Ein Lager für die Ewigkeit voestalpine liefert Stahlregal für die neue Intralogistik bei der BAXTER AG in Wien
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- Rüdiger Fried
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1 Ein Lager für die Ewigkeit voestalpine liefert Stahlregal für die neue Intralogistik bei der BAXTER AG in Wien Die voestalpine Krems Finaltechnik GmbH liefert für das neue Kühl- und TK-Lager des amerikanischen Pharmakonzerns am Hauptforschungsstandort in Wien den Stahlbau. Ein Lager nicht nur nach funktionalen Gesichtspunkten konzipiert auch ein ästhetischer Anspruch war bei der Ausgestaltung maßgebend. BAXTER Der amerikanische Konzern BAXTER INTERNATIONAL INC., global agierendes Unternehmen der Gesundheitsbranche mit weltweit tätigen Mitarbeitern und Kompetenz in den Bereichen Medizinprodukte, Pharmazeutika und Biotechnologie, entwickelt, produziert und vertreibt Produkte, welche bei Indikationen wie Hämophilie, Immunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Nierenerkrankungen und Traumata, aber auch anderen chronischen oder akuten Erkrankungen eingesetzt werden. BAXTER in Österreich Österreich ist der größte Standort des Konzerns und der wichtigste Forschungsstandort des Geschäftsbereiches BAXTER BioScience weltweit. Mit den Niederlassungen in Wien und Orth an der Donau beschäftigt BAXTER mehr als Mitarbeiter und stellt 22 Produkte für den Export in rund 100 Länder her. Gleichzeitig ist BAXTER einer der größten forschenden Industriebetriebe in Österreich überhaupt. BAXTER AG Die BAXTER AG ist neben der BAXTER INNOVATIONS GmbH und BAXTER HEALTHCARE GmbH die dritte operative Gesellschaft des Unternehmens in Österreich und befasst sich mit der Produktion von plasmatischen und rekombinanten (biotechnologisch hergestellten) Medikamenten sowie der Herstellung von Impfstoffen des Geschäftsbereiches BioScience. Sie betreibt in mehreren österreichischen Bundesländern sieben Plasmazentren und ist für den Erwerb und die Gewinnung von Blutplasma für den Konzern zuständig. In Wien befindet sich die größte europäische Plasmafraktionierung des Unternehmens. Logistik am Standort Wien Im Sinne der Konzernstrategie soll der Standort Österreich weiter ausgebaut werden. Dazu gehört nicht nur die Schaffung weiterer Arbeitsplätze, sondern auch die Investition in neue Betriebsanlagen: Kumuliert handelt es sich dabei zwischen 2006 und 2012 um ein Investitionsvolumen von mehr als 500 Mio. Euro. Im Rahmen dieser Ausbaumaßnahmen ist in Wien ein neues Logistikzentrum mit einer Nutzfläche von 7.000m² entstanden, dessen Herzstück ein Temperatur geführtes
2 vollautomatischen Hochregallager ist. Mit dessen Realisierung wurde der schweizer Logistiksystemanbieter SWISSLOG betraut, der die voestalpine Krems Finaltechnik GmbH, auf den Bau von Hochregallagern spezialisierte Tochtergesellschaft des Linzer Stahlkonzerns voestalpine AG, mit der Konzeption, Lieferung und Montage des Stahlregals beauftragte. Termine der Realisierung des Stahlbaus Auftragsvergabe: August 2012 Baubeginn: Mai 2013 Fertigstellung: Juli 2013 Abnahme: August 2013 Bisher wurden die Produkte in Wien an verschiedenen Plätzen manuell im Block gelagert. Das neue Lagerlogistikkonzept soll die Lagerung zentralisieren und deren Kapazitäten durch Automation erweitern. Das neue Hochregallager fungiert als Zwischenlager zur Deponierung von Rohstoffen für die Produktion und von Halbfertigprodukten sowie als Versandlager von Fertigprodukten. Dem Bedarf der verschiedenen Produkte angepasst ist es in unterschiedliche Temperaturzonen eingeteilt: Für den Tiefkühlbereich gelten -30 C und für die Kühlzone 2 C bis 8 C. Mit einer Länge von 54m, einer Breite von 15m und einer Höhe von 24,1m bietet das Palettenregal eine Kapazität für circa Stellplätze. Gelagert werden auf 13 Ebenen einfach- und doppeltief Europaletten I/II als Mischpaletten mit einem Gewicht bis zu maximal 1,2t. Die vier Gassen davon eine im TK-Bereich besitzen unterschiedliche Tiefen. Insgesamt wurden von voestalpine Krems Finaltechnik mit dem Regalbau circa 300t Stahl geliefert.
