Der Trainer im Breitenfussball

Transkript

1 Der Trainer im Breitenfussball Juniorenobmänner-Tagung OFV Bazenheid, 22. März 2014 Roman Wild «Die besten Trainer brauchen wir an der Basis.» Kurt Schadegg, Trainerlegende Ostschweiz

2 Persönlich Roman Wild. 38. verheiratet. 2 Jungs. Wilen. Personalvermittlung. SFV-Instruktor. Fussballtrainer seit 2002: Kinderfussball Juniorenfussball Breiten-/ Aktivfussball Amateurfussball Spitzenfussball NW Profifussball (Co-Trainer) E-Junioren (FC Littenheid) Coca-Cola Junior League B (FC Uzwil) 2./3. Liga (FC Sirnach) 2. Liga Interregional (FC Frauenfeld) Individualtraining U-Teams (FC Wil / FC St. Gallen) Super-/ Challenge League (FC Wil / FC St. Gallen)

3 Themenwahl und Inhalt Mein Auftrag Meine Motivation Mein Ziel Mein Dank

4 SFV-Vereinsbefragung 2011

5 Interessante Daten Der Breitenfussball macht 98,5% des Schweizer Fussballs aus Aktivmitglieder machen den SFV zum grössten Sportverband der Schweiz 2/3 der Mitglieder in den Fussballvereinen sind Junioren 170 Nationalitäten sind heute im Fussballverband vertreten

6 Dennoch Das erfreulich grosse Wachstum der letzten Jahre hat viele Fussballvereine an ihre Grenzen gebracht Pro Jahr fehlen für die Fussballjunioren bis zu 1000 Trainer ( Wartelisten im Kinderfussball) Geeignete und begeisterte Trainer zu finden und auszubilden ist eine grosse Herausforderung

7 Themenbereiche Trainersuche Anforderungen & Aufgaben Betreuung & Unterstützung

8 Trainersuche Was/wen suchen wir? Funktion: Trainer, Co-Trainer, Betreuer, Leiter, Begleiter Stufe/Niveau: Kinder-/ Juniorenfussball, Breiten-/ Leistungsfussball Kompetenzen: Fach-, Selbst-, Methoden und Sozialkompetenzen

9 Trainersuche Dies muss klar sein Ambitionen und Ziele des Trainers (Nicht das Resultat sondern die Ausbildung und die Freude steht im Vordergrund) Erwartungen und Vorstellungen an den Verein/die Mannschaft Der Antrieb für ein Engagement ist immer die Begeisterung und nie die Entschädigung (durchschnittlich CHF 2.30/Std.) «Nur begeisterte Trainer können auch ihre Spieler begeistern.»

10 Trainersuche Wer sucht und wie suchen wir den/die Trainer? Persönliches Netzwerk (Juniorenobmann, Jugend-Koordinator, Junioren, Eltern ) Vereinshomepage, Social Media, OFV Trainerbörse Zielgerichtet = Klares Anforderungsprofil (Mut machen, Hemmschwelle senken)

11 Fakt ist: Genügend geeignete Trainer zu finden ist eine Daueraufgabe.

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13 Beispiel FC Tobel «Wir suchen die Trainer in erster Linie im Verein. Somit ist die uns sehr wichtige Identifikation aber auch eine gewisse Nachhaltigkeit gewährleistet.» Roger Kernen, Sportchef Zielgerichtete Suche, klare Aufgabenverteilung Regelmässige interne Fortbildungen, Erfahrungsaustausch Unterstützung bei der Trainerausbildung OFV keine Trainer ohne Ausbildung (mind. Kinderfussball-Kurs)

14 Fakten Die Juniorentrainer betreuen durchschnittlich 8.5 Stunden pro Woche oder 400 Betreuungsstunden pro Jahr ihre Spieler Juniorentrainer sind häufig Eltern von Fussball-Kids Die Hälfte der Juniorentrainer kommt aus der Jugendabteilung «Die Junioren von heute sind die Trainer und Funktionäre von morgen.»

15 Darum gilt Wer Junioren Mitverantwortung gibt, führt sie ans Traineramt heran (hauptsächlich B- und A-Junioren) Eltern müssen als Trainer und Betreuer besser akzeptiert sein Senioren und Veteranen sind interessante Trainerressourcen Die Ausbildung muss sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Leiter orientieren (vereinsinterne Fortbildungen verstärken!)

