Helaba Volkswirtschaft/Research

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1 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Cluster trifft Megatrend: Eine erfolgreiche Verbindung in Thüringen (Teil 1)

2 Herausgeber: Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Volkswirtschaft/Research Redaktion Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin/Leitung Research MAIN TOWER Neue Mainzer Straße 52-58, Frankfurt am Main Telefon 0 69/ , Telefax 0 69/ Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

3 Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirtin /Leitung Research Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die Natur lehrt uns, die Vorteile gut vernetzter Strukturen zu nutzen. So erweisen sich diese als äußerst stabil und auch als Quelle des Ertrages. Ähnlich verhält es sich mit wirtschaftlichen Vernetzungen. Sie stabilisieren die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Produktionsstufen und schaffen damit für die beteiligten Unternehmen eine bessere Basis für ihre Erträge. Moderne Netzwerke werden üblicherweise als Cluster bezeichnet. Unter einem Cluster versteht man Vernetzungen von Unternehmen einer Branche, die eng mit Zulieferern, Universitäten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten und eine gewisse überregionale Bedeutung haben. Der Erfolg eines Clusters ergibt sich jedoch nicht von selbst. Neben einer gut funktionierenden Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen bedarf es auch günstiger Standortfaktoren. Dies gilt auch für die Cluster in Thüringen. So sind beispielsweise geografische Lage und Infrastruktur wesentliche Faktoren für das Thüringer Cluster Logistik. Die günstigen Naturgegebenheiten haben die Basis für weitere Cluster in Thüringen gelegt. Zu nennen wären hierbei u.a. Landwirtschaft/ Ernährung, aber auch die Freizeitbranche. Wir untersuchen in der vorliegenden Studie insbesondere diese Cluster mit Bezug zu den natürlichen Standortvorteilen und schließen mit dem Logistik- Cluster ab. Beflügelt werden Cluster, wenn sie auf Megatrends treffen. Genau dies ist der Fall in Thüringen. Von dem Megatrend Globalisierung kann sowohl in Deutschland insgesamt als auch in Thüringen der Sektor Industrie besonders profitieren. Die günstige Kostenstruktur in Thüringen mit Lohnstückkosten 10 % unter dem Bundesdurchschnitt in Kombination mit innovativen Produkten und Produktionsprozessen ist die Basis für ein nachhaltig starkes Wachstum dieses Wirtschaftsbereichs. Die industriellen Cluster sowie der Bereich Bildung und Forschung werden in einer gesonderten Studie erarbeitet. Für das Jahr 08 ist eine fortgesetzte Dynamik zu erwarten. Mit einer Rate von 2,1 % wird das Wachstum in Thüringen sogar die Rate des Vorjahres (2,0 %) leicht überschreiten. So mag das Zusammentreffen von Cluster und Megatrends nicht unwesentlich dazu beitragen, dass selbst in unruhigen Zeiten die wirtschaftliche Aktivität ein hohes Momentum behält. Ihre Dr. Gertrud R. Traud 3 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

4 Inhalt Seite Zusammenfassung 5 1 Übersicht: Cluster in Thüringen Regionale Verteilung der Arbeitsplätze Definition Cluster National und/oder regional bedeutsame Cluster in Thüringen 8 2 Ausgewählte Thüringer Cluster Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe Forstwirtschaft, Holz- und Papiergewerbe Freizeitbranche Logistik 13 3 Ausblick: Cluster und Konjunktur Weltwirtschaftliche Abkühlung, aber keine Minusgrade Deutschland wächst mehr als solide Thüringen behält Wachstumstempo bei 15 4 Megatrends und Cluster Interaktion zwischen Megatrends und Clustern Industrie-Cluster: Auftragslage signalisiert hohes Niveau Inflation: Steigende Rohstoffpreise machen sich bemerkbar Megatrend Demografie: Herausforderung für die Cluster Staatsverschuldung als Belastungsfaktor 4.6 Arbeitsmarkt noch kein Engpassfaktor für die Cluster 21 Redaktionsschluss: 30. Mai 08 4 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

5 Zusammenfassung Autor: Barbara Bahadori Telefon: 0 69/ research@helaba.de Cluster Auffällig ist, dass etliche Branchen aufgrund der natürlichen Gegebenheiten in Thüringen vermehrt angesiedelt sind und dann auch ein national bedeutsames Cluster bilden wie Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe oder Forstwirtschaft und Holz-/Papiergewerbe. Die geografische Lage zusammen mit der guten Verkehrsanbindung sorgen wiederum für eine erhöhte Niederlassung von Unternehmen der Logistik. Zudem stellt die industrielle Tradition in Thüringen einen Kristallisationspunkt für eine Vielzahl von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes dar, so dass auch hier Cluster über die Region hinausstrahlen. Dienstleister aus den nicht-staatlichen Sektoren sind im Vergleich zur bundesdeutschen Beschäftigungsdichte eher unterrepräsentiert. Hier haben sich dennoch regionale Schwerpunkte z. B. um die Thüringer Hochschulen gebildet. Auch die Freizeitwirtschaft nutzt die geistigen Wurzeln ebenso wie die natürlichen Voraussetzungen des Landes. Insgesamt ist die Wirtschaftsstruktur Thüringens stärker diversifiziert als beispielsweise in Hessen, wobei der Anteil der Thüringer Industriebeschäftigten höher ist. Diese Industrieorientierung spiegelt sich auch in den Clustern Thüringens wider: 19,2 % der Thüringer Beschäftigten haben einen Arbeitsplatz in den industriellen Clustern, 14,7 % bei Dienstleistern und 2,6 % in der reinen Land- und Forstwirtschaft. In dieser Studie werden zunächst die Cluster mit Bezug zu den natürlichen und kulturellen Standortvorteilen Thüringens analysiert. Die Logistik, die sich ja auch auf natürliche Gegebenheiten wie die geografische Lage stützt, bildet den Abschluss. Die rein industriellen Cluster werden zusammen mit dem Bereich Bildung und Forschung in einer gesonderten Studie untersucht. Konjunktur Insgesamt ist 08 mit einer Wachstumsrate von 2,1 % in Thüringen zu rechnen. Dabei wird die Thüringer Industrie wieder zu den Wachstumsbringern zählen, wenn auch mit vermindertem Tempo. Dies sind insgesamt gute Vorraussetzungen für die natürlichen und industriellen Cluster Thüringens. Megatrends Die Globalisierung bleibt auch in den kommenden Jahren als Trend erhalten. Ursache dafür sind die neuen Wachstumspole in Asien und der EU. Dies stimuliert zunächst die Logistik, ist aber auch für die deutsche Investitionsgüterindustrie sehr wichtig. Bildung und Forschung sind in diesem Zusammenhang bedeutsam, um zum einen die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft zu stärken. Zum anderen werden die Folgen für Klima und Umwelt, die das rasche Wachstum in den rising stars langfristig mit sich bringen wird, die Forschung weiter fordern. Des Weiteren ist Nachhaltigkeit ein Faktor, den angesichts der Ressourcenknappheit, nicht nur die Industrie, sondern auch der Bereich Landwirtschaft/Ernährung und das Holz-Cluster vermehrt fokussieren müssen. Hier gilt es, langfristige Lösungen zu suchen, sonst werden die positiven Impulse aus den neuen Wachstumspolen von der inflationären Effekten ausgebremst. Thüringen ist in dem Spektrum der Megatrends solide aufgestellt. 5 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

