Sozioökonomische Bewertungen mit der Ökoeffizienz-Analyse und SEEbalance im Rahmen der Gesamtentscheidung über Substitution. SEEbalance.
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1 Sozioökonomische Bewertungen mit der Ökoeffizienz-Analyse und SEEbalance im Rahmen der Gesamtentscheidung über Substitution Dr. Peter Saling, BASF Aktiengesellschaft Einsparung von Rohstoffen und Energieträgern Hohe Sozio-Ökoeffizenz Kosten Sozialer Einfluss SEEbalance Wenige Arbeitsunfälle
2 Die drei Säulen der Nachhaltigen Entwicklung Sustainable Development Ökologie Ökonomie Gesellschaft Ökoeffizienz- Analyse SEEbalance - Analyse 2
3 Was ist die Ökoeffizienz-Analyse? Strategische Methode, entwickelt von der BASF und Partnern zur Quantifizierung von Nachhaltigkeitskriterien über den gesamten Lebensweg von Produkten. Bereitstellung einer quantitativen Methode zur Messung ökonomischer und ökologischer Kennzahlen in einem Vergleichssystem für Produkte und Verfahren. Identifikation der ökoeffizientesten Alternativen bezüglich eines definierten Kundennutzens. Unterstützung von Entscheidungsprozessen im Rahmen der Produktauswahl. 3
4 Was ist die SEEbalance? Erweiterung der Ökoeffizienz-Analyse um soziale Faktoren, Quantifizierung von Sozialkriterien über den gesamten Lebensweg von Produkten und Prozessen. Berücksichtigung zusätzlicher volkswirtschaftlicher Bewertungen SEEbalance als Bewertungsmethode in der Autorisierung/Restriktion z.b. in der Substitution oder in REACH (RIP 3.9.) Identifikation der nachhaltigsten Alternativen bezüglich eines definierten Kundennutzens. 4
5 Alternativsysteme einer Holztürenbeschichtung 1. BASF-Produkt auswählen 2. Bedarfsbezogenen Nutzen bestimmen 3. Vergleichbare Produkte definieren UV-Walzlack mit Laromer PO 43F/77F Beschichtung von 1000 Holztüren mit seidenmattem, transparenten Lackieraufbau wässriger Gießlack 2 K-Polyurethan Gießlack SH-Gießlack NC-Gießlack 5
6 Systemgrenzen der Ökoeffizienzbetrachtung für Lacke zur Holzlackierung Herstellung Verwendung Entsorgung Herstellung der Bindemittel Transport Lackherstellung Herstellung organischer I-2 Hilfsmittel Transport Transport Entsorgung, Recycling Gewinnung und Herstellung anorganischer Inhaltsstoffe Transport Lackierung 6
7 Aufteilung des Energieverbrauchs [MJ/NE] Decklack Grundlack Grundierung Beize Elektrizität Thermische Energie Energie [MJ/Nutzeneinheit] UV-Walzlack Wässriger Gießlack K-PU Gießlack SH-Gießlack NC-Gießlack 7
8 Bestimmung des Toxizitätspotenzials Gesamtvergleich, normiert 0 Toxizitätspotenzial, normiert, gewichtet 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 0,70 0,05 0,13 0,03 UV-Walzlack wässeriger Gießlack 0,70 0,19 2 K-Polyurethan Gießlack 0,70 0,16 SH-Gießlack 0,70 0,30 NC-Gießlack Herstellung Verwendung 8
9 The ecological fingerprint of BASF, shows a summary of different ecological impacts with a special weighting scheme Categories Ecological fingerprint 1 ) Environment Raw materials consumption Energy consumption 0 low 0,1 Energy consumption Fingerprint Emissions -Position, normalized Toxicity potential Risk potential Area use Raw aterials consumption 0,80 0,60 0,40 0,20 0,00 Emissions Ecologyposition in the Portfolio Toxicity potential Area use Risk potential 1 ) 1= highest impact, 0= lowest impact high 1,9 Aqueous varnish UV-varnish 2 K-PU varnish SH-varnish NC-varnish 9
