ZVEH. Der Elektro- und Gebäudetechniker 15-16/2006 ORGAN DES. Die neuen Blitzschutznormen. Marktübersicht EIB-Bedientableaus

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1 Der Elektro- und Gebäudetechniker 15-16/2006 ELEKTROINSTALLATION Die neuen Blitzschutznormen GEBÄUDETECHNIK Marktübersicht EIB-Bedientableaus INFORMATIONSTECHNIK Steckverbindungen im Vergleich D 4785 PVSt, DPAG Entgelt bezahlt Postfach Heidelberg AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Programmierwerkzeuge für SPS BETRIEBSFÜHRUNG Mobile Zeiterfassung ORGAN DES ZVEH

2 Editorial Gebäudetechnik per Flatrate Andreas Stöcklhuber Chefredakteur Gebäudeautomation ist im privaten Wohnbau nach wie vor kein Massenmarkt geworden. Viel ist darüber auch an dieser Stelle schon lamentiert worden. Ein neuer Ansatz könnte Bewegung in den Markt bringen - wenn auch von ungewöhnlicher Seite. So nimmt die Anzahl der Breitbandanschlüsse stetig zu. Ende 2005 gab es rund 10,6 Mio. DSL-Anschlüsse in Deutschland, über 50% mehr als ein Jahr zuvor. Nach Prognosen des Branchenverbands Bitkom soll sich diese Zahl bis zum Jahr 2008 nochmals fast verdoppeln. Diese Zunahme an Breitbandanschlüssen geht einher mit sinkenden Preisen. Daher suchen die Anbieter händeringend nach neuen Erlösquellen, sprich dem Anbieten zusätzlicher Services. Und dabei rücken natürlich auch Themen wie Gebäudeautomation oder Sicherheitstechnik in den Fokus. Der vertriebliche Ansatz wird dabei der gleiche bleiben: Der Kunde kauft also nicht z.b. ein Stück Alarmanlage für eine Summe X, sondern das Servicepaket Sicherheit für eine monatliche Pauschale. Die Hardware bekommt er dann per Kurier zugeschickt, installieren darf er selbst. Dieser Ansatz liegt eigentlich nahe: Über einen DSL-Anschluss und Modem/Router ist die Infrastruktur bereits vorhanden. Und wenn MByte um MByte an Downloads oder sonstigen Daten über diese Infrastruktur geschaufelt werden, spielt es keine Rolle, ob da noch ein paar Byte für Gebäudetechnik hinzukommen. Und über die DSL-Verbindung nach draußen können die Provider natürlich auch zusätzliche Services vermarkten, etwa Fernwartung oder die Aufschaltung einer Alarmanlage auf eine Notrufzentrale. Kann der Kunde die Hardware denn überhaupt installieren braucht er dafür keinen Fachmann? Nun, die Antwort ist ganz einfach: Wenn der Kunde das Gefühl hat, er habe alles richtig installiert, und es funktioniert auch irgendwie, dann ist er zufrieden. Ob das technisch gesehen alles zu 100% tip-top ist, spielt für ihn keine Rolle. Bei der Hardware handelt es sich dabei nicht ausschließlich - wie man vielleicht vermuten könnte - um Produkte zweifelhafter Funktionalität und Herkunft. Derzeit laufen u.a. Gespräche zwischen Diensteanbietern und Herstellern, bei deren Geräten EIB inside«ist. Alles noch Zukunftsmusik? Ja und nein. Auf der ZVEH-Jahrestagung im Juni hat Werner Schmidt, Vorsitzender des Bundesfachbereichs Informationstechnik, darauf hingewiesen, dass künftig Video/Daten/Sprache und Smart home über einen Diensteanbieter laufen werden. Und dieser Diensteanbieter kann der Provider XY sein, genauso gut aber auch das Elektrohandwerk. Warum denn nicht den Schuh umdrehen und dem Kunden auch eine Flatrate für handwerkliche Dienstleistungen anbieten? Etwa ein Paket Hausüberwachung«als Flatrate für eine bestimmte monatliche Summe. Schon ist man auch raus aus dem Einzelpreisvergleich - und in den Augen des Kunden nicht mehr bloß Installateur«, sondern Dienstleister, und hat ein Plus in der Kundenbindung. Andreas Stöcklhuber stoecklhuber@de-online.info Gebäudetechnik künftig auch per monatlicher Flatrate? de 15-16/2006 3

3 de / 2006 Inhalt 3 Kleine Investition für mehr Sicherheit Der Elektro- und Gebäudetechniker 81. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Überspannungsschutz: Der Beitrag beschreibt häufige Fehler bei der Schaltschrankinstallation und gibt dazu Hilfestellung zur Verbesserung der Situation sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Anlagen 53 DIe Funktionalitäten des EIB»sichtbar machen«dazu dienen Bedientableus. Im Rahmen einer Marktübersicht stellen wir aktuelle Produkte vor vom Minitableau bis hin zur Web-basierenden Lösung Dieser»gig«-Beitrag stellt die unterschiedlichen Typen von FI- Schutzschaltern vor, insbesondere werden die Vorteile des allstromsensitiven FI-Schutzschalters beschrieben. ANZEIGE TITELSEITE Titelbild: Phoenix Contact Gütesiegel für Wechselrichter 7 Neue Bauherren-Homepage 7 Zwei neue Standorte 8 Im Süden gemeinsam 8 Messe Exponet geht nach Nürnberg 11 Geklemmt geklickst gewonnen 12 High-tech-Seminare für Azubis 12 Die Zukunft im Visier 13 Exklusive Leserreise nach Dubai 15 Planung des Blitzschutzsystems für einen Silostandort Berichtigung 15 Oberschwingungen paralleler Transformatoren 17 Fußbodeneinbauleuchten im Duschbereich 18 Ausführung der Steigeleitungen im Wohnbereich 20 Leitungsdimensionierung einer Dahlanderschaltung 21 Parallelschaltung von Leitungen 22 Dimensionierung von Steigleitungen Zusatzanfrage 23 Ex-Einstufung einer Stahlbauhalle 24 Schaltschrank mit überlackierter Gummidichtung 26 Die künftige deutsche Blitzschutznormung (1) Reihe DIN EN 62305/VDE x: Umsatz mit Überspannungsschutz Einbau von Überspannungsschutzgeräten im Rahmen einer Renovierung 34 Überspannungsschutz in Schaltschränken 40 Einsatz von Hochleistungsautomaten in Niederspannungs-Energieverteilern (2) 44 IT-gerechte Elektroinstallation Richtige Leitungsverlegung 48 Kommunikations-Verkabelung in Rettungswegen 50 Marktchancen und Realisierung feldarmer Elektroinstallation 52 Wartungsfrei und Funk kein Widerspruch 53 EIB-Komponenten im Überblick Teil 3: Marktübersicht Bedien- und Meldetableaus Jahre im Dienst der Sicherheit 4 de 15-16/2006

4 59 Sprechen und hören über die Tür hinaus Vernetzung erweitert Anwendungen 62 Planungsaufwand deutlich reduziert Software erleichtert Elektroplanung für Gebäude 64 Rauchwarnmelder als Impulsgeber 66 Solarbranche glänzt mit Innovationen (1) Neue PV-Module und Wechselrichter auf der Intersolar Steckgesichter Steckertechniken für Industrie-, Büro- und Heimnetze 72 Heimnetzwerke in der Praxis Multimediaverkabelung in Wohnhäusern wird zur Routine mit mehr Flexibilität und Komfort 75 Automatisierungstechnik nach internationaler Norm programmieren (14) Grundlagen der Ablaufsprache (AS) Teil 2 78 Software-Umgebung mit Einsparpotenzial Automatisieren mit PC Worx 5.0 und Profinet Alles rechtens? Folge Nicht delegierbar: Haftung für ordnungsgemäßen Betrieb von Maschinen Alles rechtens? Folge Mobile Zeiterfassung in Montage- und Kundendienstfahrzeugen 86 Kooperationen gehört die Zukunft 88 Unterweisung muss Hand und Fuß haben 87 Top oder flop: E-Anlage online bewerten 90 Neue Normen und Bestimmungen 92 Produkte 96 Fachliteratur 97 Firmenschriften 98 Fortbildung und Seminare 100 Vorschau, Impressum 110 Inserentenverzeichnis G ig GELERNT IST GELERNT Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 101 de 15-16/2006 5

5 Aktuell Gegen Etikettenschwindel PERSONALIEN Faika folgt Faika Nach 30-jähriger Tätigkeit für Stiebel Eltron davon 25 Jahre in leitender Position schied der bisherige Leiter des Vertriebsgebietes Berlin, Peter Faika, aus dem Unternehmen aus, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Vertreter von Innungen und Großhandel sowie Stiebel- Eltron-Firmeninhaber Dr. Ulrich Stiebel und Geschäftsführer Karlheinz Reitze würdigten die Verdienste des Vertriebsprofis. Der Name Faika bleibt Stiebel Eltron in Berlin allerdings erhalten. Peter Faikas Sohn Patrick zeichnet seit für die Vertriebsorganisation Berlin verantwortlich. Neuer Kaufmännischer Geschäftsführer Dipl. Oec. Michael Kroeker (42) wurde mit Wirkung zum zum kaufmännischen Geschäftsführer der Wieland Electric GmbH, Bamberg, bestellt. Er löst in dieser Funktion Franz Josef Schrauder (65) ab, der seinen Seit ihrer Gründung vor 70 Jahren begreift sich die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG als Markenunternehmen. Nach dem Motto: Das Bessere ist der Feind des Guten und auch des sehr Guten investiert sie seit Jahren über 7% des Gesamtumsatzes in die Forschung und Entwicklung innovativer Verfahren und Produkte. Denn nur durch Innovationen kann ein mittelständisches Unternehmen die scharfe Konkurrenz auf Distanz halten und seine Marktposition behaupten. Dieses klare Bekenntnis zu Innovation ist der Hintergrund, vor dem das Unternehmen mit aller Kraft gegen No Names, gegen so genannte Handelsmarken und Billigprodukte, gegen kriminelle»abkupferei«und Imitationen, gegen Etikettenschwindel und Gedankenklau kämpft. Walter Mennekes bringt seinen Standpunkt gegenüber Produkt- und Markenpiraterie mit deutlichen Worten zum Ausdruck:»Innovative Produkte kosten, bis sie marktfähig sind, viel Geld. Allein deshalb kann und will Mennekes es nicht hinnehmen, dass kriminelle Schwarzfahrer und Abzocker den Markenunternehmen ihr geistiges und materielles Eigentum stehlen.«es ist daher kein symbolischer Akt, sondern ein konsequenter Schritt im Kampf für das Prinzip der Marke und gegen Produktpiraterie, dass Mennekes ab sofort formelles Mitglied im Markenverband ist. Seit über 100 Jahren bündelt der Markenverband die Kräfte von Unternehmen mit dem Ziel, optimale Rahmenbedingungen für Markenprodukte zu schaffen. wohlverdienten Ruhestand antritt. Kroeker leitet gemeinsam mit Robert Raith (45) die Geschäftsführung der Wieland Electric GmbH. R. Raith verantwortet die Bereiche Technik und Marketing/ Vertrieb. Vertriebsmanagement erweitert Seit dem ist die Funktion des nationalen Vertriebsleiters bei der Wila Lichttechnik GmbH wieder besetzt. Mit Rainer Keßler konnte man einen erfahrenen Licht- und Leuchtenprofi zurückgewinnen, der über zehn Jahre bei der ehemaligen Wila Leuchten GmbH tätig war. Gemeinsam mit Andreas Ervens, der seit dem ebenfalls nach einem Wiedereinstieg für den Gesamtvertrieb mit internationalem Schwerpunkt verantwortlich zeichnet, wird Rainer Keßler für den weiteren, kontinuierlichen Ausbau des Projektgeschäftes sorgen. Ausgezeichnete Produktphilosophie Gleich vier Mal ist Gira beim»plus X«-Award geehrt worden. Die Preise nahm Produktmanager Stefan Fischer am während der»plus X«-Award-Night in Düsseldorf entgegen Gleich für drei Produkte ist Gira in diesem Frühjahr beim»plus X«-Award, dem deutschen»technologie-oscar«, geehrt worden. Mit dem Award werden herausragende Leistungen der Consumer- und Unterhaltungselektronik in den Bereichen Funktionalität und innovative Technologien, durchdachte Produktgestaltung, leichte Bedienbarkeit und ökologische Fertigung honoriert. Mit dem»plus X«-Siegel wurden Giras Steuerelemente Gütesiegel für Wechselrichter für das»revox multiroom«- System, das»smartterminal«und die»modulare Funktionssäule«ausgezeichnet. Zudem erhielt der Systemanbieter aus Radevormwald die Auszeichnung»Most Innovative Brand of the Year«in der Produktgruppe Wohntechnologie. Diese Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum ersten Mal den am häufigsten mit»plus X«-Awards prämierten Marken verliehen. Der österreichische Wechselrichterhersteller Fronius International GmbH hat das RAL-Gütesiegel erhalten und darf seine Produkte ab sofort damit vermarkten. Für Planer, Installateure und Betreiber von Photovoltaik-Anlagen bedeutet das RAL-Gütezeichen Transparenz aufgrund objektiver, neutral geprüfter und jederzeit einsehbarer Gütekriterien sowie Verlässlichkeit durch neutrale Fremdüberwachung. Da das RAL-Gütesiegel keine branchenspezifische Definition von Qualitätsrichtlinien ist, sondern viele unterschiedliche Bereiche (zum Beispiel Elektrotechnik, Umweltschutz, Unfallverhütung,...) umfasst, deckt es eine breite Palette an Kriterien bei der Entscheidung für einen Wechselrichter ab. Foto: Gira 6 de 15-16/2006

6 Aktuell Lichtkonzern auf Wachstumskurs Neue Bauherren-Homepage Mit einem signifikanten Umsatzwachstum konnte die Zumtobel Gruppe das Geschäftsjahr 2005/ 06 (per Ende April 2006) abschließen. Erstmalig seit 2000 war das Geschäftsjahr wieder von einem deutlichem Umsatzzuwachs und erneut einer weiteren Ergebnisverbesserung geprägt. Der europäische Markt trug maßgeblich zum Wachstum bei, Erfolge konnten aber auch durch die Erschließung neuer Märkte in Osteuropa und Asien sowie den Ausbau der LED-Aktivitäten verzeichnet werden. Der Umsatz wurde um 55Mio. auf 1184,2Mio. gesteigert, was einem Zuwachs von 4,9% entspricht. Bereinigt man das Ergebnis um den Umsatz des ehemals konzerneigenen Geschäftsbereichs Werkzeugbau, der 2004/05 veräußert wurde, betrug das Wachstum 6%. Das Jahresergebnis erhöhte sich im Geschäftsjahr 2005/ 06 auf 43,6Mio. und konnte somit um 14,5Mio. gegenüber dem Geschäftsjahr 2004/ 05 erneut deutlich verbessert werden. Premiere für Existenzgründer-Seminar Die technischen Möglichkeiten der modernen Elektro- Installationstechnik hinsichtlich Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sind nahezu unbegrenzt und damit für den technischen Laien kaum noch überschaubar. Mit der neuen Homepage herrenservice.com bietet Hager Tehalit privaten Bauherren eine praktische Orientierungsund Planungshilfe an, die für mehr Durchblick sorgt. Aber die Homepage ist nicht nur als Unterstützung für private Bauherren und somit Endkunden konzipiert, sondern auch als Marketing- Werkzeug für Elektro-Fachbetriebe. Besonders interessant: Im kostenlosen Online-Branchen-Verzeichnis registrierte Unternehmen sind automatisch mit dem neuen Bauherren-Auftritt verlinkt. Klickt der Bauherr diesen Link an, bleibt die Adresse des Fachbetriebs permanent auf allen Bauherrenseiten eingeblendet. Zwei neue Standorte Begleitung und Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit diese Idee stand hinter dem ersten Seminar für Existenzgründer und Unternehmens-Nachfolger, das im Rahmen des Förderprogramms»E-volution«vom bis in Blieskastel bei Hager Tehalit stattfand. Mit diesem Angebot hat das Unternehmen die Wünsche junger Unternehmer in der Elektrobranche erkannt: Die 16 Seminarplätze waren innerhalb kurzer Zeit ausgebucht. Einen der inhaltlichen Schwerpunkte bildete der praxisorientierte Marketing- Workshop»Kunden gewinnen Kunden binden«, für den das Unternehmen den renommierten Unternehmensberater und Branchenkenner Mario Nantscheff als Referenten gewinnen konnte. Weitere wichtige Bausteine des Seminars bildeten Informationen über Produktneuheiten sowie eine Diskussion zu den Service-Leistungen, die Hager Tehalit seinen Partnern im Elektrohandwerk bietet. Eine Wiederholung des Seminars ist geplant. Nach der Eröffnung der Vertriebsniederlassung in Düsseldorf hat Hagemeyer Deutschland am mit dem Vertriebsstützpunkt Eching bei München bereits den zweiten Standort in diesem Jahr eröffnet. Am neuen Stützpunkt sind rund 2500 Qualitätsartikel des»täglichen Bedarfs«auf einer Lagerfläche von 700m 2 abholbereit. Dank innovativer und zuverlässiger Logistik sind mehr als weitere Artikel aus Elektrotechnik und Arbeitsschutz binnen 24 Stunden abrufbar. Als eine der bedeutendsten Landesgesellschaften innerhalb der internationalen Hagemeyer-Gruppe beschäftigt Hagemeyer Deutschland circa 2200 Mitarbeiter an Was die weiteren Aktivitäten im laufenden Geschäftsjahr betrifft, ist von CEO Paul Zekhuis zu erfahren:»wir werden weitere Standorte planen und eröffnen, um unser Deutschlandgeschäft zu intensivieren.«bundesweit über 70 Standorten. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 830Mio.. de 15-16/2006 7

7 Aktuell Seit 50 Jahren in Deutschland aktiv Messe Exponet geht nach Nürnberg Vor inzwischen einem halben Jahrhundert entschloss sich das aus dem Fürstentum Liechtenstein stammende Unternehmen Hilti für die Expansion auf den deutschen Markt. Das Unternehmen gründete 1956 die Hilti Montagetechnik München GmbH und die Hilti Montage Technik GmbH Bremen erwarb es zudem das Werk in Kaufering, das 1973 durch die Gründung der Hilti Entwicklungsgesellschaft in München ergänzt wurde. Die ursprünglichen Wurzeln des Allrounders reichen aber bis 1941 zurück. Aus der Werkstatt, die Martin Hilti damals zusammen mit seinem Bruder Eugen in Schaan gegründet hat, ist in wenigen Jahrzehnten ein internationaler Konzern entstanden, der heute in rund 120 Ländern tätig ist. Was einst mit der Produktion von Profil schärfen Überraschend anders und doch vertraut so kann man den neuen Markenauftritt von Stiebel Eltron beschreiben. Gemeinsam mit der Düsseldorfer Werbeagentur Mehr wurde ein umfassend neues Erscheinungsbild entwickelt, das den Endkunden verstärkt in den Mittelpunkt stellt. Im Zuge der Neugestaltung wurden auch die Produktbereiche neu gegliedert. Sie verteilen sich ab sofort auf die vier Bereiche»Warmwasser«,»Erneuerbare Energien«,»Klima«und»Raumheizung«. Diese Aufteilung findet sich zukünftig auf jedem Kommunikationsmittel wieder. mechanischen Drehteilen, Auftragsfertigung und Zulieferung für verschiedene Industrien begann, wurde 1948 mit der Einführung eines Direktmontagesystems und somit der Entwicklung eines eigenständigen Produkt-Programms in erfolgreiche Bahnen gelenkt. Heute bietet Hilti über den Direktvertrieb praktisch alles, was zum Messen, Positionieren, Meißeln, Bohren, Befestigen, Installieren, Trennen, Schleifen und Abdichten benötigt wird. Die Geräte mit entsprechenden Werkzeugen, Verbrauchsmaterialien und Zubehör fügen sich zu umfassenden Systemen, die von Beratung und Service begleitet werden. Anlässlich des 50- jährigen Jubiläums bedankt sich Hilti bei seinen Kunden mit speziellen Angeboten, die in den nächsten vier Monaten erhältlich sind. Das Unternehmen will einen deutlichen Positionswechsel weg vom Produkthin zum Lösungsanbieter vollziehen und vor allem seine Kompetenz als Systemanbieter im Markt der erneuerbaren Energien unterstreichen. Bei allen Veränderungen im neuen Erscheinungsbild verlässt Stiebel Eltron sich aber auf den gewachsenen Kern der Marke, den der Slogan»Technik zum Wohlfühlen«nach wie vor am besten auf den Punkt bringt. Der neu gestaltete Werbeauftritt soll ihm frisches Leben einhauchen. Im Süden gemeinsam Der Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk und der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg haben am eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Um die Mitglieder auch in Zukunft auf hohem Niveau betreuen zu können, haben sich die beiden Verbände dazu entschlossen, die Kräfte zu bündeln und zukünftig enger zusammenzuarbeiten. VERANSTALTUNGEN Ende Mai hieß es noch, dass sich führende Unternehmen der Netzwerk-, IT- und Telekom-Branche bei einem Treffen»nachdrücklich für eine Stärkung und Weiterentwicklung der Fachmesse exponet (7. bis in Köln)«ausgesprochen haben. Nun gab der Veranstalter bekannt, dass die Messe bereits dieses Jahr nach Nürnberg umzieht. Der neue Termin: 21. bis Für die Messe ist die Halle 11 des Nürnberger Messezentrums vorgesehen, die auf zwei Ebenen rund 10000m 2 Platz bietet. Inhaltlich soll die Veranstaltung als IT-Netzwerkmesse positioniert werden, ergänzt um die Bereiche Industrienetze, Gebäudeautomatisierung und Carrier-Netze. Eine Intensivierung der Zusammenarbeit wird dabei vor allem auf den Gebieten der Aus- und Weiterbildung, der Betreuung beziehungsweise Beratung der Mitgliedsunternehmen sowie im Bereich der Interessenvertretung angestrebt. Gemeinsam betreuen die beiden Verbände rund 7500 Mitgliedsbetriebe. Thementag»Energieeffizienz«der Lonmark Deutschland Zu einem Thementag»Energieeffizienz durch Gebäudeautomation«lädt die Lonmark Deutschland am , 14:00 Uhr, ins nh Hotel Frankfurt-Raunheim. Durch Gebäudeautomation und speziell mit Raumautomation lassen sich Energie-Einsparpotenziale bis zu 50% erreichen vor allem bei der Klimatisierung und Beleuchtung. Der Thementag gibt konkrete Anregungen und Hinweise zur technischen Umsetzung dieser Energiesparkonzepte durch Gebäudeautomation und diskutiert, welche Effekte auch unter dem Aspekt der Energieeinsparverordnung und des Energiepasses sie erzielen. Wichtiges Thema ist außerdem, ob und wie sich die Investitionen rechnen. Zu den Referenten zählen Prof. Dr. Ing. Martin Becker, FH Biberach, Ingo Therburg, Energiereferat der Stadt Frankfurt, Jan Spelsberg, Spelsberg Gebäudeautomation und Leiter des Arbeitskreises Heim- und Gebäudeautomation der Lonmark Deutschland und ein Vertreter aus der Immobilienwirtschaft. Anmeldungen und Informationen: 8 de 15-16/2006

8 Aktuell Ausgezeichnete Ausbildung Die Gebrüder Peters Gebäudetechnik GmbH, Ingolstadt/ München, wurde von der Bundesagentur für Arbeit für das hohe Engagement im Bereich der Ausbildung ausgezeichnet. Das 1903 als Elektrohandwerksbetrieb gegründete Unternehmen beschäftigt heute Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) ,67 552, ,38 568, ,50 574, ,40 578, ,74 583, ,75 607, ,93 593, ,77 603, ,79 604, ,92 604, ,46 626, ,02 618, ,15 648, ,54 664, ,36 648, ,32 661, ,87 657, ,69 653, ,11 626, ,29 629, ,74 614, ,11 593,06 Blei in Kabeln 91,02 108,48 rund 300 Mitarbeiter, davon 58 Auszubildende. Tätig ist es unter anderem in den Bereichen Elektro, Sanitär, Heizung/Klima/Lüftung sowie Gebäudemanagement. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter liegt bei über zehn Jahren. Viele Führungskräfte sind seit dem ersten Lehrjahr bei dem Unternehmen beschäftigt. Die Inhaber Fritz und Veronika Peters sehen die Auszeichnung auch als Ansporn und erklären sich bereit, im September zu den 14 geplanten Lehrstellen zwei zusätzliche anzubieten. Eine hohe Ausbildungsquote gehört zu den Grundsätzen des Betriebs, der auch in den Zeiten weiter ausgebildet hatte, in denen die Auftragslage schlecht war. Veronika Peters:»Wir hätten uns auch über die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe gefreut, denn mit einer Ausbildungsquote von über 20% wären wir die Begünstigten gewesen und hätten rund bekommen.«der Betrieb hat auch eine eigene Lehrwerkstatt, in der die neuen Auszubildenden zwei Wochen lang vorbereitet werden. Dazu zählt der Umgang mit den verschiedenen Materialien und Werkzeugen oder technischen Zeichnungen, aber auch Umgangsformen. Überhaupt finden die Auszubildenden vielfältige Unterstützung in der Firma. Wer z.b. Probleme mit dem Mathematikunterricht an der Berufsschule hat, bekommt regelmäßig Nachhilfe im Betrieb.»Die Firma Peters gibt nämlich auch solchen jungen Leuten eine Chance, die nicht so gute Noten haben«, bestätigt Rolf Zöllner von der Arbeitsagentur. Von Peters wird jeder Auszubildende nach der Lehre übernommen. Quelle: Berker Neuer Geschäftsführer bei Berker Seit 1. Juli ist Dr.-Ing. Martin Schaele (48) technischer Geschäftsführer bei Berker. Er folgt Dr. Michael Klutmann, der sich in den nächsten Monaten aus dem operativen Geschäft zurückziehen wird. Gleichzeitig wurde der kaufmännische Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Dietmar O. Bö- Dr.-Ing. Martin Schaele Dietmar O. Böcking Neue Beschriftungssoftware Mit dem kostenlosen Beschriftungstool Version 2.0 vereinfacht Siemens Automation and Drives (A&D) die Kennzeichnung seiner Elektroinstallationsprodukte. Die Software zeigt auf Mausklick beispielsweise das Bild eines etikettierbaren Schalters an, und der Anwender sieht sofort, an welchen Stellen er Beschriftungen aus alphanumerischen Zeichen, Sonderzeichen und sogar Bildern cking (46) zum Sprecher der Geschäftsführung ernannt. M. Schaele war in den letzten sechs Jahren Geschäftsführer bei Novar. Davor war er in verschiedenen Leitungspositionen bei Bosch tätig, u. a. als technischer Leiter der Autoradiofertigung in Malaysia. Nach der Übernahme von Novar durch den Honeywell- Konzern zog es M. Schaele wieder in eine Führungsposition in einem unabhängigen mittelständischen Unternehmen. Quelle: Berker einzufügen kann. Es steht auch eine Bibliothek aus bereits vorbereiteten Beschriftung zur Verfügung. Die erstellten Schilder können über einen handelsüblichen Drucker ausgedruckt werden. Das Beschriftungstool ist kostenlos und steht im Internet in deutscher und englischer Sprache zum Download bereit. beschriftungstool 10 de 15-16/2006

9 Aktuell Intelligentes Licht Geklemmt geklickst gewonnen KURZ NOTIERT Seminare für Planer von Sicherheitsanlagen Bosch Sicherheitssysteme bietet für alle, die sich mit der Planung von Sicherheitssystemen beschäftigen, ein Seminarprogramm an. Das unter dem Titel»Bosch Security Academy«zusammengefasste Angebot von derzeit 24 Seminaren ist speziell zugeschnitten auf die Anforderungen von Ingenieurbüros und Planungsabteilungen in privatwirtschaftlichen sowie öffentlichen Institutionen. Die Veranstaltungen finden bundesweit statt. Das detaillierte Seminarprogramm und die Termine finden sich online unter systeme.de/akademie Am gründete die Siteco Beleuchtungstechnik GmbH Traunreut eine neue Gesellschaft mit dem Namen Siteco Control GmbH. Die Tochtergesellschaft beschäftigt sich mit der Entwicklung, Vermarktung und Produktion von Hard- und Softwareprodukten für die Regelung und Steuerung von Innen- und Außenbeleuchtung. Eine Kernkompetenz der Siteco Control stellt die intelligente Straßenbeleuchtung dar. Zum Portfolio gehören komplette Systeme, die in der Lage sind, Einzelinformationen von jedem Lichtpunkt datentechnisch zu verarbeiten. Das ermöglicht intelligente und kosteneffiziente Komplettlösungen. Ein weiteres Aufgabengebiet liegt im Innenbereich. Intelligente Systemlösungen erhalten hier immer größere Bedeutung und es gilt, durch den Einsatz zeitgemäßer Lichtmanagementsysteme Energie zu sparen und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Übernahme im Bereich Antriebstechnik Schneider Electric kündigt die Übernahme der österreichischen VA Tech Elin EBG Elektronik an. Diese Übernahme baut auf einer langjährigen Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen auf, die 2004 in ein Joint Venture mündete, welches zwischen Schneider Toshiba Inverter mit 60% und der VA Tech Elin EBG Elektronik mit 40% der Anteile abgeschlossen wurde. Schneider Electric verstärkt durch die Übernahme seine Position im Bereich Frequenzumrichter des oberen Leistungssegments ab 75kW. Neuauflage eines Allrounders Der neue»boxer«von Peugeot ist als Kastenwagen, Fahrgestell und Pritsche bestellbar. Die umfangreiche Serienausstattung des neuen Modells umfasst einen Fahrerairbag, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung sowie elektrische Fensterheber vorn. Alle Versionen sind darüber hinaus serienmäßig mit ABS und Notbremsassistent ausgestattet. Die Preise für den Kastenwagen mit kurzem Radstand beginnen bei netto. Zur Einführung der Installations-Etagenklemmen und N- Trennklemmen»Top Job S«hatte Wago Mitte 2005 einen Fotowettbewerb gestartet (siehe»de«15-16/2005, S. 58). Elektroinstallateure sollten Anwendungen der neuen Klemmenfamilie fotografieren und einsenden. Der Wettbewerb umfasste insgesamt drei Runden, während derer es jeweils Sachpreise, wie z. B. Ipods, zu gewinnen gab. Im Rahmen eines»technikwochenendes«fand nun die Ziehung der Hauptpreise statt. Zu diesem Kundenevent vom 9. bis hatte Wago rund 60 Elektroinstallateure aus ganz Deutschland nach Papenburg eingeladen. Unter den Teilnehmern zog Geschäftsführer Sven Hohorst die Gewinner der drei Hauptpreise Auf jeweils eine einwöchige Mittelmeerkreuzfahrt für zwei Personen können sich freuen: Mario Berners von Elektro Berners GmbH & Co. KG in Schleiden-Dreiborn Frank Müller von Elektroinstallation Frank Müller in Hofheim Rüdiger Morck von Dürr Systems GmbH in Stuttgart Vor der spannenden Verlosung stand für die Teilnehmer des Technikwochenendes am Freitagabend die Übertragung des WM-Eröffnungsspiels auf dem Programm. Gemeinsam wurde der 4:2-Sieg Deutschlands gegen Costa Rica gefeiert. Der Samstagvormittag führte die Gäste in die Meyer Werft Papenburg. Am Nachmittag ging es auf eine nahe gelegene Automobilteststrecke. Dort konnte man in den bereitgestellten Mietwagen seine Fahr-, Brems- und Ausweichkünste abseits belebter Straßen erproben. Am Abend folgte eine Schifffahrt auf der Ems inklusive der Ziehung der Preisträger. Nach einem Ausklang an der Hotelbar ging es am Sonntag wieder retour nach Hause. Die Fotos der Gewinner des Wago-Fotowettbewerbs: Mario Berners, Frank Müller und Rüdiger Morck (von oben nach unten) Prämierte Barrierefreiheit Mit dem VDI6008-Preis 2006 wurden auf der light + building zwei Produkte von Busch-Jaeger ausgezeichnet: das Busch-Controlpanel und Busch-Infolicht. Ausgeschrieben war der VDI-Preis für Produkte, die dazu beitragen,»barrierefreiheit, Sicherheit und Mobilität von Menschen zu verbessern und weitgehend selbstständiges Leben im Alter und bei Behinderungen zu ermöglichen.«so wurde das Controlpanel als»schnittstelle zwischen Mensch und Technik in barrierefreien Lebensräumen«und das Infolicht als beispielhafter Beitrag zur»orientierung in barrierefreien Lebensräumen«prämiert. de 15-16/

10 Aktuell High-tech-Seminare für Azubis An junge Elektrotechniker, die sich für eine berufliche Zukunft in der modernen Gebäudetechnik interessieren, richtet sich das folgende, ganz besondere Angebot: Die Redaktion»de Der Elektround Gebäudetechniker«und die Firma DieTech veranstalten auf dem Ku damm in Berlin gemeinsam ein Hightech- Seminar. Der Systemintegrator Die- Tech nutzt hierfür seinen Revox-Showroom auf der Berliner Flaniermeile. Dort werden moderne Multiroomsysteme und Gebäudesystemtechnik auf Basis des EIB in Anwendung demonstriert. Azubis aus dem ganzen Bundesgebiet können sich in der dreiteiligen Seminarreihe über die Technik der verschiedenen Systeme informieren. In praktischen Übungen werden erste Fähigkeiten in der Planung und Programmierung von Anlagen vermittelt. Den Auftakt bildet ein Info-Abend am Er gibt einen Einblick in Multiroomsysteme, EIB-Technik und Visualisierungen. Ein starkes Team für das Gebäudemanagement BIG-EU und die KNX Association haben sich auf ein gemeinsames standardisiertes Mapping der durch sie geförderten offenen Standards geeinigt. Dieses Mapping zwischen BACnet und EIB erleichtert entscheidend die Planung, Installation und das Facility Management einer durchgängigen Infrastruktur von der Raumsteuerung bis hin zu einem übergreifenden Gebäudemanagementsystem. Die zweite Seminarveranstaltung, am , findet während der Internationalen Funkausstellung statt und befasst sich konkret mit vernetzten Audio- und Videosystemen. Den Abschluss bildet dann am ein EIB-Seminar, dass parallel zur Fachmesse belektro stattfindet. Für junge Elektrotechniker bzw. für Elektromeister, die ihre Auszubildenden zur Teilnahme an diesem kostenlosen»schnupperkurs«motivieren, stellen die drei Seminare eine Investition in die Zukunft dar. Denn Profis für den interessanten Tätigkeitsbereich Multiroom und Gebäudesystemtechnik sind heute Mangelware. Weitere Infos und Hinweise zur Anmeldung unter: info oder Tel.: (030) Es ist im Anhang H.5 zum BACnet-Standard unter»using BACnet with KNX«dokumentiert. Für die Kombination von EIB und BACnet gibt es bereits mehrere internationale Referenzobjekte. Stellvertretend seien hier das»neue Kranzler Eck«in Berlin oder die Universitätsklinik Saint Olav s in Trondheim, Norwegen erwähnt. Die Zukunft im Visier ZVEH-Präsident Walter Tschischka führte durch die Fachtagung Mit neuen Geschäftsfeldern in verschiedenen Bereichen befasste sich die Fachtagung im Rahmen der ZVEH-Jahrestagung in Trier (siehe dazu auch den ZVEH-Report in»de«13-14/2006). Als ein lukratives Aufgabenfeld stellte Simon Boris Estermann die Energiedienstleistung vor: Noch vor einigen Jahren machte sich kaum jemand Gedanken über die Energiepreise. Durch den erheblichen Anstieg sind sie aber inzwischen wesentlich mehr in den Fokus gerückt. Bei der künftigen Energieversorgung spielt die Steigerung der Energieeffizienz eine wesentliche Rolle. Bei steigenden Preisen gilt es die vorhandene Energie besser zu nutzen. Und hier liegt ein Ansatzpunkt für das Elektrohandwerk von effizienter Beleuchtungstechnik über Photovoltaik bis zu Wärmepumpen oder Kraft-Wärme- Kopplung KWK (ausführliche Informationen zur dezentralen KWK folgen in»de«17/2006). Auch durch die Einführung der Energiepässe dürfte sich ein neues Betätigungsfeld für das Elektrohandwerk entwickeln (siehe»de«8/2006, S. 66). Werner Schmidt stellte das Thema»intelligentes Gebäude«unter einem neuen Blickwinkel vor: Bisher reduzieren viele das intelligente Gebäude auf Gebäudesystemtechnik bzw. Elektrotechnik. Hier werden künftig noch viele weitere Elemente hinzukommen angebunden über Schnittstellen an einen Ethernet-Backbone. Zwingende Voraussetzung für die neuen Dienste: Ein Breitbandanschluss. Der schnelle Internetzugang ist dabei nur der Anfang und die Grundlage für viele weitere Services auch vom Elektrohandwerk. Die Vermarktung neuer Dienste erfordert jedoch auch ein Umdenken bei der Akquise und Beratung, so W. Schmidt:»Kein Kunde erteilt einen Auftrag ohne einen für ihn erkennbaren kurzfristigen Nutzen«. Außerdem sollte man auch über neue Vermarktungsformen nachdenken:»bieten Sie Ihren Kunden doch bestimmte Dienstleistungen als Flatrate an, dann sind Sie schnell raus aus dem Einzelpreisvergleich.«Wieso also nicht z. B. ein Paket»Hausüberwachung«für eine bestimmte Summe pro Monat pauschal anbieten? Technische Details Quelle: Stöcklhuber interessieren den Kunden nicht, er will eine Lösung für sein Bedürfnis. Nach Ansicht von W. Schmidt wird es in Zukunft nur mehr einen Diensteanbieter geben für das Themenfeld Video/Daten/Sprache/ Gebäudesteuerung. Das kann das Handwerk sein, muss es aber nicht zwingend. Hier gilt es, rechtzeitig die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. 12 de 15-16/2006

11 Aktuell Exklusive Leserreise nach Dubai Die diesjährige de-leserreise führt vom 13. bis in die Vereinigten Arabischen Emirate. Das boomende Reiseziel zieht mit seiner faszinierenden Mischung aus Orient und Okzident jährlich hunderttausende Urlauber an. Es erwarten Sie herrliche Strände, blühende Gärten sowie lebendige Städte und traditionelle Oasen. Mit der exklusiven Reise bieten wir unseren Lesern neben touristischen Höhepunkten auch interessante Fachbesuche. So werden wir eine der vielen Großbaustellen besichtigen und Niederlassungen deutscher Firmen besuchen. TERMIN: REISEPREISE PRO PERSON: im Doppelzimmer: 1989,00 Einzelzimmer Zuschlag: 298,00 Reisebeschreibung: 1. Tag, : Frankfurt Abu Dhabi Individuelle Anreise zum Flughafen und Linienflug mit Etihad Airways von Frankfurt nach Abu Dhabi 2. Tag, : Abu Dhabi Nach Ankunft am Flughafen begleitet uns eine deutschsprachige Reiseleitung zu einem gemeinsamen Frühstück im Hotel. Im Anschluss daran folgt eine Stadtrundfahrt zum Kunsthandwerks-Zentrum der Frauen, zum Al Husn Palast aus dem 18. Jh. und zur Strandpromenade der Stadt. Später folgt noch ein interessanter Fachbesuch. 3. Tag, : Abu Dhabi Al Ain Mit der Wüstenoase Al Ain steht die zweitgrößte Stadt des Emirates Abu Dhabi auf dem Besuchsprogramm. Die Tour umfasst das Al-Ain-Museums, LEISTUNGEN einen traditionellen Kamelmarkt und die Buraimi Oase, in der wir ein ursprüngliches»falaj«sehen werden. Wir durchstreifen auch den Buraimi Souk, der mit hübschen Hügelgärten an einer 4500 Jahre alten Grabstätte liegt. Es folgt die Fahrt zum Hotel»Grand Mercure Jebel Hafeet«in Al Ain. 4. Tag, : Al Ain Dubai Auf einer Tour durch Abu Dhabi lernen Sie historische Stätten und des kosmopolitischen Leben in Dubai kennen. Mit einer Abra, einem Wassertaxi, wird der Dubai Creek zum Gewürzmarkt überquert. Besucht wird dann mit dem Gold Souk ein berühmter Goldmarkt. Linienflüge mit Ethiad Airways in der Economy Class: Frankfurt Abu Dhabi und zurück Flughafengebühren /-steuern (Stand = 130,00 ) klimatisierter Reisebus deutschsprechende lokale Reiseleitung Hotelunterkunft inklusive Buffet-Frühstück in sehr guten Hotels 4 Übernachtungen in 4-Sterne-Hotels 2 Übernachtungen in 5-Sterne-Hotels 1 Mittagessen, 4 Abendessen und 1 Nachmittagstee sämtliche Eintrittsgelder und Ausflüge gemäß Programm Gepäckservice (1 Gepäck pro Person) Sicherungsschein Informationsmaterial zur Reise Reisebegleitung durch»de«+ Bavarian Tours 5. Tag, : Dubai Dhow Cruise Eine Ganztagestour führt an die Ostküste. Der Ausflug beginnt mit einer Fahrt durch die Oase Al Dhaid. Nach einer Fahrt durch das Hajar Gebirge erreichen wir Dibba und besuchen den malerischen Hafen. In Al Badiyah wird dann die älteste Moschee des Landes besichtigt. Es folgen Stopps am Souk von Khor Fakkan und an den Ruinen der Festung von Fujairah. Ein letzter Halt bei den Oasen von Bithnah gilt der Alten Zitadelle dem»freitagsmarkt«von Masafi. Auf einer abendlichen Fahrt mit einer Dhow, dem traditionellen Boot der V.A.E., werden wir ein delikates Abendessen mit arabischer und westlicher Küche genießen. 6. Tag, : Burj Al Arab Abu Dhabi Morgens besuchen wir»ski Dubai«, das größte Hallen- Schnee-Resort der Welt. Das Mittagessen haben wir für Sie im legendären»burj al COUPON Ich möchte gern an der Reise teilnehmen, bitte senden Sie mir die Anmeldeunterlagen zu Bitte schicken Sie mir zunächst weitere Informationen zu der Reise Name, Vorname Straße PLZ, Ort Telefon Arab«, dem Wahrzeichen von Dubai City, arrangiert. 7. Tag, : Abu Dhabi Emirates Palace Tee Am Morgen haben wir Fachbesuche auf unserem Programm. Es folgt ein Nachmittagstee im sagenhaften»emirates Palace«. Wie auch das»burj al Arab«in Dubai ist es ein Luxushotel mit sieben Sternen. Sie erleben eine luxuriöse Teestunde in exquisitem Ambiente. 8. Tag, : Abu Dhabi Frankfurt Eine unvergessliche Reise geht heute zu Ende. Nach dem Frühstück erfolgt der Transfer zum Flughafen und der Rückflug mit Etihad Airways nach Frankfurt. (Änderungen vorbehalten) Bitte senden Sie diesen Coupon direkt an den Reiseveranstalter: BAVARIAN TOURS Gruppenreisen LIGVAE-601 Rohrachstr Wiggensbach Tel.: (08370) Fax: (08370) info@bavtours.de Es gelten die AGBs der Bavarian Tours Gruppenreisen GmbH. de 15-16/

12 Praxisprobleme Planung des Blitzschutzsystems für einen Silostandort Berichtigung Normen der Reihe DIN VDE 0855 Im zweiteiligen Beitrag»Planung des Blitzschutzsystems für einen Silostandort«in»de«7/2006 und»de«9/2006 der Autoren Bartels, Soboll und Müller fand sich im Nachhinein leider ein Fehler. Normen, die die Antennentechnik betreffen, gehören zur Reihe DIN VDE 0855 und nicht, wie veröffentlicht, zur DIN VDE Beispiel: DIN VDE 0855 Teil 300 und nicht DIN VDE 0800 Teil 300. R. Soboll Oberschwingungen paralleler Transformatoren FRAGESTELLUNG Bild 1: Schaltplan zur Anfrage (kleinere Darstellung nur zur Übersicht,»de«-Abonnenten können eine hochauflösende Version von unserer Internetseite herunterladen) Wir sind ein Elektrounternehmen im Bereich der Antriebstechnik und Automatisierung. Für ein Warmwalzwerk soll eine neue Presswasseranlage installiert werden. Es werden insgesamt 16 Kolbenpumpen mit zugehörigen Asynchron-Antriebsmotoren (385kW/ 690V) vorgesehen. Neun Pumpenantriebe werden mit FU-Umrichter PWM (Fabrikat Siemens, Sinamics 450kW Umrichterleistung) betrieben. Sieben Pumpen sind für Grundlast im Dauerbetrieb zugeschaltet. Der Anlauf erfolgt mit Sanftanlaufgeräten in Wurzel-3-Schaltung und verdrosselter Motor-Blindstromkompensation. Die DS-Einspeisung soll über drei Drehstrom-Gießharztransformatoren mit forcierter Kühlung erfolgen. Die Leistungsangaben können Sie der Übersichtszeichnung entnehmen (Bild 1). Die NSHV ist entsprechend der Kurzschlussleistung und dem Gleichzeitigkeitsfaktor dimensioniert. Die DS-Transformatoren haben die Schaltgruppe Dyn11. Das Werknetz besteht aus einer 10-kV-Hauptverteilung mit ca. 30 Zellen für entsprechende Abgänge. Es sind ca. 20 DS-Transformatoren der Schaltgruppe Dyn5 für geregelte Gleich- und Drehstromantriebe im Einsatz. Für die Kompensation und Oberschwingungsfilterung ist eine Saugkreisanlage auf der 10-kV-Seite vorhanden. Wir werden mit unseren Frequenzumrichtern zusätzliche Oberschwingungen erzeugen. Hier ist die 5. und 7. Oberschwingung hervorzuheben. Der Kunde macht darauf aufmerksam, dass man in der Vergangenheit hier mit der 5. und 7. Oberschwingung Probleme hatte. Durch die Schaltgruppe Dyn11 schwenken wir sekundär die Grundschwingung um 180. Wie verhält sich die Summe der Oberschwingungen zur Grundschwingung? Erreichen wir mit der Schaltgruppe Dyn11 eine Kompensation der Oberschwingungen im Mittelspannungsnetz? Ist es sinnvoll, die Netzdrossel 2% vor dem FU-Umrichter auf 4% zu erhöhen oder sollen wir zusätzlich Harmonic-Filter (12-Pulsschaltung) vorsehen? N. R., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Vorbemerkungen Die Bedenken Ihres Kunden sind berechtigt. Die verursachten Strom- Oberschwingungen werden den Netzimpedanzen entsprechende Spannungs- Oberschwingungen nach sich ziehen. Deren Auswirkungen, auch auf vermeintlich so robuste und unempfindliche Betriebsmittel wie Drehstrom- Asynchronmotoren, können erheblich sein. In Bild 2, unten, ist dargestellt, wie sich die siebte Spannungs-Oberschwingung auf einen solchen Motor auswirkt: Sie speist mit 350Hz auf einen Motor, der aber nur mit der 50Hz entsprechenden Drehzahl läuft, da die Oberschwingungen in der Regel nur einen Anteil von wenigen Prozent an der Gesamtspannung haben. Die siebte Spannungs- Oberschwingung speist aus ihrer»persönlichen Sichtweise«also einen Motor, der beinahe still steht. Der entsprechende Strom der siebten Oberschwingung kann also weit höher sein, als den wenigen Prozent in der Spannung entspräche. In Bild 2, Mitte, sehen Sie die Auswirkung der fünften Oberschwingung dargestellt: Sie möchte den Motor zwar»nur«fünfmal so schnell antreiben, wie er tatsächlich läuft, dafür aber in die entgegengesetzte Richtung. Die fünfte de 15-16/

