Klimawandel und Gesundheit eine Relevanz für Deutschland?

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1 Klimawandel und Gesundheit eine Relevanz für Deutschland? NOAA = National Oceanic and Atmospheric Administration Quelle: DKK, DWD Matthias Niedrig, Robert Koch Institut, Berlin

2 WHO-Indikatoren zur Bewertung der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels. Als sehr wichtige Indikatoren wurden eingestuft: Vermeidung von hitzebedingten Gesundheitseffekten Hitzeexposition Hochwasserexposition Asthma und allergische Erkrankungen Pollenbelastung Als wichtige Indikatoren wurden bewertet: Sommer-Übersterblichkeit Hitzebedingte Krankenhausaufnahmen im Sommer Chryptosporidien-Infek. durch extreme Niederschläge Exposition gegenüber starken Sturmereignissen Luftschadstoffbelastungen durch Ozon Feinstaub

3 WHO-Indikatoren zur Bewertung der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels. Als nicht geeignet zur Beurteilung der gesundheitlichen Effekte wurden folgende Indikatoren eingeschätzt: Auftreten von Hochwasser und Trends Sterberisiko infolge von Hochwasserereignissen Anderen Indikatoren werden derzeit als weniger wichtig eingestuft. Derzeit wird eine Reihe von Forschungsprojekten durchgeführt, die die konkreten Einflüsse des Klimawandels auf Vektoren und die von ihnen übertragenen Krankheiten untersuchen.

4 Übersicht über mögliche gesundheitliche Folgen des Klimawandels Hitzewellen, vermehrt UV-Einstrahlung, höhere Ozonbelastung, etc. Schwerwetterlagen, Überschwemmungen, Wasserhygiene Stärkere bzw. veränderte Belastung durch Pollen - zunehmende Allergien Zunehmende Verbreitung von Vektoren: Mücken, Zecken, Sandfliegen Import und Ausbreitung von neuen Vektoren: Aedes albopictus (Tigermücke), Aedes aegypti Anstieg des Risikos von autochthonen Infektion importierter Infektionserreger: West Nil, Chikungunya, Dengue, FSME, Leishmaniose, etc.

5 Hitzwellen Sommertemperaturen nach Beobachtungen und Modellrechnungen Gesundheitlich besonders belastend sind heiße Tage (Maximumtemperaturen >35 C) in Kombination mit tropischen Nächten (Minimumtemperaturen >20 C), da die Nächte dann eine Erholung von der Tageshitze unmöglich machen. Gebiete mit solchen Konstellationen sind auch gegenwärtig schon in den europäischen Flusstälern und an der Mittelmeerküste zu finden. Nach Modellprojektionen werden sie sich weiter nach Norden ausdehnen. Gegenwärtig kommen solche Tage im Mittelmeerraum etwa zehn Mal im Sommer vor. Gegen Ende des 21. Jahrhunderts ist hier nach dem A1B-Szenario mit 40 solcher Tage in jedem Sommer zu rechnen. Source: Wiki

6 Virus Quelle: DWD

7 Public Health Maßnahmen bei Hitzwellen Hitzewellen erkennen und prognostizieren Deutsche Wetterdienst (DWD) Warnung aussprechen, PH Institutionen informieren Information betroffener Gesundheitseinrichtungen (Altenheime, Pflegeheime, ), Risikopersonen, Öffentlichkeit Infospots, über Internet, TV und Printmedien, Hitzetelefon, Seit Januar 2016 arbeitet eine Expertengruppe zum Thema Erstellung eines Grundgerüste eines Hitzeaktionsplan als Handreichung für die Bundesländer. Source: Google pictures

8 Notwendigkeit einer zeitnahen Surveillance der Gesamtmortalität (Exzessmortalität) für Landesbehörden und RKI Hierfür müssen die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Quelle: U. Buchholz, U. Rexroth, RKI Abbildung 1: retrospektive/beobachtete und modellierte/erwartete Gesamtmortalität in Deutschland, Quelle: Epidemiologisches Bulletin 03/2015.

9 Stärkere bzw. veränderte Belastung durch Pollen - zunehmende Allergien Zunahme an allergischen Reaktionen gegenüber Ambrosia - Beifußblättrige Gewächsen Die Ambrosia zählt zur Gruppe der invasiven Neophyten. Source: Google pictures

10 Hintergründe für die Einschleppung von Infektionskrankheiten Klimatische Faktoren Lebensbedingungen Internationaler Transport Vogelzug Reisende / Infektionskrankheiten [Dengue, Malaria,...] Waren / Vektoren [Nager, Mücken,...]

