vorläufige Version Geschäftsbericht]2015 Gemeinsam für ein lebenswertes Bielefeld bielefriend Geschäftsbericht 2015 Stadtwerke Bielefeld GmbH
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1 Geschäftsbericht 2015 Stadtwerke Bielefeld GmbH Geschäftsbericht]2015 Gemeinsam für ein lebenswertes vorläufige Version Jonas Dreier, Spielplatzexperte Bielefeld bielefriend
2 Stadtwerke Bielefeld GmbH Auf einen Blick Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Mio. EUR 273,0 276,1 268,9 257,5 250,4 Finanzanlagen Mio. EUR 227,5 236,3 244,9 243,2 223,2 Investitionen Mio. EUR 30,5 35,2 36,1 37,0 26,3 Eigenkapital Mio. EUR 237,7 235,7 235,7 235,7 251,9 Bilanzsumme Mio. EUR 700,5 712,3 657,5 745,5 844,2 Umsatzerlöse Mio. EUR 607,9 629,6 702,0 689,0 654,0 Materialaufwand Mio. EUR 440,6 492,1 567,9 504,1 485,7 Personalaufwand Mio. EUR 78,0 74,4 73,5 73,2 71,3 Abschreibungen Mio. EUR 33,0 26,5 24,5 29,4 27,1 Konzessionsabgabe Mio. EUR 21,1 19,4 20,7 20,9 21,6 Bilanzergebnis Mio. EUR 22,6 10,5 16,4 17,1 30,7 Mitarbeiter /-innen zum Jahresende Absatz Unternehmensbereiche Stromabsatz Mio. kwh 3.302, , , , ,0 Erdgasabsatz Mio. kwh 4.187, , , , ,8 Propanabsatz t 3.911, , , , ,6 Fernwärmeabsatz Mio. kwh 842,7 790,8 926,1 891,8 843,3 Wasserabsatz Mio. m 3 17,3 17,0 17,0 17,1 16,9 Sparten im Überblick Strom (seit 1900) Stromabsatz Mio. kwh 3.302, ,3 Verteilungsnetz km 5.196, ,0 Zähler Hausanschlüsse Gas (seit 1856) Erdgasabsatz Mio. kwh 4.187, ,6 davon allgemeine Versorgung Mio. kwh 3.118, ,3 Propanabsatz (Tank und Flaschen) t 3.911, ,6 Verteilungsnetz km 1.245, ,4 Zähler Hausanschlüsse Fernwärme (seit 1955) Fernwärmeabsatz Mio. kwh 842,7 790,8 Verteilungsnetz (Doppelleitungen) km 206,6 202,4 Zähler Hausanschlüsse Wasser (seit 1890) Wasserabsatz Mio. m 3 17,3 17,0 Verteilungsnetz km 1.512, ,5 Zähler Hausanschlüsse Wesentliche unmittelbare und mittelbare Beteiligungen Gemeinschaftskraftwerk Weser GmbH & Co. OHG (GKW), Emmerthal Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde GmbH & Co. OHG (KWG), Emmerthal Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde Management GmbH, Emmerthal Interargem GmbH (IAE), Bielefeld MVA Bielefeld-Herford GmbH, Bielefeld Enertec Hameln GmbH, Hameln Stadtwerke Gütersloh GmbH (SWG), Gütersloh Stadtwerke Ahlen GmbH (SWA), Ahlen SWB Netz GmbH (SWN), Bielefeld mobiel GmbH, Bielefeld BITel Gesellschaft für Telekommunikation mbh, Gütersloh BBF Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH, Bielefeld Stadtwerke Bielefeld Service GmbH, Bielefeld Stadtwerke Bielefeld Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbh, Bielefeld Stadtwerke Bielefeld Wind GmbH & Co. KG, Bielefeld Windenergie-Westfalen-Lippe GmbH (WWL), Bielefeld Bielefeld-Gütersloh Wind GmbH & Co. KG, Bielefeld Windpark Ostwestfalen GmbH & Co. KG, Gütersloh Elektrizitätsversorgung Werther GmbH (EWG), Werther WPG Westfälische Propan-GmbH, Detmold CEC Energieconsulting GmbH, Kirchlengern WestfalenBahn GmbH, Bielefeld Beteiligungen im Überblick Verkehr (seit 1900) Fahrgäste Mio. 58,2 57,7 Nutzwagen-Kilometer Mio. / Jahr 15,307 14,380 Platz-Kilometer Mrd. / Jahr 1,710 1,658 Stadtbahnen Mittelwagen 5 5 Busse (eigene) Busse (eigene + angemietete) Busse mobiel / BVO (eigene + angemietete) Telekommunikation (seit 1997) Kundenanschlüsse Bäder / Eisbahn (seit 1997) Hallenbäder Mio. Besucher 0,876 0,847 Freibäder Mio. Besucher 0,340 0,274 Eisbahn Mio. Besucher 0,101 0,096
3 inhaltsverzeichnis Stadtwerke Bielefeld Gruppe Bericht des Aufsichtsrates 2 Vorwort der Geschäftsführung 4 BieleFriends im Überblick 6 Projekte»Wir arbeiten für ein lebenswertes Bielefeld. Für unsere Kunden finden wir immer die beste Lösung. Sie können sich auf uns verlassen.«leitbild der Stadtwerke Bielefeld Gruppe Unternehmensprofil Die Stadtwerke Bielefeld Gruppe ist der Infrastrukturdienstleister der Stadt Bielefeld. Gesellschafterin der Stadtwerke Bielefeld GmbH ist über die Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh (BBVG) zu 100 % die Stadt Bielefeld und somit indirekt die Bielefelder Bürgerinnen und Bürger. Mit zukunftsorientierten Infrastrukturmaßnahmen tragen die Unternehmen der Stadtwerke Bielefeld Gruppe ganz wesentlich zur Lebensqualität in der Stadt bei. Unseren Kunden bieten wir seit über 150 Jahren umfassende Energiedienstleistungen an. Unsere Kernkompetenzen liegen bei Strom, Gas, Trinkwasser und Wärme. Über Tochterunternehmen bieten wir erfolgreich Mobilitäts-, Telekommunikations- und Entsorgungsdienstleistungen an. Freizeitangebote in den Bielefelder Bädern sowie auf der Eisbahn runden das Angebot ab. Aus unserem Kerngeschäft heraus haben wir uns zu einem großen regionalen Komplettanbieter entwickelt, der auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen aus einer Hand anbietet. Wir haben uns damit zukunftsorientiert positioniert. 125 Jahre Trinkwasser in Bielefeld 10 Unser Energiekonzept Umweltfreundliche Energieerzeugung und -nutzung 22 Neue Produkte für hohe Ansprüche 26 mobiel Bielefelder Mobilität erhält Bestnoten 31 BBF Freizeitspaß für Jung und Alt 33 BITel schnelle Netze, attraktive Konditionen 34 Interargem neue Tochter ergänzt umweltfreundliches Energiekonzept 36 Gesellschaftlich engagiert Sponsoringaktivitäten 40 Bielefeld ist solidarisch 43 Lagebericht Stadtwerke Bielefeld Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 46 Unternehmensstrategie 48 Markt und Kunde 49 Ertragslage 51 Vermögens- und Finanzlage 54 Investitionen 55 Tätigkeitsabschlüsse 56 Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst 56 Forschung und Entwicklung 57 Risiko- und Chancenbericht 58 Ausblick 62 Nachtragsbericht 65 Jahresabschluss Bilanz der Stadtwerke Bielefeld GmbH zum 31. Dezember Gewinn- und Verlustrechnung der Stadtwerke Bielefeld GmbH vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember Anhang für das Geschäftsjahr Entwicklung des Anlagevermögens zum Organe der Gesellschaft 84 Daten & Fakten Zum Titelbild: Seit seiner Eröffnung im Juni 2015 ist der Trinkwasserspielplatz im Bürgerpark der Anziehungspunkt für große und kleine Bielefelder. Beteiligungen 88 Personalstatistik Altersaufbau und Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten Impressum / Fotonachweis 92 1
