Добро пожаловать в Россию!
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- Jasmin Sauer
- vor 8 Jahren
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1 Добро пожаловать в Россию! Mein Erfahrungsbericht über das Theoriesemester in Moskau an der Moscow international higher bussiness school MIRBIS Heimathochschule: Studienbereich: Studiengang: Studienziel DHBW Stuttgart Wirtschaft Dienstleistungsmanagement Logstikmanagement Bachelor of Arts Jahrgang: 2011 Semester: Gasthochschule: Homepage: 3 (Theoriesemester) Moscow international higher business school (MIRBIS) Zeitraum: September Dezember 2012
2 1. Wieso Russland? Dass ich ein Semester lang in Moskau studieren möchte, stand für mich schon lange fest ich bin in Moskau geboren und Russisch ist meine Muttersprache. Später im Berufsleben möchte ich von meinen Sprach- und Kulturkenntnissen profitieren. Um auch die Wirtschaft dieses Landes besser kennenzulernen, ist das Auslandssemester an einer der besten Wirtschaftshochschulen in Moskau genau das Richtige und ein wichtiger Beitrag zu meinem späteren Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt. Zum anderen verbringe ich zweifelsohne gerne viel Zeit in meinem Heimatland, und besuche dort meine Familie und Freunde. Dennoch kannte ich vor meinem Aufenthalt an der Gasthochschule natürlich nur das Freizeitleben, da mein Lebensmittelpunkt im Moment in Deutschland liegt. Ich konnte mir aber schon immer vorstellen, in Moskau zu leben und zu arbeiten. Um herauszufinden, ob mir auch der Alltag in der russischen Hauptstadt gefällt, war das Auslandssemester eine gute Gelegenheit. 2. Vorbereitung des Aufenthalts Die MIRBIS ist seit 2011 eine Partnerhochschule der DHBW Stuttgart. Um den Aufenthalt vorzubereiten, hält man sich an die Anweisungen auf der Homepage der DHBW unter Auslandsaufenthalte. Hat man zusätzliche Fragen, hilft das Auslandsamt unter der Leitung von Frau Süchting gerne weiter. Als erstes klärt man den Aufenthalt mit dem ausbildenden Unternehmen ab und erstellt das Learning Agreement. Das ist die Auswahl der zu belegenden Kurse im Ausland, welche die Kurse an der DHBW ersetzen. Dies muss in Absprache mit dem Studiengangsleiter der DHBW Stuttgart ablaufen. Die angebotenen Kurse an der Gasthochschule erhält man vom Auslandsamt. Danach habe ich das Bewerbungspaket mit allen Unterlagen, die von der MIRBIS angefordert wurden, nach Moskau gesendet. Innerhalb der nächsten Wochen kam die Zusage bei mir an und ab diesem Moment kümmerte ich mich um die Dinge, die neben der Organisation des Studiums anstanden, und zwar: - Wohnungssuche - Versicherungsschutz im Ausland
3 - Abklärung der Bezahlungsmöglichkeiten im Ausland (Wie kann man am günstigsten - Bargeld abheben? Braucht man ein ausländisches Konto?) - Nutzung von Handy und evtl. mobilem Internet (Roaminggebühren? Wie kauft man in Russland eine SIM-Karte?) Was sehr hilfreich war: Die Betreuerin der International group (so werden die Auslandsstudenten an der MIRBIS genannt), hat in Facebook eine Gruppe gegründet, wo sie alle Studenten, die eine Zusage für das Fall semester 2012 erhalten haben, hinzugefügt hat. So konnten wir uns über die Fragen, die uns alle vor dem Aufenthalt beschäftigt haben, austauschen und uns schon mal vorab kennenlernen. Auch die Betreuerin hat uns dort alle Fragen beantwortet und versucht vorab so weit wie möglich zu helfen. Meine Situation war sehr vorteilhaft, da ich russische Staatsbürgerschaft habe. Ich habe bei Verwandten gewohnt, hatte eine russische SIM-Karte, war über eine russische Versicherung versichert. Somit fielen diese Dinge weg, was ein Riesenvorteil war, weil es v.a. bei der Wohnungssuche Schwierigkeiten geben kann. Ich habe mich mit meinen ausländischen Mitstudenten aus dem Ausland über die Wohnsituation und suche unterhalten und versucht wo es ging zu helfen. Ein Teil von ihnen kam im Hostel unter, welches über die Uni vermittelt worden ist. Andere haben sich zusammengeschlossen und Privatwohnungen gemietet. Wobei manche dabei mehr, und andere weniger Glück hatten. Die Anfahrtswege zur Uni haben aber bei allen nicht mehr als ca. 30 Minuten zur Uni betragen, die relativ zentral gelegen ist und nah an einer U-Bahn Station liegt. Was auch viele Studenten verunsichert hat, waren die formalen Angelegenheiten mit den Behörden, bezüglich Visum etc. Darüber bin ich leider nur wenig informiert, weil das mit jedem Studenten individuell mit dem International Office abgestimmt worden ist. Es gibt auch eine extra Abteilung an der Uni, die sich mit der Aufenthaltserlaubnis für die Austauschstudenten beschäftigt, und von der die Studenten betreut wurden. Die behördlichen Dinge sind aber in der ersten Woche erledigt worden, und danach gab es auch keine Probleme. 