Erfahrungsbericht - Auslandssemester Hong Kong Hong Kong Polytechnik University Wintersemester 2013

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1 Erfahrungsbericht - Auslandssemester Hong Kong Hong Kong Polytechnik University Wintersemester 2013 Thomas Klüe DHBW Mannheim Spedition, Transport und Logistik 5. Semester

2 Wahl: Hong Kong Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, es gab für mich keine Alternative. Zu Erst kam mir die Überlegung, dass ich in Asien ein Auslandssemester zu machen. Nach einigen Austausch mit Asia-erprobten Verwandten und Freunden fiel schnell die Entscheidung nach Hong Kong zu gehen. Da HK ideal ist um die asiatische Kultur zu erkunden. Zudem gilt HK als einer der wichtigsten Logistik Hot Spots Asiens, welches für mich als Logistiker sehr interessant ist. Vorbereitung Bewerbung: Zuerst habe ich mir die Bestätigung von meinem Unternehmen und dem Studiengangs-Leiter eingeholt. Frühzeitig habe ich mich beim IO erkundigt welche Bewerbungsunterlagen bei der DHBW vorzulegen sind. Das hilfsbereite IO hat mir dabei geholfen schnellst möglich alle nötigen Unterlagen zu besorgen. Neben den Standard Voraussetzung, wie Motivationsschreiben und Transcript of Record, musste ich lediglich zusätzlich ein Visa-Application Form ausfüllen. Ein Zertifikat über meine Englisch-Skills war nicht von Nöten. Visa: Die PolyU hat alle weiteren Schritte übernommen und es anschließend zu mir nach Hause geschickt. Flug: Den Flug habe ich mit einem weiteren DHBW-Studenten im Voraus gebucht. Wir haben direkt den Rückflug mit gebucht, um einiges an Geld zu sparen. Wenn man jedoch ein wenig mehr Urlaub zum Reisen nehmen kann empfiehlt es sich den Rückflug spontan zu buchen. Auslandsversicherungen: Die Versicherungsunterlagen sind zudem Voraussetzung bei der Bewerbung. Dazu muss man einfach eine internationale Krankenversicherung abschließen, dies hat glücklicherweise meine Firma übernommen. Des Weiteren wird ein Nachweis über die internationale Haftpflichtversicherung verlangt. Facebook: Die PolyU erstellt bereits vor dem Semester eine Facebook-Gruppe, der man unbedingt beitreten sollte. Dort kann man erste Infos vorab erfahren und sich auch mit anderen Studenten austauschen. Mein Buddy Für jeden Exchange Student gibt es ein Buddy, der sich in den ersten Tagen um einen kümmern soll. Dazu gehört z.b. dass er einem hilft beim Check-in in das Studentenwohnheim. Mein Buddy hat mich am Flughafen abgeholt und mir bei dem Check-In Prozedere in den Student Halls geholfen. Danach sind wir noch etwas Essen gegangen. Es ist empfehlenswert sich am Flughafen abholen zulassen, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer. Ich habe relativ viele Aktivitäten mit ihm unternommen und einen echten guten Freund in ihm gefunden. Nicht bei allen läuft es so gut, wie bei mir. Manche haben ihren Buddy in den vier Monaten nicht ein Mal angetroffen. Sollte es sich nicht arrangieren, dass man sich abholen lässt, kann man entweder ein Taxi nutzen oder den Bus (A 21) nehmen. Beide Verkehrsträger ermöglichen einen ersten Eindruck von der Stadt. Für die Taxis braucht man immer die chinesischen Adressen. Natürlich ist es möglich die MTR (U-Bahn) zu nehmen, aber da verpasst man leider den ersten Eindruck. Universität Fächerwahl: Zu Beginn der Bewerbung sollte mit dem Professor eine Grobauswahl der Fächer getroffen werden. Dies kann jedoch in der Add & Drop Phase an der PolyU in

