Mit dem Wohnmobil auf die Kanarischen Inseln über die Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal und Madeira

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1 Mit dem Wohnmobil auf die Kanarischen Inseln über die Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal und Madeira 14. Bericht Gran Canaria - Teil III - von Maspalomas bis - Castillo del Romeral Statistik: Tag / Datum: Mittwoch, Tagesstrecke: Maspalomas Castillo del Romeral Tageskilometer: 35 Gesamtkilometer: 5308 Reisetage insgesamt: 54 Auf einem Parkplatz am Strand in Los Meloneras stellten wir das Wohnmobil ab, packten die Klappräder aus und fuhren entlang der sehr schönen und neu gestalteten Strandpromenade bis zum Leuchtturm von Maspalomas und dann weiter bis zum Strand, wo der Dünensand in Kieselsteine überging. Hier herrschte voller Badebetrieb, und Sonnenhungrige und Strandläufer kommen voll auf ihre Kosten. Sonnenhungrig waren wir nicht, aber der Hunger meldete sich und lockte uns in eine typische Touristenfressmeile, wo sich ein Lokal ans andere reihte mit nahezu identischem Angebot. Das Publikum, vor allem aus Nordeuropa, war bunt gemischt. Man sah viel nackte Haut, viele Rentnerehepaare, zahlreiche Eltern mit Kleinkindern sowie Schwule und Lesben, die sich durch ihr Outfit und Verhalten wie selbstverständlich als solche zu erkennen gaben. In einem der Lokale gab es noch ein freies Plätzchen, und wir bestellten uns das typisch deutsche Touri-Essen, Wiener Schnitzel, Pommes mit Salatbeilage. Hinterher gab es noch einen feinen Kaffee con leche, ein richtiges Dopingmittel für die Weiterfahrt mit den Rädern.

2 Wir schwangen uns also wieder auf unsere Klappräder und gondelten an der Lagune El Charco vorbei bis zu den Dünen bei Playa del Ingles und wieder zurück. Die kleine Lagune El Charco im Westen des Dünengebiets liegt an der Mündung des Barranco de Fataga. Sie ist mit Schilfrohr, Stechbinsen und dem stacheligen Dornlattichstrauch bewachsen. In dem Salzwasserteich der Lagune sind Seefrösche und im Gebüsch Rieseneidechsen beheimatet. Wir haben allerdings weder Frösche quaken noch Echsen rascheln gehört. Und gesehen haben wir auch keine. Für Badelustige und für Sonnenhungrige mögen die Dünen zu jeder Tageszeit ein Genuss sein. Der Fotograf sieht das etwas anders, denn die Dünen lassen sich nur im milden Morgen- oder Abendlicht optimal fotografieren. Da ich bereits gestern (siehe letzter Bericht) einige zufriedenstellende Fotos geschossen habe, wollten wir heute nicht so lange warten, sondern weiter fahren. Deshalb radelten wir zurück zum WoMo, packten unsere Räder in die Garage und rollten auf der GC-500 durch Playa del Ingles und San Agustin bis Juan Grande, wo wir nach Castillo de Romeral abbogen. Am Fischereihafen des Ortes wendeten wir uns nach rechts, wo uns eine üble Piste direkt am Meer zu einem ruhigen Übernachtungsplatz führte. Hier würden auch noch weitere Wohnmobile Platz finden, ohne sich gegenseitig zu stören.

3 GPS Daten vom Übernachtungsplatz bei Castillo del Romeral: N W Statistik: Tag / Datum: Donnerstag, Tagesstrecke: Castillo del Romeral Pozo de las Nieves- Castillo del Romeral Tageskilometer: 122 Gesamtkilometer: 5430 Reisetage insgesamt: 55 Heute wollten wir in die Berge fahren, und zwar zum m hohen Roque Nublo und zum höchsten Berg Gran Canarias, dem m hohen Pico de las Nieves. Zunächst aber mussten wir uns durch den zähen Verkehr der nur rund Einwohner zählenden Stadt Vecindario quälen. Auf der Avenida de Canarias kann man sich nicht nur durch die vielen Restaurants und Bars essen, sondern man kann auch in den vielen Geschäften prima einkaufen. Es ist kaum zu glauben, aber es soll die größte Einkaufsstraße der Insel sein, die sich über mehrere Kilometer erstreckt. Knapp 2000 Geschäfte liegen dicht aneinander. Doch das ist noch nicht alles. Es gibt noch drei riesige Einkaufszentren. Eines davon ist das Centro Comercial Atlantico, das aus einem Supermarkt mit 70 Kassen besteht und außerdem noch über viele Geschäfte und ein Kino mit 17 Sälen verfügt. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass in dieser Stadt der Autoverkehr ins Stocken gerät. Und wenn man angesichts dieser Verkehrssituation etwas Bestimmtes sucht, wie beispielsweise einen Lidl, tut man sich recht schwer. Daher sollen die GPS-Daten die nächste Suche etwas erleichtern. Lidl in Vecindario Centro Comercial Atlantico GPS-Daten vom Lidl in Vecindario: N W

4 Der Lidl war dann so günstig gelegen, dass wir nach dem Einkauf nicht zurück durch die Stadt mussten, sondern wir gleich die GC-65 erreichten, die uns in die Berge führte. Bei der Fahrt auf der GC-65 kamen wir am Mirador El Guriete vorbei, von dem aus wir nicht nur einen Blick in den Barranco de Tirajana werfen konnten, sondern auch auf eine markante Felsenburg, nämlich die Fortaleza de Ansite. Nachdem wir die Aussicht genossen und auf dem Parkplatz des Miradors zu Mittag gegessen hatten, setzten wir die Fahrt fort. Noch einige Kilometer vor dem kleinen Ort Santa Lucia de Tirajana, zu dem übrigens die Stadt Vecindario gehört, bogen wir nach der Staumauer des Presa Hondo in eine Nebenstraße nach Süden zum Dorf und dem gleichnamigen Mirador La Sorrueda ab. Wenn man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs ist, hat man fast den Eindruck, als ob es auf Gran Canaria nur steile, enge und kurvenreiche Straßen geben würde. Die hinunter nach La Sorrueda ist ein Musterbeispiel dafür. Obwohl die Straße zum Mirador führt und dann noch weiter zum Parkplatz des Fortaleza de Ansite, war es fast schon ein Wunder, dass wir alleine unterwegs waren, und somit kein Gegenverkehr herrschte.

