Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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- Ludo Bieber
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1 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Schulversuch /3 vom 27. Januar 2009 Lehrplan für das Berufskolleg Technisches Berufskolleg I Informationstechnik Schuljahr 1 Der Lehrplan tritt am 1. August 2009 in Kraft.
2 2 Informationstechnik Vorbemerkungen Das Fach Informationstechnik wird im Technischen Berufskolleg I durch die Fächer Medientechnik und Angewandte Technik inhaltlich ergänzt. Im Fach Informationstechnik gewinnen die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen, Einsichten und erwerben Fähigkeiten, die ihnen die Denk- und Arbeitsweisen der Technik am Beispiel der Informationstechnik vermitteln. Das Ziel des Technischen Berufskollegs I liegt dabei im Erwerb von technischem Grundlagenwissen und Fertigkeiten und unterstützt dadurch Schülerinnen und Schüler bei ihrer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Die Mehrzahl der Ausbildungsberufe nutzt Computer um mit unterschiedlicher Anwendungssoftware berufsspezifische Arbeiten zu erledigen und Informationen zielgruppengerecht in verschiedenen Medien darzustellen. Durch die Arbeit am Computer erhalten die Schülerinnen und Schüler einen intensiven Praxisbezug. Die Inhalte der Informationstechnik und der Medientechnik basieren auf den gleichen Grundlagen, daher bezieht sich die Informationstechnik zum Teil auf Grundlagen aus dem Teilbereich der Medientechnik und umgekehrt. Mit Blick auf den Unterricht im Technischen Berufskolleg II und der Vorbereitung auf ein Hochschulstudium, sind die Unterrichtsinhalte, die durch analytisches und systemisches Denken die Abstraktionsfähigkeit fördern, von besonderer Bedeutung. Der vorliegende Lehrplan für das Technische Berufskolleg I ist die Grundlage für den Unterricht im Technischen Berufskolleg II.
3 Informationstechnik 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite 1 1 PC-Grundlagen Betriebssysteme Datenschutz und IT-Sicherheit Netzwerktechnik Datenbanktechnik Grundlagen einer Seitenbeschreibungssprache Grundlagen der Programmentwicklung Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung
4 4 Informationstechnik
5 Informationstechnik 5 Schuljahr 1 Zeitrichtwert 1 PC-Grundlagen 10 Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit dem prinzipiellen Aufbau eines Computersystems vertraut. Sie benennen aktuelle PC-Bestandteile. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen analoge und digitale Signale und erläutern deren Wandlung. Sie beherrschen die Grundlagen der Informationsdarstellung. Sie ordnen Programme verschiedenen Softwarearten zu. Prinzipieller Aufbau eines Computersystems Mikroprozessor Speicher (RAM, ROM) Systembus Ein-/Ausgabeschnittstellen Peripheriegeräte Bestandteile eines PCs Hauptplatine Prozessor Speicher Chipsatz für Ein-/Ausgabe Bussysteme und Schnittstellen Laufwerke und Speichermedien Ergänzende Komponenten Gehäuse Netzteil Stecker und Kabel Erweiterungskarten Peripheriegeräte Analoge und digitale Signale Merkmale Analog-/Digital-Wandlung Digital-/Analog-Wandlung Informationsdarstellung Zahlensysteme Dezimalsystem Binärsystem Hexadezimalsystem Alphanumerische Codes Informationseinheiten Arten von Software Systemsoftware Anwendersoftware Z. B. PC, Konsumer-Elektronikgeräte, Haushaltsgeräte, speicherprogrammierbare Steuerung Aktuelle PC-Hardware Taktung und Kühlung Arbeitsspeicher, BIOS Onboard-Controller Interne, externe und Laufwerksbusse Datensicherung, vgl. LPE 2 Monitor, Maus, Tastatur Tonsignal Lautsprecher Aufbau, Konvertierung ASCII, ANSI Bit, Byte, KB, MB, GB, TB Betriebssysteme, Gerätetreiber
