Saisonüblicher Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten
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- Julia Lehmann
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1 BAP-Umfrage März 2014 (Welle 64 und 65) IW-Fortschreibung Saisonüblicher Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten Die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland hat sich zwischen September und November 2013 in einem engen Korridor zwischen und Zeitarbeitnehmern bewegt. Im Dezember 2013 ging die Zahl der Zeitarbeitnehmer um 4,1 Prozent auf rund Zeitarbeitnehmer zurück. Die Grenze von Zeitarbeitnehmern wurde im Jahr 2013 aber in keinem Monat erreicht oder überschritten. Im Januar 2014 sank die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland dann weiter auf Beschäftigte. Dies entspricht einem Rückgang von rund 3,0 Prozent. Dieser vergleichsweise kräftige Rückgang der Zeitarbeitnehmerzahl in den Wintermonaten ist jedoch saisonüblich für die Zeitarbeitsbranche. Die IW-Fortschreibung beruht auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit 1 und führt diese Zeitreihe auf Grundlage der BAP-Umfrage und unter Verwendung des Unternehmensregisters fort. Entwicklung der Zeitarbeitnehmerzahl (absolut, Deutschland) BA-Daten IW-Fortschreibung Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Datenquellen: Bundesagentur für Arbeit (BA), BAP-Umfrage, Unternehmensregister, eigene Berechnung des IW Abbildung 1 Da die Bundesagentur für Arbeit am neue Daten zur Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland veröffentlicht hat, wurde in der IW-Fortschreibung der Bezugspunkt angepasst: Dieser ist nun nicht mehr Dezember 2012, sondern Juni Zudem wurde der BAP-Umfragewert vom Juli 2013 (+7,8%) durch den Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der Zeitarbeit im Juli 2013 (+3,4%) ersetzt. Die Absolutangaben zur Zeitarbeitnehmerzahl aus der IW- Fortschreibung haben sich im direkten Vergleich zu den vorangegangenen Berichtsmonaten daher insgesamt leicht geändert. In die Auswertungen des vorliegenden Berichtes sind die Daten von (Welle 64) und (Welle 65) BAP-Mitgliedsunternehmen bzw. deren Niederlassungen eingegangen. Die Veröffentlichung des nächsten IW-Zeitarbeitsindexes (BAP) ist für Anfang Mai 2014 geplant. 1 Bezugspunkt der IW-Fortschreibung sind die Daten der Bundesagentur für Arbeit von Juni 2013 (Arbeitsmarkt in Zahlen Arbeitnehmerüberlassung, 1. Halbjahr 2013, veröffentlicht am ). Ansprechpartner IW Consult: Dr. Thomas Schleiermacher, t.schleiermacher@iwkoeln.de, Tel: 0221/ Ansprechpartner Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.v. (BAP): Fabian Reichelt, f.reichelt@personaldienstleister.de, Tel: 030/
2 Beschäftigungsentwicklung nach Unternehmensgrößen Im Befragungsdurchschnitt meldeten die BAP-Mitgliedsunternehmen im Oktober 2013 einen leichten Zuwachs bei den Zeitarbeitnehmerzahlen um rund 1,1 Prozent. In den Monaten November 2013 (-0,5 Prozent), Dezember 2013 (-3,9 Prozent) und Januar 2014 (-3,5 Prozent) ging die Zahl der Zeitarbeitnehmer in den befragten Unternehmen hingegen zurück. Bei Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung nach den hier unterschiedenen Unternehmensgrößenklassen ist festzustellen: Im Oktober 2013 mussten insbesondere kleine Zeitarbeitsunternehmen einen Beschäftigungsrückgang hinnehmen, während Unternehmen mit mehr als 500 Zeitarbeitnehmern