4 Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat sich mit allen Belangen der Gesellschaft befasst und von der ordnungsgemäßen Geschäftsführung überzeugt. Die Geschäftsführung informierte regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich und mündlich über die Geschäftslage bielefriend Hans Hamann VORSITZENDER DES AUFSICHTSRATES und die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Risikosituation und des Risikomanagements sowie über Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung war der Aufsichtsrat stets frühzeitig eingebunden. Im Geschäftsjahr 2015 haben sechs Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Beratungsschwerpunkte Folgende Themen standen im Aufsichtsrat im Mittelpunkt der Beratungen: die vorzeitige Übernahme der restlichen Anteile an der Interargem GmbH der Betreibergesellschaft der Müllverbrennungsanlagen in Bielefeld-Heepen und Hameln zum 1. Januar 2016 die strategische Ausrichtung der Stadtwerke Bielefeld GmbH bei gesellschaftsrechtlichen Um- und Neustrukturierungen in Beteiligungsgesellschaften wie dem Verkauf der Anteile an der Gesellschaft Netz Veltheim GmbH der Erwerb der Windpark OWL GmbH & Co. KG zur Errichtung von fünf Windkraftanlagen und der Bau von drei Windkraftanlagen innerhalb der Bielefeld-Gütersloh Wind GmbH & Co. KG der aktuelle Stand der Umsetzung des Kosteneffizienzprogramms sowie des Projekts»Zukunftswerkstatt«die strategische Neuausrichtung der Stadtwerke Bielefeld GmbH aufgrund geänderter politischer Rahmenbedingungen und des zunehmenden Wettbewerbs auf den Energiemärkten die aktuellen Entwicklungen der Energiemärkte und Energiepreise unter Berücksichtigung des Regulierungsumfeldes sowie der staatlich geregelten Steuern, Abgaben und Umlagen und ihre Auswirkungen auf die Ertragslage sowie auf die Absatz- und Beschaffungssituation der Stadtwerke Bielefeld GmbH einschließlich der damit verbundenen Tarifgestaltung in den einzelnen Versorgungssparten die Wirtschafts-, Finanz-, Investitions- und Personalplanung der Gesellschaft für das laufende Geschäftsjahr und die mittelfristige Unternehmensplanung sowie das Risikomanagementsystem die durch veränderte Wettbewerbsstrukturen auf dem Gas- und Wärmemarkt bedingte Einstellung des Geschäftsfeldes Propan die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Konzern- sowie der Beteiligungsgesellschaften und die Abweichungen der Geschäftsverläufe von den Planungen Jahresabschluss 2015 Die von der Gesellschafterversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrates bestellte PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Düsseldorf, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der Stadtwerke Bielefeld GmbH sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung für das Geschäftsjahr 2015 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Prüfungsinhalte waren auch die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit gemäß 53 Haushaltsgrundsätzegesetz sowie die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung in der Rechnungslegung nach 6b Abs. 3 Energiewirtschaftsgesetz. Der Abschlussprüfer hat an der Sitzung des Aufsichtsrates über den Jahresabschluss der Stadtwerke Bielefeld GmbH und den Konzernabschluss am 10. Juni 2016 teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und für Erläuterungen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Stadtwerke Bielefeld GmbH sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigt den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss der Stadtwerke Bielefeld GmbH zum 31. Dezember 2015 und den Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss und den Konzernabschluss festzustellen. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei der Geschäftsführung, den Betriebsräten und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke Bielefeld Gruppe und spricht allen Beteiligten seine Anerkennung für ihren Einsatz und die im Geschäftsjahr 2015 geleistete Arbeit aus. Bielefeld, 10. Juni 2016 Der Aufsichtsrat 2 Hans Hamann 3 (Vorsitzender)
5 Liebe Leserinnen und liebe Leser, bielefriend Martin Uekmann GESCHÄFTSFÜHRER bielefriend Friedhelm Rieke GESCHÄFTSFÜHRER Vorwort der Geschäftsführung auch das Geschäftsjahr 2015 hat gezeigt, welche großen Umbrüche die Energiewirtschaft aktuell erfährt: Der Marktpreisverfall für Strom hat sich fortgesetzt und führt in Deutschland mittlerweile zu Stilllegungen von Kraftwerken. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien durch Energieversorger wird schwieriger, da in Zeiten der Niedrigzinsen zunehmend branchenfremde Akteure als Konkurrenten auftreten. Zunehmender Wettbewerb in allen Bereichen und die Absatzrückgänge im Kerngeschäft erfordern von einem Energieunternehmen neue Antworten und verändern das künftige Portfolio. Diese Neuausrichtung ist wichtig, um auch in Zukunft die Versorgung zu sichern, regionale Klimapolitik zu realisieren und Gewinne für die Stadt Bielefeld zu erwirtschaften. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir das Unternehmen strategisch weiterentwickelt: Insbesondere die erfolgreiche vorzeitige Übernahme der Anteile an der Interargem GmbH (IAE) mit ihren beiden regionalen Müllverbrennungsanlagen zum 1. Januar 2016 war ein Meilenstein für die kommunale Daseinsfürsorge. Parallel endete im Geschäftsjahr mit der vorzeitigen Schließung des Gemeinschaftskraftwerks Veltheim zum 31. März einerseits die Ära der sogenannten Kohleverstromung bei den Stadtwerken Bielefeld. Andererseits entwickelten wir erste neue Energieprodukte für Endkunden und brachten sie auf den Markt. Andere sind auf dem Weg zur Marktreife und folgen in den kommenden Geschäftsjahren. Mit dem Projekt»Zukunftswerkstatt«hatten wir 2014 / 15 das gesamte Unternehmen auf den Prüfstand gestellt und eine Strategie entwickelt, die den Unternehmenserfolg in dem veränderten Umfeld sichert. Innerhalb der Unternehmensgruppe hat die»zukunftswerkstatt«schon jetzt die Flexibilität erhöht, Abläufe gestrafft und Kosteneinsparungen in Höhe von fast 1,3 Millionen Euro erzielt. Dies werden wir im laufenden und in den kommenden Geschäftsjahren mit Nachdruck weiterführen. Als hundertprozentig kommunales Unternehmen der Stadt Bielefeld achten wir auch künftig auf die kommunale Daseinsvorsorge. Neben der Versorgung mit Energie, Trinkwasser, einem attraktiven öffentlichen Personennahverkehr, modernen Schwimmbädern und kundennaher Telekommunikation ist das Unternehmen als wichtiger Arbeitgeber in Bielefeld auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich. Als Auftraggeber stärken wir weiter hin die regionale Wirtschaft. Von unserem sozialen und kulturellen Engagement profitieren viele Bielefelderinnen und Bielefelder. Ziel ist, gemeinsam das Beste für Bielefeld zu erreichen dieser Gedanke führte uns zu»bielefriends«: Kunden und Mitarbeiter / -innen sprechen über die kleinen und großen Dinge, die wir als Unternehmen initiieren und damit unsere Stadt noch ein Stück lebensund liebenswerter machen. Martin Uekmann Friedhelm Rieke Geschäftsführer Geschäftsführer 4 5