13 Praxisprobleme Bild 2: Wirkung von Harmonischen besitzt umgekehrten Umlaufsinn (Gegensystem). Sie erzeugt somit ein Drehmoment, das vom Moment der Grundschwingung abzuziehen ist mit den entsprechenden Auswirkungen verminderten Gesamtmoments bei gleichzeitig höherer Stromaufnahme. Die Darstellung oben im Bild 2 entspricht der Auswirkung einer dritten Oberschwingung, sollte auch sie vorhanden sein: Sie hat gar keinen Umlaufsinn, sondern die drei Oberschwingungen in den drei Außenleitern sind phasengleich. Sie erzeugt somit also kein Drehmoment, wohl aber zusätzlichen Strom in der Ständerwicklung. Damit komme ich zu Ihren Fragen, die sich in zwei Themen aufteilen lassen: Transformatorschaltgruppen und Netzdrosseln. Schaltgruppen Ihr Lösungsansatz ist richtig. Der Versatz um 180, den Sie durch die gemischte Verwendung der Schaltgruppen Dyn5 und Dyn11 erzielen, bewirkt bei der fünften und bei der siebten Oberschwingung eine gegenseitige Kompensation (Bild 3). Wird die Grundschwingung um 180 geschwenkt, so erfahren sämtliche Oberschwingungen den gleichen Versatz. In den Zeitbereich, der bei der Grundschwingung 180, also einer Halbschwingung entspricht, passen von der fünften Oberschwingung genau zweieinhalb und von der siebten dreieinhalb Vollschwingungen. Somit entspricht dieser Versatz in allen Fällen einer Umpolung, wodurch sich die Oberschwingungspegel aus den Dyn5- und Dyn11-Transformatoren voneinander subtrahieren statt sich zu addieren. Dies mag die Frage aufwerfen, warum dies dann nicht auch für die Grundschwingung gilt. Schön wäre es. Würde es doch in einer Art»Wirkstrom- Kompensation«münden, doch diese ist leider physikalisch unmöglich. Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich dadurch erklären, dass die Wirkleistung die»normale«energierichtung von der Quelle, in dieser Betrachtung vom Mittelspannungsnetz, über die Transformatoren und die Umrichter hin zu den Motoren nimmt. Die Oberschwingungen hingegen entstehen im Umrichter und fließen sozusagen gegen den Strom über die Transformatoren in das MS- Netz, wo sie dann mit gegensätzlichen Polaritäten aufeinandertreffen und sich teilweise, im Optimalfall vollständig gegenseitig auslöschen. Netzdrosseln Die Vergrößerung der Netzdrossel würde fraglos zur Unterdrückung der Strom-Oberschwingungen beitragen. Leider ist ihre Lage in Ihrem Blockschaltbild nicht eingezeichnet. Insbesondere die einleitend beschriebenen unmittelbaren Auswirkungen des Umrichters auf den jeweils benachbarten, direkt am Netz laufenden Motor können nämlich je nach Lage durch eine verstärkte Drossel gemindert oder auch verstärkt werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Kurzschlussimpedanz der Transformatoren vorwiegend induktiver Natur und somit frequenzabhängig ist. Bild 3: Gegenseitige Kompensation Mit Bedacht wurden hier trotz der hohen Nennleistung von 2-MVA-Transformatoren mit einer Kurzschlussspannung von 6% gewählt, obwohl»normale«verteiltransformatoren schon ab 1MVA stets mit nur 4% Kurzschlussspannung ausgelegt werden. Dies bedeutet, dass diese Transformatoren bei der fünften Oberschwingung bereits eine Kurzschlussspannung von beinahe 30%, bei der siebten von nahezu 42% haben. Damit halten sie einen großen Teil des möglichen Oberschwingungsstroms zurück. Nur noch gut die Hälfte des größtmöglichen Oberschwingungsstroms wird tatsächlich in das Mittelspannungsnetz gelangen. Dies relativiert den Einsatz einer von 2% auf 4% verstärkten Drossel, die in dieser Umgebung nur noch begrenzten Einfluss ausübt. Umso stärker aber ist die Spannung an der Unterspannungsseite jedes Transformators verzerrt, weil die Oberschwingungsströme sich quasi vor der Streureaktanz des Trafos stauen. Das kann sich sehr nachteilig auf die direkt angeschlossenen Motoren auswirken, wie oben zu Bild 2 beschrieben. Sie müssen den Oberschwingungsströmen hier einen Parallelweg zum Abfließen anbieten, und der ist in Form der verdrosselten Kompensations-Kondensatoren fast schon vorhanden. Das Beste, was Sie tun können, ist den jeweils vorhandenen Kondensator in je zwei Kondensatoren aufzuteilen, von denen einer mit 4% und einer mit 2% verdrosselt ist. Damit liegen zwei Saugkreise vor, deren Resonanzfrequenzen nahezu der fünften und siebten Oberschwingung entsprechen. Diese Saugkreise stellen fast Kurzschlüsse für die jeweiligen Oberschwingungsfrequenzen dar und entlasten somit die restliche Anlage vor allem zwischen Transformator und Umrichter bzw. Motor von Strömen der fünften und siebten Oberschwingung. Doch auch in das MS-Netz wird hiervon kaum noch etwas vordringen. Schlussbemerkung Die Auslegung solcher Anlagen hat allerdings mit viel Bedacht und Sachverstand zu geschehen. Im vorliegenden Fall wird die Sache dadurch erleichtert, dass die Oberschwingungsbelastung bekannt und dadurch quantifizierbar ist. Auf die Lösung solcher Aufgaben spezialisierte Firmen finden Sie auf S. Fassbinder 16 de 15-16/2006

14 Praxisprobleme Fußbodeneinbauleuchten im Duschbereich DIN VDE (VDE ) FRAGESTELLUNG Laut VDE Schriftenreihe 67A Kommentar zur DIN VDE ( , Seite 41 und 42), sind die Leuchten der Firma Zumtobel Staff, Modell Paso II SQ 120 IP 67 Schutzklasse 1 (Power- Led/ LEDOS Platine 230V) nicht zulässig. Jedoch mit der Spannung 24V DC und der Stromversorgung außerhalb der Schutzbereiche 1 und 2 sind sie in meinem Fall ca. 8m vom Duschbereich entfernt. Es ergeben sich für mich nunmehr folgende Fragen: 1) Wie verhält es sich mit dem Satz Leuchten in der Standfläche (Leuchtenabstand in meinem Fall ca. 0,6m)? 2) Würden Sie sich für oder gegen eine Montage entscheiden (ich verweigere derzeit die Montage)? 3) Wie sieht es rechtlich im Fehler-/ Schadensfall aus (auch Laien können in die Installation eingreifen, zumal die Wohnung später vermietet wird)? H. G., Bayern ANTWORT Zu Angaben der Norm und des erwähnten Fachbuchs Aufgrund der von Ihnen beigefügten zusätzlichen Unterlagen (hier nicht abgedruckt) kann ich davon ausgehen, dass es sich um Einbauleuchten handelt, die im Fußboden einer Dusche ohne Wanne errichtet werden sollen. Nach der seit Februar 2002 gültigen Norm DIN VDE (VDE ): »Räume mit Badewanne oder Duschen«mit der Änderung A1 vom Februar 2004 ist für Duschen ohne Wanne ein Bereich 0 nicht festgelegt. Dies erklärt sich, weil davon ausgegangen werden kann, dass sich kein Wasser in nennenswertem Umfang auf dem Fußboden ansammeln kann, so dass sich der Mensch nicht großflächig im Wasser befinden kann. Allerdings hatte ich bei der Erarbeitung dieser Norm (ich war zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter im relevanten Unterkomitee der DKE) versucht, die Notwendigkeit eines Bereiches 0 festzuschreiben, was mir aber nicht gelang. In der VDE-Schriftenreihe 67A bei der ich ein Mitautor bin nahm ich Bild 1: Fiktiver Bereich 0 bei Duschen ohne Wanne (Empfehlung des Autors) daher eine Empfehlung auf: Man sollte versuchen, bei Duschen ohne Wanne einen Bereich bis 5cm über dem Fußboden als Bereich 0 zu deklarieren. Siehe hierzu auch das von Ihnen zitierte Bild 9.2 aus der VDE-Schriftenreihe, das hier im Bild 1 wiedergegeben ist. Sie beziehen sich allerdings noch auf die Vorgängerausgabe. Seit Juni 2004 gibt es eine wesentlich überarbeitete Ausgabe. Bezogen auf Ihr Problem hat sich allerdings keine Änderung ergeben. Vermutlich aber wird sich meine Empfehlung auch bei Duschen ohne Wanne einen Bereich 0 vorzusehen bei der derzeit durchgeführten internationalen Überarbeitung dieser Norm, durchsetzen. Geplant ist sogar eine Ausdehnung auf 15cm über dem Fußboden. Fakt ist, dass es nach derzeit gültiger Norm nicht verboten ist, im Fußboden Bild 2: Gemauerte Duschwanne mit Bereich 0, auch wenn der Ablauf nicht verschlossen werden kann einer Dusche ohne Wanne ein elektrisches Verbrauchsmittel versorgt aus einem Stromkreis mit 230V zu errichten. Bei Duschen ohne Wanne gibt es also keinen Bereich 0. Da im Allgemeinen die Bereiche 1 und 2 (bei Duschen ohne Wanne nur der Bereich 1 relevant) an der Oberkante Fertigfußboden enden, ist für das Innere des Fußbodens und unterhalb des Bodenbelags kein Bereich festgelegt. Somit befindet sich dieser Ort außerhalb der Bereiche. Wenn also eine solche Leuchte nicht über die Oberfläche/ Oberkante des Fertigfußbodens hinausragt um ganz sicher zu gehen, dass die Leuchte nicht in den Bereich 1 hineinragt, wäre eine Vertiefung um 1mm sicher sinnvoll darf man sie dort normativ errichten. Damit ergibt sich auch, dass die Schutzart für diese Leuchten nur entsprechend der Umgebungsbedingungen auszuwählen ist, sodass eventuell sogar IPX4 ausreichend sein kann (da außerhalb der Bereiche hierfür gibt es keine Mindestforderungen für die Schutzart). Zumindest aber ist für den Stromkreis (sofern nicht SEL oder PELV oder Schutztrennung zur Anwendung kommt) zur Versorgung dieser Betriebsmittel/ Verbrauchsmittel eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom I ΔN 30mA vorzusehen. Zu Ihrer Meinung über Bereich 0 Bei Duschen ohne Wanne gibt es, wie bereits ausgeführt, normativ keinen Bereich 0. Allerdings musste ich auf Grund unseres Telefongespräches feststellen, dass es sich doch um eine Dusche mit Wanne einer gemauerten Wanne handeln könnte, da es eine Vertiefung im Fußboden des Duschbereiches gibt. Dies erkennen Sie in den Bildern 2 und 3, in denen ich versucht habe, eine gemauerte Wanne mit einem normativen Bereich 0 darzustellen. Bei Duschen mit einem»abgeschrägtem«duschbereich (Bild 4) ist ein Bereich 0 normativ nicht festgelegt, da es keine gemauerte Wanne gibt und somit der Bereich 0 nicht an die Wannenabmessung geknüpft werden kann. Da bei solchen Ausführungen meist nur de 15-16/

15 Praxisprobleme Bild 3: Bereich 0 bei einer Wanne mit Versenkung (gemauerte Wanne) ein Bodenablauf ohne Verschluss existiert, müsste somit im Falle einer Verstopfung des Ablaufes der ganze Raum als Bereich 0 angesehen werden. Dies ist nicht praktikabel. Daher gelten hier die Anforderungen für Duschen ohne Wanne. Auch hier würde ich einen fiktiven Bereich 0 berücksichtigen (Bild 4). Zu Frage 1 Ich bleibe daher bei meiner Empfehlung, bei allen Duschen einen Bereich 0 zu berücksichtigen, d. h. auch bei Duschen ohne Wanne zumindest die von mir vorgeschlagenen 5cm als Bereich 0 anzusehen. Dabei wäre die Fußbodenoberfläche wie bei einer Wanne als Bereich 0 (Bereich 0 ist das Innere der Wanne) anzusehen. Auch ein»vertiefter«(im Fußboden eingelassener) Einbau wäre nicht möglich, da es sich dabei noch um Bereich 0 handeln würde. Für Ihren Anwendungsfall unabhängig davon welche Art von Dusche (mit oder ohne Wanne/gemauerter Wanne) würde ich daher empfehlen im Boden/Fußboden nur Leuchten zu errichten, die aus SELV-Stromkreisen versorgt werden und deren Spannung bei 12V AC bzw. bei 30V DC nicht übersteigt. Außerdem würde ich auch Leuchten auswählen, welche die für den Bereich 0 geforderte Schutzart von IPX7 aufweisen. Die SELV-Stromquelle darf nicht im Bereich 0 oder 1 errichtet sein. Im Bereich 2 darf sie errichtet sein, wenn sie fest angeschlossen ist oder bei Anschluss über Stecker muss die Steckdose außerhalb der Bereiche errichtet sein. Außerdem muss in beiden Fällen (Festanschluss oder über Steckdose) der Stromkreis (vor dem Trafo) mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom I ΔN 30mA geschützt sein. Zu Frage 2 Hier fehlt die Angabe mit welcher Spannung die Leuchten betrieben werden sollen. Bei Versorgung aus SELV-Stromkreisen mit einer Spannung 12V AC bzw. bei 30V DC wäre die Errichtung normativ und ich hätte keinerlei Bedenken, sofern die Schutzart IPX7 erfüllt ist. Leuchten mit anderen Spannungen würde ich persönlich nicht errichten. Sie werden sich jedoch den Wünschen Ihrer Kunden beugen müssen, da Sie nicht auf Bild 4: Trotz abgeschrägtem Duschbereich gilt diese Ausführung als Dusche ohne Wanne, bei der es normativ keinen Bereich 0 gibt. Der Bereich 1 gilt bis 120cm vom festen Wasserauslass ein Verbot in der Norm verweisen können und daher Leuchten mit anderen Spannungen zugelassen sind. Zu Frage 3 Da es normativ keine direkten Einschränkungen gibt, gilt für Sie die Vermutungswirkung (sicher gehandelt zu haben). Auch wenn Sie»bestimmte«Arbeiten nicht durchführen, werden Sie nicht verhindern können, dass Laien unsachgemäße Errichtungen vornehmen werden oder zumindest über Steckdosen elektrische Verbrauchsmittel unsachgemäß betreiben. W. Hörmann Ausführung der Steigeleitungen im Wohnbereich DIN , Leitungsanlagerichtlinie, Zulassungen von Brandschottungen, Sorgfaltspflicht bei der Nachinstallation, Mindestausstattung von Werkstätten FRAGESTELLUNG Auf den nachfolgenden Sachverhalt stießen wir in Verbindung mit einer Nachinstallation von Steckdosen für einen Kücheneinbau. In einer Höhe von 1,15m auf der küchenseitigen Zwischenwand wurde glücklicherweise nur die Ummantelung der Hauptleitung zum Stromkreisverteiler verletzt. Gemäß Projektplänen ist für die Versorgung Elektrotechnik und Sanitäranlagen ein Installationsschacht im Kücheneckbereich an der Zwischenwand vorgesehen. Insofern auch logisch, da die Stromkreisverteiler unmittelbar dahinter in der Trennwand (11,5cm dick) vorgesehen sind. Ebenso soll eine ordentliche Brandschottung ermöglicht werden. Wegen eines falsch deklarierten Kellerdeckendurchbruchs 11,5cm x 25cm und dem darauf folgenden vertikalen Wandschlitz sind folgende Leitungen geführt: 4 x isolierte Heizungsrohre d = 55mm 2 x NYY-O 4 x 10 2 x NYM-J 7 x 1,5 2 x NYM-J 1 x 16 2 x NYM-J 3 x 2,5 1 x NYM-J 3 x 1,5 Im weiteren Verlauf befinden sich vertikal verlaufende elektrische Versorgungsleitungen im EG und OG auf der Küchenseite des Installationsschachtes Heizung. In einer Höhe von ca. 1,10m sind auf der Küchenseite horizontale Leitungen zu den jeweiligen Stromkreisverteilern verlegt worden. Durch den Küchenbereich EG zur Küchenseite hin laufen die Versorgungsleitungen für das OG. Ebenso wie zuvor beschrieben ist die Unterputzverlegung der Hauptleitung im OG zum Stromkreisverteiler durchgeführt worden. Der Kellerdeckendurchbruch ist mit seinem Querschnitt sowohl unterbemessen als auch mit keinem Brandschott verschlossen. Da wir aus fachlicher Sicht hier die 18 de 15-16/2006

16 Praxisprobleme Verlegung der elektrischen Hauptleitungen grundsätzlich als falsch betrachten, müssen wir den Nachweis hierzu führen. Mit einer solchen Ausführung der Elektroinstallation konnte bei einer Unterputz-Nachinstallation grundsätzlich nicht gerechnet werden. Können Sie meinen Ausführungen zustimmen? W. J., Bayern ANTWORT Einführung Zunächst möchte ich auf die Umstände eingehen, die zu Ihrer Anfrage geführt haben: Die vorliegenden Pläne (hier nicht abgedruckt) zeigen sowohl die Grundrissausschnitte des Gebäudes als auch dessen Durchbruchpläne. Diese sind praktisch als Werkplanung der Architektur zu verstehen und für den Maurer verbindliche Ausführungsunterlagen, sofern sie mit einer entsprechenden Freigabe zur Ausführung versehen wurden. In aller Regel erteilt sie der Bauherr und der Fachplaner. Es handelt sich dabei nicht um eine Werkplanung der haustechnischen Gewerke. Das zeigt sich auch an der Unstimmigkeit der Küchenpläne. Diese zeigen eine andere bauliche Anordnung als in den vorliegenden Grundrissplänen. Insbesondere die Lage der Tür ist hier auffällig und offensichtlich als Grund für eine Planänderung zu sehen. Wann diese Änderung nun erfolgt ist, geht aus den Plänen nicht hervor. Diese Situation zeigt einmal mehr die Richtigkeit der Forderung nach Erstellung einer Werkplanung durch die haustechnischen Gewerke und Erstellung einer korrekten Revisionsplanung nach Beendigung der Arbeiten. Die zuletzt genannte Revisionsplanung ist bei weiteren Arbeiten auch zu verwenden und fortzuschreiben. Der Techniker, dem derartige Pläne nicht vorliegen, hat umso mehr Umsicht walten zu lassen, wenn er Arbeiten ausführt, die im Bereich verdeckter Leitungsführungen liegen, und diese tangieren können. Aus der allgemeinen Erfahrung die insbesondere der Elektrotechniker haben muss bedeutet dies bei Arbeiten in einer Küche auch den Einsatz von Leitungssuchgeräten, wenn die bauliche Situation unklar ist. Dies ist hier eindeutig der Fall. Damit lassen sich Probleme wie die geschilderte Beschädigung von Leitungen verhindern. Zusätzliche Hilfestellung leistet in diesem Fall wie Sie ja bereits selbst erfahren haben, die zur Mindest-Werkstattausstattung eines konzessionierten Fachbetriebs gehörende DIN Allerdings besteht bei der Anwendung der genannten Planungs-DIN in diesem Fall eine gewisse Unsicherheit, ob sie auch tatsächlich vereinbart worden ist. Die Darstellung (in den hier nicht abgedruckten Plänen) der Kücheninstallation widerspricht jedoch der DIN Die Installationshöhe ist mit 1,05m angegeben und nicht mit 1,15m, wie in DIN als Vorzugsmaß vorgegeben wird. Insofern betrachte ich sie im Folgenden als nicht vereinbart. Zu den Fragen Grundsätzlich ist es problematisch, einen Werkplan der Bautechnik als Werkplan der Haustechnik anzusehen. Die Widersprüche in den von Ihnen vorgelegten Plänen zeigen, dass nach Änderung der Planung im Bereich der Küche Ihnen die aktuelle Planung nicht zur Verfügung stand. Diese Problematik zeigt sich dann auch in den folgenden Fragen. Oft wird für eine derartige bauliche Änderung ein Plan, der bereits ausgeführt ist (Durchbruchplan), nicht nachträglich geändert. Solche Änderungen werden in Gebäuden dieser Art nach meinen Erfahrungen von der Fachbauleitung in Verbindung mit der Hochbau- Bauleitung und den beteiligten Firmen problemlos umgesetzt. Daraus zeigt sich, dass es zur qualifizierten Bearbeitung einer haustechnischen Anlage unumgänglich ist, Revisionspläne zu erstellen und diese auch bei Erweiterungen oder Änderung auf den aktuellen Ausführungsstand zu bringen und entsprechend zu verwahren. Brandschottungen Die Belegung von Brandschottungen wird in den einzelnen bauaufsichtlichen Zulassungen der Hersteller geregelt. Um eine genaue Aussage über die Zulässigkeit der Installation treffen zu können, ist der Hersteller und der Typ des Brandschotts zu befragen. Allgemein kann man davon ausgehen, dass eine 60%-ige Belegung erlaubt ist. Dabei bestehen Zulassungen für die gemischte Führung von allgemeinen haustechnischen Leitungen. Die Führung von Heizungsleitungen in Verbindung mit den Elektroleitungen widerspricht nicht grundsätzlich den Zulassungsbedingungen. Auch eine überschlägige Berechnung der für die Leitungen benötigten Fläche ergibt bezogen auf die Durchbruchfläche von 11,5 x 25cm 2, eine Belegung von unter 50%. Dabei ist der Heizungsrohrdurchmesser als Außendurchmesser der Rohrleitung und nicht der Wärmedämmung berücksichtigt. Einzig die Situation in dem Wandschlitz könnte zu einer nicht fachtechnisch korrekten Situation führen. Bei der Umgebungstemperatur der Leitungen wurde bei der Werkplanung eine Temperatur zugrunde gelegt. Diese ist in den Revisionsunterlagen sicherlich dokumentiert oder kann aufgrund der Absicherung und des verwendeten Querschnitts rekonstruiert werden. Dabei sind auch eventuell vorhandene Häufungen zu berücksichtigen, die sich aus der beschriebenen Verlegeart ergeben könnten. Eine genaue Betrachtung der im Schlitz verlegten Leitungen im Hinblick auf die Befestigungsart ist somit zur Beurteilung der Frage unerlässlich. Verlegezonen, auch von Steigeleitungen Die mittlere Verlegezone in Küchen beginnt bei einer Höhe von 0,9m über dem fertigen Fußboden und endet 0,3m höher bei 1,20m. Die auf 1,10m über Oberkante des fertigen Fußbodens horizontal verlegten Leitungen befinden sich also in einer nach DIN vorgeschriebenen Montagehöhe. Bei der Installation ist in diesem Bereich besondere Vorsicht geboten. Im Teil 3 Ihrer Frage sprechen Sie von der Zulässigkeit der Verlegung von Steigeleitungen durch andere Nutzungsbereiche. Sicher wäre es schön, wenn sämtliche Leitungsführungen in einem öffentlichen Bereich möglich wären. Dies lässt sich jedoch aufgrund der engen Bausituation im Wohnungsbau häufig nicht realisieren. Empfehlenswert ist es jedoch, den Versuch zu unternehmen, die Leitungen so zu führen, dass der Verlegeweg eindeutig erkennbar ist. In Ihrem Fall ist dies nicht realisiert worden, obwohl die Möglichkeit im Flur durchaus bestanden hätte. Grundsätzlich ist gegen eine verdeckte Führung von Steigeleitungen nichts einzuwenden. Wie schon angesprochen, hat jeder, der in einer Wand eine verdeckte Leitungsführung vermuten muss, die Aufgabe, sich eingehend zu versichern, dass er keine Beschädigung de 15-16/

17 Praxisprobleme hervorruft. Eine eindeutige Zuordnung einer verdeckt geführten Leitung ist dabei jedoch wichtig. Sicher ist immer senkrecht über oder unter einem elektrischen Betriebsmittel eine Leitung zu vermuten, genauso wie in den Verlegezonen nach DIN Das ist jedoch, wie der vorliegende Fall zeigt, nicht immer zu gewährleisten. Allein die Tatsache der Wandstärke von 11,5cm und einer vertikalen Leitungsführung im Bereich eines unter Putz installierten Stromkreisverteilers lassen eine sichere Leitungsführung mit den vorbeschriebenen Anforderungen nicht zu. Es wird, auch wenn der Steigepunkt hinter dem Stromkreisverteiler geführt wird, zu einer geringeren Montagetiefe der Steigeleitung als 6cm von der Küchenwandseite kommen. Der einzige Ausweg ist hier eine vertikale Leitungsführung neben dem Stromkreisverteiler, so wie es ausgeführt wurde. Der in der Höhe nicht vermaßte horizontale Versprung der Versorgungstrasse ist eine Antwort auf die verfahrene Situation. Dabei ist der Abstand des Stromkreisverteilers von der vertikalen Trasse für die Beurteilung maßgeblich. Wenn der Stromkreisverteiler unverhältnismäßig weit von der Trasse entfernt ist und DIN vereinbart sein sollte, so könnte hier von einer nicht auftragsgemäßen Ausführung gesprochen werden. Noch einmal zu Brandschottungen Die Notwendigkeit von Brandschottungen regelt die Leitungsanlagenrichtlinie. Diese ist zusammen mit der Bauordnung und dem Brandverhalten der Bauteile zu sehen, die geöffnet werden. Bei Gebäuden nicht geringer Höhe liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dieser Decke um ein Bauteil mit einer Feuerwiderstandsklasse F90 handelt. Dies ist im Brandschutzkonzept oder in den Baugenehmigungsunterlagen nachvollziehbar. Die beschriebenen Leitungsführungen durch derartige Bauteile sind mit zugelassenem Material zu verschließen. Grundlage hierzu bildet die Leitungsanlagenrichtlinie des jeweiligen Bundeslandes. Die Zulassungsbedingungen der Brandschottungen schreiben neben einer Fachunternehmerbescheinigung auch eine örtliche Kennzeichnung vor. Auf die örtliche Kennzeichnung kann nach meinen Erfahrungen jedoch in Übereinstimmung mit der genehmigenden Stelle oder dem Brandschutzsachverständigen verzichtet werden. Wer hat schon gern in seinem Wohnzimmer ein rotes Schild an der Wand? Im Keller des Hauses liegt jedoch für einen Verzicht auf eine Kennzeichnung kein Grund vor. Aus der örtlichen Kennzeichnung, wie auch aus der Herstellerbescheinigung des Unternehmers, geht neben dem Hersteller des Brandschottmaterials und dem verwendeten Typ auch die Zulassungskennzeichnung und der Name des Installateurs sowie der Installationszeitpunkt hervor. Zur Klärung, ob die in den übrigen Etagen verwendeten Verschlüsse der Durchbrüche den Anforderungen entsprechen, kann die Herstellerbescheinigung aus den Revisionsunterlagen der elektrotechnischen Anlagen oder aus den Unterlagen zur Baufertigstellung entnommen werden. Üblicherweise werden die Fachunternehmerbescheinigungen, nachdem sie von der Fachbauleitung kontrolliert worden sind, in den Revisionsunterlagen in Kopie abgelegt. Abschlussbetrachtung Der Installateur hat es in dem von Ihnen beschriebenen Falle aus meiner Sicht grundsätzlich an der notwendigen Sorgfaltspflicht fehlen lassen. Wer in der Verlegezone einer Küche eine Steckdose einsetzen soll, hat sich zunächst zu vergewissern, ob die geplante Installationsfläche frei von Leitungen ist. Diese Aufgabe übernehmen heute ganz zuverlässig professionelle Leitungssuchgeräte. Moderne Geräte sprechen auch eindeutig auf Leitungen an, die in einer Tiefe von 6 cm in der Wand verlegt sind. Damit wäre der entstandene Schaden ohne Wenn und Aber im Vorfeld vermieden worden. Es bleibt nur zu wünschen übrig, dass die beschädigte Leitung fachgerecht instand gesetzt wurde. Darüber hinaus zeigt sich wieder einmal die Notwendigkeit einer korrekten Revisionsplanung. Denn diese hätte unterstützend zur Fehlervermeidung hinzugezogen werden können. H.-D. Fröse Leitungsdimensionierung einer Dahlanderschaltung VDE 0298 Teil 4, Beiblatt 5 zu DIN VDE 0100, DIN VDE 0100 Teil 430 FRAGESTELLUNG Als Zuleitungen zu einem Lüftermotor (Dahlanderschaltung Y/ YY, 4/ 17KW, 10,5/ 34,5A) sind zwei Leitungen mit unterschiedlichem Querschnitt vom Lüftungsschaltschrank verlegt worden. Eine Leitung NYM-J 5x10 für die hohe Drehzahl (Klemmen 2U, 2V und 2W) und eine zweite Leitung NYM-J 5x2,5 für die niedrige Drehzahl (Klemmen 1U, 1V und 1W). Das NYM-J 5x10 ist mit Neozedsicherungen 50A abgesichert, das NYM-J 5x2,5 mit Neozedsicherungen 20A. Das NYM-J 5x2,5 dient zusätzlich als Sternbrücke wenn der Motor in der hohen Drehzahl betrieben wird. Als Sicherungen sind dann nur die 50-A-Sicherungen vorgeschaltet. Leider bin ich in entsprechenden Fachbüchern nicht fündig geworden, was die Dimensionierung der Leitung und den Leitungsschutz betrifft, lediglich im Moeller-Schaltungsbuch 02/05, Seite 8-62, fand ich den Hinweis zur Dimensionierung der Schaltgeräte, wonach das Sternschütz nach der Formel Q23 = 0,5 I 2 ausgewählt werden kann. Lässt sich diese Formel auch auf die Dimensionierung der Kabel und Leitungen übertragen und wie verhält es sich mit dem Leitungsschutz in der Sternbrücke? S. D., Hamburg 20 de 15-16/2006

18 Praxisprobleme ANTWORT Anfrage behandelt die Dahlanderschaltung Bei der von Ihnen beschriebenen Y/ YY- Schaltung handelt es sich um einen Dahlanderschalter für eine Drehrichtung mit zwei Drehzahlen. Die Steuerung für die Schaltung, der Hauptstromkreis sowie die Schaltung der Wicklung können sowohl in dem von Ihnen genannten Schaltungsbuch als auch unter eingesehen werden. Das Bild 1 zeigt die Schaltung der Motorwicklungen für die niedrige (Y-Betrieb) und die hohe Drehzahl (YY- Betrieb). Bild 2 zeigt den Hauptstromkreis (hier allerdings mit Motorstromschutzschaltern). Niedrige Drehzahl Für die niedrige Drehzahl schaltet das Schütz Q17 die drei Außenleiter auf die Motoranschlüsse 1U, 1V, 1W. Die Sternbrücke ist fest im Motor verdrahtet. In diesem Fall ist unter Nennbedingungen ein maximaler Bemessungsstrom von 10,5A in den Außenleitern zu erwarten. Da in Ihrem Fall mit Schmelzsicherungen 20A vorgesichert wurde, muss zusätzlich ein Überlastschutz z.b. Bimetallrelais eingesetzt und auf den Bemessungsstrom 10,5A eingestellt werden. Die 20-A-Schmelzsicherung übernimmt den Kurzschlussschutz und das Bimetallrelais den Überlastschutz. Die Strombelastbarkeit der Leitung NYM-J 5x2,5 ist nach DIN VDE 0298 Teil 4 zu bemessen. Bei der Verlegeart C und Einzelverlegung darf die Leitung z.b. mit 24A belastet werden. Da der Bemessungsstrom für Y-Betrieb bei Quelle: Bild 1: Schaltung der Motorwicklungen 10,5A liegt, wäre der Überlastschutz hier gewährleistet. Der Kurzschlussschutz lässt sich z.b. nach Beiblatt 5 zu DIN VDE 0100 ermitteln. Hohe Drehzahl Bild 2: Hauptstromkreis mit Motorstromschutzschaltern Für die hohe Drehzahl wird nach Abschaltung von Q17 erst Q23 (YY-Brücke) und dann Q21 (Netzschütz) eingeschaltet. Die Steuerung muss so konzipiert sein, dass die beiden Drehzahlen und damit die Schütze gegeneinander verriegelt sind. Nachdem über Q23 die YY-Brücke eingeschaltet wur-de, schaltet Q21 den Außenleiterstrom (Bemessungsstrom 34,5A) auf die Motoranschlüsse 2U, 2V, 2W. Über die Zuleitung NYM-J 5x10 fließen im Nennbetrieb 34,5A in jedem Außenleiter. Die vorgeschaltete 50-A-Sicherung übernimmt den Kurzschlussschutz und eine zusätzliche Überlastschutzeinrichtung z.b. ein Bimetallrelais den Überlastschutz für den Motor und gleichzeitig auch für die Zuleitung. Der Außenleiterstrom teilt sich jeweils auf zwei Wicklungsstränge zur Hälfte auf. Somit fließen über die Zuleitung zum YY-Schütz Q23 nur 0,5 34,5A = 17,25A. Je nach Verlegeart und Umgebungsbedingungen (siehe DIN VDE 0298 Teil 4) ist es möglich, die o.g. Leitung NYM-J 5x2,5 für diesen Belastungsfall einzusetzen. Bestätigt wird diese Aussage in DIN VDE 0100 Teil 430 Abs. 5.4 und 5.5. R. Soboll Quelle: Parallelschaltung von Leitungen DIN VDE 0100 Teil 430, DIN VDE 0298 Teile 3 und 4, DIN VDE 0298 Teil 300, DIN VDE 0100 Teil 520 FRAGESTELLUNG Eine Unterverteilung wird derzeit aus der NSHV über ein Kabel NYY-J 5x16 eingespeist, Länge ca. 54m. Die aufgenommene Leistung der angeschlossenen Geräte beträgt ca. 30kVA. Die Absicherung beträgt 63A/NH 00 mit einer Leistungsreserve von ca. 30%. Nun möchte der Bauherr über diese Verteilung eine höhere Leistung bereitgestellt haben (ca. 50kVA). Da es baulich bedingt nicht mehr möglich ist, das bereits verlegte Kabel NYY-J 5x16 gegen ein NYCWY 4x35/16 auszutauschen, will die ausführende Firma ein weiteres Kabel NYY-J 5x16 parallel zum bereits verlegten Kabel einziehen. Dieses wollen sie dann parallel schalten und über eine gemeinsame Absicherung von 80A NH 00 absichern. Als Alternative wird vorgeschlagen, eine flexible Leitung H05RN-FG35 auf einem anderen Wege zu verlegen und diese dauerhaft fest zu de 15-16/

19 Praxisprobleme verlegen. Die flexible Leitung wird gewählt, da der zweite Kabelweg sehr aufwendig ist und sich mit einer massiven Leitung die erforderlichen Biegeradien nicht einhalten lassen. 1) Ist diese Art der Leitungsparallelschaltung zulässig? Wie verhält es sich, wenn auf einer Leitung ein Fehler auftritt (z. B. Erdschluss), dessen Übergangsfehlerwiderstand eine Größe hat, der einen Fehlerstrom fließen lässt. Welcher aber andererseits nicht das sofortige Abschalten der Sicherung bewirkt, jedoch die fehlerbehaftete Leitung auf Dauer mit einem Strom von ca. 90A belastet? Ich habe in der DIN VDE 0100 Teil 430 Absatz 5.3 eine Erläuterung über das Parallelschalten von»leitern«nachgeschlagen. Trifft dies auch auf Leitungen zu? 2) Unserer Meinung nach ist das dauerhaft feste Verlegen von flexiblen Leitungen nicht zulässig. Ich fand jedoch in keinem Vorschriftenwerk eine detaillierte Erläuterung zu diesem Thema. Können Sie mir hier weiterhelfen? T. D., Bayern ANTWORT Zu Frage 1 Die in DIN VDE 0100 Teil 430 Absatz 5.3 genannten Anforderungen für die Parallelschaltung von Leitern bezieht sich auch auf Leitungen, da hier die Leiter der Leitungen parallel geschaltet werden. Wenn die im Absatz 5.3 (siehe Zitat) genannten Bedingungen nicht erfüllt werden, müssen in allen aktiven Leitern (am Anfang und am Ende der Parallelstrecke) Überlast-Schutzeinrichtungen angeordnet werden. Die Zuordnung der Überlast-Schutzeinrichtungen muss rechnerisch ermittelt werden:»...diese Forderung gilt als erfüllt, wenn die Leiter aus demselben Werkstoff sind, denselben Leiterquerschnitt, etwa die gleiche Länge und keine Verzweigungen auf der gesamten Stromkreislänge aufweisen...«im Idealfall würde sich der Strom je zur Hälfte auf die beiden parallel geschalteten Leiter aufteilen. Tritt jetzt ein Fehler auf, so verteilt sich der Strom je nach Fehlerort (und Widerstandsverhältnis) unterschiedlich auf die beiden Leiter. Angenommen der Fehler tritt nach 10% der Leitungslänge auf und es fließt ein Gesamtstrom von 90A (keine zusätzlichen Verbraucher eingeschaltet), so würden auf der fehlerhaften Leitung (bis zur Fehlerstelle) ca. 86A fließen und in der»nicht betroffenen Leitung«ca. 4A. Je nach Verlegebedingung (Häufung, Umgebungstemperatur etc.) wird die fehlerhafte Leitung also überlastet. Weitere Erklärungen und Beispielrechnungen hierzu finden Sie zum Beispiel im Fachbuch: Nienhaus, H., Vogt, D.: Schutz bei Überlast und Kurzschluss in elektrischen Anlagen Erläuterungen zu DIN VDE und DIN VDE , Berlin/Offenbach, VDE-VERLAG, Zu Frage 2 BUCHTIPP Herbert Schmolke Brandschutz in elektrischen Anlagen Praxishandbuch für Planung, Errichtung, Prüfung und Betrieb 2. neu bearb. und erw. Auflage Seiten, gebunden, mit CD-ROM, 44,80 EUR ISBN Auch die 2., stark bearbeitete Auflage enthält all das Fachwissen, das benötigt wird, um einerseits das Entstehen von Bränden durch Elektroanlagen zu verhindern und andererseits dem Weiterleiten von Bränden durch diese Anlagen entgegenzuwirken. Die Schwerpunkte bilden dabei u. a.: Entscheidungshilfen für die Auswahl und Berechnung von Kabel und Leitungen, für die Auswahl der Schutzeinrichtungen und Betriebsmittel sowie für die Auswahl der Brandschottungen und des Funktionserhaltes von Sicherheitseinrichtungen. Die Begleit-CD enthält jetzt fünf statt vorher vier interaktive Tabellen zur Strom-, Kabel- und Leitungsberechnung, zur Querschnittsberechnung bei Funktionserhalt sowie zur Festlegung des Nennstroms von Überstrom-Schutzeinrichtungen. Zu bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (06221) , Fax (06221) , Mail: de-buchservice@de-online.info Bestimmte Bauarten flexibler Leitungen dürfen laut DIN VDE 0298 Teil 3 und DIN VDE 0298 Teil 300 auch fest verlegt werden (Hinweis aus DIN VDE 0100 Teil 520). Die genannten Normen enthalten sowohl die zulässigen Biegeradien der Leitungen als auch die empfohlene Verwendung. Zusätzlich zu den Normen dürfen die Leitungen nur unter Berücksichtigung der Verlege- und Betriebsverhältnisse sowie der Angaben des Herstellers eingesetzt werden. R. Soboll Dimensionierung von Steigleitungen Zusatzanfrage DIN 18015, Beiblatt 5 zu DIN VDE 0100 FRAGESTELLUNG Zusatzanfrage zum Beitrag»Dimensionierung von Steigleitungen«in»de«23-24/2005, S. 16 Ein Spannungsfall von 3% auf der Steigleitung von der Zähleranlage zum Stromkreisverteiler wäre ein völlig verkehrter Rechnungsansatz. Es würden für die Endstromkreise 0% Spannungsfall verbleiben, also auch kein Meter Leitung, egal welche Art der Leitungsverlegung. Herr Soboll hätte dieser Berechnung widersprechen müssen und nicht noch ein Rechenbeispiel mit 3% Spannungsfall für Steigeleitungen hinzufügen sollen. Können Sie hierzu Stellung nehmen? B. S., Niedersachsen ANTWORT Klarstellung Da sich der Fragesteller seinerzeit direkt auf die DIN bezog, ging ich davon, dass ihm klar war, dass es sich bei dem maximal zulässigen Spannungsfall von 3% um den Gesamtspannungsfall von der Zähleinrichtung bis zum 22 de 15-16/2006

20 Praxisprobleme Verbrauchsmittel handelt und der Spannungsfall auf der Steigleitung natürlich von den 3% Gesamtspannungsfall abgezogen werden muss. Die von mir genannten Beispiele sollten dem Fragesteller lediglich dazu dienen, die im ersten Teil der Anfrage erwähnten Leitungslängen (ermittelt mit dem Datenschieber der Fa. Hensel) mit den im Beiblatt 5 zu DIN VDE 0100 enthaltenen Leitungslängen zu vergleichen. Da diese als Beispiele gedachten Leitungslängen von Ihnen anders interpretiert wurden, möchte ich hier auf die VDE Schriftenreihe 45»Elektro-Installation in Wohngebäuden«hinweisen. In diesem Buch sind einige Berechnungsbeispiele zum Thema Spannungsfall in Wohngebäuden enthalten. R. Soboll Ex-Einstufung einer Stahlbauhalle BetrSichV, Entwurf DIN EN 12215:1996, BGI 740, TRbF 20, pren 12215, pren 13355, EN 1539 FRAGESTELLUNG In einem Stahlbauunternehmen wurde eine Hallentrennung vorgenommen. Die neue Halle hat die Maße (l x b x h = 50m x 8m x 6m). Über Elektroantriebe werden vier Plexiglaskuppeln im Flachdach geöffnet, um Grundierund Lackierarbeiten frei durchführen zu können. Notwendige Farben, Lacke, Säuren etc. werden in offenen Gitterboxen/Abtrennungen aufbewahrt. E- benfalls befindet sich eine funktionsfähige Kranbahn (Fabrikat Demag, Baujahr 1964) mit Stromschienensystem in der Halle. Die bestehenden Beleuchtungskörper sind Leuchtstofflampen der Schutzart IP20. Eine gebrauchte Abluftanlage soll installiert werden. Muss die bestehende Elektroinstallation entsprechend der Anforderungen für explosionsgefährdete Betriebsstätten geändert werden? E. P., Bayern ANTWORT Allgemeines Bei der Beantwortung der Anfrage gehe ich davon aus, dass lösemittelhaltige Farben und Lacke verarbeitet werden, weil nur in diesem Fall explosionsgefährdete Bereiche entstehen. Leider teilt der Anfragende nicht mit, mit welchen Mengen wie gearbeitet werden soll. Auch fehlt die Information, wie die Absaugung mit der gebrauchten Abluftanlage erfolgen soll. All diese Angaben sind jedoch erforderlich, um eine Aussage darüber zu treffen, wo explosionsgefährdete Bereiche entstehen, in welche Zonen diese einzustufen sind und welche Ausdehnung diese haben. Nur mit diesen Angaben lässt sich die Frage beantworten, ob und wie die bestehende Elektroinstallation geändert werden muss. Grundsätzlich kann man jedoch davon ausgehen, dass Änderungen an einigen Stellen notwendig sein werden. Einteilung in Zonen Generell ist festzuhalten, dass in feuergefährdeten Räumen wie z. B. Lackierräume, in denen mit entzündlichen oder leichtentzündlichen Flüssigkeiten umgegangen wird, explosionsgefährdete Bereiche festgelegt werden müssen. Diese explosionsgefährdeten Bereiche werden nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen eingeteilt. Die Einteilung muss nach dem Anhang 3 der BetrSichV durch den Betreiber aufgrund seiner Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. Will der Betreiber sich diesem aufwändigen Verfahren nicht unterziehen, so kann er auf die verfügbaren technischen Regeln zurückgreifen. Diese sind für die Lackierkabinen der Entwurf der DIN EN von 1996, die für fabrikfertige Lackierkabinen gilt, sowie die berufsgenossenschaftliche Information BGI 740 für Lackiereinrichtungen und Lackläger. Für Läger für brennbare Flüssigkeiten ist ab bestimmten Mengengrenzen weiterhin die TRbF 20»Läger«als Erkenntnisquelle anwendbar. Eine Hilfestellung dabei kann ihm die Schrift BGI 740 Lackierräume und -einrichtungen, Bauliche Einrichtungen, Brand- und Explosionsschutz, Betrieb (bisher ZH 1/152) der Holz-Berufsgenossenschaft vom Mai 2002 geben. Ohne Kenntnis der Zonenbereiche lässt sich z.b. nicht entscheiden, ob die funktionsfähige Kranbahn ungeschützt weiterbetrieben werden kann. Die Zoneneinteilung hängt wesentlich von der Art der Lüftung (Stärke, Verfügbarkeit, Wirksamkeit) ab (siehe hierzu auch BGI 740). Deren Anforderungen soll deshalb hier kurz dargestellt werden. Lüftung erforderlich Räume und Bereiche, in denen Beschichtungsstoffe durch Personen verarbeitet werden (z. B. Lackierräume, gesonderte Bereiche, Abdunsträume/-plätze, Mischund Bereitstellungsräume) müssen schon aus Arbeitsschutzgründen eine Lüftung aufweisen. Diese muss so ausgeführt sein, dass gefährliche explosionsfähige Atmosphäre verhindert wird, die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) entstehender Gase, Dämpfe, Nebel eingehalten sind und im Arbeitsbereich des Lackierers Zugluft nicht auftritt. In der Regel wird dies nur durch eine technische Lüftung (Luftaustausch durch Ventilatoren) erreicht. Für eine wirksame technische Lüftung sollte Zuluft im oberen und die Absaugung im unteren Bereich des Raumes oder eine Querdurchströmung des Spritzbereiches/ Raumes erfolgen. Die Arbeitsplätze sollten dabei im Bereich der Frischluftzuführung liegen. Spritzwände, -stände, -kabinen und andere Einrichtungen (z. B. Spritzroboter) für das Spritzen und Sprühen müssen mit Absaugeinrichtungen ausgerüstet sein, die ein Austreten von Spritz- und Sprühnebeln aus dem Arbeitsbereich verhindern (siehe auch pren 12215, pren 13355). Bei neueren Anlagen sind die technische Lüftung (Absaugung) und die Luftzufuhr für die Spritzpistole so verriegelt, dass der Spritzbetrieb nur bei wirksamer Absaugung möglich ist. An automatischen Auftrageinrichtungen, z. B. Flutbeschichtungsanlagen, Spritzrobotern oder Streichmaschinen muss die Absaugeinrichtung auch nach de 15-16/