hier sogar ein leichtes Plus verbuchen konnten. Im November 2014 hingegen mussten die Großunternehmen der Zeitarbeitsbranche einen leichten Beschäftigungsrückgang hinnehmen, während kleinere und mittelgroße Zeitarbeitsbetriebe die Zahl ihrer Beschäftigten erhöhen konnten. Im Dezember 2013 und Januar 2014 hingegen ist in allen Größenklassen eine für die Zeitarbeitsbranche saisonübliche rückläufige Zeitarbeitnehmerzahl zu beobachten. Unterschiede zwischen den hier dargestellten gemittelten Umfrageergebnissen (= gesamt ) und der IW- Fortschreibung (s. S. 1) erklären sich durch das höhere Gewicht, dass kleineren und mittelgroßen Unternehmen im Rahmen der Hochrechnung zugewiesen wird. Damit besitzen die Befragungsergebnisse aus den unteren beiden Größenklassen einen relativ hohen Einfluss auf die hochgerechneten Daten zur Beschreibung des gesamten deutschen Zeitarbeitsmarktes, während die gemittelten Umfrageergebnisse insbesondere durch die befragten Großunternehmen der Stichprobe bestimmt werden. Veränderung der Zeitarbeitnehmer (Umfrageergebnisse in Prozent/nach Beschäftigtengrößenklassen) 5 Okt ,3 1,2 1,1 0, ,2-0,5-0,5 Nov 13 Dez 13 Jan 14-2,5-5 -4,3-4,1-3,6-3,5-3,9-3,9-7, ,4 klein (1-50 ZA) mittel ( ZA) groß (>500 ZA) gesamt Abbildung 2 2
3 Beschäftigungsprognose Die Beschäftigungsprognose für die erste Jahreshälfte 2014 fällt unter den befragten Zeitarbeitsunternehmen spürbar optimistischer aus als der Ausblick auf die erste Jahreshälfte 2013 (Welle 57): Verglichen mit den Prognosewerten für das erste Halbjahr 2013 ist in der aktuellen Beschäftigungsprognose nicht nur die Zahl der pessimistischen Unternehmen gesunken, zugleich hat auch die Zahl der optimistischen Stimmen bei den befragten Unternehmen deutlich zugenommen. Insgesamt deutet die Entwicklung des Saldos aus optimistischen und pessimistischen Rückmeldungen darauf hin, dass die gesamte Zeitarbeitsbranche insgesamt wieder etwas zuversichtlicher auf die kommenden Monate blickt, als es in den vergangenen zwei Jahren der Fall war. Prognostizierte Beschäftigungsentwicklung für das III. und IV (Umfrageergebnisse in Prozent) 100% 80% 60% 40% 80% zunehmend abnehmend Saldo 20% 0% -20% 21% -40% -60% 2011 III. und IV III. und IV III. und IV Abbildung 3 3
4 Fakturierte Arbeitsstunden nach Unternehmensgrößen Die Zeitarbeitsunternehmen aller Größenklassen mussten im Oktober 2013 bei den fakturierten Stunden im Mittel einen Rückgang um 1,7 Prozent hinnehmen. Besonders deutlich fiel das Minus bei den kleineren Zeitarbeitsunternehmen aus (-8,3 Prozent). Im November konnten die befragten Zeitarbeitsunternehmen im Befragungsdurchschnitt ein leichtes Plus in Höhe von 0,9 Prozent realisieren. Der Dezember ist hingegen wieder geprägt von deutlichen Rückgängen bei der Zahl der fakturierten Stunden (-16 Prozent). Diese Entwicklung ist jedoch nicht auf einen Feiertags -Effekt zurückzuführen, da in den hier vorgestellten Berechnungen bereits die unterschiedliche Zahl an Arbeitstagen in den jeweiligen Monaten herausgerechnet wurde. Damit ist dieser Rückgang klar der zeitarbeitstypischen Saisonkomponente zuzurechnen. Im Januar 2014 schließlich konnten mittelgroße und große Zeitarbeitsunternehmen die abgerechnete Stundenzahl wieder deutlich erhöhen (+5,6 Prozent bzw. +2,8 Prozent), während Zeitarbeitsunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten auch im Januar 2014 ein kräftiges Minus von 8,1 Prozent hinnehmen mussten. Veränderung der geleisteten (fakturierten) Arbeitsstunden (Umfrageergebnisse in Prozent/nach Beschäftigtengrößenklassen) 10 5,6 5 2,8 2,8 2,9 1,0 0,9 0,9 0-0,8-1,7-1, ,3-8,1 Okt 13 Nov ,9-14,9-16,0-16,0 Dez 13 Jan 14 klein (1-50 ZA) mittel ( ZA) groß (>500 ZA) gesamt Abbildung 4 4
