Zeitarbeit wieder auf positivem Weg?
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- Lothar Rothbauer
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1 BAP-Umfrage März 2013 (Welle 58) IW-Fortschreibung Zeitarbeit wieder auf positivem Weg? Die Zahl der Zeitarbeitnehmer entwickelte sich in Deutschland zu Jahresbeginn 2013 weiter rückläufig. Im Januar sank die Beschäftigung in der Branche zunächst auf rund Zeitarbeitnehmer ( zu Vormonat). Im Februar 2013 ging die Beschäftigung in der Zeitarbeit weiter auf rund Zeitarbeitnehmer zurück ( zu Vormonat). Die deutlich nachlassende Dynamik des Beschäftigungsrückgangs (-0,8 % im Februar statt -2,5 % im Januar 2013) könnte aber darauf hindeuten, dass sich die Zeitarbeitsbranche in Deutschland wieder auf einem positiven Entwicklungspfad befindet und die branchenübliche Frühjahrsbelebung in einen deutlichen Beschäftigungsaufbau mündet. Zugleich darf aber bezweifelt werden, dass Beschäftigungshöchststände, wie etwa im August 2011, auch in 2013 wieder erreicht werden. Die IW-Fortschreibung beruht auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit 1 und führt diese Zeitreihe auf Grundlage der BAP-Umfrage und unter Verwendung des Unternehmensregisters fort. Entwicklung der Zeitarbeitnehmerzahl (absolut, Deutschland) BA-Daten IW-Fortschreibung Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Datenquellen: Bundesagentur für Arbeit (BA), BAP-Umfrage, Unternehmensregister, eigene Berechnung des IW Abbildung 1 In die Auswertungen des vorliegenden Berichtes sind die Niederlassungsdaten von BAP-Mitgliedsunternehmen aus Postleitzahlregionen eingegangen. Die Veröffentlichung des nächsten IW-Zeitarbeitsindexes (BAP) ist für Mitte Mai 2013 geplant. 1 Bezugspunkt der IW-Fortschreibung sind die Daten der Bundesagentur für Arbeit für Juni 2012 (Arbeitsmarkt in Zahlen Arbeitnehmerüberlassung, 1. Halbjahr 2012, veröffentlicht am ). Ansprechpartner IW Consult: Dr. Thomas Schleiermacher, t.schleiermacher@iwkoeln.de, Tel: 0221/ Ansprechpartner Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.v. (BAP): Fabian Reichelt, f.reichelt@personaldienstleister.de, Tel: 030/
2 Beschäftigungsentwicklung nach Unternehmensgrößen Die befragten BAP-Mitgliedsunternehmen meldeten im Januar 2013 im Durchschnitt einen etwas kräftigeren Beschäftigungsrückgang (-3,3 %) als der hochgerechnete Gesamtmarkt (-2,5 %, siehe Seite 1). Im Februar konnten die Befragungsteilnehmer im Mittel ein minimales Plus von 0,3 % bei der Zahl ihrer Zeitarbeitnehmer verbuchen, während sich die Beschäftigungsentwicklung in der gesamten deutschen Zeitarbeitsbranche weiterhin leicht rückläufig entwickelte (-0,8 %, siehe Seite 1). Der Aufwärtstrend im Februar machte sich insbesondere bei den kleineren Unternehmen mit weniger als 50 Zeitarbeitnehmern und bei den sehr großen Zeitarbeitsfirmen mit mehr als 500 Mitarbeitern bemerkbar. In beiden Größenklassen konnten die befragten Unternehmen einen Beschäftigungsrückgang im Januar 2013 (-3,8 % bzw. -3,4 %) in einen spürbaren Beschäftigungsaufbau bei den Kleinunternehmen (+1,9 %) und eine Stabilisierung bei den Großunternehmen (+0,4 %) umwandeln. Lediglich in den mittelständischen Unternehmen verlief neben dem Januar (-2,1%) auch der Februar (-1,6 %) enttäuschend. Veränderung der Zeitarbeitnehmer (Umfrageergebnisse in Prozent/nach Beschäftigtengrößenklassen) ,9 0, ,6-2,1 0,3-4 -3,8-3,4-3,3 Dez 2012 auf Jan klein (1-50 ZA) mittel ( ZA) groß (>500 ZA) gesamt Jan 2013 auf Feb 2013 Abbildung 2 2