21 Praxisprobleme PRAXISHILFEN 5 Das»de«-Special»Praxishilfen 5«enthält Praxisproblemfälle der Jahre 2001 bis 2003 aus der Fachzeitschrift»de«sowie zusätzlich bisher nicht veröffentlichte Fachfragen. ISBN ; 15,80 für»de«-abonnenten Bestellung: Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (06221) , Fax (06221) , de-buchservice@de-online.info Stillsetzen der Auftrageinrichtung so lange wirksam bleiben, wie mit der Bildung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre durch Lösemitteldampf- Luft-Gemische zu rechnen ist. In Trocknungsräumen (damit sind nicht Lacktrockner nach EN 1539 gemeint) ist ebenfalls eine technische Lüftung erforderlich. Die elektrischen Einrichtungen und Betriebsmittel in solchen Räumen müssen mindestens den Anforderungen an Zone 2 entsprechen. Dabei ist die Verfügbarkeit der Lüftung mit in Betracht zu ziehen. Wenn ein Ausfall der Lüftung in Betracht zu ziehen ist, ist der gefährdete Bereich als Zone 1 auszuweisen. Die BGI 740 empfiehlt in diesem Fall einen Bereich von 5m, um die abtrocknenden Werkstücke nach den Anforderungen an Zone 1 auszuführen. Zusammenfassung Die DIN EN legt Folgendes fest:»die technische Lüftung muss die Konzentration an brennbaren Stoffen weit unter die UEG (untere Explosionsgrenze, unterhalb derer das Gemisch brennbarer Stoffe in Luft nicht mehr explosionsgefährdet ist) bringen. Darüber hinaus muss sichergestellt sein, dass Leckagen von brennbaren Gasen auszuschließen sind, z. B. durch Dichtheitsprüfungen an Gasleitungen.«Wenn unter diesen Bedingungen die Konzentration an brennbaren Stoffen auf 25% der UEG begrenzt wird, so ist das Innere der Spritzkabine einschließlich der Umluft- und Abluftleitungen als Zone 2 einzustufen. Liegt die Konzentration an brennbaren Stoffen zwischen 25% und 50% der UEG ist das Innere der Spritzkabine einschließlich der Umluft- und Abluftleitungen als Zone 1 einzustufen. In diesem Fall ist der äußere Bereich im Abstand von bis zu 1m von ständigen Öffnungen der Spritzkabine als Zone 2 einzustufen. Man sieht, die konkrete Zoneneinteilung ist nur nach Messung oder Berechnung der Konzentration und der Lüftungseigenschaft der Lüftung möglich. Wenn in der Halle keine Abtrennung in Kabinen erfolgen soll, so muss die Zoneneinteilung nach den tatsächlichen Gegebenheiten erfolgen. Dies kann jedoch nur der Betreiber vor Ort durchführen, ggf. unter Hinzuziehung eines Fachmanns. K. Wettingfeld Schaltschrank mit überlackierter Gummidichtung FRAGESTELLUNG Erfüllt ein Schaltschrank seine IP- Schutzklasse nicht mehr, wenn die Gummidichtungen in der Tür überlackiert wurden? S. A., Bayern ANTWORT Vorbemerkung Sie meinen sicherlich die IP-Schutzart. Die Schutzklasse und dann die Ziffern I, II oder auch III haben etwas mit der elektrischen Schutzmaßnahme zu tun. Bei der IP-Schutzart geht es um den Fremdkörper- und Wasserschutz. Die richtige Verwendung der Normen- Begriffe ist Voraussetzung für ein korrekte Beantwortung Ihrer Frage. Zur Frage Es stellt sich die Frage: Wer hat die Dichtung überlackiert? War es der Hersteller des Schranksystems und was für Angaben macht er dazu? Wenn es der Hersteller selbst war, dann kann und muss er die entsprechende Schutzart bestätigen. Aber eine überlackierte Dichtung kann man wohl kaum als»qualitätsfertigung«bezeichnen. Da hätte ich allerdings auch meine Zweifel. Wenn jemand anderes dies so ausführte, ist er in der Pflicht, die Schutzart zu prüfen und zu bestätigen. Anderenfalls muss er Vorkehrungen bei der nachträglichen Lackierung treffen, um die ursprüngliche Schutzart Ixx zu erhalten. Lackrückstände auf der Dichtung können dazu führen, die Dichtung zu zerstören oder chemisch anzugreifen. Je nach notwendiger Schutzart können grundsätzlich Fremdkörper auf der Dichtung die Schutzart beeinträchtigen. G. Budde (Fa. Hensel) HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik»Praxisprobleme«können unsere Leser schriftlich unter Angabe der vollständigen Adressdaten Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt über die Redaktion von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines»praxisproblems«erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in»de«einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion»de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, Berlin, Telefax: (030) , muschong@de-online.info WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik»Praxisprobleme«und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, Berlin, erhältlich sind. 24 de 15-16/2006

22 Elektroinstallation Die künftige deutsche Blitzschutznormung (1) Reihe DIN EN 62305/ VDE x:2006 A. Kern, E.-U. Landers, K. Scheibe, P. Zahlmann Diese Beitragsreihe stellt für die vier Normenteile der DIN EN x (VDE x) die wesentlichen Neuerungen vor und beleuchtet deren Hintergrund. Außerdem soll der Zeitplan für die Umsetzung der Reihe IEC in die Normenreihe DIN EN dargestellt werden. Gegenstand von drei Folgebeiträgen in den nächsten Heften sind jeweils detaillierte Ausführungen zu den Teilen 2 bis 4 der DIN EN 62305/ VDE Zu Beginn des Jahres 2006 wurden die neuen IEC-Standards zum Blitzschutz veröffentlicht, d. h. die Teile 1 bis 4 der Reihe IEC Nahezu gleichzeitig traten sie damit auch als neue europäische Blitzschutznormen EN in Kraft. Im weiteren Verlauf des Jahres 2006 müssen diese Normen von DKE als DIN EN übernommen werden, wofür die VDE-Klassifizierung VDE gelten wird. Diese neuen Normen ersetzen dann die Vornormen der Reihe VDE V 0185 Teil aus dem Jahre Iststand: Deutsche Vornormenreihe VDE V 0185 Die Klassifizierung als VDE zeigt, dass es sich um neue Normen handelt, die nicht vollständig der Vornormenreihe VDE V 0185 entsprechen. Allerdings fallen die Neuerungen für die vier Normenteile sehr unterschiedlich aus. Darüber hinaus bestehen die Neuerungen vielfach nur aus dem Prof. Dr.-Ing. Alexander Kern, Fachhochschule Aachen, Standort Jülich; Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Landers, Universität der Bundeswehr München; Prof. Dr.-Ing. Klaus Scheibe, Fachhochschule Kiel; Dr.-Ing. Peter Zahlmann, Dehn+Söhne GmbH & Co., Neumarkt Bestandteile der Blitzschutzvornormen Teil Allgemeine Grundsätze Teil Risiko-Management: Abschätzung des Schadensrisikos für bauliche Anlagen Berichtigung Beiblatt 1 Teil Schutz von baulichen Anlagen und Personen Änderung A1 (Manuskript) Teil Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen Tabelle 1: Vornormenreihe DIN V VDE V 0185 (VDE V 0185): Blitzschutz geänderten Aufbau der Normenteile, weniger in geänderten Inhalten. Im Jahre 2002 wurde die nationale Blitzschutznormung komplett umgestellt: Die»alten«Normen VDE 0185 Teil 1 und 2 aus dem Jahre 1982 und eine Vielzahl von weiteren Normen, Vornormen und Normentwürfen wurden zurückgezogen und an deren Stelle die neue Vornormenreihe VDE V 0185 Teile veröffentlicht. Diese gliedert sich analog der neuen internationalen Blitzschutz-Normung. Im Jahre 2004 und 2005 wurden dazu Berichtigungen und ein Beiblatt herausgegeben (Tabelle 1). Diese Vornormenreihe wurde in dieser Form in Deutschland erstmalig in der Praxis erprobt. Auch international liegen noch keine detaillierten Erfahrungen vor. Es traten sehr schnell Fragen zur Anwendung auf, die in Veröffentlichungen relativ zeitnah diskutiert und beantwortet wurden [1 und 2]. Die vier Vornormen, die dazugehörigen Berichtigungen, das Beiblatt und die Veröffentlichungen in einschlägigen Fachzeitschriften und bei Fachkonferenzen stellen derzeit den aktuellen Stand der Technik des Blitzschutzes dar. Hinweis: Diese Aussagen beziehen sich nur auf die Normen zu Blitzschutzsystemen. Die Normung zu Bauteilen (Reihe VDE 0185 Teile 200 ff.) und zu Überspannungsschutzgeräten (Reihe VDE 0675) werden hier nicht behandelt. Aktueller Stand der internationalen Normung: Reihe IEC / EN Blitzschutz-Normungsaktivitäten finden überwiegend bei der International Electrotechnical Commission (IEC) im Technical Committee 81 (TC81)»Lightning Protection«statt. Die Normung zu Blitzschutzbauteilen hingegen übernimmt bei CENELEC, der europäischen Normenorganisation, das TC81X. In Deutschland werden diese Aktivitäten bei der Deutschen Kommission Elektrotechnik von K251: Blitzschutzanlagen und Blitzschutzbauteile als Spiegelgremium begleitet. Die aktuelle Struktur Bild 1: Blitzschutznormung bei IEC TC81, CENELEC TC81X und DKE K de 15-16/2006

23 Elektroinstallation der existierenden Arbeitsgruppen auf internationaler, europäischer und deutscher Ebene mit dem jeweiligen Aufgabengebiet und der Zuordnung der einzelnen Normenteile zeigt Bild 1. Die deutsche Vornormenreihe VDE V 0185 spiegelt in etwa inhaltlich den Stand der bei IEC TC81 diskutierten Entwürfe des Jahres 2001 wider. Dazu wurden noch einige nationale Ergänzungen eingearbeitet. Seitdem diskutierte man die internationalen Entwürfe beim IEC unter der Klassifizierung IEC weiter und stimmte sie ab. Anfang 2006 wurden die neuen IEC-Standards endgültig publiziert (Tabelle 2). Beim Vergleich der Tabellen 1 und 2 erkennt man, dass sich die Teile 1 bis 4 nach wie vor thematisch voll entsprechen. Für Planer, Errichter und Prüfer von Blitzschutzsystemen sind insbesondere diese Teile von Bedeutung. Daher sollen im Folgenden jeweils die wesentlichen Unterschiede zwischen der deutschen Vornorm VDE V 0185 und dem internationalen Standard IEC kurz dargestellt und erläutert werden. In allen Teilen änderten sich nochmals etliche Begriffe und Parameter. Dies muss der Anwender bei der Einarbeitung und zukünftigen Verwendung der Normen beachten. VDE V 0185 Teil 1 IEC : Allgemeines IEC-Standards Part General principles Part Risk management Part Physical damage to structures and life hazard Part Electrical and electronic systems within structures Tabelle 2: Reihe IEC 62305: Protection against lightning Der Teil 1 enthält nach wie vor allgemeine Grundsätze, die zum Blitzschutz von baulichen Anlagen, ihrer Installationen, von Personen und von Versorgungsleitungen zu beachten sind. Er gibt Informationen über die Gefährdung durch den Blitz (Schadensquellen, Schadensursachen und Schadensarten), die Notwendigkeit von Blitzschutz und die möglichen Schutzmaßnahmen. Außerdem wird ein Überblick über die gesamte Normenreihe zum Blitzschutz gegeben, welcher die Vorgehensweise und die Schutzprinzipien erläutert, die den folgenden Teilen zugrunde liegen. Abhängig vom Gefährdungspegel I bis IV (LPL: lightning protection level) werden die maximalen und minimalen Blitzstromkennwerte, ihre Wahrscheinlichkeit und die Blitzkugelradien festgelegt, nach denen man alle Schutzmaßnahmen der Teile 3 bis 5 dimensioniert. Wie in der Vornorm zeigt Anhang A die zugrunde liegenden Messdaten der Blitzströme. Neu gegenüber der VDE V 0185 Teil 1 wurden in die IEC die Anhänge B (Zeitfunktionen des Blitzstromes für Analysezwecke) und C (Nachbildung des Blitzstroms für Prüfzwecke) aufgenommen. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um eine Verschiebung, da diese beiden Anhänge aktuell in VDE V 0185 Teil 4 enthalten sind. In ähnlicher Weise enthält nun der Anhang D Prüfparameter für Blitzschutz-Komponenten die Informationen aus dem Anhang B der Vornorm. Neu erstellt wurde der Anhang E (Stoßströme an unterschiedlichen Stellen in der baulichen Anlage). Er führt die bislang unterschiedlichen Verfahren zur Berechnung von anteiligen Blitzströmen auf eingeführten Leitungen bei Direkteinschlag in die bauliche Anlage aus VDE V 0185 Teil 3 (Anhang B) und aus VDE V 0185 Teil 4 (Abschnitt 9.2 und Bild 13) zusammen. Konsequenterweise wurden in IEC und -4 die entsprechenden Passagen gestrichen, d. h. die Berechnung von anteiligen Blitzströmen auf eingeführten Leitungen hat zukünftig stets nach IEC , Anhang E zu erfolgen. Die Berechnung nach Anhang E gilt aber nur für den Fall direkter Blitzeinschläge in die bauliche Anlage (Schadensquelle S1). Für direkte und indirekte Einschläge in die Versorgungsleitungen (S3 bzw. S4), Einschläge neben der baulichen Anlage (S2) und für lediglich induzierte Stoßströme bei Direkteinschlägen in die bauliche Anlage sind vergleichbare, genormte Berechnungsverfahren nicht verfügbar. Hier gibt Anhang E nun erstmalig erwartete Stoßströme an (Tabelle 3). Diese hängen ab vom Gefährdungspegel (LPL), von der Schadensquelle und vom Leitungstyp (Niederspannungs- oder Telekommuni- Werte für Auslegungsberechnungen von Überspannungsschutzgeräten Niederspannungs-Leitungen Einschlag Telekommunikations-Leitungen Einschlag in die Leitung neben der neben oder in in die Leitung neben der neben oder in Leitung die bauliche Anlage Leitung die bauliche Anlage LPL Schadensquelle S3 Schadensquelle S4 Schadensquelle Schadensquelle S3 Schadensquelle S4 Schadensquelle Wellenform: Wellenform: S1 oder S2 Wellenform: Wellenform: S1 oder S2 10/350μs 8/20μs (S1: nur induzierter 10/350μs 8/20μs (S1: nur induzierter [ka] [ka] Strom) [ka] (gemessen: Strom) Wellenform: 5/300μs) Wellenform: 8/20μs [ka] 8/20μs [ka] [ka] III/ IV 5 2,5 0,1 1 0,01 (0,05) 0,05 I/II ,2 2 0,02 (0,1) 0,1 Tabelle 3: Erwartete Stoßströme auf Versorgungsleitungen bei Blitzeinwirkungen (IEC , Table E.2) de 15-16/

24 Elektroinstallation Bild 2: Vorgehensweise bei der Abschätzung des wirtschaftlichen Nutzens von Schutzmaßnahmen nach IEC kationsleitung). Die genannten Werte lassen sich bei entsprechenden Auslegungsberechnungen, insbesondere von Überspannungsschutzgeräten, heranziehen. VDE V 0185 Teil 2 IEC : Risiko-Management Vergleicht man die vier Normenteile der IEC mit den entsprechenden Teilen der Vornormenreihe VDE V 0185:2002, so weist der Teil 2: Risikomanagement die größten Neuerungen und Modifikationen auf. Dies lässt sich insbesondere auf folgende Umstände zurückführen: es werden hier keine Schutzmaßnahmen beschrieben, bei denen sich signifikante Änderungen nur relativ schwer umsetzen lassen; es gibt vielmehr Berechnungsverfahren, also Gleichungen, Parameter und deren Werte, bei denen sich Modifikationen sehr einfach durchführen lassen; für diesen Normenteil lagen, insbesondere im Vergleich mit den Teilen 3 und 4, die geringsten Erfahrungen vor, sodass hier auch noch die bedeutendsten Anpassungen zu erwarten waren. Die Vornorm behandelte die Abschätzung des Schadensrisikos lediglich für bauliche Anlagen mit Schutzmaßnahmen nach Teil 3 und Teil 4. Die neue Norm wurde allgemeiner gefasst und gilt jetzt auch für das Schadensrisiko von Versorgungsleitungen. Unverändert blieb zunächst die allgemeine Vorgehensweise bei der Abschätzung des Schadensrisikos. Das Risiko bzw. die einzelnen Risikokomponenten ergeben sich weiterhin als Produkt aus der Häufigkeit N der gefährlichen Ereignisse durch Blitzeinschläge, der Schadenswahrscheinlichkeit P bzw. P und dem Schadensfaktor L bzw. L. Im Ergebnis dieser Betrachtungen ergeben sich: die Häufigkeit N der gefährlichen Ereignisse durch Blitzeinschläge aus der Erdblitzdichte, den äquivalenten Fangflächen und den Korrekturfaktoren (Anhang A); die Schadenswahrscheinlichkeit, mit der ein Blitzeinschlag einen ganz bestimmten Schaden (Feuer, Überspannung etc.) verursacht, mit dem Wert P für bauliche Anlagen (Anhang B) bzw. dem Wert P für Versorgungsleitungen (Anhang D); der Schadensfaktor, welcher die Art, den Umfang und ggf. die Konsequenzen des Schadens beschreibt, mit dem Wert L für bauliche Anlagen (Anhang C) bzw. dem Wert L für Versorgungsleitungen (Anhang E). In einigen Fällen wurden bei Gleichungen nur wenige Parameter bzw. deren Werte angepasst, zum Teil jedoch wurden die Berechnungen auch umfassend modifiziert, sodass ein direkter Vergleich von Teilergebnissen zwischen»alter«vde V 0185 Teil 2 und»neuer«iec nicht immer möglich ist. Nur die Endergebnisse für ein bestimmtes Projekt lassen sich miteinander vergleichen. Nachdem der Nutzer des Risikomanagements allerdings in den seltensten Fällen die Berechnungen manuell Bild 3: Zur Berechnung des Trennungsabstandes nach IEC durchführt, sondern vielmehr ein Softwaretool benutzt, wird er viele Änderungen gar nicht bemerken. Ersichtlich werden die Änderungen aber daran, dass sich die Bezeichnungen einiger Parameter änderten. Andere Parameter werden gar nicht mehr abgefragt, einige sind gänzlich neu. Nach IEC lassen sich nun auch mehreren Blitzschutzzonen und eine gesonderte Betrachtung einzelner Versorgungsleitungen und der von ihnen versorgten elektrischen und elektronischen Systeme in der baulichen Anlage direkt berücksichtigen. Große Bedeutung hat zukünftig auch die Abschätzung des wirtschaftlichen Nutzens von Schutzmaßnahmen gegen Blitzeinwirkungen (Schadensart 4: Wirtschaftliche Verluste). Wurde diese Abschätzung bisher ebenfalls nur indirekt und unvollkommen über die Auswahl eines akzeptierbaren Risikos vorgenommen, erfolgt dies nun auf Basis einer streng ökonomischen Vorgehensweise: Man vergleicht, welche jährliche Kosten ohne und mit Schutzmaßnahmen entstehen (Bild 2). Die wirtschaftlich günstigere Variante wird dann realisiert. Diese neue Methodik wird zu Beginn mit Sicherheit wieder neue Diskussionen in den Fachkreisen entfachen, setzt sie doch voraus, dass man schon vor der eigentlichen Planung von Blitzschutzmaßnahmen eine (grobe) Abschätzung zu deren Kosten vornimmt. Eine detaillierte und gepflegte einschlägige Datenbank kann hier gute Dienste leisten. Es sei hier abschließend darauf hingewiesen, dass diese Vorgehensweise nur bei der Schadensart»Wirtschaftliche Verluste«gerechtfertigt ist. Natürlich nicht bei den drei Schadensarten von so genanntem öffentlichen Interesse, also Verlust von Menschenleben, Verlust von (technischen) Dienstleistungen für die Öffentlichkeit und Verlust von unersetzlichem Kulturgut. Hier gelten nach wie vor Werte für akzeptierbare Schadensrisiken, die mindestens erreicht werden müssen. Bereits für die»alte«vde V 0185 Teil 2 bestand unter den Nutzern weitgehend Konsens, dass eine Anwendung ohne Hilfsmittel, also ohne Softwaretool, praktisch unmöglich ist. Die»neue«IEC erscheint in ihrem Aufbau zumindest ähnlich komplex, teilweise sogar noch komplexer. Somit sind auch hier Hilfsmittel unerlässlich, wenn sich die Norm am Markt durchsetzen soll. Beispiele derartiger Hilfs- 28 de 15-16/2006

25 Elektroinstallation mittel, d. h. von Softwaretools, sind künftig z.b. Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel (eine Version soll z.b. auch als Beiblatt 2 zur deutschen DIN EN veröffentlicht werden); Kommerzielle Programme auf der Basis von Datenbanken, welche die volle Funktionalität der»neuen«norm widerspiegeln und darüber hinaus auch noch die Bearbeitung und Speicherung weiterer Projektdaten und weitere Berechnungen zulassen. Der vereinfachte Blitz-Risiko-Rechner (SIRAC: simplified IEC Risk Assessment Calculator), der als Anhang J integraler Bestandteil der»neuen«iec ist. Allerdings lässt dieser nur eine stark eingeschränkte Berechnung zu, da sich viele Parameter gar nicht oder nur begrenzt auswählen und eingeben lassen. Für sehr einfache Fälle erscheint dieses vereinfachte Verfahren aber ausreichend [3]. Vergleich VDE IEC Schutzklasse»bisher«(VDE»neu«(IEC des LPS V 0185 Teil 3) ) I 0,1 0,08 II 0,075 0,06 III/ IV 0,05 0,04 Tabelle 4: Parameter k i zur Berechnung des Trennungsabstandes VDE V 0185 Teil 3 IEC : Bauliche Anlagen und Personen Für den Errichter von Blitzschutzsystemen (LPS: lightning protection system) ist der Teil 3 der Reihe VDE V 0185 bzw. IEC am bedeutsamsten. Hierin ergaben sich nur relativ wenige, relevante Änderungen: Der Nutzer muss sich auch hier auf einen in Teilen geänderten Aufbau einstellen. Dies betrifft insbesondere die Inhalte des Hauptabschnitts 4 der VDE V 0185 Teil 3, die sich nun in Anhang E der IEC finden. Die Inhalte der aus VDE V 0185 Teil 3 bekannten Hauptabschnitte 2 und 3 (Blitzschutz für besondere bauliche Anlagen, Prüfung und Wartung von Blitzschutzsystemen) sind weitestgehend nicht mehr vorhanden, da sie bei der Erstellung der VDE V 0185 Teil 3 aus nationalen Normen übernommen wurden. Es ist geplant, diese Inhalte in nationalen»restnormen«oder Beiblättern zur IEC bzw. zur DIN EN wieder aufzunehmen. Der Blitzschutz für explosionsgefährdete bauliche Anlagen wird in Anhang D der»neuen«iec etwas detaillierter beschrieben als bisher in Hauptabschnitt 2 der VDE V 0185 Teil 3. Die in VDE V 0185 Teil 3 noch definierte Blitzschutzzone LPZ 0C entfällt. Der durch Berührungs- und Schrittspannungen gefährdete Bereich wird nicht gesondert definiert, er ist im Normentext der IEC bereits ausreichend beschrieben. Wesentliche Änderungen sind zukünftig bei der Berechnung des erforderlichen Trennungsabstandes s zu berücksichtigen. So ist in der nach wie vor gültigen Beziehung als Länge l nicht mehr nur der vertikale Abstand von der Trennungsstelle bis zum Potenzialausgleich, sondern die Gesamtlänge entlang der Fangeinrichtung und/ oder der Ableitung einzusetzen (Bild 3). Ferner wurden die Werte für den Parameter k i um 20% reduziert (Tabelle 4). Die Berechnung des Parameters k c wurde für den üblichen Fall eines vermaschten Fangleitungsnetzes und einer Erdungsanlage Typ B wie folgt vereinfacht: Der ursprünglich vorhandene Korrekturterm zur Berücksichtigung unterschiedlicher Abstände c d und c s von der Einschlagstelle zu den nächstliegenden Ableitungen auf beiden Seiten wurde gestrichen. VDE V 0185 Teil 4 IEC : Elektrische und elektronische Systeme Das LEMP-Schutzsystem in Teil 4 wird neu als LPMS (LEMP protection measures system) bezeichnet, um deutlich zu machen, dass es ebenso wie ein LPS ein vollständiges, in sich abgestimmtes Schutzsystem sein muss. Isolierte oder nicht integrierte Einzelmaßnahmen bieten keinen wirksamen Schutz. Im normativen Hauptteil von Teil 4 ergaben sich nur relativ geringfügige inhaltliche Modifikationen, obwohl sich der Aufbau auch hier etwas änderte. Als Basis gilt unverändert das Blitzschutzzonen- de 15-16/2006

26 Elektroinstallation S3 S4 LPZ 0 A Eingeführte Versorgungsleitung LPZ 0 B Erdungsanlage r SPD 0 A /1 Bild 4: Blitzschutzzonen-Einteilung nach IEC konzept (Bild 4). Aus den verschiedenen Schutzmaßnahmen (Erdung, Potentialausgleich, räumliche Schirmung, Leitungsführung und -schirmung, koordinierter SPD-Schutz) lässt sich durch Auswahl und Kombination ein individuell angepasstes LEMP-Schutzsystem erstellen. Der ausführliche Text der Vornorm zu den Anforderungen für Überspannungsschutzgeräte wurde stark gekürzt. Das neue Kapitel 7 zum koordinierten SPD-Schutz erläutert nur noch die Grundregeln. Ansonsten wird auf die Normen für Überspannungsschutzgeräte der Reihe IEC verwiesen. Der koordinierte SPD-Schutz wird nur noch als ganzheitliche Schutzmaßnahme betrachtet, während er in der Vornorm als Potentialausgleich an jeder Zonengrenze einzeln betrachtet wurde. Damit wirkt er sich in der Risikoberechnung nur noch einmal aus, während früher jede Stufe den Schutz verbessert hat. Der informative Anhang D der IEC führt die»protection distance«als maximal erlaubten Abstand zwischen Überspannungsschutzgerät (SPD) und zu schützendem Gerät neu ein. In die Leitung nach dem SPD kann das magnetische Feld einkoppeln und zu induktiven Spannungserhöhungen führen. Weitere Spannungserhöhungen ergeben sich durch die zunehmende Schwingungsneigung mit steigender Leitungslänge und durch Reflexionen der transienten Spannungen am»nicht angepassten«leitungsende, also am zu schützenden Gerät. Beides kann trotz S1 LPZ 0 B SPD 1/2 LPZ 1 S1 Blitzeinschlag auf die bauliche Anlage S2 Blitzeinschlag in der Nähe der baulichen Anlage S3 Blitzeinschlag auf eingeführte Versorgungsleitung S4 Blitzeinschlag in der Nähe der eingeführten Versorgungsleitung r Radius der Blitzkugel d s Sicherheitsabstand gegen zu hohes magnetisches Feld Blitzschutz-Potentialausgleichsverbindung (SPD) LPZ 2 d s SPD 0 B /1 Raum (Schirm von LPZ1) SPD 1/2 d s LPZ 0 B SPD 0 A /1 Fangeinrichtung Bauliche Anlage (Schirm von LPZ1) Ableitungseinrichtung korrekter Koordination für den stationären Zustand am Leitungsende zu transienten Spannungen führen, die höher sind als die Spannungsfestigkeit des zu schützenden Geräts. IEC enthält zu dieser Problematik erste Ansätze, die aber von vielen Experten (auch deutschen) noch sehr kritisch eingeschätzt werden. In jedem Fall steht hier noch eine Diskussion mit den Normungsgremien zur elektrischen Sicherheit (IEC TC64) und zu Überspannungsschutzgeräten (IEC SC37A) bevor, sodass sich zu diesem Punkt in der Zukunft weitere Anpassungen erwarten lassen. Zeitplan für die Umsetzung Die Teile 1 bis 4 der»neuen«normen wurden sowohl international (als IEC 62305) als auch in Europa (als EN 62305) positiv abgestimmt, wenn auch zum Teil mit relativ knappen Mehrheiten. Spätestens neun Monate nach der Ratifizierung der europäischen Normen EN müssen die nationalen Umsetzungen verfügbar sein, in Deutschland also die DIN EN , die in der Klassifikation VDE geführt werden sollen. Dies wird im Oktober oder November des Jahres 2006 der Fall sein. Spätestens drei Jahre nach der Veröffentlichung der europäischen Normen müssen entgegenstehende, nationale Normen zurückgezogen werden. Allerdings kann auch eine frühere Zurückziehung vom zuständigen Normungsgremium begründet festgelegt werden, r S2 Eingeführte Versorgungsleitung LPZ 0 A Direkte Blitzeinschläge, voller Blitzstrom, volles magnetisches Feld LPZ 0 B Keine direkten Blitzeinschläge, anteiliger Blitzstrom oder induzierter Strom, volles magnetisches Feld LPZ 1 Keine direkten Blitzeinschläge, anteiliger Blitzstrom oder induzierter Strom, geschwächtes magnetisches Feld LPZ 2 Keine direkten Blitzeinschläge, induzierte Ströme, weiter geschwächtes magnetisches Feld; geschütze Volumen in LPZ1 und LPZ 2 müssen die Sicherheitsabstände d s einhalten was das K251 tat und eine geringfügig verkürzte Übergangsfrist von zwei Jahren beginnend mit dem Erscheinungsdatum der DIN EN beschloss. Die Vornormen VDE V 0185 Teil 1 bis 4 können daher für begonnene, aber noch nicht abgeschlossene Projekte in einer Übergangsfrist bis Oktober oder November 2008 parallel zu den neuen deutschen Normen DIN EN angewendet werden. In der Reihe DIN EN sind einige Inhalte der Vornormenreihe VDE V 0185 nicht mehr enthalten. Dies betrifft insbesondere die in VDE V 0185 noch umgesetzten nationalen Besonderheiten, z. B. der Hauptabschnitt 2»Besondere Anlagen«der VDE V 0185 Teil 3. Diese Besonderheiten werden in Beiblättern zu den Teilen der DIN EN veröffentlicht. Somit beträgt die Gültigkeitsdauer der Vornormenreihe VDE V 0185 von Ende des Jahres 2002 bis Ende 2006 und unter Berücksichtigung der Übergangsfrist bis zur endgültigen Zurückziehung sogar bis Ende 2008, de facto also für einen Zeitraum von ca. sechs Jahren. Dies zeigt, dass die Entscheidung zur Neuordnung der deutschen Blitzschutznormung im Jahre 2001 richtig war. Auf der 4. VDE/ ABB-Blitzschutztagung 2001, also vor vier Jahren, informierte man die Fachwelt darüber erstmalig in breit angelegter Form [4]. Trotz einiger Neuerungen haben die deutschen Blitzschutzfachfirmen (Hersteller, Planer, Errichter, Gutachter etc.) durch die frühzeitige Veröffentlichung der Vornormenreihe VDE V 0185 damit bereits einige Jahre lang Erfahrungen mit der Struktur und nahezu allen Inhalten der neuen internationalen Blitzschutznormung sammeln können. Diese Erfahrung kann im europäischen Umfeld nicht zuletzt auch ein Wettbewerbsvorteil sein. Literatur [1] Kern, A.: Risikomanagement nach VDE V 0185 Teil 2: Einige Beispiele und erste Erfahrungen. 5. VDE /ABB-Blitzschutztagung, Neu-Ulm, 2003 [2] Scheibe, K.: Änderungen und Ergänzungen zur neuen VDE V 0185 Teil VDE /ABB-Blitzschutztagung, Neu-Ulm, 2003 [3] Surtees, A.J.; Gillespie, A.; Kern, A.; Rousseau, A.: The Risk Assessment Calculator as a simple tool for the application of the standard IEC VIII SIPDA 2005, Sao Paulo (BR) [4] Hasse, P.; Schnitzler, J.: Aktuelles aus der Blitzschutz-Normung. 4. VDE /ABB-Blitzschutztagung, Neu-Ulm, 2001 (Fortsetzung folgt) 30 de 15-16/2006

27 Elektroinstallation Umsatz mit Überspannungsschutz Einbau von Überspannungsschutzgeräten im Rahmen einer Renovierung Frank Welzel Die Vielzahl an elektrischen und elektronischen Geräten in modernen Haushalten stellt oft einen erheblichen Wert dar. Grund genug, den Kunden darauf hinzuweisen, wie er diese Werte vor Zerstörung schützen kann. Mit einer Renovierung verbinden viele in erster Linie Maurer-, Maler- oder Sanitärarbeiten. An die Elektroinstallation wird erst später gedacht, vermutlich da sie die Wohnraumgestaltung nicht unmittelbar beeinflusst. Dabei ist die Elektrotechnik Grundlage für moderne und komfortable Installationen. Allerdings entspricht in Altbauten die Elektroinstallation oft nicht den heutigen Ansprüchen hinsichtlich Sicherungen, Fehlerstromschutzschaltern sowie Aufteilung der Räume und Verbraucher auf verschiedene Stromkreise. Alleine aus diesen Gründen sollte die Elektroinstallation geprüft und gegebenenfalls im Rahmen einer Renovierung modernisiert werden. Zumal erst die Verfügbarkeit der elektrotechnischen Einrichtungen den damit verbundenen Wohnkomfort sicherstellt. Darüber hinaus wird diese Verfügbarkeit entscheidend von geeigneten Überspannungsschutzgeräten beeinflusst. Überspannungsschutz vom Fachmann Bild 1: Die Kombination aus Blitzstrom- und Überspannungsableiter Flashtrab compact wird im Keller in der Hauptverteilung respektive im Zählerschaltschrank installiert Gefahrenquellen und mit geeigneten Überspannungsschutzgeräten (ÜSG) zu beschalten. Klassische Beispiele solcher Leitungen sind die Energieeinspeisung, die Telefonleitung sowie Fernsehkabel. Je nach Einsatzort müssen die notwendigen Überspannungsschutzgeräte unterschiedlichen Anforderungen genügen: ÜSG für die Energieeinspeisung werden vorrangig an ihrer Fähigkeit gemessen, hohe Stoßströme abzuleiten, ohne die Energieversorgung unnötig zu beeinflussen oder gar zu unterbrechen. ÜSG für die Telekommunikation dürfen die Qualität der Sprachübertragung nicht beeinträchtigen und die maximalen Übertragungsraten der Datenkommunikationssysteme wie Internet nicht reduzieren. ÜSG zur Beschaltung der Fernsehkabel benötigen eine hohe Übertragungsfrequenz sowie eine geringe Einfügungsdämpfung. All diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sollte in erster Linie die Aufgabe der ÜSG-Hersteller sein und ist für den Anwender nur bedingt relevant. Schutz vom Keller bis zum Dach Wie unkompliziert die Umsetzung eines Überspannungsschutzkonzepts im Rahmen einer Renovierung sein kann, zeigt das Beispiel der Familie Vieselmann aus Detmold. Olaf Vieselmann, Hausbesitzer der renovierungsbedürftigen Immobilie aus dem Jahre 1903, erklärt:»wenn man ein Fan von Altbauten ist, dann ist einem bewusst, dass man neben Geld auch eine Menge Schweiß in die Renovierung investieren muss. Die Anregung für eine systematische Sanierung der Elektroinstallation gab uns der ortsansässige Betrieb Elektro Niewald aus Detmold.«Quelle: Phoenix Contact Der Schutz eines Einfamilienhauses gegen Überspannungen lässt sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand planen. Grundlage sollte zunächst ein Schutzkonzept sein. Zu diesem Zweck kann man die äußere Hülle des Hauses gedanklich als Hilfe heranziehen. Alle elektrischen Leitungen, die von außen in das Haus kommen, also die»außenhaut«durchdringen, sind potenzielle Dipl.-Ing. Frank Welzel, Leiter Produktmarketing Überspannungsschutz Trabtech, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg Bild 2: In der Unterverteilung bzw. im Etagenverteiler wird der Überspannungsableiter vor dem FI-Schutzschalter eingebaut Quelle: Phoenix Contact de 15-16/

28 Elektroinstallation Quelle: Phoenix Contact Bild 3: Der Geräteschutz für Energieversorgung und Datenleitung wird direkt in die Steckdose vor dem Endgerät gesteckt Elektroinstallateur Axel Horstmann von Elektro Niewald ergänzt:»der Elektrofachbetrieb ist neben den handwerklichen Tätigkeiten auch für die Beratung seiner Kunden verantwortlich. Und da die Werte der elektrischen Geräte in einem Haushalt stetig zunehmen, gehört das Thema Überspannungsschutz unumstritten zu jedem Kundengespräch. Dabei unterstützen mich die einfachen Auswahlhilfen für Schutzgeräte sowie auf Endkunden zugeschnittene Informationsmaterialien von Phoenix Contact.«Hinweise auf die Bedeutung des Überspannungsschutzes erhielt der Bauherr zusätzlich durch die Internet-Seite bekommt man interessante Informationen über Ausstattungswerte der Elektroinstallation«, bestätigt O. Vieselmann,»und der Überspannungsschutz wird auch thematisiert.«die GEFAHR LAUERT INNEN Unter dem Begriff»Überspannungsschutz«verstehen viele Kunden den Schutz elektrotechnischer Geräte gegen Blitzeinwirkungen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die häufigste Ursache von gefährlichen Überspannungen sind Schalthandlungen in der Elektroanlage. Diese kurzzeitigen Störgrößen erreichen über das Leitungsnetz nahezu alle Geräte im Haus. Funktionsstörungen oder sogar Zerstörungen können die Folge sein. Richtige Auswahl der Geräte Zu Beginn galt es zu ermitteln, ob das Schutzkonzept für diese Immobilie einen Blitzstromableiter Typ 1 erfordert. Blitzstromableiter sind in der Lage, direkte Blitzteilströme zu tragen. Die Notwendigkeit lässt sich einfach anhand zweier Fragen beantworten. Verfügt das Haus über einen äußeren Blitzschutz und/oder wird das Haus über eine Freileitung gespeist? Das Haus der Familie Vieselmann hat einen äußeren Blitzschutz, so dass hier ein Blitzstromableiter notwendig ist. Zudem befinden sich erste schützenswerte Verbraucher bereits im Keller. Demzufolge bietet sich eine Kombination aus Blitzstrom- und Überspannungsableiter an, die direkt im Zählerschrank im Keller installiert werden (Bild 1). Diese Kombination aus Typ-1- und Typ-2-Ableitern verbindet hohes Bild 4: Mit Hilfe des Trabtech-Gebäude- Sets kann Elektroinstallateur Axel Horstmann (links) den Bauherrn Olaf Vieselmann von den Vorteilen des Überspannungsschutzes überzeugen Ableitvermögen direkter Blitzteilströme mit niedrigem Schutzpegel sowie schnellem Ansprechverhalten. Im Etagenverteiler im Dachgeschoss wurde ein reiner Überspannungsableiter Typ 2 eingesetzt, um eine hohe Schutzwirkung in der Etage zu erreichen (Bild 2). Das klassische dreistufige Konzept ergibt sich schließlich durch Steckdosenadapter mit Typ-3- Ableitern. Diese Ableiter verbessern nochmals die Schutzwirkung unmittelbar vor dem zu schützenden Gerät. Wie eingangs beschrieben, sind auch Telefonleitungen und Fernseheingänge mit ÜSG zu beschalten. Zu diesem Zweck stehen Typ-3-Ableiter, auch Geräteschutz genannt, zur Verfügung, die den Schutz der Energieversorgung und der Datenleitungen in einem Gerät kombinieren. Mit dem DSL-fähigen Geräteschutz MNT-Tele von Phoenix Contact wird im Haus der Familie Vieselmann der NTBA sowohl auf der Energieversorgungsseite als auch der Telefonleitungsseite geschützt. Ein ähnliches Modul schützt das TV-Gerät gegen Ausfall. Der Geräteschutz MNT-TV (Bild 3) eignet sich sowohl für Sat-TV (F-Connector) als auch für Kabelfernsehen (IEC-Connector). Basisausstattung im Gebäude-Set Quelle: Phoenix Contact Das Beispiel über den Einsatz von Überspannungsschutzgeräten im Haus der Familie Vieselmann in Detmold zeigt, dass Schutzkonzepte für Wohnungen oder Einfamilienhäuser in der Regel auf Standard-Applikationen basieren. So hat Phoenix Contact mehrere Schutzgeräte in entsprechenden Sets zusammengefasst. Das überzeugte auch den Elektrofachbetrieb:»Das Ge- 32 de 15-16/2006

29 Elektroinstallation bäude-set ist ideal, um im Kundengespräch die Vorteile eines umfassenden Überspannungsschutzkonzepts deutlich zu machen«, findet A. Horstmann.»Ich nutze das Set zum Beispiel in Verbindung mit dem E-Check, um das Thema Überspannungsschutz zu erläutern«(bild 4). Das Trabtech-Gebäude-Set beinhaltet einen Überspannungsableiter Typ 2 für die Stromversorgungs-Unterverteilung, einen Geräteschutz MNT- TV für das TV-Gerät, einen Geräteschutz MNT-Tele zum Schutz des Telefonanschlusses sowie zwei reine Typ-3-Ableiter in Form von Steckdosenadaptern als Schutz z.b. für Geräte der Unterhaltungselektronik (Bild 5). Fazit MNT-TV-SAT MNT-1D MNT-1D MNT-ISDN oder Bild 5: Der Inhalt des Trabtech-Gebäude-Sets deckt alle typischen Überspannungsschutz-Anwendungen in einem Privatgebäude ab Die Verfügbarkeit moderner Elektrotechnik bestimmt heutzutage maßgeblich unseren Wohnkomfort. Überspannungsschutzgeräte sorgen mit für eine kontinuierliche und langfristige Funktion der Geräte, indem sie Störungen bzw. Zerstörungen durch Überspannungen verhindern. Die Schutzkonzept-Erstellung sowie Installation der Überspannungsschutzgeräte für private Wohngebäude ist mit Unterstützung des Elektrohandwerks mit Kenntnis weniger Grundlagen unkompliziert. MNT-TAE zur Anlage vom Zähler VAL-CP-3S-350 Mindestschutz für jede Installation Dabei bleiben die anfallenden Kosten für den Hausbesitzer überschaubar.»durch die einmalige Investition von rund 400 schützen wir dauerhaft ein Vielfaches an Werten«, stellt O. Vieselmann zufrieden fest. Quelle: Phoenix Contact

30 Elektroinstallation Überspannungsschutz in Schaltschränken Vojtech Kopecky Anknüpfend an diverse bisher vom Autor in»de«veröffentlichte Beiträge [1... 4] geht es in diesem Beitrag um den Überspannungsschutz in Schaltschränken. Die Norm [5] Abschnitt enthält folgendes Zitat:»Die schlechte Montage eines an sich guten Filters führt zu schlechten Filterergebnissen«. Aus diesem Grund behandelt dieser Beitrag nicht die Produkte einzelner Hersteller, sondern die wichtigsten Bedingungen für eine fachgerechte Installation der Blitz- und Überspannungsschutzgeräte. Häufige Fehler bei der Schaltschrankinstallation Die Praxis zeigt, dass die Blitz- und Überspannungsableiter sehr oft in den Verteilern ohne Überlegung installiert wurden. Die Installation von Blitzstromableitern der Typ 1, früher der Anforderungsklasse»B«(bekannt auch als Grobschutz) im Schaltschrank lässt sich nur in dem Fall durchführen, wenn das ungeschützte Einspeisungskabel (ggf. auch mehrere) nicht mit anderen»geschützten«kabeln parallel installiert sind. Das gilt auch für das Erdungskabel des Blitzstromableiters. Die Kabel sollen einen größeren Abstand zu den geschützten Kabeln haben oder abgeschirmt werden. Der Schaltschrank wirkt im Prinzip wie ein Faradaykäfig. Diese jedoch nützt nichts, wenn man es erlaubt, dass Blitzoder Teilblitzströme in den Schaltschrank eindringen. Die Blitz- und Überspannungsableiter werden in den Schaltschränken oft auch von einigen Herstellern mit mehreren Ausnahmen falsch installiert (Bild 1). Blitz- und Überspannungsableiter und Leitungsführung Das Bild 1, links, zeigt installierte Blitzund Überspannungsableiter in einem Schaltschrank. Bei einer derartigen Vojtech Kopecky, Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für EMV und Blitzschutzsysteme, Aachen Bild 1: Darstellung der elektromagnetischen Verhältnisse installierter Blitz- und Überspannungsableiter in einem Schaltschrank Installation müssen die Blitz- oder Teilblitzströme in den Schrank bis zu den Sammelschienen oben eindringen und werden dann von den Sammelschienen über die Leitungen und die Vorsicherung zum Blitzstromableiter und der geerdeten PE-Sammelschiene abgeleitet. In der Nähe der Sammelschienen und Anschlussadern entstehen große Kopplungen (Bild 1, Mitte). Dadurch können die angeschlossenen Einrichtungen an den benachbarten Installationen im Überspannungsfall gestört oder gar zerstört werden. Die Anschlusslängen der Leitungen bei dieser häufig vorgefundenen Installationsart sind über 2m lang, wodurch eine Spannungsanhebung durch die Kabelüberlänge ca. 1kV/m bei I s =10kA entsteht. Wenn der Blitzstromableiter (rotes Element unten links) über einen geschützten Spannungspegel bei 4kV verfügt, dann»schützt«er die Anlage mit den Anschlusslängen mit einem Spannungspegel über 6kV. Dies ist als mangelhaft zu bezeichnen. Auch dann, wenn im Schaltschrank die neuen Überspannungsableiter der Kombination der Typ 1 und 2 eingesetzt wurden, sind die hier beschriebenen Bedingungen gleich. Die Anschlussadern bilden von der Kabeleintrittsstelle und dem Erdungskabel eine Fläche (Störungssenderantenne, siehe Bild 1, rechts), die dann große magnetische Felder verursacht. Wenn dann z.b. in dem Verteilerfeld eine auf EMV empfindliche Einrichtung eingebaut ist, so wird die Einrichtung beschädigt. Schon seit einigen Jahren haben mehrere namhafte Hersteller (noch nicht alle) die eigene Produktion so geändert, dass sich die Blitz- und Über- Bild 2: a) Überspannungsschutzgerät am besten vor dem Verteiler platzieren. Lässt sich das nicht realisieren und befindet es sich außerdem im Verteiler, darf es die benachbarten Installationen und Einrichtungen nicht beeinflussen; b) Die SPDs für die Anlage der Energietechnik ließen sich bei richtiger Auswahl des Installationsorts auch in der geschützten Anlage platzieren; c) Die Überspannungsschutzgeräte für elektronische Einrichtungen gehören außerhalb der geschützten Einrichtungen 34 de 15-16/2006

