Stromeffiziente LED-Straßenbeleuchtung

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1 Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Stromeffiziente -Straßenbeleuchtung Ergebnisse eines Demonstrationsvorhabens in Borken, Fritzlar, Homberg (Efze) und Wabern

2 Impressum Herausgeber Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mainzer Straße Wiesbaden Telefon: Konzeption hessenenergie Gesellschaft für rationelle Energienutzung mbh Mainzer Straße Wiesbaden Telefon: Gestaltung Gute Gestaltung, Büro für Kommunikations-Design 2013 Friedrich-Ebert-Platz Darmstadt Telefon: Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahl hel fern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist ins be sondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an In for mations ständen der Parteien sowie das Einlegen, Auf druc ken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen und Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwec ke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Be zug zu ei ner bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in ei ner Weise verwendet werden, die als Par teinahme der Lan des regierung zugunsten einzelner politischer Gruppen ver stan den werden könnte. Die genannten Be schrän kun gen gel ten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in wel cher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druck schrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu ver wen den.

3 Lucia Puttrich Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Sehr geehrte Damen und Herren, Stromeffizienz ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende in Hessen: Das Land Hessen hat deshalb das Demonstrationsvor haben»innovative Straßenbeleuchtung«mit vier hessischen Kommunen umgesetzt. Mit dem Einsatz modernster Leuchtdioden wird nun in den für das Projekt ausgewählten Test strecken in Borken, Fritzlar, Homberg (Efze) und Wabern stromeffizient Licht erzeugt. Ziel des Projektes war es, verwertbare und übertragbare Erkenntnisse über den Einsatz der -Technik in der Praxis zu gewinnen. Die gewonnenen Erfahrungen werden allen hessischen Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt und können so zur Nachahmung anregen. Die Licht emittierende Diode () wurde im Rahmen der»-leitmarktinitiative«des Bundes gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft mit beachtlichen Ergebnissen getestet und steht unmittelbar vor einer flächendeckenden Umsetzung in unseren Straßen. Wir möchten die Kommunen beim Einsatz der hocheffizienten -Technik unterstützen, denn jede Steigerung der Stromeffizienz trägt wesentlich zur Erreichung der als Ergebnis des hessischen Energiegipfels vereinbarten Ziele bei. Mit dem Austausch der alten, ineffizienten Leuchten durch moderne, hocheffiziente -Leuchten zeigt das Land Hessen in vier Städten und Gemeinden das heute technisch-wirtschaftlich Mögliche und Machbare. Um Erkenntnisse über die optimale Gestaltung des Technikeinsatzes zu erhalten, wurde das Vorhaben zudem durch das Institut für Elektromechanische Konstruktion, Fachgebiet Lichttechnik der TU Darmstadt, wissen schaftlich begleitet. Die Ergebnisse sollen helfen, die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes der -Technologie im Spannungsfeld des technischen Modernisierungsbedarfs und der angespannten kommunalen Haushaltslage zu bewerten. Die meisten Städte und Gemeinden unterhalten Straßenbeleuchtungen auf dem technischen Stand der 70er Jahre und älter. Die rechtlichen Vorgaben der EU lassen den Einsatz der häufig noch eingesetzten ineffizienten Quecksilberlampen ab 2015 nicht mehr zu. Die damit zwangsläufig anstehende Modernisierung eröffnet für die Kommunen aber auch die Chance, den Stromverbrauch für ihre Straßenbeleuchtung um mehr als 50 Prozent zu verringern. Dies ist eine beachtliche Größe werden doch für die Straßenbeleuchtung bis zu 10 Prozent des kommunalen Gesamtstromverbrauchs mit insgesamt 4 Mrd. kwh pro Jahr in Deutschland aufgewendet. Die Betriebskosten für die Ausleuchtung der kommunalen Straßen und Wege betragen 70 Mio. jährlich. Sie liegen damit deutlich über pro Jahr und Kilometer Straße. Die vorgelegten Ergebnisse über die technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit der Modernisierungsmaßnahmen werden allen Kommunen in Hessen einen Anreiz geben, den Modernisierungsprozess im Bereich der Straßenbeleuchtung deutlich zu beschleunigen. Davon bin ich überzeugt! Lucia Puttrich 1