16 Trainerausbildung 2012 hat der OFV 50 Trainerkurse mit insgesamt 1735 Teilnehmern durchgeführt Trotzdem: In der Ausbildung der Juniorentrainer besteht ein grosser Nachholbedarf! «Wir entwickeln und gestalten die Inhalte und Formen der Trainerausbildung differenziert: je nach Aufgabe, Spielklasse und Voraussetzungen der Kursteilnehmer.» Yves Débonnaire, Ressortschef Trainerausbildung SFV

17 Anforderungen & Aufgaben Hauptaufgabe Trainer: Planung, Organisation und Durchführung der Trainings Hauptaufgabe Juniorenobmann: Die passenden Trainer auf der richtigen Stufe einsetzen

18 Kinderfussball (G- bis E-Junioren) Kinder (5-10 Jahre) wichtigstes Einstiegstor in den Vereinssport (Jugi von heute) Einbezug von Junioren als Vorbilder und Eltern als Betreuer sind im Trend (Leiterteams)

19 Der Kinderfussball-Trainer ist begeistert und vermittelt Spass und Freude am Sport ist geduldig und ruhig und spricht in einer verständlichen Sprache ist ein Vorbild und fördert die Kameradschaft stärkt das Selbstvertrauen der Kids durch Lob und Anerkennung fördert die Selbstständigkeit seiner Spieler, damit sie lernen im Spiel schnell und richtig zu entscheiden führt die Kinder vielseitig ausgerichtet und in kleinen Schritten an den Fussball heran «Im Fussball lernen Kinder Dinge fürs Leben, die sie anderswo kaum so einfach und intensiv mitbekommen würden.» Ottmar Hitzfeld, begeisterter Trainer seit über 30 Jahren

20 Fussballsprache Erwachsene Sprache der Kinder Kompakt bleiben Offensiv Defensiv Unter Druck setzen Aggressiv, aufsässig Im Rücken Organisiert euch Finte Freilaufen Zusammen bleiben, alle greifen an, alle verteidigen Mutig angreifen, Tore erzielen wollen Verteidigen, Tore verhindern Sofort bei Ballannahme stören und den Ball erobern Sofort bei Ballannahme stören und dran bleiben, bis der Ball erobert ist Schau hinter dich, dort steht ein Gegenspieler Jeder geht auf seine Position Täuschung, Trick Spurte ohne Ball vom Gegner weg in den freien Raum

21 Préformation Juniorenfussball D- und C-Junioren A- und B-Junioren Jugendliche: (10-14 Jahre) / (15-20 Jahre) Fussball ist für Jungs die weitaus beliebteste Vereinssportart Jeder sechste junge Mann (15-19) spielt in einem Fussballteam Grundlage für lebenslange Freude an Bewegung, Spiel und Sport

22 Der Juniorentrainer erhält und fördert die Spielfreude der Junioren unter Einbezug deren Stärken und Schwächen fördert nebst den fussballerischen Fähigkeiten v.a. auch die sozialen Kompetenzen (Respekt, Verhalten, Umgangston) ist in allen Belangen ein Vorbild für die Spieler fördert den Teamgeist und die Kameradschaft fordert und fördert die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein

23 Betreuung & Unterstützung Interesse zeigen Unterstützung bieten Wertschätzung

24 Interesse zeigen Trainings-/ Matchbesuch, Puls fühlen, Wohlbefinden Standortgespräch, Feedback/Lob, Austausch (Höck) Einsicht in Planung, Trainings-/ Lektionsvorbereitung

25 Unterstützung bieten Trainerausbildung, interne Fortbildung, vereinsinterne Ressourcen Gesprächspartner/Schnittstelle (Trainer-Spieler, Trainer-Eltern) Planungshilfen (Apps, Fachliteratur, Tipps)

26 Wertschätzung Die wichtigste Wertschätzung ist der persönliche Dank! Trainingsmaterial, persönliche Ausrüstung Verantwortung übertragen Ideen anhören gemeinsam besser werden

27 Ein Blick über den Zaun Der Breitenfussball in Norwegen.

28 Zitat des Tages «Das Lächeln der Kinder ist mir mindestens so wichtig wie meine Auftritte als Spieler an der Anfield Road.» Stig-Inge Bjørnebye, Leiter Breitenfussball Norwegen

29 Zum Schluss noch dies Ein Redner spricht ziemlich leise. Da brüllt ganz hinten ein Mann: «Ich verstehe kein einziges Wort!» In der ersten Reihe erhebt sich ein anderer Mann und ruft nach hinten: «Ich verstehe jedes Wort. Aber ich bin sofort bereit, mit Ihnen den Platz zu tauschen.»