31 Quelle: IEC Bild 3: Lässt sich die empfohlene Leitungslänge der Anschlussleitungen der Blitzund Überspannungsschutzgeräte von kleiner als 0,5m nicht erreichen, so sollte der Anschluss der Überspannungs-Schutzeinrichtungen statt mit einer Stichleitung V-förmig erfolgen. Zwischen Hin- und Rückleitungen sollte ein möglichst großer Abstand bestehen spannungsableiter schon vor oder direkt am Schrankeintritt (LPZ) befinden. Damit ist die Problematik der 0,5m Länge von Anschluss- mit Erdungsleitung insgesamt beseitigt. Man darf beim Anschluss vor dem Hauptleistungsschalter aber nicht die Kurzschlussfestigkeit vergessen, hier müssen geeignete Kabel und die Vorsicherung installiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass innerhalb des Verteilers auch durch die parallele Führung keine weiteren Kopplungen entstehen. Es wäre wünschenswert, dass auch die anderen Verteilerhersteller ihre Produktion so ändern, dass die Überspannungsableiter wirklich die Einrichtungen schützen und nicht durch die eigene Installation (Überlängen, Schleifen und Kopplungen) gefährden. Auf den Fotos von Bild 1 befinden sich noch ein Überspannungsableiter des Typs 2 (schmaler roter Überspannungsableiter), der von dem Blitzstromableiter Typ 1 nicht entkoppelt wurde oder über keine vorgeschaltete Entkopplungsspule verfügt. In einem solchen Fall kann bei einem Blitzschlag der Überspannungsableiter des Typs 2 (früher die Anforderungsklasse»C«, bekannt auch als Mittelschutz) mit dem eingebauten Varistor zerstört werden und Schaden verursachen, weil er schneller anspricht, als der Blitzstromableiter des Typs 1. Dies bedeutet für die Elektroinstallationsfirmen, dass bei Verteilern mit Kabeleintritten unten auch die SPDs unten, bei Kabeleintritten oben die SPDs oben installiert werden müssen. Als Grund dafür ist anzu- Bild 4: Ohne PE- bzw. PEN-Leiter-Anschluss an der Erdungsseite der Überspannungsableiter entsteht ein genereller Anschlussfehler de 15-16/2006

32 Elektroinstallation Bild 5: Errichtung von Überspannungsschutz-Schutzeinrichtungen (3+1-System) im TT- System, was die Entstehung gefährlicher Spannung auf dem PE-Leiter bei einer Zerstörung des Überspannungsableiters verhindert (System lässt sich auch bei anderen Netzsystemen mit N-Leiter anwenden, keine Leckströme auf dem PE-Leiter) führen, dass der parallele Verlauf der Erdungs-Potentialausgleichsleiter mit anderen Einrichtungen zu verhindern ist (Bild 2). An Stellen, wo elektronische Steuerungsgeräte in die Feldtür des Niederspannungsverteilers auch noch nachträglich eingebaut werden könnten, sollten Blitz- oder Überspannungsschutzgeräte nicht in der gleichen Höhe eingebaut werden. Häufiger Fehler in Schränken der Datentechnik Den gleichen Fehler findet man auch in den Datenschränken der 19"-Technik. Die Datentechnik ist schwenkbar im vorderen Bereich des Datenschranks installiert. Hinter dieser Technik befinden sich oft auf dem hinteren Blech die Klemmen der Einspeisung und der Datentechnik. An diesen Stellen sind auch die SPDs installiert. Der Abstand zwischen den SPDs und der auf Überspannung empfindlichen Elektronik beträgt dann oft nur wenige mm. Spricht die SPD an, so entstehen weitere Kopplungen. Die elektronischen Teile und Platinen der 19"-Technik sind überwiegend hinten nicht durch ein Blech geschirmt. In diesem Fall hilft es sollte es keine andere Lösung geben, die SPDs an anderer Stelle zu installieren, die Technik oder die SPDs mit dem Blech abzuschirmen. Lässt sich bei der Installation der Blitz- und Überspannungsschutzgeräte die empfohlene Leitungslänge bis 0,5m nicht einhalten, sollte der Anschluss nach DIN V VDEV (VDE V 0100 Teil 534): [6], Anhang C (informativ), V-förmig erfolgen (Bild 3). Wenn die Anschlussleitungen länger als 0,5m sind und nicht V-förmig ausgeführt wurden, entsteht eine Zusatzspannung mit ca. 1kV/m bei I s = 10kA. Potentialausgleichsanschluss und Vorsicherung für Überspannungsableiter Wie schon im früheren Beitrag»EMV in Schaltschränken«beschrieben, führt man den Potentialausgleichsanschluss direkt am Kabel-/ Leitungseintritt durch. In den Fällen, wo die Erdung der SPDs mit der Stahlschrankkonstruktion verbunden ist (z. B. bei Antennen oder anderer Technik), wird die abgeleitete Energie über den Potentialausgleichsanschluss abgeführt. Liegt der Anschluss innen auf der gegenüberliegenden Seite der Leitungseintrittstelle, dann verursacht die abgeleitete Energie Kopplungen in angeblich geschützten Einrichtungen. Bei der Installationsausführung nach Bild 1 gibt es einen weiteren Fehler, und zwar die Vorsicherung des Blitzstromableiters in einer Höhe von 35A. Wählt Bild 6: Beispiel zur Auswahl der SPDs in einer baulichen Anlage in Abhängigkeit der Blitzschutzzonen (LPZ). In HV1, UV1, UV2, UV3 und UV5 sind SPDs der Typen 1 und 2 oder Kombiableiter zu installieren. In UV4 und UV6 sind mindestens SPDs des Typs 2 zu installieren, in UV7 genügt eine SPD des Typ 3 man die Vorsicherung zu klein und befindet er sich in der Nähe eines Transformators, so kann die Vorsicherung des Überspannungsableiters beim Ansprechen der Überspannungsableiter unterbrochen werden. Der vermeintlich geschützten Anlage fehlt dann der Schutz. Bei einem fachgerechten Anschluss des Blitzstromableiters muss unten noch vor dem Hauptschalter auch eine Vorsicherung eingebaut werden. Als Vorsicherung soll die maximale Vorsicherung installiert werden, welche von den Herstellern der Überspannungsleitern empfohlen wird. Die Leitungsquerschnitte müssen jedoch der Vorsicherung entsprechen. In den Fällen, wo die vorgeschaltete Vorsicherung für einen Schaltschrank, Verteiler usw. kleiner ist, als die vom Hersteller vorgeschriebene maximale Vorsicherung, installiert man vor dem Überspannungsableiter keine Vorsicherung. In baulichen Anlagen, in denen die Verfügbarkeit eine große Rolle spielt oder auch in der Nähe von Transformatoren sollte man Blitzstromableiter mit Folgestrombegrenzung installieren. Wiederholte Fehler bei der Installation von Überspannungsableitern Die in den letzten Jahren hergestellten Blitz- und Überspannungsableiter verfügen auf der Erdungsseite immer mindestens über zwei Erdungsklemmen. Eine ist für den PE-Leiter und die zweite für die Erdung alternativ für das geerdete Potentialausgleichsnetzwerk vorgesehen. Allerdings wird häufig nur die Verbindung mit der Erdung und nicht mit dem PE-Leiter durchgeführt. Dadurch entsteht ein so genannter genereller Anschlussfehler, wenn der PE-Leiter die notwendige Verbindung von Bild 4 hat. Sonst entsteht durch die lange Zuleitung zur Potentialausgleichsschiene ein hoher induktiver Spannungsfall (ca. 1kV/m bei I s = 10kA). Bei nicht vorhandenen Verbindungen an der Schutzstelle mit dem PE-/PEN-Leiter (dies gilt auch beim TN- C-System) liegt so die Längsspannung über dem erlaubten Spannungspegel. Bedeutung des Netzsystems Bei den Fachleuten ob Planer, Installateur oder Prüfer ist die Anschlussart der Überspannungsableiter im TT-System mit der 3+1-Schaltung (Bild 5) bekannt. Aus EMV-Gründen empfehle der Autor immer, die 3+1-Schaltung zu 36 de 15-16/2006

33 Elektroinstallation installieren, da er erwartet, dass es in naher Zukunft dazu kommt, dass nur die 3+1-Schaltung bei allen Netzsystemen mit N-Leiter installiert wird. Damit verhindert man auf dem PE-Leiter Leckströme. Überspannungsableiter des Typs 1 oder 2? Weitere Fehler entstehen bei den Installationen teilweise auch durch falsche Informationen der Hersteller. Sehr oft findet man noch die Informationen, dass die Blitzstromableiter des Typs 1 in dem Elektrohauptverteiler installiert sind und die Unterverteiler nur die Überspannungsableiter des Typs 2 erhalten. Das kann nur bei Anlagen ohne installierte Elektronik so ausgeführt werden. Wie bereits beschrieben, muss dort, wo sich die installierte Elektronik (PCs usw.) befindet, auch das Potentialausgleichsnetzwerk installiert und geerdet werden. Wenn sich dann ein Unterverteiler z.b. an einer Außenwand (LPZ 0/1) befindet, muss auch dieser Unterverteiler über die Blitz- und Überspannungsableiter der Typen 1 und 2 (nicht nur Typ 2) verfügen. Dies bedeutet, dass die abgeleitete Blitzenergie in der Nähe der Außenwand der baulichen Anlage, wo der UV installiert ist, Teilblitzströme auf dem Erdungssystem verursacht. Diese dringt dann von der Erdung in die Leiter der Installation ein. Befinden sich dort nur Überspannungsableiter des Typs 2, so können diese beschädigt werden und die Anlage steht ohne Überspannungsschutz da (Bild 6). Mehrere Felder mit Überspannungsableiter Die oft noch vertretene Ansicht, dass ein Schaltschrank mit neu installiertem Überspannungsableiter der Typen 1 und 2, ggf. zusätzlich noch Typ 3, ein Überspannungsableiter für mehrere m Leitung darstellt, ist nicht richtig. Man darf die Kabellänge nicht nur nach der Norm [6] beurteilen, sondern auch nach der Fläche, welche die Leiter oder die Sammelschienen bilden. Bei einem Schaltschrank, mit z. B. einer Einspeisung im ersten Feld und die SPS-Steuerung im vierten Feld, muss man damit rechnen, dass bei einem 2m hohen Schaltschrank und einer Schaltschrankbreite über 3m die Außenleiter mit den Sammelschienen und der PE- Leiter-Sammelschiene eine Fläche von über 6 m 2 bilden. RCDs (FI-Schalter) Bei einem Gewitter können durch kleinere Stoßströme die RCDs (FI-Schalter) die geschützten Kreise abschalten. Betreiber und auch Installationsfirmen sind häufig der Meinung, dass nach dieser Abschaltung keine Überspannung entstehen kann. Für den Fall, dass sich hinter den RCDs kein anderes Überspannungsschutzgerät befindet, ist die Anlage weiterhin durch Einkopplungen gefährdet. Auf dem Markt gibt es RCDs nur bis zu einer Stoßstromfestigkeit von 250A (8/20μs und selektive RCDs (s) oder RCD-UT (»unwanted tripping«unerwünschtes Ausschalten) nur mit einer Stoßstromfestig- de 15-16/

34 Elektroinstallation keit von 3kA (8/ 20μs). Bei Installation der Blitz- oder Überspannungsschutzgeräte (SPD) der Typen 1 oder 2 hinter RCDs können höhere Stoßströme die RCDs beschädigen und damit auch den Personenschutz gefährden. Um das zu vermeiden, sollten man hinter den RCDs nur SPDs des Typs 3 mit kleineren Stoßströmen installieren. SPDs bei anderen Blitzstromrichtungen Treten Einspeise- oder Steuerungskabel der Außenbeleuchtungen, Klimaanlagen, Mobilfunkanlagen, Pumpstationen, Dachrinnenheizungen und anderer Einrichtungen seitlich oder oberhalb aus dem zu schützenden Gebäude aus, so müssen die Blitz- und Überspannungsschutzmaßnahmen in umgekehrter Reihenfolge (entgegen der Stromrichtung) installiert werden. Das heißt, dass beispielsweise in einem Schaltschrank bei der Außenbeleuchtung SPDs des Typs 2 hinter jedem Schalter oder Schaltschütz installiert werden müssen (bei abgeschalteter Beleuchtung besteht keine galvanische Bild 7: Falsch ausgeführter Erdanschluss von Überspannungsschutz über der zu schützenden Elektronik Bild 8: Richtig ausgeführter Erdanschluss des Überspannungsschutzes zur zu schützenden Elektronik Verbindung mit dem gefährdeten Kabel). Die Blitzstromableiter des Typs 1 werden beim Gebäudeaustritt (Blitzschutzzone LPZ) installiert. In einem Schaltschrank oder einer UV dürfen sich nur Blitzstromableiter mit den gleichen Bedingungen befinden, die im Abschnitt Überspannungsschutz in Schaltschränken beschrieben ist. Überspannungsschutz für die Informationstechnik Die vorher genannte Problematik besteht nicht nur bei SPDs in Verteilern mit Tragschienen, sondern auch bei der Erdung der Montagebügel für die LSA- Plus-Anschlusstechnik. Bei einem Gutachten wurden beispielweise Hunderte Überspannungsschutz-Schutzstecker und -Schutzblöcke in LSA-Plus-Anschlusstechnik entdeckt, bei denen die Montagebügel nicht geerdet waren, weil sie auf PVC-Platten befestigt wurden. Somit waren alle SPDs außer Betrieb. Die Hersteller von Montagebügeln bieten nicht immer vorbereitete Anschlussmöglichkeiten im Montagebügel an. Sind die Montagebügel auf PVC-Platten oder in Original-Gehäusen für die LSA-Plus-Anschlusstechnik installiert, benutzen die Monteure oft die Befestigungsschrauben als Erdungsanschlussschrauben, was nicht fachgerecht ist. Die Erddrahtleisten zum Anschluss von Erdleitungen oder Schirmen (alternativ Reserve-Adern) sollten am Montagebügel immer die ersten Anschlüsse in Installationsrichtung sein. Ist die (rote) Erddrahtleiste an der am weitesten entfernten Stelle des Montagebügels installiert, können die evtl. vorher nicht geerdeten Schirme oder Adern Kopplungen durch ihre Länge verursachen. Die vorn gegebene Information über fehlerhafte SPD-Anschlüsse der Energieversorgung durch zu lange Verbindungen gilt auch für SPDs informationstechnischer Systeme. Ein weiterer häufig zu findender Fehler ist die falsche Erdung der SPD vor der zu schützenden Elektronik (Bild 7). Mit dieser Anschlussart entsteht eine»zusatzspannung«an den Leitungswegen, da der abgeleitete Strom des Schutzgerätes in Richtung der zu schützenden Elektronik und dann erst zur Erde fließt. Die Zusatzspannung addiert sich zur Restspannung der SPD, was eine Erhöhung des Schutzspannungspegels verursacht. Mit den abgeleiteten Strömen über die zu schützende Elektronik können auch neue Einkopplungen verursacht werden. Die richtige Ausführung der Installation der SPD zeigt Bild 8. Wird nur der SPD geerdet, hat die entstehende Zusatzspannung der Erdungsleitung keinen Einfluss auf das Potential der zu schützenden Elektronik. Ein alternativer 38 de 15-16/2006

35 Elektroinstallation PE-Anschluss bei der Elektronik verschlechtert die Anschlussart nicht. Manchmal findet man die Potentialausgleichsleiter (Erdungsleiter) aber noch auf der geschützten Seite der SPDs angeschlossen vor, was falsch ist (Bild 9, links). Hier kann es zu einer neuen induktiven Einkopplung zwischen der geschützten Leitung und dem Potentialausgleichsleiter kommen. Eine ungefährliche und damit zu empfehlende Ausführung zeigt Bild 9, rechts. Die beste Abhilfe gegen neue Einkopplungen ist immer die Abschirmung der geschützten Leitungen. Es wird oft vergessen, nicht benutzte Adern zu sichern. Sie müssen aber entweder mit Ableitern geschützt oder geerdet werden. Durch nicht»behandelte«adern können Überspannungen in die»geschützten«anlagen verschleppt werden. Nur die koordinierten Schutzmaßnahmen entsprechen den anerkannten Regeln der Technik und gewährleisten, dass die Anlage auch nach einem Blitzschlag weiter arbeiten kann. Geräteschutz In Feldern mit Steuerungen installiert man weitere Überspannungsableiter. Für Elektronik ist es aber wichtig, wenn die Überspannungsableiter/Filter sich in der Nähe der geschützten Einrichtung befinden (eine häufige Fehlerquelle). Bei großer Entfernung beeinflussen Kopplungen die geschützten Adern. Eine Aderschirmung und beidseitige Erdung ist daher unabdingbar. Wenn es sich nur um die Filterung und kleine Überspannungen handelt und der Überspannungsableiter oder der Filter direkt vor der geschützten Einrichtung installiert ist (innerhalb des Schrankes oder Verteilers), dann soll für die Überspannungsableiter oder Filter die Metallmasse, an der die Einrichtung installiert ist als Erdungsmaterial benutzt werden. Natürlich muss bei PVC- Schränken die Erdungsleitung benutzt werden, aber dann darf der Erdungsdraht keine Kopplungen in die geschützten Einrichtungen verursachen. Bild 9: links: Erdungsleiter auf der geschützten Seite kann bei schlechter Ausführung neue Einkopplungen verursachen; rechts: Erdung der Überspannungsschutzgeräte auf der ungeschützten Seite kann bei richtiger Installation keine neuen Einkopplungen verursachen Literatur [1] Kopecky, V.:»Nur ein Fundamenterder?«,»de«13-14/2005 S. 45 ff. [2] Kopecky, V.:»EMV-taugliche Elektroinstallation (1) Planung, Blitzschutzkonzepte und Potentialmaßnahmen«,»de«19/2005, S. 46 ff. [3] Kopecky, V.:»EMV-taugliche Elektroinstallation (2) Netzsysteme und Schutzmaßnahmen«,»de«20/2005, S. 48 ff. [4] Kopecky, V.:»EMV im Schaltschrank«,»de«9/2006, S. 26 ff. [5] DIN EN (VDE 0800 Teil 174-2): Installation von Kommunikationsverkabelung; Teil 2: Installationsplanung und -praktiken in Gebäuden [6] Vornorm DIN V VDEV (VDE V 0100 Teil 534): Elektrische Anlagen von Gebäuden; Auswahl und Errichtung von Betriebsmitteln Überspannungs-Schutzeinrichtungen Zusammenfassung Nicht nur gute Blitz- und Überspannungsschutzgeräte alleine, sondern natürlich auch die richtige in den Normen beschriebene Anschlussart der Schutzgeräte gewährleistet den vorgeschriebenen maximalen Spannungspegel der geschützten Anlage. de 15-16/

36 Elektroinstallation Einsatz von Hochleistungsautomaten in Niederspannungs-Energieverteilern (2) Hartmut Zander In diesem zweiten Teil geht es nun weiter um Selektivität im Zusammenhang mit dem so genannten Back-up-Schutz und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. Der erste Beitragsteil befasste sich mit den betrieblichen Anforderungen an Energieverteiler in komplexen Niederspannungs-Energieverteilungssytemen, der Selektivität zum Endstromkreis sowie der Selektivitätsgrenze. Weiter zu Selektivitätsgrenzen Die Hersteller der Schutzeinrichtungen liefern in ihren Produktkatalogen oder auf besondere Anfrage hin Angaben für die Selektivitätskoordination ähnlich der Tabelle 2 (siehe Teil 1 des Beitrags). Die in diesen Koordinationstabellen enthaltenen Selektivitätsgrenzwerte liegen zum Teil erheblich über dem jeweiligen Ansprechwert des Magnetauslösers für den vorgeschalteten Hochleistungsautomaten. Der bei der Auslösecharakteristik D zu erwartende höchste Selektivitätsgrenzstrom würde ja dem höchsten zulässigen Auslösewert des Magnetauslösers entsprechen, also dem 20fachen Bemessungsstrom. Tatsächlich liegt der Selektivitätsgrenzstrom jedoch deutlich über dem maximalen Ansprechwert des Magnetauslösers, wie das der Tabelle 2 zu entnehmen ist. Zu begründen ist das dadurch, dass der Leitungsschutzschalter im Endstromkreis im Augenblick der Kontaktöffnung also noch bevor das Magnetsystem des Hochleistungsautomaten angeregt wird den Kurzschlussstrom aufgrund des Schaltlichtbogens bereits begrenzt. In den Koordinationstabellen sind jedoch»prospektive«werte angegeben. Aufgrund der Strombegrenzung bei Kontaktöffnung können deshalb die prospektiven Selektivitätsgrenzwerte Dipl.-Ing. Hartmut Zander, ABB Schweiz AG, Schaffhausen Fortsetzung aus»de«13-14/2006, S. 22 ff. Bild 4: Fehlersituation im Endstromkreis höher angesetzt werden. Zahlreiche Laborversuchen bestätigten diesen Sachverhalt. Back-up-Schutz für den Endstromkreis Die bis hierher angestellten Betrachtungen zur Kurzschlussselektivität gehen von einem Kurzschluss am Ende des Endstromkreises aus, also von einem Kurzschluss in der Steckvorrichtung. Bei diesem Fehlerfall beträgt der dreipolige Kurzschlussstrom wie im Beispiel berechnet des ersten Beitragsteils berechnet etwa 1000A. Liegt die Fehlerstelle jedoch am Anfang des Endstromkreises, also am Einbauort der Leitungsschutzschalters (MCB), so sind Kurzschlussströme zu erwarten, die das Schaltvermögen des Leitungsschutzschalters von beispielsweise 10kA deutlich übersteigen. In diesem Fall muss die vorgeschaltete Überstromschutzeinrichtung also der Hochleistungsautomat sowohl den Schutz des lastseitigen Leitungsschutzschalters als auch den Schutz der vom Kurzschluss betroffenen nachgeschalteten Anlageteile, beispielsweise der Stromkreisleitung, übernehmen. Diese Schutzfunktion bezeichnet man als Back-up-Schutz, was sinngemäß als»rückschutz«oder auch»reserveschutz«übersetzt werden kann. Bei Wirken des Back-up-Schutzes besteht natürlich keine Selektivität mehr zwischen den hintereinander geschalteten Schutzeinrichtungen. Der Schutz hochwertiger Anlageteile und Betriebsmittel geht in diesem Fall über eine hohe Verfügbarkeit der Anlage (siehe Kasten Back-up- Schutz auf Seite 41). In unserem beispielhaft dargestellten Niederspannungs-Energieverteilungssystem (Bild 1) übernimmt der Hochleistungsautomat (HPMCB) im Unterverteiler bei Kurzschlussströmen oberhalb der Selektivitätsgrenze also etwa ab 3300A den Kurzschlussschutz der nachgeschalteten Anlage bis zu seinem Bemessungsschaltvermögen von 50kA. Der Leitungsschutzschalter im Endstromkreis verfügt jedoch, wie beschrieben, über ein Schaltvermögen von 10kA. Demnach wäre ein Back-up- Schutz durch den energieseitig vorgeschalteten Hochleistungsautomaten bei Kurzschlussströmen bereits oberhalb von 3300A gar nicht gefordert. Diese Schutzfunktion ergibt sich jedoch quasi automatisch aus der Selektivitätsgrenze. Betrachten wir nun einmal die Verhältnisse des Kurzschlussschutzes an verschiedenen Fehlerorten im Endstromkreis. Tritt der Kurzschluss wir betrachten weiterhin nur dreipolige vollkommene Kurzschlüsse an den Abgangsklemmen des den Endstromkreis schützenden Leitungsschutzschalters auf, so ist ein Kurzsschlussstrom von etwa 19kA zu erwarten. Natürlich ist der Leitungsschutzschalter aufgrund seines Bemessungsschaltvermögens von 10kA mit der Abschaltung dieses Stromes überfordert. Die vorgeschaltete Überstrom-Schutzeinrichtung also 40 de 15-16/2006

37 Elektroinstallation der Hochleistungsautomat muss die Abschaltung im Sinne des Back-up- Schutzes übernehmen, und er hat damit auch kein Problem. Dieses gilt auch für Kurzschlüsse im Bereich A der Stromkreisleitung (Bild 4). Wirksamer Kurzschlussschutz Bild 5: Energiebegrenzungskurven des Hochleistungsautomaten S800 (ausgewählte Bemessungsströme) Findet der Kurzschluss nun etwa 1m weiter im Zuge der Stromkreisleitung statt (in Energierichtung gesehen), so beträgt an dieser Stelle aufgrund der Impedanz der Stromkreisleitung diese verfügt ja nur über einen Querschnitt von 1,5mm 2 der dreipolige Kurzschlussstrom nur noch knapp 10kA. Die Abschaltung dieses Fehlers könnte ohne Probleme nun der Leitungsschutzschalter des Endstromkreises übernehmen. Ein Back-up-Schutz wäre nicht erforderlich. Allerdings liegen die zu erwartenden Kurzschlussströme in diesem Bereich Bereich B nach Bild 4 oberhalb des Selektivitätsgrenzstromes von 3300A. Es werden demnach beide vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtungen auslösen und den Kurzschluss abschalten. Demnach wären also etwa die ersten 5m der Stromkreisleitung im Falle des dreipoligen Kurzschlusses nicht selektiv geschützt. Diese Länge wird vermutlich in vielen Fällen der im Verteiler oder Schaltschrank und der im elektrischen Betriebsraum noch verlegten Leitungslänge entsprechen. In diesem Bereich gibt es für eine Beschädigung der Leitung durch von außen einwirkende mechanische Kräfte nur mit geringerer Wahrscheinlichkeit als außerhalb des Bereiches. Der Eintritt eines dreipoligen Kurzschlusses aus dem normalen Betrieb heraus ist also für diesen Abschnitt der Stromkreisleitung nicht zu erwarten, so dass die nicht bestehende Kurzschlussselektivität nicht unbedingt eine existentielle Frage der Verfügbarkeit sein muss. Ferner sollte man beachten, dass die meisten der auftretenden Kurzschlüsse einpolige Kurzschlüsse sind, also der Kurzschluss eines Außen- gegen den Schutz- oder Neutralleiter. Diese Kurzschlussströme fallen geringer aus, als die dreipoligen Kurzschlussströme. Für diesen Fall sind auch die Längen der nicht selektiven Bereiche A und B der Stromkreisleitung nach Bild 4 von geringerer Länge, so dass sich die Wahrscheinlichkeit einer nicht selektive Abschaltung des Kurzschlusses weiter verringert. Aufgrund der beschriebenen Teilselektivität (Stromselektivität) die Selektivitätsgrenze liegt bei etwa 3300A schaltet der Hochleistungsautomat den in den Bereichen A und B nach Bild 4 entstehenden Kurzschluss mit ab. Diese Schutzeinrichtung erfüllt jedoch nicht die Anforderungen der Energiebegrenzungsklasse 3. Das muss Sie auch nicht, da sie für andere Kurzschlussströme konzipiert ist. Würde der Hochleistungsautomat D 100 direkt die 1,5mm 2 - Stromkreisleitung bei einem 10-kA- Kurzschluss schützen müssen, so würde diese Leitung noch mit einer vom Schutzgerät durchgelassenen Energie von etwa 56000A 2 s beaufschlagt. Dieser Wert lässt sich einfach aus den Durchlassenergiekurven gemäß Bild 5 entnehmen. Wirksamer Kurzschlussschutz ist nach DIN VDE jedoch nur BACK-UP-SCHUTZ Back-up-Schutz von hintereinander geschalteten Überstrom-Schutzeinrichtungen, z.b. Leitungsschutzschaltern besteht, wenn bei Überschreiten des Schaltvermögens des der Fehlerstelle direkt vorgeschalteten Leitungsschutzschalters der übergeordnete Leitungsschutzschalter, z.b. ein Hochleistungsautomat abschaltet und sowohl den Schutz des überforderten Leitungsschutzschalters als auch den des fehlerbehafteten Stromkreises übernimmt. Es können in diesem Fall beide Überstrom- Schutzeinrichtungen abschalten. Beide sind nach der Abschaltung jedoch weiterhin funktionstüchtig. möglich, wenn die vom Schutzgerät durchgelassene Kurzschlussenergie (I 2 t) kleiner ist, als die für die zu schützende Leitung maximal zulässige Kurzschlussenergie (k 2 S 2 ): i 2 t k 2 S 2. Die Durchlassenergie der Kurzschluss-Schutzeinrichtung ergibt sich aus den Durchlassenergiekurven oder -tabellen der jeweiligen Hersteller. Die für die zu schützende Leitung zulässige Kurzschlussenergie k 2 S 2 ergibt sich aus der für diese Leitung zulässigen so genannten Bemessungskurzzeitstromdichte k und aus ihrem Querschnitt S. Werte für k sind beispielsweise DIN VDE zu entnehmen. Die in unserem Beispiel zu schützende PVC-isolierte Kupferleitung (z.b. NYM) im Endstromkreis besitzt ein zulässiges k 2 S 2 von etwa 29800A 2 s. Fazit: der vorgeschaltete Hochleistungsautomat würde bei einem Kurzschlussstrom von 10kA die 1,5-mm 2 - Leitung des Endstromkreises nicht wirksam bei Kurzschluss schützen. Erst das Zusammenwirken von Leitungsschutzschalter (MCB) und vorgeschaltetem Hochleistungsautomat (HPMCB), die sich gegenseitig bei der Kurzschlussstromabschaltung aufgrund ihrer Strom oder Kurzschlussenergie begrenzenden Eigenschaften unterstützen, führt zu einem wirksamen Kurzschlussschutz für das gesamte nachgeschaltete System. Auf Selektivität muss in diesem Fall wie bereits ausgeführt oberhalb der Selektivitätsgrenze von 3300A jedoch verzichtet werden. de 15-16/

38 Elektroinstallation Bild 6: Veranschaulichung der Zeitselektivität Selektivität und Back-up-Schutz zum Hauptverteiler Werfen wir nun noch einen Blick auf die dem Hochleistungsautomaten (HPMCB) vorgeschaltete Überstromschutzeinrichtung und deren Selektivitäts- sowie Back-up-Schutz-Verhalten. Dem Hochleistungsautomaten wird im Hauptverteiler unter Beachtung der eingangs geschilderten Kundenanforderungen in aller Regel ein Leistungsschalter vorgeschaltet sein. In unserem Beispiel ist hier ein Kompaktleistungsschalter (MCCB) mit einem Bemessungsstrom von 250A ausgewählt. Er entspricht der Gebrauchskategorie B und ist deshalb besonders für die Selektivität zu nachgeschalteten Schaltgeräten ausgelegt. Hinsichtlich der Überlastselektivität lässt sich aufgrund des großen Abstands zum Bemessungsstrom des nachgeschalteten Hochleistungsautomaten von 100A volle Selektivität erwarten. Schnitt- oder Berührungspunkte der thermischen Zeit/Strom-Kennlinien gibt es nicht. Betrachten wir den prinzipiellen Verlauf der Zeit/ Strom-Kennlinien beider hintereinander geschalteter Schutzeinrichtungen in Bild 6, so erkennen wir, dass es auch im Kennlinienbereich der magnetischen Auslösung zu keiner Berührung oder zu keinem Schnittpunkt beider Kennlinien kommt. Demzufolge besteht also auch Selektivität im Kurzschlussfall zumindest bis zum Grenzschaltvermögen des Hochleistungsautomaten (z.b. 50kA). Erreicht wird diese Selektivität durch die bei den Schutzgeräten deutlich verschiedenen Abschaltzeiten im Kurzschlussfall. Während der Hochleistungsautomat aufgrund relativ kleiner Massen der beweglichen Schaltkontakte in der Lage ist, innerhalb von etwa 2ms Kurzschlussströme abzuschalten, benötigt ein Leistungsschalter meistens deutlich länger, beispielsweise die doppelte Zeit. Diese Zeitdifferenz, im Bild 6 als t bezeichnet, wird für das selektive Abschalten genutzt. Diese Art der Selektivität bezeichnet man als Zeitselektivität. Werden im Hauptverteiler Leistungsschalter mit zeitlich einstellbaren Kurzschlussauslösern verwendet, so lässt sich diese Zeitselektivität gezielt auf die notwendigen Werte einstellen. In unserem Beispiel sind die Leistungsschalter im Hauptverteiler (MCCB) und die Hochleistungsautomaten (HPMCB) im Unterverteiler bis zum Schaltvermögen des Hochleistungsautomaten von 50kA im Kurzschlussfall selektiv. Die Hersteller der Schutzeinrichtungen liefern Koordinationstabellen, die es dem Elektroplaner erlauben, Überstromschutzeinrichtungen unter Beachtung der Kurzschlussselektivität auszuwählen. Die Tabelle 3 zeigt das Beispiel einer solchen Koordinationstabelle. Die Frage des Back-up-Schutzes für den Hochleistungsautomaten im Unterverteiler durch den vorgeschalteten Leistungsschalter stellt sich in unserem Beispiel nicht. Am Einbauort des Hochleistungsautomaten tritt gemäß Kurzschlussstromberechnung ein maximaler dreipoliger Kurzschlussstrom von etwa 41kA auf. Der Hochleistungsautomat mit seinem Schaltvermögen von 50kA ist demnach jederzeit in der Lage, auftretende Kurzschlussströme abzuschalten. Der Nachweis des Back-up-Schutzes ist deshalb nicht gefordert. 42 de 15-16/2006

39 Elektroinstallation Zusammenfassung Hochleistungsautomaten, das sind Leitungsschutzschalter mit besonders hohem Schaltvermögen und hervorragenden Selektivitäts- und Energiebegrenzungseigenschaften. Sie eignen sich besonders gut als Schutzeinrichtungen für den Überlast- und Kurzschlussschutz in Energieverteilungssystemen von privaten und gewerblichen Gebäuden, in Kraftwerken, in Industrieanlagen, im Transportwesen, beispielsweise auf Lokomotiven oder auf Schiffen und nicht zuletzt in Energieverteilern für IT- und Telekommunikationssysteme. Überall dort, wo hoher Leistungsbedarf über mehrere Ebenen verteilt wird, bietet sich der Einsatz dieser Hochleistungsautomaten vorzugsweise in der vorletzten Verteilungsebene an. Bemessungsströme bis zu 125A und Bemessungsschaltvermögen bis zu 50kA erfüllen die in dieser Verteilungsebene üblichen Anforderungen. Die heute von den Betreibern elektrischer Anlagen geforderte geringe Baugröße von Schaltanlagen, verbunden mit geringen Investitionskosten, hoher Verfügbarkeit und einfacher Bedienbarkeit bei geringen Betriebskosten, lassen sich durch diese Schutzgeräte hervorragend erfüllen. Der Einsatz von Schmelzsicherungen in Niederspannungsverteilungssystemen ist nicht mehr erforderlich. Die in Bezug auf die Investitionskosten möglicherweise höher liegende Leistungsschalter können durch Hochleistungsautomaten zum Teil substituiert werden. Der Betreiber der elektrischen Anlage profitiert von dem breiten Portfolio des von ABB entwickelten Hochleistungsautomaten S800. Die üblichen Auslösecharakteristiken verbunden mit einem hohen Schaltvermögen von bis zu 50kA und besten Selektivitäts- und Back-up- Eigenschaften bieten Lösungen für nahezu jeden Einsatzbereich. Das vielfältige und individuell für den jeweiligen Verwendungsfall anbaubare Zubehör, z. B. Hilfskontakte oder kombinierte Hilfs- und Signalkontakte, FI-Auslöseblock, Unterspannungs- und Arbeitsstromauslöser und sofern gewünscht ein trennbarer Neutralleiter erfüllt alle Anforderungen an eine moderne Schutzeinrichtung. Besonders interessant ist auch der Wechselklemmenadapter, der das Klemmen der Anschlussleitungen mit einer Käfigklemme oder einem Ringkabelschuhanschluss je nach Anforderung ermöglicht. Fazit Koordination 2 Nachgeschaltet HPMCB S800 Der Einsatz von Hochleistungsautomaten im Beitrag anhand des Typs S800 von ABB erläutert gewährleistet Sicherheit, hohe Verfügbarkeit und breite Flexibilität beim Aufbau und Vorgeschaltet MCCB Typ Tmax-T3, N oder S, Iu = 250A Charakteristik Bemessungsstrom/ 80 A 100 A 125 A 160 A 200 A 250 A Einstellwerte 32 7, B, C, D, K keine Selektivität Selektivitätsgrenzstrom in ka Tabelle 3: Selektivität von Kompaktleistungsschaltern (MCCB) zu Hochleistungsautomaten (HPMCB) Betrieb elektrischer Niederspannungs- Verteilungssysteme. Der Beitrag sollte dem Anwender helfen, Herstellerinformationen zu nutzen, um Hochleistungsautomaten gezielter einsetzen zu können. (Ende des Beitrags) de 15-16/

40 Elektroinstallation IT-gerechte Elektroinstallation Richtige Leitungsverlegung Heinz-Dieter Fröse Mehr denn je sind Betriebe heute auf ihre IT-Systeme angewiesen. Bestellvorgänge, Telefonkommunikation sowie Planungs-, Rechnungs- und Angebotswesen laufen heute rechnergestützt ab und werden zum Teil per Internet ausgeführt. Ausfälle der Systeme stellen den Betrieb ganz schnell vor eine existenzielle Bedrohung. Der Betrieb wird abhängig von einem funktionsfähigen IT-Netzwerk und funktionsfähigen Systemkomponenten. Der Elektroinstallateur hat dabei mit seinen Installationen wesentlichen Einfluss auf die Sicherheit. Ausgehend von den im Beitrag»IT-gerechte Elektroinstallation«,»de«18/ 2003, S. 44ff., aufgestellten Planungsgrundsätzen soll dieser Beitrag schwerpunktmäßig die Themen um die Leitungsverlegung behandeln. Dabei geht es insbesondere um die Einwirkungen auf IT-Leitungen und die Maßnahmen, die diese reduzieren helfen. Störeinflüsse auf informationstechnische Systeme Werden die Störungen in informationstechnischen Netzen (IT-Netzen) näher untersucht, so gehören auf die Leitungen einwirkende elektromagnetische Felder mit zu den Hauptursachen. Diese kann der Installateur der Netze grundlegend beeinflussen. So wird bereits bei der Leitungsinstallation in einem Gebäude festgelegt, wie störungsfrei ein IT-Netz arbeiten wird. Die Ursachen sind in der Beeinflussung der Netze durch elektromagnetische Felder zu suchen. Diese treten jedoch als Störursache nicht nur bei den Netzwerk- oder Telekommunikationsleitungen selbst, sondern auch bei den Energieversorgungsleitungen auf. Heinz-Dieter Fröse, consulting&training, Münster Bild 1: Prinzip der Übertragung von Störungen Hierbei sind drei Hauptursachen zu finden. Schalthandlungen So genannte Schalthandlungen in Energieversorgungssystemen führen auf der Energieleitung zu Spannungsspitzen. Diese wirken sich als Überspannungen in dem Energieversorgungsnetz aus. Zusätzlich wirken die auf den Leitungen Abstände gemäß DIN EN :2000 geführten Spannungsspitzen zu Änderungen der elektromagnetischen Felder um die Leitung. Dies beeinflusst in der Nähe liegende andere Leitungssysteme, z. B. IT-Leitungen, sofern sie nicht hinreichend abgeschirmt sind oder zu nahe an Energieleitungen verlaufen. Auch die Stromversorgung der IT-Systeme ist von diesen Auswirkungen der Schalthandlungen betroffen. Spannungsspitzen Art der Installation Abstand ohne Trennsteg aus Trennsteg Trennsteg oder Aluminium aus Stahl nicht-metallener Trennsteg 1) Ungeschirmte Stromversorgungs- 200mm 100mm 50mm leitungen und ungeschirmte informationstechnische Kabel Ungeschirmte Stromversorgungs- 50mm 20mm 5mm leitungen und geschirmte informationstechnische Kabel Geschirmte Stromversorgungs- 30mm 10mm 2mm leitungen und ungeschirmte informationstechnische Kabel Geschirmte Stromversorgungs- 0mm 0mm 0mm leitungen und geschirmte informationstechnische Kabel 2) 1) Es wird angenommen, dass im Falle»metallener Trennstege«die Dimensionierung des Kabelführungssystems eine dem Werkstoff des Trennsteges entsprechende Schirmdämpfung erreicht. 2) Die geschirmten informationstechnischen Kabel müssen den Normen der Reihe EN entsprechen. Abstände von Stromversorgungsleitungen zu IT-Leitungen nach DIN EN : de 15-16/2006

41 Elektroinstallation können die Systeme beeinflussen. Die Einwirkungen durch das Einschalten von Betriebsmitteln, die sich durch den Spannungsfall ergeben, sind ebenfalls nicht unerheblich, sollen hier aber nicht näher diskutiert werden. Direkte Einstrahlung eines Blitzes (LEMP) Wird ein elektrisches und magnetisches Feld durch einen LEMP erzeugt, wirken diese Felder auf die Systeme und Leitungen. Es werden in die nicht abgeschirmten Betriebsmittel, aber auch in die Leitungen selbst Störspannungen eingekoppelt. Die Größe der Störung und deren Wirkung hängen dabei von der Spannungsfestigkeit des Systems und von der Entfernung des LEMP sowie seiner Größe ab. Auch Leitungen können von diesen Feldern beeinflusst werden. Üblicherweise verwendet man im Energieversorgungsbereich keine abgeschirmten Leitungen. So wird ein elektromagnetisches Feld eines LEMP lediglich durch die Wand gedämpft, auf eine Versorgungsleitung treffen und dort zu einer Überspannung führen. Je nach Dichte der Abschirmung einer IT-Leitung führt dieses Feld auch hier zu einer Spannungsspitze. Neben der direkten Wirkung auf die Leitung werden auch Schleifen, die sich zwischen den IT- und Energieversorgungsleitungen bilden, von den elektromagnetischen Feldern des LEMP durchdrungen. Je nach umspannter Fläche der Schleife und Abstand zur Einschlagstelle können dabei einige tausend Volt zwischen den Leitungssystemen entstehen. Das bedeutet üblicherweise das Aus für die Netzwerkkarte oder gar das ganze System. Leitungsgebundene Überspannungen aus LEMP Tritt ein LEMP in größerer Entfernung vom Gebäude auf, so hat dieser dann eine Einflussmöglichkeit auf das IT-System, wenn elektrische Verbindungen zwischen der Einschlagstelle und dem Gebäude bestehen. Dies können beispielsweise die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen des VNB oder auch Kupferleitungen der Telekommunikations- und Netzwerkverkabelung sein. Dabei treten die leitungsgebundene Überspannungen je nach System entweder nur zwischen den Leitern, zwischen den Leitern und dem Erdpotential oder auch in beiden Varianten auf. Da diese Spannungen als Längsspannung die Größe von einigen hundert Volt annehmen können, gefährdet dies insbesondere die für kleine Eingangsspannungen konzipierten Eingangsstufen von Telefonanlagen, Routern und Netzwerkkarten oder von MSR-Anlagen. Aber auch die Spannungsspitzen auf einer Energieleitung können bei einem Spannungsanstieg durch die Belastung der Isolation und der Trennstrecken Schäden hervorrufen. Grundsätzliche Schutzmöglichkeiten Gegen Störungen dieser Art gibt es präventive Möglichkeiten des Schutzes. Ist es bereits zu Überspannungen gekommen, helfen nur die Maßnahmen der Spannungsbegrenzung mittels Überspannungsschutz. Dabei beginnt man am Eingang der Anlagen und arbeitet in üblicherweise drei Stufen bis zum Betriebsmittelanschluss. Damit fängt man Störungen ab, die aus dem Innern der Anlage resultieren. Beachten sollte der Elektroinstallateur jedoch, dass es sich bei diesem Verfahren um eine notwendige Maßnahme zur Störungsbeseitigung handelt, nachdem diese Störung bereits aufgetreten ist. Günstiger ist es, zusätzlich präventiv zu arbeiten. Grundsätzliche Vorschläge zur Leitungsverlegung gab es hierfür schon in»de«18/ 2003, S. 44ff. Störungen von Energieleitungen auf IT-Leitungen Leitungen werden im Innern eines Gebäudes auf zwei verschiedene Arten von Störungen beeinflusst. Zum einen können in der Nähe liegende Energiever- Bild 2: Keine Trennung bei Verlegewegen unter 35m im Tertiärbereich nach DIN EN :2000 Bild 3: Notwendige Trennung bei längeren Verlegewegen im Tertiärbereich nach DIN EN :2000 Bild 4: Metallische Verlegesysteme verhindern die Einkopplung von Störungen de 15-16/