4 Handreichung für Kommunen aus dem Pilot- und Demonstrationsvorhaben»-Technologie im Bereich von Straßenbeleuchtungsanlagen«Inhalt 1 Vorwort 2 Inhaltsverzeichnis 3 Projektvorstellung 4 Praxisbeispiel Borken 6 Praxisbeispiel Fritzlar 8 Praxisbeispiel Homberg (Efze) 10 Praxisbeispiel Wabern 12 Fazit 2

5 Hocheffiziente Straßenbeleuchtung mit Die Leuchtdiode ( = Light Emitting Diode) hat in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung genommen und ist nun dabei, sich als derzeit innovativste Beleuchtungs- Technologie im Markt zu etablieren. -Technik kam zunächst bei Anzeigeelementen sowie späterhin auch bei Verkehrssignalen und Fahrzeugleuchten zum Einsatz. Mittlerweile ist sie darüber hinaus auch als Beleuchtung von Bildschirmen und Fernsehgeräten verbreitet. In den nächsten Jahren wird sie sich voraussichtlich zur vielseitigsten Technologie für hoch effiziente Beleuchtung in verschiedensten Anwendungsbereichen entwickeln. Die Straßenbeleuchtung ist ein attraktiver Einsatzbereich für die -Technik. Noch sind aber -Straßenleuchten keine Standardlösung. Dies liegt zum einen an ihren zumeist noch höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen effizienten Systemen wie beispielsweise der Natriumdampf- Technologie. Durch die rasche technische Weiterentwicklung im -Bereich sowie nachgebende Preise für die Umrüstung infolge der beginnenden Großserienfertigung ist jedoch absehbar, dass -Technik sehr bald nicht nur alle ökologischen sondern auch die ökonomischen Anforderungen an eine moderne Straßenbeleuchtung erfüllen wird. Die Lichtausbeute von steigt kontinuierlich; die Lebensdauer liegt im Vergleich zu technischen Alternativen deutlich höher, und die alterungsbedingten Leistungseinbußen sind relativ gering. Eine gute Lichtplanung kann zudem bei die Möglichkeit der exakten Lichtlenkung durch präzise Ausrichtung nutzen. - Beleuchtungsanlagen weisen eine exzellente Farbwiedergabe auf und verbessern durch die spektrale Zusammensetzung der Lichtfarbe die wahrgenommene Helligkeit und damit die empfundene Sicherheit. Ziele des Demonstrationsvorhabens zur -Straßenbeleuchtung in Hessen Angesichts der Chancen, die sich mit der -Technik in der Straßenbeleuchtung eröffnen, hat das Hessische Umweltministerium unter Nutzung von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ein Demonstrationsvorhaben in vier hessischen Kommunen auf den Weg gebracht, in dem im Juli 2011 und Januar 2012 die Umrüstung konventioneller Straßenbeleuchtungsanlagen auf unter Praxisbedingungen getestet wurde. Ausgewählt wurden dafür die regional benachbarten Städte Borken, Fritzlar, Homberg (Efze) und Wabern, die bereit waren, ein solches innovatives Vorhaben aktiv voran zu treiben und fünfzig Prozent der investiven Kosten zu übernehmen. In den vier Kommunen sind jeweils drei typische Teststrecken festgelegt worden, die auf Grundlage einer lichttechnischen Planung der hessenenergie mit -Leuchten ausgerüstet wurden. Von fünf verschiedenen Herstellern stammen die Beleuchtungsanlagen, die nach Eignung für die jeweilige Beleuchtungsaufgabe ausgewählt wurden. Die lichttechnischen Verhältnisse vor und nach der Umrüstung für die insgesamt zwölf Teststrecken haben Mitarbeiter des Fachgebiets Licht - technik der Technischen Universität Darmstadt im Auftrag des Umweltministeriums vermessen und ausgewertet. Wesentliche Ergebnisse des Projektes sind auf den nachfolgenden Seiten dokumentiert. Zudem wurde im Rahmen dieser wissenschaftlichen Begleitung des Demonstrationsvorhabens durch eine Befragung der Anwohner versucht, Auf schluss über die Akzeptanz der neuen Beleuchtungstechnik zu erhalten. 3

