,7% Straftaten gegen das Leben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Roheitsdelikte einfacher Diebstahl einfacher Diebstahl 20,5% schwerer Diebstahl Vermögens- und Fälschungsdelikte Sonstige Vermögens- und Fälschungsdelikte 20,4% schwerer Diebstahl 17,8% - 7 -
8 3.1 Kapitaldelikte / Rohheitsdelikte / Körperverletzungsdelikte Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Tötungsdelikte 11 90,9% 7 100% Roheitsdelikte gesamt ,2% ,5% davon Körperverletzungen ,8% ,4% Tötungsdelikte: Drei der sieben Fälle blieben beim Versuch. Alle Delikte konnten aufgeklärt werden (!) Körperverletzungsdelikte: 269 der Fälle sind als schwere oder gefährliche Körperverletzung einzustufen. Im Vergleich hierzu waren dies im Jahr Herausragende Fälle: Griesheim, Raubüberfall auf Sparkasse am Am wurde die Zweigstelle der Kreis- und Stadtsparkasse Darmstadt in Griesheim, in der Wilhelm-Leuschner-Straße 156 durch einen männlichen, zunächst unbekannten Täter überfallen. Unter Vorhalt einer Schusswaffe erpresste der Täter 2100,-. Über Ermittlungen zu dem gestohlenen Geld konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden, der im Verdacht stand, bereits fünf Jahre zuvor die gleiche Filiale der Sparkasse überfallen zu haben, als Euro erbeutet wurden. Groß-Zimmern, Serie von Brandstiftungen in der Zeit von Mai bis September 2011 Zwischen dem und ereigneten sich in Groß-Zimmern mit einem Schwerpunkt im Ortsteil Klein-Zimmern 23 Brände, bei denen ein Zusammenhang angenommen werden muss und die vom Entzünden von Gelben Säcken, über das Inbrandsetzen von PKW bis hin zu Brandanschlägen auf Gebäude (Schreinerei, CarPorts) reichten. Es entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von etwa Euro. Trotz umfangreicher polizeilicher Maßnahmen konnte der Täter bislang nicht ermittelt werden. Die Ermittlungen wurden durch den Freitod eines jungen Mannes aus Groß-Zimmern überschattet, der sich in einem Abschiedsbrief zu mehreren der Taten bekannte. Münster, Tötungsdelikt zum Nachteil 62-jähriger Frau und Explosion eines Wohnhauses am Am Morgen des kam es im 1. Obergeschoss eines Wohnhauses in Münster zu einer heftigen Explosion. Wände im 1. OG stürzten ein und das Dach wurde zerstört. Die Bewohnerin des Obergeschosses, eine 62-jährige Frau wurde tot aus den Trümmern geborgen. Eine im Erdgeschoss lebende vierköpfige Familie wurde aufgrund glücklicher Umstände nicht verletzt. Die Ermittlungen ergaben, dass die Verstorbene Opfer eines Gewaltdeliktes geworden war. Ein familiärer Streit um Geld war eskaliert und die Frau erschlagen worden. Zur - 8 -
9 Verdeckung der Tötung hatte der Täter dann die Wohnung angezündet, wodurch es schließlich zur Explosion gekommen war. 3.2 Diebstahlsdelikte Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Diebstahl gesamt ,5% ,6% Schwerer Diebstahl ,1% ,8% Wohnungseinbruchsdiebstahl ,7% ,7% Diebstahl in, aus und an Kfz ,2% ,8% Diebstahl von Kfz 38 34,2% 31 41,9% Wohnungseinbruchsdiebstahl: Die Situation im Wohnungseinbruch hat sich im Landkreis Darmstadt-Dieburg entsprechend der in der Stadt Darmstadt entwickelt. Auch hier waren im ersten Quartal 2011 stark ansteigende Zahlen zu konstatieren. Hoher Kräfteeinsatz im Bereich von offenen Kontrollen betroffener Gebiete und Aufklärungsmaßnahmen führten zu einem Eindämmen des Anstiegs zum Jahresende hin, so dass im Ergebnis 30 Taten mehr im Vergleich zum Vorjahr in die Statistik einflossen. Die Quote der Versuche bei Wohnungseinbrüchen ist weiter angestiegen und lag im Jahr 2011 bei 41 %. Ermittlungsansätze, die aus den verstärkten Maßnahmen des Programms Regionale Sicherheit gewonnen werden konnten, liegen vor und werden weiterverfolgt, so dass auf weitere Klärungen gehofft werden kann. Herausragender Fall: Landkreis und darüber hinaus, Schwerer Bandendiebstahl (Wohnungseinbruchsdiebstahl Von März - Juli 2011 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen eine mehrköpfige Bande von Wohnungseinbrechern serbisch-rumänischer Herkunft geführt. Den Beschuldigten wurde vorgeworfen, sich spätestens im November 2009 zu einer Bande zusammengeschlossen zu haben, um durch eine Vielzahl von Wohnungseinbruchsdiebstählen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dabei gingen die Beschuldigten arbeitsteilig vor und teilten ihre Beute anschließend auf. Den Beschuldigten wurde die Beteiligung an mindestens 80 Wohnungseinbruchsdiebstählen in Frankfurt/Main, Heddesheim, Alsbach- Hähnlein, Seeheim-Jugenheim, Groß-Rohrheim, Zwingenberg, Hadamar, Hargesheim u.a.o. vorgeworfen. Ein Mitglied der Bande war nach derzeitigem Stand der Ermittlungen für die Beschaffung von Fahrzeugen und das Verbringen von Bargeld, welches mutmaßlich aus den begangenen Straftaten stammt, verantwortlich. Die Person wurde mit einem fünfstelligen Bargeldbetrag in Frankfurt durch eine Polizeistreife kontrolliert. Der Geldbetrag wurde aufgrund Geldwäscheverdachts sichergestellt, ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Juni 2011 erfolgten - 9 -
10 Durchsuchungen an 7 Objekten bundesweit. Es wurden sechs Beschuldigte festgenommen, von denen drei in U-Haft gingen. Ein weiterer Beschuldigter hält sich in der Schweiz auf, ein vierter saß bereits ein (Überhaftbeschluss). 3.3 Betrugsdelikte Fallzahlen AQ Fallzahlen AQ Betrug gesamt ,3% ,6% Waren- und Warenkreditbetrug ,5% ,6% Betrug mittels Kredit- oder sonstigen Zahlungsdaten ,7% 88 61,4% Im Landkreis liegt dabei ein Schwerpunkt im Waren- und Warenkreditbetrug, an Bedeutung etwas verloren hat das betrügerische Verwenden von Daten von Kreditoder sonstigen Zahlungskarten Herausragender Fall: Landkreis Darmstadt-Dieburg, Verfahren wegen Verdachts des Betruges, der Urkundenfälschung, der Nötigung/Erpressung In einem Ermittlungsverfahren wegen Verdacht des Betruges, der Urkundenfälschung, der Nötigung/Erpressung in 120 Fällen gegen den beschuldigten Geschäftsführer eines Abschleppunternehmens und weitere Tatbeteiligte erfolgte im Jahr 2011 Anklage. Im Verfahren ging es um die betrügerische Erstellung sog. Auftragsbögen zur Durchführung von Reinigungsarbeiten an Unfall- oder Schadensstellen im öffentlichen Straßenverkehrsraum. Diese entstanden nach derzeitigem Stand der Ermittlungen regelmäßig in kausalem Zusammenhang mit Abschleppaufträgen. Auf Grundlage der Angaben in diesen Auftragsbögen ermittelte man einen Rechnungsbetrag. Dieser wurde durch die Verursacher/Auftraggeber an ihre jeweilige Versicherung weitergereicht, wodurch der jeweiligen Versichertengemeinschaft ein Vermögensschaden entstand, da die in Rechnung gestellten Arbeiten in der Regel nicht oder nur in geringerem Umfang erforderlich gewesen wären. Die Schadenssumme der Einzeltaten betrug ca Euro. Dabei ist auffallend, dass sich die verwendete Auftragsklausel nach dem äußeren Erscheinungsbild konkrete Platzierung und kleingedrucktes Schriftbild als so ungewöhnlich und überraschend zeigte, dass die jeweiligen Unterzeichner, sofern sie selbst die Unterschrift leisteten, bei Würdigung der Gesamtumstände des Einzelfalles nicht damit rechnen brauchten, mit dieser Unterschrift zugleich den Auftrag zur Durchführung von Reinigungsarbeiten erteilt zu haben. Zudem waren die Unfallbeteiligten in besonderer Weise einer Gefahr der Überrumpelung ausgesetzt, da diese nach einer Panne oder einem Unfall noch unter der Einwirkung der nicht selbst zu steuernden Situation mit dem unaufgeforderten Angebot der Ausführung von Reinigungsdienstleistungen im