42 Elektroinstallation sorgungsleitungen auf IT-Leitungen Störungen übertragen. Zum anderen ist eine Einwirkung elektromagnetischer Felder von außerhalb des Gebäudes auf die Leitungen möglich. Verhindern von Einstrahlungen aus Energieleitungen Einstrahlungen lassen sich verhindern, indem man die Leitungen mit einem ausreichenden Trennabstand verlegt oder zusätzlich abschirmt. DIN VDE gibt dazu entsprechende Hinweise. Grundsätzlich besteht das Problem in der Kopplung zwischen Störquelle und Störsenke. Als Störquelle kann dabei die energietechnische Leitung angesehen werden. Von dieser ausgehend koppeln über einen Kopplungsmechanismus die Störsignale in die Störsenke ein d. h. in das informationstechnische System. Es gibt hierbei kapazitive und induktive Kopplungsarten. Bild 1 zeigt die Systematik an dem Beispiel der IT-Leitungen in einem Verlegesystem. Je enger die Kopplung zwischen Störquelle und Störsenke ist, umso größer sind die Auswirkungen auf die Störsenke und somit auf die Größe und den Umfang der Störungen. Der Elektroinstallateur kann die Kopplung zwischen den Systemen beeinflussen. Dabei hängt die induktive und kapazitive Kopplung wesentlich von den beiden Faktoren Abschirmung der Leitungen und räumliche Trennung der Leitungen, ab. Deshalb muss eine angemessene Trennung (Abstand oder Schirmung) zwischen niederspannungs- und informationstechnischen Kabeln vorgesehen werden. Diese müssen sich im rechten Winkel kreuzen, um die Kopplung so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich ist bei größeren Leitungslängen, auf denen IT- und energietechnische Leitungen gemeinsam verlegt werden, eine Trennung vorzusehen. Es ist ein Abstand zwischen Leitungen Bild 5: Wirkung eines metallischen Trennstegs in einem Verlegesystem Bild 6: Leitungen in einem Verlegesystem gemäß Tabelle auf Seite 44 Bild 7: Beispiel für den Aufbau von Kabeltrassen mit Energieleitungen und empfindlichen Leitungssystemen der Energietechnik und der Informationstechnik einzuhalten, sofern diese nicht geschirmt sind, oder es ist ein Trennsteg zu verwenden. Die Tabelle auf S. 44 gibt dazu die notwendigen Informationen. Eine Ausnahme gilt nach dieser Norm, wenn man ein Leitungssystem der Tertiärverkabelung verlegt. Hierbei handelt es sich um die Verkabelung zwischen den Etagenverteilern und den Geräteanschlussdosen der Endgeräte. Auf einer Strecke bis zu 35m kann man sie gemäß Bild 2 gemeinsam in einem Kanal verlegen. Ist diese Strecke länger, so kann gemäß Bild 3 auf den letzten 15m auf eine Trennung verzichtet werden. Abhängig von dem Material der Verlegesysteme und der Abschirmung der Leitungen kann man bei der Verlegung auf einen Abstand verzichten. In der Praxis wenden Elektroinstallateure dabei hauptsächlich die Werte der Zeile 3,»ungeschirmte Stromversorgungsleitungen und geschirmte informationstechnische Kabel«an. Für Primär- und Sekundärverkabelungen gelten grundsätzlich die Werte der Tabelle auf S. 44, unabhängig von der gemeinsam verlegten Länge der Leitungen. Unter Primärverkabelungen versteht man die Verkabelungen zwischen Gelände- und Gebäudeverteilern. Sekundärverkabelungen sind die Verkabelungen zwischen dem Gebäudeverteiler und den Etagenverteilern. Verhindern von Einstrahlungen aus LEMP Das Prinzip des Faradayschen Käfigs lässt sich verwenden, um Störungen auf den Leitungen zu verhindern. Dazu dient neben der Abschirmung der Leitungen auch ein Verlegesystem, das abschirmend wirkt. Bild 4 zeigt die Wirkung. Metallische, geschlossene Verlegesysteme bieten hier den größten Schutz. Grundsätzlich wird diese Art der Verlegung von keiner Norm festgeschrieben. Logisch ist jedoch deren Einsatz, wenn man beachtet, dass die IT-Leitungen auch anderen Einflüssen, als denen durch die neben den IT-Leitungen liegenden Energieversorgungsleitungen unterliegen. Bei den Kabelbühnen existieren zu diesem Zweck auch metallische Abdeckungen, Bild 5 zeigt das Wirkungsprinzip. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Verwendung von metallischen Kanalsystemen mit metallischem Trennsteg die günstigste Alternative zum Schutz von IT-Leitungen gegen äußere Einflüsse durch elektromagnetische Felder darstellen. Dies verhindert nicht nur die Störungen durch LEMP, sondern auch die Störungen von unabgeschirmten, energietechnischen Leitungen. Installation der Systeme Bei der Verlegung sollten auch einige zusätzliche Regeln eingehalten werden. Insbesondere Leuchtstofflampen (allgemein Gasentladungslampen) führen zu Störungen. Bei der Auswahl der Verlegewege ist deshalb ein Mindestabstand von 130mm zu Störquellen dieser Art einzuhalten. Dabei sind insbesondere bei Starkstrominstallationen die Herstellervorschriften, besonders auch bei elektronischen Vorschaltgeräten und Transformatoren, im Hinblick auf die Leitungslängen zu beachten. 46 de 15-16/2006

43 Elektroinstallation Kommen Kabeltragsysteme zum Einsatz, empfiehlt sich die Trennung der Leitungen auf verschiedene Ebenen. Auch innerhalb der Kabeltragsysteme ist auf die Einhaltung der Abstände zu achten. Werden keine Zwischenkammern verwendet, sind die Abstände der Tabelle auf S. 44, wie in Bild 6 gezeigt, durch Befestigung der Leitungen zu gewährleisten. Auch bei größeren Tragsystemen lässt sich die Verlegung optimieren. Dabei sollte man für IT-Systeme auf geschlossene, ungelochte Kabelführungssysteme zurückgreifen. Eine metallische Abdeckung der Kabelwanne aus Metall verringert das Störungsrisiko. Bild 7 zeigt eine beispielhafte Anordnung verschiedener Leitungssysteme in einer größeren Trasse. Metallische Tragsysteme und die Gehäuse der metallischen Wannen und Kanäle werden untereinander elektrisch leitfähig und mit dem Potentialausgleich Bild 8: Schutzsystematik einer IT-Leitungsanlage verbunden. Ist eine durchgehende Verbindung der Konstruktion nicht möglich, so sind entsprechende Brücken zu installieren. Die elektrisch leitfähigen Verbindungen der Deckel sind in kurzen Abständen mit dem Basiselement zu gewährleisten. Grundsätzlich ist der Stromweg nach den Belastungen etwaiger Leistungs- Fehlerströme und Erdunsymmetrien zu dimensionieren. Die Anschlüsse und Verbindungen sind mit geringer Impedanz, also mit kurzen Längen und massivem Leiter auszuführen. Geflechtbänder eignen sich hierzu nicht. Zusammenfassung Störungen an IT-Systemen lassen sich nicht grundsätzlich und komplett verhindern. Beachtet der Elektroinstallateur jedoch, dass sich die Einzelstörungen zu einem Gesamtstörungsbild summieren, wird er versuchen, alle Möglichkeiten bei der Installation auszuschöpfen (Bild 8), um das sprichwörtliche Fass nicht zum Überlaufen zu bringen. Nicht alle Maßnahmen sind dabei kostenfrei. Rechnet er dem Nutzer jedoch nur eine Stunde seiner Kosten vor, die durch den Ausfall seines IT-Systems entstehen, so wird dieser relativ leicht davon zu überzeugen sein, gerade an dieser Stelle die sinnvollen Investitionskosten zu tragen. de 15-16/

44 Elektroinstallation Kommunikations-Verkabelung in Rettungswegen Andreas Salzmann Moderne Büros erfordern eine gute informationstechnische Infrastruktur, häufig werden auch Datenkabel nachgerüstet. Laufen diese Leitungen dann durch Flure und Treppenräume, die gleichzeitig Fluchtwege sind, gelten besondere Anforderungen. Die moderne Arbeitswelt ist von hoher Dynamik geprägt. Um den steigenden informationstechnischen Anforderungen von Mitarbeitern und ständig wechselnden Projektteams gerecht zu werden, muss in Büro-Etagen immer wieder die Verkabelung angepasst werden. Dabei kommt es Netzwerk-Administratoren v.a. auf folgende Punkte an: Kosten und Investitionssicherheit für die Verkabelung Zukünftiger Bandbreitenbedarf für Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen im LAN sowie Echtzeit-Anwendungen wie Voice-over-IP (VoIP) oder Videokommunikation Durchführung von Änderungen möglichst ohne Störungen im Arbeitsumfeld Eine anwendungsneutrale Kommunikationsverkabelung (EN :2002) ermöglicht auf Etagenebene eine schnelle Anpassung der Verkabelungsinfrastruktur an die jeweiligen Anforderungen. Die Etagenebene (Tertiärverkabelung) wird zum großen Teil als symmetrische Kupferverkabelung (Twisted Pair =TP) ausgeführt. Aber auch Konzepte wie Glasfaser bis zum Büro (Fiber to the office = FTTO) oder Glasfaser bis zum Arbeitsplatz (Fiber to the desk = FTTD) eröffnen neue Möglichkeiten. Brandschutz-Auflagen in Rettungswegen Für die schnelle und unkomplizierte Zuführung von Kupfer- und Glasfaserstrecken bis zu den Büroräumen bieten sich Flure und Treppenräume geradezu an. Oft sind diese aber gleichzeitig auch Andreas Salzmann, Referent für Technische Schulung, Hager Tehalit Vertriebsgesellschaft Quelle: Tehalit Quelle: Tehalit Bild 1: Tehalit FWK 30 geprüft nach DIN 4102 Teil 11»I90«im Doppelboden verlegt die notwendigen Rettungswege im Gebäude. Die Muster-Leitungsanlagen- Richtlinie (MLAR 11/2005) die in den Bundesländern als LAR oder RbALei eingeführt wird erlaubt das Führen von elektrischen Leitungen durch notwendige Flure und Treppenräume allerdings nur Bild 2: Schema der Störung dann, wenn die Nutzung als Rettungsweg im Brandfall ausreichend lange möglich ist. Die selbständige Flucht sowie die Möglichkeit der Rettung durch Fremde müssen stets gewährleistet bleiben. Daher müssen die verwendeten Materialien besondere Anforderungen erfüllen. Die meisten Datenkabel bestehen bereits aus Materialen mit verbesserten Eigenschaften im Brandfall. Bezüglich des Brandfortleitungsverhaltens werden diese gemäß IEC / -2/-3 (DIN VDE 0482 Teil / DIN VDE 0472 Teil 804 Prüfart C) aus Materialien gefertigt, die keine Halogene (z. B. Chlor) beinhalten. Diese Kabel tragen die Bezeichnungen FRNC oder LSOH. FRNC steht für Flame Retardant Non Corrosive (brandfortleitungshemmend und ohne korrosive Bestandteile); LSOH für Low Smoke 0 Halogen (geringe Rauchentwicklung und halogenfrei). Allerdings ist zu beachten: Auch wenn diese Leitungen aus halogenfreien Materialien bestehen, so haben sie immer noch eine Brandlast. Quelle: EN : 2000 (VDE 0800 Teil 174-2) Bild 3: EN :2000 Trennung von Niederspannungskabeln und Datenkabeln 48 de 15-16/2006

45 Elektroinstallation Steigende Brandlast Unter Brandlast versteht man die Wärme, die bei der Verbrennung des Kabels entsteht. Diese Verbrennungswärme wird in kwh/m oder in MJ/m angegeben. Die Brandlasten für symmetrische Datenkabel (TP) sowie für LWL-Strecken (FTTO/ FTTD) betragen nach Herstellerangaben je nach Leitungstyp ca. 0, ,23kWh/m (Umrechnung: 1kWh = 3,6MJ). Schätzungen gehen von einem jährlichen Zuwachs der verlegten Datenkabel von bis zu 25% aus. Also erhöht sich die Brandlast in modernen Bürogebäuden in erster Linie durch die Netzwerkverkabelung und weniger durch die Starkstrominfrastruktur. Nach den aktuellen Leitungsanlagen- Richtlinien müssen in notwendigen Treppenräumen und notwendigen Fluren Leitungen, die nicht zum Betrieb derselben dienen, für 30min gegenüber dem Rettungsweg gekoffert sein. Gleichzeitig sollten trotz der dazu erforderlichen Abschottung ein schneller Austausch und eine problemlose Nachbelegung von Daten- und Energieleitungen möglich sein. Installationskanäle für den vorbeugenden baulichen Brandschutz erfüllen beide Anforderungen. Diese Produkte haben eine nach DIN 4102 Teil 11 geprüfte Feuerwiderstandsdauer, die nach Tabelle 1 der Norm mit»i «definiert ist. Sie schützen die Rettungswege bei einem Kabelbrand für die nach der Klassifizierung angegebene Zeit und ermöglichen durch jederzeit leicht abnehmbare Oberteile eine schnelle und flexible Nachbelegung von Leitungen ohne bauseitige Zusatzarbeiten (Bild 1). Sichere Datenübertragung nach EN : 2000 Erforderliche Abstände Art der Installation Ohne Trennsteg Trennsteg Trennsteg aus Stahl oder nichtme- aus Aluminium tallner Trennsteg Ungeschirmt 200mm 100mm 50mm Stromversorgungsleitungen und ungeschirmte Datenkabel Ungeschirmt >50mm 20mm 5mm Stromversorgungsleitungen und geschirmte Datenkabel EN :2000 Tabelle 1 Trennung von informationstechnischen Kabeln und Stromversorgungsleitungen Belegung von Datenkabeln (TP) und Energieleitungen die physikalische Netzwerksicherheit zu gewährleisten. Diese umfasst auch die Störsicherheit gegenüber EMV-Einflüssen wie Blitzeinschlägen, Handys oder bei Einschaltvorgängen von großen Maschinen verursachten Surge- und Burst-Impulsen. Um Datenverluste zu vermeiden, ist die Norm EN : 2000 zu beachten. Sichere Übertragungsstrecken vermeiden Datenverluste und Ausfallkosten (Bild 2). Für die Anwendung der Norm EN :2000 wird angenommen, dass die elektromagnetische Umgebung den Normen EN und EN für leitungsgeführte und abgestrahlte Störungen (Niederspannungsleitungen) entspricht. Für die Tertiärverkabelung gilt: Ist die Länge der Tertiärverkabelung kleiner als 35m, wird im Falle von geschirmter Verkabelung kein Trennabstand benötigt; bei Längen von mehr als 35m gelten die Trennabstände über die gesamte Länge mit Ausnahme der letzten 15m, die mit dem informationstechnischen Anschluss verbunden sind (Bild 3). Bei Verwendung von Brandschutzkanälen mit metallischem Mantel und Trennsteg, die in das Erdungs- und Massungskonzept des Gebäudes eingebunden sind, reduziert sich der Abstand bei ungeschirmten Stromversorgungsleitungen und geschirmten Datenleitungen auf 5mm (Tabelle). Fazit Beim Führen der Kommunikationsverkabelung durch Rettungswege garantiert ein durchgängiges System aus geprüften Elektro-Installationskanälen mit bauaufsichtlichem Prüfzeugnis die Separierung der Brandlast. Bei der Wahl geeigneter Kanalsysteme erweisen sich in der Praxis solche mit abnehmbaren und wiederverschließbaren Oberteilen als vorteilhaft: Bei einer Änderung der IT-Struktur ermöglichen sie dem Elektrotechniker die schnelle Nachbelegung von Daten- und Energieleitungen ohne großen Aufwand. Die Trennung durch Stahlblechtrennwände (Bild 4) bei gemischter Belegung sowie die äußere Stahlblechhülle garantieren den EDV- Verantwortlichen die größtmögliche Sicherheit bei Datenübertragungen in einem EMV-kritischen Umfeld. Neben der Betrachtung der Brandlast und deren Abschottung gegenüber den Rettungswegen ist bei einer gemischten Quelle: Tehalit Bild 4: Tehalit FWK 30 Leitungstrennung durch Stahlblechtrennwand de 15-16/

46 Gebäudetechnik Marktchancen und Realisierung feldarmer Elektroinstallation Peter Danell Immer mehr Menschen leiden unter direkten oder indirekten elektrischen und magnetischen Feldern. Dabei können elektrische Wechselfelder ganz und magnetische Wechselfelder teilweise durch den Einsatz geeigneter Materialien eliminiert werden. Für Elektrobetriebe bietet die feldarme Elektroinstallation die Möglichkeit einer spezialisierten Positionierung und die Erschließung eines neuen, stetig steigenden Marktsegmentes. Neubau oder Renovierung? Grundsätzlich ist eine feldarme Elektroinstallation in beiden Fällen möglich und sinnvoll, wobei sich jedoch unterschiedliche Anforderungen und Vorgehensweisen ergeben. Herzstück einer jeden feldarmen Elektroinstallation sind geschirmte Installationskabel (halogenfrei oder PVC) (Bild 1) sowie Putz- und Hohlwanddosen in ebenfalls geschirmter Ausführung. Frühzeitige Einbindung in die Planung erzielt beste Ergebnisse Wenn der Elektrobetrieb im Idealfall bereits frühzeitig in die Planung eines Bauprojektes eingebunden ist, sollte er bei der Wahl des Standortes folgende Empfehlungen an den Bauherrn weitergeben: Vermeidung von Nähe zu Hochspannungsleitungen (hohe elektrische Wechselfelder, je nach Typ Mindestabstand von 200m 300m) Meidung von Bahntrassen in unmittelbarer Nähe (vagabundierende Ströme der Bahnstromversorgung). In beiden Fällen ist eine Kontrollmessung von Baubiologen/Sachverständigen sinnvoll. Dipl.-Ing. Peter Danell, Danell GmbH, Neu-Isenburg Quelle: Danell GmbH Bild 1: Mantelleitung mit Schirmgeflecht und Beidraht Ein niederohmiger Erdanschluss des Gebäudes, an dem alle Metallteile konsequent mit einzubinden sind, ist eine wichtige Grundlage der feldarmen Installation. Dabei sind auch Stahlträger, Bewehrungseisen von Beton, Metallprofile von Zwischenwänden sowie Verteiler- und/oder Sicherungskästen (immer in Metallausführung Schutzklasse 1) zu berücksichtigen. Sternförmige Verteilung der Kabel Bei der Konzeption der Elektroinstallation ist eine sternförmige Verlegung im Gebäude ideal. Ruhebereiche und Daueraufenthaltsplätze sind weitgehend zu umfahren bzw. auszusparen. In der Wand hinter dem Bett sind möglichst keine Kabel vorzusehen. Ein in der Praxis manchmal anzutreffender Verzicht auf geschirmte Dosen führt zu einer unzureichenden Feldreduktion. Eine sinnvolle Kabelführung ist bei Holzbauprojekten (Ständerbauweise sowie Vollholzbauweise) besonders wichtig, da diese Materialien das elektrische Wechselfeld besonders gut leiten und damit im Haus verteilen. Bei Holzrahmenbau ist eine Vorwandinstallation zu bevorzugen, um eine Verletzung der Isolationsschicht zu vermeiden. Eine winddichte Elektroinstallation innerhalb der Isolationsschicht ist möglich, aber aufwendiger (das Eindringen feuchter Luft und eine nachfolgende Kondensation kann zu teuren Bauschäden führen). Umrüsten im Bestand Bei bestehenden Objekten ist es im Rahmen einer Renovierung möglich, ganz oder teilweise auf eine feldarme Elektroinstallation umzustellen. Sollte die Stromeinspeisung bei einem Gebäude älterer Bauart noch über einen Dachständer erfolgen, ist dringend zu empfehlen, diese gemeinsam mit dem Energieversorger in den Keller (oder, wenn nicht vorhanden, Anbau oder Garage) zu verlegen. Auch ein Mast an der Grundstücksgrenze und eine Herabführung des Kabels in den Boden sind eine denkbare Variante. Mit diesen Maßnahmen soll vermieden werden, dass das Hauptzuleitungskabel an Schlaf- und Ruhebereich vorbeigeführt werden muss. Die bestehende Erdung sollte überprüft und bei Bedarf durch zusätzliche Staberder verbessert werden. Auch hier sind Verteiler- und Sicherungskästen durch eine Schutzklasse-1-Ausführung zu ersetzen. Wenn der Bauherr aus Kostengründen nur eine partielle feldarme Installation wünscht, gilt es, sich auf die wichtigsten Räume des Gebäudes, die Ruheund Daueraufenthaltsplätze zu konzentrieren. Hierbei ist nicht nur der Raum selbst relevant, sondern auch der Umkreis von ca. 3m (Beispiel: Deckenleuchte und -anschluss in dem direkt unter dem Schlafzimmer liegenden Raum sollte in geschirmter Ausführung vorgesehen werden, Bild 2). Material: Die Qual der Wahl Geschirmte Kabel gibt es mit PVC- Mantel oder in halogenfreier Ausführung (PE-Mischung). Die Schirmungseigenschaften beider Materialien sind identisch. Bei Holzhäusern ist die halo- 50 de 15-16/2006

47 Gebäudetechnik Quelle: Danell GmbH Quelle: Danell GmbH Bild 2: Feldarme Pendelleuchte mit Leuchtmittel-Schirmkorb genfreie Ausführung zu bevorzugen, da im Brandfall weniger giftige Gase freigesetzt werden. Bei der Auswahl der geschirmten Installationsdosen ist eine Metall- einer Graphitbeschichtung vorzuziehen. Metalle weisen die längere Haltbarkeit sowie eine bessere Ableitung des elektrischen Wechselfeldes gegen Erde auf (Widerstandswert < 1Ω zwischen Beschichtung und Erdanschluss der Dose). Der blanke Beidraht muss mit einem transparenten Schlauch isoliert werden, um einen zusätzlichen Schutz zu gewährleisten. Achtung: keine bestehenden Farben verwenden Verwechslungsgefahr! Feldarmes Wohnen Für den Betrieb von dauerhaft oder häufig eingesetzten Elektrogeräten Bild 3: Feldarme Steckdosenleiste mit Netzfilter und Überspannungsschutz empfiehlt sich die Verwendung von geschirmten Anschlussleitungen und Steckdosenleisten (Bild 3). Auch sind Leuchten in geschirmter Ausführung für Schlaf-, Arbeits- und Leseplätze erforderlich. Neben der geschirmten Leitung kommt bei den Leuchten auch ein geschirmtes Gehäuse und ein spezieller Schirmkorb um das Leuchtmittel zum Einsatz, um eine maximale Schirmwirkung zu erzielen. Die am häufigsten geschirmten Bereiche sind: Arbeitsplätze, Nachttischleuchten, Leseleuchten, Kinderzimmerleuchten. Bei Produkten, die nicht oder nicht wirtschaftlich sinnvoll geschirmt werden können, ist eine kurze Verwendungsdauer und ein zweipoliges Abschalten notwendig (z.b. Kaffeemaschine). Dauerstromverbraucher (Stand-by- Geräte wie Fernseher, Sat-Empfänger u.a.) sind sowohl aus Gründen der Feldreduktion als auch aus ökologischer Sicht bei Nicht-Gebrauch zweipolig abzuschalten. Abstand ist alles Die Stärke der elektrischen und magnetischen Felder nimmt mit zunehmendem Abstand zur Quelle mindestens quadratisch ab. Das heißt: Sollten weder bauliche Maßnahmen noch der Einsatz geschirmter Anschlusskabel, Steckdosenleisten oder Leuchten möglich sein, sollte man den Abstand zum Emittenten möglichst groß halten. Es wäre falsch zu behaupten, dass die Kosten einer feldarmen Elektroinstallation identisch mit denen einer konventionellen seien. Dies betrifft die Materialkosten für Installationskabel und geschirmte Dosen, den erhöhten Aufwand bei der Erdung von metallischen Gebäudeteilen sowie die etwas zeitaufwendigere Durchführung der Installation. In der Praxis ergeben sich für ein Einfamilienhaus Mehrkosten von etwa 3000 ein Aufwand, den viele Bauherren gerne in Kauf nehmen, um im Gegenzug langfristig eine gesündere Wohnund Arbeitsumgebung zu haben. Für die Elektrobetriebe bietet die feldarme Installation eine neue Marktchance: Eine gezielte Abgrenzung gegenüber dem Wettbewerb schafft die Positionierung als modernes und ökologisch denkendes Unternehmen, was auch die Möglichkeit bietet, einem direkten Preiskampf auszuweichen. de 15-16/2006

48 Gebäudetechnik Wartungsfrei und Funk kein Widerspruch Andreas Stöcklhuber Funksysteme sind störungsanfällig und wartungsintensiv das stimmt und stimmt auch nicht. Es kommt darauf an, wie und was man installiert. Gerade in größeren Bürogebäuden ist Flexibilität ein vordringliches Kriterium. Das ist mit drahtgebundenen Installationslösungen oft nicht zu realisieren. Besser eignen sich funkbasierte Systeme doch handelt man sich hier i.d.r. den Nachteil ein, dass spätestens alle paar Jahre die Batterien gewechselt werden müssen, was man im Zweckbau jedoch gerne vermeiden möchte. Als Lösung bieten sich batterielose Funksysteme an, wie sie Enocean seit einigen Jahren anbietet. Wir sprachen mit Andreas Schneider, Vertriebsleiter bei Enocean.»de«: Bei der Funktechnik gibt es ja Zweifel an der Zuverlässigkeit der Übertragung. Sind verdrahtete Systeme hier nicht im Vorteil? A. Schneider: Natürlich gewährleisten verdrahtete Lösungen systembedingt eine extrem hohe Zuverlässigkeit. Doch an diese Werte kommen wir mit unserer Funktechnik auch heran vorausgesetzt, sie wurde richtig installiert.»de«: Es werden bei der Installation also Fehler gemacht? Kann man die nicht vermeiden? A. Schneider: Man kann natürlich schon, manchmal treten sie aber doch auf: Häufig liegt es daran, dass man die Komponenten bei einem unmöblierten Bürogebäude installiert dort funktionieren sie noch problemlos, später dann aber nicht mehr, und zwar u.a. aus zwei Gründen. Einerseits befinden sich die Empfänger öfter hinter metallischen Zwischendecken. Während der Installation sind die Decken offen, das Funksignal kommt also in jedem Fall an. Später, bei geschlossener Zwischendecke, reicht die Signalstärke evtl. nicht mehr aus. Andererseits können später Möbel, z. B. Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion»de«Quelle: Enocean Quelle: Enocean Andreas Schneider:»Batterielose Funktechnik ist wartungsfrei ein Vorteil im Gewerbebau«Metallspinde, die Funkübertragung beeinflussen.»de«: Wie unterstützen Sie Planer bzw. Elektroinstallateure, diese Fehler zu vermeiden? A. Schneider: Wir empfehlen unseren Planern, unser Testset einzusetzen, das wir zum Selbstkostenpreis abgeben. Hier sieht man während der Planung auf einen Blick, ob die Funkstrecke genügend Reserven bietet oder nicht. Und bei konkreten Objekten leisten wir auf Wunsch selbstverständlich auch gerne im Vorfeld Unterstützung bei der Planung. Stichwort Planung: Wichtig ist uns hier der ganzheitliche Ansatz. Darunter verstehen wir die gemeinsame Planung der verschiedenen Gewerke. Denn was nützt es mir z.b. in einem Bürogebäude, Speziell für Planer: Set zum Testen der Funktechnik wenn zwar das Licht drahtlos geschaltet wird, Heizung/ Klima aber konventionell verdrahtet? Dann ist die Flexibilität nur bedingt höher als zuvor.»de«: Als einen Vorteil Ihres Systems bezeichnen Sie die Wartungsfreiheit. Dazu gehört im Fall der Fälle auch eine langfristige Ersatzteilversorgung. Ist das bei Enocean als relativ kleinem Unternehmen gewährleistet? A. Schneider: Sie haben recht, in der Startphase wurden wir mit diesem Argument recht häufig konfrontiert seit etwa zwei Jahren aber nicht mehr. Inzwischen haben wir viele Referenzobjekte in allen Größenordnungen und sind am Markt etabliert. Über unserer Komponenten sind im Feld installiert. Unsere Produkte sind entsprechend unserer Firmenphilosophie auf Langlebigkeit ausgerichtet.. Wir haben als Spezialist erfolgreich die Nische»batterielose Sensorik«besetzt. Zu Enocean kompatible Produkte finden Sie heute bei einer Reihe namhafter Hersteller von Wago und Wieland über Peha und Phoenix Contact bis zu Siemens oder Osram.»de«: Sehen Sie Ihr System eher als Alternative zu Batterie-basierten Funksystemen oder zu verdrahteten Lösungen? A. Schneider: Eindeutig letzteres. Wir stellen immer wieder fest, dass gerade das Thema Wartungsfreiheit für Architekten erst der Grund ist, sich überhaupt mit Funk zu befassen. Und dann sprechen wir nicht über eine Ergänzungstechnik: Wir rüsten heute Bürogebäude aus, bei denen 90% aller Schalter funkbasiert sind und nur mehr 10% verdrahtet.»de«: Eignet sich das System auch für den Einsatz im Privatbereich? A. Schneider: Natürlich, auch wenn dort das Thema Wartungsfreiheit eher unter einem anderen Aspekt eine Rolle spielt. Stellen Sie sich vor: Es ruft Sie ein Kunde an, damit Sie ihm bei einem batteriebetriebenen Funkschalter die Batterie auswechseln. Was wollen oder können Sie ihm dafür guten Gewissens in Rechnung stellen? Eine kostendeckene Summe sicher nicht. 52 de 15-16/2006

49 Gebäudetechnik EIB-Komponenten im Überblick Teil 3: Marktübersicht Bedien- und Meldetableaus Hermann Hägele Eigentlich spricht man beim EIB/ KNX von einem dezentralen System, also verteilte»intelligenz«in der Peripherie der Elektroinstallation. Trotzdem gehört zu einer gelungenen Gebäudeautomation auch die komfortable Bedienung und Überwachung aller Funktionen an zentraler Stelle. Zu diesem Thema zeigt unsere Marktübersicht Entwicklungen auf vom Minitableau bis hin zur Webbasierenden Lösung. So ein bunter Monitor in der Wand macht doch etwas mehr her als die unsichtbar funktionierende Bustechnik. Es soll sogar Fälle geben, bei denen sich die Bauherren erst durch den Touch-Screen für eine moderne Elektroinstallation entschieden haben. Ein zentrales Bedien- und Überwachungsgerät hat aber viel mehr als einen guten Eindruck zu bieten. An zentraler Stelle lassen sich aktuelle Zustände der Gebäudetechnik übersichtlich kontrollieren und beeinflussen. Anwender müssen nicht einmal eingerichtete Funktionen auf Gedeih und Verderb akzeptieren, sondern können diese damit selbst modifizieren. So ist es eigentlich nur konsequent, dass nun für den EIB vom Breitenmarkt bezahlbare Touch-Screens zur Verfügung stehen sollen, wie die Firmen Berker, Gira und Jung (Bild 1) angekündigt haben. Bild 1: Noch nicht auf dem Markt, aber angekündigt: Das neue Facility-Panel von Jung. Wer sich jetzt schon entscheiden muss, kann zumindestens schon mal den UP-Kasten installieren Als zentrales Melde- und Bedientableau für den EIB/ KNX wurde bisher das bekannte MT 701 gut angenommen. Und das nicht ohne Grund: Das Gerät ist kompakt, lässt sich einfach installieren und fügt sich gut ins Umfeld der Elektroinstallation. Die Buskomponente bietet neben Standardfunktionen auch vielseitige Automatisierungsmöglichkeiten, erlaubt Messwerte darzustellen, Grenzwerte zur Auslösung von Ereignissen zu bilden, Lichtszenen einzustellen oder Heizprofile anzulegen und vieles mehr. Indem die Software des Tableaus zusätzliche Funktionen wie Wochenzeitschaltuhr, Alarmauslösungen und logische Verknüpfungen integriert hat, lassen sich in übersichtlichen EIB-Installationen Einzelkomponenten einsparen. Der Ersteller der Anlage hat zudem den Vorteil, dass sich das MT 701 mit der EIB Tool Software ETS programmieren lässt. Etwas umständlich für heutige Ansprüche man denke an Familien oder Mitarbeiter in Firmen ist die textorientierte Bedienung mit Tasten und scrollen. Diese Tatsache spricht für frei gestaltbare Bedienoberflächen, wie Sie Touch-Panels mit Visualisierungssoftware möglich machen. Maßstäbe gesetzt Der Markt hierfür kommt erst jetzt so richtig in Bewegung, wie die vorgestellten Neuheiten auf der Messe light + building zeigen. Darunter auch auf Windows basierende Touch-Screens. Einen der ersten Touch-Screens mit umfangreicher Visualisierung für EIB brachte die Falk GmbH Technical Systems, Oberstenfeld, mit Produkten von der Micro Innovation AG, St. Gallen, auf den Markt der Gebäudetechnik. Diese industriefähigen Panels mit TFT- Monitor, Infrarot-Touch und EIB- Anbindung in den Größen von 5,7" bis 15" finden wegen ihrer Stabilität besonders Anklang in öffentlichen Gebäuden, in der Industrie, in Hotels und in der Gastronomie, aber auch im gehobenen Wohnhaus. Die zugehörige Software»Galileo«bietet freie Gestaltungsmöglichkeiten und hält auch wichtige Funktionen für die Gebäudetechnik bereit (Bild 2). Aber auch dieser Hersteller folgt mit Alternativen wahlweise mit IR- oder Resistiv-Touch, dem Trend hin zur PCbasierenden Technik. Quelle: Jung Trend am Markt Hermann Hägele, Fachjournalist, Esslingen Bild 2: Mit Stabilität, Brillanz und IR-Touch- Technologie haben die Touch-Panels und die Software Galileo von Falk bisher schon in der anspruchsvollen Gebäudetechnik Maßstäbe gesetzt Quelle: Falk de 15-16/

50 Gebäudetechnik Marktübersicht zu EIB-Touch-Displays Anbieter Type Bezeichnung Hardware Software Preis Gehäuse Rahmen Display: Art Schnittstellen Display: Größe 1) Bedienung Grafik, Bilder monochr./farbig Seiten / Funktionen ABB MT Melde- u. K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 964 Bedientableau RPM/U1.1 Raumpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - m 8x10 Störmeldungen, Messwerte, 750 CPM/U1.1 Controlpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - m 21x10 Zeitprogramme, 995 CPC/U1.1 Controlpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - f 21x10 Lichtszenen, RTR u.a Berker MT 701 plus Minitableau K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 960 MT 701 ct Touch-Panel K M TFT EIB, USB 5,7 RT x f k. A. Schaltuhr, Szenen, k. A. Alarmfunktionen, Logik u.a. Busch-Jaeger 6136/ LCD Tableau K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * /30M-101 Raumpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - m 8x10 Störmeldungen, Messwerte, /100M-101 Controlpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - m 21x10 Zeitprogramme, /100C-101 Controlpanel K G LCD EIB, IR 5,7 RT - f 21x10 Lichtszenen, RTR u.a Falk MC2 Touch-Control M M TFT EIB, Ethernet, 5,7 IT x f eigene: Galileo ab 1300 GF2 Touch Control M M TFT SPS, (Schaltelemente, Zeit- 15 IT x f RS232 u.a. schalten, Logik, Passwort, ab 2900 Diagramme u.a.) CPC PC-Touchpanel M M TFT Ethernet, 10 IT x f fremde: Elvis, Home- ab 1700 RS 232 Server, Facility-Pilot, B-Con, u.a. Gira Smart-Terminal K G LCD EIB, 11,5x Ta + - f 10x15 Zeitschaltuhr, 995 Ethernet 8,5 Dr Szenen, Logik, , Internet u.a Info-Terminal K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 958 k. A. Info-Terminal K M TFT EIB, USB 5,7 RT x f k. A. Schaltuhr, Szenen, k. A. Alarmfunktionen, Logik u.a. Hager TJ050 Minitableau K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 941,50 Ipas CPS 15C Touch Control M M TFT LAN 15 RT x f Eigene: Com-Bridge 3990 Studio, im Preis enthalten ETS6M Touch-Control K M LCD EIB 5,7 RT - m 7x10 Alarmfunktion, 830 Video,Szenen, Zeitschalten u.a. Jung MT 701 Melde- und K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 958,83 Bedientableau k. A. Facility Panel K M TFT EIB, USB 5,7 RT x f k. A. Schaltuhr, Szenen, k. A. Alarmfunktionen, Logik u.a. Merten MT 701 V2.0 Minitableau K K LCD EIB, RS232 12x7 Ta - m 50x8 * 995,37 1) bxh in cm; Diagonale in Zoll 54 de 15-16/2006

51 Gebäudetechnik Varianten / Bemerkungen UP-Kasten, IP54, Rahmen (weiß, silber) UP-Montagedose UP-K, Rahmen (weiß, schwarz, edelstahl, bronze) Designvarianten, Angekündigt bis 11/06 UP-Kasten, Rahmen (silber) Störmeldungen, Messwerte, Zeitprogramme, Lichtszenen, RTR u.a. Auch in 10,4", 12,1", 15", auch mit Folientouch erh., Rahmen nach Wahl, UP-Gehäuse, Montagezubehör CPC-Versionen: 15", 19", 21", auch mit Folientouch/Rahmen nach Wahl, UP-Gehäuse, Montagezubehör Design: Glas mint, weiß, schwarz; Montage: UP-Gehäuse, AP-Rahmen u.a. Zubehör: Einbaugehäuse, Rahmen (weiß, anthrazit, alu) Designvarianten / Angekündigt bis 12/06 Zubehör: UP-Kasten, Rahmen (weiß, alu) Variante: 12" / speziell für EIB/IP-Router Ipas ComBridge MCG Variante: AC/DC 24V/IP20 Zubehör: Einbaugehäuse, Rahmen (weiß, schwarz, edelstahl, alu) Designvarianten / Angekündigt bis 12/06 Zubehör: Einbaugehäuse, Rahmen (weiß, alu) Auf Web-Basis Durch die Web-Browser-Technologie eröffnen sich für EIB ganz neue Möglichkeiten. Indem man per Gateway die EIB-Welt mit dem Netzwerk verbindet, lassen sich Visualisierungen nun auch auf dem PC realisieren. Da die Software auf dem Web-Server läuft, kann man darauf auch von mehreren Arbeitsplätzen aus zugreifen. Eine interessante Anwendung: Steuern der Raumfunktionen direkt am Arbeitsplatz. Wie Visualisierung, Gebäudemanagement und Gatewayfunktionen zusammenwirken, zeigen Produkte wie der Gira Home-Server oder der Facility- Pilot von Jung, die von EIB-Fachleuten gerne einsetzt werden. Auch Ethernet- Gateways wie EIB-Port von Bab-Tec lassen sich für Visualisierung, erweiterte Funktionalität und Verbindung ins Netzwerk nutzen. Damit können jetzt alle PCs, PC- Touchs, Tablet-PC und sogar PDA oder Web-Handys als Bedien- und Kontrollterminal Verwendung finden. Unsere Marktübersicht stellt deshalb nur Beispiele für typische EIB-Anwendungen vor. Beispiele sind Neuheiten von Gira/Proface und von Merten. Der Server-Client 15 von Gira erlaubt den Zugriff auf den Home-Server oder den Facility-Server und stellt mit seinem Design ein zum Schalterprogramm passendes Touch-Panel zur Verfügung (Bild 3). Proface liefert hierzu den lüfterlosen Touch-PC. Das IP Touch-Panel 10" mit Betriebssystem Windows CE von Merten steht für Lösungen wie Datenmanagement, Web-, Client/Server und Netzwerkfunktionalitäten zur Verfügung (Bild 4). Anwenderwünsche Die am Markt angebotenen Tableaus unterscheiden sich durch Größe, Technik, Qualität, Software und viele andere Eigenschaften, natürlich auch durch den Preis. Es gilt also abzuwägen zwischen Nutzen und Kosten. Fachleute aus dem Elektrohandwerk nannten folgende Eigenschaften als wichtige Kriterien bei der Auswahl: Auf die Güte des Displays wird viel Wert gelegt. Sie zeigt sich in der Helligkeit, im Farbkontrast und im Blickwinkel. Unterschieden wird zwischen TFT (65536 Farben; TFT = thin film transistor, die heute üblichen LCD- Bildschirme), STN (4096 Farben; Bild 3: Design für hohe Ansprüche, zuverlässige Technologie und komplexe Funktionalität verspricht der»server Client 15", Ergebnis einer neu vereinbarten Kooperation von Gira und Proface STN = Super-Twisted-Nematic, ein Bildschirm mit hohem Kontrast, aber schlechter Farbwiedergabe) oder LCD mit Graustufen. Für die Montage und zur Anpassung an die Umgebung ist reichhaltiges Zubehör erwünscht, wie UP-Kasten und Design-Rahmen. Stabilität spielt dort eine wichtige Rolle, wo hohe mechanische Anforderungen zu erwarten sind. Der Fachmann wünscht sich eine möglichst einfache Programmierung (ETS), den schnellen und unkomplizierten Import von EIB-Daten sowie kreative Gestaltungsmöglichkeiten mit Buttons, Grafiken und Bildern. Für die Programmierung von Funktionen sollen aktive Elemente in einer Bibliothek zur Verfügung stehen. Schnittstellen machen die Tableaus flexibel für die Integration und Kopplung weiterer Systeme (EIB, RS232, USB, TCP-IP, Video, SPS, LON, M-Bus u.a.). Bedienungsfreundlichkeit steht besonders für den Nutzer im Vordergrund. Als weitere Kriterien werden genannt: Stromverbrauch, Langlebigkeit (keine drehenden Teile wie Lüfter), Ersatzlie- Quelle: Gira de 15-16/

52 Gebäudetechnik Marktübersicht zu EIB-Touch-Displays Anbieter Type Bezeichnung Hardware Software Preis Gehäuse Rahmen Display: Art Schnittstellen Display: Größe 1) Bedienung Grafik, Bilder monochr./farbig Seiten / Funktionen Merten IP Touch-Panel K M TFT LAN, USB, 10,4 RT k. A. f k. A. Eigene Software, 1800 RS232 kompatibel zu IC1-Controller Proface AGP-3750T Touch-Bedien- M M TFT LAN, 15 RT x f eigene: GP-Pro EX 3383 terminal USB, (Zeitschaltuhr, Video, RS232 ca. Alarmverwaltung, AGP-3300T Touch-Bedien- M M TFT u.a. 5,7 RT x f 90T Passwort, Sprachen, 1458 terminal Logik, Szenen u.a.) Proface/Gira PS-3701A Touch-PC (Ser- M M TFT LAN, USB, 15 RT x f Fremde: Gira 2590 ver-client 15) RS232 u.a. Home-Server Siemens UP 588 Touch-Panel K K LCD EIB 5,5 RT - m 7x10 Alarmfunktion, Video, 874 Szenen, Zeitschalten u.a. Alarmfunktion, Video, UP 582 Touch- K K STN 5,7 RT - m Szenen, Fernwirken, Manager wave EIB, LAN, Zeitschaltuhr, 40 Sensor-, 70 Aktor- und UP 583 Touch- K K STN KNX-RF 5,7 RT - f 117 Manager wave RTR-Funktionen u.a. TCI Ambiento Touch-PC M M TFT USB, LAN 10,4 RT x f Software: Elvis, 3990 Home-Server, Faciliti-Pilot u.a. 1) bxh in cm; Diagonale in Zoll Tabelle: Marktübersicht zu Touch-Displays für den EIB (Legende: * = Schalt-, Dimm- und Jalousiefunktionen, Schaltuhr, Szenen, Alarmfunktionen, Logik, ERR, Messwerte u.a.; K = Kunststoff; M = Metall; G = Glas; Ta = Tasten; Dr = Drehknopf; RT = Resistiv-Touch; IT = Infrarot-Touch; m = monochrom; f = farbig) Bild 4: Neuheit von Merten: Das IP- Touch-Panel in der Größe von 10,4" im M-Plan Design und mit eigener Software wurde für den Oktober 2006 versprochen ferung auch nach Jahren, Kleinspannung statt 230-V-Stromversorgung, Funktionen wie Zeitschaltuhr und Logik, stabiles Betriebssystem und nicht zuletzt die Optik. Bei der Visualisierungssoftware wünscht man sich zudem ein plattformunabhängiges System und günstige Lösungen für kleinere Projekte. Erläuterung der Tabelle Quelle: Merten Alle Eigenschaften, die für die Auswahl von Tableaus wesentlich sind, lassen sich nicht in einer Tabelle darstellen. Wie immer soll die Marktübersicht auch nur der Orientierung dienen, was es über- 56 de 15-16/2006

53 Gebäudetechnik Varianten / Bemerkungen Design: M-Plan, Zubehör: EIB-Modul (200 ), UP-Kasten, Angekündigt bis 10/06 diese Angabe beim MT 701 weggelassen Farbig oder monochrom, ohne Rücksicht auf den Umfang der Pixel Umfang in Menüs und Touchfunktionen pro Seite Die Spalte Software enthält Hinweise auf die Eigenschaften der eigenen Software oder Hinweise auf lauffähige Visualisierungen Der Listenpreis versteht sich ohne MwSt. und betrifft nur das nackte Gerät ohne Zubehör Zudem sind mögliche Varianten angegeben, wie auch Zubehörteile oder Besonderheiten. Angaben trotz ausführlicher Recherche wie immer ohne Gewähr. Varianten von 5,7" bis 15", TFT od. LCD Zubehör: EIB-Koppler (470 ), Lieferung: Zubehör: Glaseinfassung (schwarz, mint, weiß), Alu-Rahmen, UP-Dose, Angekündigt bis 11/06 Variante: Hintergrund grün od. weiß, AC/DC 24V/IP20 Verbindet EIB TP mit KNX Funk Varianten: 15", 19" / Design: Alu, Glas / Zubehör: EIB-Schnittstelle, Sonderausstattung haupt gibt und wer was anbietet. Ausgewählt sind: Gehäuse-Art, ob aus Kunststoff oder Metall Rahmen, wobei Kunststoff, Glas oder Metall auch etwas über das äußere Erscheinungsbild aussagen Schnittstellen, wobei nur die für EIB/ KNX-Installationen relevanten angegeben sind Größe des Displays in Zoll (Diagonale) oder Höhe und Breite in cm Bedienart, ob mit Tasten, oder ob das Touchdisplay einen Resistiv-Touch (keine Qualitätsunterscheidung) oder Infrarot-Touch hat Möglichkeit, Grafiken und Bilder einzufügen. Da es hierbei erhebliche Nutzungsunterschiede gibt, besonders hinsichtlich der Display-Größe, wurde de 15-16/