6 Praxisbeispiel, Bobenhäuser Weg Borken Kirchstraße Die Stadt Borken, im Schwalm-Eder-Kreis gelegen, hat rund Einwohner. Borken war früher ein ländlicher Industriestandort mit Braunkohlebergbau und einem Kraftwerk und ist heute nach einem erfolgreichen Strukturwandel auf dem Wege zu einem touristischen Mittelzentrum in Nordhessen. Stadtverwaltung Borken Bürgermeister Bernd Heßler Am Rathaus Borken Telefon: Kirchstraße/An der Kirche Nebenstraße, repräsentativ 30 km/h S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerade mit Bogenansatz Hellux»Glocke«Bega»Glocke« m 3,5 m 3,25 m Lampentyp Kompaktleuchtstofflampe, Neuanlage Farbtemperatur Bestückung Lichtstrom K K 2 x 11 W 30 W 2 x 750 lm lm zeitweise leistungsreduzierter Betrieb der Anlage? Jährlicher Stromverbrauch je LP CO 2 -Emissionen je LP Verhältnis von Stromverbrauch und CO 2 -Ausstoß der -Neuanlage gegenüber der 90 kwh/a 139 kwh/a 54 kg/a 82 kg/a 154 % * Betriebsdaten jährliche Betriebsstunden volle Leistung (Volllast) jährliche Betriebsstunden Teilleistung (Teillast) gemessene Systemleistung je LP Volllast Systemleistung je LP Teillast h / a h / a h / a 0 h / a 29 W 33 W 14,5 W lichttechnische Daten Beleuchtungsstärke Leuchtdichte 3,7 lx 4,3 lx 4 * Mehrverbrauch durch unterdimensionierte Auslegung/Beleuchtung im konventionellen Betrieb sowie schlechte Leuchtenausrichtung

7 Bobenhäuser Weg, Leuchtdichtemessung Bobenhäuser Weg, Leuchtdichtemessung -Neuanlage Schwalmweg Bobenhäuser Weg Schwalmweg Kugelleuchte Bobenhäuser Weg Langfeldleuchte Nebenstraße 30 km/h S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast Siteco Streetlight SL 10 Mini Plus (Konstantlichtstrom-Steuerung) m 4,5 m 4,6 m Durchgangsstraße 50 km/h ME5 Leuchtdichte nach DIN 0,5 cd/m 2 Peitschenmast Philips SpeedStar BGP m 6,5 m 5,6 m, Neuanlage, Neuanlage Quecksilberdampf Quecksilberdampf K K 50 W 35 W (Anfangsleistung) lm lm K K 80 W 45 W lm lm 193 kwh/a 172 kwh/a 115 kg/a 102 kg/a 267 kwh/a 210 kwh/a 159 kg/a 125 kg/a 89 % 79 % h / a h / a h / a 0 h / a 62 W 41 W 31 W h / a h / a h / a 0 h / a 86 W 50 W 43 W 0,5 lx 5,4 lx 0,14 cd / m 2 0,8 cd / m 2 5

