Aus der Universitätsklinik für Orthopädie bei Huf- und Klauentieren. der Veterinärmedizinischen Universität Wien

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1 Aus der Universitätsklinik für Orthopädie bei Huf- und Klauentieren der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vorstand: O. Univ. Prof. Dr. Christian Stanek) RÖNTGENOLOGISCHE UND SONOGRAPHISCHE DARSTELLBARKEIT DER INTERVERTEBRALGELENKE AN DER BRUST- UND LENDENWIRBELSÄULE DES PFERDES INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Würde eines DOCTOR MEDICINAE VETERINARIAE der Veterinärmedizinischen Universität Wien vorgelegt von Diplom-Tierärztin Renate Reisinger Wien, im März 2003

2 II 1. Begutachter: O. Univ. Prof. Dr. Christian Stanek Betreuer: O. Univ. Prof. Dr. Christian Stanek 2. Begutachter: O. Univ. Prof. Dr. Horst König

3 III DANKSAGUNG: Mein besonderer Dank gilt Herrn O. Univ. Prof. Dr. Christian Stanek für die Ermöglichung vorliegender Dissertation. Ein ganz herzliches Dankeschön möchte ich Herrn O. Univ. Prof. Dr. Horst König für die Begutachtung der vorliegenden Dissertation aussprechen. Auch möchte ich mich für die guten Tipps bei der statistischen Auswertung meiner Daten bei Herrn Albert Noss und Frau Ass. Prof. Dr. M. Hofmann-Parisot bedanken. Ganz besonders herzlich bedanke ich mich bei Dr. Birgit Martinek für die Unterstützung bei röntgenologischen und sonographischen Grundlagen Mag. Ulrike Schildböck für die Hilfe bei Formulierung und Übersetzung Frau Edeltraud Binder für die wunderschönen Fotos und all jenen die mir mit Botendiensten, rascher Hilfe und viel Geduld, besonders in der Endphase meiner Doktorarbeit, beigestanden haben.

4 IV g e w i d m e t m e i n e n E l t e r n die mir, auch in schweren Zeiten, immer alle Wege offen gelassen haben

5 V VERWENDETE ABKÜRZUNGEN Abb. Abbildung arab. VB arabisches Vollblut Art. Articulatio AST Aspartat Aminotransferase beurteilb. Beurteilbar BWS Brustwirbelsäule bzw. beziehungsweise Can Canalis CK Creatinkinase DFS Dornfortsatz d.h. das heißt DO dorsal engl. VB englisches Vollblut For Foramen ggr. geringgradig Gsp. Gelenkspalt h Stunde Inj. Injektion Inc Incissura IVG Intervertebralgelenk J. Jahre kg Kilogramm KM Körpermasse KSS Kissing-Spines-Syndrom L links LDH Laktatdehydrogenase Lig Ligamentum Ligg Ligamenta LWS Lendenwirbelsäule mas Milliampersekunden MHz Megahertz M Musculus Mm Musculi N Nervus Nn Nervi Nr Nummer OBL oblique PCh Pferd Chirurgie PfdZ Pferdezentrum PI Pferd Interne PO Pferd Orthopädie Proc Processus Procc Processus R rechts

6 VI R Rami Rr Rami Stkm. Stockmaß Tab. Tabelle Th Thorax TIS Thorakolumbales interspinales Syndrom Tub Tuberositas u.a. und andere VE ventral W. Wochen z.b. zum Beispiel z.t. zum Teil ZWG Zwischenwirbelgelenke / Intervertebralgelenke

7 VII INHALTSVERZEICHNIS: Seite 1. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG... I 2. LITERATURÜBERSICHT Anatomie der Wirbelsäule des Pferdes Knochen der Brust- und Lendenwirbelsäule Vertebrae thoracicae Vertebrae lumbales Foramen intervertebrale Disci intervertebrales Anatomie der synovialen Einrichtungen der Brust- und Lendenwirbelsäule Articulationes columnae vertebralis Bursa subligamentosa supraspinalis Wirbelsäulenbänder Lange Wirbelsäulenbänder Kurze Wirbelsäulenbänder Rückenmuskulatur Hautmuskel Muskeln zur Bewegung der Brust- und Lendenwirbelsäule Vaskularisation und Innervation der Muskeln des Stammes Sicht- und tastbare Strukturen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule Klinische Untersuchung im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule Anamnese Adspektion Lahmheitsuntersuchung Palpation In Bewegung an der Hand Unter dem Reiter Differentialdiagnosen Weitergehende Untersuchungen Erkrankungen der Brust- und Lendenwirbelsäule des Pferdes Angeborene Fehlentwicklungen der Brust- und Lendenwirbel Thorakolumbales interspinales Syndrom (TIS) Artt. columnae vertebralis Bursa subligamentosa supraspinalis (Widerristschleimbeutel) Bänder Muskelerkrankungen Lokalisierte Muskelerkrankungen Systemische Muskelerkrankungen Frakturen Weitere Erkrankungen Erkrankungen der Intervertebralgelenke bei Kleintieren Lumbosakrale Stenose des Hundes Spondylarthrose des Hundes Erkrankungen der Intervertebralgelenke des Menschen Verletzungen der Intervertebralgelenke...30

8 VIII Spondylarthrose Röntgenologie Digitale Radiographie Röntgenologie der Brust- und Lendenwirbelsäule des Pferdes Röntgenologie der Brust- und Lendenwirbelsäule in der Kleintiermedizin Röntgenologie der Brust- und Lendenwirbelsäule in der Humanmedizin Sonographie Physikalische Grundlagen Artefakte Akustisches Rauschen (noise) Schallschatten, Schallauslösch - Phänomen (acoustic shadowing) Wiederholungsechos (reverberation) Resonanzartefakte (ring-down) und Kometenschweifartefakte (comet tail) Zystenrandartefakte, Randschatten (lateral shadowing) Distale Schallverstärkung (distal enhancement) Phänomen der Reflexumkehr Wandernder Reflex (Ablenkungsphänomen) Pseudousur Sonographie an der Brust- und Lendenwirbelsäule des Pferdes Lig. supraspinale Ligg. interspinales Fascia thoracolumbalis Muskulatur Articulationes processuum articularium (Intervertebralgelenke) Processus spinosi Sonographie der Brust- und Lendenwirbelsäule in der Veterinärmedizin Sonoanatomie der einzelnen Gewebe Normalbefunde Pathologische Befunde Ultraschallgeführte Punktion MATERIAL UND METHODE Patientengut Pferde Geräte Methode Klinische Untersuchung Orthopädische Lahmheitsuntersuchung Rückenuntersuchung Röntgenologische Untersuchung IVG Brustwirbelsäule 20 (VE OBL L/R 20) IVG Brustwirbelsäule 30 (DO OBL L/R 30) IVG Lendenwirbelsäule Sonographische Untersuchung an Leichenteilen Anatomische Studien Anfertigung von anatomischen Gefrierschnitten Sonographische Untersuchung lebender Pferde...69

9 IX Statistische Bearbeitung ERGEBNISSE Röntgenologische Darstellung der IVG der Brust- und Lendenwirbelsäule Brustwirbelsäule 20 ventral oblique Brustwirbelsäule 30 dorsal oblique Lendenwirbelsäule Sonographie der Intervertebralgelenke der Brust- und Lendenwirbelsäule Sonographische Untersuchungstechnik Sonographisch untersuchte Strukturen Sonographische Untersuchung am Kadaver Untersuchung am lebenden Tier Statistik Beurteilung der Vergleichbarkeit der auf den Röntgen abgebildeten Details in der Beurteilung durch vier Radiologen DISKUSSION ZUSAMMENFASSUNG SUMMARY LITERATUR...99