6 6 Informationstechnik 2 Betriebssysteme 6 Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Aufgaben eines Betriebssystems. Sie machen sich mit der Funktionsweise eines Dateiverwaltungssystems vertraut. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Bootvorgang eines PCs. Sie benennen Hilfsmittel zur Datensicherung und entwickeln entsprechende Strategien. Aufgaben eines Betriebssystems Dateiverwaltungssystem Dateisysteme Datenträgerorganisation Partitionierung Formatierung Fragmentierung Abstraktion der Hardware, Speicherverwaltung, Prozessverwaltung, Ein-/Ausgabe-Steuerung, Betriebsmittelverwaltung, Benutzerverwaltung, Benutzerschnittstelle, Dateiverwaltung, Schutzmechanismen Vgl. Lehrplan Angewandte Technik, LPE 1 Bootvorgang eines PCs Datensicherung Hardware Software Strategien 3 Datenschutz und IT-Sicherheit 6 Die Schülerinnen und Schüler definieren die Begriffe Datenschutz und IT-Sicherheit und beschreiben verschiedene Schutzziele. Sie bewerten aktuelle Schadsoftware und begründen Maßnahmen zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit. Begriffsdefinitionen Schutzziele Schutz gegen unbeabsichtigte Ereignisse Schutz gegen beabsichtigte Angriffe Schadsoftware Sicherheitsmaßnahmen technisch organisatorisch Z. B. technische Fehler, Verschleiß Z. B. Computerviren, Computerwürmer Trojaner, Backdoors Z. B. Antivirenprogramm, Firewall Z. B. Datenschutzbeauftragter, Zugangskontrolle 4 Netzwerktechnik 18
7 Informationstechnik 7 Die Schülerinnen und Schüler erklären die Grundlagen eines Rechnernetzes und vergleichen unterschiedliche Topologien. Sie ordnen Netzwerkkomponenten, Ethernet und Protokolle in das OSI- 7-Schichtenmodell ein. Sie vergleichen Übertragungsmedien und erklären die prinzipielle Funktionsweise der übrigen Netzwerkkomponenten. Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Aufbau des Ethernetrahmens und erörtern das Medienzugriffsverfahren. Sie analysieren den Aufbau des IP- und TCP-Headers. Die Schülerinnen und Schüler führen ein exemplarisches Subnetting durch. Rechnernetz-Grundlagen Aufgaben Architekturen Ausdehnung Topologien OSI-7-Schichtenmodell Netzwerkkomponenten Übertragungsmedien Netzwerkkarte Zwischensysteme Ethernet Rahmenaufbau Medienzugriffsverfahren TCP/IP-Protokollfamilie IP-Protokoll TCP-Protokoll Diensteerkennung Client-/Server- bzw. Peer-to-Peer-Netzwerk LAN, MAN, WAN, GAN Stern, Baum, Bus, Ring Vs. TCP/IP-Referenzmodell OSI-Schicht 1 OSI-Schicht 1-2 OSI-Schicht 1-3 Repaeter, Hub, Switch, Router OSI-Schicht 2 CSMA/CD OSI-Schicht 3-4 Aufbau des IP-Headers, IP-Adressierung Öffentliche und private IP-Adressen Aufbau des TCP-Headers, UDP Protokolle der oberen OSI-Schichten Subnetting Netzwerkadresse Broadcastadresse Subnetzmaske Default Gateway CIDR
8 8 Informationstechnik 5 Datenbanktechnik 20 Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Merkmale eines bestehenden Datenbanksystems. Sie prüfen Datenbestände auf ihre Integrität. Sie beschreiben relationale Datenbanken. Dabei werten sie Tabellen, Beziehungen und Schlüssel aus und stellen sie in der Relationen-Schreibweise dar. Die Schülerinnen und Schüler formulieren einfache Abfragen. Datenbanksystem Merkmale 3-Schichten-Architektur Datenintegrität Anomalien Redundanzen Konsistenz Relationale Datenbanken Tabellen Schlüssel Verknüpfungen Relationen-Schreibweise Datenbankzugriff einfache Auswahlabfrage Datensuche und Datenanzeige Datenabfrage aus mehreren Tabellen Sortierung Praxisbeispiel mit Datenbanksystem Ohne Gruppierung und Aggregatsfunktion 6 Grundlagen einer Seitenbeschreibungssprache 20 Die Schülerinnen und Schüler realisieren eine Website unter Anwendung der grundlegenden Sprachelemente. Grundgerüst einer Website Sprachelemente nach W3C-Standards Textformatierung Listen Tabellen Platzierung von Objekten Verlinkung Z. B. XHTML Nur semantische Tabellen
9 Informationstechnik 9 7 Grundlagen der Programmentwicklung 40 Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Zusammenhang zwischen Maschinensprache und höherer Programmiersprache. An Anwendungsbeispielen beherrschen sie die Phasen der Programmentwicklung und setzen diese in einer höheren Programmiersprache um. Dabei wenden sie die Darstellung von Algorithmen an. Sie verwenden dazu zielgerichtet Sprachelemente, Kontrollstrukturen und die Unterprogrammtechnik. Maschinensprache/höhere Programmiersprache Phasen der Programmentwicklung Darstellung von Algorithmen Sequenz Auswahl Wiederholung Höhere Programmiersprache Sprachelemente Datentypen Konstanten Variablen Felder Operatoren Z. B. Struktogramm nach DIN Maximal zweidimensionale Felder Kontrollstrukturen Verzweigung Auswahl Wiederholung Unterprogrammtechnik Funktionen Parameterübergabe Rückgabewert
10 10 Informationstechnik
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