11 öffentlichen Straßenraum konfrontiert wurden. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich keinesfalls um bedauerliche Einzelfälle handelte. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte gezielt auf seine Mitarbeiter Druck ausübte, um entsprechend hohe Umsätze zu seinem eigenen Vorteil zu gewährleisten. 3.4 Sachbeschädigungen Die Anzahl der registrierten Sachbeschädigungen im Landkreis ging nochmals um 211 Fälle auf insgesamt 1265 Taten zurück und erreicht damit einen erfreulich niedrigen Stand. Die Aufklärungsquote konnte leicht gesteigert werden, und liegt bei 26,6%. (2010: 1476 Fälle, AQ: 25,9%) 3.5 Rauschgiftdelikte Bei den Rauschgiftdelikten zeigte sich ein leichter Anstieg auf 327 Fälle. Die Aufklärungsquote von 94,8% bewegt sich dabei annähernd auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (2010: 245 Fälle, AQ 96,3%). Es wurde nur ein Todesfall aufgrund von Drogenkonsum- oder missbrauch im Jahr 2011 bekannt. 3.6 Tatverdächtigenstruktur Gesamtzahl Kinder Jugendl. Heranw. unter 21 nichtdeutsch Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Gesamtanteil an unter 21 Jährigen etwa gleich, wobei der Anteil der Kinder leicht stieg. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 26,4% und ist damit leicht gefallen. (2010: 27%) 3,6% 9,5% 9,6% Kinder Jugendliche 77,3% Heranwachsend e Erwachsene
12 Bei den Jugendlichen konnte durch die anhaltende Präventionsoffensive und die Maßnahmen im Rahmen des Programms Regionale Sicherheit der Hessischen Polizei der präventive Charakter verstärkter Präsenz bestätigt werden. Ebenso konnten durch die Betreuung der Besonders auffälligen Straftäter unter 21 (BASU21) gute Erfolge erzielt werden. Präsidiumsbereich Südhessen ZKI Herausragende Fälle: Landkreis und darüber hinaus, Bandenmäßiger Handel und Herstellung nicht geringer Mengen von Betäubungsmitteln, Dezember 2011 In einem Ermittlungsverfahren wegen bandenmäßigen Handels und der Herstellung von nicht geringen Mengen von Betäubungsmitteln wurden im Rhein- Main-Gebiet mit Schwerpunkt im Landkreis Darmstadt-Dieburg bei Durchsuchungen bei mehreren Beschuldigten große Mengen von Betäubungsmitteln (u.a. 3,7 kg Haschisch, 53,8 kg Marihuana, 7,8 kg Amphetamin und 25 g Kokain) sowie Waffen aufgefunden. Dazu konnten zwei große, professionelle Indoorplantagen mit Cannabis-Pflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien sichergestellt werden. Die Beschuldigten sind zum überwiegenden Teil einschlägig vorbestraft. Landkreis Darmstadt-Dieburg, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, Dezember 2011 In einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz wurde am bei einem 38-jährigen Pyrotechniker in Rimbach durchsucht. Die Maßnahme führte zur Beschlagnahme einer großen Menge illegal in den Wohnräumen gelagerten Großfeuerwerks. Auch die zulässigen Lagermengen an herkömmlichem Sylvesterfeuerwerk waren erheblich überschritten. Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen ergaben Hinweise auf weitere Verstöße. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen
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