10 1 1. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG Die Wirbelsäule des Pferdes steht nicht erst seit der technischen Entwicklung hochleistungsfähiger radiologischer Untersuchungsmethoden (Röntgen/Szintigraphie) im wissenschaftlichen Interesse der Tiermediziner. Schon vor über 100 Jahren wurden Untersuchungen über Statik und Mechanik der Pferdewirbelsäule und deren Einfluss auf die Knochenentwicklung durchgeführt. Dennoch ist es erst dem technischen Fortschritt der bildgebenden Diagnostik und der klinischen Labordiagnostik zu verdanken, dass pathologische Prozesse der Wirbelsäule und des sie umgebenden Weichteilgewebes am lebenden Pferd sichtbar und damit sicherer diagnostizierbar wurden. Jedoch ist die richtige Diagnosestellung an die klinische Untersuchung gebunden und kann nicht allein durch "Gerätemedizin gestellt werden (RANNER u. GERHARDS, 2002). Es gibt kaum einen Zweifel, dass Rückenprobleme im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule eine wichtige Ursache für die Leistungsminderung beim Pferd darstellen (JEFFCOTT, 1985b, 1979c). Die Ursachen für Rückenschmerzen bei Pferden werden in die Kategorien genetisch bedingter Erkrankungen (Wirbelsäulendeformationen), Weichteilschädigung (Muskel-, Bändererkrankungen) und Wirbelsäulenverletzungen (Frakturen, Spondylosen, Kissing Spines Syndrome (KSS), Osteoarthritis, Fusion von Wirbelfortsätzen) eingeteilt (JEFFCOTT, 1979c, 1979d, 1985b, 1999). Nach GLOOBE (1984) sind aber auch die Foramina intervertebralia in Bezug auf Rückenprobleme zu beachten. Rückenbeschwerden kommen bei allen Pferderassen und Nutzungsarten vor. Sie sind gehäuft bei Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitspferden sowie bei Rennpferden (Traber, Vollblüter) zu finden. Viele Pferde erkranken im Alter zwischen 6 und 9 Jahren, aber auch jüngere Pferde (z.b. Remonten) können erkranken, während ältere Pferde (> 12 Jahre) nur noch selten betroffen sind. In Einzelfällen wird ein direktes Trauma (Sturz, Hängen bleiben unter einem Hindernis, Verrenkungen der Wirbelsäule) als Ursache angegeben. In den meisten Fällen lässt sich jedoch die genaue Ursache für die Rückenbeschwerden nicht eruieren, allenfalls vermuten, z.b. Satteldruck, Reiter- und Ausbildungsfehler, Gliedmaßenerkrankungen. Die Veränderungen an den Wirbeln entwickeln sich, wenn kein Trauma zugrunde liegt, sehr langsam über Monate oder Jahre, wobei die Pferde über einen langen Zeitraum beschwerdefrei sein können, oder sie erkranken aufgrund eines guten, die Rückenmuskulatur stärkenden Trainings nicht. Am häufigsten finden sich die Wirbelveränderungen zwischen dem 10. Brustwirbel und dem 4. Lendenwirbel, dem Abschnitt mit der größten dorsoventralen und lateralen Beweglichkeit. Muskelverspannungen und Bänderzerrungen finden sich vermehrt im Bereich der vorderen Sattellage und der Lendenwirbelsäule (NOWAK u. TIETJE, 1999). Die Diagnosestellung bei Rückenproblemen des Pferdes ist schwierig, weil das Krankheitsbild sehr unterschiedlich ausfallen kann (Temperamentsänderungen, Sattel-

11 2 und/oder Gurtzwang, Empfindlichkeit beim Abtasten und Putzen, Leistungsminderung, Schiefschweifheit, fehlender Vorwärtsdrang, Umspringen in den Kreuzgalopp, hüpfende Hinterhand im Galopp, Widersetzlichkeit bei Versammlung, Steigen, panikartiges Wegrennen und/oder Stöhnen in bestimmten Lektionen). Auch die verschiedenen Temperamente der Pferde spielen eine Rolle, ebenso die Tatsache, dass die Wirbelsäule im Bereich der Brustund Lendenwirbelsäule nicht direkt palpiert und nicht passiv bewegt werden kann (GUNDEL u. SCHATZMANN, 1997a; JEFFCOTT, 1995; NOWAK u. TIETJE, 1999; RANNER u. GERHARDS, 2001). Jedoch auch in der Humanmedizin stellt sich immer wieder die Frage Was verursacht den Schmerz? (SWIDERSKI, 1981). Zusätzlich können ähnliche oder gleiche Symptome auch bei anderen Erkrankungen vorkommen (z.b. Erkrankungen der Gliedmaßen, der Halswirbelsäule oder Maulhöhle, sowie Ausbildungs- und Ausrüstungsfehler) und mehrere Befunde gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen der Brust- und Lendenwirbelsäule auftreten. Außerdem müssen die erhobenen pathologischen Befunde am Rücken (Druckempfindlichkeit etc.) nicht zwingend mit einer klinisch manifesten Erkrankung der Wirbelsäule einhergehen. Dies gilt insbesondere für die Palpations- und röntgenologischen Befunde (CROWHURST, 1975; HENDRICKSON, 2002; JEFFCOTT, 1993a, 1993b, 1999; NOWAK, 2001; NOWAK u. TIETJE, 1999; PETTERSON et al., 1987; RANNER u. GERHARDS, 2001). Neben der klinischen Untersuchung stehen heute verschiedene bildgebende Verfahren für die Abklärung der Rückenleiden des Pferdes zur Verfügung. Die Röntgenologie und die Szintigraphie liefern dabei wertvolle Informationen über den Zustand knöcherner Strukturen (NOWAK u. TIETJE, 1999). Die Sonographie wird beim Pferd auch für die Untersuchung der Weichteilstrukturen des Rückens verwendet (DENOIX, 1999; GUNDEL et al., 1998). Die häufigste Indikation für eine röntgenologische Rückenuntersuchung besteht in der Darstellung knöcherner Veränderungen, wie beispielsweise der Berührung der Dornfortsätze (KSS) und/oder Spondylarthrosen. Dies erfordert qualitativ hochwertige Röntgenbilder, die vom Rücken des Pferdes nicht einfach anzufertigen sind. Um beurteilbare Röntgenbilder zu erzielen, sind, je nach Bemuskelung des Rückens und der Rumpfbreite des Pferdes, unterschiedlich hohe Strahlendosen (bis zu 150 kv und bis zu 500 ma) notwendig. Dies ist mit tragbaren Röntgengeräten, wie sie in der ambulanten Praxis Anwendung finden, nur bedingt möglich (RANNER et al., 1999). Die Schwierigkeit, die knöchernen Strukturen der Wirbelsäule in Schärfe und Kontrast einwandfrei darzustellen, liegt darin, dass diese Strukturen von Weichteilgewebe mit großer und stark variierender Schichtdicke umgeben sind. Die in proximaler Richtung rasch zunehmende Schichtdicke der Rückenmuskulatur führt bei gut bemuskelten oder großrahmigen Pferden dazu, dass zur Darstellung der kleinen Wirbelgelenke die Konturen der Dornfortsätze undeutlich werden und umgekehrt. Es sind also zwei unterschiedlich stark belichtete Aufnahmen erforderlich. Im Schrifttum finden sich nur wenige und unvollständige Angaben zur Methodik der röntgenologischen Darstellung der Wirbelsäule am stehenden Pferd (RANNER et al., 1999).