3 Rücksprache noch abgeändert werden. Ganz wichtig ist hier Kurse zu wählen, die einem auch voll und ganz angerechnet werden können. Dies war bei uns leider nicht ganz möglich. Die bereits oben genannte Add & Drop Phase ist die Orientierungsphase an der PolyU. In den ersten zwei Wochen kann man probe sitzen und sich die Kurse angucken. Ich habe Global Economic Environment, Corporate Social Responsibility, Strategic Management und Logistic & Distribution Management gewählt. Die Anforderungen variieren von Kurs zu Kurs. Alles in allem lässt sich aber sagen, dass der Workload wesentlich höher ist, als an der DHBW. Neben einem Final Exam (zählt ca. 50% in einem Fach) setzt sich die Note i.d.r. aus einem Mid-term, Gruppenarbeiten/Reports und mündliche Mitarbeit zusammen. Die Gruppenarbeiten müssen meist in Präsentationen vorgestellt werden. Durch die Gruppenarbeiten kommt man ein wenig näher mit Locals und auch anderen Exchange Students zusammen. Die Arbeit kann sich mal einfacher und mal komplizierter gestalten. Dadurch kann man auch sehr schnell den Unterschied zwischen Locals und Mainlandern (Chinesen) erkennen. Die Locals (Kantonesen) machen vieles auf der letzten Minute, die Chinesen hingegen bereiten alles sorgfältig vor. International Affairs Office: Das Office bietet neben dem Universitätsalltag viele verschiedene Trips an, um HK und China zu erkunden. Diese Trips sind sehr empfehlenswert, da sie relativ günstig und gut organisiert sind. Somit habe ich z.b. an einem Trip nach Guangzhou teilgenommen. Leben in Hong Kong Unterkunft: Die Unterkunft ist leicht errungen. Kurz nach der Bestätigung aus Hong Kong muss man sich als Exchange Student um einen Platz in Wohnheim bewerben. Diesen Platz bekommt man als Exchange Student sehr einfach, daher braucht man sich keine Sorgen machen. Dies ist mit Abstand die günstigste Wohnmöglichkeit. Zudem ist das Wohnheim nur ein Fußweg von 10min vom Campus entfernt. Interessant ist das Leben im Wohnheim allemal. Das Zimmer ist wirklich sehr klein (ca. 12m 2 ), welches man sich mit noch einer weiteren Person teilen muss. Zudem muss man sich das Badezimmer zu viert teilen. Ich hab mich für eine sehr bequeme Variante entschieden und habe mir das Zimmer mit einem Freund geteilt. Des Weiteren ist das Hall-Leben sehr aufregend. Man trifft sich mit vielen anderen Exchange Studenten oder Locals um etwas zu unternehmen. Immer wieder gestalten die einzelnen Flure für ihre Bewohner Aktivitäten, wie ein Hunters House um Halloween. Zudem bieten die Halls ein Schwimmbad, Fitness-Studio, Tischtennisplatten, Snooker- Raum und vieles mehr an. Dabei sind die Tischtennisplatten sehr beliebt, dort wird meist Abends/Nachts bis zum umfallen gespielt. Ich hatte mehrmals die Chance Chinesen herauszufordern und habe meistens kläglich versagt. Der Spaß dabei ist aber enorm. Generell ist zu sagen, dass die Locals meist erst nachts aktiv werden. So kann es passieren, dass sie um 24 Uhr am Zimmer klopfen und einem zu einem Event einladen. Essen: Meist (99% der Fälle) geht man mit anderen Leuten raus zum Essen. Die Lebensmittel sind sehr teuer in Hong Kong und die zahlreichen Restaurants um das Wohnheim bieten sehr günstige (komplettes Menu für ca. 5 ) und zahlreiche, leckere Möglichkeiten. Hong Kong ist nicht umsonst als Schlemmerparadies bekannt. Ich wurde zudem auch das ein oder andere Mal zum Hot Pot Essen eingeladen. Dies ist vergleichbar mit Fondue. Mir persönlich hat es

4 nicht so gut geschmeckt. Typische Bestandteile dieses Essen sind Fish Balls, kleine Würstchen, Pilze, Salatblätter und vieles mehr. Diese Zutaten werden einfach in kochendes Wasser geworfen und nach einigen Minuten verzehrt. Infrastruktur: Die Infrastruktur in HK ist unvergleichbar mit der in Mannheim. Es gibt viele Transportmöglichkeiten, die zu einem sehr günstig und schnell sind. Ein Muss ist die Octopus Karte. Mit dieser Karte können die meisten Transportmittel und in einigen Shops bezahlt werden, wie in den Convienence Store 7/11. Aktivitäten: Hong ist eine Stadt mit vielen Möglichkeiten. Fährt man mit der MTR (U- Bahn) und dem Bus für eine Stunde so steht man direkt im Wald oder am Strand. Die Natur steht im Kontrast zu der hoch modernen und völlig überfüllten Stadt. Sie lädt zum Entspannen und Faullenzen ein. Man kann z.b. verschiedene Hikes machen oder einfach nur am Strand liegen. Zudem kann man viele Temple oder auch Parks in HK besichtigen. Die Temple befinden sich meist versteckt zwischen den Hochhäusern und sind leicht zu übersehen. Die Shopping Möglichkeiten sind die Träume jeder Frau. Malls sind überall in der Stadt zu finden, so riesig wie kleine Stadtzentren. Empfehlenswert ist auch der Ladies Market, auf dem man alles einkaufen kann, was man nicht braucht. Manche Elektronikartikel sind teilweise günstiger als in Deutschland, so z.b. Apple Produkte. Das Nachtleben findet i.d.r. in LKF (Lan Kwai Fong) statt. Das Viertel liegt auf der HK Island und bietet mit vielen Bars und Discotheken eine riesen Vielfalt zum Feiern an. Ein Highlight jedes HK Trips ist auf jeden Fall die Ozone Bar, dort kann man sich ein Bier auf 490m Höhe schmecken lassen und gleichzeitig den Blick auf die Stadt genießen. Dies ist die höchste Bar der Welt und eine Erfahrung wert. Sonstiges: 7/11 ist an jeder Ecke der Stadt. Dort kann man sich z.b. eine Pre-paid SIM Karte gegen kleines Geld kaufen. Das Telefonieren und SMS schreiben ist sehr günstig in Hong Kong. Wie oben bereits schon erklärt, war meine Idee von HK die Asiatische Kultur zu erkunden. Dies lässt sich wirklich gut umsetzen. Die Distanzen zu anderen Ländern und vor allem nach China sind überschaubar. Durch den Flughafen kann man auch sehr schnell andere Ziele erreichen. So war ich in Macao, Shenzhen, Guangzhou, Peking und auf Bali. Persönliche Wertung Das Auslandssemester war für mich eins der größten und besten Abenteuer bisher in meinem Leben. Ich würde es wieder tun und empfehle es jedem weiter, der drüber nachdenkt. Jedoch sollte man sich genauestens vorbereiten.

5 Ich habe viele coole Leute aus aller Welt kennengelernt und sehr gute Freundschaften geschlossen. Ich hoffe, dass ich die Kontakte auch in Zukunft pflegen kann.