6 bielefriends Ob Für ein lebenswertes Bielefeld Jung oder Alt, Single oder Familienmensch, Mitarbeiter oder Kunde was uns verbindet, ist unsere Stadt. Gemeinsam gestalten wir Bielefeld zu einer Stadt mit Zukunft. Unser Engagement zeigt sich manchmal im großen und manchmal im kleinen Stil. Manchmal in der Öffentlichkeit, das andere Mal dezent im Hintergrund. Als BieleFriends teilen wir dabei Lebensfreude und Verantwortungsgefühl. Und schreiben mit Projekten und Aktionen jeden Tag ein Stück persönliche Stadtgeschichte. Mitmachen lohnt sich, denn es geht um unsere Region. Gemeinsam für ein lebenswertes Bielefeld. Bielefriends im Überblick Joachim Berens unterstützt Projekte, die die Stadt zu einem attraktiven Lebensumfeld gestalten. Seite 66 Bianca Büssow freut sich auf ihre Zukunft im StadtBahn-Fahrbetrieb. Seite 86 Jens Ohlemeyer engagiert sich für ein umweltfreundliches Bielefeld. Seite 16 Tim Seelbach nutzt die neuen Möglichkeiten der Stadtbahnverlängerung. Seite 28 Jörg Dörscheln hat sich für eine dezentrale Energieerzeugung entschieden. Seite 24
7 125 Jahre Bielefelder Tr inkwasser Wasserinstrumente zum Ausprobieren beim Tag des offenen Wasserwerks 8 bielefriend Jonas Dreier SPIELPLATZEXPERTE»Auch der neue Wasserspielplatz im Bielefelder Bürgerpark ist nicht nur für Jonas ein kleines Paradies. Gerade im Sommer treffen sich hier Familien mit Kindern jeden Alters. Es ist einfach für alle eine tolle Möglichkeit, Neues rund ums Wasser zu entdecken.«lisa Dreier, Mutter von Jonas EINE GESUNDE LEBENSQUELLE FÜR JUNG UND ALT Ob Experimentieren mit Trinkwasser beim Tag des offenen Wasserwerks, Blümchengießen auf dem Balkon, Planschen in der Badewanne oder als Erfrischung nach dem Toben auch für Jonas ist Wasser das Größte. Und den sorgsamen Umgang mit dem kühlen Nass hat der Dreijährige bereits genauso gelernt wie die Wichtigkeit des Händewaschens. Auf dies alles achtet er schon im Kindergarten. Was er noch nicht weiß: Bielefelder Trinkwasser wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. 154 Brunnen der Stadtwerke Bielefeld liefern rund 17 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr, manche sogar aus bis zu 630 Metern Tiefe. Die Wasserqualität ist beispielhaft: Das Trinkwasser erfüllt alle Standards und Vorgaben und eignet sich so natürlich auch für die tägliche Erfrischung und gesunde Ernährung.
8 FRISCH Klar & gesund Projekte 125 Jahre Trinkwasser in Bielefeld 1890 errichteten die Bielefelder eine städtische Trinkwasserversorgung. Das 125-jährige Jubiläum feierten die Stadtwerke Bielefeld mit vielfältigen Veranstaltungen für Kunden, Mitarbeiter und Partner. Tag des offenen Wasserwerks Die Fragen, die es zum Thema Trinkwasser gibt, sind auch für uns immer wieder spannend und interessant: Wie fördern wir das Trinkwasser für Menschen? Wie funktioniert Grundwasserschutz? Was sind typische Kriterien für die Qualität des Trinkwassers? Antworten, einen Blick hinter die Kulissen und verschiedene Mitmach-Aktionen gab es beim Tag des offenen Wasserwerks am 10. Mai Das erste, noch heute zentrale, Wasserwerk an der Paderborner Straße lud unter anderem zur Besichtigung sonst sorgsam verschlossener Brunnenstuben und des Trinkwasserwaldes ein. Auf dem Programm standen außerdem die Vorstellung der eingesetzten Technik zum Messen des Grundwasserspiegels und kleine Geschichtsexkursionen zur Bielefelder Trinkwasserversorgung. Kinder konnten außerdem Flöße bauen, im Quietscheenten- Pool planschen, Wasserinstrumente ausprobieren oder Mut beim Klettern am Freileitungsmast beweisen. Mehr als Bielefelderinnen und Bielefelder kamen bei bestem Sonntagswetter in die Senne und erlebten eine spannende Entdeckungsreise rund um das Thema Trinkwasser. Tag des offenen Wasserwerks mit vielfachen Aktivitäten am Standort des ersten Wasserwerks, das bis heute in Betrieb ist (Paderborner Straße) vor 1890 städtische Wasserversorgung über Brunnen ab 1880 Errichtung der öffentlichen Wasserversorgung aufgrund drohender Engpässe und aus Angst vor Epidemien durch verschmutztes Trinkwasser, Erwerb von 75 Hektar Land mit qualitativ gutem Wasser in der Senne durch die Stadt 1889 Bau und Inbetriebnahme des Wasserwerks 01 in der Senne, einer Versorgungsleitung nach Bielefeld, zweier Wasserbehälter und eines Wasserleitungsnetzes (bis heute in Betrieb) 1901 bis 1939 wachsende Nachfrage: Der zusätzliche Bedarf macht weitere Brunnen notwendig 1940 bis 1944 Zerstörung der Altstadt und der angrenzenden Stadtteile durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg: große Schäden am gesamten Wasserleitungssystem bis 1950 weitgehende Wiederherstellung der gesamten Trinkwasserversorgung bis 1965 steigender Wasserbedarf durch»wirtschaftswunder«und geänderte Hygienegewohnheiten: Ausbau der Wasserförderung in der Senne, Bau einer zweiten, über Oerlinghausen führenden Transportleitung nach Bielefeld 1973 Gebietsreform: Übernahme der Wasserwerke inkl. Behälter und Leitungssystemen der umliegenden, zuvor selbständigen Gemeinden durch die Stadtwerke 1977 Förderung von Trinkwasser aus Tiefbrunnen in der Senne durch gestiegenen Wasserbedarf 1998 Errichtung einer Entsäuerungsanlage für die Wasserwerke 01 und 16, durch sinkenden Wasserbedarf Konzentration auf besonders hochwertige Wasserreserven und Stilllegung von einzelnen Wasserwerken in den Folgejahren 2003 Zusammenlegen der Wasserlabore der Stadtwerke Bielefeld und Stadtwerke Gütersloh für höhere interne Analysequalität 2013 Steuerung der gesamten Trinkwasserversorgung durch neue Netzleitstelle für Gas, Wasser und Strom 2015 / 16 Erneuerung der Vorkammer des Wasserbehälters Windfang 10 11