11 Derzeitige Verbreitung von Aedes albopictus in Europa, März, 2012 Aedes aegypti Etablierung und Verbreitung in Europa authochtone Dengue Fälle in 2010 Greifswald / Source: VBORNET

12 Seit kurzem neu aufgetretene Viren in Europa Alpha? Usutu Sindbis Usutu Flavi Usutu West N. Flavi Dengue CHIK West N. Usutu West N. Dengue West N. bekannt / erwartet Phelbo Phlebo Phelbo Phelbo CCHF Phelbo

13 Änderungen der Lufttemperatur globale Betrachtung

14 Temperaturanforderungen für die Etablierung des Chikungunya virus in Europa. Projektionen für die verschiedenen Zeitrahmen basieren auf zwei Emissions-Szenarios (A1B and B1) vom Intergovernmental Panel on Climate Change, implementiert in das regionale Klimamodell COSMO-CLM. Quelle: Fischer et al. Int. J Health. Geographics 2013

15 Einsatzgebiet der Schnakenbekämpfung am Oberrhein Source: KABS

16 Wasserhygiene im Zeichen von Klimawandel Aktivitäten am UBA Abt. II 3. Trinkwasser- und Badebeckenwasserhygiene FG II 3.1: Nationale und internationale Fortentwicklung der Trinkwasserhygiene FG II 3.2: Schwimm- und Badebeckenwasser, chemische Analytik FG II 3.3: Trinkwasserressourcen und Wasseraufbereitung FG II 3.4: Trinkwasserverteilung FG II 3.5: Mikrobiologie des Trink- und Badebeckenwassers FG II 3.6: Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers Abt. II 1 Umwelthygiene, FG II 1.4: Mikrobiologische Risiken Wasserqualität in Badegewässern Wie erhalte ich Informationen zur aktuellen Badegewässerqualität? Die Liste der Badegewässer, die Badegewässerprofile, die Ergebnisse der Qualitätseinstufungen sowie aktuelle Daten zur Wasserqualität in der Badesaison findet Sie auf den Internetseiten der Bundesländer. Source:

17 Verbreitung der FSME und Zecken Rickettsia aeschlimannii Spotted fever Ixcodes source: ricinus N. Kovalchuk Dermacentor & D. Gniel reticulatus Hyalomma marginatum

18 Lebenzyklus von Ixodus ricinus Zecken Zecke Häutung Larve Nymphe Häutung

19 Auswirkungen des Klimawandels Genf Pressemitteilung der WHO: Zehntausende sterben an Folgen des Klimawandels Wenige Tage vor dem UN-Klimagipfel in Paris hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stärkere Anstrengungen zur Bekämpfung der Erderwärmung gefordert. An den Folgen des Klimawandels sterben nach ihren Schätzungen jedes Jahr Zehntausende von Menschen. Zu den Todesursachen zählten Hitzewellen und Überschwemmungen, eine Änderung der Krankheitsgebiete, die Verschlechterung der Luftqualität sowie eine sinkende Nahrungs- und Wasserversorgung, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten WHO-Pressemitteilung. Die Pariser UN-Konferenz ( bis ) biete eine bedeutende Gelegenheit, mit einem Klimaabkommen auch die Gesundheit künftiger Generationen besser zu schützen. Quelle: dpa, vom

20 Auswirkungen des Klimawandels Genf Pressemitteilung der WHO: Zehntausende sterben an Folgen des Klimawandels «Es wird vorhergesagt, dass der Klimawandel zwischen 2030 und 2050 zusätzlich zu Todesfällen pro Jahr durch Malaria, Durchfallerkrankungen, Hitzestress und Unterernährung führen wird», schreibt die WHO. Das weltweit größte einzelne Gesundheitsrisiko sei die Luftverschmutzung. An deren Folgen sind laut einer 2014 vorgenommenen WHO- Untersuchungen allein im Jahr 2012 schätzungsweise sieben Millionen Menschen gestorben - oft weil sie im Haus offene Holzfeuer zum Kochen und Heizen nutzen. Etwa 3,7 Millionen Todesfälle sind demnach auf Smog in der Umwelt, 4,3 Millionen auf verschmutzte Luft in Innenräumen zurückzuführen. Weil zahlreiche Menschen allen beiden ausgesetzt seien, ergebe sich eine Gesamtzahl von sieben Millionen. Quelle: dpa, vom

21 Karte der Folgen des Klimawandels in Deutschland für Regionen und gesellschaftliche Bereiche Source : DWD

22 Schwerpunkte der Folgen des Klimawandels Source: DWD

23 Folgen des Klimawandels? Mehr tödliche Badeunfälle Die Zahl der Badetoten am Bodensee ist im vergangenen Sommer sprunghaft auf 19 Fälle angestiegen. Die Wasserschutzpolizei führt dies in ihrer Jahresbilanz auf die Hitzewelle zurück Hochwasser in Südbaden: Junge von Bach mitgerissen verletzte Festivalbesucher, zwei davon mussten reanimiert werden: Das ist die Bilanz schwerer Unwetter über dem Festivalgelände von "Rock am Ring" In Deutschland kamen so von 1998 bis 2013 jährlich bis zu acht Menschen bei schweren Gewittern ums Leben. Über die Anzahl der Menschen, die einen Blitzunfall überleben und schwere gesundheitliche Schäden davon tragen, gibt es allerdings keine statistischen Angaben Zahl der Notfälle in den Bergen steigt seit den 90er Jahren kontinuierlich. Als neue Ursache bewertetet die DAV-Statistiker den Klimawandel, der die Bedingungen in den Bergen verändere. So seinen die Notfälle wegen Erschöpfung und Dehydrierung in den beiden Sommern 2003 und 2015 etwa 3x höher gewesen als in Jahren mit durchschnittlicher Temperaturen. Source: Bild, Welt, Focus, Stern, DAV

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