54 Gebäudetechnik 50 Jahre im Dienst der Sicherheit Andreas Stöcklhuber Das Unternehmen Doepke, v. a. bekannt durch seine FI-Schutzschalter, feiert dieses Jahr sein 50jähriges Bestehen. Ein kleiner Rückblick: Am 1. Januar 1956 gründeten der Techniker August-Wilhelm Engels und der Kaufmann Franz Doepke das Unternehmen in Norden/ Ostfriesland (Bild 1). A.-W. Engels kam von Schupa, F. Doepke von der AEG, und so befasste man sich von Anfang an mit der Schutzschalttechnik. Zu Anfang beschäftigten sich die Gründer mit FU-Schutzschaltern die damals am Markt vorhandenen FI-Schutzschalter waren patentrechtlich geschützt. Doch kurz darauf gelang den beiden die Entwicklung eines FI-Schutzschalters, der eine Reihe Verbesserungen enthielt und demzufolge auch alle patentrechtlichen Hürden meisterte. Über 1600 Typen Joachim Hagemann, seit 1995 einer der beiden Geschäftsführer der Firma, ergänzt:»franz Doepke gehörte zu den Erfindern dieser Technologie, die ursprünglich eine rein deutsche Entwicklung war. Und Doepke ist auf diesem Markt der Hersteller mit der größten Angebotspalette.«Heute bietet man über 1600 verschiedene Varianten von FI-Schutzschaltern an. Dazu gehören auch viele Sonderanfertigungen, die z.b. auf U-Booten ihren Dienst verrichten bezog die Firma neue Räumlichkeiten in Süderneuland, ein weiterer Umzug folgte Seit 1976 befindet sich Doepke am heutigen Standort im Industriegebiet Leegemoor (Bild 2). Ende der 70er Jahre traten die beiden heutigen Mehrheitseigner und Geschäftsführer Joachim Hagemann als Vertriebsleiter und Manfred Schmidt als Entwicklungsleiter in das Unternehmen ein. Millionenfacher Schutz Insgesamt hat Doepke bis heute mehrere Millionen FI-Schutzschalter produziert. Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion»de«Bild 1: Blick in das Unternehmen kurz nach der Gründung im Januar 1956 Bild 2: Die Doepke-Firmenzentrale in Norden heute Auch eine Reihe anderer namhafter Anbieter verlässt sich auf die Produkte aus Ostfriesland. So ist bei vielen Schaltgeräten»Doepke inside«, auch wenn außen ein anderes bekanntes Firmenlogo angebracht ist. Das Unternehmen erzielt heute einen Umsatz von rund 20Mio.. Dafür sorgen rund 170 Mitarbeiter am Stammsitz Norden, 20 in Bickenriede/ Thüringen sowie 60 in Ungarn. Dabei beziehen die ungarischen Kollegen vorgefertigte Baugruppen aus Norden und produzieren damit Produkte für die Exportmärkte das sind heute über 50 Länder. An den beiden deutschen Standorten will J. Hagemann auch weiterhin festhalten. Neben der Schutzschalttechnik umfasst das Produktprogramm bei Doepke heute eine Reihe weiterer Komponenten, u. a. Zeitschaltuhren, Dämmerungsschalter, Schwimmschalter und Druckschalter. Für die Gebäudeautomation gibt es das Bussystem»Dupline«. Im Bereich Zutrittskontrolle bietet Doepke seit einigen Jahren einen Fingerabdrucksensor an (siehe»de«17/2003, S. 28). Auf der diesjährigen light + building gab es eine neue Version zu sehen, die mit dem Preis»Design Plus«ausgezeichnet wurde. Großen Wert legt man bei Doepke auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Elektrohandwerk.»Wir bieten unseren Partnern im Handwerk z. B. eine kostenlose Hotline, die wir mit Technikern besetzen, so dass unsere Kunden dort auch technische Problemstellungen besprechen können«, so Andreas Müller, Verkaufs- und Marketingleiter bei Doepke. Außerdem veranstaltet der Hersteller pro Jahr rund 500 Schulungen und Seminare. J. Hagemann erklärt dazu:»wir sind stolz darauf, dass wir auf eine so lange Firmengeschichte zurückblicken können und dass Doepke heute weltweit der Ruf vorausgeht, absoluter Spezialist für Fehlerstromschutzschalter zu sein. Der Dank dafür gebührt sowohl den Firmengründern als auch unseren Mitarbeitern.«Quelle: Doepke Quelle: Doepke 58 de 15-16/2006

55 Gebäudetechnik Sprechen und hören über die Tür hinaus Vernetzung erweitert Anwendungen Roland Lüders Die Ansprüche an die Vernetzbarkeit von Türstationen sind stetig gestiegen. Es werden verschiedene Lösungen vorgestellt, die auch über Systemgrenzen hinweg Audio- und Videosignale übertragen können. Die wachsende Vernetzung der Alltags- und Berufswelt findet ihren Ausdruck vor allem in der rasenden Verbreitung des Internets und in der mobilen Kommunikation. Hinzu kommt die Dominanz der Medien in der Alltagswelt, die den Wunsch nach ständiger und ortsunabhängiger Verfügbarkeit von medialen Angeboten verstärkt hat. Die daraus resultierende Vielfalt führt inzwischen zur Überlastung des Einzelnen in seiner Mediennutzung und seiner Kommunikationsfähigkeit. Der Wunsch nach Vereinfachung und Reduktion ist deshalb eine weitere Komponente der technischen Entwicklung. Diesem Wunsch entspricht im Bereich der Türkommunikation eine Entwicklung aus dem Hause Ritto. Das TwinBus Wohntelefon Dect ermöglicht (Bild 1) die schnurlose Anbindung der Türsprechanlage an die Telekommunikation ohne zusätzliche Adapter oder weiteres Zubehör. Das Wohntelefon wird per Tastendruck an der Gigaset- Basisstation angemeldet. Einmal installiert und in Betrieb genommen, lassen sich Einstellungen und Funktionen des Wohntelefons bequem über die Menüführung im Display des Mobilteils des Dect-Telefons steuern. Türgespräche können dann von überall in Haus, Garten oder Garage über das Mobilteil entgegengenommen, die Haustür geöffnet bzw. weitere Schaltbefehle ausgeführt werden. Auch lassen sich»anrufe«von einem Besucher vor der Tür jederzeit auf externe Rufnummern weiterleiten. Eine aktivierte Rufweiterleitung wird am Wohntelefon optisch signalisiert. Der Bewohner ist trotz Abwesenheit jederzeit erreichbar und Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders, Redaktion»de«Quelle: Ritto Quelle: Gira Bild 1: Twinbus Wohntelefon Dect Bild 2: Mit dem TV-Gateway lassen sich Audio- und Videosignale von der Türstation auf den TV-Bildschirm weiterleiten kann auch aus der Ferne die Funktionen der Türsprechanlage steuern. Der Angerufene wird über eine Sprachansage informiert, dass es sich um einen Anruf von der Türstation handelt und kann entscheiden, ob er das Gespräch zum Besucher an der Tür annimmt. Darüber hinaus lassen sich über Zielwahltasten am Gerät interne und externe Teilnehmer direkt anwählen oder Gruppenrufe durchführen. So kann beispielsweise ein Direktruf von Kindern zu den Eltern oder Pflegebedürftigen zum Pflegedienst ausgeführt werden. Das Wohntelefon Dect bietet Funktionen wie die Türöffnerautomatik, acht verschiedene Ruftöne inklusive Drei-Klang-Gong, mehrstufig einstellbare Ruflautstärke, Rufabschalter sowie eine Türöffnertaste im Nachtdesign. Die Installation ist sowohl Aufputz mit 42mm Bauhöhe inklusive Hörer als auch Unterputz möglich. Außerdem bietet sich die Verwendung als Tischgerät an. Das Wohntelefon Dect ist Bestandteil des TwinBus-Systems. Bisher lässt sich allerdings nur eine Variante der Gigaset-Telefone an das Wohntelefon Dect koppeln. Interaktiv am TV-Bildschirm Die Weiterleitung von Audio- und Videosignalen auf den heimischen TV- Bildschirm ermöglicht das TV-Gateway von Gira (Bild 2). Damit können Nutzer auch während des Fernsehens schauen, wer vor der Tür steht. Das Bild, das die Videokamera an der Türstation liefert, wird hierbei in den TV-Bildschirm eingeblendet. Nach dem Türruf erfolgt die Bildanzeige über den AV-Programmplatz. Wenn der Fernseher dafür ausgelegt ist, erscheint das Bild als Picture-in- Picture direkt auf dem Bildschirm. Dabei bleibt das Bild des Programmplatzes erhalten, während zusätzlich ein kleines Bild eingeblendet wird. Alternativ lässt sich ein zusätzlicher AV-Modulator auf einen UHF-Kanal einstellen, über den das Videobild übertragen wird. Hier wird also ein festgelegter Kanal für das Videobild reserviert geht ein Türruf ein, muss der Fernseher auf diesen Kanal umgeschaltet werden, damit das Kamerabild als Vollbild zu sehen ist. Das TV-Gateway ist zur Installation in der 58er Unterputz-Dose geeignet und passt in die Unterputzprogramme von Gira. Türruf auf das Handy Mit dem Wohntelefon Handylink verknüpft man bei Ritto den Komfort des mobilen Telefonierens mit der Türsprechanlage. Das Wohntelefon verbindet die Türstation über eine Rufweiterleitung mit dem Handy, so dass aus der Ferne das Sprechen mit dem Besucher, das Öffnen der Tür sowie das Ausführen weiterer Schaltbefehle möglich wird. Die Weiterleitung auf bis zu vier externe Rufnummern erfolgt wahlweise ins de 15-16/

56 Gebäudetechnik Mobilfunk- oder Festnetz. Jeder Nummer ist eine Taste am Gerät zugeordnet, über die der Nutzer eine Rufumleitung aktivieren bzw. deaktivieren kann. Nimmt der Empfänger ein weitergeleitetes Türgespräch an, kann er mit seinem Besucher vor der Tür sprechen bzw. ihm per Mobiltelefon die Tür öffnen. Eine aktivierte Rufweiterleitung sowie der Rufaufbau zu einer abgespeicherten Nummer werden optisch durch LEDs signalisiert. Umgekehrt läßt sich das Gerät ebenfalls über ein beliebig zugeordnetes Handy oder Festnetztelefon anwählen und»fernsteuern«. So ist das Ein- bzw. Ausschalten der Rufweiterleitung sowie das unmittelbare Ausführen von weiteren Schaltbefehlen möglich. Am Wohntelefon können eingespeicherte Nummern direkt per Tastendruck angewählt und damit»notfall-nummern«für Kinder oder Senioren programmiert werden. Die Mobilboxfunktion ermöglicht direkt an der Türstation das Hinterlassen von Nachrichten auf dem»anrufbeantworter«des Handybesitzers. Quelle: Siedle Bild 3: Die Gebäudesteuerung via Display umfasst auch Funktionen der Türkommunikation Das Wohntelefon verfügt außerdem über weitere Merkmale wie Rufunterscheidung, fünf verschiedene Ruftöne, Lichtschaltfunktion, Mithörsperre oder eine Türöffnertaste im Nachtdesign. Die Montage ist Auf- oder Unterputz mit 8mm Aufbauhöhe im Rahmen möglich. Optional bietet sich auch eine Verwendung als Tischgerät an. Die dazugehörige SIM-Karte ist zusammen mit dem Angebot für den günstigen Business- Smart-Tarif bereits im Lieferumfang des Wohntelefons enthalten. Schnittstellen für das Smart Home Die Zukunft des Wohnens will man bei Siedle mit einer in der Gebäudekommunikation integrierten Schnittstelle erschließen. So wird die Gebäudesystemtechnik um Funktionen wie Rufen, Sehen und Sprechen über die Beleuchtung und den Postempfang bis hin zur biometrischen Zutrittskontrolle erweitert. Der strategische Ansatz ist hierbei die Fähigkeit der Kommunikationstechnik, sich in Hausautomationssysteme nahtlos zu integrieren. Es wurde in intelligente Schnittstellen und eine offene Systemarchitektur investiert. Für die Planung, Steuerung, Automatisierung, Visualisierung und Bedienung vernetzter Gebäude sucht der Hersteller gezielt die strategische Partnerschaft mit Spezialisten. Ein Ergebnis dieser Bemühungen ist die Anbindung an das System des Stuttgarter Unternehmens visiomatic. Hauptprodukte von visiomatic sind das serverbasierte visiomatic Home System mit seiner intuitiv bedienbaren Software-

57 Gebäudetechnik Oberfläche und die visipad-displays (Bild 3), die als Anzeige-, Bedien- und Kommunikationsterminal zugleich dienen. Das System arbeitet mit einer Vielzahl von Bediengeräten zusammen und integriert nahezu jedes Bussystem, darunter EIB, LON und andere Installationsbusse. Türstationen werden über TCP/IP oder ISDN eingebunden. Die Funktion der Innensprechstellen übernehmen hier die visipad-displays. Türkommunikation via Telefonanschluss Quelle: Amphitech Bild 4: Türstationen der PTC Serie 60 und Serie 70 werden mit zwei Adern an analogen Telefonanschlüssen betrieben Ohne Schnittstellen mit nur zwei Adern lassen sich Türstationen auch an analogen Telefonanschlüssen betreiben. Die Stationen PTC Serie 60 und Serie 70 von Amphitech (Bild 4) erfüllen die Funktion einer Sprechanlage und bieten darüber hinaus interessante Fernsteuerfunktionen. Zwei integrierte potenzialfreie Schaltkontakte können sowohl von normalen Telefonen, von Mobiltelefonen als auch von schnurlosen Telefonen ferngesteuert werden. So zum Beispiel zur Steuerung von Türen und Toren, Schranken, Beleuchtungen, von Kameras und sonstigen Funktionen über das Telefonnetz. Die Steuerung erfolgt bei bestehender Sprechverbindung. Für die Anwendung in der Praxis ergeben sich so interessante Alternativen, da die Bereiche Telefonanlage, Sprechanlage und Fernwirken über ein einziges System vernetzt werden. Hierbei kann eine interne Kommunikation als auch eine Kommunikation über das öffentliche Telefonnetz geführt werden. Daraus resultiert eine Vielzahl von praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Überall dort, wo die Funktion einer Sprechanlage gefordert wird und große Entfernungen zwischen der rufenden Person und der gerufenen Person überbrückt werden müssen. Der Aufwand für die Installation einer autarken Sprechanlage und deren Verdrahtung entfällt dabei. In ihrem mechanischen Aufbau werden die Geräte den Anforderungen im gewerblichen und industriellen Bereich gerecht. Sie sind zur Außenmontage geeignet (Schutzgrad IP 55) und dementsprechend auch vandalismusgeschützt. Eine Änderung der eingestellten Parameter (Rufnummern, Fernsteuercodes, Schließzeit der Kontakte usw.) ist jederzeit am Gerät selbst oder von Ferne mit einem MFV-fähigen Telefon möglich. Der Zugang zur Programmierebene ist durch einen vierstelligen Code geschützt. Die Produktpalette umfasst verschiedene Varianten mit einer bis 32 Direktruftasten, Geräte mit Kameraaufnahme, Tasten mit wechselbaren Beschriftungen (hinterleuchtet), Tastwahlblock mit oder ohne Codeschlossfunktion, Frontblende aus Aluminium oder Edelstahl, Geräte zum Hinterbau, Gehäuse UP oder AP, Standsäulen.

58 Gebäudetechnik Planungsaufwand deutlich reduziert Software erleichtert Elektroplanung für Gebäude Thomas Nieborg Elektroinstallation mit vorkonfektionierten, steckbaren Leitungen und Komponenten reduziert den Installationsaufwand und erhöht die Flexibilität bei Nutzungsänderungen. Allerdings erfordert dies im Vorfeld eine genauere Detailplanung. Entsprechende Software erleichtert diese Planung. Einsparungen von bis zu 70% des Zeitaufwands und 30% der Kosten verspricht z. B. das steckbare Elektroinstallationssystem»gesis«von Wieland Electric, Bamberg. Es umfasst rund 9500 Artikel und erfordert auch deswegen eine detaillierte Planung bereits im Vorfeld einer Gebäudeinstallation. Elektroplanung einfacher und schneller Der Planer muss aus den zahlreichen Verkabelungs- und Verbindungsmöglichkeiten die richtigen Komponenten für das jeweilige Projekt berechnen, ermitteln und bestellen. Um diesen Prozess zu erleichtern, bietet Wieland Electric seit kurzem die zugehörige Planungssoftware»gesis Plan«in der Version V1.2.6 an. Die Demonstrations- und Planungssoftware unterstützt sowohl Fachplaner als auch Systemintegratoren, Architekten und Bauherren bei der Elektroplanung von Gebäuden (Bild 1). Mit wenigen Mausklicks kann man Leuchten und Steckdosen platzieren, Leitungen ziehen und Rangierverteiler verdrahten. Die Software berücksichtigt auch Normen, berechnet die Stromlast und gibt fertige Stücklisten aus. Sicherheit der Installation wird laufend überprüft Dipl.-Ing. (FH) Thomas Nieborg, Applikationsingenieur Gebäudesystemtechnik Wieland Electric, Bamberg Bild 1: Schnelle Elektroplanung von Gebäuden in 3D man benötigt neben gesis Plan einen PC mit Scroll-Maus und eine kurze Software-Schulung Die Software importiert die vorhandenen AutoCAD-Zeichnungen der zu installierenden Räume und Gebäudeteile. In den 3D-Ansichten platziert man am PC die benötigten Verbraucher (Leuchten, Steckdosen, Jalousien,...) und verdrahtet diese mit Rangierverteilern gesis Ran und Flachleitungen gesis NRG. Die empfohlenen Stecker-Codierungen werden dabei automatisch berücksichtigt, ebenso die Normenkonformität geprüft. Die Software prüft die Installation auch Bild 2:»Unsere Argumente für gesis gegenüber Planern, Architekten und Elektroinstallateuren überzeugen mit der Software gesis Plan noch mehr, denn der Planungsaufwand für Elektroinstallationen wird deutlich reduziert«, sagt Stephan Lauer, Projektleiter und Leiter Vertrieb Deutschland Gebäudesystemtechnik bei Wieland Electric Quelle: Wieland Electric bezüglich zulässiger Ströme, Spannungsabfälle oder Selektivität. Eventuelle Problemstellen zeigt die Software sofort an. Der Planer erhält als Ergebnis eine Stückliste mit exakt berechneten Leitungslängen und Preisangaben. Vielfacher Nutzen für Gebäudeplaner Für Projekte, die mit dem gesis-system realisiert werden, kann die Planung nun wesentlich einfacher und schneller ablaufen als bisher. Die Anwendung ermöglicht eine Verbindung zwischen grafischer 2D/ 3D-Lösungsplanung und den wesentlichen CRM-Funktionen. Ein leistungsstarkes Regelwerk automatisiert die Erstellung beispielhafter Planungen bis hin zu detaillierten Verkabelungsplänen, überprüft die Anpassung an die räumliche Geometrie und liefert darüber hinaus technische Informationen, z.b. über den zu erwartenden Energieverbrauch oder die Brandlast.»Die integrierte Stromlastberechnung erhält der Anwender gratis dazu und gewinnt damit an Sicherheit und Professionalität«, sagt Stephan Lauer, Vertriebsleiter Deutschland Gebäudesystemtechnik (Bild 2). Die Software gesis Plan dient als effektive Planungshilfe von Zweckge- Quelle: Wieland Electric 62 de 15-16/2006

59 Gebäudetechnik Quelle: Wieland Electric Bild 3: Deckeninstallation mit Leuchten in verschiedenen Montageebenen und allen erforderlichen gesis-komponenten TIPP: DEMOVERSION VON GESIS PLAN ANFORDERN Elektrofachplaner, die gesis-komponenten einsetzen, können weitere Informationen und eine Demoversion anfordern unter: Tel.: (0951) bäuden mit flexibler Flächennutzung. Sie eignet sich aber nicht nur für Neubauten, sondern unterstützt auch bei Gebäudesanierungen durch exakte Berechnungen die zuverlässige Vorlaufplanung. Das Planungstool ist unterschiedlich einsetzbar. Der Wieland-Außendienst verwendet es in der Hauptsache zur Vermittlung des Konzepts der steckbaren Gebäudeinstallationstechnik durch die beispielhafte Planung einzelner Räume mit vergleichender Auswertung der Kosten und Montagezeiten. Externe Planungsbüros können damit auch detaillierte Planungen erstellen, die zur Ergänzung (etwa durch Rangierverteiler) und Vertiefung sowie Überarbeitung und Korrektur an die Projektierungsabteilung bei Wieland übergeben werden. Die ausführenden Installationsbetriebe schließlich verwenden gesis Plan zur Detaillierung und Abwandlung von Planungen sowie zur Erstellung von Angeboten über Material und Dienstleistungen. Änderungen sofort realisiert Auf allen Ebenen des Beratungsprozesses haben die Software-Nutzer einen einfachen, grafischen Zugriff auf den gesamten Produktkatalog. Selbst komplexe Verkabelungslösungen lassen sich intuitiv im Raumkontext aufbauen Grundrisspläne werden dazu per DXF-/ DWG-Schnittstellen aus AutoCAD und anderen Systemen in den Raumplaner importiert. Änderungen und Anpassungen können in wenigen min umgesetzt werden. Sofort lassen sich automatisch Stromkreis-, Last- und Leitungsauslegung berechnen und überprüfen. Anomalien wie Stromüberlastung oder zu großer Spannungsabfall werden dabei sofort erkannt. Eine automatische Preisfindung einschließlich der Berücksichtigung von Staffelpreisen und kundenbezogenen Rabatten erleichtern die kaufmännische Abwicklung. Das hinterlegte Regelwerk und die Überprüfung aller technischen und kaufmännischen Bedingungen schließen übliche Fehler weitestgehend aus. Dies beschleunigt die Schritte bis zur Angebotserstellung wesentlich. Die automatische, sehr präzise Preiskalkulation und die einfache Ausgabe fehlerfreier Angebotsdokumente mit aussagekräftigen Visualisierungen der jeweiligen Lösung (Bild 3) erhöhen die Erfolgsquote in der Angebotsphase. de 15-16/

60 Gebäudetechnik Rauchwarnmelder als Impulsgeber Ursula Sandner Brandschutz bringt vor allem Sicherheit, bietet aber auch Zusatznutzen. Interessante Aspekte wurden auf der Jahrespressekonferenz des Fachverbands Sicherheitssysteme im ZVEI vorgestellt. Das zunehmende Bewusstsein der Menschen für Sicherheit und die inzwischen in einer Reihe von Bundesländern eingeführte Rauchwarnmelderpflicht haben dem Markt für elektronische Sicherheitssysteme in Deutschland positive Impulse gebracht, wie Angelika Staimer, Vorsitzende des Arbeitskreises Marketing/ Kommunikation im ZVEI-Fachverband Sicherheitssysteme, anlässlich der Jahrespressekonferenz skizzierte. Denn Brandmeldeanlagen haben mit 40% nicht nur den größten Anteil am Gesamtumsatz von 2,2Mrd. im Jahr 2005 (Vorjahr 2,1Mrd. ), sondern erzielten 2005 mit 3,7% auch den größten Zuwachs auf 895Mio.. Bei den Überfall- und Einbruchmeldeanlagen mit 612Mio. Umsatz wurde mit einem Plus von 1,1% der Abwärtstrend gebrochen. Dieses Ergebnis lässt hoffen, dass so A. Staimer in diesem Bereich die Talsohle durchschritten ist. Die Videotechnik bleibt nach wie vor ein dynamischer Wachstumsmarkt. Das Volumen stieg um 3,7% auf 312Mio.. Als Markttreiber entpuppten sich diesmal die Zutrittsmanagementsysteme mit +4,9%, die 9% und der Videobereich 14% zum Gesamtmarkt der elektronischen Sicherheitssysteme beitragen. Dieser Markt stand 2005 unter erheblichem Druck. Die Stückzahlen haben sich deutlich stärker entwickelt als die Umsätze, d.h. die Preise waren weiter rückläufig. Wie A. Staimer betonte, rechnet der ZVEI-Fachverband damit, dass dieser Trend auch weiter anhält. Bei einem leicht steigenden Volumen von +3% über alle Teil-Branchen der elektronischen Sicherheitssysteme hinweg wird sich der Produktabsatz in Stückzahlen deutlicher erhöhen. Auch Dipl.-Ing. Ursula Sandner, Sandner Kommunikation & Service, Heusenstamm Bild 1: Eine heutzutage üblicherweise vorkommende dauerhafte Öffnung mit Vogelschutzgitter zur Entrauchung und Lüftung die Dienstleistungspreise stehen weiter unter Druck. Den Markt für Brandmeldeanlagen bedienen zwei wesentliche Distributionskanäle: Systemhäuser beliefern als Hersteller den Endkunden. (Elektro-)Installateure errichten die Anlagen beim Endkunden. Der zweite Distributionsweg ist relativ neu, konnte aber seinen Marktanteil um 1% auf nunmehr 37%weiter erhöhen. Rauchwarnmelder als Ideenlieferant Die»Rauchwarnmelderpflicht«weitet sich immer mehr aus: Nach Rheinland- Pfalz, Saarland, Schleswig Holstein und Hessen haben mit Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg zwei weitere Bundesländer den Einbau von Rauchwarnmeldern in Wohneinheiten gesetzlich geregelt. Bei den drei nördlichen Bundesländern und Hessen besteht zudem die Pflicht, bestehende Wohneinheiten nachzurüsten. Diese in einigen Jahren flächendeckende Ausrüstung mit Rauchwarnmeldern birgt Potenzial für die Übernahme weiterer Aufgaben. Wie Christian Rudolph, Vorsitzender im Forum Brandrauchprävention erläuterte, lassen sich diese Melder auch für den Katastrophenschutz einsetzen. Die Idee von Christoph Unger, Präsident des Quelle: BTR Hamburg Bild 2: Automatisches Rauchabzug- und Lüftungssystem Lift-Smoke-Free, bei dem ständig eine Luftprobe aus dem Überwachungsraum entnommen wird Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), will der Fachverband Sicherheitssysteme aufnehmen und im Rahmen eines Workshops mit Politikern sowie Feuerwehr- und Bauexperten erörtern. Bei diesem Konzept sollen im Katastrophenfall die Rauchwarnmelder in Wohngebäuden zentral per Funk ausgelöst werden und die Bevölkerung so auf die Gefahr aufmerksam machen. Denn die Bevölkerung lässt sich bei Katastrophen nachdem das Sirenennetz Mitte der neunziger Jahre still gelegt worden ist seit Oktober 2001 durch das BBK nur über Radio- und Fernsehstationen alarmieren. Das System habe aber den Mangel, dass nur Bürger, die Radio oder Fernseher eingeschaltet haben, erreicht werden können. Eine Alarmierung auf anderen Wegen sei technisch kaum zu realisieren oder mit hohem Aufwand verbunden, so Ch. Rudolph. Energiesparen durch Brandschutz Brandtote sind Rauchtote: Diese Erkenntnis ist seit dem Düsseldorfer Flughafenbrand von 1996 immer wieder publiziert worden, z. B. durch die Kampagne»Rauchmelder retten Leben«. Dabei ist der Kohlenmonoxidgehalt der Luft die wichtigste Kenngröße, ob ein Mensch bei einem Brand in einem Quelle: BTR Hamburg 64 de 15-16/2006

61 Gebäudetechnik Wirkung von CO CO-Gehalt [ppm] Symptome 8000 plötzlicher Tod 3000 Tod nach 30min 1500 Tod nach einstündiger Inhalation 1000 Gangstörungen, Tod nach 1 2h 500 Halluzinationen nach min 400 Vergiftungszeichen nach 1 2h 300 Vergiftungszeichen nach 2 3h 200 Kopfschmerz nach 2 3h 100 auch nach längerer Zeit keine Symptome 50 MAK-Wert (Mittlere Arbeitsplatz-Konzentration) Kohlenmonoxid (CO) wirkt bereits in geringer Konzentration schädlich auf den Menschen geschlossenen Raum überleben kann. Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei Verbrennung mit Sauerstoffmangel. Bereits geringe Anteile von CO in der Atemluft sind hoch gefährlich. CO blockiert den Sauerstofftransport im Blut und kann schon in geringen Dosen zu bleibenden Gesundheitsschäden oder sogar zum Tod führen (Tabelle). Der natürliche CO-Gehalt der Luft beträgt ungefähr 0,05 0,2ppm. Eine besonders hohe Gefährdung durch giftigen Rauch ergibt sich bei Aufzügen, wo zudem die Panik der Benutzer eine Rolle spielen kann. Den Schutz der Menschen vor Brandrauch im Aufzug regeln u.a. die Landesbauordnungen der Länder, die Aufzugsrichtlinien 95/ 16 der EG und die Betriebssicherheitsverordnung. So fordert z. B. die Hamburgische Bauordnung in 35 Absatz 5:»Der Fahrschacht muss zu lüften und mit Rauchabzugvorrichtungen versehen sein. Die Rauchabzugöffnung im Fahrschacht muss eine Größe von mindestens 2,5% der Grundfläche des Fahrschachts haben, mindestens jedoch von 0,1m 2.«Diese Forderung nach Lüftung und Rauchabzug erfüllt üblicherweise an der höchsten Stelle des Aufzugschachts eine dauerhafte Öffnung in der Schachtdecke oder der Schachtaußenwand, die mit einem Vogelschutzgitter versehen ist (Bild 1). Die Energieeinsparverordnung (EnEV) lässt die Vorgehensweise nicht mehr zu, wie 5, Absatz 1 zeigt:»zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass die wärme-übertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend dem Stand der Technik abgedichtet ist.«diese Verordnung wird mit DIN in nationales Recht umgesetzt. Deren Vorentwurf berücksichtigt die Forderung aus der EnEV bedauerlicherweise nicht vollständig, so J. König. Eine Alternative bieten automatische Rauchabzug- und Lüftungssysteme, wie Lift-Smoke-Free von BTR Brandschutz- Technik und Rauchabzug GmbH, Hamburg. Das weitgehend täuschungsalarmsichere, VdS-geprüfte Brandmelde- bzw. Rauchansaugsystem besteht aus einem vertikalen Rohr mit 25mm Durchmesser im Aufzugschacht (Bild 2). Über definierte Ansaugbohrungen wird ständig eine Luftprobe aus dem Überwachungsraum entnommen und so Brandrauch sicher erkannt. Bei Alarm meldet das Zentralgerät den Brand an die Aufzugsteuerung. Neben der automatischen Alarmauslösung lässt sich im Hauptzugangsbereich über einen RWA-Taster das Rauchabzugsystem auch manuell auslösen (Bild 3). Der RWA-Taster ermöglicht zudem den Reset des Gesamtsystems und zeigt über LED den Status der Anlage»Betrieb«,»Störung«und»Alarm«an. Im Alarmmodus leitet die Aufzugsteuerung die Evakuierungsfahrt der Bild 3: RWA-Taster zur manuellen Alarmauslösung bzw. zur Statusanzeige Bild 4: Vertikal eingebaute Rauchabzugjalousie für die bedarfsgerechte Entrauchung oder Lüftung Quelle: BTR Hamburg Quelle: BTR Hamburg Aufzugkabine ein und fährt diese in die vorher bestimmte erste Evakuierungsebene, meist den Hauptzugangsbereich. Hier können die Benutzer die Kabine verlassen. Die Aufzugsteuerung unterbindet weitere Fahrten, bis sie manuell wieder freigeschaltet wird. Bei einem durch einen optionalen Rauchmelder detektierten Brand in der ersten Evakuierungsebene wird die Evakuierungsfahrt automatisch in die zweite Evakuierungsebene umgeleitet. Im Zentralgerät befindet sich ebenfalls eine VdS-geprüfte Rauchabzugzentrale. Diese fährt eine vertikal eingebaute Rauchabzugjalousie (Bild 4) über einen 24-V-Motor in die geöffnete Stellung, so dass der Brandrauch sicher abgeführt wird. Als Alternative zur Jalousie lässt sich eine zweischalige Lichtkuppel mit wärmegedämmtem Aufsatzkranz zur Entrauchung einsetzen, betätigt über einen 24-V-Kettenantrieb. Im Normalfall ist die Jalousie geschlossen. Ihre wärmegedämmten Glaseinsätze sorgen bei Bedarf auch für Belichtung. Für die Entlüftung kann das Zentralgerät über einen manuellen Schlüssellüftertaster angesteuert werden, d.h. das Zentralgerät öffnet bzw. schließt im Lüftungsmodus Jalousie oder Lichtkuppel. Die nach DIN EN geforderte Brandfallsteuerung macht diese Rauchabzugsysteme, die sich sowohl für Neubauten als auch für die Nachrüstung eignen, somit im Brandfall zum Lebensretter. Darüber hinaus lässt sich damit erheblich Energie sparen und damit die Energieeffizienz von Gebäuden erhöhen und so zudem den Wert des Objektes steigern. Brandschutz hat also viele Facetten. Quelle: BTR Hamburg de 15-16/

62 Gebäudetechnik Solarbranche glänzt mit Innovationen (1) Neue PV-Module und Wechselrichter auf der Intersolar 2006 Roland Lüders Starkes Wachstum und eine ungetrübte Euphorie kennzeichnet die Solarbranche. Die Fachmesse Intersolar war auch in diesem Jahr von dieser Dynamik getrieben und konnte den Fachbesuchern aus dem In- und Ausland zahlreiche interesssante Neuheiten präsentieren. Mehr als Besucher wurden in diesem Jahr an den drei Messetagen gezählt. Die Intersolar zeigte auch dieses Jahr die aktuellen Trends der Solarbranche auf: Nach wie vor herrscht in der Photovoltaik Siliziumknappheit. Die Unternehmen reagieren darauf. Sie wenden rohstoffsparende Techniken an und werden, so der Bundesverband Solarwirtschaft e.v. (BSW) in Deutschland rund 500 Mio. in den Aufbau von über zehn neuen Fertigungslinien im Bereich Dünnschichttechnologie investieren. Dies sorgte auf der Intersolar für Gesprächsstoff. Auch die Solarthermie weist einen Trend vor: Dieses Jahr wird ein Marktwachstum von über 30% erwartet. Suche nach neuem Standort Auch wenn Freiburg eng mit der erfolgreichen Entwicklung der deutschen Photovoltaikbranche verbunden ist, kann der Standort das massive Wachstum der Intersolar nicht mehr verkraften. Neben den Defiziten, die Freiburg bei der Verkehrsanbindung und der touristischen Infrastruktur hat, führen vor allem die Platzverhältnisse auf der Messe Freiburg zu Engpässen. Die Stände der Aussteller waren auch in diesem Jahr vielfach zu klein dimensioniert. Die Besucher drängten sich daher in den Gängen und mussten längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Veranstalter planen wohl nun für das Jahr 2008 einen Umzug der Messe. Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders, Redaktion»de«Quelle: Conergy Bild 1: Designstudie eines solarbetriebenen Autos der Zukunft Vorschläge für einen neuen Standort gibt es bereits einige. Neben Frankfurt oder München ist wohl auch Stuttgart mit seinem neuen Messegelände ein möglicher Kandidat. Sehr positiv war das Echo vieler Aussteller auf den Standort Leipzig. Hier gibt es eine sehr moderne und großzügige Infrastruktur und klare Kostenvorteile für Besucher und Aussteller. Hinzu kommt die starke Verwurzelung der PV-Branche im Osten Deutschlands. Schließlich ist ein Großteil der deutschen Modulproduktion hier inzwischen konzentriert. Bild 2: Stringwechselrichter für den Anschluss von Dünnschichtmodulen Visionen für eine sonnige Zukunft Die Photovoltaik wäre ohne ihre Visionäre nicht da, wo sie heute steht. Pioniere haben mit ihren Ideen diese Branche geprägt und ihr Engagement für alternative Energien zahlt sich heute aus. Doch die Möglichkeiten der solaren Stromerzeugung sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Zwei visionäre Projekte, welche auf der Intersolar vorgestellt wurden, sind hierfür eine Beleg. So stellten Sharp und Swarovski auf der Intersolar 2006 das»swarovski Crystal Aerospace«vor (Bild 1). Im Mittelpunkt der vom britischen Designer Ross Lovegrove entwickelten Designstudie eines solarbetriebenen Concept Cars steht die Außenhülle des Autos, bestehend aus 1000 Solarzellen mit je einem eigens angefertigten Swarovski-Kristall in der Mitte. Neben dem gestalterischen Aspekt soll der Kristall das eintreffende Licht verstärken und so die Energieausbeute der polykristallinen Solarzelle erhöhen.»das,swarovski Crystal Aerospace kombiniert modernste Solartechnologie von heute mit innovativem Design von morgen. Es zeigt, dass man mit Solarzellen gestalten kann.«, meint hierzu Frank Bolten, Geschäftsführer von Sharp Electronics Germany/ Austria.»Solarenergie ist die erneuerbare Energie der Zukunft. Ob als Solarstromanlage auf dem Dach oder zukünftig auf Autos, Flugzeugen und Textilien: Wie der Crystal Aerospace zeigt, sind die Technologie und die Mög- Quelle: Sharp 66 de 15-16/2006

63 Gebäudetechnik lichkeiten für eine vielfältige Nutzung der Sonnenenergie bereits da. Ein großes Potenzial, das nur richtig genutzt werden muss.«, so Bolten weiter. R. Lovegrove entwickelte den stromlinienförmigen Crystal Aerospace für den»swarovski Crystal Palace«. Jedes Jahr beauftragt Swarovski ausgewählte Künstler und Designer, neue Ideen für die Integration und Kombination von Kristallen in zeitgenössische Lichttechnologien zu entwickeln und diese in Kunst- und Designobjekte umzusetzen. Ein weiteres visionäres Projekt ist das Solarflugzeug»SolarImpulse«. Damit will der Abenteurer Bertrand Piccard allein mit der Energie der Sonne in rund 20 Tagen um die Welt fliegen. Hierfür wird er weder Kerosin verbrauchen, noch werden Abgase produziert.»viele Menschen befürchten, dass ihre Mobilität durch erneuerbare Energien eingeschränkt wird«, bedauert Piccard, der bereits 1999 als erster Mensch mit einem Heißluftballon non-stop um die Welt flog.»wir werden das Gegenteil beweisen.«solarimpulse dient als Symbol, um die Öffentlichkeit für erneuerbare Energien zu begeistern. Außerdem soll es die Technologie Solarzellen, Energiemanagement und Speicher voranbringen. Die Machbarkeit des Projekts wurde bereits in einer Studie bewiesen. Derzeit wird der Prototyp entwickelt; in zwei Jahren soll er fliegen. Die Erdumrundung ist für Mai 2011 geplant. SolarImpulse ist das erste bemannte Solarflugzeug, das über Nacht in der Luft bleiben soll.»der Nachtflug ist der limitierende Faktor. Der Erfolg des Projekts hängt von der Energieoptimierung und der Gewichtsreduktion ab«, erläutert SolarImpulse-Pilot André Borschberg. Hierbei helfen auch Sponsoren.»Wir unterstützen das Projekt SolarImpulse nicht nur finanziell, sondern vor allem mit Know-how, indem wir unsere Wechselrichtertechnologie auf die solare Luftfahrt übertragen«, erklärt hierzu Sputnik-Geschäftsleiter Christoph von Bergen auf der Intersolar Dünnschicht-Module im Kommen Für die Produktion von Dünnschicht-Modulen wird weniger Silizium benötigt. Vom Ausbau der Fertigungskapazitäten in diesem Bereich soll die immer noch bestehenden Lieferengpässe bei PV-Modulen reduzieren. Verschiedene Großhändler haben sich durch langfristige Lieferverträge u. a. die Dünnschichtmodule von First Solar gesichert. Die Solarmodule der Serie FS von First Solar sind für den Einsatz in großen netzgekoppelten Solarstromanlagen ausgelegt und werden von führenden Projektentwicklern aus der Solarbranche in kommerziellen Photovoltaikprojekten eingesetzt. First Solar hat den Grundstein für die Errichtung einer Anlage zur Herstellung von Dünnschichtmodulen in Frankfurt (Oder) gelegt. Bei Fertigstellung wird die Anlage über eine nominale Kapazität von 100MW verfügen und 400 Menschen beschäftigen. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt 115Mio.. Die Produktion wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2007 beginnen. de 15-16/

64 Gebäudetechnik Kyocera will durch die Verwendung von 3-Bus-Bar-Zellen die Leistungsfähigkeit seiner Photovoltaikmodule steigern. Auf Basis der neuen Zellen wurden die drei Module(130Wp, 175Wp und 200Wp) mit über 16% Zellwirkungsgrad entwickelt. Im Gegensatz zu 2-Bus-Bar-Lösungen können durch eine verbesserte Zellkontaktierung die elektrischen Verluste spürbar verringert, höhere Ströme und noch bessere Wirkungsgrade erzielt werden, was konkret mehr Leistung bei gleicher Modulfläche bedeutet. Bereits 2004 wurde mit der Technik ein Zellwirkungsgrad von 17,7% für polykristalline Zellen für den allgemeinen Markt erzielt. Planern und Betreiber von Photovoltaikanlagen können nun den Wirkungsgrad einer Anlage steigern ohne die Modulgröße bzw. Anzahl zu verändern und dies bei gleichem Wp-Preis. Besonders für Photovoltaik-Großanlagen ergeben sich auf dieser Basis ganz neue Möglichkeiten der Anlagendimensionierung. Quelle: Fronius Bild 3: Inselwechselrichter für den Parallelbetrieb von bis zu 15 Geräten Neue Wechselrichter Eine neue Generation trafoloser Stringwechselrichter stellte Conergy vor. Kern der IPG-Serie (Bild 2) bildet»balanced Mode Technology«(BMT). Mit diesem patentierten Schaltprinzip die hohen Personenschutzanforderungen für Hausinstallationen erfüllt und spezielle Solarmodule, wie z. B. Dünnschichtzellen angeschlossen werden. Der Wirkungsgrad reicht bis zu 96,7% werden Jahr für Jahr höchste Solarerträge ermöglicht. Eine strukturierte Anordnung und Gestaltung aller Bedienelemente ermöglichen eine intuitive Anwendung. Das große und beleuchtete integrierte Touch- Display gibt Aufschluss über den Betriebszustand und die Effizienz der Solaranlage. Tagesaktuelle Daten sowie Erträge der letzten sieben Tage werden direkt über ein Display angezeigt. Fronius stellte seine neue Geräteserie für netzunabhängige PV-Systeme vor. Der Inselwechselrichter»Fronius IS«(Bild 3) lässt sich parallel schalten und verfügt über ein Grafikdisplay. Bei erhöhtem Strombedarf können in maximal drei Phasen bis zu fünf Wechselrichter (pro Phase) parallel geschaltet werden. So lassen sich bis zu 15 IS- Geräte in einer Anlage zusammenschalten. Der ursprüngliche Aufbau lässt sich jederzeit durch die Installation zusätzlicher Wechselrichter erweitern. (Fortsetzung folgt)

65 Informationstechnik Steckgesichter Steckertechniken für Industrie-, Büro- und Heimnetze Sigurd Schobert In der Netzwerktechnik für Industrie, Büro- und Heimverkabelung kommen unterschiedliche Steckertypen zum Einsatz. Eine immer größere Bedeutung neben den Industrieanwendungen erlangen die Heimvernetzungen. Hier erhalten Sie einen Einblick in ein paar typische Techniken. Auf den Messen der CeBit sowie der Industriemesse in Hannover, der light + buildung sowie der Anga Cable, stellten Hersteller von passiven Komponenten ihre Verkabelungsund die dazu passenden Stecksysteme vor. Dabei lassen sich die Systeme teils für Industrie-, Büro- und Heimnetzanwendungen einsetzen. Insbesondere in der Heimnetzverkabelung haben die Koax-Stecktechniken durch die DVB-Technik (digitale Empfangstechnik) an Bedeutung gewonnen. Industriesteckverbinder Seit einigen Jahren ist im Bereich der Feldbusmodule ein Industriestandard in der Anschlusstechnik entstanden. Für die Energieversorgung wird der 7/8-Zoll- Steckverbinder eingesetzt, beim Feldbusanschluss vertraut man auf M12 in der b-codierung. Für diese Anwendung bietet die Firma Murrelektronik ein umfangreiches Programm an fertig konfektionierten und vorgeprüften Verbindungsleitungen an. Kunden, die Ihre Stecker bei der Installation von großen Anlagen vor Ort selbst konfektionieren müssen, stand bisher allerdings nur der aufwändige Weg über einen Schraub- bzw. Lötsteckverbinder zur Verfügung. Murrelektronik bietet ab sofort 7/8- Zoll- und M12-b-codierte Rundsteckverbinder in Schneidklemmtechnik (IDC) an (Bild 1). Diese Technologie erlaubt ein schnelles fehlerfreies Anschließen. Man entfernt lediglich den Außenmantel der Leitung und steckt die Adern in farblich codierte Kammern und schraubt danach Sigurd Schobert, Redaktion»de«Quelle: Murrelectronic Bild 1: M12-b-codierter Rundsteckverbinder in bewährter Schneidklemmtechnik den Stecker zusammen der Anschluss ist sicher hergestellt. Koaxiale Verbindungen Mit dem neuen F-Stecker von Ideal (Bild 2) kann der Elektroinstallateur ohne großen Aufwand ein Antennenkabel abschließen. Die Montage basiert auf einem patentierten Design mit einer Selbstverriegelung: Der F-Stecker wird einfach auf das Koaxkabel aufgesteckt, und schon ist die Montage abgeschlossen. Die hohe HF-Dichtigkeit hält die Signalverluste gering. Einsetzbar ist diese Technik im Innenbereich von Wohnräumen sowie Gebäuden. In nur zwei Arbeitsschritten mit dem neuen Abisolierwerkzeug von Ideal (Bild 2) bereitet man die Koaxialkabel vor. Zu Hilfe nehmen kann man auch den Koax-Steckschlüssel für F- und BNC-Stecker (Bild 3 und 4). Der Koax-Steckschlüssel vereinfacht die Montage der F-Stecker auf das Koaxkabel. Dieser lässt sich für Press- und sowie hexagonal gecrimpte Stecker einsetzen. Das Design der Fassung erlaubt die Aufnahme von BNC, TNC und diversen F- Stecker-Ausführungen. Ebenso vereinfacht dieses Werkzeug eine Demontage von Steckern. Auffällig ist der komfortable, härtegeprüfte, gegen Chemikalien beständige Handgriff. Bild 3: Der Koax-Steckschlüssel für F- und BNC- Stecker Quelle: Ideal Bild 2: PushOn-F-Stecker und Abisolierwerkzeug Lösung mit Systemeinsätzen AMP CO Plus unterscheidet sich grundsätzlich von den auf dem Markt befindlichen Standardverkabelungssystemen. Das Kabel wird auf einen so genannten Randsteckverbinder (Shielded Edge Connector SEC) aufgelegt (Bild 5), der eine universelle Schnittstelle nach außen darstellt. Erst ein anschließend aufgesteckter Adaptereinsatz entscheidet, welches Steckgesicht für welche Applikation zum Einsatz kommt (Bild 6). 10 Gigabit Ethernet über Kupfer Welche Potenziale in diesem System stecken, zeigt die aktuelle Entwicklung von IEEE. Dabei werden verschiedene Definitionen von 10Gigabit Ethernet über Kupferkabel diskutiert bzw. definiert. Die heutigen Linkklassen müssen daher erweitert werden, da die benötigte Bandbreite ca. 500MHz betragen wird. Zur Zeit gelten folgende Definitionen : Bild 4: F-Stecker-Aufnahme erleichtert die Installation von CATV-Steckern auf Koaxkabeln Quelle: Ideal Quelle: Ideal 70 de 15-16/2006

