Hier die Fakten und Spielregeln des letzten automobilen Abenteuers

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Adolf Kolbe
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1 Nilfisk-Alto unterstützt Team 96 der Allgäu Orient Rallye 2014 Was steckt eigentlich hinter der Allgäu Orient Rallye? Ein Redakteur der Klassik Auto Bild beschreibt die Rallye treffend Oft wird der Spaß furchtbar ernst genommen. Hier ist es umgekehrt: ein ernster, guter Zweck und viel Spaß auf dem Weg dahin Hier die Fakten und Spielregeln des letzten automobilen Abenteuers 666 Fahrer aufgeteilt in 111 Teams mit 333 Fahrzeugen, von denen jedes mindestens 20 Jahre alt sein muss oder nicht mehr als 1111,11 kosten darf. Die Benutzung von Autobahnen und Mautstraßen ist verboten Keine Benutzung von GPS- und Navigationsgeräten Übernachtet wird im Auto im Zelt oder im Hotelzimmer welches nicht mehr als 11,11 pro Person und Nacht kosten darf Die Rallyefahrzeuge verbleiben am Ende der Veranstaltung im Zielland Jordanien und werden für soziale Hilfsprojekte gespendet 1. Preis: Ein lebendiges Kamel, ausgehändigt vom jordanischen Kronprinz Start der Rallye am 03. Mai 2014 in Oberstaufen Rallyeverlauf: Oberstaufen Balkan Istanbul Anatolien Israel Jordanien Geplante Ankunft am 24. Mai 2014 in Amman Weitere Informationen unter Reisebericht Nach umfangreicher technischer Aufbereitung und Umrüstung unserer Autos seit Spätsommer 2013 war es am endlich soweit, es ging los von Oberstaufen nach Amman. Nach langer Planung wie wir die Strecke auf mautfreien Straßen ohne Benutzung von Autobahnen sowie Navigationsgeräten bis zu unserem ersten großen Zwischenziel Istanbul meistern sollen, hatten wir uns für die Strecke über Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien entschieden. Alles auf Bundesstraßen, Landstraßen, Feldwegen und zum navigieren diente lediglich die gute alte Straßenkarte.

2 Abfahrt an der AVIA Tankstelle in Oberstaufen Problemlos durchquerten wir mit unseren drei Mercedes 230TE W124, Baujahr 1990, eindrucksvolle Landschaften auf abgelegenen Landstraßen. Dabei konnten wir unsere Roadbook Aufgabe 20 kg Reis für die Flüchtlinge aus Syrien gegen Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs, welche im Vorfeld von uns gesammelt wurden, mit etwas Geschick und Überredungskunst in Österreich, Ungarn und Rumänien mit Hilfe von aufgeschlossenen Menschen erfüllen. Schöne Landschaften soweit das Auge reicht

3 Reistausch für syrische Flüchtlinge Ein kleiner Ausrutscher in einen rumänischen Graben wurde mit den mitgeführten Sandblechen kurzerhand behoben und weiter ging die Fahrt. Nichts passiert, gleich geht s weiter

4 Auf dem Weg zur bulgarischen Schwarzmeerküste nach Burgas waren die Straßen so stark mit Schlaglöcher übersät, dass an einem unserer Fahrzeuge das Federbein der Niveauregulierung zerstört wurde. Notreparatur auf bulgarisch Zerstörtes Federbein Trotz der vielen Ersatzteile die wir in unseren Fahrzeugen mitführten kam es wie es kommen musste. An alles gedacht, nur dieses Ersatzteil lag sicher verpackt in der heimischen Garage. So suchten wir kurzerhand in Bulgarien eine Werkstatt auf um das Auto notdürftig zu reparieren. Da das Federbein weder in Bulgarien noch in der Türkei zu bekommen war, ließen wir uns dieses per Luftfracht nach Istanbul schicken. Während sich die anderen Teams vor der blauen Moschee auf die nächste Rallyeetappe vorbereiteten, durften wir am Flughafen von Istanbul türkische Bürokratie kennen lernen. Nach unzähligen Stempeln und einem Irrlauf durch die verschiedenen Amtszimmer hatten wir nach anstrengenden drei Stunden endlich das Federbein in unseren Händen und konnten uns an die Arbeit machen. Deutsche Ingenieurs- und Improvisationskunst mitten in Istanbul vor der Blauen Moschee Ab Istanbul ging es dann teilweise auf unbefestigten Straßen, Schotterpisten und erstmals auf einer etwa 200 km langen Offroad Strecke mit der so genannten Chinesenrallye weiter. Von Ankara Richtung Norden über Corum an die Schwarzmeerküste nach Ordu. Anschließend führte uns die Rallye quer durch Anatolien bis nach Van nahe der iranischen Grenze. Dort wurden im Fahrerlager unzählige Sachspenden, welche die Rallyeteilnehmer in ihren Autos mitführten, an Erdbebenopfer überreicht.

