Chlorat und Perchlorat in Lebensmitteln

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1 Chlorat und Perchlorat in Lebensmitteln Untersuchungsergebnisse 6 - (Stand:.6.8) Von 6 bis hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 849 Lebensmittelproben auf Chlorat und Lebensmittelproben auf Perchlorat untersucht. Hiervon konnte Chlorat in 6 Proben und Perchlorat in Proben quantitativ bestimmt werden. Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte wurden nicht festgestellt. Chlorat Bei Verwendung von gechlortem Wasser oder chlorhaltigen Desinfektions- und Reinigungsmitteln, können Chloratrückstände in die Lebensmittel gelangen. Aus toxikologischen Gründen ist Chlorat in Lebensmitteln unerwünscht. Rechtlich als nicht mehr zulässiges Pflanzenschutzmittel definiert, gilt für Chlorat ein EUweiter Höchstgehalt von, mg/kg nach VO (EG) Nr. 396/ Art. 8 () b). Danach wären Proben mit Höchstgehaltsüberschreitungen mit einem Verkehrsverbot nach LFGB 9 () 3. zu beurteilen. Seitdem EFSA am 24. Juni eine neue Risikobewertung zu Chlorat in Lebensmitteln veröffentlicht hat, ist unter Berücksichtigung der Akuten Referenzdosis (ARfD) mittels Berechnung mit EFSA-PRIMo im Einzelfall zu prüfen, ob nach VO (EG) Nr. 8/2 Art. 4 ein nicht sicheres Lebensmittel vorliegt. Für Säuglings- und Kleinkindernahrung gemäß Richtlinie 6/2/EC und Richtlinie 6/4/EC ist unverändert der nach Diätverordnung 4 (). bzw. nach VO (EU) Nr. 6/28 Art. 3 (2) geregelte Höchstgehalt von, mg/kg für das verzehrfertige Erzeugnis, unabhängig von der Herkunft des Rückstands, anzuwenden. Bei Überschreitung unterliegt die Probe gemäß LFGB 9 (). einem Verkehrsverbot. -Untersuchungsergebnisse 6: In Fortsetzung der seit 4 jährlichen Analysen auf Chlorat wurden in 6 insgesamt 224 Lebensmittelproben untersucht. In 22 Proben (= 9,82 %) hiervon konnten Rückstände, mg/kg quantifiziert werden (siehe Abbildung ). Davon enthielten 9 Proben mehr als, mg/kg Chlorat, jedoch überschritt keine Probe die ARfD. Maximalwerte wurden in (,993 mg/kg), vegetarischem Proteintrinkpulver (,936 mg/kg), Weizengraspulver (,9 mg/kg), Speiseeis (,36 mg/kg), Joghurt (,22 mg/kg) und Chiasamen (,9 mg/kg) gemessen. In keiner der untersuchten Proben Säuglings- und Kleinkindernahrung (Obst- und Gemüsezubereitung) war Chlorat nachweisbar.

2 Chlorat-Untersuchungsergebnisse 6 ohne quantifizierbare Gehalte [<, mg/kg] 2 mit quantifizierbaren Gehalten [, mg/kg] Ananas Chiasamen Joghurt Kiwi Lauchzwiebeln Milch Säuglings-/Kleinkindernahrung Quinoa Schalotten Speiseeis Vegetarisches Proteintrinkpulver Weizengraspulver Zuckermais Zwiebeln Abbildung -Untersuchungsergebnisse : Von 62 untersuchten Proben enthielten 4 Proben (= 8,64 %) Chlorat in quantifizierbaren Konzentrationen, mg/kg (siehe Abbildung 2). Hiervon enthielten Proben mehr als, mg/kg Chlorat, jedoch wurde die ARfD von keiner Probe überschritten.

