edition Glauben gestalten
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- Bärbel Ziegler
- vor 7 Jahren
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1 edition Glauben gestalten
2 2 Inhaltsverzeichnis Einstiegsmodul: Wie ist mein Glaube geprägt? 4 Modul I: Impulse aus der Monastik Modul II: Impulse aus der Scholastik Modul III: Impulse aus der Reformation Modul IV: Impulse aus der Heiligung Modul V: Impulse aus der Charismatik Modul VI: Impulse aus der Sozialethik Schlussmodul: Ausblick Anhang: Entwicklungen in der Kirchengeschichte Jedes Modul ist so aufgebaut, dass es in ca. einer Stunde bearbeitet werden kann. Wir schlagen folgende Zeiteinteilung vor: Einstieg: 5-10 Impuls: Wahl einer Übung oder Vertiefung: 5-15 Symbole: Bibeltext mit Lesemethode aus «Begegnungsort Bibel» besondere Aktivität regelmässige Übung
3 3 Einheit statt Einheitsbrei Die Liebe Gottes lässt Unterschiede zur Bereicherung werden. Das sehen wir in der Dreieinigkeit: Gott offenbart sich in drei unterschiedlichen Personen, die vollkommen eins sind Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dieses Geheimnis kann zum Schlüssel werden, wenn es um das grosse Anliegen christlicher Einheit geht. Auf Schatzsuche Es gibt verschiedene Formen und Gestaltungsmöglichkeiten des christlichen Glaubens. Sie bergen Schätze, die das Leben bereichern und neue Sichtweisen auf Gott eröffnen. Davon sind wir als VBG überzeugt. Dieses Heft soll dazu anregen, unterschiedliche Ausprägungen zu entdecken. VBG Christsein in Beruf, Studium und Schule «Glauben gestalten» ist das dritte Heft der Reihe editionvbg. Ebenfalls erhältlich: «begründet glauben» und «Begegnungsort Bibel» (siehe Seite 42)
4 5 Einstiegsmodul: Wie ist mein Glaube geprägt? I. Einstieg A: MIT FRAGEN B: MIT ZITATEN Welche Erfahrungen kommen dir in den Sinn, die deinen Glauben mitgeprägt haben? «Wenn ich in einen Gottesdienst gehe, dann muss es dort auf jeden Fall geben». Wie würdest du den Satz vervollständigen? Was lösen die folgenden Zitate bei dir aus? «Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.» Eugène Ionesco (Schriftsteller, ) «Die Siege habe ich gefeiert. Aber geprägt haben mich die Niederlagen.» Karl Schranz (Skirennfahrer, geb. 1938) II. Impuls Wo sich Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus beschäftigten, suchten sie nach Formen, um ihrem Glauben Gestalt zu geben. So entstanden im Verlauf der Geschichte verschiedene Ausprägungen des Glaubens. Diese sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Jede Ausprägung setzt Schwerpunkte und betont gewisse Aspekte des Evangeliums besonders stark. Dieses Heft leitet aus wichtigen geschichtlichen Entwicklungen Impulse für die Gestaltung des Glaubens ab. Dahinter steht die Überzeugung, dass ein gesunder Glaube in Jesus Christus als Zentrum verwurzelt ist und Elemente aus unterschiedlichen christlichen Ausprägungen umfasst.
5 6 Auf dieser Doppelseite findest du sechs Ausprägungen des Glaubens mit ihren Schwerpunkten und einer möglichen Selbstaussage. Eine detaillierte Beschreibung jeder Ausprägung findest du in den Modulen I-VI. Überlege dir bei jeder Ausprägung, wie stark sie auf deinen gelebten Alltagsglauben zutrifft (1=, 5 = trifft stark zu). Trage deine Resultate in das Spinnendiagramm auf Seite 8 ein. Betrachte das entstandene persönliche Glaubensdiagramm. Was fällt dir auf? Aus der Monastik Gott wird als Schöpfer geehrt. Dazu gehört ein grundsätzliches Ja zur Welt. Freudig und mit allen Sinnen zu leben ist ein Ausdruck der Gottesbeziehung. Zur Begegnung mit Gott führen Stille und das kontemplative Gebet. «In der Stille komme ich vor Gott zur Ruhe. Hier kann ich verweilen und mich seiner Liebe öffnen. Mit der ganzen Natur stimme ich ein in das Lob des Schöpfers.» Aus der Scholastik Der Verstand ist eine Gabe Gottes. Forschen und Nachdenken führen näher zu Gott. Es gibt nur eine Wahrheit Erkenntnisse des Glaubens und der Wissenschaft widersprechen sich daher nicht. «Es ist mir wichtig, dass mein Glaube in sich stimmig und plausibel ist. Ich erlebe Gottes Wirken, wenn mir beim Nachdenken ein Gedankenblitz kommt. Für mich zentral: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis.» Aus der Reformation Die Beschäftigung mit der Bibel ist für den Glauben entscheidend wichtig. Zentral ist die Entdeckung, dass Gott gnädig ist. Es geht um die Botschaft vom geschenkten Heil. «Ich gehe den Texten der Bibel auf den Grund und versuche, sie in mein Leben zu übertragen. Ich staune darüber, dass Gott alle Menschen liebt, so wie sie sind. Aus dieser Gewissheit lebe ich.»
