Aktuelles zum Pflanzenschutz

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1 Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Folie 1 Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Bt-Einsatz im Gemüsebau nur noch mit Einschränkung? - was ändert sich: - Anwendungsverbote - Zulassungsänderungen - Neuzulassungen Folie 2 1

2 Bt-Einsatz im Gemüsebau - Nur noch mit Einschränkung? Folie 3 Bakterium, das vor allem im Boden, aber auch an Pflanzen und in Insektenkadavern vorkommt Vom Bakterium produzierte Bt-Toxine werden zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt (z.b., Dipel, Novodor FC) B. thuringiensis-stämme produzieren kristalline Proteine (Bt-Toxine) => spezifisch toxisch auf Schmetterlinge, Käfer, Stechmücken Bt-Präparate t seit 1938 im Einsatz gegen Schmetterlingsraupen Folie 4 2

3 Biomittel mit Nebenwirkungen? Quelle: An Krankheitsausbrüchen beteiligte Lebensmittel in Deutschland im Jahr 2012, Stellungnahme Nr. 019/2013 des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vom 2. August 2013 Folie 5 oder Bacillus cereus? B. thuringiensis, B. anthracis (Milzbranderreger) und B. cereus: => Variationen einer einzigen Spezies Der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Keimgehalt von Bacillus cereus kann zu folgenden Krankheitserscheinungen führen: -Durchfall - Übelkeit - Erbrechen - Bauchkrämpfe Die Beschwerden treten 0,5-6 Stunden nach dem Verzehr auf und klingen nach 24 Stunden wieder ab. Folie 6 3

4 oder Bacillus cereus? Quelle: An Krankheitsausbrüchen beteiligte Lebensmittel in Deutschland im Jahr 2012, Stellungnahme Nr. 019/2013 des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vom 2. August 2013 Folie 7 oder Bacillus cereus? Nachweis schwer! Bacillus cereus Nachweis nach amtlichem Untersuchungsverfahren ( 64 LFGB Methode ) Identifizierte Bacilli werden als präsumtive Bacillus cereus bezeichnet Sammelbezeichnung für pathogene und nichtpathogene B. cereus, (einschließlich nah verwandte B. thuringiensis) Quelle: Neue Wege zum Nachweis von pathogenen Bacillus cereus, CVUA Stuttgart, Folie 8 4

5 oder Bacillus cereus? Brechdurchfall durch B. cereus oder B. thuringiensis? Einzelne Personen eines Privathaushaltes erkranken nach Verzehr von Salat an Brechdurchfall Nachproben aus dem Handel (originalverpackt): => hohe Konzentration an präsumptiven Bacillus cereus Nach weiterführenden Untersuchen soll es sich um B. thuringiensis gehandelt haben Folie 9 oder Bacillus cereus? Nachweis schwer! Bacillus cereus Nachweis nach amtlichem Untersuchungsverfahren ( 64 LFGB Methode ) Identifizierte Bacilli werden als präsumtive Bacillus cereus bezeichnet Sammelbezeichnung für pathogene und nichtpathogene B. cereus, (einschließlich nah verwandte B. thuringiensis) Quelle: Neue Wege zum Nachweis von pathogenen Bacillus cereus, CVUA Stuttgart, Folie 10 5

6 oder Bacillus cereus? Brechdurchfall durch B. cereus oder B. thuringiensis? Einzelne Personen eines Privathaushaltes erkranken nach Verzehr von Salat an Brechdurchfall Nachproben aus dem Handel (originalverpackt): => hohe Konzentration an präsumptiven Bacillus cereus Nach weiterführenden Untersuchen soll es sich um B. thuringiensis gehandelt haben 2009: erstmals in Verbindung mit lebensmittelbedingtem Krankheitsausbruch Folie 11 Wartezeit F in allen Kulturen Zul./ Präparat (Wirkstoffgehalt) (540 g/kg Anwendungshinweise genehmigte Aufwandmenge Warnhinweis WZ [Tage] HöGe [mg/kg] Zulassung/Genehmigung in: - Blatt- und Stielgemüse (Frl. und GH) - Fruchtgemüse (Frl. und GH) - Kohlgemüse - Wurzel- und Knollengemüse (Frl. und GH) - Zwiebelgemüse Bild: Biofa AG Folie 12 6

