Bauprodukte im Feuer Teil 3
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- Herta Kruse
- vor 7 Jahren
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1 Brandschutzforum Austria Bauprodukte im Feuer Teil 3 Baustoffe und Bauteile Baustoffe Mörtel Ziegel Holz Glas Stahlblech Bauteil Wand 1
2 Baustoffe und Bauteile im Feuer Temperatur Baustoffverhalten Feuersprung Flashover Bauteilverhalten 0 Zeit/Raum Bauprodukte Baustoffe Baustoffeigenschaft Brennbarkeit Schwel- brand Entstehungs- brand Voll- brand Lösch- phase Entzün- dung Entzündbarkeit nach ÖNORM Bauteile Bauteileigenschaft Feuerwider- stand in Min. Beitrag zum Brand nach EU Norm 2
3 ÖNORM B 3800, Teil 1-5 Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Brandverhalten v. Baustoffen u. Bauteilen Baustoffe: Anforderungen und Prüfungen Brandverhalten v. Baustoffen u. Bauteilen Bauteile: Begriffsbestimmungen Brandverhalten v. Baustoffen u. Bauteilen Sonderbauteile: Begriffsbestimmungen Brandverhalten v. Baustoffen u. Bauteilen Bauteile: Einteilung in die Brandwiderstandsklassen Brandverhalten v. Baustoffen u. Bauteilen Fassaden: Anforderungen, Prüfungen und Beurteilungen Europanormung außer Kraft mit Ersatz: ÖNORM EN Teil 1 außer Kraft mit Ersatz: ÖNORM EN Teil 2 außer Kraft mit Ersatz: ÖNORM EN Teil 2 weiterhin gültig da dtz. keine Europanorm vorliegt weiterhin gültig da dtz. keine Europanorm vorliegt 3
4 EN Klassifikation Teil 1: Teil 2: Teil 3: Teil 4: Teil 5: Brandverhalten von Bauprodukten (Baustoffen) Feuerwiderstand von Bauprodukten (Bauteilen), ausgenommen Produkte für Lüftungsanlagen Installationsanlagen, ausgenommen Entrauchungsanlagen Entrauchungsanlagen Bedachungen Prüfung in einer Prüfanstalt ALLE brandschutztechnisch verwendeten Produkte, Materialien und Konstruktionen müssen geprüft werden! Prüfzeugnisse (Prüfbericht, Klassifizierungsbericht) sind jedenfalls vorzulegen. In Österreich: Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung, Linz Magistrat Wien, Abt. 39 4
5 Bauprodukte (Prüfzeugnis) Das Prüfzeugnis gilt zunächst vier Jahre und kann um jeweils zwei Jahre verlängert werden. Anm.: Sofern in anderen ÖNORMEN, die auf die Brandprüfung gemäß dieser ÖNORM Bezug nehmen, keine andere Geltungsdauer festgelegt ist. Baustoffe (alt) Einteilung nach Entzündbarkeit, B 3800/1 (Verwendung der Begriffe weiterhin gängig) Brennbarkeit Qualmbildung Tropfenbildung A, B1/B2/B3 Q1/Q2/Q3 Tr1/Tr2/Tr3 A.. nicht brennbar Q1.. schwach Tr1.. nicht tropfend B1.. schwer brennbar qualmend Tr2.. tropfend B2.. normal brennbar Q2.. normal qualmend Tr3.. zündend B3.. leicht brennbar Q3.. stark qualmend tropfend 5
6 Baustoffe (neu) Einteilung nach Beitrag zum Brand, EUROKLASSEN nach EN Brennbarkeit der Baustoffe (Bodenbeläge zus. fl ) A1 / A2 B C D E F A1/A2 fl kein Beitrag zum Brand B/C/D/E/F fl sehr begrenzter Beitrag zum Brand begrenzter Beitrag zum Brand hinnehmbarer Beitrag zum Brand hinnehmbares Brandverhalten keine Leistung (im Hinblick auf Flammwidrigkeit) feststellbar Qualm- und Tropfenbildung Einteilung nach Beitrag zum Brand EUROKLASSEN nach EN Qualmbildung s1/s2/s3 fl Tropfenbildung d0/d1/d2 fl s1... schwach qualmend d0... nicht tropfend s2... normal qualmend d1... tropfend s3... stark qualmend d2... zündend tropfend 6