10 Calculation of total costs over the life time Costs [Euro/Customer benefit] Position of the costs in the portfolio high Total Costs low UV-varnish Aqueous varnish 2 K-PU varnish SH-varnish NC-varnish 1,9 0,1 Primer Incineration Personnal Maintenance varnish Primer 2 Energy 10
11 The result: presentation in the Eco-Efficiency portfolio of BASF. The eco-efficiency portfolio Customer benefit: Coating of 1000 wooden doors with a semi gloss, transparent texture Environment, Environment, normalized normalized 0,1 1,9 1,9 Low eco-efficiency High eco-efficiency Costs, Costs, normalized normalized 0,1 Aqueous varnish UV-varnish 2 K-PU varnish SH-varnish NC-varnish In the Base case the UV-varnish, based on Laromer PO 43//77F is the most eco-efficient 11
12 Scenario: Doubling of the amount of UV-varnish used for coating Customer related benefit: Coating of 1000 wooden doors with a semi gloss, transparent texture Environmental position [normalised] 0,1 1,9 1,9 Costs (normalised) 0,1 Aqueous varnish UV-varnish 2 K-PU varnish SH-varnish NC-varnish In the scenario the UV-varnish based on Polyetheracrylates is still the most eco-efficient alternative 12
13 Serviceverpackungen im Außer-Haus und Kantinenbereich Bedarfsbezogenen Nutzen bestimmen Bereitstellung von 400 Geschirrsets zur Verpflegung im Kantinenbereich mit Bechern, Tellern, Suppentassen und Besteck. Vergleichbare Produkte definieren, die den Nutzen erfüllen Geschirrset aus Polystyrol (PS) Geschirrset aus Einweg-Geschirrset aus Kartonverpackungen LPB/ Chinet Mehrweg-Geschirrset aus Porzellan, Chromstahl und Glas (Bruchrate 1%) Mehrweg-Geschirrset aus Porzellan, Chromstahl und Glas (Bruchrate 3%) Mehrweg-Geschirrset aus Porzellan, Chromstahl und Glas (Bruchrate 5%) 13
14 Die Strategie 2015 der BASF Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten Wir bilden das beste Team der Industrie Ökoeffizienz- Wir Analyse helfen unseren Kunden erfolgreicher zu sein Ensure sustainable development Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft. 14
15 Die Ökoeffizienz-Analyse ist ein wichtiger Bestandteil unserer Sustainability Validierte Öko-Effizienz- Analyse Die Serviceeinheit Ökoeffizienz-Analyse und LCA - Trägt dazu bei, dass sich BASF als ein Unternehmen mit hoher Sachkompetenz darstellen kann. - Zeigt, welche Produkte und Verfahren für definierte Anwendungen sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch am besten geeignet sind. - Betreibt weltweit drei Kompetenzcenter mit dieser Methodik. - Wurde durch den TÜV zertifiziert. - Hat bisher 250 verschiedene Analysen für unterschiedlichste Anwendungsbereiche erstellt - Arbeitet vertrauensvoll mit Regierungsstellen, NGO s, der UNO, der GTZ etc. zusammen 15
16 Allgemeine Zielsetzung Das Ökoeffizienz-Team sieht sich als unabhängiger Berater unserer Kunden. Die Analyse soll zur übersichtlichen und nachvollziehbaren Entscheidungsfindung aktueller Problemstellungen führen. Datenquellen: vorhandene Ökobilanzstudien Fragebögen an Produktionsbetriebe Veröffentlichungen Analogieschlüsse Abschätzungen von Experten Die Experten der jeweiligen Arbeitsgebiete sind im Team involviert. Die Expertise des Ökoeffizienz-Teams ist für die Interpretation der Ergebnisse notwendig. 16
17 Vorgehensweise Nutzen definieren Kosten der einzelnen Lebenswegabschnitte ermitteln Gesamte Lebenswegkosten errechnen Kosten normieren Produkte/ Verfahren identifizieren Lebensweg zusammenstellen DIN-ISO bzgl. Ökologie Ökologische/soziale Sachbilanzen der einzelnen Lebenswegabschnitte ermitteln Sachbilanzen zu Wirkkategorien aggregieren Wirkkategorien jedes Lebenswegabschnitts zusammenfügen Relevanz- sowie Gesellschaftsfaktoren zur Aggregation der Wirkkategorien ermitteln Umweltbelastung und Sozialbewertung normieren Ökoeffizienz- Portfolio und SEEcube erstellen 17
