Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Thüringen

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1 Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Thüringen Stellungnahme des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) Dr. Arnim Findeklee Leiter der vdek-landesvertretung Thüringen Tel.: 0361/ Fax: 0361/

2 wesentliche Aufgaben des ÖGD Seuchenhygiene und Gesundheitsschutz Umwelthygiene und Toxikologie Gesundheitsförderung und Gesundheitsvorsorge Jugendgesundheitspflege Sozialmedizinischer Dienst Amtsärztlicher Dienst und gutachterliche Aufgaben Gesundheitsberichterstattung und Epidemiologie 2

3 Jugendgesundheitspflege Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche Schulgesundheitspflege Jugendzahnpflege Zur Jugendzahnpflege gehört die Gruppenprophylaxe, regelmäßige Unterweisung in der Zahnpflege sowie regelmäßige Untersuchungen in Kindergärten, Schulen, Sonderschulen und Behinderteneinrichtungen. 3

4 Unterstützung des ÖGD durch gesetzliche Krankenkassen bei der Jugendzahnpflege gemäß 21 SGB V Bundesebene Thüringen 1993 wurde auf Bundesebene eine Vereinbarung geschlossen, die das Zusammenwirken zwischen allen Beteiligten regelt Zur Umsetzung in Thüringen erfolgte die Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege e. V. (LAGJTh e. V.) Mitglieder Gesetzliche Krankenkassen Landeszahnärztekammer Thüringen Freistaat Thüringen, vertreten durch TMASGFF Thüringische Landkreistag sowie Thüringer Gemeinde- und Städtebund 4

5 Aufgabenteilung bei Jugendzahnpflege in Thüringen ÖGD Untersuchung der Mundhöhle und die Erhebung des Zahnstatus ausschließlich durch Zahnärzte des ÖGD im Rahmen der gesetzlich geregelten Vorsorgeuntersuchungen (VO-ÖGD, KitaG, ThürSchulG, ThürSchulgespflVO) ÖGD Gruppenprophylaxe und regelmäßige Unterweisung in Zahnpflege in Schulen für Kinder bis zum 12. Lebensjahr bzw. bei erhöhten Kariesrisiko bis zum 16. Lebensjahr sowie in Behinderteneinrichtungen (im Schuljahr mind. 2x Impulse vorgesehen) Krankenkassen Gruppenprophylaxe und regelmäßige Unterweisung in Zahnpflege in Kindertagesstätten (im Schuljahr 4x Impulse vorgesehen) 5

6 Grundschüler mit einem Gruppenprophylaxeimpuls durch ÖGD im Schuljahr 2013/2014 in Prozent Kein Impuls > 0 % < 50 % 50 % < 80 % 80 % < 90 % 90 % 6 Quelle: eigene Darstellung, Schuljahresbericht 2013/2014 der LAGJTH e. V.

7 Grundschüler mit einem Gruppenprophylaxeimpuls durch ÖGD im Schuljahr 2013/2014 in Prozent 100% 98% 98% 98% 98% 96% 96% 95% 95% 94% 93% 93% 90% 87% 85% 83% 82% 81% 80% 79% 78% 70% 65% 60% 50% 40% 30% 20% 31% 22% 10% 0% 0% 0% SHK EIC SHL SOK SLF GTH WAK NDH SÖM J G ALT SM SON EF WE UH THG KYF IK WL GRZ HBN 7 Quelle: eigene Darstellung, Schuljahresbericht 2013/2014 der LAGJTH e. V.

8 Grundschüler mit einem zweiten Gruppenprophylaxeimpuls durch ÖGD im Schuljahr 2013/2014 in Prozent Kein Impuls > 0 % < 50 % 50 % < 80 % 80 % < 90 % 90 % 8 Quelle: eigene Darstellung, Schuljahresbericht 2013/2014 der LAGJTH e. V.