66 Informationstechnik Quelle: Tyco Electronics Bild 5: Randsteckverbinder Quelle: Tyco Electronics Link dass E, 500MHz Link dass F, 1000MHz Eine weitere kritische Größe stellt das Nebensprechen ANEXT dar. Dabei handelt es sich um das Übersprechen zwischen den fremden Kabeln und deren- Komponenten eine weitere Störgröße, die berücksichtigt werden muß. Auch äußere Einflüsse müssen stärker den je unterdrückt werden. AMP-Netconnect hat daher sein AMP-CO-System von den international anerkannten Delta Labs in Dänemark auf den aktuellen Draft der Linkklasse E bis 625MHz testen lassen. Heimvernetzung Homeway bietet insbesonderde für den Bereich der Heimvernetzung ein modulares System an. Die Anschlussdose wird an das Homeway-Kabel nach Montageanweisung angeschlossen. Der Hersteller weist darauf hin: Die Benutzung von anderen Kabeltypen oder Einzelkabeln wird ausdrücklich nicht empfohlen, da diese in der Regel mechanisch inkompatibel zu den Homeway-Anschlusskomponenten sind. Es sind Standardschalterdosen mit mindestens 60mm Tiefe einzusetzen, empfohlen wird die Benutzung der Elektronikdose der Firma Kaiser, um Bild 6: AMP-CO-Plus-System; ein Link (Kabel) für 1200MHz-Kabel und verschiedene Systemeinsätze für die Klassen D, E, F und G Bild 7: Das modulare System von Homeway, bestückt mit verschiedenen Einsätzen für TV- und Datenanwendungen Kabelüberlängen optimal unterbringen zu können und die Biegeradien vorschriftsmäßig einzuhalten. Bis dahin ist die Dose noch Undefiniert. Nun kann für jede Dose entschieden werden, ob sie benutzt wird oder vorerst als Reserve für spätere Anwendungen in der Wand verbleibt. Nur Dosen in Betrieb müssen mit Einsätzen bestückt werden, so ergeben sich zusätzliche Einspareffekte. Jede Anschlussdose kann im oberen Teil einen Einsatz für Fernsehen und Radioempfang aufnehmen (Bild 7). Weiterhin trägt der untere Teil ein Modul, das zwei Kommunikationsdienste (analoges Telefon, ISDN oder PC- Netzwerkanschluss) gleichzeitig und unabhängig voneinander zur Verfügung stellt. Zu jeder Einsatzkombination gibt es die passende Zentralplatte, welche die Dose nach außen abdeckt. Die Farbe der Platten ist reinweiß ähnlich RAL9010. Die Zentralplatten haben die Standardmaße von 50 x 50mm und passen so in die Programme sämtlicher Schalterhersteller. Jeder dieser Hersteller kann mit Zwischenrahmen auf dieses Maß anpassen. Bei jeder Zentralplatte sind im Auslieferzustand zwei Blindstopfen enthalten, welche die beiden Öffnungen für das TV-Modul abdecken können, sollte kein TV-Modul im Einsatz sein. Modulträger, die komplett unbestückt sind, werden mit einer Blindplatte abgedeckt. So bleiben sie vor Verschmutzung geschützt und können zu jedem beliebigen Zeitpunkt ihrer späteren Funktion zugeführt werden. de 15-16/ Quelle: Homeway

67 Informationstechnik Heimnetzwerke in der Praxis Multimediaverkabelung in Wohnhäusern wird zur Routine mit mehr Flexibilität und Komfort Michael Flögel Das Multimediazeitalter geht für Verbraucher jetzt erst richtig los. Die Telefon- und Kabelgesellschaften starten mit den Triple-Play-Angeboten. Vom Hausanschluss bis in jedes Zimmer wird eine leistungsfähige Verkabelung benötigt, damit Internetzugang, Telefon, Multimedia-PC, Plasmafernseher, DVD-Rekorder, Gebäudetechnik und vieles mehr optimal miteinander vernetzt werden können. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern bereits gelebte Installationspraxis auf der Basis der ISO für die strukturierte Heimverkabelung. Mit Multimediadose und Homewiringsystem stellt R&M den Elektroinstallateuren die geeignete modulare Plattform zur Verfügung. In ganz Europa ist sie bereits im Einsatz. Hier einige Beispiele. Quartier Apotekaren in Nynäshamn Michael Flögel, Reichle & De-Massari GmbH (CH) Alle Medien aus einer Dose: Die Multimediadose macht s möglich und sorgt im Verbund mit Kommunikationsverteiler und Sternverkabelung für eine komfortable Vernetzung vom Keller bis zum Kinderzimmer Bild 1: Im Kommunikationsverteiler laufen alle Fäden des Homewiringsystems zusammen. Mit wenigen Handgriffen können auch versierte Laien ihr Multimedianetzwerk ganz nach Bedarf einrichten oder umrüsten Eine neue Wohnanlage im Apotekaren- Quartier von Nynäshamn bei Stockholm (Schweden) setzt Maßstäbe für das digitale Wohnen mit Breitbandanschluss. Die Multimediadosen und die individuell bestückbaren Patchpanels in den Kommunikationsverteilern (Bild 1) erstaunten die frisch eingezogenen Bewohner. Jede Familie kann damit nach Belieben Verbindungen zwischen den unterschiedlichsten Geräten und Anschlussstellen routen. Das Wohnbauunternehmen NCC, Projektträger der Apotekarenanlage, hatte ursprünglich drei verschiedene Installationsschritte vorgesehen, um die angestrebte und auf dem schwedischen Markt besonders beachtete Multimediainfrastruktur realisieren zu können. Alle Räume, auch Gänge und Küchen der m 2 großen Wohnungen, erhielten mindestens eine Multimediadose. Die farbcodierten, kindersicheren Anschlusslösungen im eleganten Design (Bild 2) passten ideal zur funktionalen Architektur dieser Siedlung. Flexibles Eigenheim in Hofheim Maximale Flexibilität bei der Nutzung von Anschlussdosen für Medien, Computer und Telekommunikation in allen Räumen. Das war die Wunschvorstellung von Familie Hubert für ihre Doppelhaushälfte in Hofheim bei Frankfurt. Bei Baubeginn gab es noch keine konkreten Vorstellungen von der späteren Einrichtung. Anke Hubert hat Freude am Gestalten und das bedeutet, dass sie öfter Möbel und Accessoires umstellt, Stereoanlage und Fernseher verrückt. Als Spezialistin für Arbeitssicherheit achtet sie auch in den eigenen vier Wänden darauf, typische Stolperfallen und Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Telefon-, Antennen- und Computerkabel kreuz und quer über den Boden zu ziehen, das kommt für sie nicht infrage. Jörg Hubert ist selbstständiger Immobilien- und Hausverwalter und will sein Unternehmen auch von zu Hause aus führen. Er hält sich Optionen offen 72 de 15-16/2006

68 Informationstechnik Bild 2: Digital Lifestyle passend dazu gibt es die Multimediadose in verschiedenen Designs, Accessoire-Lösungen und Schalterprogrammen, die zu einer modernen, funktionalen Innenarchitektur passen für verschiedene Räume, denn das Geschäft kann sich schnell entwickeln. Die Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen. Langfristige Flexibilität und praktischer Nutzwert der Installation sowie Sicherheitsfragen hatten daher hohe Priorität. Solarhaus Plexus in Winterthur Optimale Gebäudenutzung, maximale Ressourcenschonung, hoher Wohnkomfort und Multimediaversorgung forderte der Bauherr in der Siedlung Solarhaus Plexus in Winterthur (Schweiz). Die Solarhaussiedlung war schon im Bau, als Architekt Giovanni Cerfeda über die Vorteile einer strukturierten Heimverkabelung las. Anfangs hatte man die Infrastrukturen für Telekommunikation und Kabelfernsehen noch getrennt geplant. Mit dem Thema Sterntopologie war man bereits vertraut, denn sie war auch bei der Elektroinstallation angewendet worden, um im Verbund mit Netzfreischaltung die Belastung durch elektromagnetische Felder zu minimieren. Bild 3: Bei Familie Baum in Zug steht die Multimediadose überall zur Verfügung Architekt Cerfeda und sein Unternehmen, die Ecobauhaus AG, reduzierten durch Verwendung des Homewiringsystems von R& M den Planungsaufwand für die Kommunikations- und Medienverkabelung deutlich. Ein typisches Problem bei Neubauten und Modernisierungen sind die Änderungswünsche kurz vor Einzug der Käufer bzw. Mieter. Dosen müssen versetzt oder hinzugefügt werden, mal wird ein zusätzlicher Kabelfernsehanschluss gefordert, dann wieder die Vorbereitung einer Videoüberwachung oder eines Computernetzwerks. Für Bauträger o- der Immobilienanbieter entstehen Mehrkosten. Mit ausreichend platzierten Multimediadosen war die Ecobauhaus AG dieses Problem los. Alle Medienanschlüsse stehen flächendeckend zur Verfügung und die Bewohner der Solarhäuser können sie individuell nutzen. Bei Änderungswünschen müssen sie nur ein paar Kabel umstecken. Futurelife in Hünenberg Wohnen in der Zukunft aber bitte ohne Experimente, sondern mit heute funktionierender Technik. Diese Vision hat Familie Steiner im Wohnprojekt Futurelife in Hünenberg (Schweiz) verwirklicht. Mit dem Homewiringsystem kann sie alle Netzwerke im Haus per Plug & Play selbst verwalten. Wenn PC, Videobeamer und DVD-Rekorder den Standort wechseln oder miteinander vernetzt werden sollen, genügt es, im Kommunikationsverteiler ein paar Kabel um- oder einzustecken und die Geräte mit den jeweils in der Nähe befindlichen Multimediadosen zu verbinden. Aus dem Extended-Office-Cabling- Sortiment von R& M stammen die Farbtupfer auf den Tischen der Familie Steiner. Es handelt sich um Designer- Deskboxen, die Strom- und Datenanschlüsse kompakt, geschützt und unmittelbar in der Nähe der Verbraucher zum Beispiel beim Laptop bereitstellen. Der Vorteil der Deskboxen: Man muss nicht mehr auf den Boden knien und zur Wanddose krabbeln, um Anschlüsse einzustecken oder Stecker zu ziehen. Alle Buchsen sind bereits auf dem Tisch. Die Zuleitungen liegen geschützt, aber dennoch gut zugänglich in einem Flexkanal. Projekt Herti6 in Zug Eine Multimediaverkabelung in der Wohnung dient der ganzen Familie. Das haben Erna und Thomas Baum und ihre Söhne erfahren. Sie sind in die moderne Wohnanlage Herti6 in Zug (Schweiz) eingezogen und haben ihre Räume von Anfang an mit dem Homewiringsystem von R& M ausstatten lassen. Rund 500m Koax- und Kat.-5e-Kabel wurden in der Fünfzimmerwohnung verlegt. Familienvater Thomas Baum forderte Anschlüsse für alle wichtigen Medien in jedem Raum inklusive Kinderzimmer (Bild 3). Nach einer Vergleichsrechnung stand der Investition nichts im Wege. Entscheidend war die Frage, ob der Elektroinstallateur das System beherrschen würde. Auch diese Hürde nahmen Familie Baum und die beteiligten Partner (Bild 4). Dann ging Thomas Baum ans Werk. Er beschaffte einen ADSL-Router mit Switch, um für die ganze Wohnung Breitbandinternet bereitstellen zu können. Ein netzwerkfähiger Drucker kam ins Haus.»Ob ich im Homeoffice arbeite, im Wohnzimmer oder auf dem Balkon... überall habe ich Netzwerkzugang«, freut sich Thomas Baum. de 15-16/

69 Informationstechnik digitalen Infrastrukturen sowie der Wunsch von Kunden nach komfortablen, anpassungsfähigen und zukunftssicheren Verkabelungslösungen veranlassten Preisner zur Weiterentwicklung des Angebots, das sich auf das Homewiringsortiment von R&M stützt. Fazit Bild 4: Die Multimediadose: komfortable Montage durch tangentiale Kabelführung, werkzeugfreie Aufschaltung und modulare Nutzung Multimediawohnhaus in Köngen In Köngen bei Stuttgart plante die Firma Preisner Kommunikationstechnik GmbH zusammen mit einem Bauherrn ein Einfamilienhaus mit Multimediaanlage. Über Satellitenreceiver mit UKW-Einspeisung, DSL und ISDN empfängt das Haus die gewünschten Broadcastingdienste. Diese laufen zentral im Kommunikationsverteiler zusammen und werden über eine leistungsfähige Sternverkabelung an die Multimediadosen in allen Zimmern verteilt. Preisner ist Lieferant von Antennenanlagen und setzt neuerdings verstärkt Akzente mit multimedialen Heimnetzwerken. Die aktuelle Nachfrage, der Bedarf an Bandbreite und Die Praxis zeigt, dass man eine Multimedia-Heimverkabelung heute effizient und wirtschaftlich installieren kann. Eine Nachfrage entsteht sowohl bei Neubauten, als auch zunehmend durch Nachrüstungs- und Renovierungsbedarf. Immobilien erfahren durch ein Homewiringsystem eine deutliche Aufwertung.

70 Automatisierungstechnik Automatisierungstechnik nach internationaler Norm programmieren (14) Grundlagen der Ablaufsprache (AS) Teil 2 Ulrich Becker In Folge 13 haben wir in die Ablaufsprache für Ablaufsteuerungen eingeführt. Mit dieser Sprache kann man komfortabel Schrittketten, Transitionen und Aktionen programmieren. Zuletzt haben wir Abläufe von Funktionen des Bandes am Trainungsrack unter Verwendung einfacher Schritte programmiert. Die gleiche Aufgabe soll nun in Folge 14 unter Verwendung von IEC-Schritten gelöst werden. Bild 80: Ablaufsteuerung des Verteilerbandes mit IEC- Schritten und zugehörigen Transitionen Das Bild 74 in Folge 13 stellt die Aufgabe»Ablaufsteuerung Verteilerband «vor und Bild 75 zeigt nachfolgend mit einfachen Schritten die Lösung. Bild 80 der vorliegenden Folge zeigt nun die Bearbeitung der gleichen Aufgabe unter Verwendung von IEC-Schritten anstelle einfacher Schritte. Ablaufsteuerung des Verteilerbandes mit IEC-Schritten Die Transitionen sind dieselben wie die der Lösung mit einfachen Schritten. Dagegen gestaltet sich das Programmieren der Aktionen durch Einsatz der Qualifier bedeutend einfacher. Lediglich zwei Aktionen muss man programmieren. Zu erkennen ist auch, dass kein Timer für die Wartezeit berücksichtigt werden muss. Diese Aufgabe übernimmt allein der Qualifier»D«. Da ein Rücksprung zum Initialschritt unumgänglich ist und dieser Schritt mit keinen Aktionen assoziert werden kann, wurde ein mit der Transition TRUE direkt aktivierter Schritt»Bereitschaft«nachgeschaltet. Dr. Ulrich Becker, Fachzentrum Automatisierungstechnik und vernetzte Systeme, BTZ Rohr-Kloster, HWK Südthüringen ulrich.becker@btz-rohr.de Fortsetzung aus»de«13-14/2006, S.60 ff. Bild 81: Prinzip der Nutzung von SFC-Flags zur Steuerung der Schrittkette de 15-16/

71 Automatisierungstechnik ERGÄNZENDE BESTIMMUNGSZEICHEN IN GRAPH 7 S1: Schritt wird aktiviert S0: Schritt wird deaktiviert V1: Überwachungsfehler tritt auf (Störung) V0: Überwachungsfehler ist behoben (keine Störung) L0: Verriegelungsbedingung kommt L1: Verriegelungsbedingung geht (z.b. Störung) C: Verriegelungsbedingung ist erfüllt Bild 82: Abschnitt einer Schrittkette in der Ablaufsprache Graph 7, siehe auch dazu Kasten Ergänzende Bestimmungszeichen in Graph 7 Standardaktionen nach Graph 7 Kurzeichen Bedeutung Erläuterung N Nicht gesetzt Aktion wird ausgeführt, solange der Schritt aktiv ist S Setzen (Gespeichert) Wird der Schritt aktiv, so wird diese Aktion gesetzt und bleibt aktiv bis zu ihrem Rücksetzen R Rücksetzen Wird der Schritt aktiv, so wird diese Aktion zurückgesetzt D Einschaltverzögert (Delay) Die Aktion wird eine programmierte Zeit nach Aktivierung des Schrittes ausgeführt L Zeitbegrenzt (Limited) Ist der Schritt aktiv, so wird die Aktion für eine programmierte Zeit ausgeführt CAL Aufruf einer POE Solange der Schritt aktiv ist, wird eine POE ausgeführt. Tabelle 14: Die Standardaktionen nach Graph 7 Dieser schaltet aufgabengemäß die LED»H1«ein. Die Ablaufsprache ist eine sehr mächtige Sprache, von der mit dieser Aufgabe hier nur wenige Grundlagen vermittelt werden konnten. Eine weitergehende Auseinandersetzung mit AS für die Lösung vieler Probleme der Automatisierungstechnik zeigt dann ihren großem Vorteil. Allein die Organisation der Einsprünge in bestimmte Schritte, ohne Endlosschleifen entstehen zu lassen, erfordert bei herkömmlicher Programmierung viel Überlegung. Sehr hilfreich sind auch SFC-Flags, welche durch die Bibliothek»lecsfc.lib«für die Steuerung und Überwachung einer Schrittkette bereitgestellt werden. Bild 81 zeigt beispielhaft die Verwendung nachfolgender ausgewählter AS_Flags: SFCInit: Initialisierung der Schrittkette: Die Kette wird auf den Initialschritt zurückgesetzt, dieser jedoch nicht abgearbeitet SFCReset: wie SFCInit, jedoch wird der Initialschritt bearbeitet SFCPause: Die Abarbeitung der Kette wird unterbrochen. Die Flags werden jeweils mit dem Wert TRUE wirksam. Bild 81 zeigt, dass solche SFC-Flags auch als Parameter vom Typ VAR_INPUT im Ablaufbaustein zu deklarieren sind. Beim Aufruf des Ablaufbausteins in der POE PLC_PRG sind dann konkrete Eingangssignale anzuschalten. Im Beispiel sind dies Taster vom Trainingsrack und Verteilerband. Die Nutzung solcher Funktionen erfordert einige Übung, weil man sich stets Recherschaft ablegen muss, wie nach Unterbrechung oder Abbruch der weitere Ablauf der Kette erfolgen soll. So muss im Beispiel geprüft werden, wie das Rücksetzen des Zählers der Pendelbewegungen bei Abbruch des regulären Verlaufs erfolgen soll. Ohne Änderung der AS würde man beim Start nach Abbruch der Zähler von falschen Werten ausgehen. An dieser Stelle bewahrheitet sich erneut, dass der ungestörte Ablauf einer Kette der einfache Fall ist, während die Gestaltung der Randbedingungen für Einstieg in und Ausstieg aus einer Schrittkette durchaus mehr Überlegungen erfordern. Ablaufsprache Graph 7 Das in Step 7 Professional integrierte Tool Graph 7 ermöglicht die Anwendung der Ablaufsprache in Automatisierungssystemen Simatic S7. Viele besondere Details machen das Tool sehr komfortabel. Die Ablaufsprache Graph 7 kann nur in Step7-Funktionsbausteinen angewendet werden und die Daten werden im zugehörigen Instanzdatenbaustein verwaltet. Zusätzlich werden Systemfunktionen aktiviert. Beim Aufruf des Funktionsbausteins stehen dann eine Vielzahl nützlicher Parameter zur Verfügung. Diese kann man mit SFC- Flags vergleichen. Beispielsweise lässt sich mit einem dieser Parameter die Schrittkette wie gezeigt auf den Initialschritt zurückgesetzen. Graph 7 verwendet IEC-Schritte. Die Qualifier sind eher begrenzt (Tabelle 14), erfüllen aber typische Anforderungen. Mit dem speziellen Qualifier CAL können aktive Schritte ohne zusätzliche Anweisungen andere Bausteine aufrufen. 76 de 15-16/2006

72 Automatisierungstechnik Bild 83: Programme Interlock und Supervision von Schritt S3 Von besonderem Wert aber sind die Möglichkeiten, Aktionen ereignisabhängig zu gestalten. Hierzu werden die Qualifier ergänzt mit den Kennzeichen»S«(Schritt),»V«(Supervision) und»l«sowie»c«(interlock bzw. Condition). Mit»Interlock«verriegelt man die Schritte. Ein programmierter Interlock kennzeichnet das Schrittsymbol mit»c«. Die Operationen der Aktionen werden ebenfall mit»c«ergänzt. Die Programmierung einer Supervision bewirkt eine Schrittüberwachung, beispielsweise seiner Zeitdauer. Überwachte Schritte kennzeichnet das System mit»v«. Bild 82 zeigt einen Abschnitt einer Graph-7-Schrittkette, bei der solche ereignisabhängige Aktionen eingesetzt wurden. Schritt S3 wurde mit Interlock und Supervision ausgestattet. Weiter erscheint an Aktionen das Bestimmungszeichen»S«. Wird Schritt S3 aktiv, so bewirkt»s1«, dass ein Teilezähler um eine Einheit hochgezählt wird. Wird Schritt 2 aktiv, so wird dieser Zähler zurückgesetzt. Um die Programmierung des Zählers selbst braucht man sich ebensowenig zu kümmern wie etwa um die Programmierung eines Timers für die zeitliche Schrittüberwachung. Alle diese Aufgaben übernehmen die im Bild gezeigten Aktionen der IEC-Schritte. Supervision und Interlock werden in der Darstellung»Einzelschritt«programmiert (Bild 83). Graph 7 ist ein rein grafisches Tool, so dass die wenigen Programmanweisungen für Interlock und Supervision ebenfalls ausschließlich grafisch geschrieben werden. Ebenso wie die Ablaufsprache des Systems CoDeSys enthält das Tool Graph 7 viele weiterführende Details, die das Erstellen von Programmen für Maschinen- und Anlagensteuerungen bedeutend erleichtern. Dem interessierten Leser mit Kenntnissen in Step 7 wird das Einarbeiten in Graph 7 dringend empfohlen. Dies kann bereits mit der integrierten Hilfe von Graph 7 erfolgen. Diese enthält neben dem»handbuch Graph 7«in der Rubrik»Erste Schritte«eine vollständig ausgeführte Ablaufsteuerung am Beispiel einer Bohrmaschine von der Aufgabenstellug bis hin zum Lösungsprogramm. Fazit Die Ablaufsprache (AS) ist eine der sechs nach IEC zugelassenen Programmiersprachen. Sie ermöglicht sehr komfortabel das Programmieren von Abläufen in Automatisierungssystemen mit streng vorgegebener Abfolge von Zuständen. Solche Aufgaben lassen sich gut mit Schrittketten beherrschen. In den Folgen 13 und 14 wurden Grundlagen der Ablaufsprache vorgestellt. Einfache Beispiele erläuterten die Elemente Schritt, Transition und Aktion sowie die Regeln für ihren Einsatz in Schrittketten. Vorrangig bestand das Ziel, Interesse für die komfortablen Programmiermöglichkeiten der Ablaufsprache zu wecken. In der nächsten Folge werden Möglichkeiten der Vernetzung von Ethernet-Controllern und Kopplern vorgestellt und aktuelle Fragen nach der Bedeutung von Ethernet und Echtzeit-Ethernet in der Automatisierungstechnik diskutiert. (Fortsetzung folgt) de 15-16/

73 Automatisierungstechnik Software-Umgebung mit Einsparpotenzial Automatisieren mit PC Worx 5.0 und Profinet Robert Wilmes Spezielle Softwareprogramme dienen zur Parametrierung von speicherprogrammierten Bausteinen (SPS). Wir beschreiben hier am Beispiel eines Produkts von Phoenix Contact deren grundsätzliche Funktion und Möglichkeiten. In der nächsten Heftausgabe der»de«folgt dazu eine Übersicht über Programmierwerkzeuge anderer Hersteller. Die Software-Umgebung erfüllt heute nicht nur Funktionen, die früher von der Hardware wahrgenommen wurden. Die Software-Umgebung ist auch der Faktor, der das Einsparpotenzial bei Automatisierungsprojekten in Zukunft weiter erhöht. Diese Schlüsselrolle kommt im Automatisierungssystem Automationworx von Phoenix Contact der Programmierumgebung PC Worx sowie dem durchgängigen Datenaustausch über Profinet zu (siehe Kasten S.79). Einheitliche Programmierumgebung und bedienerfreundliche Editoren Alle Steuerungen von Phoenix Contact lassen sich mit der Software PC Worx programmieren (Bild 1), so dass Applikationsprogramme einfach von einem Gerät auf das andere übertragen lassen. In PC Worx wird gemäß IEC programmiert, wobei die Programmiersprachen Kontaktplan (KOP), Funktionsplan (FUP) und Anweisungsliste (AWL) sowie die komplexeren Sprachen Strukturierter Text (ST) und Ablaufsprache (AS) in der Grundausstattung des Software- Pakets enthalten sind. Programmbausteine der Grundsprachen KOP, FUP und AWL sowie ein ST-Baustein lassen Dipl.-Ing. Robert Wilmes, Produktmanager Interbus Controller und Profinet, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg sich dabei in jede andere Grundsprache umsetzen. Der Programmiervorgang vereinfacht sich durch zahlreiche Editoren für die verschiedenen Sprachen. Syntax Colouring zeigt beispielsweise Schlüsselbegriffe wie»if... THEN... ELSE«durch unterschiedliche Farbgebung in der Programmiersprache ST an, sodass die Lesbarkeit der Befehle und Variablen verbessert sowie die Übersichtlichkeit der textbasierten Programmquellcodes erhöht wird. IntelliSense vervollständigt Variablennamen sowie Struktur- und Funktionsbausteinelemente automatisch. In der PC Worx-Version 5.0 ist diese Funktion sowohl in den textbasierten als auch in den grafischen Programmiersprachen über den Variablen- Dialog verfügbar. Farbige Symbole in den grafischen Editoren zeigen deutlich, ob es sich um ein Standardmodul oder um einen vom Anwender programmierten Baustein handelt. Per Doppelklick auf den Baustein kann sowohl im Online- als auch im Offline-Modus in den Source-Code (Quellcode) gewechselt werden. Für alle Programmiersprachen zeigen umfangreiche Assistenten, so genannte»edit Wizards«, die verfügbaren Operationen für die gewählte Hardware an. Durch Internationalisierung ist die Software weltweit einsetzbar Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung müssen Engineering-Software sowie die daraus erzeugten Programme international nutzbar sein. In PC Worx kann der Anwender in alle gängigen Landessprachen wechseln. Da die Software u. a. auch die chinesische Sprache unterstützt, ist dieser Markt für Maschinenund Anlagenbauer besonders interessant (Bild 2). Bild 1: Bei der Programmierumgebung mit PC Worx zeigen sich Diagnose und E /A-Konfigurator aus einem Guss Quelle: Phoenix Contact Quelle: Phoenix Contact 78 de 15-16/2006

74 Automatisierungstechnik Quelle: Phoenix Contact Bild 2: Chinesisch ist nur eine von zahlreichen Sprachen, die von PC Worx unterstützt werden PC WORX PC Worx entstand 1996 aus der Interbus- Software CMD sowie der IEC-Programmier- Software Multiprog. In den folgenden Jahren wurde das Tool gemeinsam mit Kunden und Partnern zu einer leistungsstarken Programmierumgebung weiterentwickelt, die heute in allen industriellen Bereichen anzutreffen ist (Bild 1). Seit 2004 stellt Phoenix Contact mit der Automationworx Software Suite eine integrierte Software-Lösung zur Verfügung. Diese umfasst eine Sammlung unterschiedlicher Software-Komponenten zur Programmierung, Parametrierung und Konfiguration von Steuerungen, wobei PC Worx 5.0 das integrale Element der Suite ist. Bei allen Werkzeugen wurde großer Wert auf Durchgängigkeit und einfache Handhabung gelegt. Die Programmierung kann online erfolgen Während der Inbetriebnahme und Optimierung der Maschinen und Anlagen (für Fertigungsautomatisierung) lassen sich Änderungen mit PC Worx 5.0 online ausführen. Komplexe Verknüpfungen erweitern, Standard- und Anwender-Bausteine hinzufügen, weitere E/ A-Punkte aufnehmen sowie die Programm-Zykluszeit ändern das ist im laufenden Betrieb möglich. Der integrierte Logikanalysator wurde um die Darstellung von Struktur- und Array- Datentypen erweitert. So erhält der Anwender neben Funktionen wie Breakpoint, Step und Trace sowie der integrierten Force-Liste weitere Unterstützung bei der Suche nach zeitabhängigen Fehlern (Bild 3). de 15-16/

75 Automatisierungstechnik Profinet ist ein offenes System, in dem sowohl einfache E/ A-Teilnehmer als auch Antriebe oder komplette Feldbuslösungen parametriert und adressiert werden müssen. Dies erfolgt über die Informationen, die in der GSD- Datei (General Station Description) jedes Teilnehmers abgelegt sind. Diese Informationen werden in PC Worx direkt am Geräteknoten des Teilnehmers angezeigt und editiert. Handhabung und Parametrierung sind damit für alle Geräte identisch sowie in einem Tool vorhanden. Quelle: Phoenix Contact Bild 3: Ein flexibler Logikanalysator sowie ein Simulationsmodus sind integrale Bestandteile von PC Worx Verteilte Programmierung Mit Hilfe des Multiuser-Interfaces (Benutzerschnittstelle) lässt sich aus einem Projekt ein Server-Projekt generieren, an dem sich mehrere Anwender über ein Client-Projekt beteiligen können. Die Multiprojekt-Fähigkeit, also die Projektierung mehrerer SPSen in einem Projekt, rundet das verteilte Programmieren ab. Profinet wurde in PC Worx integriert Eine wesentliche Neuerung in PC Worx 5.0 stellt die Integration von Profinet dar. Immer mehr Steuerungen von Phoenix Contact werden um eine entsprechende Schnittstelle erweitert. In der E/ A-Konfiguration der Software wurde der Buskonfigurator um einen logischen Knoten ergänzt. Da das der Steuerung zugewiesene Profinet-E/ A-Gerät an diesem Knoten hängt, ergeben sich auf Seiten der Programmierung beim Zugriff auf ein E/ A-Datum keine Änderungen. Durch diese tiefgreifende und durchgängige Integration wird das Proxy-Konzept von Profinet optimal unterstützt, da Feldbussysteme wie Interbus direkt auf Profinet abgebildet werden. Der Anwender kann sich entscheiden, ob Signale über das Feldbussystem oder über das Ethernet-Protokoll weitergeleitet werden. Neuanlagen lassen sich in kleinen Schritten auf Profinet migrieren, während vorhandene Lösungen in das Profinet-Netzwerk integriert werden können. So werden die Investitionen der Anwender in die Feldbustechnologie geschützt. Inbetriebnahme erfolgt per Knopfdruck Damit die Inbetriebnahme vor Ort so einfach wie möglich ablaufen kann, ist sie an das bekannte Interbus-Verfahren angelehnt. Profinet-Teilnehmer können ebenso wie Interbus-Teilnehmer eingelesen werden, wobei die Taufe der Komponenten auf den Profinet-Gerätenamen automatisch im Hintergrund vorgenommen wird. Nach diesem Arbeitsschritt lässt sich das Netzwerk per Knopfdruck in Betrieb nehmen und die Infrastruktur kontrollieren. Umfassende Diagnose wurde integriert Man integrierte die Diagnose des Profinet-Systems ebenfalls direkt in PC Worx, um in der Inbetriebnahme- und Betriebsphase sofort die richtigen Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung einleiten zu können. Alle Fehlermeldungen werden mit Zeitstempel, Angabe des Fehlerorts sowie einem Fehlertext ausgegeben. Sind die Informationen in der GSD-Datei mehrsprachig angelegt, werden auch die Fehlertexte in verschiedenen Landessprachen angeboten. Zur Unterstützung bietet die Software eine Ansicht, in der die Netzwerkstruktur automatisch über Profinet-Mechanismen aus den Geräten ausgelesen und als physikalisches Netzwerk dargestellt wird (Bild 4). Gerätetausch beschleunigt Quelle: Phoenix Contact Bild 4: Unterschiedliche Diagnoseansichten in Profinet verdeutlichen die Netzwerkhierarchie Das Einlesen der Netzwerktopologie ermöglicht auch den schnellen werkzeuglosen Gerätetausch. Beim Hochlaufen des Systems liest die Steuerung selbstständig die Netzwerkstruktur ein. Versorgt man den neuen Profinet-Teilnehmer nach einem Geräteausfall am gleichen Ort mit der gleichen Kennung 80 de 15-16/2006

76 Automatisierungstechnik GLOSSAR CMD: Interbus-Software zur Programmierung von Standard- Anschaltbaugruppen Multiprog: IEC-Programmier-Software von KW-Software IEC : Normung für SPS-Programmiersprachen KOP: Kontaktplan (Programmiersprache) FUP: Funktionsplan (Programmiersprache) AWL: Anweisungsliste (Programmiersprache) ST: Strukturierter Text (komplexere Programmiersprache) AS: Ablaufsprache (Schrittketten Programmiersprache) Syntax Colouring: Schlüsselbegriffe (z. B. IF, THEN, ELSE) werden farbig markiert, um die Übersichtlichkeit innerhalb des Editors zu erhöhen IntelliSense: Eingabehilfe, z. B. beim Zugriff auf Strukturelemente Source-Code: Programmcode, Quelltext oder Quellcode Edit Wizards: Programmier-Assistent, der die Erstellung eines kompletten Projektrumpfes ermöglicht und somit einen Schnelleinstieg gewährleistet. Breakpoint: Ein Haltepunkt (engl. breakpoint) bezeichnet bei der Fehlerbereinigung die Stelle im Programm, an der das SPS-Programm anhält, sobald sie erreicht ist. Step und Trace: Nachdem die Steuerung in einen Breakpoint gelaufen ist, kann mit Hilfe der Step- und Trace- Funktion das SPS-Programm durch eine sukzessive Programmausführung (Zeile für Zeile) analysiert werden. Force-Liste: Anzeige aller geforcten (mit einem bestimmten Wert überschrieben) Variablen Profinet: Offener Industrial-Ethernet-Standard für verteilte Automatisierungssysteme. Profinet wird durch Profibus International und den Interbus Club unterstützt und ist seit 2003 Teil der Norm IEC und IEC Proxy: Repräsentant (Stellvertreter) eines Feldgerätes oder eines kompletten Feldbussystems in Profinet. Interbus: International eingesetztes Feldbussystem. Nach der Festschreibung als nationale Norm (DIN 19258) und europäische Norm (EN 50254) wurde der Interbus auch in die internationale Norm IEC aufgenommen. GSD-Datei: Die charakteristischen Kommunikationsmerkmale eines Gerätes werden in Form eines elektronischen Gerätedatenblatts in einer GSD-Datei (General Station Description) festgelegt. wieder mit Spannung, wird dieser Teilnehmer automatisch in Betrieb genommen. So vereinfacht sich der Austausch von Profinet-Geräten erheblich. Fazit PC Worx 5.0 bietet alle Funktionen zur Lösung heutiger Automatisierungsaufgaben bei kleinen dezentralen Maschinen bis hin zu weiträumig verteilten Systemen mit Interbus- und Profinet-Kommunikation. Die Profinet-Integration steht hinsichtlich der Entwicklungsschritte noch ganz am Anfang. Die heutigen Funktionen zeigen aber jetzt schon deutlich das Potenzial dieser Technologie. de 15-16/

77 Betriebsführung Nicht delegierbar: Haftung für ordnungsgemäßen Betrieb von Maschinen Alles rechtens? Folge 64 Corinna Linke In einer Behörde, die ein gewerbliches Haus zur Miete nutzt, geschieht ein Gasunfall am Notstromaggregat, der mehrere Mitarbeiter gesundheitlich gefährdet. Ein Gutachter soll die Ursache des Unfalls finden und entdeckt eine unglückliche Verkettung von Fehlern. Die Arbeit läuft in der Dienststelle einer Behörde wie gewohnt, bis mehrere Mitarbeiter einen beißenden Geruch in ihren Büros feststellen. Einige Kollegen treffen sich im Treppenhaus und suchen nach der Quelle des fauligen, schwefeligen Geruchs, der an eine Stinkbombe erinnert. Im Keller angelangt bekommen die ersten Personen starken Reizhusten und es wird ihnen übel, so dass sich die Gruppe sowie weitere Betroffene an die lokale Fachkraft für Arbeitssicherheit wenden. Diese schickt alle zum Betriebsarzt, der die meisten ins örtliche Krankenhaus einweisen lässt. Parallel dazu wird die Feuerwehr alarmiert, die das Gebäude zunächst räumt und belüftet. Später finden die Einsatzkräfte die Ursache: Eine Starterbatterie des Notstromaggregates im Keller gast aus. Ein herbeigerufener Elektroinstallateur klemmt erst einmal die Batterie ab. Einen Tag später kommt ein Gutachter, um mit der Kriminalpolizei und dem Vermieter den Schadenshergang zu ermitteln und fachlich zu bewerten. Wie der Unfall entstand Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg WAS IM PRÜFPROTO- KOLL STEHEN MUSS Ein Prüfprotokoll für einen Probelauf eines Notstromaggregats sollte gemäß DIN VDE 0100, Teil 718, Abs und BetrSichV 11 mindestens Folgendes enthalten: Bezeichnung der Anlage Datum und Uhrzeit bisherige Betriebsstunden zu Beginn und Ende des Probelaufs Ausgangsfrequenz Ausgangsspannung Belastungsstrom der drei Außenleiter Name des Prüfers Ein paar Tage vor dem Unfall erneuern zwei Mitarbeiter des beauftragten Wartungsbetriebes die Starterbatterie des Notstromaggregats. Es handelt sich um ein Provisorium, da diese Batterie eigentlich zu klein dimensioniert ist. Ein Probelauf zeigt die Funktionsbereitschaft des Aggregats, so dass die beiden Monteure wieder gehen. Für eine passende Batterie muss erst ein separater Auftrag erteilt werden. ZWEI LESERBRIEFE Zum Beitrag»Wenn der Planer Fallen stellt..., Alles rechtens? Folge 62«in»de«12/2006, S Leserbrief: Mit Interesse habe ich Ihren Artikel zur Vergabemanipulation gelesen, allein schon wegen der reißerischen Überschrift. Es ist schon erstaunlich, was Behörden und ihre Erfüllungsgehilfen so treiben. Schade, dass sich die Kollegen in diesem Fall wohl zum Büttel des Auftraggebers haben machen lassen. Schade, dass die Terminfrage als kritisches Element offensichtlich nicht Gegenstand des Bietergespräches war. Schade, dass der Bieter nicht die Aufhebung der Beauftragung erstritten hat. Schade, dass die möglicherweise vorhandenen Zusammenhänge der industriellen Mitbieter mit dem Auftraggeber (und/oder dem Ingenieurbüro?) nicht beleuchtet sind. Man könnte hier ja auch Korruption vermuten... Mich würde interessieren, wie lang die Bauzeit nun tatsächlich war. Wenn es wirklich 17 Monate waren, hätte der gelinkte Bieter vielleicht Erfolg mit einer Klage auf entgangenen Gewinn (Anm. d. R.: anstatt nur Schadenersatz für seinen Aufwand). Vorstand einer Gruppe Beratender Ingenieure Ein paar Tage später arbeiten Handwerker an den Heizungs- und Abwasseranlagen, und dadurch kommt es zu Geruchsbelästigungen. Zudem führten die feuchten Kellerräume schon häufig zu schwefeligen Gerüchen. Daher tippen die Mitarbeiter der Dienststelle beim stärkeren Geruch am Unfalltag nicht auf die Notstromanlage, zumal die Tür zum Raum verschlossen ist. Erst die Feuerwehr entdeckt die wahre Quelle. Der Gasunfall entsteht durch die Batterie, weil sie überlädt und sich die darin enthaltene Schwefelsäure überhitzt. Als Ursache findet der Gutachter deutlich zu hohe Werte für Ladestrom und Ladespannung verursacht durch ein defektes Ladegerät im dazugehörigen Schaltschrank. Dort fehlt nicht nur ein Messgerät für Ladestrom und -spannung, sondern auch passende Hilfsein- Anmerkung der Redaktion: Es kommt häufiger vor, dass uns Leser nach mehr Details zu einem Fall fragen. Und das ist durchaus berechtigt, um beide Seiten der Medaille zu erfahren. Allerdings sind uns die Hände gebunden: Wir können nicht bei der anderen Seite recherchieren, ohne Gefahr zu laufen, unseren Informanten zu enttarnen. Der Zeugenschutz hat bei uns höchste Priorität, da sich sonst kaum ein Elektrohandwerker trauen würde, uns von seinem Fall zu erzählen. Zu groß ist mittlerweile die Angst vor Repressalien. Bitte haben Sie Verständnis dafür. 2. Leserbrief vom selben Autor: Wenn sich Auftraggeber und Planer Dumping- Anbieter oder unzuverlässige Firmen als unliebsame Wettbewerber vom Leibe halten wollen, erscheint mir dies ein sehr wichtiges und richtiges Anliegen. Denn bei diesen professionell quertreibenden (Handwerks-) Unternehmen entsteht uns Beratenden Ingenieuren ein Zeitaufwand für permanente Abmahnungen und ewige Mängelbeseitigungen, der mit dem Honorar nicht abgedeckt ist. Denn das ist auf 60% gesunken und wir können hier nicht auf Stundenbasis abrechnen. Zudem entsteht für den Auftraggeber ein unabsehbares Risiko für den Fertigstellungstermin sowie Mehrkosten durch Ersatzvornahmen. 82 de 15-16/2006

78 Betriebsführung LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut: Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Wrangelstraße Hamburg Tel.: (040) Corinna.Linke@t-online.de Juristische Betreuung: Rechtsanwälte Nasner & Kollegen Rechtsanwalt Thoralf Haak Moritz-Wiggers-Straße Schwerin Tel.: (0385) Wir behandeln Ihre Informationen vertraulich und anonym. richtungen, um das Notstromaggregat spannungsfrei zu schalten, ohne die Stromversorgung der kompletten Elektroanlage außer Betrieb zu setzen. Zudem wird der Raum durch ein Lüftungsgitter im Fensterbereich belüftet, das direkt zum Innenhof in unmittelbarer Nähe zu weiteren Fenstern führt anstatt über ein Rohr bis zur Dachhöhe. Insgesamt erfüllt die 1968 gebaute Anlage nicht mehr die heutigen Anforderungen. Wer die Mängel beheben muss Nach dieser Einschätzung wendet sich der Dienststellenleiter an den Vermieter und fordert, die Mängel sofort abzustellen. Schließlich hätte der die ordnungsgemäße Funktion des Gebäudes mit all seinen Einrichtungen sicherzustellen. Der Vermieter gibt die Verantwortung an die beauftragte Wartungsfirma weiter. Diese winkt jedoch mit der Begründung ab, dass die Anlage nicht mehr dem Stand der Technik entspräche. Nachdem sich die drei Parteien nicht einigen können, fragt der Dienststellenleiter den Gutachter nach seiner Einschätzung. Er äußert sich sinngemäß folgendermaßen:»wer die Verantwortung für den Betrieb der Anlage inklusive Notstromaggregat übernimmt, lässt sich in gewerblichen Mietverträgen frei aushandeln. In diesem Fall ist der Vermieter für die hier relevanten Prüfungen, Wartungen und Instandhaltungen verantwortlich. Trotzdem obliegt dem Nutzer, also der Dienststelle als Betreiber, immer die Oberverantwortung. Beide Parteien haben ihre Aufgaben nicht im erforderlichen Umfang erfüllt.«hinzu kommt, dass der Vermieter bei der Vergabe der Wartungsarbeiten die fachliche Eignung des Wartungsbetriebes nicht ausreichend überprüft hat, z.b., ob die Firma überhaupt eine befähigte Person für die erforderlichen Prüfungen beschäftigt, wie es Arbeitsschutzgesetze und Betriebssicherheitsverordnung fordern. Das könnte z. B. ein Elektromeister sein. Des Weiteren gelten die Prüfprotokolle als unzureichend, da für die Probeläufe die Laufzeiten, die jeweilige Belastung und die anlagenrelevanten Daten (z. B. Motortemperatur) fehlen (siehe Kasten»Was im Prüfprotokoll stehen muss«). Auch sind die bei Wartungen und Prüfungen üblicherweise auftretenden notwendigen zusätzlichen Leistungen nicht vertraglich geregelt. Sollten Mängel auftreten, müssen beide Parteien erst die Art und Weise der Abstellung vereinbaren. Das Wartungsunternehmen hingegen hätte bereits bei der ersten Wartung (Probelauf) oder spätestes bei der Inspektion auf die gravierenden Mängel hinweisen sollen. Tipps für ähnliche Fälle Bezogen auf das Verhältnis zwischen Auftraggeber und -nehmer rät der Gutachter: Der vereinbarte Leistungsumfang ist genau zu beschreiben und der Auftraggeber auf die nicht enthaltenen Prüfungen ausdrücklich hinzuweisen. Ein Grund wäre, dass dem Auftragnehmer die nötige Befähigung fehlt (z. B. wie jene zur Prüfung der äußeren Blitzschutzanlage). Die Vereinbarung sollte einen Verweis auf die Betriebssicherheitsverordnung 10 (für Prüfen) und 11 (für Prüfprotokolle) enthalten. Beide Parteien sollten festlegen, wie sie mit notwenigen Reparaturen bzw. Mängelbeseitigungen im Zuge der Wiederholungsprüfungen und bei Wartungen umgehen. Beispiel: Kleine Arbeiten bis zu 100 dürfen ausgeführt werden, ohne dafür einen separaten Auftrag erteilen zu müssen. Als wichtig für das Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter von gewerblich genutzten Immobilien hält der Gutachter:»Die Verantwortung und Kostenübernahme für die haustechnischen Anlagen sollten eindeutig und detailliert festgehalten und abgegrenzt sein. Wichtig ist, dass der Bestandsschutz bei einer Nutzungsänderung durch den Mieter fällt.«de 15-16/