18 Aggregation der Sachbilanzen zu Wirkungskategorien Wasseremissionen Treibhauspotenzial (GWP) Toxizitätspotenzial Energieverbrauch Ressourcenverbrauch Flächenbedarf Sachbilanz Ozonzerstörungspotenzial (ODP) Photochemisches Ozonbildungspotenzial (POCP) Risikopotenzial Abfälle Versauerungs- Potenzial (AP) 18
19 Wirkungsabschätzung am Beispiel GWP Global Warming Potenzial Wirkungsabschätzung Festlegung der Wirkungskategorien Sachbilanz- Ergebnisse, z. B. Emission CO 2, CH 4, N 2 O, Indikatorergebnis Charakterisierungs- Modell, z. B. GWP=Σ(Menge * Faktor[1]) Sammlung aller Ergebnisse Globales Erwärmungspotenzial in kg CO 2 -Äquivalenten Energie; Rohstoff; Luft: GWP; AP; POCP;ODP Wasser Abfall Substanz Faktor CO 2 1 N 2 O 310 Methan 21 Halog.Kohlenwasserstoffe
20 Die Daten der Sachbilanz jedes Moduls werden zu Wirkkategorien zusammengefasst CO 2 Treibhauspotenzial HKW CH 4 KW Photochemisches Ozonbildungspotenzial Nuklear Wind Kohle Wasserkraft Energieverbrauch Gas Biomasse Braunkohle Kohle Braunkohle Öl Gas Öl CH 4 N 2 O Ozonzer- HKW störungs- potenzial Kalk Stoffverbrauch Bauxit SO x NH 3 Siedlungs abfall Abfälle Versauerungspotenzial Sonder- Abfall NaCl Sand Schwefel Eisen BSB KW SM AOX Bauschutt Wasseremissionen Cl PO 4 SO 2 4 CSB NH 4 N-Ges HCl NO x Abraum Wald Flächenbedarf Brache Straßen Landwirtschaft versiegelt 20
21 Normierung der Wirkkategorien am Beispiel des Energieverbrauchs Primärenergieverbrauch MJ/Auto Auto 1 Auto 2 Auto 3 Auto 4 Auto 4-D Benzinverbrauch KFZ-Herstellung Die Alternative mit dem größten Primärenergieverbrauch wird ermittelt Auto MJ =0 Alle Alternativen werden mit diesen maximalen Wert normalisiert: Auto MJ 0 Auto MJ 0,95 Auto MJ 0,92 Auto MJ 0,98 Auto 4-D MJ 0,64 21
22 Diese Normierung wird für jede Umweltkategorie durchgeführt Auto 1 Auto 2 Auto 3 Auto 4 Auto 4 D Energieverbrauch 0 0,95 0,92 0,98 0,64 Ressourcenverbrauch 0 0,95 0,92 0,98 0,65 Flächenbedarf Toxizitätspotenzial 0,86 0,57 0,43 0,57 0 Risikopotenzial 0,78 0 0,89 0,67 0,67 GWP 0 0,97 0,91 0,99 0,70 ODP AP 0 0,96 0,85 0,91 0,83 POCP 0 0,98 0,77 0,80 0,65 Wasseremissionen 0 0,95 0,92 0,98 0,67 Abfälle 0 0,95 0,92 0,98 0,67 22
23 Die Umweltbelastungsgrößen werden im ökologischen Fingerprint dargestellt Gesamtemissionen 0 Risikopotenzial 0,50 Ressourcenverbrauch Toxizitätspotenzial 0,00 Flächenbedarf Energieverbrauch Auto 1 Auto 2 Auto 3 Auto 4 Auto 4-D 23
24 In verschiedenen Ländern werden verschiedene Gesellschaftsfaktoren verwendet (aus Umfragen ermittelt) Europa [%] UBA [%] USA [%] Japan [%] Afrika [%] Rohstoffe Energie Flächenbedarf Risiko Toxizität Emissionen Wasser Abfälle Luft GWP POCP ODP AP
25 Relevanzfaktoren Welchen Anteil hat die betrachtete Emission an der Gesamtemission dieses Stoffes in Deutschland? Vorgehensweise nach einem Vorschlag der Vereinigung der chem. Ind. der NL (VNCI) und wurde vom Umweltbundesamt bereits verwendet Einführung von Relevanzfaktoren, die aus statistischen Mittelwerten für den betreffenden Untersuchungsraum (z. B. Deutschland) gebildet werden 25