7 EUROKLASSEN (EN 13501/1) A1 A2 B C D E F kein Beitrag zum Brand kein Beitrag zum Brand sehr begrenzter Beitrag zum Brand begrenzter Beitrag zum Brand hinnehmbarer Beitrag zum Brand hinnehmbares Brandverhalten keine Leistung (im Hinblick auf Flammwidrigkeit) feststellbar. Brennbarkeitsklassen (Vergleich) EN 13501/1 EUROKLASSEN ÖNORM B 3800/1 A? B1? B2? B3? ALT-KLASSEN A1... kein Beitrag zum Brand. A A2... kein Beitrag zum Brand. B... sehr begrenzter Beitrag zum. B1 C... begrenzter Beitrag zum Brand. B2 D... hinnehmbarer Beitrag zum Brand. E hinnehmbares Brandverhalten. B3 F keine Leistung (im Hinblick auf Flammwidrigkeit) feststellbar. 7
8 Äquivalenztabelle Baustoffe allgemein ÖNORM B A B 1 B 2 B 3 ÖNORM EN A 1 A 2 B C D E F Holz/Holzwerkstoffe brennbarer Baustoff bestenfalls B (EN) Tragfähigkeit über bestimmte Zeit gegeben Wie wird der Baustoff zur Konstruktion? Überdimensionierung von Konstruktionen Abbrandgeschwindigkeit nach ÖNORM Verkleidungen (Ertüchtigung) 8
9 Abbrandgeschwindigkeit nach ÖNORM B Holz zwischen 0,5 und 2,0 mm/min, je nach Holzart und Verarbeitung Stahl nicht brennbar (A1) kritische Temperatur um 500 C ungeschützt nicht brauchbar Wie wird der Baustoff zur Konstruktion? Verputze, Verkleidungen, etc. nach ÖNORM B Ertüchtigung nach ÖNORM EN
10 Festigkeitsverhältnis σ/σ 0 Festigkeitsverlust (Stahl) 1,0 0,8 0,6 0,4 0, Temperatur in C Aufrüstung von Stahl Beschichtung mit geprüften Materialien (Brandschutzlacke) Bekleidung mit geprüften Materialien 10
11 Stahlbeton/Spannbeton Ertüchtigung nach EN ist möglich Betonüberdeckung: 2,5cm / 3,0cm / 6,0cm (R60) (R90) (R180) Einfaches Glas Thermoglas Sicherheitsglas Glas nicht brennbar (A1) schmilzt zwischen 900 und C Gefahr der Splitterbildung (bei Flashover) Nicht als Brandabschluss verwendbar! 11
12 Glas: Rauch- und Brandschutz Einfaches Glas, Thermoglas, A1 / F0 Rauchschutzverglasung E30 (früher G-Verglasung für R -Konstruktrionen) Mehrschichtiger Glasaufbau: EI 30 (16mm) EI 60 EI 90 (64mm) Brandschutzverglasung: EI30 bis EI90 Prüfung einer Glastüre (1) 12
13 Prüfung einer Glastüre (2) Prüfung einer Glastüre (3) 13
14 Prüfung einer Glastüre (4) Prüfung einer Glastüre (5) 14
15 Mörtel nicht brennbar (A1) Zerstörungen wird ab etwa 750 C durch das Feuer zerstört Hotelbrand Am Augarten, Wien (1979) Kunststoffe (PVC-Kabel) schwer brennbar (B, C) zündend-tropfend (d2) mit Stützfeuer Brandausbreitung nach oben 15
16 Prüfung: EURO-Klassen (1) Nichtbrennbarkeits(ISO)ofen: Bei 750 Grad darf der Probekörper nur begrenzt Wärme freisetzen (A1, A2). Single Burning Item Test (SBI): Brandverhalten von Baustoffen auf mittlerem Beanspruchungsniveau, das der Entzündung durch einen brennbaren Papierkorb entspricht (A2, B, C, D). Quelle: BAM, Berlin. Prüfung: EURO-Klassen (2) Brennkasten: Prüfung der Entzündbarkeit (B, C, D, E) und des Abtropfverhaltens (d0, d1 und d2). DIN-Rohr (XP2-Kammer): Messung der Rauchentwicklung (s1, s2 und s3) unter Verschwelungsbedingungen. Quelle: BAM, Berlin. 16
17 Prüfung: EURO-Klassen (3) Blähdruckmessgerät: Messung der Expansion von dämmschichtbildenden Baustoffen. Quelle: BAM, Berlin. Prüfnormen (Baustoffe) Übersicht: EN ISO 1182 EN ISO 1716 EN ISO EN ISO EN EN Nichtbrennbarkeitsprüfung Bestimmung des Wärmepotentials Bodenbeläge Prüfung mit Strahler Prüfung der Entzündbarkeit bei direkter Flammeneinwirkung Konditionierung und Auswahl der Trägerplatten SBI-Test ( Single burning item ) 17