12 3 Zur Darstellung der Wirbelkörper allgemein bzw. der Intervertebralgelenke (IVG) werden verschiedene Techniken beschrieben. Die Röntgenuntersuchung der thorakolumbalen Wirbelsäule bei Pferden ist in Seitenlage unter Allgemeinanästhesie (NOWAK, 1988; UELTSCHI, 1996; WEAVER et al., 1999), im Stehen mit schräg angelegter Kassette (KRELING u. LAUK, 1996), stehend mit senkrechter Kassette (BUTLER, 2001; BUTLER et al., 2000; JEFFCOTT, 1975a, 1975b, 1978a, 1979a, 1979b, 1985a; RANNER u. GERHARDS, 2001; RANNER et al., 1999; WEAVER et al., 1999) und stehend mit obliquer Aufnahmetechnik (BUTLER, 2001; WEAVER et al., 1999) beschrieben. Ventrodorsale Aufnahmen können jedoch nur in Vollnarkose durchgeführt werden. In Bezug auf den Zusammenhang von röntgenologischen Veränderungen der Articulationes processuum articularium (SCHALLER, 1992) mit Rückenschmerzen bzw. entsprechenden Symptomen zeigen manche Autoren Zurückhaltung (JEFFCOTT, 1979c, 1980b; RANNER u. GERHARDS, 2002; STECHER, 1962; STECHER u. GOSS, 1961) während ihnen andere sehr wohl Bedeutung zumessen (BUTLER, 2001; BUTLER et al., 2000; DENOIX, 1998; MITCHEL, 1933; NOWAK, 1988; RANNER et al., 1999; SMYTHE, 1962; WEAVER et al., 1999). Durch die Weiterentwicklung der Ultrasonographie ist es möglich Läsionen an verschiedenen Wirbelsäulenstrukturen objektiv zu dokumentieren. So ist es möglich, durch eine größere Auswahl an Schallköpfen mit verschiedenen Frequenzen, unterschiedliche Wirbelsäulenstrukturen zu erkennen. Die Ultraschalluntersuchung des Pferderückens kann sowohl von dorsal transkutan als auch transrektal durchgeführt werden (DENOIX, 1999). Obwohl sie als Differentialdiagnosen für Rückenprobleme oft bedacht werden, wurden Weichteilschäden des Rückens in der wissenschaftlichen Literatur nur selten dokumentiert (DENOIX, 1999). So können Muskelprobleme beim Pferd ein erheblichen finanziellen Schaden darstellen, da diese über kürzere oder längere Zeit hinweg nicht trainiert oder geritten werden können (ANDREWS u. REED, 1986). Ziel dieser Arbeit war es, die röntgenologischen und sonographischen Möglichkeiten zur Darstellung, spezifischer Strukturen der Wirbelsäule, der Intervertebralgelenke der Brust- und Lendenwirbelsäule des Pferdes zu überprüfen. Zur röntgenologischen Untersuchung wurden zwei Schrägaufnahmetechniken getestet. Durch diese Schrägaufnahmen sollten sowohl die gegenseitige Überlagerung der Intervertebralgelenke der rechten und linken Seite, als auch die Überlagerung durch benachbarte anatomische Strukturen vermindert werden. Die Sonographie sollte als zusätzliches bildgebendes Verfahren eingesetzt werden, um festzustellen, ob mittels Ultraschall zusätzliche Informationen über die Intervertebralgelenke erhoben werden könnten. Hierfür wurden die IVG beginnend von Th10 bis L6 in sagittaler und longitudinaler Richtung untersucht und die Ergebnisse protokollierend verglichen.

13 4 2. LITERATURÜBERSICHT Die gebräuchliche Bezeichnung für den lateinischen Ausdruck Articulationes processuum articularium ist in der deutschen Literatur sehr unterschiedlich. Sie werden Intervertebralgelenke (NOWAK u. TIETJE, 1999; RANNER et al., 1999; UELTSCHI, 2001), kleine Wirbelgelenke (DÄMMRICH et al., 1993; GUNDEL et al., 1997; GUNDEL et al., 1998; KRELING u. LAUK, 1996; SCHWARZ, 2001), oder Wirbelbogengelenke (AUFDERMAUR, 1981; BRUSSATIS et al., 1981; ERDMANN, 1981; JEFFERY, 1995; WENDELBURG, 1998; ZERNAVICZKY u. WEICHEL, 1981) genannt. In der englischen Literatur werden sie facet joints genannt (BUTLER, 2001; BUTLER at al., 2000; JEFFCOTT, 1975a, 1975b, 1978, 1979a, 1979b, 1979c, 1979d, 1980a, 1980b, 1985a, 1985b, 1987, 1993a, 1993b, 1995, 1999, 2001; JEFFCOTT u. DALIN, 1980; JEFFCOTT u. WADE, 1998) ANATOMIE DER WIRBELSÄULE DES PFERDES Die Gesamtzahl der Wirbel liegt beim Pferd zwischen 50 und 57. Die Halswirbelsäule besteht aus 7, die Brustwirbelsäule aus 18 (selten aus 17 oder 19), die Lendenwirbelsäule aus 6 und die Kreuzwirbelsäule aus 5 Wirbeln. Letztere sind zum Kreuzbein verwachsen. Die Anzahl der Schwanzwirbel schwankt zwischen 15 und 21 Wirbel. Allen Wirbeln gemeinsam sind der ventral gelegene Wirbelkörper und der dorsale Wirbelbogen (Ausnahmen: 1. Halswirbel, Schwanzwirbel). Wirbelkörper und bogen formen das zentrale Wirbelloch (Foramen vertebrale), aus dem in der Gesamtheit aller Wirbel der sog. Wirbelkanal (Canalis vertebralis), durch den das Rückenmark läuft, gebildet wird. Von dem Wirbelbogen gehen die Wirbelfortsätze ab. Die einzelnen Wirbel besitzen einen Dornfortsatz (Proc. spinosus), zwei Querfortsätze (Procc. transversi) und vier Gelenkfortsätze (Procc. articulares crann. et caudd.). An der Brust- und Lendenwirbelsäule befinden sich zudem Zitzenfortsätze (Procc. mamillares). Die Gelenkfortsätze benachbarter Wirbel bilden das Foramen intervertebrale, aus dem die Spinalnerven abgehen. Die Wirbel und ihre Fortsätze weisen in den einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule einige Besonderheiten auf (JEFFCOTT u. DALIN, 1980; NOWAK u. TIETJE, 1999) Knochen der Brust- und Lendenwirbelsäule Vertebrae thoracicae Der Bauplan der Vertebrae thoracicae entspricht dem allgemeinen Bau eines Wirbels. Die Anzahl der Brustwirbel kann zwischen 17 und 19 schwanken. Die Wirbelkörper, Corpora vertebrae, nehmen bis zum 11. Brustwirbel an Länge ab, danach werden sie wieder länger. Am (4.) Wirbelkörper und an denen des (15.) Brustwirbels ist ventral eine