26 Systemgrenzen der Ökoeffizienzbetrachtung Einweggeschirr für Polystyrol- Geschirr (PS) Herstellung Nutzenphase Entsorgung Rohstoff-Förderung und und -Transport Deponie Herstellung PS-Granulat Extrudieren; Tiefziehen Verpacken des des Geschirrs Energiebereitstellung Summe aller aller Transporte Rohstoffliches Recycling Restmüll- Sammlung DSD- Sammlung Werkstoffliches Recycling MVA Energetische Nutzung Ausgabe der Mahlzeit Abfallsammlung Grau unterlegte Felder sind identisch und können daher vernachlässigt werden. 26
27 Energieverbrauch der Alternativen 2500 MVA * Deponierung Rohstoffliches Recycling Werkstoffliches Recycling Entsorgung der Speisereste MJ/NE Transporte zur Nutzung Spülvorgang Geschirrspülmaschine Transporte zur Bereitstellung Verpackung 0 Herstellung Becher Herstellung Besteck -500 Herstellung Geschirr Einweg: PS Einweg: Karton Mehrweg 0,5% Mehrweg 1% Mehrweg 3% * Gesamtverbrauch mit Berücksichtigung der Gutschriften. 27
28 Der Ökologische Fingerprint nach BASF stellt eine zusammenfassende Auswertung der Umweltbelastung über ein Wichtungsschema dar Einweg: PS Einweg: Karton Mehrweg 0,5% Mehrweg 1% Mehrweg 3% Charakterist. Größen Ökologischer Fingerprint 1 ) Umweltbelastung Stoffverbrauch Energieverbrauch Emissionen Risikopotenzial Flächenbedarf Fingerprint -Position, normiert Stoffver -brauch Flächenbedarf Energieverbrauch 0 0,50 0,00 Emissio -nen Toxizitätspotenzial Toxizitätspotenzial Risikopotenzial Ökologie- Position im Portfolio niedrig hoch Umweltbelastung (normiert) 1 ) 1= höchste Umwelteinwirkung, 0= niedrigste Umwelteinwirkung 28
29 Ermittlung der Kosten über den gesamten Lebensweg 250 Gesamtkosten Entsorgung Spülvorgang 200 Geschirrspülmaschine Herstellung Becher Euro/NE Herstellung Besteck Herstellung Geschirr 50 0 Einweg: PS Einweg: Karton Mehrweg 0,5% Mehrweg 1% Mehrweg 3% 29
30 Zusammenfassung der Gesamtkosten Entsorgung Spülvorgang Gesamtkosten Geschirrspülmaschine Herstellung Becher Kosten- Position im Portfolio hoch niedrig Herstellung Besteck Herstellung Geschirr weitere Kosten Gesamtkosten (normiert) 30
31 Die Ergebnisse der Ökologiebewertung und der Kostenbewertung werden nochmals zusammengefasst und anschaulich im Ökoeffizienz-Portfolio dargestellt Umweltbelastung (normiert) Darstellung im Portfolio Umweltbelastung (normiert) - 3,0 3,0 Hohe Ökoeffizienz Geringe Ökoeffizienz Gesamtkosten (normiert) - Gesamtkosten (normiert) Einweg: PS Einweg: Karton Mehrweg 0,5% Mehrweg 1% Mehrweg 3% Die Alternative Mehrweg 0,5 % weist den größten Abstand zur Diagonalen auf und ist am ökoeffizientesten! 31
32 Base Case: Portfolio für den Außer-Haus-Bereich Portfolio Kundenbezogener Nutzen: Bereitstellung von 400 Geschirrsets zur Verpflegung im Außer-Haus- Bereich (Veranstaltung) mit Bechern, Tellern, Suppentassen und Besteck. Umweltbelastung (normiert) -2,0-0,5 2,5 Niedrige Ökoeffizienz Hohe Ökoeffizienz Einweg: PS Einweg: Karton Mehrweg 1% Mehrweg 3% Mehrweg 5% Im Base Case ist das Kartongeschirr die Alternative mit der höchsten Ökoeffizienz, dicht gefolgt vom PS- Geschirr. 4,0 4,0 2,5-0,5-2,0 Kosten (normiert) 32
33 Vergleich von Saugrohren eines Vierzylindermotors Kundenbezogener Nutzen: Herstellung, Nutzung und Recycling eines typischen Vierzylindersaugrohrs Umweltbelastung (normiert) 0,5 Aluminium PA 6.6 Kern hohe Ökoeffizienz PA 6 Schale Untersuchte Systeme PA6 Schale PA66 Kern Aluminium niedrige Ökoeffizienz 1,5 1,5 Kosten (normiert) 0,5 33
34 Portfolio alternativer Vitamin B 2 - Produktionsprozesse 0,5 Hohe Ökoeffizienz Kundennutzen: Produktion von 100 kg Vitamin B 2 für den Food- Sektor Umweltpoistionierung Vitamin B2 biotechnol. Vitamin B2 chemisch Der biotechnologische Prozess ist am ökoeffizientesten Niedrige Öko-effizienz 1,5 1,5 0,5 Kosten 34