5 Chinesenrallye durch Anatolien Ordu am Schwarzen Meer Team 96 mit Bürgermeister und Folkloregruppe in Tokat Blick auf den Vansee und Fahrerlager Blick auf den Vansee

6 Entlang der irakischen und syrischen Grenze führte unser Weg ans Mittelmeer nach Iskenderun. Auf dem Weg nach Iskenderun Im Fährhafen haben wir uns die 16-stündige Wartezeit bis zur Verschiffung der Autos nach Haifa mit dem Versuch das Jonglieren zu lernen und dem DFB- Pokalendspiel vertrieben. Wartezeit am Fährhafen Eine Nacht ohne Schlaf, aber um viele Eindrücke reicher wurden wir dann nach Tel Aviv geflogen und sind von dort mit dem Bus nach Haifa gebracht worden. Angekommen am Hafen konnten wir am nächsten Tag unsere Fahrzeuge wieder auf der Fähre entgegennehmen.

7 Blick über Haifa auf unsere Fähre Erstmalig durften die Rallyeteilnehmer 3 Tage Israel auf eigene Faust erkunden. Von Haifa aus ging es über Nazareth und Jerusalem nach Jericho. Dies war für uns ein einzigartiges Erlebnis. Klagemauer in Jerusalem Verkündigungsbasilika in Nazareth Nähe des Sees Genezareth brachten wir unsere Fahrzeuge dann eigenhändig über den Jordan. Angekommen am Zielland der Rallye haben wir unsere erste Nacht in der Wüste campiert. In dieser unerbittlichen jordanischen Steinwüste sollte sich auch zeigen, dass wir unsere Ersatzreifen nicht umsonst mitgenommen hatten. Innerhalb von nur 10 km mussten wir sage und schreibe vier Reifen wechseln. Unsere Navigation beruhte ausschließlich auf dem Kompass da es weder Straßen noch Wege gab und wir außer Steine, Sand und Staub nichts sahen.

8 Einer von 4 Reifenpannen Nur die stärksten überleben in der Wüste Viele Teams verloren während dieser Etappe ihre Autos da sie zu wenig Reservereifen dabei hatten. Weitere Gründe für Ausfälle waren aufgerissene Ölwannen, gebrochene Achsen oder andere mechanische Defekte. Auf Grund unserer akribischen, technischen Vorbereitung waren unsere Fahrzeuge mit einem Unterfahrschutz ausgestattet. Desweitern wurden sämtliche Brems-, Hydraulik- und Benzinleitungen mit einer Abdeckung sicher vor Beschädigungen geschützt, sodass wir diese schwierige Strecke ohne mechanische Defekte meisterten.

9 In der Nähe der jordanischen Stadt Jurf-ad-Darawish in al-muhamadiya haben wir die letzten mitgebrachten Sachspenden und Hilfsgüter in einem Kinderheim abgegeben und uns auf einem Stein in der Wish-Wall verewigt. Fahrt zum Kinderheim Wish-Wall-Stein am Kinderheim Nach drei Wochen und insgesamt gefahrenen km ging die Rallye in Amman zu Ende. Das Siegerteam erhielt als 1. Preis ein lebendiges Kamel vom jordanischen Kronprinzen überreicht. Natürlich wurde auch dieser Preis wie so vieles auf dieser Reise unter karitativen Gesichtspunkten an eine junge Beduinenfamilie gespendet. Unser Team 96, die Münchner Sternenkarawane, belegte mit vielen anderen Teams einen gemeinsamen vierten Platz und war glücklich, gesund und mit voll fahrtüchtigen Autos angekommen zu sein.

10 Siegerehrung im Beisein vom jordanischen Kronprinzen Für uns ging die Reise mit einem Ausflug nach Petra, einem Bad im Toten Meer und einer Nacht im Hotelbett entspannt und zufrieden zu Ende. Besuch der Felsenstadt Petra in Jordanien

11 Am Tag der Abreise wurden unsere liebgewonnenen Autos auf einem bewachten Gelände dem Rallyeveranstalter übergeben. Dieser sorgt für den Verkauf der Fahrzeuge und leitet den Erlös an soziale Projekte in Jordanien weiter. Die Ausstattung der Fahrzeuge wie Schlafsäcke, Kissen, Kochtöpfe, Kleidung, Lebensmittel usw. wurde an Flüchtlinge aus Syrien gespendet. Unser Fazit des letzten automobilen Abenteuers: Viele Begegnungen mit hilfsbereiten und freundlichen Menschen, egal welcher Nationalität und Konfession Eindrucksvolle Landschaften Die Schönheit eines Landes lernt man nicht über die Autobahn kennen Positiv anstrengend und unvergesslich schön Um viele Erlebnisse reicher und mit dem Gefühl Gutes getan zu haben flogen wir nach diesem Abenteuer glücklich zurück nach München. Zum Abschluss möchten wir uns noch bei zwei wichtigen Partnern bedanken ohne deren Unterstützung dieses einmalige Erlebnis nicht möglich gewesen wäre: Zum einen unserem Sponsor Nilfisk-Alto und zum anderen unseren treuen Autos die uns klaglos ohne moderne Elektronik und trotz km auf dem Tacho sicher ans Ziel brachten. Die Münchner Sternenkarawane

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