9 FRISCH Kunst trifft Technik: Violine in der Schlosserhalle Schlagzeugensemble»Bi-Cussion«der MuKu Bielefeld bespielt die Turbinenhalle des Kraftwerks Bielefelder Philharmoniker Open Air mit Abschlussfeuerwerk zur vierten»klangschicht«(v. l.) Wasserklang meets Industriearchitektur Bielefelder Musikfreunde erlebten am 19. und 20. Juni 2015 ein ebenso ungewöhnliches wie einmaliges Konzertspektakel. Bei der vierten»klangschicht«brachten die Bielefelder Philharmoniker und die Musik- und Kunstschule unser gesamtes Betriebsgelände zum Klingen. Celli in der Schlosserei, Akkordeons im Kraftwerkskeller, Gospel in der historischen Turbinenhalle, Percussionisten in der Turbinenhalle wo sonst Technik regiert, führte nun die Kunst Regie. Tausende Besucher erlebten, wie jeweils 150 Musikerinnen und Musiker an zwei Abenden Industriearchitektur und hochkarätige Musik zusammenbrachten. Jeder Konzertabend war dabei zweigeteilt: Zuerst bespielten Ensembles simultan unkonventionelle Spielorte, z. B. Blechbläser die Laderampe und Klarinettisten das Umspannwerk. Indessen wandelte das Publikum zwischen den Spielorten. Beim Finale auf dem Mitarbeiterparkplatz zeigten die Bielefelder Philharmoniker ihr Können mit einer Bandbreite von Romantik bis Rock. Als krönender Abschluss ertönte»smoke on the Water«begleitet von einem beeindruckenden Feuerwerk. Badespaß für die ganze Familie Direkt am Tag des 125-jährigen Trinkwasserjubiläums in Bielefeld, dem 25. Juli 2015, sollte es für die Bielefelder eine besondere Überraschung geben. Geplant war der kostenlose Eintritt in die Freibäder Jöllenbeck, Dornberg, Schröttinghausen, Hillegossen, in das Naturbad Brackwede, ins Wiesenbad oder Senner Waldbad. Doch Tief»Zeljko«machte an diesem Tag leider einen Strich durch die Rechnung: Mittags wehte Starkwind mit bis zu 60 km / h, die Temperatur stürzte auf 15 Grad alles andere als Freibadwetter. Um die Bielefelder für den entgangenen eintrittsfreien Tag zu entschädigen, wurde dieser kurzerhand auf Samstag, den 22. August 2015, verschoben. Diesmal passte alles: Fast zwölf Sonnenstunden und bis zu 25,8 Grad Lufttemperatur lockten Besucher zum kostenfreien Familien-Badespaß. Großer Andrang beim Gratisbaden im Erlebnisbad Wiesenbad 13
10 FRISCH bielefriend Klaus Kugler-Schuckmann UMWELTBETRIEBSLEITER UND UNTER- STÜTZER VON TRINKWASSERPROJEKTEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM BIELEFELD Mittagessen: Spaghetti ungekocht Szene aus dem Kurzfilm»Ohne Wasser fehlt dir was«einweihung des Trinkwasserspenders auf dem Kesselbrink Planschen und spielen auf dem neuen Trinkwasserspielplatz im Bürgerpark (v. l.) Der Frischekick auf dem Kesselbrink Ob Skater, Jogger oder Spaziergänger alle Bielefelderinnen und Bielefelder können ihren Durst seit dem Frühsommer 2015 kostenlos auf dem Kesselbrink stillen. Denn direkt neben der Skaterbahn haben wir einen modernen Trinkwasserspender aus Edelstahl errichtet. Die Anregung gab das Bielefelder Jugendforum»you name it«, eine Jugendinitiative der Bielefelder Bürgerstiftung. Realisiert haben wir das Projekt mit dem Immobilienservicebetrieb der Stadt. Auf Knopfdruck sprudelt nun direkt aus dem Trinkwassernetz das kühle Nass mit konstant etwa zehn Grad Temperatur. Regelmäßige Wasserproben sichern dabei eine hohe Qualität. Die Kosten für den Spender in Höhe von Euro tragen wir als Stadtwerke, ebenso den Betrieb und die Instandhaltung. Stiftung finanziert Wasserspielplatz Unsere Stadt ist um eine Attraktion reicher: Im Bürgerpark lockt seit Ende Juni 2015 ein Wasserspielplatz mit Handpumpe, Wasserrinnen und einem Bereich zum Matschen und Buddeln. Optisch in Form eines Notenschlüssels gestaltet, schlängelt sich der naturnahe Spielplatz auf einer Länge von 21 Metern vom oberen Teil des Bürgerparks hangabwärts. Runde Natursteine und Edelstahl-Armaturen laden nicht nur die Kleinen zum Ausprobieren ein. Auf vorgefertigte Spielgeräte wurde bewusst verzichtet, um so zum freien Spielen anzuregen. Anlässlich des 125-jährigen Trinkwasserjubiläums spendete die Stiftung der Stadtwerke Bielefeld nicht nur die Errichtung des Spielplatzes im Wert von Euro, sondern übernimmt auch die laufenden Kosten. Ohne Wasser fehlt dir was Kein Fisch im Aquarium? Ungekochte Spaghetti zum Mittagessen? Der Start in den Tag ohne erfrischende Dusche? Ein Tag ohne frisches Wasser ist kein guter Tag. Im Jubiläumsjahr des Trinkwassers haben wir deshalb einen 50-sekündigen Kurzfilm produziert, der in den Bielefelder Kinos für einiges Schmunzeln sorgte. Kurzweilig, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit einer augenzwinkernden Schlusspointe Am besten gleich mal selbst anschauen unter: Klar, gesund und frisch Eine zum 125. Jahrestag erschienene Broschüre verknüpft die Geschichte des Bielefelder Trinkwassers mit einer Darstellung, wie die Stadtwerke Bielefeld dafür sorgen, tagtäglich Trinkwasser in bester Qualität zu garantieren. Download per PDF: Broschüre»125 Jahre Trinkwasser für Bielefeld«Die Bielefelder Trinkwasser- versorgung im Querschnitt Mit Pumpen fördern wir das oberflächennahe Grundwasser aus bis zu 50 m Tiefe. Die Förderleistung der einzelnen Brunnen in der Senne liegt bei durchschnittlich 15 bis 20 m 3 pro Stunde. Aufbereitung Pumpstation Die Brunnen des Wasserwerks Windfang fördern Grundwasser aus den Kalksteinschichten des Teutoburger Waldes aus ca. 100 m Tiefe. Wasserbehälter In Hochäusern und höher gelegenen Stadtteilen sorgen Druckerhöhungsstationen für den notwendigen Wasserdruck
11 Bielefelder KlimaWoc he 16 bielefriend Jens Ohlemeyer LEHRER AM FRIEDRICH-V. BODELSCHWINGH GYMNASIUM UND VORSTANDSVORSITZENDER KLIMAWOCHE BIELEFELD E.V.»Gesellschaftliches Umdenken für den Klimaschutz muss von jedem Einzelnen kommen. Nur so kann etwas bewegt werden. Gerade die Städte tragen da besondere Verantwortung, denn 80 % der CO 2 -Emissionen werden hier produziert. Mit Ideen und konkreten Projekten im Rahmen der KlimaWoche stellen wir uns der Thematik und fördern das Umweltbewusstsein bei uns in Bielefeld und darüber hinaus.«modellprojekt FÜR AKTIVEN UMWELTSCHUTZ Zeitgleich zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen entstand 2009 die»klimawoche«an den Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen Bethel. Initiiert von Gymnasiallehrer Jens Ohlemeyer wurde die Idee von Anfang an durch die Stadtwerke Bielefeld unterstützt. Mittlerweile ist das Schulprojekt zu einer Institution gewachsen und wurde 2013 sogar ausgezeichnet von der deutschen UNESCO-Kommission. Inhaltlich fokussiert die»klimawoche«drei Handlungsfelder: Information und Sensibilisierung in Sachen Klimaschutz, Information über ortsansässige Unternehmen und deren umweltgerechte Techniken und drittens Informationen zu Berufs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich»Energieeffizienz und erneuerbare Energien«.