6 1 Übersicht: Cluster in Thüringen 1.1 Regionale Verteilung der Arbeitsplätze Hohe Beschäftigungsdichte in Thüringen In Thüringen arbeiten rund sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Es stellt sich die Frage, ob dies viel oder wenig ist. Die Antwort ist vielleicht überraschend. Denn Thüringen erreicht 96 % der gesamtdeutschen Beschäftigungsdichte (Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 100 Einwohner). Eventuell könnte der Einwand kommen, dass der Anteil der Teilzeitarbeitenden in den neuen Ländern tendenziell höher ist und somit die Beschäftigung überschätzt wird. Dies kann entkräftet werden, denn beim Arbeitsvolumen pro Einwohner erzielt das Bundesland mit 96 % ebenfalls fast den gesamtdeutschen Durchschnitt. Das Thüringer Arbeitsniveau übersteigt damit manch altes Bundesland und den ostdeutschen Durchschnitt. Viele Arbeitsplätze in Mittel- und Südthüringen Anteil der lokalen soz.versicherungspf. Beschäftigten, bzw. der Einwohnerzahl an Thüringen, Juni Erfurt, Stadt Jena, Stadt Gera, Stadt Eisenach, Stadt Weimar, Stadt Suhl, Stadt Gotha Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 4 4 Saale-Orla-Kreis Schmalk.-Mein. Wartburgkreis Saalfeld-Rudolst. Ilm-Kreis Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Einwohner Unstrut-Hainich Eichsfeld Greiz Nordhausen Altenburger L. Saale-Holzland Weimarer Land Kyffhaeuserkr. Soemmerda Hildburghausen Sonneberg Leichte Konzentration der Arbeitsplätze in kreisfreien Städten Dabei sind die Arbeitsplätze in Thüringen weitgehend entsprechend des Bevölkerungsanteils der Landkreise bzw. kreisfreien Städte verteilt. Allerdings sind in den kreisfreien Städten tendenziell überproportional viele Stellen zu finden, was mit ihrer Funktion als Oberzentren zu tun hat. Erfurt sticht in diesem Zusammenhang hervor. Gleichwohl stellt die Landeshauptstadt ein Sonderfall dar, bietet sie doch besonders in der Verwaltung eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten. 1.2 Definition Cluster Cluster sind regionale Netzwerke Netzwerke statistisch nicht erfassbar, deshalb behelfsweise Beschäftigungsdichte Cluster sind regionale Netzwerke von Unternehmen einer Branche, die eng mit Zulieferern, Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten und eine gewisse überregionale Bedeutung haben. Zudem werden z. B. von Wirtschaftsförderungsgesellschaften Aktivitäten gestartet und unterstützt, die zu einer verstärkten Zusammenarbeit in der Region führen sollen, so dass in manchen Bereichen Initiativ-Cluster anzutreffen sind, die noch nicht das Gewicht und die überregionale Leuchtkraft ausgewachsener Clusterstrukturen haben. Organisierte Cluster (in dem obigen Sinne) sind in der amtlichen Statistik nicht nachweisbar, da der Vernetzungsaspekt nicht erfasst werden kann. Die regionale Häufung einer speziellen Branche kann man dagegen ermitteln und wird im Folgenden als Cluster im weitesten Sinne herangezogen. Die relevante Messgröße ist die Beschäftigungsdichte, gemessen in Arbeitnehmer in einer Branche pro 100 Einwohner. Es muss dabei auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zurückgegriffen werden, weil nur damit eine tiefe Untergliederung nach Branchen möglich ist. Ist die Beschäftigungsdichte in einer Thüringer Branche höher als im Bundesdurchschnitt, dann liegt auf Landesebene ein national bedeutsames Cluster vor. Daneben gibt es innerhalb Thüringens Cluster, die sich aufgrund einer höheren Beschäftigungsdichte in einem Landkreis bzw. kreisfreien Stadt im Vergleich zum Thüringer oder auch zum Bundesdurchschnitt nachweisen lassen. 6 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

7 Wirtschaftszweige Thüringens (WZ-Zweisteller) Beschäftigungsdichte in % von Deutschland Anteil an den soz.versich.pfl. Beschäftigten Thüringen insgesamt ,0 Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 234 0,4 Forstwirtschaft 230 0,2 Landwirtschaft und Jagd 219 2,5 Wasserversorgung 198 0,3 Recycling 185 0,3 Glasgewerbe, Herstell. von Keramik, Verarbeit. v. Steinen/Erden 184 1,5 Ledergewerbe 152 0,1 Erziehung und Unterricht 145 5,5 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 142 2,1 Baugewerbe 139 8,3 Rundfunk- und Nachrichtentechnik 128 1,0 Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln) 127 0,7 Herstellung von Metallerzeugnissen 122 3,6 Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik, Uhren 1 1,9 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 117 1,3 Abwasser- und Abfallbeseitigung und sonstige Entsorgung 113 0,6 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 113 7,2 Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen 113 2,2 Nachrichtenübermittlung 112 1,3 Herstell. von Büromaschinen, EDV-geräten und -einrichtungen 110 0,2 Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen 109 0,8 Ernährungsgewerbe 108 2,7 Interessenvertretungen sowie kirchliche und sonstige Vereinigungen (ohne Sozialwesen, Kultur und Sport) 106 1,8 Kraftfahrzeughandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen; Tankstellen 105 2,7 Grundstücks- und Wohnungswesen 97 1,1 Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 94 11,6 Papiergewerbe 94 0,5 Textilgewerbe 91 0,3 Erbringung von wirtschaftlichen Dienstleistungen, a. n. g. 89 9,4 Forschung und Entwicklung 89 0,5 Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und ohne Tankstellen); Reparatur von Gebrauchsgütern 88 6,8 Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung 87 1,3 Gastgewerbe 86 2,6 Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr; Verkehrsvermittlung 81 2,1 Kultur, Sport und Unterhaltung 77 1,0 Energieversorgung 76 0,7 Metallerzeugung und -bearbeitung 75 0,9 Vermietung beweglicher Sachen ohne Bedienungspersonal 74 0,2 Maschinenbau 72 2,9 Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 68 0,8 Mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundene Tätigk. 62 0,3 Handelsvermittlung und Großhandel (ohne Handel mit Kfz) 61 3,0 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 59 1,6 Kreditgewerbe 54 1,4 Bekleidungsgewerbe 47 0,1 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 46 0,8 Sonstiger Fahrzeugbau 43 0,2 Datenverarbeitung und Datenbanken 42 0,7 Versicherungsgewerbe 26 0,2 Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research 7 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