3 Die drei höchsten Gehalte wiesen Spargel (,6 mg/kg), Gurken (,69 mg/kg) und Tomaten (, mg/kg) auf. 4 Chlorat-Untersuchungsergebnisse 3 ohne quantifizierbare Gehalte [<, mg/kg] mit quantifizierbaren Gehalten [, mg/kg] Probenanzahl Birne Chicoree Gemüsepaprika Gurken Kartoffeln Kirschen Kohlrabi Kopfsalat Spargel Spinat Säuglings-/Kleinkindernahrung Süßkartoffeln Tomaten Sonstige Gemüse/Kräuter Sonstiges Obst Abbildung 2

4 Perchlorat Perchlorat ist ein natürlicher Bestandteil von Chilesalpeter. Wird Chilesalpeter für die Herstellung von Düngemitteln verwendet, kann dies zur Kontamination der Böden und Kultursubstrate mit Perchlorat führen. Das wasserlösliche Salz kann dann von den Pflanzen aufgenommen werden und in die Lebensmittelkette gelangen. Wie Chlorat ist auch Perchlorat aus toxikologischen Gründen in Lebensmitteln unerwünscht. Für Perchlorat gelten Referenzwerte* für den innereuropäischen Handel der EU (siehe Tabelle): Lebensmittel Referenzwert (mg/kg)* Früchte und Gemüse, mit Ausnahme von -Cucurbitaceae und Blattgemüse außer,2 --Sellerie und Spinat kultiviert im Gewächshaus/unter Folie, --Kräuter, Salat und Salatpflanzen, inklusive Rucola, kultiviert im Gewächshaus/unter Folie Getrocknete Gewürze (außer getrocknete Kräuter und Paprika), getrockneter Hopfen,, Tee (Camellia sinensis), trocken, Kräuter- und Früchtetees, trocken, Säuglings- und Kleinkindernahrung, essfertig zubereitet,2 Andere Lebensmittel, *Die Referenzwerte beziehen sich auf die essbaren Anteile und gelten, sofern nicht anders angegeben, für das unverarbeitete Lebensmittel. Für getrocknete, verdünnte, weiterverarbeitete und zusammengesetzte Lebensmittel findet Verordnung (EC) 88/6, Art. 2 Anwendung.

5 -Untersuchungsergebnisse 6: Die 3 begonnenen Untersuchungen von Perchlorat wurden auch 6 fortgesetzt. Lediglich vier (3,8 %) der insgesamt 3 Proben enthielten Perchlorat in quantifizierbaren Gehalten, mg/kg: x Ananas, 2x Kiwi und x Weizengraspulver (siehe Abbildung 3). Die EU-Referenzwerte für den innereuropäischen Handel wurden von keiner Probe überschritten. Der Maximalgehalt wurde mit,496 mg/kg in dem o. g. Weizengraspulver gemessen. 3 Perchlorat-Untersuchungsergebnisse ohne quantifizierbare Gehalte [<, mg/kg] mit quantifizierbaren Gehalten [, mg/kg] Ananas Chiasamen Kiwi Lauchzwiebeln Säuglings- /Kleinkindernahrung Quinoa Schalotten Vegetarisches Proteintrinkpulver Weizengraspulver Zuckermais Zwiebeln Abbildung 3

6 -Untersuchungsergebnisse : Von 62 Proben konnten in 3 Proben (= 8,48 %) quantifizierbare Perchloratgehalte, mg/kg festgestellt werden (siehe Abbildung 4). Die drei höchsten Konzentrationen wurden in Kohlrabi (,26 mg/kg) und in frischem Spinat (,2 mg/kg,, mg/kg) gemessen. Der Perchloratgehalt in der Kohlrabiprobe überschritt den für Gemüse allgemein geltenden Referenzwert (, mg/kg), lag jedoch noch innerhalb der analytischen Messunsicherheit. Perchlorat-Untersuchungsergebnisse 4 8 ohne quantifizierbare Gehalte [<, mg/kg] mit quantifizierbaren Gehalten [, mg/kg] Chicoree Feldsalat Gemüsepaprika Säuglings-/Kleinkindernahrung Gurken Kartoffeln Kohlrabi Kräuter Spinat Tomaten Sonstiges Gemüse Sonstiges Obst Abbildung 4

7 Fazit: Die Untersuchungsergebnisse von 6 und zeigen, dass sowohl Chlorat als auch Perchlorat in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sein können. Erfreulicherweise wurde weder eine Überschreitung der Akuten Referenzdosis von Chlorat noch eine gesicherte Überschreitung eines Referenzwertes von Perchlorat festgestellt. Bezogen auf alle Untersuchungsjahre hat sich die Häufigkeit quantifizierbarer Chloratgehalte seit 4 tendenziell leicht vermindert, während sich diejenige der Perchloratgehalte uneinheitlich zeigt.