12 ZUKUNFTSFÄHIG bielefriend Dr. Lars-Holger Sobek LEITER DEZENTRALE ERZEUGUNG UND ERNEUERBARE ENERGIEN BEI DEN STADTWERKEN BIELEFELD Konsequente Umsetzung städtischer Klimaschutzziele Das Klimaschutzziel der Stadt Bielefeld ist auch unser Ziel: Bis 2020 gilt es, 20 % des Bielefelder Stromverbrauches regenerativ zu erzeugen und gleichzeitig den Kohlendioxidausstoß um 40 % zu senken. Aus diesem Grund haben wir bereits 2009 mit dem Umbau unserer Energieerzeugung begonnen. Neben einem Holzkraftwerk kommen auch verstärkt Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen zum Einsatz. Die Nutzung von Windkraft an Land (Onshore) ist dabei die effektivste regenerative Energie, gemessen an Kosten, Stromertrag und vermiedenen CO 2 -Emissionen. Schon seit Jahren erzeugen wir Strom aus Wind, 2015 umgerechnet mehr als den Jahresverbrauch von Haushalten. Und der Ausbau geht weiter. Windkraftanlage der Stadtwerke Bielefeld, Rotormontage in 150 Metern Höhe Effizient & regenerativ Unser Energiekonzept 2020 Klimaschutz und die möglichst umweltschonende Bereitstellung von Energie und Dienstleistungen sind Schwerpunkte unserer täglichen Arbeit. Deshalb verbinden wir in unserem Energiekonzept Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit mit Effizienz und regenerativer Energieerzeugung unter anderem durch Elektromobilität, Windund Solaranlagen oder dezentrale Wärmeversorgung. Technische Daten Windkraft Investitionen in neuen Windpark Aktuell entstehen nahe der Autobahn A2 bei Rheda-Wiedenbrück in Kooperation mit den Stadtwerken Gütersloh fünf Windräder mit einer Gesamtleistung von 15 Megawatt emissionsfrei gewonnener Energie umgerechnet so viel, wie weitere Haushalte jährlich benötigen. Bei einem prognostizierten Jahresertrag von 37 Mio. kwh Energie werden jährlich rund Tonnen CO 2 vermieden. Dafür haben wir mit den Stadtwerken Gütersloh 29 Millionen Euro investiert. Umweltfreundlicher Strom Unsere regenerativen Anlagen entlasten die Umwelt jährlich um mehr als Tonnen CO 2 bei der Stromproduktion und Tonnen CO 2 bei der Wärmeproduktion durch Biogas und Holzkraftwerk. Borgholzhausen Friedrichsdorf Schwaförden II Mensinghausen Brönninghausen Windpark OWL (im Bau) Zahl Windkraftanlagen 1 2 3, ,5 Nabenhöhe 60 m 105 m 113,5 m 138 m 108 m 149 m Rotordurchmesser 54 m 90 m 71 m 82 m 82 m 115 m überstrichene Fläche m 2 je m 2 je m 2 je m m 2 je ,5 m 2 Leistung kw je kw je kw je kw kw je kw Jahresstrommenge MWh / a MWh / a MWh / a MWh / a MWh / a MWh / a CO 2 -Vermeidung 766 t / a t / a t / a t / a t / a t / a 18 19
13 ZUKUNFTSFÄHIG Jan Adde de Groot bei der Flächenpotenzialanlayse für den Bau von Windkraftanlagen Windkraft-Planungen für Ostwestfalen-Lippe Um den Ausbau der Windenergie in OWL voranzubringen, gründeten 2012 die Stadtwerke Bielefeld, Gütersloh, Ahlen und Herford zusammen mit sechs weiteren regionalen Versorgern die Windenergie-Westfalen-Lippe (WWL). Seitdem hat die WWL eine Vielzahl von potenziellen Standorten betreut. Doch wie entwickelt man eigentlich Windkraftstandorte? Ein Blick über die Schulter von Jan Adde de Groot, Planer der WWL.»Windkraft ist keine neue Erfindung. Doch beim heutigen Planen von Windkraftanlagen ist mit drei bis vier Jahren Planungszeit zu rechnen«, berichtet Jan Adde de Groot, der schon im Elektrotechnik-Studium den Schwerpunkt auf regenerative Energien legte. Was passiert in diesen vier Jahren der Planung? Im ersten Schritt wird geklärt, auf welchen Flächen Windkraftanlagen entstehen könnten. WWL-Partner, Energieversorger, Planer oder Gemeinden bzw. Kreise, die innerhalb ihrer Grenzen erneuerbare Energien ausbauen möchten, stellen solche Prüfaufträge. Die Zahl möglicher Windkraftflächen ist gering: Die Landschaft in Ostwestfalen-Lippe und dem Münsterland ist sehr zersiedelt. Seit jeher liegen hier Kotten und Bauernhöfe zwischen den Feldern und unterbrechen große Freiflächen. Dies erschwert die Planung, denn jede Windkraftanlage hat gesetzlich vorgegebene Abstände zur Bebauung einzuhalten. Beispielsweise kommen für die gesamte Fläche Bielefelds fast 260 km 2 voraussichtlich nur sechs Flächen als mögliche Standorte infrage. Im zweiten Schritt werden diese Flächen genauer unter die Lupe genommen: Ist ein Flugplatz in der Nähe, dessen Radaranlage evtl. gestört werden könnte? Verlaufen Richtfunkstrecken der Mobilnetzbetreiber über die Flächen? Gibt es Natur- oder Artenschutzflächen in direkter Nähe? Wenn ja, schrumpft die Zahl der Flächen weiter. Ziel jeder Windkraftanlage ist ein guter Ertrag. Den gibt es nur, wenn der Wind oft und konstant weht. Doch der Teutoburger Wald leitet den Wind um und verwirbelt ihn je nach Windrichtung beträchtlich.»deshalb müssen wir für jeden Standort über viele Jahre die Windgeschwindigkeiten und Wetterdaten auswerten.«erscheint ein Standort interessant, geht es um dessen Oberflächenstruktur: Gibt es hoch aufragende Bäume oder Nadelwälder, die sogar im Winter so dicht sind, dass Wind erheblich gebremst oder verwirbelt wird? Erst aus der Vielzahl der Eingangsdaten zusammen mit den Anlagenparametern ergeben sich realistische Windertrags-Prognosen. Auf deren Basis wird dann mit Anwohnern und Grundeigentümern gesprochen. Ist dann deren Einverständnis eingeholt, folgen Schall-, Schattenund Artenschutzgutachten. Für Letzteres werden Beute- und Jagdplätze der Vögel aufgezeichnet, tags Vögel gezählt, nachts Fledermäuse per Ultraschall kartiert. Falls hier gefährdete und windkraftsensible Arten leben, müssten sie geschützt werden auch vor der eventuellen Kollision mit einer Windkraftanlage. Ist dies alles ausgeschlossen, muss die Lokalpolitik entscheiden.»eventuell ist eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig. Für das Genehmigungsverfahren braucht es einen landschaftspflegerischen Begleitplan, in dem alle baulichen Eingriffe in die Natur dokumentiert sind.«dies bedeutet intensive Besprechungen mit Gemeinde- oder Kreisverwaltungen. Erst wenn das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist, erfolgt die Bestellung beim Windenergieanlagenhersteller. Und zehn Monate später die Lieferung samt Aufbau und Inbetriebnahme. Windenergie Westfalen-Lippe 2013 als GmbH gegründet zehn kommunale Gesellschafter operatives Geschäft im Rahmen der Stadtwerke Bielefeld seit 2009 seitdem: mehr als 80 Standortvorprüfungen für Windkraftanlagen (Gebietsscreening, Standortsuche und Absicherung) mehr als 30 detaillierte Standortprüfungen (technische Voruntersuchungen, Wirtschaftlichkeitsrechnung) Gießen des Fundaments einer Windenergieanlage des Windparks Ostwestfalen kW-Windkraftanlagen der Stadtwerke Bielefeld in Mensinghausen 20 21