8 1.3 National und/oder regional bedeutsame Cluster in Thüringen Cluster setzen auf Naturgegebenheiten auf Auffällig ist, dass etliche Branchen aufgrund der natürlichen Gegebenheiten in Thüringen vermehrt angesiedelt sind und dann auch ein nationales Cluster bilden wie Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe oder Forstwirtschaft und Holz-/Papiergewerbe. Die geografische Lage zusammen mit der guten Verkehrsanbindung sorgt wiederum für eine erhöhte Niederlassung von Unternehmen der Logistik. Cluster in Thüringen Landwirtschaft und Ernährung Forstwirtschaft, Holz- und Papiergewerbe Freizeitwirtschaft Logistik Forschung und Bildung Elektrotechnik, Glasgewerbe Metallerzeugnisse Maschinenbau Kunststoff- und Gummiwaren Fahrzeugbau Industrielle Tradition als Bezugspunkt Zudem stellt die industrielle Tradition in Thüringen einen Kristallisationspunkt für eine Vielzahl von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes dar, so dass auch hier Cluster über die Region hinausstrahlen. Zwischen den fünf reinen industriellen Clustern bestehen vielfältige Beziehungen, die sich aus den Verbindungen der jeweiligen Unterbranchen ergeben. So können beispielsweise bestimmte Hersteller von Kunststoff- und Gummiwaren Produkte entwickeln und herstellen, die sowohl vom Maschinen- als auch dem Fahrzeugbau benötigt werden. Einige Cluster profitieren von Natur, Kultur und Infrastruktur Anteil Cluster an soz.versicherungspf. Beschäftigten Juni, in % Industriecluster dominieren Anteil Cluster an soz.versicherungspf. Beschäftigten Juni, in % Thüringen 5,2 Deutschland 3,5 3,6 4,1 5,1 5,4 6,0 4,2 4,9 4,0 Thüringen 3,6 2,9 2,9 Deutschland 3,8 3,2 1,3 1,1 2,1 1,4 1,9 Landwirt., Ernährung (WZ 01/15) Forstwirt., Holz/Papier (WZ 02//21) Freizeitwirtschaft (WZ 55/92) Logistik (WZ 60-63, 641) Forschung, Bildung (WZ 73/80) Elektrotechnik Glasgewerbe (WZ 30-33,261) Metallerzeugnisse (WZ 28) Maschinenbau (WZ 29) Kunststoff-/ Gummiwaren (WZ 25) Fahrzeugbau (WZ 34/35) Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Da als Maßstab die Beschäftigungsdichte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verwendet werden musste, entstehen in den staatlich dominierten Bereichen wie Forschung und Bildung leichte Verzerrungen, da in Thüringen der Beamtenstatus tendenziell weniger gewährt wurde als in den alten Bundesländern, so dass der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Staatssektor überzeichnet ist. Dienstleister aus den nicht-staatlichen Sektoren sind im Vergleich zur bundesdeutschen Beschäftigungsdichte eher unterrepräsentiert. Hier haben sich dennoch regionale Schwerpunkte z. B. um die Thüringer Hochschulen gebildet. Auch die Freizeitwirtschaft nutzt die geistigen Wurzeln ebenso wie die natürlichen Voraussetzungen des Landes. 8 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

9 Thüringer Cluster mit industriellem Schwerpunkt Insgesamt ist die Wirtschaftsstruktur Thüringens stärker diversifiziert als beispielsweise in Hessen, wobei der Anteil der Thüringer Industriebeschäftigten höher ist. Diese Industrieorientierung spiegelt sich auch in den Clustern Thüringens wider: 19,2 % der Thüringer Beschäftigten haben einen Arbeitsplatz in den industriellen Clustern, 14,7 % bei Dienstleistern und 2,6 % in der reinen Landund Forstwirtschaft. 2 Ausgewählte Thüringer Cluster Rein industrielle Cluster in Extra-Studie In dieser Studie werden zunächst die Cluster mit Bezug zu den natürlichen und kulturellen Standortvorteilen Thüringens analysiert. Die Logistik, die sich ja auch auf natürliche Gegebenheiten wie die geografische Lage stützt, bildet den Abschluss. Die rein industriellen Cluster werden zusammen mit dem Bereich Bildung und Forschung in einer gesonderten Studie untersucht, die binnen eines Jahres veröffentlicht wird. 2.1 Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe Hohe Beschäftigungsdichte Größtes Einzel-Cluster Im Ernährungsgewerbe und in der Landwirtschaft Thüringens sind mit bzw Personen nahezu gleich viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig. Der Anteil an den Beschäftigten Thüringens liegt in beiden Sparten über dem Bundesdurchschnitt, was zum Teil auf den Betriebsstrukturen in der Landwirtschaft beruht. Diese sind wie in allen neuen Ländern durch größere Einheiten geprägt, so dass die Bauernhöfe seltener als reine Familienbetriebe geführt werden können und Mitarbeiter eingestellt werden müssen. Insgesamt sind in dem Cluster Ernährungsgewerbe und Landwirtschaft 5,2 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen Thüringens angestellt. Es stellt damit das größte Einzel-Cluster dar, lässt man den staatlich dominierten Bereich Forschung und Bildung außen vor. Die Hauptgebiete, die landwirtschaftlich genutzt werden, befinden sich im Thüringer Becken, einer der fruchtbarsten Regionen in Deutschland. Thüringer Landwirtschaft*: Nutzung der fruchtbaren Böden Anteil der lokalen soz.versicher.pf. Beschäftigten an Branche, Juni Landwirtschaft* gedeiht wieder Bruttowertschöpfung, 1998 = 100 9% 8% 8% 7% 7% 7% 6% 6% 5% 5% Deutschland: real Thüringen: real Unstrut- Hainich- Kreis Gotha Saale- Orla- Kreis Greiz Saale- Wart- Holzland- burg- Kreis kreis Sömmerda Weimarer Kyff- Land häuser- kreis Saalfeld- Rudolstadt Deutschland: nominal Thüringen: nominal *WZ 01: Landwirtschaft u. Jagd Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research *WZ 01, 02, 05: Landwirtschaft u. Jagd, Forstwirtschaft, Fischerei/Fischzucht Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Landwirtschaft profitiert vom Preisanstieg Die Landwirtschaft ist mit einem Anteil von 88 % an der Wertschöpfung im primären Sektor (Fortwirtschaft 11 %, Fischerei/Fischerzucht 1 %) für diesen bestimmend. Bei nominaler Betrachtung des primären Sektors machten sich die weltweiten Preissteigerungen für landwirtschaftliche Produkte auch in Thüringen deutlich bemerkbar und die nominale Wachstumsrate lag mit 26 % um ein mehrfaches über dem realen Zuwachs von 7 %. Dennoch, im Rückblick über die letzten zehn Jahre, wurde mit dem nominalen Anstieg nur wieder 83 % der Wirtschaftsleistung von 1998 erreicht. Dies ist weniger als die reale Entwicklung, war doch die Phase der Preissenkungen bei landwirtschaftlichen Erzeugnisse über lange Jahre zu einschneidend. 9 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