9 Grundschüler mit einem zweiten Gruppenprophylaxeimpuls durch ÖGD im Schuljahr 2013/2014 in Prozent 100% 96% 94% 93% 92% 91% 90% 89% 80% 82% 80% 75% 70% 60% 61% 59% 50% 48% 46% 40% 30% 24% 21% 20% 10% 0% 12% 10% 4% 0% 0% 0% 0% 0% SOK SHK SHL WAK SLF SM EIC SÖM SON GTH WE THG EF IK ALT NDH J G GRZ HBN KYF UH WL 9 Quelle: eigene Darstellung, Schuljahresbericht 2013/2014 der LAGJTH e. V.

10 Gruppenprophylaxe durch den ÖGD In neun Landkreisen bzw. kreisfreien Städten wird die Jugendzahnpflege durch den ÖGD weitestgehend den Richtlinien entsprechend durchgeführt Wartburgkreis/Eisenach, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Sömmerda, Sonneberg, Saalfeld-Rudolstadt, Eichsfeld, Schmalkalden- Meiningen, Suhl Zumindest in fünf Landkreisen bzw. kreisfreien Städten konnte ein Impuls im Schuljahr mit dem Großteil der Grundschüler durchgeführt werden Nordhausen, Gotha, Altenburg, Jena, Gera, In vier Landkreisen bzw. kreisfreien Städten ist auch die Umsetzung des ersten Impulses deutlich verbesserungswürdig Ilm-Kreis, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis, Weimarer Land 10

11 Gruppenprophylaxe durch den ÖGD In zwei Landkreisen wird überhaupt keine Gruppenprophylaxe im Rahmen der Jugendzahnpflege durchgeführt Hildburghausen, Greiz 11

12 Gruppenprophylaxe durch den ÖGD Veränderung vom Schuljahr 2012/2013 zu 2013/ % 95% 90% 80% 70% 1. Impuls Grundschüler 2. Impuls Grundschüler 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% -10% -20% 27% 22% 16% 12% 11% 12% 10% 11% 7% 9% 6% 2% 3% 3% 1% 0% 0% 0% 1% 1% 1% 2% 0% 0% 0% 0% 0% 1% 0% 0% -2% 0% 0% -2% -2% 0% 0% -2% -1% -6% -5% -9% -11% -15% -17% THG ALT EF EIC G GRZ GTH HBN IK J KYF NDH SFL SHK SHL SM SOK SÖM SON UH WAK WE WL 12 Quelle: eigene Darstellung, Schuljahresbericht 2012/2013 sowie 2013/2014 der LAGJTH e. V.

13 Zusammenfassung neue Verantwortungsbereiche sowie zunehmender Finanzdruck vorhandene Personalressourcen werden anderweitig eingesetzt bzw. freiwerdende Stellen nicht bzw. nur extrem zeitverzögert nachbesetzt Gesundheitliche Prävention Aktuell und auch zukünftig eines der zentralen Themenfelder der versorgungspolitischen Diskussionen (Präventionsgesetz) Zahngesundheit - aktuelle Aufgabe des ÖGD Gegenwärtig wird jedoch deutlich, dass es der ÖGD noch nicht schafft, seinen präventiven Aufgaben in Thüringen im Bereich der Verhütung von Zahnerkrankungen bei Kindern gerecht zu werden 13

14 Fazit Änderung bzw. Erweiterung des Aufgabenprofils des ÖGD darf nicht dazu führen, dass derzeitige Aufgaben des ÖGD nicht mehr oder nur noch in einem Mindestmaß durchgeführt werden 1. Gewährleistung der Sicherstellung der aktuellen Aufgaben 2. Prävention eines der wesentlichen gesundheitspolitischen Schwerpunkte in der Zukunft 3. Ausreichende Planungssicherheit auch in finanzieller Hinsicht Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass bei der Übertragung von neuen Aufgaben der ÖGD auch weiterhin als verlässlicher Akteur in der Gesundheitsversorgung in Thüringen auftritt 14

15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Arnim Findeklee Leiter der vdek-landesvertretung Thüringen Tel.: 0361/ Fax: 0361/