8 Praxisbeispiel, Allee Fritzlar Gartenstraße Die Dom- und Kaiserstadt Fritzlar liegt im Schwalm-Eder-Kreis. Die Stadt hat mehr als Einwohner und ist vor allem durch Handel, Gewerbe und einige Industrieunternehmen geprägt. Es gibt zudem einen wichtigen Bundeswehrstandort. Fritzlar hat sich zu einem modernen Mittelzentrum mit viel fältigen Funktionen für das Umland entwickelt und hat zudem ein reichhaltiges touristisches Angebot. Stadtverwaltung Fritzlar Bürgermeister Hartmut Spogat Zwischen den Krämen Fritzlar Telefon: Gartenstraße Nebenstraße 30 km/h S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast Pilzleuchte Trilux Lumega m 5,2 m 5 m Lampentyp Quecksilberdampf, Neuanlage Farbtemperatur Bestückung Lichtstrom K K 2 x 80 W 56 W 2 x lm lm zeitweise leistungsreduzierter Betrieb der Anlage? Jährlicher Stromverbrauch je LP CO 2 -Emissionen je LP Verhältnis von Stromverbrauch und CO 2 -Ausstoß der -Neuanlage gegenüber der 641 kwh/a 223 kwh/a 381 kg/a 132 kg/a 35 % Betriebsdaten jährliche Betriebsstunden volle Leistung (Volllast) jährliche Betriebsstunden Teilleistung (Teillast) gemessene Systemleistung je LP Volllast Systemleistung je LP Teillast h / a h / a h / a 0 h / a 218 W 53 W 109 W lichttechnische Daten Beleuchtungsstärke Leuchtdichte 2,3 lx 6,5 lx 6

9 Allee, Leuchtdichtemessung Allee, Leuchtdichtemessung -Neuanlage Parkdeck Jordan Allee Parkdeck Jordan Doppel-Kugelleuchte Allee Kofferleuchte repräsentativer Charakter Schuch Pilzleuchte 541/3001 R Durchgangsstraße Philips SpeedStar BGP 322 S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx 8 Messfeld-Größe 18 x 20 m 2 50 km/h ME5 Anzahl umgerüstete m gerader Mast 3,7 m Leuchtdichte nach DIN 0,5 cd/m 2 9 m Peitschenmast 5,6 m, Neuanlage, Neuanlage Quecksilberdampf Quecksilberdampf K K 2 x 80 W (1 x je Kugel) 47 W 2 x lm lm K K 2 x 125 W 65 W 2 x lm lm 550 kwh/a 197 kwh/a 327 kg/a 117 kg/a 964 kwh/a 290 kwh/a 574 kg/a 172 kg/a 36 % 30 % h / a h / a h / a 0 h / a 187 W 47 W 93,5 W h / a h / a h / a 0 h / a 328 W 69 W 164 W 1,2 lx 7,1 lx 1,02 cd / m 2 0,96 cd / m 2 7

10 Praxisbeispiel, Kasseler Straße Homberg (Efze) Dresdener Allee Homberg ist eine Großgemeinde mit insgesamt Ein - wohnern und 20 Stadtteilen, die mit der Stadt Homberg eine Verwaltungseinheit bilden. Seit 1973 ist Homberg die Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises. Zugleich ist die Stadt Sitz des für ganz Hessen zuständigen Bunderwehr-Dienstleistungszentrums. Neben Handel und Gewerbe ist auch der Tourismus für die Stadt von zunehmender Bedeutung, die von den Höhen des Knüllgebirges bis zu den Rändern der nordhessischen Senke ein buntes Panorama zu bieten hat. Stadtverwaltung Homberg (Efze) Bürgermeister Martin Wagner Rathausgasse Homberg (Efze) Telefon: Lampentyp Dresdener Allee Nebenstraße 30 km/h S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast Energiesparlampe Kofferleuchte Siteco Streetlight SL 10 Mini Plus (Konstantlichtstromsteuerung) m 4,6 m 3,9 m, Neuanlage Farbtemperatur Bestückung Lichtstrom K K 2 x 18 W 35 W (Anfangsleistung) 2 x lm lm zeitweise leistungsreduzierter Betrieb der Anlage? Jährlicher Stromverbrauch je LP CO 2 -Emissionen je LP Verhältnis von Stromverbrauch und CO 2 -Ausstoß der -Neuanlage gegenüber der 81 kwh/a 135 kwh/a 48 kg/a 80 kg/a 167 % * Betriebsdaten jährliche Betriebsstunden volle Leistung (Volllast) jährliche Betriebsstunden Teilleistung (Teillast) gemessene Systemleistung je LP Volllast Systemleistung je LP Teillast 900 h / a h / a h / a 0 h / a 37 W 39 W 18,5 W lichttechnische Daten Beleuchtungsstärke Leuchtdichte 3,6 lx 9 lx 8 * Mehrverbrauch durch unterdimensionierte Auslegung/Beleuchtung im konventionellen Betrieb sowie schlechte Leuchtenausrichtung