10 Ernährungsgewerbe: Bekannte Spezialitäten Thüringens Anteil der lokalen soz.versicher.pf. Beschäftigten an Branche, Juni Genießen in Thüringen: Fleisch, Süßes und Alkoholika Anteil am Umsatz des Ernährungsgewerbes 11% Fleischverarbeitung 9% 8% 7% 7% 6% 5% 5% 5% Sonstige 41% % 7% 14% Schlachten (ohne Geflügel) Süßwaren Gotha Schmal- kalden- Meiningen Erfurt Weimarer Land Saalfeld- Rudolstadt Saale- Holzland- Kreis Altenburger Land Ilm- Kreis Hildburghausen 6% 5% 7% Dauerbackwaren Bier Backwaren Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Ernährungsgewerbe konzentriert auf Fleisch, Süß-/Backwaren, Alkoholika Die Ernährungswirtschaft knüpfte wie andere Branchen nach der Wiedervereinigung an vorhandenes Know-how an und ließ sich zum Teil an früheren Standorten nieder. So übernahm beispielsweise die Firma Stollwerk die Thüringer Schokoladenwerke in Saalfeld, die einst größte Schokoladenfabrik der DDR. Nach der Modernisierung arbeiten dort nun rund 6 Beschäftigte. Bei Gotha ist die August Storck KG aktiv. Zudem sind Fleisch- und Wurstwaren aus Thüringen fast schon Markenartikel an sich. Die Ausrichtung auf Fleisch, Süß- und Backwaren sowie Alkoholika findet sich in der Zusammensetzung des Umsatzes des Thüringer Ernährungsgewerbes wieder. Ernährungsgewerbe : Dynamisch Nominaler Umsatz: Veränderung gegenüber Vorjahr in % Thüringen Thüringen: Industrie Deutschland Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Erfolg auch im Ausland Das Umsatzwachstum in dieser Branche ist nicht nur in Thüringen, sondern auch bundesweit meist unterdurchschnittlich. nahm aber die Dynamik spürbar zu. Dies mag zum Teil ein Preiseffekt sein, der den Umsatz durch die gestiegenen Lebensmittelpreise nominal erhöht. Doch der starke Anstieg des Auslandsumsatzes im Ernährungsgewerbe (+28 %) zeigt, dass die Thüringer Produkte auch international gefragt sind und die Hersteller von der weltweit steigenden Nachfrage nach Nahrungsmittel überdurchschnittlich profitieren können. 2.2 Forstwirtschaft, Holz- und Papiergewerbe Kleinstes Cluster Das zweite Cluster, das sich auf die natürlichen Ressourcen Thüringens stützt, ist die Rund-ums - Holz-Gruppe. Mit einem Anteil von 1,3 % an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Thüringens stellt sie das kleinste Cluster dar. Dennoch ist der Bereich in Thüringen etwas ausgeprägter als im gesamtdeutschen Durchschnitt (1,1 %) und es gibt große Unternehmen mit mehr als 400 Beschäftigen wie Klausner Holz Thüringen, Pollmeier Massivholz, die Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal und P-Well. 10 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

11 Holz-Cluster: Natürliche Ressourcen vor Ort nutzen Anteil der lokalen soz.versicher.pf. Beschäftigten an Cluster, Juni in % Schwerpunkt: Holzgewerbe in Thüringen Anteil an soz.versicherungspf. Beschäftigten an Cluster, Juni in % 19% Thüringen Deutschland 11% 10% 9% 7% 51% 48% 36% 46% 5% 5% 5% 5% 13% 7% Saale- Orla- Kreis Wartburgkreis Ilm- Kreis Eichsfeld Schmal- Sonneberg kalden- Meiningen Altenburger Land Saale- Holzland- Kreis Saalfeld- Rudolstadt Forstwirtschaft Holzgewerbe Papiergewerbe Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Holz-Cluster nutzt natürliche Ressourcen vor Ort Innerhalb des Holz-Clusters ist das Holzgewerbe die größte Branche mit den regionalen Schwerpunkten im Saale-Orla-, Wartburg- und Ilm-Kreis sowie dem Landkreis Eichsfeld. Das Papiergewerbe ist an den gleichen Standorten zuzüglich Altenburger Land und Landkreis Schmalkalden- Meiningen vertreten, allerdings weniger konzentriert. Für die Forstwirtschaft sind zudem der Kyffhäuserkreis und der Landkreis Sonneberg wichtige Regionen. Deutlich wird damit, dass die natürlichen Ressourcen vor Ort genutzt werden. Begehrte Holz- und Papierprodukte Anteil am Umsatz des Holz- und Papiergewerbes Auch Papier kann hoch fliegen Nominaler Umsatz: Veränderung gegenüber Vorjahr in % Sonstiges Papiergewerbe 27% Th: Holzgewerbe Th: Papiergewerbe Haushalts-, Hygiene-, Toilettenartikeln aus Zellstoff, Papier und Pappe Wellpapier/-pappe, Verpackungsmittel aus Papier/Pappe 9% 30% Säge-, Hobel-, Holzimprägnierwerke 17% 6% 11% Furnier-, Sperrholz-, Holzspanplatten Sonstiges Holzgewerbe D: Papiergewerbe D: Holzgewerbe Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Holzgewerbe mit überdurchschnittlicher Exportquote Papiergewerbe noch im Höhenflug Das Thüringer Holzgewerbe entwickelte sich von merklich dynamischer als die Branche in Deutschland insgesamt. In den letzten drei Jahren entsprach das Wachstum in etwa dem Bundesdurchschnitt. Mit dieser Karriere kann das Holzgewerbe in Thüringen zufrieden sein, zumal die Exportquote mit 37 % deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt (31 %) liegt. In Thüringen herrscht somit ein hervorragendes Klima für das Holz-Cluster. Das Papiergewerbe, das bezogen auf den Umsatz sogar das Holzgewerbe übertrifft, befindet sich im Höhenflug über Thüringen und lässt das gesamtdeutsche Wachstum weit unter sich. Gefährdet werden könnte diese Entwicklung zukünftig durch die steigenden Rohstoffpreise, die die Gewinnmargen der Papierhersteller erheblich unter Druck setzen. 2.3 Freizeitbranche Tourismus gehört zur Thüringer Identität Im grünen Herz Deutschlands, wie Thüringen auch genannt wird, gehören Natur und Kultur zur Identität des Landes. Diese Assets üben eine Anziehungskraft aus, so dass der Tourismus ein elementarer Bestandteil des Thüringer Selbstverständnisses ist. 11 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