3 Fakturierte Arbeitsstunden nach Unternehmensgrößen Die Zeitarbeitsunternehmen aller Größenklassen konnten die im Januar 2013 rückläufige Entwicklung bei den abgerechneten Einsatzzeiten (-1,6 %) im Februar 2013 in ein spürbares Plus von durchschnittlich +2,9 % verwandeln. Insbesondere in den Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern wuchs die Zahl der fakturierten Stunden im Februar 2013 besonders stark (von -2,0 % im Januar auf +7,1 % im Februar). Aber auch bei den mittelständischen Zeitarbeitsbetrieben (von +0,7 % auf aktuell +4,5 %) und den Großunternehmen (von -1,7 % auf aktuell +2,8 %) war hier eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen. Veränderung der geleisteten (fakturierten) Arbeitsstunden (Umfrageergebnisse in Prozent/nach Beschäftigtengrößenklassen) ,1 4,5 2,8 2,9 0 0,7-2,0-1,7-1,6 Dez 2012 auf Jan 2013 Jan 2013 auf Feb klein (1-50 ZA) mittel ( ZA) groß (>500 ZA) gesamt Abbildung 3 3
4 Kartografischer Überblick Der kartografische Überblick der Entwicklung der Zeitarbeitnehmerzahlen im Februar 2013 zeigt, dass im Vergleich zum Vormonat in allen deutschen Bundesländern eine nahezu konstante Zeitarbeitsbeschäftigung zu verzeichnen war. Die durch unterschiedliche Farbgebungen markierten Veränderungsraten in den einzelnen Bundesländern bewegen sich im Februar 2013 in dem relativ engen Band von minus bis plus drei Prozent. Veränderung der Zeitarbeitnehmerzahl in den Bundesländern (Umfrageergebnisse in Prozent, Januar auf Februar 2013) Abbildung 4 4
5 Bundesländer im Vormonatsvergleich In der nachfolgenden Grafik ist zu erkennen, dass die Beschäftigungsentwicklung der Zeitarbeitsunternehmen in Rheinland-Pfalz (+1,9), Nordrhein-Westfalen (+1,4 %) sowie Bremen und Branchenburg (jeweils +1,2 %) am positivsten verlief. Eine weniger gute Entwicklung mussten hingegen die befragten Zeitarbeitsunternehmen aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Hamburg hinnehmen. Hier ging die Zahl der Zeitarbeitnehmer um durchschnittlich 1,1 % bzw. 1,3 % zurück. Es bleibt aber anzumerken, dass die Bandbreite der Beschäftigungsentwicklung zwischen den einzelnen Bundesländern im Februar 2013 relativ klein war. Unterschiede zwischen den Bundesländern sind somit statistisch von eher geringer Bedeutung. Veränderung der Beschäftigung in den Bundesländern (Umfrageergebnisse in Prozent, Januar auf Februar 2013) Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Bremen Brandenburg Saarland Bayern Berlin Bundesdurchschnitt Baden-Württemberg Niedersachsen Sachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Thüringen Sachsen-Anhalt Hessen Hamburg -1,3-1,1-1,1-0,2-0,3-0,5 0,6 0,5 0,3 0,3 0,1 0,1 0,0 1,2 1,2 1,4 1, Abbildung 5 5
6 Bundesländer im Vorjahresvergleich Die befragten Zeitarbeitsunternehmen haben im Vergleich zum Februar 2012 die Zahl ihrer Mitarbeiter um durchschnittlich 3,9 % reduziert. Von diesem Befragungsmittelwert gibt es aber in einzelnen Bundesländern starke Abweichungen. So konnten die befragten BAP-Zeitarbeitsunternehmen aus Hamburg die Zahl ihrer Zeitarbeitnehmer gegenüber Februar 2012 um 12 Prozent erhöhen. Am unteren Ende dieses Vorjahresvergleichs rangieren die Zeitarbeitsunternehmen aus Sachsen-Anhalt: Diese mussten sich binnen Jahresfrist von gut einem Fünftel ihrer Beschäftigten trennen. Veränderung der Beschäftigung in den Bundesländern (Umfrageergebnisse in Prozent, Februar 2012 auf Februar 2013) Hamburg Berlin Bremen Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein Bayern Bundesdurchschnitt Hessen Brandenburg Niedersachsen Baden-Württemberg Thüringen Sachsen Saarland Sachsen-Anhalt -21,8-2,3-2,4-3,9-5,1-6,2-7,4-8,2-9,1-13,0-15,6 5,2 4,7 2,8 1,1 0,5 12, Abbildung 6 6
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