35 Zusammenarbeit zwischen UNIDO, UNEP und BASF: Internet-Manager-Einsatz in Afrika zur Prozessanalyse in der Textilindustrie Für das Partnerschaftsprojekt mit UNIDO und UNEP wurde die BASF 2006 für den bedeutendsten Umweltpreis nominiert, den ein Unternehmen in Europa bekommen kann: den European Business Award for the Environment der EU- Kommission. 35
36 Wofür setzt die BASF Ökoeffizienz-Analysen ein? Intern Strategie Standortentscheidungen Auswahl von Technologien Investitionsentscheidungen Forschung/ Produktentwicklung Priorisierung von Forschungsprojekten Prozessverbesserungen Extern Politik Diskussion mit Meinungsbildnern bei politischen Entscheidungen Marketing Externe Kunden optimieren ihre Produkte mit Ökoeffizienz-Analysen Darstellung von Vorteilen der BASF-Produkte 36
37 Konsequenzen aus Ökoeffizienz-Analysen Umweltbelastung(normiert) niedrig vermarkten! Je nach Positionierung ergeben sich unterschiedliche strategische Empfehlungen für die untersuchten Produkte. Kosten senken! Alternativen entwickeln Umwelt- belastung senken! hoch hoch niedrig 37
38 Integration der sozialen Bewertungsdimension in die Nachhaltigkeitsbewertung: SEEbalance Von der Ökoeffizienz- Analyse zur SEEbalance Integrierte Bewertung ökonomischer, ökologischer und sozialer Rechengrößen für Produkte und Prozesse. Kooperation mit den Universitäten in Karlsruhe und Jena sowie dem Öko- Institut Freiburg als Teilprojekt des BMBF-Projektes Nachhaltige Aromatenchemie. Durchführung und methodische Entwicklung mit Hilfe von 4 Fallbeispielen. Beginn: 2001, abgeschlossen: Universität Karlsruhe (TH) Institut für Geographie und Geoökologie 38
39 Einordnung der SEEbalance cradle to gate Herstellung: vom Rohstoff bis zum Werkstor cradle to grave...plus Nutzung und Entsorgung Ökoprofil cradle to grave and costs...plus Kosten über den Lebensweg Ökobilanz cradle to grave, costs and social aspects...plus soziale Aspekte über den Lebensweg Ökoeffizienz SEEBalance 39
40 Ziele der SEEbalance 1. Quality-of-life : Verbesserung der objektiven Lebensbedingungen Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens 2. Social Cohesion : Verringerung von Ungleichheit und sozialem Ausschluss Stärkung von sozialen Bindungen und Zusammenhalt 3. Sustainability i.e.s.: Generationengerechtigkeit (intergenerative Gerechtigkeit) Internationale Verantwortung (intragenerative Gerechtigkeit) In Anlehnung an die Systematik von GESIS/ ZUMA
41 Anforderungen an die SEEbalance Produktbezug Lebenswegbetrachtung Vergleichende Bewertung Ausrichtung am Kundennutzen 41
42 Einsatzgebiete der SEEbalance Intern Strategie Nutzen Standortvergleiche Marktvergleiche Sichere Produkt- und Marktentscheidungen Extern Marketing (soziale) Akzeptanz des Produktes (Projekte: Würstchenstudie, Analyse zur Sanierung von Wohnvierteln) Kommunikation auf Produktebene auf Konzernebene hat eine fundierte Basis (z.b. für Geschäftsberichte) 42
43 Vorgehensweise Nutzen definieren Produkte/ Verfahren identifizieren Systemgrenzen auswählen Gesellschaft Ökologie Ökonomie Sozialprofile der Abschnitte ermitteln Ökoprofile der Abschnitte ermitteln Kosten der Lebensabschnitte ermitteln Aggregation zu den Lebensbereichen Aggregation zu Wirkkategorie Gesamte Lebenswegkosten errechnen Normierung der Sozialen Belastung Normierung der Umweltbelastung Kosten normieren SEECube erstellen 43