5 Kartografischer Überblick Der kartografische Überblick der Entwicklung der Zeitarbeitnehmerzahlen zeigt neben dem branchenüblichen Beschäftigungsrückgang zu Jahresbeginn zugleich auch eine Nord-Süd-Teilung: Während die befragten Zeitarbeitsunternehmen aus den meisten nördlich gelegenen Bundesländern im Mittel einen Rückgang der Zeitarbeitnehmerzahlen von 3 Prozent und mehr hinnehmen mussten, fiel das Minus in den südlichen Bundesländern (Saarland, Baden-Würtemberg, Bayern und Sachsen) weniger stark aus. Berlin ist das einzige Bundesland mit einer positiven Beschäftigungsentwicklung in der Zeitarbeitsbranche im Januar Veränderung der Zeitarbeitnehmerzahl in den Regionen (Umfrageergebnisse in Prozent, Dezember 2013 auf Januar 2014) Abbildung 5 5
6 Bundesländer im Vormonatsvergleich Die nachfolgende Grafik zeigt, dass sich die Beschäftigungsentwicklung in der Zeitarbeit im Januar 2014 in fast allen Bundesländern rückläufig entwickelt hat. Einzige Ausnahme ist Berlin mit einem Wachstumsplus von rund 6,5 Prozent. Dieser für die Zeitarbeitsbranche saisonübliche Beschäftigungsrückgang zu Jahresbeginn war besonders stark ausgeprägt in Sachsen-Anhalt (-5,7 Prozent), Brandenburg (-6,0 Prozent) und Hessen (-8,2 Prozent). In den Bundesländern Bremen, Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg und dem Saarland war der Beschäftigungsrückgang hingegen vergleichsweise schwach ausgeprägt. Veränderung der Beschäftigung in den Bundesländern (Umfrageergebnisse in Prozent, Dezember 2013 auf Januar 2014) Berlin Bremen Bayern Sachsen Baden-Württemberg Saarland Bundesdurchschnitt Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen Thüringen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Brandenburg Hessen -8,2-1,2-1,9-2,3-2,5-2,6-3,5-3,8-4,1-4,5-4,8-5,0-5,1-5,2-5,7-6,0 6, Abbildung 6 6
7 Bundesländer im Vorjahresvergleich Die befragten Zeitarbeitsunternehmen konnten im Vergleich zum Januar 2013 die Zahl ihrer Mitarbeiter spürbar um rund 4,7 Prozent erhöhen. Es sind aber ganz erhebliche Unterschiede in der regionalen Betrachtung zu erkennen. Die befragten Zeitarbeitsunternehmen aus Bremen konnten die Zahl ihrer Mitarbeiter binnen Jahresfrist um fast ein Viertel erhöhen (+24,8 Prozent). Auch Zeitarbeitsbetriebe aus Baden-Württemberg (+13,3 Prozent) und Sachsen (+10,9 Prozent) konnten einen deutlichen Anstieg des Mitarbeiterbestandes verzeichnen. Auf der anderen Seite existiert eine Gruppe von drei Bundesländern (Hessen, Schleswig-Holstein und Brandenburg), in denen die Beschäftigung in der Zeitarbeit innerhalb eines Jahres spürbar abgenommen hat. Veränderung der Beschäftigung in den Bundesländern (Umfrageergebnisse in Prozent, Januar 2013 auf Januar 2014) Bremen Baden-Württemberg Sachsen Mecklenburg-Vorpommern Bayern Saarland Thüringen Bundesdurchschnitt Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Berlin Niedersachsen Hamburg Hessen Schleswig-Holstein Brandenburg -12,8-7,9-0,5-6,2 13,3 10,9 8,7 7,5 7,1 5,0 4,7 3,7 2,8 2,1 1,9 1,8 24, Abbildung 7 7
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