12 In der Freizeitwirtschaft sind im Folgenden die touristischen Bereiche Gastgewerbe und Kultur, Sport, Unterhaltung zusammengefasst, die knapp Personen beschäftigten. Dabei ist die Mehrzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dieses Clusters im Gastgewerbe (73 %) beschäftigt. Insgesamt ist die Bedeutung der Freizeitbranche mit einem Beschäftigtenanteil von 3,6 % niedriger als beispielsweise das Cluster Landwirtschaft/Ernährung. Natur und Kultur: Wichtige Assets Thüringens Anteil der soz.versicherungspf. Beschäftigt. an Freizeitwirtschaft*, Juni Freizeitwirtschaft*: Erfurt, Weimar, Meiningen punkten durch Kultur, Sport und Unterhaltung Anteil der lokalen soz.versicher.pf. Beschäftigten an Thüringen, Juni 73% 71% 15% 9% Thüringen 27% Deutschland 29% 7% 7% 6% 6% 5% 5% Gastgewerbe Kultur, Sport und Unterhaltung Erfurt Weimar Schmal- kalden- Meiningen Gotha Gera Saale- Holzland- Kreis Saalfeld- Rudolstadt Jena Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research *WZ 55/92 Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Reizvolle Innenstädte und Medienstandort Erfurt ThüringenCard äußerst attraktives Angebot für Touristen Wichtige Zentren der Freizeitwirtschaft sind die Städte Erfurt und Weimar sowie die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Gotha. In Erfurt, Weimar und Meiningen sind es neben den reizvollen Innenstädten die Klassiker und die Theater, die die Besucher anziehen. In Erfurt ist mit dem Kinderkanal KIKA zusätzlich ein wichtiger Medienstandort entstanden. Insgesamt ist die Beschäftigungsdichte in der Freizeitwirtschaft nicht so ausgeprägt wie im Bundesdurchschnitt. Wie ernst die Entwicklung des Tourismus in Thüringen von allen Gebietskörperschaften genommen wird, kann man an der Einführung der ThüringenCard erkennen. Besucher können im gesamten Bundesland nach Bezahlung eines Pauschalbetrags ein umfangreiches Angebot für einen bestimmten Zeitraum nutzen: Museen, Ausstellungen, Sportstätten (inkl. Schwimm-/Thermalbäder) und Dienstleistungen wie Stadtführungen. Zusätzlich erhält jeder mit dem Erwerb der Karte einen Reiseführer, in dem alle Sehenswürdigkeiten und Attraktionen vorgestellt werden. Eine derartig umfassende, für ein ganzes Bundesland gültige Tourismuskarte ist bislang einmalig. Gastgewerbe mit leichtem Rückwind Bruttowertschöpfung: Veränderung gegenüber Vorjahr in % Deutschland: nominal Thüringen: nominal Deutschland: real Thüringen: real * * *Thüringen: Eigene Schätzung Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research 12 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

13 Aufwärtstrend im Gastgewerbe gefährdet Die Entwicklung im Gastgewerbe war in den Jahren 02/03 von harten Einbußen geprägt. Inzwischen ist die Talfahrt beendet, dies signalisieren die bundesweiten Wachstumsraten. Seit 03 ist die Bruttowertschöpfung real um 6 % gestiegen. Die Branche blieb damit aber unter dem gesamtwirtschaftlichen BIP-Wachstum. Nominal, d. h. ohne Preisbereinigung, konnte das deutsche Gastgewerbe um 11,5 % gegenüber 03 zunehmen. Daraus ergibt sich, dass ein Teil der mangelnden Nachfrage von den Unternehmen durch Preiserhöhungen wettgemacht wurde. Auch in Thüringen hat sich das Gastgewerbe erholt und kann auf zwei Jahre mit positivem Wachstum zurückblicken. Die Fortsetzung dieses Trends wird von den insgesamt steigenden Lebenshaltungskosten gefährdet, da diese die Lohnerhöhungen real mindern und auf die Ausgehlaune drücken könnten. 2.4 Logistik Amtliche Statistik kann nicht alle logistischen Leistungen erfassen Die amtliche Statistik kann gesamtwirtschaftlich nicht alle logistischen Leistungen erfassen, da die Unternehmen nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt der jeweiligen Branche zugeordnet werden müssen. Werkverkehr und die Auslieferung von Waren durch betriebseigene Fahrzeuge bleiben dadurch bei branchenübergreifenden Betrachtungen außen vor. Schätzungen zufolge werden nur knapp die Hälfte der logistischen Leistungen von ausgewiesenen Logistikunternehmen erbracht. Etwas mehr als die Hälfte ist damit logistische Wertschöpfung durch Unternehmen anderer Branchen. Die hier verwendeten Daten beziehen sich somit auf den offiziellen Teil der Logistik, d.h. Landverkehr, Luftfahrt, Schifffahrt, sowie Postdienste und private Kurierdienste. Regionale Logistik*-Achse entlang der Autobahnen Anteil der lokalen soz.versicher.pf. Beschäftigten an Thüringen, Juni Güterverkehr dominiert in Thüringen Anteil der soz.versicherungspf. Beschäftigten an Logistik, Juni 17% 44% 35% 46% 42% Thüringen Deutschland 7% 5% 5% 5% 5% 5% 4% 14% 13% 4% 0,4% 2% 0,0% Eichsfeld Erfurt Gotha Greiz Wartburgkreis Saale- Schmal- Weimarer Holzland- kalden- Land Kreis Meiningen Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr, Verkehrsvermittlung Postdienste, private Kurierdienste Luftfahrt Schifffahrt * WZ 60-63, 641 Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Geografischer Standortvorteil und Infrastruktur Thüringens zieht Logistik an Landverkehr im logistischen Zentrum Ein weiterer natürlicher Standortvorteil Thüringens ist die geografische Lage in der Mitte Europas. Dies zusammen mit der guten Infrastruktur bietet eine solide Ausgangslage für Logistikunternehmen. Die gute Anbindung Thüringens nicht nur an die Wirtschaftszentren Deutschlands war somit ein wichtiges Argument für viele Logistikunternehmen sich entlang der Autobahnen niederzulassen. So betreibt Ikea im Güterverkehrszentrum bei Erfurt sein weltweit größtes Lager und im Fiege Megacenter im Landkreis Gotha sind rund Logistikbeschäftigte tätig. Aber auch viele namhafte deutsche und internationale Speditionsunternehmen haben sich in der Region angesiedelt. Insgesamt bietet die Logistikbranche Arbeitsplätze für rund Beschäftigte und ist damit größer als der Maschinen- und Fahrzeugbau zusammen. Wie auch schon die Unternehmensbeispiele zeigen, liegt der Schwerpunkt der Logistik in Thüringen beim Landverkehr, bei dem auch die Beschäftigungsdichte höher als der Bundeswert ist. Die Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr sowie die Verkehrsvermittlung spielen aber mit einem Anteil von 42 % an den Logistikbeschäftigten Thüringens ebenfalls eine große Rolle. Postdienste und private Kurierdienste bilden die dritte nennenswerte Gruppe in der Thüringer Logistik. Luft- und Schifffahrt dagegen sind deutlich unterrepräsentiert. 13 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