7 Neue Wartezeiten/Auflagen im Freiland Zul./ Präparat (Wirkstoffgehalt) (540 g/kg g 10kg/ha Anwendungshinweise genehmigte Aufwandmenge Warnhinweis WZ [Tage] => Zulassung/Genehmigung in Kohlgemüse, Wurzel- und Knollengemüse => Zulassung/Genehmigung in Zwiebelgemüse (540 g/kg => Zulassung/Genehmigung in Blatt- und Stielgemüse (540 g/kg Bacillus thuringiensis ssp. aizawai) HöGe [mg/kg] 7 Xi, B4 7-9 Xi, B4 9 - Folie 13 Neue Wartezeiten/Auflagen im GH Präparat (Wirkstoffgehalt) (540 g/kg g Anwendungshinweise => Zulassung/Genehmigung in Wurzel- und Knollengemüse => Zulassung/Genehmigung in Fruchtgemüse (540 g/kg => Zulassung/Genehmigung in Blatt- und Stielgemüse (540 g/kg genehmigte Aufwandmenge Warnhinweis WZ [Tage] HöGe [mg/kg] Folie 14 7

8 , Fruchtgemüse im GH Auflage VA 543 VA 543: Entweder ist die Kultur nach der Behandlung im Gewächshaus für 8 Stunden über Nacht mit einer Beleuchtungsintensität von 100 mw/cm² mit UV-Strahlern (mit einem Anteil von 0,5 % UV-B und 2,5 bis 5 % UV-A) zu beleuchten. Dabei dürfen sich keine Personen im Gewächshaus aufhalten. Das Gewächshaus ist vor dem Wiederbetreten gründlich zu lüften. Danach kann eine Ernte der behandelten Erzeugnisse erfolgen. Oder alternativ ist nach der Behandlung eine 16 stündige tägliche Bl Beleuchtung des Gewächshauses ähh mit itkünstlichem tlih Sonnenlicht lihtüber einen Zeitraum von 7 Tagen durchführen. Nach 7 Tagen kann unter diesen Bedingungen die Ernte der behandelten Erzeugnisse erfolgen. Folie 15, Blatt-/Stielgemüse im GH Auflage VA 542 VA 542: Eine kleine betriebswirtschaftliche Überlegung am Rande: Entweder ist die Kultur nach der Behandlung im Gewächshaus für 8 Stunden über 100 Nacht mw/cm² mit einer Beleuchtungsintensität = kw/ha von 100 mw/cm² mit UV-Strahlern (mit einem Anteil von 0,5 % UV-B und 2,5 bis 5 % UV-A) x zu 8 beleuchten. h = Dabei kwh/ha dürfen sich keine Personen im Gewächshaus aufhalten. Das Gewächshaus ist vor dem Wiederbetreten gründlich kwh/ha zu lüften. x 0,15 Danach je kann kw/h eine Ernte der behandelten Erzeugnisse erfolgen. = Stromkosten je ha Oder alternativ als ist Folgekosten nach der Behandlung einer einzigen eine 16 stündige tägliche Bl Beleuchtung des Gewächshauses ähh mit itkünstlichem tlih Sonnenlicht lihtüber einen Zeitraum -Anwendung! von 9 Tagen durchzuführen. Nach 9 Tagen kann unter diesen Bedingungen die Ernte behandelten Erzeugnisse erfolgen. Folie 16 8

9 Neue Wartezeiten/Auflagen im GH Präparat (Wirkstoffgehalt) (540 g/kg g Anwendungshinweise => Zulassung/Genehmigung in Wurzel- und Knollengemüse => Zulassung/Genehmigung in Fruchtgemüse (540 g/kg => Zulassung/Genehmigung in Blatt- und Stielgemüse (540 g/kg genehmigte Aufwandmenge Warnhinweis WZ [Tage] HöGe [mg/kg] Folie 17 Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Bt-Einsatz im Gemüsebau nur noch mit Einschränkung? - was ändert sich? J. Kreiselmaier Folie 18 9