3. Studium im Gastland Die MIRBIS befindet sich in einem großen Gebäude, von welchem sie aber nur ein paar Stockwerke belegt. Es gibt eine Kantine, einen Fitnessraum in welchem auch Kurse
4 angeboten werden, verschiedene Sportmannschaften wie z.b. Basketball und eine Bibliothek mit Mediencenter. Es ist praktisch, dass alles in einem Gebäude liegt. Pro Semester gibt es eine International group, der Rest der Studierenden besteht hauptsächlich aus Russen und Studenten aus den GUS-Staaten. In meiner International group waren 18 Studenten die aus Portugal, Frankreich, Schweden, Österreich, Schweiz und Deutschland kamen. Die Vorlesungszeiten sind anders gegliedert und der Aufbau des Stundenplanes hat sich sehr von dem deutschen unterschieden. Alle Vorlesungen, die ich besucht habe, waren auf Englisch. Es gab zu allen Themenbereichen interessante Wahlmöglichkeiten, die alle Bereiche meines Semesters an der DHBW abgedeckt haben. Auch gab es einen speziellen Block von Vorlesungen, die Inhalte über die russische Wirtschaft, Geschichte und Kultur beinhalteten. Bei den Sprachen wurden Business English, Französisch und Spanisch angeboten. Am Anfang des Semesters gab es einen verpflichtenden Russischtest, um die Gruppe entsprechend den Sprachkenntnissen in verschiedene Russischkurse einzuteilen. Eine Belegung des Russischkurses war für alle verpflichtend. Ich hatte 10 Kurse, für die es zwischen 2 und 4 Credits gab. Pro Woche waren es bei mir weniger Vorlesungen als an der DHBW, Montag bis Freitag, wobei der Beginn frühestens um Uhr war. In jedem Fach wurde entweder eine Seminararbeit erstellt und am Ende des Semesters präsentiert und/oder ein Test geschrieben. Die Vorlesungen waren unterschiedlich gestaltet, manche waren sehr interaktiv, bei anderen wiederum musste man fast ausschließlich zuhören und mitschreiben. Es war sehr interessant zu vergleichen, welche Standpunkte Studierende aus den anderen Ländern haben und diese mit den eigenen zu vergleichen. Die Professoren haben oft Beispiele aus der russischen Geschäftspraxis beschrieben, um sie danach mit ähnlichen Fällen aus Europa zu vergleichen. So konnte man sich einen Eindruck über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Russland und z.b. Deutschland machen. Auch sind die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern sind deutlich gemacht worden.
5 3. Aufenthalt im Gastland Für mich war der Aufenthalt in Moskau außerhalb der Hochschule natürlich ein Heimspiel, ich wusste ganz genau, was mich erwartet. Trotzdem habe ich versucht meinen Mitstudenten aus Europa das Leben in Moskau zu zeigen, und auch selbst jeden Tag etwas Neues entdeckt. Ich habe auch Zusammenkünfte von meinen russischen Freunden und Bekannten mit den internationalen Studenten organisiert - eine Gelegenheit für die Studenten, außerhalb der Uni Kontakte zu knüpfen und viel russisch zu sprechen. Die Stadt ist so groß, dass die Zeit gerade so reicht, um sie ansatzweise kennenzulernen. Von Museen, Theater, über Ausflüge in die Parks und zum Shoppen in den riesigen Einkaufszentren - es wird nie langweilig. Zu Beginn des Semesters hatten wir eine Einführungswoche, bei der wir durch das Zentrum geführt wurden und einige Museen besucht haben. Eine Schifffahrt entlang des Moscow-Rivers und eine Limousinen-Fahrt durch die nächtliche Stadtmitte, das waren alles unvergessliche Erlebnisse. Danach folgten verschiedene Aktivitäten, wie der Besuch der alljährlichen Studentenparade mit der Studentenvertretung, der Geburtstag der MIRBIS, und die Vor-Silvester-Feierlichkeiten. Auch hatten wir die Möglichkeit, bei einer Zertifizierung der Uni dabei zu sein und über das Studium an der MIRBIS unsere Meinung zu äußern. Um einen tieferen Einblick in