14 SICHER Überregional vernetzt & hoch verfügbar Im Schnitt sind es weniger als 4 Minuten pro Jahr, in denen die Stromlieferung zu unseren Kunden unterbrochen ist. Ein Ergebnis, das wir kontinuierlichen Investitionen verdanken. Dass sich diese gelohnt haben, zeigt der gesamtdeutsche bzw. europäische Vergleich: Ca. 13 Minuten Stromunterbrechung gibt es durchschnittlich in Deutschland, etwa 1 Stunde in Frankreich und 1,5 Stunden in Spanien. Spitzenposition in der Versorgungssicherheit bielefriend Ulrich Sölter GESCHÄFTSBEREICHSLEITER NETZE Neues Umspannwerk für die Universität Zur Energieversorgung des Uni-Campus haben wir für 7 Millionen Euro ein neues Umspannwerk errichtet. Durch die Zusammenlegung wissenschaft licher Einrichtungen am Campus wächst der Energiebedarf von bislang 8,5 MW auf bis zu 21 MW und kann im Endausbau des Campus Nord sogar 33 MW erreichen. Das entspricht dem Bedarf einer Stadt mit mehr als Einwohnern. Der Ausbau ist bereits in vollem Gange. So wurde ein Volt- Kabel von der Westerfeldstraße bis zum Umspannwerk Universität verlegt. In diesem wird der Strom auf Volt her untergespannt und über Mittelspannungskabel zu den Gebäuden der Universität geführt. In den kommenden Jahren wird ein weiteres Volt-Kabel vom neuen Umspannwerk zum Umspannwerk Am Zwinger gelegt. Hierdurch wird die Versorgungssicherheit sowohl der gesamten Universität wie auch der Bielefelder Innenstadt weiter erhöht. Auswirkungen auf die vorhande nen Netze. Der neue Anschluss kann eine Leistung von 350 MW übertragen das entspricht dem Bedarf von mehr als Haushalten. Wasserwerk Windfang: Vorkammer ersetzt Nicht nur im Stromnetz, auch beim Trinkwasser sichern kontinuierliche Investitionen die Qualität und Verfügbarkeit der Versorgung. Für rund Euro haben wir die Schiebervorkammer und den Wasserbehälter des Wasserwerks Windfang erneuert. Parallel dazu wurden die baulichen Anlagen an die geänderte Wassernutzung der Bielefelder angepasst und damit die laufenden Kosten gesenkt. Ausbau des Stromnetzes in Bechterdissen Neuer Anschluss an Höchstspannungsnetz In Bechterdissen, kurz hinter der Bielefelder Stadtgrenze, haben wir einen neuen Anschluss an das überregionale Höchstspannungsnetz (380 kv) errichtet. Die Anlage ersetzt einen der regionalen Anschlusspunkte und ist eine Reaktion auf den durch die Energiewende ausgelösten Strukturwandel in der Stromerzeugung: Immer mehr dezentrale Anlagen, die Strom aus Wind oder Sonne gewinnen, speisen diesen in die Netze ein. Gleichzeitig verlieren herkömmliche Kraftwerke für die Stromerzeugung an Bedeutung. Beides hat entsprechende 22 23
15 Bielefelder Solarener gie 24 bielefriend Jörg Dörscheln JÖRG DÖRSCHELN, PFLEGERISCHE KLINIKLEITUNG IN DER NEUROCHIRURGIE DES EVKB»Im Frühjahr haben wir auf unserem Dach eine Solaranlage installiert. Wir hatten uns im Vorfeld Vorschläge von mehreren Anbietern angeschaut, das Angebot der Stadtwerke Bielefeld hat uns am meisten zugesagt und bei der Umsetzung auch wirklich begeistert. Nun rechne ich mit einer Halbierung der Stromkosten und bin fest überzeugt, die dezentrale Stromversorgung ist der Weg in die Zukunft.«STROMERZEUGUNG MIT LANGZEITWIRKUNG Seit Jahren investieren wir in neue Produkte rund um die regenerative Energiegewinnung. Bereits im Jahr 2000 nahmen wir unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach der heutigen SchücoArena in Betrieb damals mit 108 kwp bundesweit eine der größten Solaranlagen auf einem Tribünendach. Seitdem haben wir die Zahl unserer Anlagen samt deren Leistung deutlich erhöht. Ob bei unserer Freiflächenanlage in Calbe oder auf den Dächern des mobiel-betriebshofes stets sorgt die Sonne für umweltfreundlichen Strom. Auch Privatkunden ermöglichen wir Klimaschutz zu attraktiven Konditionen. Unbürokratisch und schnell verwirklichen wir beispielsweise Photovoltaik- Anlagen auf Privatdächern in Bielefeld.
16 SPARSAM Komfortabel & klimafreundlich Neue Produkte für hohe Ansprüche Unsere Kunden legen immer mehr Wert auf Klimaschutz, auf eigene Energieerzeugung, auf Komfort und Sicherheit. Stromsparen hat für sie einen hohen Stellenwert. Diesen Wünschen begegnen wir mit neuen Produkten. Photovoltaik für Wohneigentümer Unser Produkt»BISolar«ermöglicht Eigentümern von Immobilien, eine Photovoltaik- Anlage auf ihrem Haus zu pachten. Dies erspart dem Kunden nicht nur die Investition, sondern auch die Installation, Wartung und Instandhaltung der Anlage. Über einen Energiedachrechner auf unserer Website lassen sich innerhalb kürzester Zeit der realistische Solarstromertrag berechnen und ein passgenaues Angebot erstellen. Nachdem die Vergütung für selbst produzierten Solarstrom stark gesunken ist, ist nicht mehr der größtmögliche Stromertrag das Ziel. Stattdessen sollte eine Photovoltaik-Anlage den eigenen Stromverbrauch weitestmöglich decken. Die finanziellen Vorteile errechnen sich dann aus der Summe des nicht mehr benötigten Bezugs und der Einspeisevergütung für den nicht genutzten Strom. Die Anlage pachtet der Hauseigentümer übrigens für mindestens 18 Jahre. Verbraucht er mehr Strom, als die Photovoltaik-Anlage produziert, liefern wir die entsprechende Differenz. Im umgekehrten Fall wird der überschüssige Solarstrom ins Stromnetz abgegeben und nach gesetzlichen Vorgaben vergütet. So können BISolar-Nutzer nicht nur umweltfreundlich Strom erzeugen und CO 2 einsparen, sondern auch private Kosten reduzieren. Intelligente Steuerung von Wohnräumen Unsere App»BIHome«steuert Heizungen bzw. elektrische Geräte und überwacht Türen, Fenster und Rauchmelder über das Smartphone. Von unterwegs lässt sich mit der App beispielsweise die Wohnung auf die gewünschte Temperatur bringen. Verlässt man das Haus, verrät die App, ob im Haus noch Fenster oder Türen offen sind. Da BIHome ausschließlich über Funk arbeitet, müssen keine Kabel verlegt oder Wände aufgebohrt werden. Temperaturregelung in Wohnräumen über Tablet oder Smartphone Kontrolle von Fenstern und Türen mittels App 26 27