44 Bestandteile des Sozialprofils Sozialprofil Arbeitnehmer Umfeld und Gesellschaft Berufsunfälle Beschäftigte Tödliche Arbeitsunfälle Berufskrankheiten Internationale Gemeinschaft Kinderarbeit Zukünftige Generationen Endverbraucher Toxizitätspotenzial Qualifizierte Arbeitnehmer Gleichberechtigung Toxizitätspotenzial + Transport Löhne und und Gehälter Berufliche Bildung Direktinvestitionen Importe aus aus Entwicklungsländer Auszubildende Forschung und und Entwicklung Investitionen Andere Risiken und und Produktmerkmale Integration Teilzeitbeschäftigte Familienunterstützung Streiks Vorsorge 44
45 Analogien zwischen ökologischer und sozialer Bewertung Ökologie Soziales Ökologische Auswirkungen in definierten Wirkungskategorien z. B. - Energieverbrauch - Treibhauseffekt (GWP) Ökologisches LCA 1. Sachbilanz (Input / Output) 2. Wirkungsabschätzung von Umweltschäden Was wird gemessen? Wie wird gemessen? Soziale Auswirkungen auf definierte Stakeholder (=Anspruchsgruppen) z. B. - Endverbraucher - Zukünftige Generationen Soziales LCA 1. Sachbilanz (Input / Output) 2. Sector assessment der soz. Auswirkungen z. B. GWP: 11 CO 2 -Äquivalente pro NE z. B. Mitarbeiter: 3 Arbeitsunfälle pro NE NE = Nutzeneinheit Ökologischer Fingerprint Flächenbedarf Stoffverbrauch Energieverbrauch 0,5 0,0 Emissionen Ökotoxizitätspotenzial Ergebnisdarstellung Alternative 1 Alternative 2 Internationale Gemeinschaft Zukünftige Generationen Sozialer Fingerprint Arbeitnehmer 0,5 0,0 Endverbraucher Umfeld & Gesellschaft 45
46 Gewichtung der Indikatoren Relevanzfaktor Leitfrage: Wie groß ist der Anteil am Problem auf nationaler Ebene, der dem Produkt oder Verfahren zugeschrieben werden kann? Charakter: objektiv Quelle: Ermitteln aus statistischen Daten X Gesellschaftsfaktor Leitfrage: Wie bedrohlich ist das Problem im Vergleich zu den anderen Problemen? (Wahrscheinlichkeit, Ausmaß und Dauer der Auswirkung) Charakter: normativ, subjektiv Quelle: Ermitteln aus Experten-/ Stakeholderbefragungen = Gewichtungsfaktor Quelle: nach Schmidt 46
47 Gesellschaftsfaktoren aus Umfrage für Deutschland 25% Arbeitnehmer 20% Endverbraucher 20% Umfeld und Gesellschaft 20% Zukünftige Generationen 15% Internationale Gemeinschaft 15% Arbeitsunfälle 20% Tödliche Arbeitsunfälle 15% Berufskrankheiten 25% Toxizitätspotenzial + Transport 10% Löhne und und Gehälter 10% Berufliche Bildung 60% Toxizitätspotenzial 40% andere Risiken und und Produktmerkmale 5% 5% Streiks 25% Auszubildende 25% Forschung und und Entwicklung 25% Investitionen 25% Vorsorge 30% Beschäftigte 15% Qualifizierte Arbeitnehmer 15% Gleichberechtigung 10% Integration 15% Teilzeitbeschäftigte 15% Familienunterstützung 50% Kinderarbeit 25% Direktinvestitionen 25% Importe aus aus Entwicklungsländer 47
48 Ergebnisdarstellung der SEEbalance : Beispiel - Herrenoberhemden Bedarfsbezogener Nutzen 1. Alternative Vergleichsprodukte Bekleidung mit einem blauen Herrenoberhemd (40 Tragezyklen) Oberhemd aus 100 % Baumwolle Oberhemd aus Polyester (100% PET) Oberhemd aus Baumwoll Polyester- Mischgewebe (65% BW, 35% PET) Diese Analyse umfasst in der sozialen Bewertung die Stakeholder Mitarbeiter, Verbraucher, Gesellschaft und zukünftige Generationen. Das Hemd aus reinem Polyester dient vor allem als Rechengrundlage, um das Mischfaserhemd zu berechnen. Es spielt auf dem Herrenhemdenmarkt nur eine untergeordnete Rolle. 48