14 Deutsche Lkws befördern mehr und fahren immer weiter Mrd. Tonnen Mrd. Tonnenkilometer Wachstumsimpulse aus Ex- und Import Deutschland: Tonnenkilometer, 1998 = 100 3,3 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 Tonnen Tonnenkilometer Grenzüberschreitender Verkehr Binnenverkehr , , * * *Eigene Schätzung Quellen: Kraftfahrtbundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research *Eigene Schätzung Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Rege Exporttätigkeit förderlich für Logistik Dass das Standbein der Thüringer Logistik, der Landverkehr, floriert, kann aus den gesamtdeutschen Daten des Kraftfahrtbundesamtes abgeleitet werden. Zwar hat die beförderte Menge gerade mal den Stand von 00 übertroffen, doch die Beförderungsleistung gemessen in Tonnenkilometer kennt nur einen Trend: aufwärts. Die Ursache ist der steile Anstieg des grenzüberschreitenden Verkehrs, der per se längere Fahrten mit sich bringt und so die Ladung weiter transportiert wird als beim Binnenverkehr. Thüringer Industrie mit hohen Zuwächsen Nominaler Umsatz: Veränderung gegenüber Vorjahr in % Exportquoten stimulieren auch Logistik in Thüringen Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz in % 30,0 Inlandsumsatz Auslandsumsatz Westdeutschland 50, , Thüringen 30 0,0 0 Ostdeutschland , Quellen: Kraftfahrtbundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Konjunkturelle Entwicklung entscheidend für Logistik Die kräftige Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Thüringens und insbesondere die Erfolge auf den ausländischen Märkten führten zu einer Exportquote, die mit 34 % das Niveau der westdeutschen Industrie von vor zehn Jahren erreichte. Diese Impulse müssen auch die Logistikunternehmen in Thüringen stimuliert haben. Für deren weitere Expansionsmöglichkeiten ist die Konjunktur in Deutschland und Europa, aber auch weltweit wichtig. Allerdings wird der heftige Anstieg der Energiepreise die Ertragslage der Logistikunternehmen im Güterverkehr zunehmend belasten. 14 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

15 3 Ausblick: Cluster und Konjunktur 3.1 Weltwirtschaftliche Abkühlung, aber keine Minusgrade Deutliche Abschwächung in den USA Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen trübten sich ein. In den USA hat sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgrund der Immobilienkrise und der Turbulenzen am Finanzmarkt deutlich abgeschwächt. Allerdings stemmt sich die US-Notenbank mit kräftigen Leitzinssenkungen massiv gegen die Schwächephase. Zudem greift der US-Staat mit einem Fiskalpaket stützend ein; der Impuls beläuft sich auf gut ein Prozent des BIP. Diese Maßnahmen sollten ausreichen, um zu einer konjunkturellen Erholung im zweiten Halbjahr zu führen. Für 08 rechnen wir deshalb mit einer Wachstumsrate für die USA von 1,5 % (: 2,2 %). Weltwirtschaftliche Abkühlung Reale Veränderung des BIP gegenüber Vorjahr in % (arbeitstäglich bereinigt) , * 1,5 2,0 2,4 USA Eurozone Deutschland Asien ohne Japan Japan Lateinamerika 1,2 4, *08: Helaba-Prognose Quellen: Ecowin, Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Asien und Lateinamerika: Abschwächung auf hohem Niveau Die Regionen Asien (ohne Japan) und Lateinamerika scheinen den konjunkturellen Höhepunkt überschritten zu haben. Die Dynamik wird sich 08 auf ein nachhaltigeres Expansionsniveau verlangsamen. Dennoch bleibt in diesen Emerging Markets das Wachstum mit Steigerungen von rund 7 % bzw. 4 % vergleichsweise dynamisch. 3.2 Deutschland wächst mehr als solide Im ersten Quartal konnte die deutsche Wirtschaft den mannigfaltigen Widrigkeiten widerstehen. Trotz hoher Ölpreise, Euro-Aufwertung, Finanzkrise und der Abschwächung vor allem der US- Wirtschaft erhöhte sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt mit 1,5 % gegenüber dem Vorquartal, auf das Jahr hochgerechnet wären es mehr als +6 %. Dies war der höchste Wert seit zwölf Jahren. Solides Wachstum in Deutschland 08: +2,6 % Im weiteren Jahresverlauf werden sich allerdings die verschlechterten Rahmenbedingungen zunehmend bemerkbar machen und die Exportnation Deutschland wird mit einer schwächeren weltwirtschaftlichen Nachfrage rechnen müssen. Gleichwohl ist 08 ein Zuwachs von arbeitstäglich bereinigt 2,4 % durchaus erzielbar und die Abschwächung gegenüber der Wachstumsrate von (2,6 %) fällt äußerst moderat aus. Damit gehört Deutschland zu den Wachstumslokomotiven in der Eurozone, deren Durchschnittswachstum nur 2 % beträgt. Die unbereinigte Steigerung in Deutschland wird 08 bei 2,6 % liegen (und stellt den relevanten Vergleichswert für Thüringen dar, weil auf Landesebene BIP-Daten nur in dieser Definition bereitgestellt werden). 3.3 Thüringen behält Wachstumstempo bei Wachstumsprognose 08: Thüringen +2,1 % Auch in Thüringen wird die Industrie etwas abgebremst. Sie wird aber dennoch wieder zu den Wachstumsbringern zählen, wenn auch mit vermindertem Tempo, wie der nach Wirtschaftssektoren untergliederte ifo-index für Deutschland zeigt. Die Dienstleistungsbereiche können diesen 15 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