11 Kasseler Straße, Leuchtdichtemessung Kasseler Straße, Leuchtdichtemessung -Neuanlage Untergasse Kasseler Straße Untergasse Geschäftsstraße, repräsentativ Spielstraße S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast Pilzleuchte (moderne Bauform) Schuch Pilzleuchte 541/1701/B 9 21 m 3,1 m 3 m Kasseler Straße Durchgangsstraße 50 km/h ME5 Leuchtdichte nach DIN 0,5 cd/m 2 Peitschenmast Kofferleuchte Philips SpeedStar BGP m 7,8 m 7 m, Neuanlage, Neuanlage Energiesparlampe Quecksilberdampf K K 2 x 24 W 24 W 2 x lm lm K K 80 W 37 W lm lm 135 kwh/a 97 kwh/a 80 kg/a 58 kg/a 222 kwh/a 145 kwh/a 132 kg/a 86 kg/a 72 % 65 % 900 h / a h / a h / a 0 h / a 62 W 28 W 31 W 900 h / a h / a h / a 0 h / a 102 W 42 W 51 W 11,6 lx 9,3 lx 0,25 cd / m 2 0,5 cd / m 2 9

12 Praxisbeispiel, Unshausen, Hauptstraße Wabern Fritzlarer Straße Die Gemeinde Wabern im Schwalm-Eder-Kreis, rund Einwohner, liegt an der wichtigen Bahnverbindung der Main- Weser-Bahn. Geprägt wird die Gemeinde gleichermaßen durch ein historisches landgräfliches Jagdschloss, das heute vom Landeswohlfahrtsverband genutzt wird, wie auch von einem Industriebetrieb der Zuckerproduktion. Die Kommune engagiert sich in hohem Maße in der nachhaltigen und umweltverträglichen Wiedernutzbarmachung von Flächen, auf denen in der Vergangenheit Kies und Sand abgebaut wurde. Gemeindeverwaltung Wabern Bürgermeister Günter Jung Landgrafenstraße Wabern Lampentyp Fritzlarer Straße Nebenstraße 30 km/h S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast Quecksilberdampf Pilzleuchte Philips CitySoul BGP m 4,5 m 5,8 m, Neuanlage Farbtemperatur Bestückung Lichtstrom K K 2 x 80 W 45 W 2 x lm lm zeitweise leistungsreduzierter Betrieb der Anlage? Jährlicher Stromverbrauch je LP CO 2 -Emissionen je LP Verhältnis von Stromverbrauch und CO 2 -Ausstoß der -Neuanlage gegenüber der 465 kwh/a 146 kwh/a 277 kg/a 87 kg/a 31 % Betriebsdaten jährliche Betriebsstunden volle Leistung (Volllast) jährliche Betriebsstunden Teilleistung (Teillast) gemessene Systemleistung je LP Volllast Systemleistung je LP Teillast h / a h / a h / a 0 h / a 219 W 47 W 109,5 W lichttechnische Daten Beleuchtungsstärke Leuchtdichte 1,4 lx 9,2 lx 10