49 Lebensweg eines Baumwollhemdes Herstellung Nutzenphase Entsorgung Rohstoffabbau und -bereitstellung Dünger/ Pestizide Summe aller Transporte Rohstoffe MVA Baumwollanbau- und Transport Handel Reinigung smittel Spinnen Konfektionierung Reinigung/ 40 Waschz. Herstellung von Textilchemikalien Weben Färben Veredeln Bügeln Tragen des Hemdes Altkleidersammlung/ second hand Produktionsort China Nicht mitbilanziert, da bei allen Alternativen gleich 49
50 Ergebnisdarstellung: Arbeitnehmer: Tödliche Arbeitsunfälle meldepflichtige Unfälle / 1 Million NE Materialbereitstellung Energie- und Wasserversorgung Konfektionierung Polyesterhemd Baumwollhemd Mischfaserhemd Veredlung Spinnen und Weben Transport Anbau Baumwolle Für jeden Indikator gibt es eine solche Aufsummierung über den gesamten Lebensweg! Diese Indikatoren werden nach ihrer Gewichtung pro Stakeholder zusammengefasst! In diesen Einzeldiagrammen kann herausgefunden werden in welchen Bereichen große Ungleichheiten vorhanden sind. 50
51 Ergebnisdarstellung: Sozialer Fingerprint Zukünftige Generationen Mitarbeiter 0 0,50 0,00 Verbraucher Der Soziale Fingerprint fasst den sozialen Einfluss eines Produktes oder Verfahrens entsprechend der Gewichtungsfaktoren der Indikatoren zusammen Gesellschaft Baumwolle Polyester Mischgewebe 51
52 Zunehmende Sozio- Ökoeffizienz Sozialer Auswirkungen SEEbalance - Methode Wichtung 0,75 0 1,25 0 0,75 Normierung 1,25 0 0,75 52 Umweltbelastung Abnehmende Sozio- Ökoeffizienz Kosten Arbeitsunfälle Alternative 1 Alternative 2
53 Ergebnisdarstellung: Prinzip des SEECubes 0,75 0 1,25 0 0,75 1,25 0 0,75 53 Sozialer Auswirkungen Zunehmende Sozio- Ökoeffizienz Umweltbelastung Abnehmende Sozio- Ökoeffizienz Kosten Alternative 1 Alternative 2
54 Ergebnisdarstellung: Base Case: Herrenoberhemden 0,75 Bekleidung mit einem blauen Herrenoberhemd (40 Tragezyklen) Umweltauswirkungen 0,75 0 1,25 0 Kosten Baumwollhemd Mischfaserhemd Polyesterhemd 0,75 1,25 0 0,75 Soziale Auswirkungen Umweltbelastung Soziale Auswirkung 0 1,25 1,25 0 Kosten 0,75 0 1,25 1,25 0 Kosten 0,75 0,75 54
55 Vitamin B2 Ökoeffizienz und Sozioeffizienz-Portfolio 0,4 Ökoeffizienz - Portfolio Sozioeffizienz - Portfolio 0,4 Umweltauswirkungen 1,6 1,6 0,4 Kosten Milch Sojamilch (chem.) Sojamilch (ferm.) Soziale Auswirkungen 1,6 1,6 0,4 Kosten Beide Portfolios zeigen, dass die Kosten den wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben. Ökologisch sowie gesellschaftlich ist die fermentierte Sojamilch etwas günstigster 55
56 Vitamin B2: Base Case SEECube BASE CASE: Vorbeugung von subklinischem Vitamin B2- Mangel durch eine ausgewogene Ernährung Umweltauswirkungen 0,4 1,6 Kosten 0,4 1,6 0,4 Soziale Auswirkungen Milch Sojamilch (chem.) Sojamilch (ferm.) Die Milchalternative ist die sozioökoeffizienteste Variante, wobei die Unterschiede in der sozialen Belastung nicht sehr relevant sind. 56
57 4 Methoxyacetophenon: Base Case AlCl 3 Process Zeolite Process Fe(HSO 4 ) 3 Process IL Process -0,5 A Ansicht A: Sozialer Auswirkungen (nomiert) Der Fe(HSO 4 ) 3 - Prozess ist die sozioeffizienteste Alternative Umweltbelastung (normiert) 2,5-0,5 Kosten (normiert) 2,5 2,5 B Kosten (normiert) -0,5 2,5-0,5 Sozialer Auswirkungen (normiert) Ansicht B: Umweltbelastung (normiert) Der Zeolit- Prozess ist die ökoeffizienteste Alternative Kosten (normiert) 57