10 - was ändert sich? Basta (183 g/l Glufosinat) 13. November 2013: Zulassungswiderruf für alle Flächenanwendungen (Stand: 01/2014) - Seitdem Anwendungsverbot für breitflächige Ausbringung in allen Kulturen, ohne Aufbrauchfrist! - Anwendung nur noch als Zwischenreihenbehandlung mit Spritzschirm bzw. Abschirmung, gemäß Zulassung - In Gemüsebau nur noch in Buschbohne, Artischocke, Gurke, Zucchini, Melone und Kürbis zulässig (als Zwischenreihenbehandlung) J. Kreiselmaier Folie 19 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Ridomil Gold MZ (Metalaxyl-M + Mancozeb) Ablauf der Zulassung: Wiederzulassung bisher nur in Kartoffel - Aufbrauchfrist beendet ( ) - Anwendungsverbot im Gemüsebau! (einzelbetriebliche Genehmigung)? => Anfragen bitte an Hr. Hoyer (PSD, RP Gießen) - Wiederzulassung im Gemüsebau weiterhin offen J. Kreiselmaier Folie 20 10

11 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Proman (500 g/l Metobromuron) - Hauptzulassung läuft (Kartoffel) => 2014? : 53 * für Feldsalat im Frl. + GH (120 Tage: ) - gestellt für Feldsalat, Zulassung 2015? : 53 * für Feldsalat (Frl. + GH) wird wieder gestellt werden - Weitere Zulassungen im Gemüsebau geplant * Notfallsituationen im Pflanzenschutz lt. VO (EG) 1107/2009 J. Kreiselmaier Folie 21 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Vertimec (18 g/l Abamectin) Ablauf der Zulassung/Genehmigung: Keine Wiederzulassung! - Aufbrauchfrist bis , Abverkauf bis Betroffene Kulturen: viele verschiedene Gemüsearten im Freiland und unter Glas (siehe: - Anwendungsverbot für Genehmigungen nach PflSchG (in RLP z.b. in Radies/Freiland) - Nachfolgeprodukt: Vertimec Pro J. Kreiselmaier Folie 22 11

12 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Vertimec Pro (18 g/l Abamectin) Neuzulassung seit Gemüsekulturen bisher: Aubergine, Gurke, Zucchini (alle im GH) - Weitere Kulturen sollen folgen - Problem => Auflage NZ113: Anwendung nur in Gewächshäusern auf vollständig versiegelten Flächen, die einen Eintrag des Mittels in den Boden ausschließen. J. Kreiselmaier Folie 23 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Cuprozin flüssig (460,6 g/l Kupferhydroxid) Ablauf der Zulassung/Genehmigung: Keine Wiederzulassung - Aufbrauchfrist bis Betroffene Kulturen: Knollensellerie, Spargel, Tomate - Nachfolgeprodukt: Cuprozin progress (in Spargel bereits zugelassen, weitere Kulturen folgen) J. Kreiselmaier Folie 24 12

13 - was ändert sich? (Stand: 01/2014) Coragen (200 g/l Chlorantraniliprol bzw. Rynaxypyr ) - Neuzulassung im Gemüsebau seit Dez Blumenkohle (Blumenkohl + Brokkoli), Kopfkohl (Rot-, Weiß-, Wirsing-, Spitzkohl), Zuckermais - - Baustein für Wirkstoffwechsel (eigene Resistenzgruppe) - Wirkung temperaturunabhängig J. Kreiselmaier Folie 25 -=> was ändert sich? J. Kreiselmaier Folie 26 13

14 PS Info Mobil nutzen! Folie 27 PS Info ( mehr als nur Zulassungen Pflanzenschutz-Linksammlung Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, Behörden, Int. PSM-Datenbanken Info-Systeme, Glossar Folie 28 14

15 PS Info ( Pflanzenschutz-Linksammlung Klick! Klick! Klick! Kl ick! Klick! Folie 29 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Jochen Kreiselmaier Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz Breitenweg Neustadt a. d. Weinstr. Folie 30 15