14 5 deutliche Leiste, Crista ventralis, nachweisbar, während diese an den anderen Brustwirbeln nur schwach entwickelt ist. Die kraniale bzw. kaudale Begrenzung der Wirbelkörper, der deutlich konvexe Wirbelkopf, Extremitas cranialis, bzw. die entsprechend konkave Wirbelpfanne, Extremitas caudalis, sind schmal und stellen selbständige Epiphysenscheiben dar. Typisch für die Brustwirbelkörper sind die an der Grenze zu den Wirbelbögen gelegenen tiefen Rippenkopfgruben, Fovea costalis cranialis bzw. caudalis, mit ihren Gelenkflächen. Die Tiefe der Rippenkopfgruben nimmt in kaudaler Richtung allmählich ab. Dadurch ergibt sich eine größere Bewegungsfreiheit für die hinteren Rippen. Am Querfortsatz, Proc. transversus, jedes Brustwirbels ist eine eigene Gelenkfläche, Fovea costalis proc. transversi, für den Rippenhöcker ausgebildet. An den letzten drei Brustwirbeln verschmelzen die Fovea costalis cranialis und die Fovea costalis proc. transversi miteinander. Dorsal und kranial am Wirbelbogen, Arcus vertebrae, liegt jederseits der flache kraniale Gelenkfortsatz, Proc. articularis cranialis, mit seiner kraniodorsal weisenden planen Gelenkfläche, Facies articularis cranialis. Die beiden ebenfalls flachen kaudalen Gelenkfortsätze, Procc. articulares caudales, sind der Basis des Dornfortsatzes kaudal angelagert. Jeder kaudale Gelenkfortsatz besitzt eine ebene Gelenkfläche, Facies articularis caudalis, die kaudoventral weist und den Wirbelkörper überragt. Der jederseits über dem kranialen Gelenkfortsatz gelegene Zitzenfortsatz, Proc. mamillaris, verschmilzt von Th12 bis Th16 mit dem kranialen Gelenkfortsatz zum Proc. mamilloarticularis. An den Wirbelbögen der ersten Brustwirbel sind die median gelegenen Dornfortsätze, Procc. spinosi, kaudodorsal gerichtet. Die der letzten Brustwirbel dagegen weisen zunehmend leicht kranial. Der zwischen diesen beiden Dornfortsatzgruppen mit einem senkrecht stehenden Dornfortsatz versehene Brustwirbel wird als Vertebra anticlinalis bezeichnet. Während der Dornfortsatz des 1., selten auch der des 2. Brustwirbels, nicht die Höhe des Schulterblattknorpels erreicht, formen die langen Dornfortsätze des bzw. 8. Brustwirbels, von denen der des Th4 bzw. Th5 selten der des Th6, der längste ist, gemeinsam mit den nicht so langen Dornfortsätzen des Brustwirbels, den größtenteils zwischen den Schulterblattknorpeln gelegenen Widerrist. Die kaudal folgenden Dornfortsätze nehmen wieder an Höhe ab. Die verdickten freien Enden der Dornfortsätze, Tubeross. procc. spinosi, sind kranial leicht verlängert und fallen kaudal ab. An allen Brustwirbeln tragen die Tubeross. procc. spinosi Knorpelkappen, die auch am 7. und 8. Dornfortsatz einen eigenen Knochenkern aufweisen und damit als Apophyse angesehen werden müssen. Im Widerristbereich können diese Knorpelkappen mm hoch und deutlich verbreitert sein. Sie sind bis ins 10. Lebensjahr oder sogar noch länger knorpelig und liegen vom 15. Brustwirbel an in gleicher Höhe wie die der folgenden Lendenwirbel. Die Zwischenbogenspalten, Spatia interarcualia, sind im Brustbereich sehr eng, da sich die Bögen benachbarter Wirbel dorsal eng aneinander legen und die Gelenkfortsätze diese Spalten seitlich einengen. An der Grenze zwischen Wirbelkörper und Wirbelbogen formt eine flache Inc. vertebralis cranialis und eine tiefe Inc. vertebralis caudalis zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Wirbel ein Zwischenwirbelloch, For. intervertebrale. Die Inc. vertebralis caudalis ist gelegentlich durch einen Knochensteg zu einem For. vertebrale laterale geschlossen. In dem von Wirbelkörper und Wirbelbogen begrenzten Wirbelloch, For. vertebrale, als Anteil des Wirbelkanals, Can. vertebralis, befindet sich das

15 6 Rückenmark mit seinen drei Hüllen und Fettgewebe (DYCE et al., 1991; KÖNIG u. LIEBICH, 1999; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Vertebrae lumbales Die Anzahl von sechs Lendenwirbeln kann bei Arabern, Eseln und Maultieren auf fünf reduziert und bei Achal Tekkinern sowie Andalusiern auf sieben erhöht sein. Die Wirbelkörper, Corpora vertebrae, sind länger als die der Brustwirbel. Eine deutliche Crista ventralis ist nur an L1 - L4 nachweisbar. Die als Epiphysenscheibe ausgebildete Extremitas cranialis ist ggr. konvex gewölbt und die Epiphysenscheibe der Extremitas caudalis ist wenig konkav geformt. Die Querfortsätze, Procc. costales, sind flach und horizontal ausgerichtet. An den ersten drei Lendenwirbeln weisen sie lateral, an den letzten drei leicht kraniolateral. Häufig ist an der Basis der Querfortsätze des 4. und 5. und regelmäßig an der des 5. und 6. Lendenwirbels je eine schmale Gelenkfläche ausgebildet, die am 4. und 5. Lendenwirbel auch nur einseitig auftreten kann. Gleiche Gelenkflächen finden sich stets zwischen dem Querfortsatz des letzten Lendenwirbels und dem kaudal folgenden Kreuzbeinflügel. Jeder Wirbelbogen, Arcus vertebrae, trägt kranial an seiner Basis jederseits einen sagittal gestellten Gelenkfortsatz, Proc. articularis cranialis, mit dorsomedial gerichteter konkaver Gelenkfläche, Facies articularis cranialis. Kaudal steht jederseits der Proc. articularis caudalis zapfenförmig vor. Seine konvexe Gelenkfläche, Facies articularis caudalis, ist ventrolateral gerichtet. Die kranialen Gelenkfortsätze vereinigen sich mit den Zitzenfortsätzen, zu Procc. mamilloarticulares. Die Dornfortsätze, Procc. spinosi sind dünnwandig und seitlich abgeplattet. Ihr Dorsalrand ist, besonders an den ersten vier Lendenwirbeln, zur Tuberos. proc. spinosi verdickt und kranial ausgezogen, während er kaudal leicht abfällt. Alle Zwischenbogenspalten, Spatia interarcualia, der Lendenwirbelsäule sind durch die Dornfortsätze und die kaudalen Gelenkfortsätze erheblich eingeengt. Allerdings besteht zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein ein weites Spatium interarcuale lumbosacrale. In dem von Wirbelköper und Wirbelbogen begrenzten Wirbelloch, For. vertebrale, als Anteil des Wirbelkanals, Can. vertebralis, befindet sich das Rückenmark mit seinen drei Hüllen und Fettgewebe (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Foramen intervertebrale GLOOBE (1984) teilte die Erscheinungsformen der lateralen Foramina intervertebralia in vier Grade ein. Beim ersten Grad zeigt je ein kleiner Knochenvorsprung in die kaudale Wirbeleinziehung. Beim zweiten Grad berühren sich diese beiden Knochenvorsprünge schon beinahe und sind im dritten Grad fusioniert. Ein laterales Foramen intervertebrale bildet sich. Der vierte Grad zeichnet sich durch eine nochmalige Unterteilung des lateralen Loches in einen dorsalen und ventralen Teil aus. Abgesehen vom ersten Halswirbel waren laterale Foramina (Grad 3) nur an der Brust- und Lendenwirbelsäule festgestellt. Foramina vierten Grades waren nicht vorhanden. Generell waren das rechte und linke Foramen oft nicht symmetrisch ausgebildet.