13 Unshausen, Hauptstraße, Leuchtdichtemessung Unshausen, Hauptstraße, Leuchtdichtemessung -Neuanlage Kirchplatz Hauptstraße Wilhelm-Dillich-Straße / Fritzlarer Straße / Kirchplatz Nebenstraße, repräsentativ 30 km/h Stahlhelmleuchte Philips CitySpirit BDS Hauptstraße, OT Unshausen Durchgangsstraße mit höherem Verkehrsaufkommen 50 km/h Langfeldleuchte Philips SpeedStar BGP S4 Beleuchtungsstärke nach DIN 5 lx gerader Mast 41 m 4,4 m 6 m ME4b Leuchtdichte nach DIN 0,75 cd/m 2 Peitschenmast 54 m 7,4 m 6,6 m, Neuanlage, Neuanlage Kompaktleuchtstofflampe Quecksilberdampf K K 2 x 13 W 37 W 2 x 900 lm lm K K 2 x 80 W 90 W 2 x lm lm 81 kwh/a 124 kwh/a 48 kg/a 74 kg/a 436 kwh/a 267 kwh/a 259 kg/a 159 kg/a 154 % * 61 % h / a h / a h / a 0 h / a 38 W 40 W 19 W h / a h / a h / a 0 h / a 205 W 86 W 102,5 W 1 lx 5,9 lx 0,25 cd / m 2 1,15 cd / m 2 * Mehrverbrauch durch unterdimensionierte Auslegung/Beleuchtung im konventionellen Betrieb sowie schlechte Leuchtenausrichtung 11

14 Fazit zu den Ergebnissen des Demonstrationsvorhabens Zum Zeitpunkt der Planung der modellhaften Modernisierung der Straßenbeleuchtung in den ausgewählten Teststraßen der beteiligten Kommunen war bereits eine ganze Reihe von - Leuchten mit unterschiedlicher Ausstattung erhältlich, so dass für die jeweilige lichttechnische Aufgabe geeignete bzw. anpassbare Leuchten aus dem Marktangebot gewählt werden konnten. Da zwischenzeitlich weitere Varianten hinzu gekommen sind und die Angebotspalette ständig erweitert wird, gibt es keinen Mangel an verwendbaren Fabrikaten und Modellen. Die in der Modernisierungsplanung für das Demonstrationsvorhaben erwarteten hohen spezifischen Stromeinsparungen konnten im Praxistest an Hand der tatsächlichen Ergebnisse im Wesentlichen bestätigt werden. Die prognostizierten Absenkungen des Strombedarfs im Bereich von bis zu 70 Prozent für die meisten der Teststraßen waren auch in der Messkampagne praktisch nachvollziehbar. Das Erreichen der geplanten Beleuchtungsqualität wurde für die ausgewählten Messfelder dokumentiert. Schon bei der Auswahl von Teststraßen in den vier beteiligten Kommunen war allerdings erkennbar, dass die vorhandene, konventionelle Straßenbeleuchtung nicht immer ausreichend war und den einschlägigen DIN-Vorschriften gelegentlich nicht gerecht wurde. Wenn das im Zuge der Modernisierung korrigiert und die Beleuchtungsqualität damit verbessert werden soll, kann selbstverständlich trotz hoher Effizienz der neuen Leuchten nicht mit einer ebenso hohen Stromeinsparung gerechnet werden wie beim Austausch gegen hinreichend dimensionierte n. Im Interesse einer verbesserten Ausleuchtung wurde deshalb in einigen der in das Vorhaben aufgenommenen Teststrecken die Anschlussleistung bei Umrüstung der Straßenbeleuchtung nicht in dem Maße reduziert, wie es der spezifischen Einsparung entspricht; und in drei Fällen wurde die Anschlussleistung sogar erhöht, um eine normgerechte Beleuchtung zu erreichen. Wirtschaftlichkeit von in der Straßenbeleuchtung Stand und Erwartungen Die ökonomische Bewertung der in dem Vorhaben vorgenommenen Umrüstung auf kann nur ein punktuelles Ergebnis liefern, da sowohl die Preise der Anlagentechnik und die Finanzierungskosten wie auch die dagegen zu rechnende Verminderung des Strombezugs und ggf. der Wartungskosten recht starke Unterschiede aufweisen. Zudem ist die künftige Preisentwicklung zwar in der Tendenz durch wahrscheinlich steigende Strompreise und eher sinkende Preise der -Technik gekennzeichnet, aber das genaue Ausmaß der Veränderungen in der Zeit ist wegen vieler Unsicherheiten schwer abschätzbar. Es lässt sich jedoch sagen, dass eine effiziente -Leuchte, die ein konventionelles Leuchtmittel der Straßenbeleuchtung (z. B. Quecksilberdampflampen HQL) ersetzt, durch den um rund 60 Prozent verminderten Stromverbrauch sowie durch eventuelle Einsparungen in Wartung und Instandhaltung bei derzeitigen Preisen und Kosten in etlichen Fällen bereits die dafür aufzubringenden Investitionskosten über die Nutzungsdauer erwirtschaftet und darüber hinaus eine an Kommunalkrediten orientierte Verzinsung ermöglicht. Dennoch wird die Investition in eine solche innovative Beleuchtungstechnik auch aufgrund fehlender Langzeiterfahrungen für Investoren im kommunalen Bereich beim heutigen Stand oft nur mit einer finanziellen Förderung akzeptabel sein. 12