das russische Geschäftsleben zu bekommen, haben wir ein Office des Autoherstellers Hyndai besucht, und einen Vortrag zum russischen Automobilmarkt gehört. Da Nachtleben in Moskau ist wohl eines der vielfältigsten in Europa. In einer Metropole, in der mehr als 15 Mio. Menschen leben, ist Samstagnacht nicht weniger los als untertags. Bei den Clubs und Bars ist für jeden Geschmack und auch jeden Geldbeutel was dabei. Meist wird streng auf Sicherheit geachtet, und damit es keine Probleme beim Reinkommen gibt, sollte man zumindest ein paar russische Sätze sprechen zu können. Seit diesem Jahr gilt im Einzelhandel auf dem Moskauer Stadtgebiet das Verkaufsverbot von alkoholischen Getränken von bis Uhr des nächsten Tages. Ausflugsziele: Mit dem Flugzeug (russische Charterflüg von einem der vier Moskauer Flughäfen) oder mit der Bahn kann man Ausflüge in interessante russische Städte unternehmen. So sieht man erst, wie sehr sich Moskau von dem Rest Russlands unterschiedet. Im Moskauer Umland gibt es viele historisch und architektonisch beeindruckende Kleinstädte zu entdecken, wohin man einen Ein-Tages-Trip unternehmen kann. Ein großes Highlight ist auch ein Besuch der Stadt St. Petersburg, auch oft das nördliche Venedig genannt.
6 Die weiter entfernten Ziele, wie Ekaterinburg und Kazan, wurden von Studenten aus unserer Gruppe auch besucht. Das erfordert gute Organisation und, wenn man nicht gut russisch spricht, auch evtl. Unterstützung beim Ticketkauf, da Servicekräfte oft kein Englisch sprechen. 4. Nützliche Tipps Zum Studium: Am Anfang des Semesters, wo man sich für die verschiedenen Kurse einträgt, nicht gleich auf alles stürzen, was einem interessant erscheint. Manchmal werden auch Master-Kurse angeboten, die man wählen könnte, in Abstimmung mit dem Learning Agreement. Diese sind ganz klar anspruchvoller, man muss viel Zeit im Selbststudium investieren, um dort gut abzuschneiden. Literatur im Selbststudium: Die Uni-Bibliothek ist nicht sehr groß. Es gibt aber Möglichkeiten, andere Bibliotheken in Moskau zu besuchen, was für Stundeten auch meist kostenlos ist. Es lohnt sich, dort mal etwas für die Arbeiten zu suchen. Manchmal wird von Dozenten empfohlen, sich konkrete und neue Fachliteratur auf Englisch zu beschaffen. Bei der Erstellung der schriftlichen Seminararbeiten (= final paper ), sollte man sich 1. Über die allgemeinen Richtlinien informieren und 2. Wenn man nicht verstanden hat, ob der Professor eigene Wünsche bezüglich der Arbeit hat, sich trauen nachzufragen. Alle Professoren nehmen sich Zeit, um auf Fragen einzugehen und erklären im Bedarfsfall alles noch mal genau. Tipps für die Freizeitgestaltung: Hier muss man vieles vorher planen und sich ganz genau über Dinge wie Eintritt, Ticketkauf, Reisezeiten und Verkehrsmittel informieren. Denn vieles scheint auf den ersten Blick unmöglich, weil es in Deutschland einfach ganz anders abläuft. Ich würde auch raten, sich so viele russische Kontakte wie möglich zu knüpfen. Die meisten Menschen helfen einem gerne, Russland kennen und lieben zu lernen. Hier spielt auch die russische Herzlichkeit eine große Rolle. 5. Persönliche Wertung des Aufenthalts Meiner Meinung nach, habe ich mich fachlich und persönlich während des Auslandsaufenthalts weiterentwickelt.
7 Ich habe meine Einstellung zu vielen Dingen geändert und habe jetzt auch viel konkretere Zielvorstellungen als davor. Nach einer kurzen Zeit lassen sich komplizierte englische Wirtschaftstexte leichter lesen und auch die Schriftsprache auf Englisch entwickelt sich schnell weiter. An der Uni habe ich etwas andere Methoden und Facetten des Studiums und Selbststudiums für mich entdeckt. Es war super, sich in einer internationalen Gruppe auf Englisch zu unterhalten und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unseres Studentenlebens herauszufinden. Die Betreuung durch die Partnerhochschule war immer gegeben, man konnte sich sicher sein, dass das International Office sich eines jeden Problems annimmt. Ich stehe sehr gerne für Fragen zu Verfügung. Es ist wirklich um Einiges leichter, sich in Moskau zurechtzufinden, wenn man sich davor von einem bereits Erprobten so viele Ratschläge wie möglich holt.
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