16 7 Nahe der Foramina geben die Interkostal- und Lumbalarterien Wirbelsäulenzweige ab, welche zusammen mit den Spinalnerven durch die Foramina intervertebrale hindurchziehen (GLOOBE, 1984) Disci intervertebrales Eine Zwischenwirbelscheibe besteht generell aus dem außen gelegenen bindegewebig - knorpeligen Ring, Anulus fibrosus, und dem innen gelegenen gallertigen Kern, Nucleus pulposus. Sie stellt einen elastischen Puffer dar. Je eine Zwischenwirbelscheibe liegt als schmale grauweiße Struktur zwischen den Begrenzungsflächen zweier Wirbelkörper. Entsprechend der Form der Epiphysen sind die bindegewebig - knorpeligen Anteile in den peripheren Abschnitten verstärkt und passen sich den Epiphysen der Wirbelkörper in ihrer Form an. Ein Nucleus pulposus ist im Brustbereich nicht vorhanden. Der Anulus fibrosus der Zwischenwirbelscheibe zwischen 1. und 2. Brustwirbel ist fast doppelt so dick wie bei den nachfolgenden Zwischenwirbelscheiben. Auffallend breit ist die Zwischenwirbelscheibe zwischen L6 und S1 mit bis zu 10 mm Dicke. Altersbedingte Veränderungen können zu gelblicher Verfärbung und Brüchigkeit des Anulus fibrosus führen (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Anatomie der synovialen Einrichtungen der Brust- und Lendenwirbelsäule Articulationes columnae vertebralis Die Rückenbewegung, wie sie beim lebenden Vierbeiner beobachtet werden kann, resultiert aus der Summe der Bewegungen aller einzelnen Wirbelsäulengelenke. Jedes dieser Gelenke besteht wiederum aus drei Artikulationspunkten. Dies sind die Bandscheibe und die beiden Intervertebralgelenke. Diese drei Gelenke werden als Drei-Gelenks-Komplex bezeichnet (HUGH u. TOWNSEND, 1985). Articulationes processuum articularium Die Zwischenwirbelgelenke sind im Bereich der Brust- und Lendenwirbel sowie zwischen letztem Lendenwirbel und dem Kreuzbein ausgebildet. Sie stellen funktionell Schiebegelenke dar. Ihre im Brust- und Lendenwirbelsäulenabschnitt unterschiedlichen Formen gestatten unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten (Abb. 1-3). Die Richtung der Gelenkfläche ändert sich von kranial in kaudaler Richtung dahingehend, dass zwischen Th1 und Th2 eine deutliche horizontale Bewegung möglich ist und zwischen Th2 - Th16 seitliche Bewegungen und ggr. axiale Rotation überwiegen. Ab Th16 - L6 sind dorso-ventrale Bewegungen für die Vorwärtsbewegung im Galopp und das Schwingen des Rückens ausschlaggebend. Die Seitwärtsbiegung ist zwar zwischen den einzelnen Wirbeln nur gering, in ihrer Gesamtheit ergibt sich jedoch eine deutliche Biegung der Wirbelsäule. Eine besondere Bedeutung bei der Fortbewegung hat das Lenden - Kreuzbeingelenk, Art. lumbosacralis, das jederseits zwischen dem Proc. articularis caudalis des letzten Lendenwirbels und dem Proc. articularis des Kreuzbeins ausgebildet ist.

17 8 Die sagittal stehenden Gelenkflächen der Art. lumbosacralis sind nahezu plan und formen Schiebegelenke, die das Abkippen des Beckens ermöglichen (DENOIX u. PAILLOUX, 2000; DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; TOWNSEND u. LEACH, 1984; WISSDORF et al., 2002).

18 9 Foto: Edeltraud Binder Abb. 1: Intervertebralgelenke ( Brustwirbel) Foto: Edeltraud Binder Abb. 2: Intervertebralgelenke ( Brustwirbel)

19 10 Foto: Edeltraud Binder Abb. 3: Intervertebralgelenke (1.-5.Lendenwirbel)

20 11 Die Gelenkflächen der Zwischenwirbelgelenke der kranialen und mittleren Brustwirbelsäule (Th2 - Th16) sind viel schmäler als jene zwischen Th1 - Th2. Sie sind tangential und relativ flach. Diese Form erlaubt Bewegung in drei Ebenen: dorso-ventrale Flexion und Extension, laterale Biegung und axiale Rotation. Die dorso-ventrale Beweglichkeit in diesem Brustwirbelbereich ist jedoch nur sehr gering und ändert sich von kranial nach kaudal auch kaum. Die Möglichkeit der axialen Rotation und lateralen Biegung verändert sich jedoch deutlich von kranial nach kaudal. Zwischen Th9 - Th14 besteht diesbezüglich die größte Beweglichkeit. Kranial von Th9 wird die Rotation durch die sternalen Rippen eingeschränkt, wohingegen die Lateralbiegung nicht primär durch die Rippen und die Zwischenwirbelgelenksform eingeschränkt ist; es bedarf jedoch weiterer Studien, um die Ursache dafür zu finden (TOWNSEND u. LEACH, 1984). Kaudal von Th14 nimmt das Ausmaß der axialen Rotation und lateralen Biegung aufgrund der radiär orientierten, ineinander hakenden Gelenke ab. Zwischen den Gelenken von Th16 - L6 kommt es zu relativ wenig Bewegung. Der Grund dafür, scheint in der Gelenkform und Ausrichtung dieser Zwischenwirbelgelenke und den gelenkigen Verbindungen zwischen den Querfortsätzen zu liegen. Der kraniale Gelenksteil der Zwischenwirbelgelenke dieser Region wird vom Proc. articularis caudalis und dem Proc. mamillaris des kranialen Wirbels gebildet. Dieser kraniale Teil nimmt den vorstehenden Proc. articularis cranialis des nachfolgenden kaudalen Wirbels auf. Aufgrund dieser ineinandergreifenden Gelenkflächen kommt es zur verminderter axialer Rotation in dieser Region. Der Wechsel der Gelenksmorphologie von tangential nach radial befindet sich meist zwischen Th16 und Th17. Die kranialen Gelenksfortsätze von Th16 sind tangential und die kaudalen Gelenkfortsätze sind radial. Daher wird dieser Wirbel auch als der diaphragmatische Wirbel benannt. Zwischen L6 und S1 kommt es nochmals zu einer morphologischen Änderung der Gelenkflächen. Die Gelenkflächen sind schmaler als die der anderen Zwischenwirbelgelenke und sie sind auch flach und nahezu vertikal ausgerichtet. Die kraniale Gelenkfläche von S1 zeigt nach innen (axial) und die kaudale Gelenkfläche von L6 zeigt nach außen (lateral). Daher kommt es zu keiner Einschränkung in der dorso-ventralen Beweglichkeit, behindert aber axiale Rotation (HUGH u. TOWNSEND, 1985; TOWNSEND u. LEACH, 1984). Articulationes intertransversariae lumbales Die Artt. intertransversariae lumbales finden sich häufig zwischen dem 4. und 5. und regelmäßig zwischen dem 5. und 6. Querfortsatz. Es handelt sich dabei um straffe synoviale Gelenke (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Articulatio intertransversaria lumbosacralis Dieses Gelenk ist jederseits zwischen dem Querfortsatz des letzten Lendenwirbels und dem Kreuzbeinflügel als ein regelmäßig auftretendes flaches, senkrecht zur Körperachse verlaufendes Gelenk ausgebildet (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002).