18 Skizze Skizze Feuerwiderstand (Bauteile) Prüf-Hauptkriterien Tragfähigkeit (R) Prüffeuer (ETK) Bauteil Raumabschluss (E) Wärmedämmung (I) Einheitstempersturkurve (ETK) Temperatur in C Einheits- temperatur- kurve (ETK) Branddauer in Minuten 18
19 Raumabschluss (E) Bauteil (Wand) An brandabgekehrter Seite: Kein Feuer Kein Rauch Kein brennbares Gas Wärmedämmung (I) Bauteil (Wand) An brandabgekehrter Seite: Temperatur max. 140 im Mittel max 180 in jedem Punkt 19
20 Prüfung: Feuerwiderstand (1) Wandprüfofen: Prüfung des Brandverhaltens von Feuerschutzabschlüssen, Brandschutzverglasungen und nichttragenden Wänden. Quelle: BAM, Berlin. Prüfung: Feuerwiderstand (2) Stützenprüfofen: Prüfung von Stützen in Originalgröße unter mechanischer Belastung (nach EN ). Deckenprüfofen: Prüfung von Einfelddecken, Unterdecken, Unterzügen und Trägern (nach EN ). Quelle: BAM, Berlin. 20
21 Prüfnormen: Feuerwiderstand Übersicht: Normenserie EN /2/3 EN 1364 EN 1365 EN 1366 EN 1634 EN Feuerwiderstandsprüfungen Feuerwiderstandsprüfungen (1) Allgemeine Anforderungen (2) Alternative und ergänzende Verfahren (3) Nachweis der Ofenleistung Nichttragende Bauteile, Tragende Bauteile, Installationen, Feuerschutzabschlüsse, dzt. 5 Teile dzt. 6 Teile dzt. 10 Teile dzt. 3 Teile Brandschutztechnische Ertüchtigung, dzt. 7 Teile Prüfstelle IBS Linz (1) 21
22 Prüfstelle IBS Linz (2) Rauch kommt durch die Ritzen Prüfstelle IBS Linz (3) Schwachstelle Armaturen 22
23 Prüfstelle IBS Linz (4) Nach dem Versuch (vorne) Prüfstelle IBS Linz (5) Nach dem Versuch (Brandraum, hinten) 23
24 Prüfstelle MA 39, Wien Fassaden- Dämmstoff (Prüfmaterial) Flammenspitzen Temperatur- mess- Sonden 28. Juni 2007 Auswertetechnik 24
25 Aufschneiden der Dämmung 20 Minuten Branddauer Putzträger-Folie 25
26 Materialschwund Styropor wurde flüssig und ist verdampft (keine Zündung und Zerstörung des Putzträgers) Bauteileigenschaften (EU) Bezeichnung R E I W M C S Darstellung der Klassifizierung: Klassifizierungsmerkmal Tragfähigkeit (Résistance) Raumabschluss (Etangéité) 1. Risse, Öffnungen (Spaltleere) 2. Entzündung (Wattebausch) 3. Entflammung des Probekörpers an abgekehrter Seite Wärmedämmung (Isolation) Temperaturkriterium: ΔT < 140 K (Mittelwert), bzw. < 180 K Strahlung (Warmth) Widerstand gegen mech. Beanspruchung (Mechanical) Selbstschließende Eigenschaft (Closing) Rauchdichtheit (Smoke) R E I W tt M C S Zeit 26
27 Bauteileigenschaften (Beispiel) Bsp.: Wand Bauteilprüfung: R E I W tt R Tragfähigkeit 95 min. E Raumabschluss 70 min. I Wärmedämmung 35 min. Der betroffene Bauteil kann mit REI 30 klassifiziert werden M C S REI 30 RE 60 R 90 Bauteileigenschaften (Übersicht) Beispiele: Tragende Säule, frei stehend Rauchabschluss nicht tragend Brandabschluss nicht tragend R 30/60/90 E 30/60 EI 30/60/90 Brandabschluss tragend REI 30/60/90 R 30 nach ÖNORM B 3855 E-C 30 T 30 nach ÖNORM B 3850 EI 2 -C 30 T 30 (Glas), ÖNORM B 3850 EW-C 30 27
28 Bauteil-Äquivalenztabelle (EN/ON) PAUSE 28
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