Der gestiefelte Kater

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Matthias Buchholz
vor 7 Jahren
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1 Der gestiefelte Nach einem Märchen der Gebrüder Grimm Textbuch: Karin Kinder 2000 Das Theaterstück ist auch für Tisch-, Marionetten- oder Kaspertheater geeignet. Darsteller/Figuren: Der gestiefelte, der Sohn des Müllers Maus Elefant Kulissen: Landschaft Schloss Requisiten: großer Sack und Federhut für den königliche Stühle Angel Rechen Topfdeckel zum Donnermachen Taschenlampe oder Wunderkerze für Blitze

2 Der gestiefelte 1. Akt: Landschaft. Der schlendert mit einem Sack auf dem Rücken über die Bühne. steht in der Ecke und weint. spricht zum Publikum Schaut nur, sehe ich nicht wunderschön aus in meinem neuen Wams und meinen neuen Stiefeln? Die hat mein Herr von seinem letzten Taler extra für mich machen lassen. Dort hinten ist er und weint sich die Augen aus. Das Schicksal hat ihn aber auch wirklich schwer getroffen. Erst ist sein Vater, der Müller, gestorben, dann hat sein ältester Bruder die Mühle geerbt und sein anderer Bruder den Esel. Und für ihn ist nichts mehr übrig geblieben, außer mir! Aber ich werde ihm beweisen, dass er keine schlechte Erbschaft mit mir gemacht hat. Bekanntlich sind wir ja ziemlich schlau. Soll er sich doch die Augen ausweinen. Ich werde schon dafür sorgen, dass es uns wieder gut geht! Also, auf geht s, chen, schnurstracks zum sschloss und den letzten Sack Korn nehme ich mit, denn ich will unterwegs ein paar Rebhühner fangen., wohin gehst du? Willst du mich auch noch verlassen? Ich komme zurück, Herr, das ist versprochen! Lasst mich ziehen und unser Glück machen! geht ab und singt dabei ein Lied Wie er das anstellen will, ist mir ein Rätsel! Ade,! Miauuu, Mioooo Bald sind wir froh! Dumme Maus, reiß du nur aus! Bald kommt das Glück zu uns zurück! Ende des 1. Aktes

3 Der gestiefelte 2. Akt: sschloss. Der und die sitzen auf ihren königlichen Stühlen. Der geht auf die beiden zu. Vater, schau nur, wer da zu uns zu Besuch kommt! Ein in Stiefeln mit einem Federhut auf dem Kopf! Er schleppt einen schweren Sack! Was mag da wohl drin sein? Was da wohl drin sein mag??? verbeugt sich Meine Verehrung, Herr. Ich soll schöne Grüße bestellen von meinem Herrn, dem Grafen von Carrabas. Er schickt dir 17 frisch gefangene Rebhühner und wünscht Guten Appetit! Oh, Rebhühner, meine Leibspeise!, bringt sie nur gleich in die Küche, und bringt auf dem Rückweg einen Sack voll Gold aus meiner Schatzkammer mit. Den sollst du deinem Herrn bringen als Dank für das schöne Geschenk! Ende des 2. Aktes

4 Der gestiefelte 3. Akt: Landschaft: läuft traurig hin und her. Ach, wenn ich doch meinen letzten Taler nicht für die stiefelchen ausgegeben hätte! Ich habe ja solchen Hunger! läuft mit dem schweren Sack auf ihn zu und gibt Das ist zum Dank für die Stiefelchen. Einen schönen Gruß vom. Er dankt dir recht herzlich für die Rebhühner! ihm den Sack Für welche Rebhühner? Für die, die in dem Sack waren, den ich ihm gebracht habe. Ich habe dem Herrn erzählt, dass du ein Graf bist und die Rebhühner für ihn gefangen hast. Und morgen gehe ich wieder hin und übermorgen wieder. Und so werden wir beide ganz schnell reich werden! Ach, du guter! Wie soll ich dir das nur danken? Das kannst du später tun, wenn ich alt bin und keine Mäuse mehr leckt sich die Lippen fangen kann. Dann sorge dafür, dass immer ein Schüsselchen Milch für mich bereitsteht: Lauwarm und sauber soll sie sein, und ein paar Butterflöckchen sollen obendrauf schwimmen. gibt dem die Hand So soll es sein! Das will ich dir heute versprechen! Ende des 3. Aktes

5 Der gestiefelte 4. Akt: sschloss: Der und die sitzen auf ihren königlichen Stühlen. Der schlendert heran. So ein Pech, mein Töchterlein, der Kutscher hat sich erkältet. Wir werden heute nicht spazieren fahren. Dann lass uns doch spazieren gehen! Das viele Fahren ist sowieso ungesund. Oh, schau, da kommt der. Vielleicht mag er ja mitgehen? verbeugt sich Meine Verehrung, Herr! Ja, das ist eine Freude! Schon wieder Rebhühner! Euer Herr, der Graf von Carrabas, ist ein treuer Jäger! Hast du Lust, mit uns spazieren zu gehen? Nichts lieber als das! Ich eile schnell voraus und sage meinem geht ab Herrn Bescheid. Ich werde dort drüben am Teich auf Euch warten! Bis gleich! Ende des 4. Aktes