21 12 Artt. costovertebrales Zu diesen Gelenken gehören die Artt. capitis costae und Artt. costotransversariae. In den Artt. capitis costae artikulieren die beiden konvexen Gelenkflächen des Rippenkopfes mit den Gelenkgruben zweier benachbarter Brustwirbel. Beide Gelenke besitzen getrennte Gelenkkapseln. Die erste Rippe artikuliert mit dem letzten Hals- und dem ersten Brustwirbel. In den Artt. costotransversariae erfolgt eine gelenkige Verbindung des Rippenhöckers mit dem Querfortsatz des gleichzähligen Brustwirbels. Alle Rippenkopf- und Rippenhöckergelenke bewegen sich immer synchron. Ab der 10. Rippe wird die Bewegungsmöglichkeit größer, da die Rippenkopfgelenke und die Rippen - höckergelenke zunehmend abflachen und gleichzeitig aneinanderrücken (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Bursa subligamentosa supraspinalis Der etwa 40 mm lange und mm breite Widerristschleimbeutel findet sich regelmäßig auf der Dornfortsatzkappe des Brustwirbels, gelegentlich reicht er bis zum Dornfortsatz des 5. Brustwirbels (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Wirbelsäulenbänder Lange Wirbelsäulenbänder Lig. nuchae Das Nackenband, Lig. nuchae, besteht aus Nackenstrang und Nackenplatte, die beide vollständig paarig ausgebildet sind. Der Nackenstrang, Funiculus nuchae, entspring jederseits als runder Strang an der Protuberantia occipitalis externa, geht über die beiden ersten Halswirbel ohne Verbindung hinweg, nimmt oberhalb vom 3. Halswirbel mit der Nackenplatte Verbindung auf und zieht schließlich zum Proc. spinosus des 4. (3.) Brustwirbels. Hier wird er dann unter Vereinigung seiner paarigen Anteile zum Rückenband, Lig. supraspinale, das auf den erst im Alter verknöchernden Knorpelkappen der Brustwirbeldornen und an den Lendenwirbel- sowie Kreuzbeindornen ansetzt. Sein kaudaler Abschnitt ist sehnig. Der paarige Nackenstrang ist vom 4. Halswirbel ab ebenso wie auch das Rückenband bis zum 12. Brustwirbel hin verbreitert. Im Widerristgebiet ist diese Verbreiterung am stärksten und kann auch hier als Widerristkappe bezeichnet werden. Die paarige Nackenplatte, Lamina nuchae, entspringt mit starken Zacken vom Kamm des Axis und dem Tuberculum dorsale der nächsten drei Halswirbel sowie mit schwächeren Faserzügen vom Proc. spinosus der beiden letzten Halswirbel. Die kranialen Anteile der Platte strahlen in den Nackenstrang ein und an die Seitenflächen des 3. und 4. Brustwirbeldornes, während ihre kaudalen Anteile sich nur vereinzelt dem Nackenstrang anheften. Sie ziehen vielmehr zum Dorn des 1. Brustwirbels und zum ersten Lig. interspinale (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002).

22 13 Lig. supraspinale Das Lig. supraspinale stellt die Fortsetzung des paarigen Nackenbands nach seiner Vereinigung mit der Nackenplatte dar. Vom Proc. spinosus des 3. bzw. 4. Brustwirbels an inseriert das Rückenband an den Dornfortsätzen der folgenden Brustwirbel und auf deren Knorpelkappen. Weiterziehend heftet es sich auf den Lendenwirbeldornfortsätzen bis zu den Kreuzbeindornfortsätzen hin an. Während das Rückenband im Anfang des Brustwirbelbereichs elastisch ist, hat der kaudal folgende Anteil sehnige Struktur (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Nach KADAU (1991) unterscheidet man drei Anteile: Vom Brustwirbel-Dornfortsatz findet man den elastischen Teil, ein breites abgeflachtes Band, welches sich nicht deutlich paarig darstellt und zusätzlich zu seinen Insertionen auf der Dorsalfläche auch seitlich an den distalen Enden der Dornfortsätze ansetzt. Es besteht primär aus parallel liegenden, longitudinal verlaufenden, elastischen Fasern. Der Hauptteil des Bandes liegt paramedian am Rande der Dorsalfläche der Dornfortsätze. Der paarige elastische Teil in der kaudalen Hälfte der Brustwirbelsäule (Th11 - Th18) besteht aus zwei Strängen, welche durch eine dorsale mediane Längsfurche getrennt sind und nach kaudal allmählich aufeinander zulaufen. Die elastischen Fasern dieses Bandes ziehen über mehrere Dornfortsätze hinweg und weisen an den Dornfortsatzgipfel keine Verankerung mehr auf. Der sehnig kaudale Abschluss bis zum Kreuzbein wird im kaudalen Verlauf von einer dünnen Faszie allmählich zu einem Strang, dem funktionellen Ligamentum supraspinale, zusammengefasst. Der Verlauf des Bandes ist dabei nicht streng median, er kann vielmehr in Abhängigkeit von der Bewegung des Pferdes zu einer Seite verschoben sein. Über dem 3. und 4. Lendenwirbeldorn erreicht das Band seine maximale Stärke. Der 5. und 6. Lendenwirbeldornfortsatz weisen nur noch laterale Insertionen auf und sind locker in die Bandmassen eingelagert. Das Band zieht hier Richtung kaudoventral am Dornfortsatz vorbei den großen Interspinalraum zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein und endet am kranialen Rand des Os sacrum. Die tiefen Fasern des Ligamentum supraspinale ziehen in die Interspinalräume und bilden die dorsalen Teile der Zwischendornbänder (GUNDEL et al., 1998). Lig. longitudinale ventrale Das Lig. longitudinale ventrale ist ein schmales Band und befindet sich, am 8. (9.) Brustwirbel beginnend und bis zum Kreuzbein ziehend, an der Ventralfläche der Wirbelkörper und der Zwischenwirbelscheiben (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Lig. longitudinale dorsale Das Lig. longitudinale dorsale liegt im Wirbelkanal auf der Dorsalfläche der Wirbelkörper. Es kommt aus dem Halswirbelbereich und ist bis zum Kreuzbein zu verfolgen. Dieses Band heftet sich den Wirbelkörpern und den Zwischenwirbelscheiben dorsal an (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002).