6 7 Aus der Heiligung Zur Nachfolge Christi gehört das Einüben guter Gewohnheiten und Haltungen. Damit einher geht eine Abgrenzung von gott- und menschenfeindlichen Entwicklungen. «Ich achte auf meine Worte und Gedanken, denn in ihnen zeigt sich, wie es wirklich um mein Herz steht. Ich bekenne regelmässig meine Sünden und versuche auch in den kleinen Dingen so zu leben, wie es Gott gefällt.» Aus der Charismatik Gott ist erfahrbar. In konkreten Erlebnissen zeigt er sich spürbar nahe. Sein Geist schenkt verschiedene Gaben, die jeden Menschen einmalig machen nicht zum Selbstzweck, sondern zum Dienst an der Gemeinschaft. «Ich spreche mit Gott wie mit einem Freund und er mit mir. Ich habe ein Gespür für die geistliche Atmosphäre eines Ortes. Ich nehme Gottes Zusagen beim Wort und lebe in seiner Freiheit.» Aus der Sozialethik Alle Menschen sind Abbild Gottes, gerade auch solche am Rande der Gesellschaft. Daraus folgt ein starkes soziales Engagement und der Einsatz für menschengerechte Strukturen. «Ich setze mich ein für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Mein Herz schlägt für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen. Ich suche Möglichkeiten, Gottes Liebe durch konkrete Hilfe weiterzugeben.»
7 8 Wie mein Glaube geprägt ist: Monastik Scholastik Sozialethik Reformation Charismatik Heiligung III. Austausch A: MIT DIAGRAMM B: MIT FRAGEN Überlege dir, weshalb manche Ausprägungen auf deinem Diagramm stärker sind als andere. Teile mit den Anderen, welche Gründe dir in den Sinn kommen. Vergleicht eure Diagramme in der Gruppe. Sind alle Diagramme ähnlich oder eher unterschiedlich? Was fändet ihr besser für die Gruppe? Auf welche Weise kommt dein Glaube im Alltag zum Ausdruck? War das schon immer so? Welche positiven oder negativen Erlebnisse haben deinen Glauben geprägt?
8 9 IV. Vertiefung A: MIT BIOGRAPHIE B: MIT BIBELTEXT _ Überlege dir, wie dein Glaubensdiagramm in der Vergangenheit ausgesehen hätte. Gibt es Unterschiede zu heute? Siehst du für die Zukunft eine Entwicklungsrichtung, die du gerne anstreben möchtest? _ Stell dir dein bisheriges Glaubensleben als Bach vor (du kannst ihn auch zeichnen). In was für einer Gegend liegt die Quelle, wo nahm der Bach seinen Anfang? Wann gab es Hindernisse, Schluchten, Seen? Wie floss das Wasser an den verschiedenen Stellen tief und still, schnell und laut? Wie waren der Wasserstand und die Qualität des Wassers? Sprich mit Gott über das, was dich bei dieser Übung bewegt. Lies die Geschichte einzelner Personen in der Bibel. Überlege dir, wie sie Gott in den unterschiedlichen Phasen ihres Lebens erfahren haben oder welche Aspekte des Glaubens ihnen zu verschiedenen Zeiten wichtig waren. Siehst du Parallelen zu deinem Leben? Geeignete Texte sind z.b. das Buch Ruth, das Buch Esther, Auszüge aus der Geschichte von Abraham (1 Mose 12-24), Josef (1 Mose 37-50) oder Paulus (Apostelgeschichte 9 und 13-28). Weiterführende Literatur: Richard Foster, «Viele Quellen hat der Strom. Aus dem Reichtum der Glaubensgeschichte schöpfen», SCM R. Brockhaus, 368 Seiten, Richard Foster, «Nachfolge feiern: Geistliche Übungen neu entdeckt», SCM R. Brockhaus, 176 Seiten, 2010.
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