16 weltwirtschaftlichen Effekt in gewissem Maße auffangen, werden sich jedoch wie bereits in den vergangenen Jahren schwächer entwickeln als die Industrie. Insgesamt ist in Thüringen 08 mit einer Wachstumsrate von 2,1 % zu rechnen, die damit das Vorjahresniveau von 2,0 % leicht überschreitet und über dem langfristigen Durchschnitt von 1,7 % liegt. Dies sind insgesamt gute Vorraussetzungen für die natürlichen und industriellen Cluster. 4 Megatrends und Cluster 4.1 Interaktion zwischen Megatrends und Clustern Demografie, soziale Gerechtigkeit, Wellness/Sport Bildung/Forschung kitten Gesellschaft Auf welche Megatrends treffen nun die Thüringer Cluster? Als erstes sind die Trends im gesellschaftlichen Bereich zu nennen, wie die demografische Veränderung, soziale Gerechtigkeit und Individualismus. Eng daran schließen sich die Themen Wellness/Sport und Freizeit an, die aufgrund der alternden Bevölkerungsstruktur in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Das Cluster Freizeitwirtschaft ist davon unmittelbar auch in Thüringen angesprochen. Zudem müssen Bildung/Forschung auf die sinkenden Bevölkerungszahlen Antworten bereithalten. Dies gewinnt an Brisanz, da der Wissensbereich für die Durchlässigkeit in einer Gesellschaft sorgt, in dem er für alle Aufstiegschancen ermöglicht, was mit Blick auf die soziale Gerechtigkeit nicht unerheblich ist. Interaktion zwischen Megatrends und Clustern Gastgewerbe, Sport, Unterhaltung, Kultur Sport, Wellness Logistik Freizeit Wachstumspole in Eurasien Globalisierung Demografie soziale Gerechtigkeit Megatrends Bildung, Forschung Parallelgesellschaften, Individualismus Chancengleichheit Klima-/Umweltschutz Telekommunikation Cluster nachwachsende Rohstoffe "new economy" Industriebranchen Nachhaltigkeit "old economy" Inflation Landwirtschaft, Ernährungsgewerbe Rohstoffpreise Forstwirtschaft, Holzgewerbe, Papiergewerbe Ressourcenknappheit Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Globalisierung, Umwelt-/Klimaschutz Telekommunikation, old and new economy Die Globalisierung bleibt auch in den kommenden Jahren als Trend erhalten. Ursache dafür sind die neuen Wachstumspole in Asien und der EU. Dies stimuliert zunächst die Logistik, ist aber auch für die deutsche Investitionsgüterindustrie sehr wichtig. Auch hier kommt das Cluster Bildung/Forschung wieder zum Zug, um zum einen die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft zu stärken. Zum anderen werden die Folgen für Klima und Umwelt, die das rasche Wachstum in den rising stars langfristig mit sich bringen wird, die Forschung weiter herausfordern. Die Telekommunikation in Kombination mit der Versöhnung von old und new economy ist ein Megatrend dessen Laufzeit ebenfalls noch nicht abgelaufen ist und der in den kommenden Jahren weitere Produkt- und Prozessinnovationen hervorbringen wird. Des Weiteren ist Nachhaltigkeit ein Faktor, den angesichts der Ressourcenknappheit nicht nur die Industrie, sondern auch der 16 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

17 Ressourcenknappheit, Inflation Bereich Landwirtschaft/Ernährung und das Holz-Cluster vermehrt fokussieren müssen. Hier gilt es langfristige Lösungen zu suchen, sonst werden die positiven Impulse aus den neuen Wachstumspolen von den inflationären Effekten ausgebremst. Thüringen ist in dem Spektrum der Megatrends solide aufgestellt, weist es doch in allen tangierten Branchen Cluster zumindest von regionaler Bedeutung aus. Damit wird das Land von den Megatrends profitieren. 4.2 Industrie-Cluster: Auftragslage signalisiert hohes Niveau Wachstumstreiber 08: Industrie-Cluster Die industriell geprägten Cluster werden in diesem Jahr wieder auf der Gewinnerseite sein. Die gute Auftragsentwicklung im vierten Quartal (+11 % in Deutschland, +9 % in Thüringen) sorgt für eine solide Produktionsgrundlage für das Verareitende Gewerbe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Zusätzlichen Halt für die Industrie bieten die im ersten Quartal 08 bereits registrierten Order (Th: +6,4 %; D: +3,9 %). Deren Entwicklung wird durch den Arbeitstageeffekt (Ostern im März) sogar noch unterzeichnet. Betrachtet man nur die Veränderung der Januar/ Februar-Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahr, dann sind diese in Thüringen um 11 % angestiegen (Deutschland +9 %). Auftragseingang: Mit Dynamik in 08 Volumenindex (00=100%) Investitionsgüter erzeugen Schubkraft in Thüringen Volumenindex (00=100%) 2 0 Thüringen Verbrauchsgüter Investitionsgüter Vorleistungsgüter Jan 05 Apr 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06 Okt 06 Jan Apr Deutschland Jul Okt Jan Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Gebrauchsgüter Dez Jan 08 Feb 08 Mrz Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Dickes Auftragspolster Kräftige Impulse aus dem Ausland Die Auftragslage im Investitionsgütergewerbe verbesserte sich deutlich und hob sich gerade in den letzten zwei Quartalen ab. Dies sind äußerst positive Signale für die High-Tec-Cluster. Auch Verbrauchs- sowie Vorleistungsgüter wurden vermehrt bestellt. Allein die Nachfrage nach Gebrauchsgütern steigert sich nur langsam. Die Impulse kommen wie zuvor verstärkt aus dem Ausland, das im ersten Quartal 08 seine Nachfrage um 11 % erhöhte. Damit gewinnen auch die Thüringer Unternehmen von der fortschreitenden Globalisierung. Da das Wachstum in den Nicht-Euro-Regionen wie Asien und Südamerika weiterhin spürbar über dem Europas liegt, dürften die Bestellungen aus den entsprechenden Ländern dynamisch bleiben. Wird die konjunkturelle Erholung in den USA im zweiten Halbjahr wie von uns erwartet eintreten, dann ergibt sich zusätzliches Absatzpotenzial für die Thüringer Wirtschaft. 17 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

18 Attraktive Lohnstückkosten in der Thüringer Industrie Lohnstückkosten in Thüringen in % des gesamtdeutschen Durchschnitts % 104% 112% 102% 98% 90% 1% 110% 93% 100% 102% 105% 109% 96% 100% 108% 92% 90% Insgesamt Industrie Baugewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Nachrichtenübermittlung Quellen: Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister Öffentliche u. private Dienstleister Lohnstückkosten in Thüringer Industrie 10 % unter gesamtdeutschem Durchschnitt Auch längerfristig sind die Weichen für die Thüringer Industrie-Cluster auf Erfolg gestellt: Zum einen bietet das Land einen strukturellen Vorteil und kann mit dem hohem Anteil des Investitionsgütergewerbes in diesem investitionsgeprägten Konjunkturzyklus punkten. Zum anderen hat sich die Industrie durch modernste Produktionstechniken sowie einer moderaten Lohnpolitik einen Wettbewerbsvorsprung erarbeitet, der sich inzwischen auch in den Lohnstückkosten widerspiegelt. Diese sind in der Thüringer Industrie um 10 % niedriger als im gesamtdeutschen Durchschnitt. 4.3 Inflation: Steigende Rohstoffpreise machen sich bemerkbar Inflations-Höchststände Im Verlauf des vergangenen Jahres verstärkte sich in Deutschland der Preisauftrieb, ebenso wie in vielen anderen Industrie- und Schwellenländern. So kletterte die deutsche Teuerungsrate im November bis auf 3,3 %, was den höchsten Stand seit Dezember 1993 bedeutete. Gleichlaufend markierte die Inflationsrate in der Eurozone im März dieses Jahres mit 3,6 % ein 15-Jahreshoch. Auch wenn in der kurzen Frist die Inflationsdynamik wegen rückläufiger Öl- und Lebensmittelpreise wieder nachlassen sollte, so weist der Trend nach oben. Steigender Ölpreis in Eurozone noch abgemildert Verteuerte Lebenshaltung Index in % gg. Vj Ölpreis in US-$ ,5 3,0 2,5 Lebenshaltungskosten 3,5 3,0 2, ,0 2, ,5 1,5 40 Ölpreis in ,0 0,5 0,0 1,0 0,5 Kernrate 0, Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Langfristiger Preisdruck In den vergangenen Jahren hat die Globalisierung ermöglicht, dass die Preisentwicklung trotz des starken Wachstums der Weltwirtschaft moderat geblieben ist. Nun beginnt sich der Prozess umzukehren. Der Wohlstandssprung der aufstrebenden Volkswirtschaften hat nicht nur vor Ort zu einem kräftigen Preisauftrieb geführt, sondern darüber hinaus zu einer weltweit fühlbaren Nachfrageausweitung. Nicht nur Rohstoffe, auch die Preise für Energie und Lebensmittel steigen. Mittelfristig dürfte der Nachfragedruck insbesondere auf die Rohstoffpreise inkl. Energie hoch bleiben. 18 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