23 Kurze Wirbelsäulenbänder Die kurzen Wirbelsäulenbänder verkehren zwischen benachbarten Wirbeln und beeinflussen deren Beweglichkeit gegeneinander. Ligg. interspinalia Die Ligg. interspinalia verkehren zwischen den Dornfortsätzen benachbarter Wirbel und sind an den beiden ersten Brustwirbeln elastisch, an den folgenden Brust- und Lendenwirbeln aber aus straffem Bindegewebe (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Ligg. intertransversaria Die Ligg. intertransversaria überbrücken den Raum zwischen den Querfortsätzen der Lendenwirbel (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Ligg. flava Die Ligg. flava liegen als elastische, plattenförmige Abdeckung des Wirbelkanals zwischen den Wirbelbögen. Sie schließen die in den einzelnen Wirbelsäulenabschnitten unterschiedlich weiten Zwischenbogenspalten, Spatia interarcualia (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Rückenmuskulatur Hautmuskel Der M. cutaneus trunci bildet eine dreieckige Muskelplatte mit vorwiegend horizontalem Faserverlauf, die hinter der Schulter eine Dicke von 1 bis 1.5 cm erreicht. Nach hinten und oben endigt der Muskel auf einer schräg vom Widerrist zur Kniefalte verlaufenden Linie. Sein unterer Rand liegt am Übergang von der seitlichen zur ventralen Rumpfwand und wird durch die V. thoracica superficialis markiert. Am Hinterrand der Trizepsgruppe geht er teils in die oberlächliche Schulterfaszie über, teils tritt er entlang dem dorsalen Rand des M. pectoralis profundus mit einem tieferen Faszienblatt unter die Schulter, wo er mit der Fascia axillaris verschmilzt und mit dem tiefen Brustmuskel am Oberarm endet. In Höhe des Schulterblatt- Rückenwinkels geht er mit nach unten abbiegenden Fasern fleischig in den M. cutaneus omobrachialis über (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) Muskeln zur Bewegung der Brust- und Lendenwirbelsäule Diese Muskeln sind segmental gegliedert, erstrecken sich vom Hals- bis in den Lendenbereich und werden deshalb als lange Rückenmuskeln bezeichnet. M. longissimus Der paarige lange Rückenmuskel des Lenden- und Brustbereiches, M. longissimus lumborum et thoracis, liegt dicht unter der tiefen Rumpffaszie und besteht aus vielen parallel verlaufenden Muskelbündeln mit kurzen Endsehnen. Er reicht vom Becken bis zum 7. (6.)

24 15 Halswirbel. Seinen Ursprung nimmt er kranial an Kreuz- und Darmbein sowie an den Dornund Zitzenfortsätzen der Lenden- und Brustwirbel. Der Verlauf seiner Muskelbündel ist, kaudodorsal und medial beginnend, kranioventral und lateral gerichtet. Sein Ansatz erfolgt an den Zitzen- und Querfortsätzen der weiter kranial liegenden Wirbel und an den Querfortsätzen der weiter kranial liegenden Wirbel und an den Rippenhöckern. Im Lendenbereich ist der Muskel besonders kräftig. Hier ist er von der Fascia thoracolumbalis überzogen, an deren Innenseite er ebenfalls entspringt. Der lange Rückenmuskel kann bei gut trainierten Pferden und bei Kaltblütern die freien Enden der Dornfortsätze beiderseits überragen, so dass diese in einer seichten Vertiefung in der Mittellinie des Rückens liegen. Der M. longissimus lumborum et thoracis dient hauptsächlich der Stabilisierung der Wirbelsäule. Er steht über die Lendenzacke des M. glutaeus medius funktionell im engen Zusammenhang mit der Bewegung der Beckengliedmaße (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). M. spinalis thoracis et cervicis Der Ursprung des Dornmuskels erfolgt sehnig an den Dornfortsatzenden von L6 - L1 und an denen von Th18 - Th13 sowie am Sehnenspiegel des M. longissimus thoracis. Sein Verlauf ist nahezu horizontal. Der Ansatz erfolgt im Brustbereich am Kaudalrand der Dornfortsätze von Th6 - Th1 sowie im Halsbereich am Tub. dorsale von C7 - C3. Funktionell bewirkt er die Fixation des Rückens und hilft mit, den Hals zu heben (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Mm. multifidi Diese Muskelbündel stellen die tiefste Schicht der langen Rückenmuskeln dar. Bei ihnen handelt es sich um stark sehnig durchsetzte Einzelbündel. Als Ursprung dienen jederseits die Pars lateralis des Kreuzbeins, die Gelenk- und Zitzenfortsätze der Lendenwirbel sowie die Quer-, Gelenk- und Zitzenfortsätze der Brustwirbel. Im kraniodorsalen Verlauf überspringen die Zacken 2-6 Segmente und finden Ansatz an den Dornfortsätzen der vorausgehenden Wirbel. Die Muskelbündel der Mm. multifidi dienen als Feststeller und Dreher der Wirbelsäule (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). M. iliocostalis Von diesem reicht der nicht deutlich isolierbare M. iliocostalis lumborum nur bis zum 4. oder 5. Lendenwirbelquerfortsatz kaudal. Der M. iliocostalis thoracis bildet anfänglich einen schmalen, platten, stark sehnig durchsetzten Muskelstrang, der sich lateral dem M. longissimus thoracis anschmiegt und größtenteils vom M. serratus dorsalis überdeckt wird. Die segmentalen Faserbündel endigen je mit einer platten lateralen Sehne, nachdem sie in kraniolateraler Richtung 3 bis 4 Rippen übersprungen haben, am Hinterrand der 1. bis 15. Rippe und am 7. (6.) Halswirbelquerfortsatz (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002). Fascia thoracolumbalis Die thorakolumbale Faszie bedeckt die gesamte Rückenmuskulatur und erstreckt sich, aus der Gesäßfaszie am Beckenrand hervorgehend, bis an die Schulter. Sie besteht dabei aus einem oberflächlichen Blatt und einem stärker ausgebildeten tiefen Blatt. Median laufen die Fasern

25 16 der jeweiligen Seite zusammen und verankern sich im dünnen Knorpel des kranialen Dornfortsatzgipfels (GUNDEL et al., 1998) Vaskularisation und Innervation der Muskeln des Stammes Die Rr. dorsales der segmentalen Arterien und Venen sowie die sie begleitenden Rr. dorsales der Spinalnerven versorgen die Anteile der Muskeln des Stammes. Der M. cutaneus trunci wird vom N. thoracicus lateralis innerviert (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) SICHT- UND TASTBARE STRUKTUREN IM BEREICH DER BRUST- UND LENDENWIRBELSÄULE Widerrist und Tubeross. procc. spinosi, durch das Lig. supraspinale und Procc. costales bei mageren Pferden (DYCE et al., 1991; NICKEL et al., 1992; WISSDORF et al., 2002) KLINISCHE UNTERSUCHUNG IM BEREICH DER BRUST- UND LENDENWIRBELSÄULE Anamnese Den typischen Vorbericht, mit dessen Hilfe man sicher auf eine primäre Rückenerkrankung schließen kann, gibt es nicht. Nur, weil sich das Pferd laut Vorbericht im Rücken fest macht oder den Schweif schief hält, kann nicht auf eine primäre Rückenerkrankung geschlossen werden. Bei den meisten anamnestischen Äußerungen könnte es sich deshalb ebenso gut um Leistungsschwäche oder um ein Rittigkeitsproblem handeln, wie schwingt nicht mehr, springt nicht mehr oder ist nicht mehr so leistungsfähig. Hilfreich sind Angaben über den Verwendungszweck, den Ausbildungsstand sowie Informationen über Verhaltensänderungen, Vorbehandlungen und über das Temperament des Pferdes. Gerade temperamentvolle Pferde können zu Beginn einer Palpation ausgesprochen dünnhäutig und sensibel schon auf geringste Berührung reagieren. Die Reaktionen reichen von übermäßigen Ausweichen bis Ausschlagen. Die kann den unerfahrenen Untersucher in seiner Beurteilung beeinflussen und dann zur Fehldiagnose führen. Bei einem deutlichen Rückenschmerz haben die Pferde eventuell Schwierigkeiten, die Beine beim Urin- oder Kotabsatz zu spreizen, in der Box abzuliegen oder sich zu wälzen. Einige Tiere haben Probleme Futter vom Boden aufzunehmen. Andere zeigen die einseitige Unfähigkeit, in der Box seitlich auszuweichen. Weiterhin gibt es Berichte von der Weigerung, die Hintergliedmaßen zum Auskratzen der Hufe oder beim Beschlag aufzuheben (GUNDEL