5 Auf der GC-65 Staumauer des Presa Hondo Wegweiser zum Mirador La Sorrueda Blick v Mirador auf den Pozo de las Nieves m Embalse de Tirajana Blick vom Mirador La Sorrueda Fortaleza de Ansite Vom Mirador La Sorrueda fuhren wir nun zum Parkplatz der Fortaleza de Ansite, auf dem man getrost im Wohnmobil übernachten könnte. Für den Platz kann man guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen, zumal er auch als Ausgangspunkt für Wanderungen wie geschaffen ist.

6 Vom Parkplatz aus geht es hoch zum bizarren, von Höhlen durchsetzten Felskomplex der Festung Fortaleza de Ansite. Sie besteht aus unzähligen Höhlenbauten und sieht gar nicht nach einer klassischen Festung aus. Die Höhlen dienten den Ureinwohnern nicht nur als Behausung, sondern auch Zufluchtsort vor den Spaniern. Hier übten die Guanchen ihren letzten Widerstand. Es heißt, dass sich viele Guanchen im Jahr 1483 weigerten, zum Christentum zu konvertieren und sich stattdessen lieber die Felsen hinunter in den Tod stürzten. In Gedenken an dieses historische Ereignis findet jedes Jahr am 29. April eine Zeremonie auf dem Plateau (Parkplatz) statt. Parkplatz und Umgebung bei der Fortaleza de Ansite GPS-Daten vom Parkplatz La Fortaleza de Ansite: N W Auf dem Parkplatz hätten wir gerne eine Nacht verbracht, doch dafür war es noch zu früh, und unser Etappenziel, den höchsten Berg Gran Canarias, hatten wir ja noch nicht erreicht. Nach etlichen Kurven landeten wir in Santa Lucia de Tirajana. Von hier aus erstreckt sich der Barranco de Tirajana, ein Talkessel mit Palmenhainen, in den wir schon vom Mirador El Guriete hinunter geschaut haben. Sehenswert in Santa Lucia ist die Kirche, deren Kuppel von weitem an eine Moschee erinnert. Sie wurde 1898 an einer Stelle erbaut, an der zuvor eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert stand.

7 Kirche von Santa Lucia de Tirajana Neben der Kirche bezaubern in dem malerischen Ort die weiß getünchten Häuser und einzelne vornehme Villen sowie die liebevoll bepflanzten Anlagen mit unzähligen Palmen und Stauden. Nach der Einmündung der GC-65 in die GC-60 erreichten wir San Bartholomé de Tirajana. Auf der GC-60 San Bartholomé de Tirajana

8 Wenn man durch den schön gelegenen Ort San Bartholomé fährt, kann man sich kaum vorstellen, dass dieses Bergdorf der Hauptsitz des flächenmäßig größten Gemeindegebietes der Insel ist, zu dem auch die großen Touristenorte Maspalomas, Playa del Inglés und San Agustin gehören. Obwohl in dem Ortsbereich nur rund 3000 Menschen leben, werden hier im Verwaltungssitz Entscheidungen über Millioneninvestitionen an der Costa Canaria getroffen. Ohne zu wissen, dass es sich um den Roque Nublo handelt, sahen wir auf der Weiterfahrt den ca. 70 Meter hohen, fingerförmigen Basaltmonolithen in den Himmel ragen. Roque Fraile (Mönchsfelsen) Wegweiser zum Roque Nublo Die Roques Fraile, Rana und Nublo Obwohl der Roque Nublo mit seinen Höhenmetern nicht der höchste Berg von Gran Canaria ist, so ist er doch eines der Wahrzeichen der Insel. Von hier oben eröffnen sich fantastische Ausblicke wie beispielsweise die ins Tal von La Culata Blick ins Tal von La Culata Auf Gran Canarias höchstem Gipfel, dem m hohen Pico de las Nieves, befinden sich Miltäranlagen. Deshalb darf er nicht betreten werden. Das kann man aber verschmerzen, denn nur wenig unterhalb des Gipfels liegt der Parkplatz des Miradors Pico de las Nieves.

9 Der Pico de las Nieves die Roques Nublo und Bentayga Vom Mirador aus kann man bis zum höchsten Berg Spaniens, dem Teide (3.718 m) auf Teneriffa, schauen. Aber nur bei klarer Sicht. Uns zeigte sich der Teide nur mit einem Teil seiner Spitze, wie man auf dem Foto oben rechts mit etwas Fantasie und mit Brille erkennen kann Nordwärts reicht der Blick bis nach Las Palmas (Foto links). Von hier aus traten wir die Rückfahrt an. Wir wollten zurück zu unserem Stellplatz am Meer bei Castillo del Romeral. Von unterwegs konnten wir einen letzten Blick auf den im Nebel verschwindenden Pico de las Nieves werfen, der sich von dieser Seite nicht mit seiner grünen Radarkuppel, sondern mit Funkmasten zeigte. Morgen fahren wir nach Las Palmas, um uns zu erkundigen, wie wir nach Fuerteventura kommen. Sie wollen dabei sein? Kein Problem. Lesen Sie einfach den nächsten Bericht.