15 Hinweise für Folgeprojekte in hessischen Kommunen Die Ergebnisse des Demonstrationsvorhabens sollten hessische Kommunen ermutigen, eine Modernisierung ihrer Straßenbeleuchtung mit hocheffizienten -Leuchten anzugehen. Dabei sind eine solide lichttechnische Planung und die Wahl kompetenter Fachunternehmen als Partner von entscheidender Bedeutung für optimale Ergebnisse. Unverzichtbar gehören zu einem solchen Vorhaben folgende Arbeitsschritte: Bestandsaufnahme der vorhandenen Straßenbeleuchtungsanlagen Prüfung des Modernisierungsbedarfs und der möglichen technischen Alternativen Erstellung einer Modernisierungsplanung Prüfung der Finanzierungsmöglichkeiten und von Förderangeboten Ausschreibung und Vergabe als Eigeninvestition oder als Contracting-Projekt technische Umsetzung und Controlling. Planungshinweise, Fördermittel, Contracting Nützliche Informationen zu sowie Hinweise, Planungshilfen und Checklisten für die stromeffiziente Modernisierung der kommunalen Straßenbeleuchtung finden sich u. a. auf den nachstehenden Internet-Seiten: Strassenbeleuchtung Informationen über Förderangebote des Bundes für die Modernisierung der kommunalen Straßenbeleuchtung sowie über Kommunaldarlehen mit fördernden Konditionen erhält man auf den Seiten des Projektträgers Jülich, der für das Bundesumweltministerium die Förderung der Nationalen Klimaschutzinititative bearbeitet, sowie auf den Seiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW: KfW-Investitionskredit_Kommunen_Premium_-_Energieeffiziente_Stadtbeleuchtung/index.jsp Eine Modernisierung der kommunalen Straßenbeleuchtung kann bei einem hinreichend großen Stromeinsparpotential auch in Form eines Einspar-Contracting durchgeführt werden. Die vertraglich festzulegenden Aufgaben des Contractors können dabei neben der Planung, Finanzierung und Bauausführung auch den Betrieb der Straßenbeleuchtung einschließlich der Versorgung mit Strom umfassen. Anbieter für ein Contracting kann zum Beispiel der lokale Energieversorger oder ein spezialisiertes Energie-Dienstleistungsunternehmen sein. Die Schritte zur Vergabe von Aufträgen im Bereich Einspar-Contracting werden u. a. in einem Leitfaden des Landes Hessen dargegestellt:

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