3 Besonderheiten der Konzeption Die amerikanische Zentrale gab für die USA übliche, in Österreich jedoch besondere Sicherheitsvorgaben bezüglich der Gefahr von Brand und Erdbeben vor. So muss die Statik des Stahlregals so konzipiert sein, dass es die Gebäudehülle im Erdbebenfall trägt. Die Installierung einer Trennwand für die unterschiedlichen Temperaturbereiche musste ebenfalls in der Regalkonzeption berücksichtigt werden, zumal der Stahlbau auch hier an den Betonbau der Trennwand direkt angeschlossen ist. Auch war eine große Belastung der Dachgeschoßebene in die statische Konstruktion mit einzubeziehen: Die hohen Gewichte der Kühlaggregate, welche üblicherweise eher im unteren Bereich positioniert werden, sind hier unter der Decke situiert. Brandschutz Nach Angaben eines Systemanbieters von Brandschutzanlagen haben mehr als 30% aller großen Brandschäden im industriellen Bereich den Lager- und Logistikbereich als Entstehungsort. Bei der Planung einer Sprinkleranlage sind verschiedene Punkte mit den örtlichen Brandschutzbehörden, der Bauaufsicht und den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) abzustimmen. Seitens der Versicherer werden weitreichende Anforderungen an den Brandschutz gestellt: Bei Einbau der Löschanlagen werden Rabatte in beträchtlicher Höhe gewährt, andererseits bei Lagerrisiken oder nicht ausreichendem Brandschutz die Versicherungspolicen nicht ausgestellt.
4 Bei BAXTER nahmen die Brandschutzexperten durch die Platzierung ihrer Sprinkleranlage einen wesentlichen Einfluss auf die Regalkonstruktion von voestalpine Krems Finaltechnik. Besonderheiten der Montage Aufgrund der limitierten Platzverhältnisse musste die Vormontage des Stahlregals von voestalpine Krems Finaltechnik schon in Krems gemacht werden. Rainer Hartmann, verantwortlicher Projektingenieur bei BAXTER, ist mit der Zusammenarbeit beider Unternehmen sehr zufrieden. Trotz Abwicklung des Projektes während des laufenden Betriebes konnte der Zeitplan gut eingehalten werden. Abnahme des Stahlbaus war Anfang August letzten Jahres. Weitere Herausforderung für die Montage war unter den Bedingungen der Minustemperatur die Nachjustierung von Verformungen, welche durch Schrumpfung des Materials von bis zu 30 mm bei einer Temperatur von -30 C erfolgen kann. Architekt DI Peter Podsedensek Nach der Vision von BAXTER sollte das neue Lager die Funktionalität der Logistik mit der Ästhetik von Technik verbinden, oder wie Rainer Hartmann es formuliert: So ein Lager baut man nicht jeden Tag, und daher sollte es auch etwas Einmaliges darstellen. Mit der Umsetzung dieses Gedanken wurde der Wiener Architekt DI Peter Podsedensek beauftragt, der sich bezogen auf den ästhetischen Anspruch des Projekts über die kulturelle Verantwortung seines Auftraggebers freut.
5 GMP MÜNCHEN traf ihn in seinem Architekturbüro am Naschmarkt, wo er zusammen mit 30 Mitarbeitern an der Realisierung von verschiedensten Projekten arbeitet, und sprach mit ihm über seine Berufserfahrungen in der Pharmaindustrie, seine Beziehung zu BAXTER und Besonderheiten dieses neuen Projekts. Seit 1980 übt er seine Profession als Architekt aus und konnte inzwischen namhafte Wettbewerbe für sich entscheiden. Für die Pharmazeutika herstellende Industrie hat er bereits 1982 seinen ersten Auftrag realisiert; Konzerne wie BOEHRINGER INGELHEIM oder SCHERING haben seither seine Kompetenz in Anspruch genommen. Seit 15 Jahren entwirft er für BAXTER Gebäude unterschiedlicher Funktionen. Sein erstes Projekt für den Konzern realisierte er in Orth an der Donau; 2010 wurden am Standort des neuen Logistikzentrums in Wien, Lange Allee 24, durch ihn bereits Verwaltungs- und Laborgebäude erweitert. Erfahrung mit der Branche und mit dem Kunden sind von Vorteil, dennoch ist jedes Projekt individuell und birgt neue Herausforderungen. Im Falle des neuen Hochregallagers zwang die eingeschränkte Fläche auf Grund der Begrenzung durch bauliche Gegebenheiten zu gut durchdachten Handlungsschritten. Zudem war die Verbindung der neuen Logistik mit dem Altbau über eine Brückenkonstruktion nötig für den innerbetrieblichen Transport keine Standardlösung. Auf Grund der Temperaturgegebenheiten waren auch hohe Anforderungen an die Auswahl und Qualität der Baumaterialien gestellt. Bezogen auf die Zusammenarbeit mit voestalpine Krems Finaltechnik musste im Vorfeld die sinnvolle Koordination auf der Baustelle bezüglich Erstellung von Stahlbau sowie Wand und Dach abgestimmt werden. Diese Managementaufgabe war nicht zu unterschätzen und gelang zur vollen Zufriedenheit von Podsedensek. Zudem vergesse man nicht den dritten im Bunde der Prozessbeteiligung: Nämlich den laufenden Betrieb bei BAXTER. Fazit: Alles eine Frage der Logistik und die kann, wie in diesem Falle, eine ästhetische Komponente zeigen.
6 AUTOR : GMP Gisela Upmeyer Kurfürstenplatz 2 D MÜNCHEN STAHLREGAL: voestalpine Krems Finaltechnik GmbH Schmidhüttenstr. 5 A-3500 KREMS UNTERNEHMEN: BAXTER AG Lange Allee 24 A-1220 WIEN AUFTRAGGEBER/GENERALUNTERNEHMER: SWISSLOG AG Webereiweg 3 CH-5033 BUCHS PLANER: ARCHITEKT PODSEDENSEK ZT Linke Wienzeile 4 A-1060 WIEN
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