17 Bielefelder StadtBahn bielefriend Tim Seelbach STUDIERENDER IM BEREICH»SOZIALE ARBEIT UND DIAKONIE IM GEMEINWESENIch wohne direkt an der Linie 2, die im Dezember bis nach Altenhagen verlängert wurde. Ich nutze die StadtBahn beinahe täglich wenn ich meine Eltern, meine Verlobte und Freunde besuche oder zur Uni fahre. Vor allem für meine Tätigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit profitiere ich von der Verlängerung der Strecke. Außerdem wird die Stadt durch weniger Verkehrsaufkommen entlastet.«vorbild FÜR UMWELTFREUNDLICHE MOBILITÄT Ob flexible Mobilität, moderne Telekommunikation, umweltfreundliche Energieerzeugung oder attraktive Freizeitangebote alle Tochterunternehmen der Stadtwerke Bielefeld haben ein gemeinsames Ziel: die Stadt für ihre Einwohner und Besucher noch lebenswerter zu gestalten. Produkte und Services, aber auch Projekte und Veranstaltungen sind dabei nicht nur zukunftsgerichtet, sondern gehen ganz gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der großen und kleinen Bielefelder ein und decken so alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ab. So wird Umweltbewusstsein jeden Tag gelebt und regt zum Mit- und Nachmachen an. 28
18 MOBIEL Stete Netzunterhaltung: Feinschliff an den Schienen im Tunnel Bielefelder Mobilität erhält Bestnoten Vielseitig & kundenorientiert Verbrauchernah und nachhaltig sind die Dienstleistungen aller Tochterunternehmen der Stadtwerke Bielefeld Gruppe. Ob mit vorausschauender Energieversorgung, bürgerfreundlichen Mobilitätskonzepten, Freizeit- und Erholungsangeboten, leistungsfähiger Telekommunikation oder einer umweltfreundlichen Abfallentsorgung bei der Versorgung unserer Stadt steht stets die Lebensqualität in Bielefeld und der Region im Fokus. Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt lässt sich unter anderem an ihrer verkehrstechnischen Infrastruktur ablesen. Bielefeld ist anderen Städten hier ein ganzes Stück voraus dank den vielseitigen Investitionen der mobiel GmbH. Erweiterung des Stadtbahn-Netzes Bielefeld war in den vergangenen fünf Jahren die am schnellsten wachsende Großstadt Nordrhein-Westfalens: Wohnten hier 2010 noch gut Einwohner, stieg die Einwohnerzahl bis Mitte 2015 kontinuierlich auf mittlerweile über Dies verändert auch die Anforderungen an den öffentlichen Personennahverkehr: Wo neue städtische Verdichtungsräume entstehen, ist deren Anbindung an Bus- und Bahnlinien erforderlich. Vorausschauend erweiterte die mobiel die Linie 2 bis Altenhagen hinein in eines der wenigen Stadtgebiete, in denen künftig großflächig Neubauten entstehen. Die Stadtbahn ist und bleibt das Herzstück des ÖPNV in Bielefeld. Im Dezember 2015 konnten wir mit der Verlängerung der Linie 2 von Milse bis Altenhagen nach 13 Jahren wieder ein Stück Stadtbahn-Erweiterung in Betrieb nehmen. Dies war ein wichtiger Schritt zum notwendigen, kontinuierlichen Ausbau des Stadtbahn- Netzes, um dem Wunsch vieler Bielefelder nach mehr Lebensqualität, Klimaverträglichkeit und Erreichbarkeit gerecht zu werden. Sämtliche Erweiterungen des Stadtbahn- Netzes haben in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich zum Erfolg des öffentlichen Nahverkehrs beigetragen: Seit Aufnahme des Stadtbahn-Betriebs im April 1991 stiegen die Fahrgastzahlen um mehr als 150 % erhöhte sich die Zahl der Fahrgäste auf 58,2 Mio. (Vorjahr: 57,7 Mio.). Deshalb ist es wichtig, den Stadtbahn-Ausbau weiter fortzusetzen, z. B. in Richtung Sennestadt, Hillegossen oder durch Verlängerung der Linie
19 BBF mobiel-app im Test Kampagnenmotiv»Wir sind mittendrin«(v. l.) Mehr als Bielefelderinnen und Bielefelder nutzen bereits die mobiel-app mobiel-app verwirklicht Endspurt oder gemütliches Schlendern auf dem Weg zur Haltestelle? Dank der neuen mobiel- App hat man jederzeit den Überblick, wann der Bus oder die Stadtbahn tatsächlich abfährt. Unabhängig davon, ob man als Kunde mit Bus oder Stadtbahn unterwegs ist, die App begleitet auf Wunsch auch mit einer Fußweg-Navigation. Sie hilft Ortsunkundigen, an der richtigen Haltestelle auszusteigen, oder erkennt per GPS den Standort und weist den direkten Weg zur nächstliegenden Haltestelle. Die App hat neben dem Fahrplan zahlreiche andere Funktionalitäten zu bieten: Um mit Bus oder Bahn zu fahren, braucht man nicht extra nach Kleingeld zu suchen. Über die App ist ein Ticket bequem online erhältlich. Und bei Kontrollen genügt es, das Ticket auf dem Display vorzuweisen. Außerdem gibt die App nützliche Tipps, Angebote und aktuelle Informationen. So kann man Störungen zur Strom-, Gas-, Trinkwasser- oder Fernwärmeversorgung melden und erreicht entsprechende Ansprechpartner telefonisch mit nur einem Klick. Auch wer eine defekte Straßenlaterne entdeckt, kann dies per App mitteilen. Die Stadtbahn als Filmkulisse Auch Profi-Fußballer fahren Stadtbahn wenn sie von den Vorteilen überzeugt sind. Einen augenzwinkernden Spot drehte mobiel mit den Fußballern von Arminia Bielefeld. Wir sind mittendrin Jeden Tag machen die Fahrerinnen und Fahrer von mobiel den Alltag der Fahrgäste ein Stück leichter. Sie bringen sie zur Arbeit, zur Schule, zum Sport oder zum Shoppen begleiten sie Tag und Nacht. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, und stets steht die Pünktlichkeit ihrer Linie im Licht der Öffentlichkeit. Mit einer Kampagne und einem Film ließ mobiel den Alltag als Bus-Fahrerin oder Stadtbahn-Fahrer lebendig werden. Und warb ein wenig um Verständnis, warum es trotz ihres tollen Einsatzes zu Verspätungen kommen kann. Gutes Abschneiden in Kundenumfrage Im bundesweiten Kundenbarometer konnten wir mit Platz 6 wieder eine Top-Ten-Platzierung erreichen. Diese Beurteilung für das Jahr 2015 ist besonders erfreulich, da wir unseren Fahrgästen mit einer monatelangen Unterbrechung der Linie 3 von Stieghorst in die Innenstadt und Beeinträchtigungen im Busverkehr durch Straßenbaustellen besondere Belastungen zumuten mussten. Wir freuen uns, dass die Einwohner unserer Stadt sehen, wie viel Engagement unsere Mitarbeiter jeden Tag aufbringen. Ob Wege zur Arbeit, zur Schule, zum Sport oder Shoppen unser Team vereinfacht das Leben in der Stadt. Freizeitspaß für Jung und Alt Öffentliche Schwimmbäder stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung, wachsenden Kundenwünschen zu entsprechen. Einerseits sind attraktive Erlebnisangebote gefragt, zugleich eine Optimierung der Kosten, damit die Einrichtungen ihre Preise stabil halten können. Gadderbaumer Freibad kernsaniert Ein Bürgerbescheid brachte 2013 den Neubau des Freibads Gadderbaum auf den Weg. Nach rund zwei Jahren Planung und Umsetzung entstand ein modernes Freibad mit drei Becken: einem Planschbereich, einem Schwimmer- / Nichtschwimmer-Bereich und einem Becken mit Sprungturm. Erwärmt wird das Wasser unter anderem mithilfe der Sonne: Auf dem Dach des Hauptgebäudes befindet sich eine Solarabsorberanlage, durch die die Sonnenwärme das Wasser umweltfreundlich auf angenehme Temperaturen bringt. 