58 4 Methoxyacetophenon: Szenario 1 Szenario: Verwendung von BASF- Einsatzzahlen, deutlich reduzierter Kat.- und Indiumtriflat- Einsatz, reduzierte Kosten, kein SC- Verfahren, deutliche Energieverbrauchs reduktion Umweltbelastung (normiert) 0,2 1,8 1,8 Niedrige Ökoeffizienz Hohe Ökoeffizienz 0,2 In dem Szenario, ist der Zeolithe und der Ionic Liquid Prozess der ökoeffizienteste Alterantive AlCl3 Prozess Zeolite Prozess Fe(HSO4)3 Prozess Ionic Liquid Prozess Kosten (normiert) 58
59 Phenolsynthese: Base Case 0,4 BASE CASE: Herstellung von 1000 t Phenol Umweltauswirkungen 1,6 Cumol Toluol Kosten 0,4 1,6 0,4 Soziale Auswirkungen SCWO 59
60 Phenolsynthese: Portfolien Ökoeffizienz Sozioeffizienz Umweltbelastung (normiert) 0,4 1,6 1,6 Kosten (normiert) 0,4 Cumol Toluol SCWO soziale Auswirkung (normiert) 0,4 1,6 niedrige Sozioeffizienz 1,6 Kosten (normiert) 0,4 hohe Sozioeffizienz 60
61 Diesel Fuel Additives: SEECube : Base Case Driving 200,000 km with a personal automobile, with a fuel cost of of 0,85 /l Environmental Impact Costs Social Impact Environmental Impact Social Impact Costs Keropur DP 403 Keropur DP 605 Diesel Fuel without Additives Costs 61
62 Diesel Fuel Additives: CONCLUSION The study considers the net fuel savings which result from using diesel fuel with additives. The results show that using Keropur additive packages greatly reduce the costs and environmental impact of using diesel fuel. An evaluation of social factors related to customer satisfaction also show that Keropur additive packages greatly improve the social impact of using diesel fuel. For the base case, Keropur DP 403 is the most eco-efficient due to its lower addition rates and lower cost. BENEFITS OF DIESEL FUEL ADDITIVES Detergent: keeps fuel injection nozzles clean, thereby reduces fuel consumption, emissions and maintainence from using diesel fuel with additives. Cetane Improver: Improves ignition delay between injection and combustion, thereby improves cold-start in winter reduces noise reduces white smoke during cold-start. Antifoam: Reduces foaming thereby allows faster filling of the tank at the pump and avoids spillage while filling. 62
63 Weiterentwicklung zur SEEbalance under REACH Detaillierte Vorstellung der SEEbalance im RIP Nutzung der Erfahrungen aus RIP zur Erarbeitung eines TGD in RIP unter Einschluss der SEEbalance als eine mögliche Bewertungsmethode. Durchführung einer oder mehrerer Case studies zum Nachweis der Praktikabilität für alle Beteiligten Nachweis der Nutzbarkeit der Ergebnisse seitens der Behörden Abgrenzung zu anderen Methoden Weiterentwickeln methodischer Ansätze Klärung offener Fragen Definition notwendiger Vorgehensweisen zur Datenerhebung, Vertraulichkeit, Nutzung der Methode und von Ergebnissen durch Dritte. 63
64 Kooperationen bei der Implementierung der SEEbalance under REACH Kooperation und Federführung seitens CEFIC im Rahmen der Working group und dem dafür festgelegten Consultant. Zur Verfügung stellen von Daten, Informationen und Deckung der Kosten seitens CEFIC. Zur Verfügung stellen von Daten, Informationen etc. an das ECB (Frans Christensen). Zur Verfügung stellen von Daten, Informationen etc. an die Mitgliedstaaten, insbesondere an das BMU und UBA. Zusammenarbeit im Rahmen der Beteiligung des Mitgliedstaates Deutschland mit dem UBA. Zusammenarbeit mit den besonders interessierten Mitgliedstaaten Niederlande, Irland, Großbritannien. Kooperation mit dem Öko-Institut und der Universität Karlsruhe hinsichtlich fachlicher Fragestellungen. 64
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