26 17 u. SCHATZMANN, 1997a, 1997b, 1997c; JEFFCOTT, 1978a, 1979a, 1979b, 1985a, 1993a, 1995; RANNER u. GERHARDS, 2001) Adspektion Die Adspektion des Pferdes und seines Körpers ist überaus wichtig. Pferde mit sehr kurzem Rücken und eingeschränkter Beweglichkeit der Wirbelsäule neigen eher zu Knochenveränderungen. Pferde mit langem Rücken, deren Wirbelsäule erheblich höhere Geschmeidigkeit und Beweglichkeit besitzt, zeigen dagegen häufig Muskel- und Bänderzerrungen (JEFFCOTT, 1978a). Bei der Adspektion sollte das Pferd gleichmäßig auf allen vier Beinen stehen sowie Kopf und Hals gerade halten. Die Wirbelsäule des Pferdes wird von allen Seiten und von oben auf Asymmetrien, Ausbildung der Muskulatur, Schwellungen, Druckstellen und Verletzungen sowie unnatürliche Krümmungen oder Vertiefungen hin beurteilt. Bei chronisch rückenkranken Pferden besteht oft eine mäßige Bemuskelung. Dies gibt einen ersten Hinweis, der jedoch nicht beweisend ist. Ebenso wenig darf bei einem gut bemuskelten Rücken eine Rückenerkrankung ausgeschlossen werden (GUNDEL u. SCHATZMANN, 1997a, 1997b, 1997c; JEFFCOTT, 1978a, 1985a, 1987, 1993a, 1995; KING u. MANSMANN, 2000; KRELING u. LAUK, 1996; RANNER u. GERHARDS, 2001, 2002) Lahmheitsuntersuchung Die wichtigsten Differentialdiagnosen, die es auszuschließen gilt, sind Erkrankungen der Knochen, Gelenke oder Weichteilstrukturen der Hinterhand. Hinterhandlahmheiten führen einerseits zu Veränderungen des Bewegungsmusters, die sich in Taktunreinheiten äußern. Andererseits kommt es bei längerem Bestehen zur schmerzhaften Verspannung der Rückenmuskulatur, die dann das Vorliegen einer Rückenerkrankung vortäuschen kann (CROWHURST 1975; JEFFCOTT 1985, 1998; KOCH 1980; RANNER u. GERHARDS, 2001). Einige Tiere zeigen eine intermittierende Lahmheit einer oder beider Hintergliedmaßen. Nur sehr selten wird dagegen eine Lahmheit der Vorhand beobachtet. Bei Zerrungen im Kreuz- Darmbeinbereich werden erhebliche Schmerzen in der Becken- und Kreuzbeingegend beschrieben, die mit Lahmheiten der Hinterhand einhergehen (GUNDEL u. SCHATZMANN, 1997a, 1997b; JEFFCOTT, 1985a, 1987, 1993a, 1995). Starke Lahmheiten einer oder beider Hintergliedmaßen sind gewöhnlich kein Merkmal von Schäden im Brust-Lenden-Bereich. Zur differentialdiagnostischen Abgrenzung müssen diese Fälle mit diagnostischen Anästhesien abgeklärt werden (JEFFCOTT, 1993a).

27 Palpation Die Palpation bildet den wesentlichen Bestandteil der klinischen Untersuchung. Nur im Zusammenhang mit den palpatorischen Befunden kann zwischen einer echten Rückenerkrankung oder einem rückengesunden Pferd unterschieden werden. Vor dem Hintergrund, dass rückengesunde Pferde durchaus röntgenologisch-pathologische Veränderungen aufweisen können, bleibt die manuelle Durchtastung der Rückenpartie nach wie vor die wichtigste Untersuchungsmethode. Es ist jedoch zu beachten, dass deutlich zu palpierende Anzeichen von Rückenschmerzen meist nicht vorhanden oder nur schwer objektiv zu beurteilen sind (JEFFCOTT, 1978a, 1980a, 1985a, 1993a). Die Reaktion des Pferdes auf das Abtasten des Rückens mit der Hand vom Widerrist bis zum Schweif wird geprüft. Je nach Temperament des Pferdes kann es hierbei sinnvoll sein, das Pferd in einen Zwangsstand zu stellen. Zuerst sollte das Pferd einige Minuten durch Entlangstreichen mit der flachen Hand über die Rückenpartie an die Manipulation gewöhnt und anschließend der Druck mit den Fingerkuppen langsam erhöht werden. Mit steigenden Druck der Fingerkuppen sollte versucht werden, die Hautoberfläche bis hin zu tiefer liegenden Muskelschichten auf Schwellungen bzw. Verhärtungen zu untersuchen. Als eindeutige Schmerzäußerung werden Stöhnen, Steigen, Ausschlagen oder heftiges nach-unten-ausweichen gewertet (GUNDEL u. SCHATZMANN, 1997a, 1997b, 1997c; JEFFCOTT, 1978a, 1985a, 1987, 1993a; KING u. MANSMANN, 2000; KRELING u. LAUK, 1996; RANNER u. GERHARDS, 2001, 2002). Überprüfung der Beweglichkeit der Brust-Lenden-Wirbelsäule: Durch abwechselnde Stimulation paramedian der dorsalen und ventralen Mittellinie im Bereich der kaudalen Brustwirbelsäule, der Kreuzbeinregion und kaudal des Brustbeines mit den Fingern oder einem stumpfen Stab sollte es möglich sein, das Tier einmal zum Beugen (Ventroflexion oder Aufwölben) und einmal zum Strecken (Dorsoflexion oder Senken) der Wirbelsäule zu veranlassen. Mechanische Reizung der Kruppmuskulatur des Pferdes führt zur Kontraktion der inneren Lendenmuskulatur, mit deutlicher Aufwölbung des Rückens, besonders im Lendenbereich. Lateroflexion wird ausgelöst durch Entlangstreichen seitlich im Bereich der Atmungsrippen und in der Lendengegend in dorsoventraler Richtung über die Rumpfwand (GUNDEL u. SCHATZMANN, 1997a, 1997b, 1997c; JEFFCOTT, 1978a, 1985a, 1993a, 1995, 2001; KRELING u. LAUK, 1996; RANNER u. GERHARDS, 2001; WISSDORF et al., 2002). Normalerweise sollte es nicht zu einer wesentlichen Widersetzlichkeit bei diesen Tests kommen, wenn nicht eine akute und schmerzhafte Muskelbeteiligung vorhanden ist. Wenn ein chronisches knöchernes oder muskuläres Problem im mittleren Rückenbereich vorhanden ist, können oft ein Widerstand oder Schwierigkeiten im Ausführen der seitlichen Krümmung in eine oder beide Richtungen beobachtet werden (JEFFCOTT, 1978a, 1993a, 1995). Die Schweif- und Kruppregion sollte auf jegliche Schlaffheit oder Lähmung untersucht werden, was möglicherweise ein frühes Symptom einer Nervenentzündung der Cauda equina ist (JEFFCOTT, 1993a).

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