19 4.4 Megatrend Demografie: Herausforderung für die Cluster Risiko Demografie Nicht alle Megatrends beinhalten nur Chancen, so auch der demografische Wandel in unser Gesellschaft. Und die Prognosen der Statistiker laufen diesbezüglich in eine Richtung: Geburtendefizit verstärkt durch Abwanderung wird die Folgen des demografischen Wandels, der alle europäischen Länder mehr oder minder betrifft, in Thüringen schneller zu Tage treten lassen. Aging Society kein Fremdwort in Thüringen Anteil der Altersgruppen an der Bevölkerung Einwohner in Tsd. 100% 21% 23% 25% 28% 31% 35% 37% 37% 37% 38% Jahre u. mehr 75% 28% Jahre 50% 31% 33% 31% 29% 28% 28% 26% 25% 23% Jahre 25% 41% 35% 31% 30% 29% 28% 26% 28% 28% 28% Jahre 0% 05 Basisjahr Einwohner insgesamt Quellen: Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research : rund 30 % über 65 Jahre alt Bis werden rund 30 % der Thüringer Bevölkerung über 65 Jahre alt sein; 50 sind es dann knapp 40 %. Zusammen mit dem absoluten Rückgang der Einwohnerzahl müssen sich die Dienstleistungsunternehmen, die eher einen Vorsorgungscharakter haben (Handel, Gastgewerbe, Verkehr), zum einen mit dem Nachfrageausfall und zum anderen mit einer veränderten Nachfragestruktur auseinandersetzen. Insgesamt ist damit das Wachstumspotenzial begrenzt. Allerdings kann ein Teil des Nachfrageausfalls durch einen langfristigen Wohlstandsanstieg kompensiert werden, der die Nachfrage nach höherwertigen Dienste erhöht. Dienstleister auch in Thüringen größter Wirtschaftsbereich mit geringer Dynamik 1998-: Reale Veränderung der Bruttowertschöpfung gegenüber Vorjahr in %; Anteil der Wirtschaftsbereiche in %, 15 Produzierendes Gewerbe* 33% Dienstleistungsbereiche 66% Industrie 24% Baugewerbe 6% Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Nachr.übermittl. 15% Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister 24% Öffentliche u. private Dienstleister 27% *Anteil Produzierendes Gewerbe inkl. Energie- u. Wasserversorgung sowie Bergbau u. Gewinnung von Steinen/Erden Quellen: Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Unternehmensdienstleiter profitieren von Industrie-Clustern Der Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister ist mit einem Anteil von rund einem Viertel an der Bruttowertschöpfung Thüringens von gleicher Rangordnung wie das Verarbeitende Gewerbe. In diesen Wirtschaftszweigen gibt es viele Anbieter höherwertiger Dienstleistungen. Zwar bleibt auch hier die Dynamik hinter der der Industrie deutlich zurück und die Wirtschaftsleistung pro Einwohner erreicht lediglich 57 % des entsprechenden gesamtdeutschen Wertes. Dennoch ist es erfreulich, dass diese Unternehmen in Thüringen ein kontinuierliches Wachstum aufweisen. Sie können ihre Dienste den dynamischen Industrie-Clustern anbieten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, weiterhin in das Thüringer Bildungs-/Forschungs-Cluster zu investieren. 19 Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

20 Wirtschaftsleistung der privaten Dienstleister unterdurchschnittlich Thüringen: Nominale Bruttowertschöpfung pro Einwohner in % von entsprechendem gesamtdeutschen Durchschnitt 150% 100% 50% % 71% 72% % 80% % 34% 03 61% 57% 17% 60% 87% 150% 100% 50% 0% BIP Industrie Baugewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Nachrichtenübermittlung Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister Öffentliche und private Dienstleister 0% Quellen: Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Dienstleistungen bremsen BIP-Wachstum Fakt ist jedoch, dass der tertiäre Sektor in nahezu allen der letzten zehn Jahre deutlich unter den Wachstumsraten der Industrie zurückblieb. bildete hier keine Ausnahme: Dieser Sektor erreichte in Thüringen nur ein Wachstum von 0,4 % (Deutschland +2,0, Ostdeutschland +1,3 %). Das hohe Gewicht zwei Drittel am BIP Thüringens (Bundesdurchschnitt 69 %) bewirkte, dass damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung spürbar abgebremst wurde. Der Megatrend Demografie wirkt also schon jetzt negativ. 4.5 Staatsverschuldung als Belastungsfaktor Demografischer Wandel erfordert Anpassungen Die öffentlichen und privaten Dienstleister, die vom Staatssektor dominiert werden, spüren den demografischen Wandel ebenfalls. Sie müssen ihr Angebot anpassen und gegebenenfalls reduzieren. Dies führte schon in den vergangenen Jahren zur Drosselung des gesamtwirtschaftlichen Tempos: Die Schrumpfung (-1,0 %) gekoppelt mit dem hohen Anteil von 27 % an der Bruttowertschöpfung kosteten Wachstum. Auch in Ostdeutschland insgesamt war die Bremswirkung zu spüren, wenn auch weniger ausgeprägt (-0,4 %). Im Bundesdurchschnitt expandierten die öffentlichen und privaten Dienstleister dagegen mit einer Rate von 0,5 %. Diese Einschnitte sind wichtig, um dauerhaft zur Entlastung der Staatshaushalte beizutragen. Staatsverschuldung ausgereizt Pro-Einwohner-Verschuldung (Länderhaushalte) in, Dezember Insgesamt Bayern Sachsen Baden- Hessen Württemberg Mecklb.- Vorp. NRW Niedersachsen Rheinl.- Pfalz Thüringen Brandb. Schlesw.- Holstein Sachs.- Anhalt Saarland Quellen: Thüringer Landesamt für Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research Staatsverschuldung jetzt schon hoch Denn der Staatssektor wird vor großen Herausforderungen stehen. Die finanziellen Mittel sind allerdings fast ausgereizt; Thüringen nimmt den 9. Platz unter den Flächenländern bezüglich der Pro-Kopf-Verschuldung ein. Somit sind nachhaltige Konzepte aufbauend auf klaren Prioritäten gefragt, um die Staatsfinanzen zu verbessern. Die Standortpolitik ist ein wichtiger Ansatzpunkt, denn florierende oder neu angesiedelte Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, was sich günstig für den Fiskus auswirkt. Helaba Volkswirtschaft/Research Juni 08 Helaba

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