6 Der gestiefelte 5. Akt: Landschaft: sitzt am Bühnenrand und angelt. Der kommt angerannt. atemlos Schnell, Herr, du musst alle Kleider ausziehen und nackig in den Teich springen und nicht eher herauskommen, als bis ich es dir sage! erstaunt Ins Wasser? Ich? Nackig? Warum? Wieso? Frag nicht! Tu es und tu es schnell! Ich muss zurück zum Schloss! springt von der Bühne + spazieren über die Bühne läuft auf sie zu und ruft aufgeregt kichert Wie? Hat der gar nix an??? Ich gehe schon mal voraus!, + gehen ab Allergnädigster Herr! Schaut nur, dort im Teich, da badet mein Herr, der Graf von Carrabas. Ein Dieb hat ihm seine Kleider gestohlen. Nun kann er nicht heraus und wird sich erkälten und sterben! Schnell, Prinzesschen, lauft ins Schloss und holt ihm trockene Kleider! Ende des 5. Aktes

7 Der gestiefelte 6. Akt: Landschaft: Ein recht Heu. Der geht zum n. schaut sich um und Sagt, wem gehört denn diese große Wiese? fragt Die Wiese gehört dem bösen. Hier gehört doch alles dem bösen. Auch das große Schloss da hinten. Ich gebe dir ein Goldstück, wenn du sagst, die Wiese gehört dem Herrn Grafen von Carrabas, wenn gleich der Herr und seine Tochter hier vorbeikommen! Für ein Goldstück sage ich alles, was du willst! kommt anspaziert Oh, wem gehört denn diese große saftige Wiese? Die gehört dem Grafen von Carrabas! Und wem gehört dieses riesige Kornfeld? Das gehört auch dem Grafen von Carrabas! Und wem gehört dieser mächtige Wald? Auch dem Grafen von Carrabas! breitet die Arme aus Das alles gehört dem Grafen von Carrabas, meinem Herrn! Das muss ja ein reicher Graf sein! Wäre das nicht der rechte Mann geht ab für mein Prinzesschen? Wo bleiben die beiden nur? zum Publikum geht ab Und ich muss mir jetzt mal das Schloss vom angucken! Ende des 6. Aktes

8 Der gestiefelte 7. Akt: Schloss des s: Der ist gerade beim Experimentieren. tritt ein Guten Tag! Was willst du denn hier? Ich wollte nur mal sehen, ob du wirklich zaubern kannst. Höhööö! Soll ich es dir beweisen? Stimmt es, dass du dich in jedes Tier verwandeln kannst? Logisch, das kann ich! In was du willst Auch in einen Elefanten? Na klar, warum nicht in einen Elefanten? Pass auf: Es donnert und blitzt, der A b r a k a d a b r a geht ab und der Elefant kommt. Toll, das hätte ich nicht gedacht. Aber kannst du dich auch in einen Löwen verwandeln? /Elefant Klar, auch in einen Löwen Nein, lieber in ein Warzenschwein. /Elefant Also gut, dann in ein Warzenschwein. Nein, warte, kannst du dich auch in etwas ganz Kleines verwandeln? /Elefant So klein wie ein Floh? Vielleicht so klein wie eine Maus? /Elefant /Maus /Maus Es donnert und blitzt, der Elefant verschwindet und die Maus kommt. Die Maus springt herum, der fängt sie. Höhöö, nichts leichter als das! A b r a k a d a b r a Na, was sagst du jetzt? Nun, Mäuslein, dein Ende ist nahe! Ende des 7. Aktes

9 Der gestiefelte 8. Akt: Schloss des s: Der wartet., der und die kommen auf die Bühne. reibt sich den Bauch verneigt sich So gut hat mir noch kein Mäuslein geschmeckt! Ah, da kommen sie ja schon! Meine Verehrung, Herr, willkommen im Schloss meines Herrn, des Grafen von Carrabas! schaut sich staunend um Oh, was ist das für ein prachtvolles Schloss! Das ist ja viel schöner als mein eigenes! kann es nicht fassen Was bin ich für ein glücklicher Mann! Jetzt fehlt nur noch eines! neugierig Was wäre das? Das wäre, so eine wunderschöne Frau, wie Ihr es seid,, an meiner Seite zu haben! Könntet Ihr Euch vorstellen, mich zu heiraten? Oh, ja, und für immer mit Euch auf diesem schönen Schloss zu wohnen und abends Euren zu kraulen... Au fein, da will ich auch ganz stillhalten und Euch ein Liedchen dazu schnurren. Verehrter Herr, darf ich Euch im Namen meines Herrn um die Hand Eurer Tochter bitten? hundertzweiundzwanzig hundertdreiundzwanzig... Verehrter Herr, habt Ihr nicht gehört? Hundertneunundzwanzig pscht, ich rechne doch gerade aus, wie viele Rebhühner wir für die Hochzeitsfeier fangen müssen hundertdreißig, hunderteinunddreißig... ENDE

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