3,4 Millionen Euro investierte die Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH in die Sanierung. Ein erheblicher Teil dieses Geldes floss in Ausstattungsdetails, damit auch Ältere und Menschen mit Einschränkungen einen ungetrübten Badespaß genießen können. Gastro-Bereich der Ishara-Sauna umgebaut Die Sauna des Ishara-Bads ist ein beliebtes Freizeit- und Wellness-Angebot in Bielefeld. Damit sie noch mehr an Attraktivität gewinnt, wurde der Gastro-Bereich komplett erneuert: Klare, helle Linien und Formen unterstreichen die moderne, gepflegte Atmosphäre und sind optisch ein perfekter Kontrast zu den neuen Tischen und Stühlen aus dunklem Holz. Bänke mit Kissen laden zum gemütlichen Entspannen ein. Umgebauter Gastrobereich in der Ishara-Sauna Plan des Freibades Gadderbaum Download Download Arminia-Film Imagefilm 32 mobiel-app ios mobiel-app Android»Wir sind mittendrin«33
20 BITEL Neubau mit moderner Media-Anbindung Damit ein Haus für Mieter und Eigentümer attraktiv bleibt, braucht es eine leistungsfähige Media-Anbindung. So wie das Bielefelder Wohnquartier»Wohnen am Park«, bestehend aus neun Neubauten mit mehr als 80 Wohneinheiten. Die dort geschaffenen Kommunikationsverbindungen sind zukunftsweisend: Die BITel verlegte mehr als Meter leistungsfähige Glasfaserkabel und bietet so jeder Wohnpartei attraktive Paketlösungen für eine moderne Telekommunikation. Als Anbieter von Kabelfernsehen betritt das Unternehmen Neuland. Die Wohnungen werden standardmäßig mit Fernsehprogramm versorgt, das durch den Bauträger bzw. Vermieter über die Nebenkosten abgerechnet wird. Weitere TV-Projekte sind in Planung. Neue Übertragungsgeschwindigkeiten in Ubbedissen und Babenhausen Die BITel baut DSL-Netze vor allem dort aus, wo das Internet bisher langsam war. Eine Drosselung der Datenübertragung, wie andere Anbieter sie bei starker Nutzung praktizieren, gibt es nicht. Für BITel-Kunden in Ubbedissen und Babenhausen sind dank neuer Leitungen nun Übertragungen von bis zu 16 Mbit / s möglich. Ist der Anschluss weniger als 500 Meter vom Verteilerkasten entfernt, beträgt die Geschwindigkeit sogar bis zu 50 Mbit / s. Die neuen Leitungen stehen exklusiv für BITel- Kunden bereit ohne zusätzliche Kosten. Wie schnell muss mein Anschluss sein? DSL Mbit / s: Zum Abrufen von Mails, das Stöbern im Internet, Online-Banking und -Shopping. Auch das Herunterladen kurzer Videos ist möglich. DSL 6000 bis zu 6 Mbit / s: Internettelefonie, Online-Spiele, Multimedia-Anwendungen und Filmabrufe DSL bis zu 16 Mbit / s Im Internet fernsehen, den Anschluss mit mehreren Familienmitgliedern zeitgleich teilen VDSL 25 bis 50 Mbit / s: Video on Demand und Internet-Fernsehen in HD-Qualität Baubegehung im Neubaugebiet»Wohnen am Park«Die BITel verlegte 2015 rund 658 Kilometer Glasfaserkabel (v. l.) Highspeed-Surfen durch moderne Breitbandnetze Schnelle Netze, attraktive Konditionen Um aktuellen Kundenanforderungen gerecht zu werden, plant, implementiert und betreibt die BITel individuelle Netze für die gesamte Daten- und Sprachkommunikation. Außerdem beliefert sie die Bielefelder Internet-Dienstanbieter und Netzbetreiber mit unterschiedlichen Produkten auf Basis eigener, moderner Breitbandnetze. Auch die Anforderungen an Kommunikationsnetze steigen mit dem wachsenden Datenvolumen. Glasfaserkabel ermöglichen inzwischen Datenübertragungsraten von bis zu Mbit pro Sekunde dem 200-fachen herkömmlicher Kupferleitungen
21 INTERARGEM Uwe Raukohl und Waleri Müller (v. l.) im Führerstand des Abfallbunkers der MVA Bielefeld Wirtschaftlich & verantwortungsvoll Neue Tochter ergänzt umweltfreundliches Energiekonzept Mit der Mehrheitsübernahme an der Interargem haben wir zum 1. Januar 2016 unser Kerngeschäft weiter ausgebaut. Die Erzeugung von umweltfreundlicher Energie auf der Basis effizienter Kraft- Wärme-Kopplung mit positiver CO 2 -Bilanz passt hervorragend zu unserem Energiekonzept. Wesentlich früher als ursprünglich geplant konnten die Stadtwerke Bielefeld die Mehrheit an der Interargem übernehmen und ihre Beteiligung zum auf nunmehr 91,9 % erhöhen. Die verbleibenden 8,1 % werden von elf kommunalen Gesellschaftern der Region gehalten. Mit der Mehrheitsübernahme leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine klimaschonende Energieversorgung in Bielefeld. Darüber hinaus wird unser Kerngeschäft um eine weitere Aufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge ergänzt: die Entsorgung. Die Interargem übernimmt mit ihren beiden Verbrennungsanlagen in Bielefeld und Hameln eine zentrale Rolle bei der thermischen Behandlung und energetischen Verwertung von Abfällen in der Region. Mit einer Verbrennungskapazität von ca Tonnen Abfall in Bielefeld und Tonnen Abfall sowie Tonnen Altholz in Hameln deckt sie den regionalen Bedarf der thermischen Abfallbehandlung. Ein anlagenübergreifendes Stoffstrom-Management sichert dabei die optimale Auslastung der Anlagen sowie ein höchstes Maß an Entsorgungssicherheit für unsere Kunden. Umweltfreundliche Energieerzeugung aus regionalen Abfällen Bei der thermischen Abfallbehandlung wird die bei der Verbrennung frei werdende Energie genutzt und mittels Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Fernwärme umgewandelt. Auf diese Weise wurden im Jahr 2015 an den beiden Standorten 334 Mio. kwh Strom und 564 Mio. kwh Fernwärme erzeugt. Dies entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von ca Haushalten an elektrischer Energie bzw Haushalten an Wärme. Die Energieerzeugung zeichnet sich zudem durch ihre positive CO 2 -Bilanz aus, da der Energieträger Abfall zu etwa 50 % aus biogenen Stoffen besteht und die daraus erzeugte Energie als klimaneutral gilt. Im Vergleich zur alternativen Erzeugung von Strom und Fernwärme vermeidet die Interargem jährlich etwa Tonnen fossiler CO 2 -Emissionen. Energie aus Abfall Durch die effiziente Nutzung der im Brennstoff Abfall enthaltenen Energie werden jährlich etwa t Kohle und 68 Mio. m 3 Erdgas substituiert. Triple-Tower der MVA Bielefeld Kontrollgang an den Reaktoren der Abgasreinigungsanlage der MVA Hameln Greifer zur Bestückung der Verbrennungsanlagen im Abfallbunker der MVA Bielefeld (v. l.) 36 37
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