79 Betriebsführung Mobile Zeiterfassung in Montageund Kundendienstfahrzeugen Christiane Decker Das hier vorgestellte mobile Zeiterfassungssystem macht Schluss mit falsch oder unvollständig ausgefüllten Stundenzetteln, erübrigt deren manuelle Eingabe und sorgt für transparente Arbeitszeit- und Firmenfahrzeugerfassung sowie vereinfachte Lohnabrechnung. 1) Einbausätze für Fahrzeuge verschiedener Typen und Baujahre erhältlich Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, nach Unterlagen der Mobilzeit GmbH, Winsen Ein mobiles Zeiterfassungssystem bietet mehrere Vorteile: durch automatische Arbeitszeiterfassung keine falsch oder unvollständig ausgefüllten Stundenzettel mehr, darüber hinaus wird auch die Firmenfahrzeugnutzung dokumentiert Spätestens, wenn sich Kunden über angeblich zu hoch abgerechnete Arbeitszeiten beschweren oder beim Chef der Verdacht aufkommt, dass Firmenfahrzeuge am Wochenende für private Zwecke oder gar zur Schwarzarbeit genutzt werden, lohnt es sich, die Anschaffung eines mobilen Zeiterfassungssystems in Betracht zu ziehen. Ein System, das sich auch für elektrohandwerkliche Betriebe eignet und das über 5000-mal bundesweit im Einsatz ist, bietet die Mobilzeit GmbH. Wie es heißt, beschäftigt man sich dort seit zehn Jahren mit dem Thema mobile Personal- und Einsatzdatenerfassung und dass sich nach der Einarbeitung für alle Mitarbeiter eine objektive und dadurch faire Zeiterfassung ergibt.»seitdem wir dieses System einsetzen, kommt es kaum noch zu Diskussionen mit unseren Kunden«, berichtet Dipl.- Ing. Arno Zietz, Geschäftsführer der Zietz Elektrotechnik GmbH, Hamburg. Die Kosten für die im Kauf, Leasing oder Mietkauf erhältlichen Systeme belaufen sich auf etwa 75 monatlich pro System (Leasing) und hängen von Geräteausstattung und Laufzeit der Finanzierung ab. Das an verschiedene Gewerke anpassbare Zeiterfassungssystem»Service«besteht aus einem elektronisch mit dem Fahrzeug 1) verbundenen Interface und dem Erfassungsterminal im Inneren des Autos (Bild). In dieser Kombination werden sämtliche Fahrtzeiten inklusive der zurückgelegten Wegstrecken und der dazugehörigen Höchstgeschwindigkeit pro Fahrtabschnitt automatisch aufgezeichnet. Das heißt, der Monteur kann weder das beeinflussen noch wird er versehentlich oder bewusst den Rechner aus dem Fahrzeug abziehen, denn das erkennt und speichert das System. Für die Erfassung von Werkstattoder Büropersonal steht als Ergänzung eine stationäre Einheit für die Wandmontage zur Verfügung. Auch hier lassen sich die Arbeitszeiten projektbezogen erfassen und speichern. Bedienung und Funktionsweise»Die Bedienung des handlichen und mobilen Erfassungsgerätes ist einfach. Sie lehnt sich an den Tagesablauf der Mitarbeiter an«, sagt A. Zietz und dass ein dynamisches Menü für die zuverlässige und einfache Erfassung der gewünschten Daten sorgt. Die Anfahrtszeit und die Anfahrtskilometer werden automatisch dem entsprechenden Auftrag zugeordnet. Die Speicherkapazität einer Einheit beträgt bis zu 2MB, was für das Erfassen von Einsatzdaten mehrerer Wochen reicht. Für die Übertragung der Daten aus dem Fahrzeug auf den firmeninternen Server gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Auslesen der Daten im Betrieb: Der Monteur zieht das Erfassungsgerät aus der Fahrzeughalterung und setzt es auf eine zentral gelegene Übertragungsstation. Die selbsttätig startende Übertragung dauert ca s. Wie es heißt, wird diese preiswerte Möglichkeit am häufigsten genutzt und dass sie sich für Unternehmen anbietet, deren Mitarbeiter regelmäßig in den Betrieb kommen. Übermittlung per Mobilfunk-Modem: Eignet sich für Betriebe, bei denen die Monteure nicht regelmäßig in den Betrieb zurückkehren. Wann und wie häufig das Auslesen und Übermitteln der Daten geschieht, stellt der Handwerksmeister selbst ein. Diese Alternative erfordert allerdings einen Mehraufwand an Hardware pro Fahrzeug und ist somit kostenintensiver. Zusätzlich fallen entsprechende Mobilfunkgebühren an. Nach dem Übertragen der erfassten Arbeits- und Projektzeiten in die Auswertesoftware MZAS-4 stehen die Daten zur Bewertung und Weiterverarbeitung bereit. Bei Bedarf lassen sie sich nach Prüfung an eine bestehende Branchensoftware übergeben.»der große Vorteil ist, dass die Projekt- und Auftragszeiten dadurch transparent werden«, äußert A. Zietz und zählt weitere Vorteile auf: einstellbare Lohnbewertungskriterien senken den Aufwand bei der Lohnerstellung, zeitnahe Projektverfolgung, Erkennen und Abstellen von Fehlern in der Arbeitsvorbereitung, Privatfahrten sind als solche deklariert, Plausibilitätsprüfungen vereinfachen die Kontrolle und ein Fuhrparkmanagement erinnert den Unternehmer auch an Inspektionsoder TÜV-Termine. de 15-16/

80 Betriebsführung Kooperationen gehört die Zukunft Jens Meyerling Kooperationen bieten mittelständischen Unternehmen im Handwerk eine Chance, dem wachsenden Kostendruck aktiv zu begegnen, auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben und dem Kunden den Anforderungen entsprechend professionelle Komplettlösungen aus einer Hand zu bieten. Trotz dieser Vorteile schrecken noch viele vor der Beteiligung an einer Kooperation mit Kollegen anderer Gewerke zurück. Wir büßen eventuell unsere geschäftliche Souveränität ein, verlieren an Identität und werden von der Arbeit der Kooperationspartner abhängig diese Argumente gegen eine Kooperation kommen häufig, meist von Inhabern kleinerer Betriebe. Doch diese Ängste sind dann weitgehend unbegründet, wenn es klare Regeln zum professionellen Umgang miteinander gibt, wie z. B. beim Kooperationsmodell Raumfabrik. Geschichte der Raumfabrik Als die 18 Gründungsbetriebe der Raumfabrik vor sechs Jahren mit ihrem innovativen Kooperationskonzept in Wuppertal starteten, gab es auch dort Vorbehalte. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke unter einem gemeinsamen Dach für die teilnehmenden Handwerker nur Vorteile bringt. Und dass entgegen aller anfänglichen Befürchtungen jeder Kooperationspartner einerseits seine Eigenständigkeit behält und andererseits sogar noch vom gemeinsamen Marktauftritt profitiert (Tabelle). Heute gilt die Raumfabrik von Wirtschafts- und Forschungsministerium, ZDH und Frauenhofer-Institut bereits 2003 zur besten Handwerkskooperation gekürt als eine der erfolgreichsten Kooperationen. Mit Gründung Jens Meyerling, BMS Business Marketing- Service GmbH & Co.KG, Wuppertal der Raumfabrik System GmbH & Co. KG im August 2004 begann die Expansion des Konzepts. Inzwischen wurden neue Raumfabriken in Münster/ Osnabrück, Stuttgart, Frankfurt, Heidelberg und Düsseldorf gegründet weitere Kooperationen befinden sich gerade in der Gründungsphase. Darüber hinaus werden mehr als 15 Handwerkergruppen im gesamten Bundesgebiet und Österreich beraten. Doch was macht eine erfolgreiche Kooperation wie die Raumfabrik aus? Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, damit alle Partner davon profitieren? Und welche Vorteile hat der einzelne Betrieb eigentlich konkret? All dies möchten wir hier einmal etwas näher beleuchten. Erfolgreiche Kooperationen was zu beachten ist Die wichtigste Grundvoraussetzung für eine Kooperation heißt Vertrauen. Für eine langfristige Zusammenarbeit ist dies unabdingbar. Bevor sich ein Handwerker zur Teilnahme an einer Kooperation entscheidet, sollte daher jeder Partner ehrlich zu sich selbst sein und sich über diese wichtigen Punkte Gedanken machen: Was kann ich selbst? Wo liegen meine Kompetenzen? Wo will ich hin? Im Anschluss daran muss er realistisch und offen seine Partner in der Kooperation beurteilen und prüfen, ob sich deren Ziele und Kompetenzen mit den eigenen Vorstellungen decken. Die Frage lautet dann: Kann ich mit meinem neuen Partner zusammen für mich mehr erreichen? Oder besser: Habe ich durch die Teilnahme an einer Kooperation einen zusätzlichen Nutzen? Erst wenn diese elementaren Fragen geklärt sind und mit Ja beantwortet werden können, bietet sich eine Kooperationsbeteiligung an. Der Kooperationsvertrag die Grundlage Nach dem Finden der geeigneten Partner und der Entscheidung»pro Kooperation«beginnt die konkrete Vorbereitungsphase. Zunächst einmal müssen sich alle Partner darüber im Klaren sein, dass die Beteiligung an einer Kooperation keine einmalige Aktion, sondern auf eine langfristige und vor allem auch verbindliche Zusammenarbeit ausgelegt ist. Eine Kooperation braucht ein gesundes Fundament und eine verlässliche Struktur, den Kooperationsvertrag. Dieses Regelwerk legt grundsätzliche Dinge zur Rechtsform und Finanzplanung der Kooperation fest, aber auch Prozesse, Zuständigkeiten, Organisationsstruktur und interne Entscheidungswege. Alles zusammen gewährleistet die effizienten und geordneten Abläufe innerhalb der Kooperation. Ziele definieren Marketingstrategie erstellen Als wichtiger Punkt gilt auch, in der Vertragsvereinbarung oder im Anschluss daran gemeinsame Ziele zu definieren, wie Umsatz- oder Gewinnsteigerungen oder die Erschließung neuer Kundenund Marktpotenziale. Nur mit einer gemeinsamen Vision können alle Partner effizient an einem Strang ziehen. Und nicht zuletzt sollte in diesem Zusammenhang auch ein schlüssiges Marketingkonzept existieren. Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden? Wie wollen wir unser Angebot bekannt machen? Wie erreichen wir einen gemeinsamen Außenauftritt? Mitarbeiter intensiv mit einbeziehen und schulen Nicht nur die Unternehmer untereinander sollten»miteinander können«, auch 86 de 15-16/2006

81 Betriebsführung Wir sind aktiv dabei Ludger Westers (li.) und Heiner Beckmüller Rainer Grosser (li.) Herbert Sasse-Middelhoff und Jürgen Kalkhorst Firma Elektro Elfrich GmbH Elektrotechnik Beckmüller GmbH Elektro Kalkhorst & Grosser GbR Sitz des Unternehmens Emsdetten Düsseldorf Wuppertal Partner seit 2004 Juni Mitarbeiter zurzeit 40, davon ein Dipl.-Ing., 15 5 zwei Elektromeister, fünf Lehrlinge Tätigkeitsschwerpunkte Elektro- und Industriemontage, Vernetzen von EDV-Anlagen, Gebäudesystemtechnik (EIB, Elektrofachgeschäft, Lichtdesign, Gebäudeautomation, Telekommunikation, Netzwerk- Kundendienst, EIB-Projektierung, Gebäudeinstallationen technik), Beleuchtungstechnik, Daten- und Telefontechnik Altbausanierung Von der Raumfabrik 20 Aufträge, stetig zweistellig 3 Aufträge rund 40 Aufträge erhaltene Aufträge steigende Tendenz Durch Raumfabrik ca generierter Umsatz Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit hervorragend, sehr zufrieden, da nette Die Raumfabrik hat sich für Kooperation Terminabsprachen durch Intranet, Kooperationspartner unser Unternehmen sehr kurze Besprechungswege, positiv ausgewirkt. gemeinsame Auftragsbeschaffung Bemerkungen bei einem Gesamtumsatz von über Neben dem zusätzlichen 4Mio. liegt der Umsatzanteil der Umsatz durch die Raumfabrik Arbeiten mit der Raumfabrik bei ist die Zusammenarbeit mit nur 2%, durch stetiges Wachstum der den Mitgesellschaftern in den Raumfabrik gehen wir jedoch von vergangenen Jahren zu einer ständigen Umsatzsteigerungen aus Einheit gewachsen. Meinungen einiger Kooperationspartner aus dem Elektrohandwerk die Mitarbeiter sind frühzeitig mit der Philosophie der Kooperation bekannt zu machen. Denn ohne oder mit nur unzureichender Mitarbeiterbeteiligung breitet sich bei der Zusammenarbeit schnell Frustration aus. Denn gerade die Mitarbeiter sind es, die vor Ort auf der Baustelle mit den gewerkeübergreifenden Arbeiten und der Schnittstellenproblematik konfrontiert werden und die das jeweilige Projekt partnerschaftlich Hand in Hand zum Erfolg führen. Es empfehlen sich daher im Rahmen der Kooperation gemeinsame Mitarbeiterqualifizierungen zu den Themen»Auftritt beim Kunden«oder»Behandlung von Reklamationen«. Kooperationen bringen einige Vorteile Bei Berücksichtigung aller eben beschriebenen Faktoren bringt eine Kooperation für jeden einzelnen Partner viele Vorteile: Komplettangebot aus einer Hand Schnellere Abwicklung von Aufträgen durch bessere Koordination zwischen den Unternehmen Ertragssteigerung bis zu 25% durch effizienteres Arbeiten auf der Baustelle Gewinn neuer Kunden ohne Akquisitionsaufwand Kostensenkung durch bessere Auslastung Nutzen von Synergien Bündelung von Know-how vom Besten lernen Synergien zum eigenen Vorteil nutzen Qualifizierungsmaßnahmen für Unternehmer und Mitarbeiter, die sich ein»einzelkämpfer«nicht leisten kann Fazit Kooperationen verbinden die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität kleinerer Betriebe mit den Synergieeffekten großer Unternehmen und bieten daher wenn sie professionell organisiert sind ein enormes Erfolgspotenzial im zunehmend härteren Wettbewerb.»Es werden durch die Vielzahl der Gewerke ständig neue innovative Ideen entwickelt, die den einzelnen Betrieben zu gute kommen«, berichtet der Kooperationspartner Jürgen Kalkhorst.»Die intensive Beschäftigung mit dem Thema Kooperation kann viel Geld und Zeit in Anspruch nehmen. Wer erwägt, sich an einer Kooperation zu beteiligen, kann deutlich schneller und kostengünstiger zum Ziel kommen, wenn er auf das Know-how eines bestehenden und funktionierenden Kooperationssystems wie der Raumfabrik zurückgreift. Die Raumfabrik System GmbH bietet interessierten Unternehmern umfassende Beratung, konzeptionelle Unterstützung bei der Planung und Umsetzung der Kooperation und steht auch bei bestehenden Netzwerken unterstützend zur Seite«, erklärt Geschäftsführer Thomas Herzog. de 15-16/

82 Betriebsführung Unterweisung muss Hand und Fuß haben Christiane Decker Das Elektro Technologie Zentrum Stuttgart (etz) bietet neben dem Unternehmermodell (Grund- und Aufbauseminar) weitere Kurse an, zum einen die Unterweisung der Mitarbeiter von elektrohandwerklichen Betrieben und zum anderen eine Schulung für Führungskräfte, in der vermittelt wird, wie sie richtig unterweisen können. Darüber sprachen wir mit Klaus Schumacher, Elektromaschinenbaumeister und Geschäftsbereichsleiter Weiterbildung am etz. Arbeitssicherheit, 14 Uhr, Elektro- Werkstatt (EGT1) steht auf dem Informationsterminal im etz. Wie passt das zusammen, elektrohandwerkliche Bildungsstätte und Arbeits- und Gesundheitsschutz?»de«: Wie kamen Sie auf die Idee zum Seminar Mitarbeiterunterweisung? K. Schumacher: Die Idee, ein Seminar zum Thema Mitarbeiterunterweisung anzubieten, entstand aus dem am etz auch angebotenen Unternehmermodell mit Grund- und Aufbauseminaren. Nach diesen Kursen teilten uns verschiedene Unternehmer mit, dass sie das Unternehmermodell zwar klasse finden und viele Informationen mitgenommen hätten, aber eigentlich die Mitarbeiter das Ganze auch mal hören sollten. Das nahmen wir zum Anlass, Mitarbeiterunterweisungen durchzuführen. Hier geht es darum, die Gefahren am Arbeitsplatz aufzuzeigen, bei uns natürlich schwerpunktmäßig in den Bereichen Elektro- und Elektroinstallationstechnik. Zum Beispiel werden hier heute Nachmittag Mitarbeiter von zwei Firmen unterwiesen. Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion»dede«: Was vermittelt man am etz bei diesen Mitarbeiterunterweisungen? K. Schumacher: Schwerpunktmäßig geht es um die Gefahren des elektrischen Stroms und um den Umgang mit elektrischem Strom am Arbeitsplatz. Breiten Raum dabei nehmen die dementsprechenden Unfallverhütungsvorschriften ein. Darüber hinaus haben wir z.b. praxisgerechte Aufbauten vorbereitet, z. B. von Schaltschränken, an denen wir die Teilnehmer unterweisen. Hinzu kommen noch weitere für das Elektrohandwerk interessante Themen. Einen großen Schwerpunkt bildet auch vom Unfallgeschehen her der korrekte Umgang mit Leitern und Tritten, im Vordergrund bei den Elektroinstallateuren die Anwendungshinweise bei den Stehleitern. Aber auch die Themen Lärm- und Staubbeeinträchtigungen am Arbeitsplatz behandeln wir ausführlich. Schließlich kommt es in der Regel bei Wanddurchbrüchen oder Bohrungen in einer Betondecke zu sehr hohen Lärmpegeln, die übrigens durch die Vorschriften erst vor kurzem verschärft wurden, und zwar von 85dB auf 80dB. Weil eine Lärmschwerhörigkeit nicht von heute auf morgen entsteht, gilt es, sehr früh präventiv tätig zu werden und die Mitarbeiter dahingehend zu unterweisen, zu informieren und zu motivieren. Motivieren deshalb, damit sie den zur Verfügung gestellten Gehörschutz auch wirklich benutzen. Gleich zu Beginn versuche ich deshalb, die Mitarbeiter zu motivieren, indem ich ihnen die Bedeutung und SEMINAR FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE Für die Führungskräfte bietet man am etz zwei spezielle Seminare: Das Seminar mit Workshop»Wie unterweise ich richtig?«(3h, 75 ) richtet sich an Führungskräfte, Projektleiter und Meister sowie an Obermonteure mit Leitung und Aufsicht auf der Baustelle über mehrere Mitarbeiter. Gerade letztere»...tun sich erfahrungsgemäß etwas schwer und sind auch unsicher, wie sie die Unterweisung durchführen sollen und das gerade im Elektrohandwerk, wo man es häufig mit wechselnden Baustellen und Umgebungsbedingungen zu tun hat«, sagt K. Schumacher und gibt zu bedenken, dass Elektrohandwerker auch in Betrieben tätig sind, wo Gefahrstoffe gelagert oder verarbeitet werden.»diese Gefahren müssen die Führungskräfte erfassen und an die Mitarbeiter weitergeben können.«das Seminar mit Workshop»Verantwortung von Vorgesetzten in der Arbeitssicherheit«(3h, 75 ) wendet sich ebenfalls an Leitern sind ein universelles Hilfsmittel. Ganz wichtig: Immer die richtige Leiter für den jeweiligen Zweck verwenden. Der größte Teil der Unfälle entfällt auf den Auf- und Abstieg, gefährlich ist aber auch das Arbeiten von einer Leiter aus die Hintergründe einer Unterweisung erkläre. Die Mitarbeiter sollen erkennen, dass eine Unterweisung nicht nur auf Grund von Gesetzen durchgeführt wird, sondern dass es um ihre Gesundheit geht. Die Unterweisung sollte also nicht als Vorschrift betrachtet werden. Ein wichtiger Einstieg ist demnach, die Führungskräfte.»Das ist ein wichtiges Thema, das aber häufig nicht als so brisant erkannt wird. Viele Vorgesetzte sind sich der Verantwortung des Arbeitsschutzes nicht bewusst«, sagt K. Schumacher und ergänzt, dass hier die rechtlichen Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und der Führungsverantwortung von Meistern und Projektleitern herausgearbeitet wird.»hier lernen die Führungskräfte, dass sie das Thema Arbeitsschutz nicht immer vor sich her- oder wegschieben können. Mittels Fallbeispielen werden Haftungsfragen erläutert sowie Handlungshilfen vorgestellt, wie man sich rechtlich absichern kann.«zwar wird landläufig angenommen, dass Arbeits- und Gesundheitsschutz eine Aufgabe des Unternehmers ist,»...doch jeder Vorgesetzte und jede Führungskraft muss das Thema Arbeitsschutz beachten, Unterweisungen durchführen und Gefährdungsbeurteilungen erstellen«, ergänzt K. Schumacher. Quelle: HVBG 88 de 15-16/2006

83 Betriebsführung Bereitschaft und die Motivation zu wecken. Und dann geht es in Themenbereiche hinein, wo einzelne Teilnehmer auch mitintegriert werden. Das heißt, dabei können und sollen sie z.b. vormachen, wie sie die Leiter normalerweise benutzen. So kann man auf diese Verhaltensweisen noch mal eingehen und ggf. korrigierend eingreifen. Ich binde auch gern die Themen Wirtschaftlichkeit des Arbeitsschutzes ein bzw. welche Kosten die Betriebe dafür auf sich nehmen. Ich versuche also, den Stellenwert des Arbeitsschutzes zu erklären, d. h., wenn sicher gearbeitet wird, bringt das dem Betrieb einen wirtschaftlichen Vorteil, was wiederum Arbeitsplatzsicherung bzw. -erweiterung bedeuten kann.»de«: Aber es wäre doch eine Aufgabe für die Führungskräfte, ihre Mitarbeiter zu unterweisen. Wieso schicken die ihre Leute hierher anstatt das selbst zu tun? K. Schumacher: Von der Sache her haben Sie vollkommen recht. Die Führungskräfte sind per Gesetz verpflichtet, über die Gefahren am Arbeitsplatz zu informieren und zu unterweisen. Allerdings zeigt die Praxis, dass der Vorgesetzte oder Unternehmer in der Regel nicht die Zeit zur Unterweisung hat, und schon gar nicht in dem Maße und mit den Methoden auch pädagogischer Art wie wir es hier können. Zwar unterweisen die Unternehmer fast tagtäglich, doch das wird in der Regel nicht dokumentiert. Die Dokumentation der mindestens einmal jährlich durchzuführenden Unterweisung ist aber zwingend vorgeschrieben. Und mit einem halbtägigen Workshop wie von uns angeboten deckt der Unternehmer vieles ab, womit seine Mitarbeiter häufig konfrontiert werden. Und so erkennen die Mitarbeiter häufig von sich heraus, was eine Gefährdung darstellen könnte, die der Unternehmer zunächst nicht als solche auffassen würde.»de«: Sind Sie schon mal auf arge Wissenslücken bei den Seminarteilnehmern gestoßen oder kennen sie alles schon? K. Schumacher: Es ist tatsächlich so, dass die Mitarbeiter Defizite bei den Unfallverhütungsvorschriften und Verordnungen haben. Wegen der Vielzahl an Vorschriften ist das aber auch verständlich.»de«: Wie lange dauert die Mitarbeiterunterweisung am etz, was kostet das und wie viele Teilnehmer sind dabei? INTRANET-BASIERTES UNTERWEISUNGSSYSTEM Jährlich kommt es hier zu Lande zu Arbeitsunfällen, mehr als 600 enden tödlich. Arbeitsschutz gilt also als dringend notwendig. Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen, den Arbeitsausfällen und organisatorischen Problemen kommen meist die Unternehmen in Bedrängnis spätestens dann, wenn Berufsgenossenschaft und Staatsanwaltschaft damit beginnen, die Unfallursachen genau zu untersuchen. Das bringt Aufregung in die Betriebe damit sinkt die Wertschöpfung zwangsläufig. Beim Arbeitsschutz gilt der Grundsatz, dass er beweisfähig sein muss. Das heißt, alle Aktivitäten und Anstrengungen sind lückenlos zu dokumentieren. Die Dokumentation setzt jedoch eine zuverlässige und individuelle Maßnahmenplanung und -steuerung voraus. Entspricht das der Praxis in den Betrieben?»Nein«, sagt Manfred Löpker, Safety Manager bei der SLH-UWEB2000 GmbH aus Gronau,»Arbeitsschutz-Unterweisungen sind leider oft nur Alibi-Veranstaltungen mit anschließender Unterschriftensammlung. Die K. Schumacher: Das Seminar, das wir seit rund fünf Jahren anbieten, dauert drei Stunden und kostet ca. 75 pro Teilnehmer beim Seminar am etz. Wir führen diese Seminare aber nicht nur hier durch, sondern kommen auch in die Betriebe, in die Werkstatt oder auf die Baustelle. In der Regel handelt es sich um Gruppen mit maximal 12 bis 14 Teilnehmern. Schließlich enthält die Unterweisung bei uns auch einen praktischen Teil. Heute sind es nur neun, aber das macht die Sache vielleicht gerade noch interessanter, weil man dadurch jeden Einzelnen gut integrieren kann.»de«: Erhalten die Teilnehmer anschließend ein Papier, aus dem hervorgeht, dass sie vom etz zu bestimmten Themen unterwiesen wurden? K. Schumacher: Ja, selbstverständlich bekommen die Teilnehmer bzw. die entsendenden Unternehmen ein entsprechendes Zertifikat als Nachweis, welche Themen in der Unterweisung behandelt wurden auch im Hinblick auf die Vorgaben aus der BGV A1. Ich finde, die Unterweisung an unserem Hause hat noch den sehr positiven Effekt, dass es nicht immer nur der Chef Unterschriftenlisten landen einfach im Aktenschrank neben den eingestaubten Ordnern mit alten Unterweisungsfolien. Vom Mitarbeiter anwendbares Wissen wird so nicht geschaffen.«wichtig ist also auch, wie etwas vermittelt wird. Werden bei der Unterweisung schlecht formulierte Stichwortfolien eingesetzt, muss die Führungskraft den Mitarbeitern die Zusammenhänge erläutern das fällt vielen schwer. Eine Möglichkeit, die Mitarbeiter richtig zu unterweisen, ist der Einsatz eines Unterweisungssystems wie»uweb2000«. Dieses Programm (Angebot für kleine und mittelständische Betriebe als so genannte»flat rate«: 3 pro Mitarbeiter und Monat) bietet ein umfassendes Themenspektrum und läuft im Firmennetz (Intranet). Hinzu kommt, dass sich mit diesem Unterweisungssystem die Mitarbeiter das an ihrem Arbeitsplatz erforderliche Wissen selbstständig erarbeiten. Das Gelernte wird automatisch überprüft und die Ergebnisse werden beweisfähig dokumentiert. oder der Meister ist, der die Mitarbeiter mit dem Thema Arbeitssicherheit konfrontiert, sondern ein Externer, ein Dritter, der eine andere Sichtweise und auch andere Argumente hat.»de«: Die Unterweisung hat jährlich zu erfolgen. Kommen die Teilnehmer im nächsten Jahr wieder an das etz oder werden dann die Führungskräfte selbst aktiv? K. Schumacher: Sowohl als auch. Zunächst gibt es Firmen, die in der Vergangenheit das Thema Unterweisung nicht gebührend beachtet haben und nun mit einer Mitarbeiterunterweisung am etz eine gewisse Grundabdeckung erreichen möchten. Wie es in diesen Betrieben in den darauf folgenden ein, zwei oder drei Jahren gehandhabt wird, sei mal dahingestellt. Es gibt aber Firmen, die regelmäßig ihre Mitarbeiter am etz unterweisen lassen, vor allem entweder DIN-ISO zertifizierte Betriebe oder Unternehmen, bei denen die Auftraggeber die Unterweisungen fordern.»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch. de 15-16/

84 Regeln der Technik Neue Normen und Bestimmungen Inkraftsetzungen DIN EN (VDE ): Windenergieanlagen Teil 1: Auslegungsanforderungen DIN EN (VDE ): Elektrostatik Teil 4-4: Normprüfverfahren für spezielle Anwendungen Einordnung flexibler Schüttgutbehälter (FIBC) in elektrostatischer Hinsicht DIN EN (VDE ): Messung der elektrischen Energie Zählersysteme mit Inkassofunktion Teil 31: Besondere Anforderungen Elektronische Inkasso-Wirkverbrauchszähler (Klassen 1 und 2) DIN EN (VDE ): Nicht-elektrische Prüfverfahren für Niederspannungskabel und -leitungen DIN EN (VDE ): Elektrische Prüfverfahren für Niederspannungskabel und -leitungen DIN EN (VDE ): Lichtbogenschweißeinrichtungen Teil 1: Schweißstromquellen DIN EN (VDE ): Unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme (USV) Teil 2: Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) DIN EN (VDE ): Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten, Drosseln und dergleichen Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfungen DIN EN (VDE ): Niederspannungsschaltgeräte Teil 6-1: Mehrfunktionsschaltgeräte Netzumschalter DIN EN (VDE ): Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen Teil 2: Besondere Anforderungen an Schienenverteiler DIN EN (VDE ): Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen Teil 107: Wechselstrom-Leistungsschalter-Sicherungs-Kombinationen für Bemessungsspannungen über 1kV bis einschließlich 52kV DIN EN (VDE ): Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen Teil 110: Schalten induktiver Lasten DIN EN Berichtigung 1 (VDE Berichtigung 1): Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke Teil 2-24: Besondere Anforderungen für Kühl-/ Gefriergeräte, Speiseeis- und Eisbereiter DIN EN Berichtigung 1 (VDE Berichtigung 1): Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke Teil 2-75: Besondere Anforderungen für Ausgabegeräte und Warenautomaten für den gewerblichen Gebrauch DIN EN (VDE ): Industrielle Elektrowärmeanlagen Prüfverfahren für Elektroschlacke-Umschmelzöfen DIN EN ISO Berichtigung 2 (VDE Berichtigung 2): Medizinische elektrische Geräte Besondere Festlegungen für die grundlegende Sicherheit und grundlegenden Leistungsmerkmale von Überwachungsgeräten für Atemgase DIN EN Beiblatt 1 (VDE Beiblatt 1): Alarmanlagen Regeln für Alarmanlagen zur Erreichung der Übereinstimmung mit EG-Richtlinien DIN EN Beiblatt 14 (VDE 0837 Beiblatt 14): Sicherheit von Lasereinrichtungen Teil 14: Ein Leitfaden für Benutzer DIN EN Berichtigung 1 (VDE Berichtigung 1): Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste Teil 3: Aktive Breitbandgeräte für koaxiale Kabelnetze DIN EN Berichtigung 1 (VDE Berichtigung 1): Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interakti- ve Dienste Teil 10: Rückkanal-Systemanforderungen Entwürfe Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE), Stresemannallee 15, Frankfurt, bis E DIN EN (VDE ): Verfahren zur Bestimmung von Bestandteilen der sechs Inhaltsstoffe (Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromiertes Biphenyl, polybromierter Diphenylether), die in Produkten der Elektrotechnik einer Beschränkung unterworfen sind E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 1: Allgemeines E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 2: Störaussendungen des gesamten Bahnsystems in die Außenwelt E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 3-1: Bahnfahrzeuge Zug und gesamtes Fahrzeug E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 3-2: Bahnfahrzeuge Geräte 90 de 15-16/2006

85 Regeln der Technik E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 4: Störaussendungen und Störfestigkeit von Signal- und Telekommunikationseinrichtungen E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Elektromagnetische Verträglichkeit Teil 5: Störaussendungen und Störfestigkeit von ortsfesten Anlagen und Einrichtungen der Bahnenergieversorgung E DIN EN (VDE ): Bahnanwendungen Ortsfeste Anlagen Oberleitungen für den elektrischen Zugbetrieb E DIN EN (VDE ): Elektrostatik Teil 5-2: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene Benutzerhandbuch E DIN IEC (VDE ): Flexible Mehrschichtisolierstoffe zur elektrischen Isolation Teil 3: Bestimmungen für einzelne Materialien E DIN EN (VDE ): Explosionsfähige Atmosphäre Teil 29-1: Elektrische Geräte für die Detektion und Messung brennbarer Gase Allgemeine Anforderungen und Anforderungen an das Betriebsverhalten E DIN IEC (VDE ): Messung der elektrischen Energie Zählersysteme mit Inkassofunktion Teil 52: Standardtransferspezifikation Protokoll der Bitübertragungsschicht für einen virtuellen Zweiweg-Tokenträger für die direkte lokale Verbindung E DIN IEC (VDE ): Wechselstrom-Elektrizitätszähler Annahmeprüfung Teil 11: Allgemeine Verfahren zur Annahmeprüfung E DIN IEC (VDE ): Wechselstrom-Elektrizitätszähler Annahmeprüfung Teil 21: Besondere Anforderungen an elektromechanische Zähler für Wirkenergie (Klassen 1 und 2) E DIN IEC (VDE ): Wechselstrom-Elektrizitätszähler Annahmeprüfung Teil 31: Besondere Anforderungen an elektronische Zähler für Wirkenergie (Klassen 0,5 S, 1 und 2) E DIN EN (VDE ): Messrelais und Schutzeinrichtungen Teil 22-3: Prüfung der elektrischen Störfestigkeit von Messrelais und Schutzeinrichtungen Prüfung der Störfestigkeit gegen Felder elektromagnetische E DIN IEC (VDE ): Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/ elektronischer/ programmierbarer elektronischer Systeme Teil 1: Allgemeine Anforderungen E DIN IEC (VDE ): Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/ elektronischer/ programmierbarer elektronischer Systeme Teil 2: Anforderungen an sicherheitsbezogene elektrische/ elektronische/ programmierbare elektron. Systeme E DIN IEC (VDE ): Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/ elektronischer/ programmierbarer elektronischer Systeme Teil 3: Anforderungen an Software E DIN IEC (VDE ): Funktionale Sicherheit elektrischer/elektronischer/programmierbar elektronischer sicherheitsbezogener Systeme Teil 4: Begriffe und Abkürzungen E DIN EN /AB (VDE / AB): Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude (ESHG) Teil 2-2: Systemübersicht Allgemeine technische Anforderungen E DIN EN /A2 (VDE / A2) : Alarmanlagen Alarmübertragungsanlagen und -einrichtungen Teil 1-1: Allgemeine Anforderungen an Alarmübertragungsanlagen E DIN EN (VDE ): Industrielle, wissenschaftliche und medizinische Hochfrequenzgeräte (ISM-Geräte) Funkstörungen Grenzwerte und Messverfahren E DIN EN 55011/A2 (VDE /A2): Grenzwerte der Störspannungen am Niederspannungs- Netzanschluss von Induktionskochgeräten, Lastbedingungen für Mikrowellenkochgeräte, Behandlung der Messunsicherheit E DIN EN 55015/A1 (VDE /A1): Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von elektrischen Beleuchtungseinrichtungen und ähnlichen Elektrogeräten E DIN EN (VDE ): Elektromagnetische Verträglichkeit Produktfamiliennorm für Audio-, Video- und audiovisuelle Einrichtungen sowie für Studio-Lichtsteuereinrichtungen für professionellen Einsatz Teil 1: Störaussendungen de 15-16/

86 Produkte Lapp Kabel präsentiert zwei Innovationen aus der»robust«-familie: Die»Ölflex Robust FD 756 C«ist eine hochflexible Motorenleitung mit vier Leistungsadern und EMV optimiertem Kupferabschirmgeflecht. Sie gibt es auch noch zusätzlich mit einem oder zwei doppelt abgeschirmten Steueradernpaaren. Bei der»ölflex Robust Name Firma Anschrift Tel. + Fax Elektroinstallation Leitungen für schwierige Umgebungen Garten-Energiesäulen In einem geschlossenen und wasserdichten Aluminiumprofil bieten die Garten- Anschlusssäulen von Moser ausreichend Platz für bis zu zwei Anschlusseinheiten. Sie sind für die Montage von zwei 220V-Steckdosen vorbereitet, können aber auch mit allen handelsüblichen Standard-Geräten bestückt werden. Außerdem ist eine Ausführung mit 1/ 2-Zoll- Wasseranschluss für Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger ist verfügbar. Eine andere Bauform wurde speziell für Toreinfahrt oder Garagenzufahrt konzipiert. Mit einer Höhe von 1150mm FD 776 C«handelt es sich um eine hochflexible Geberleitung für Drehgeber und Längenmesssysteme. Generell zeichnen sich die Leitungen durch eine hohe Beständigkeit gegen industrielle wassermischbare Kühlschmiermittel und Emulsionen sowie Fette und Öle aus. Speziell an solchen Einsatzorten, wo das Equipment regelmäßig mit Heißwasser oder Dampf, versetzt mit Reinigungsmitteln oder Desinfektionszusätzen, gereinigt wird, beweisen die Leitungen ihre Widerstandfähigkeit. Fax: (0711) lässt sich der eingebaute Schlüsselschalter zum Öffnen des Hof- oder Garagentors bequem vom Auto aus bedienen. Und eine zusätzliche Steckdose liefert den Strom für alle Arbeiten rund um das Auto. Fax: (07722) Kopieren Sie diese Seite Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Schienenverteiler für aggressive Umgebungen Siemens Automation and Drives (A&D) ersetzt im Bereich der Schienenverteiler»Sivacon-8PS«das bisherige polyesterbasierte System»PEC«durch das neue System»LR«mit einer Umhüllung aus Epoxid-Gießharz. Dieses System weist eine deutlich höhere Statische Lasten können sicher und schnell mit dem System»Bisclips Gripple«von BIS Walraven befestigt werden. Sein besonderer Vorteil gegenüber Gewindestangen und Ketten ist die schnelle Montagezeit. Das Befestigungssystem umfasst Ausführungen für vertikale und diagonale Befestigungen (bis maximal 60Grad). und ist in Längen von 1m bis 10m erhältlich. Bis zu 325kg können sicher aufgehängt werden. Die flexible Befestigung absorbiert zudem Vibrationen. Bei einem Elastizität auf und überträgt Energie für Bemessungsströme von 630A bis 6300A. Es ist ausgelegt für Außenanwendung und Einsatz in aggressiver Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit und salzhaltiger Atmosphäre. Der geringe Abstand der Leiter untereinander und deren Anordnung führen zu einem minimalen Spannungsfall auf langen Energietransportwegen. Mithilfe eines Übergangsstücks können die Systeme»LR«und»LX«typgeprüft verbunden werden. Fax: (0911) Befestigungssystem für statische Lasten NV-Leuchteneinbau in Beton Für die Einbaugehäuse»HaloX-O«und»HaloX-P«hat Kaiser den neuen Trafotunnel»HaloX 40«, speziell für den Einbau in Betonwänden und -decken, entwickelt. Durch eine maßgeschneiderte Geometrie ermöglicht der Trafotunnel eine Betonschüttung von 40mm zwischen Schalung und Unterseite des Tunnels. Armierungsschnitte sind im Bereich des Tunnels nicht nötig, lediglich im Bereich des Stützfußes ist ein einziger Schnitt Brand ist das System bei einer Belastung von 20kg 60min feuerfest.»bisclips Gripple«ist mit vielen Produkten von BIS Walraven kombinierbar. Fax: (0921) erforderlich. Da die Bewehrungsmatte an dieser Stelle nicht gewechselt werden muss, werden die Anforderungen an die Statik sicher erfüllt. Das Gehäuse sitzt druckstabil und betondicht in Wand oder Decke. Fax: (02355) de 15-16/2006

87 Produkte Gebäudetechnik Unterbrechungsfreie Spannungsregler Powervar stellt mit»security One«eine Baureihe an Unterbrechungsfreien Spannungs- Managern (UPM) vor, die einen umfassenden Schutz vor der ganzen Bandbreite der Stromqualitätsprobleme schützt. Spannungsimpulse, Rauschen, elektrische Störspannungen zwischen Nullund Erdleiter, Spannungseinbrüche und Überspannungen, längere Spannungsabfälle und vollständige Stromausfälle werden geregelt. Neben dem Standard-System sind Ausführungen für Netzwerke mit einer zusätzlichen Erdungsangleichung, sowie darüber hinaus Geräte mit medizinischer Zulassung (IEC ) erhältlich.»security One«kann mit Hilfe der optional erhältlichen Software bequem vom PC aus verwaltet werden. Dies bietet die Übersicht über alle Daten wie Frequenzen, Spannungen, usw. vom Bildschirm aus. Fax: (05251) HLK-Regler Der Regler»Tiger«von CentraLine für Heizung, Lüftung, Klima und Fernwärme verfügt über 38 Ein- und Ausgänge, die sich mit einem Zusatzmodul auf 76 aufstocken lassen. Darüber hinaus ist er mit intuitiver Bedientechnik ausgestattet, die den Nutzer sicher durch das Menü führt. Die Einstellungen erfolgen zeitsparend und ohne großen Aufwand durch ausgewählte Standardparameter sowie mit Hilfe der Konfigurations-Software»Coach«. Auch bei Multivalentanlagen, bei denen unterschiedliche Energiequellen wie Festbrennstoffe, Gas und Solar kombiniert werden, funktioniert die Abstimmung perfekt. Über die Bedienzentrale»Arena«kann der Regler auf alle Daten im Netzwerk zugreifen. So kann der Nutzer das System bequem und zentral steuern: Entweder innerhalb des lokalen Netzwerks oder über das Internet. Fax: (0800) EIB-IP-Gateway und -Router Hensel hat sein System»Modulbus KNX/ EIB«um ein EIB-IP-Gateway und einen EIB-IP-Router erweitert. Beide Geräte haben einen integrierten EIB-Busankoppler und verbinden ein Ethernet-Netzwerk mit einer KNX/EIB-Linie. Sie können als Programmier-, Kommunikations- und Visualisierungsschnittstelle eingesetzt werden. Das Gateway leitet alle EIB-Telegramme in Raumregelung für Wärmepumpen Mit»CommuterWork«bieten Waterkotte und Mühlhaus Prozessleittechnik ein vernetztes Raumregelungssystem, das speziell für den Betrieb mit Wärmepumpen beide Richtungen weiter und unterstützt die KNX-Funktion»tunneling«. Zusätzlich kann der Router mit einer Filtertabelle programmiert werden und unterstützt die KNX-Funktionen»tunneling«und»routing«. Somit kann er auch als Linien- oder Bereichskoppler fungieren. Fax: (02723) entwickelt wurde. Das System besteht aus einem Masterregler, der die Außenverhältnisse und Parameter des Wärmeerzeugers erfasst, und jeweils einem Satelliten (Commuter) in jeder Wohnung, der wiederum bis zu acht Regelkreise ansteuern kann. Die Commuter kommunizieren mit den thermostatischen Ventilantrieben. Fax: (02323) Gebäudeautomatisierung via Ethernet Dr. Bellwon Technologies hat jetzt ein System vorgestellt, bei dem ein Ethernet-Bus untergeordnete Bussysteme verschiedener Standards verbindet und mit zentraler Intelligenz vervollständigt. Als zentrale Steuerung (SPS) wird eine leistungsfähige Industriesteuerung der Firma Wago genutzt, die Schnittstellen zu allen aktuellen Bussystemen vorhält. Die eigens entwickelten Module zur Steuerung der einzelnen Gewerke (Licht, Rollo, Heizung usw.) sind exakt auf die Bedürfnisse einer Zentralsteuerung ausgelegt, kommen mit einem Minimum an elektronischen Bauteilen aus und dienen als Name Firma Anschrift Tel. + Fax dezentrale Ein- und Ausgänge der SPS. Die offene Programmierung (IEC ) ermöglicht die Realisierung einer Gewerke übergreifenden Gesamtlösung mit einheitlicher Bedienung auch über PC oder Touchpanel-Visualisierung für alle Anforderungen der Gebäudeautomatisierung. Fax: (02306) Kopieren Sie diese Seite Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt de 15-16/

88 Produkte Beleuchtungstechnik Lichtkomfort bei Bewegung Doppelbrennerlampen für die Straßenbeleuchtung Um die Wartungskosten für die Straßenbeleuchtung zu reduzieren, fordern Kommunen und Betreiber für die Leuchtmittel Lebensdauern von vier und mehr Jahren. Mit den Doppelbrennerlampen von Narva G.L.E. bietet Hauber & Graf Natriumdampf- Hochdrucklampen an, die diesen Forderungen gerecht werden. Ein- Das LED-Sensor-Licht der Züblin Elektro GmbH bringt Sicherheit und Komfort in viele dunkle Bereiche im und ums Haus. Das batteriebetriebene Überall-Licht lässt sich bietet durch einen integrierten Bewegungsmelder automatisch dann Beleuchtung, wenn sie gebraucht wird. Der Sensor erfasst Bewegungen in einem Umkreis von 6m über einen Winkel von 110. Circa 30s nach der letzten detektierten Bewegung schaltet sich die LED-Lampe wieder aus. Die nötige Energie liefern, circa zwei Jahre lang, drei Mikrobatterien. Klein und handlich lässt sich das LED-Sensor- Licht mit Doppelklebeband oder Schrauben überall leicht anbringen. Fax: (07623) gesetzt werden können sie überall dort, wo bisher herkömmliche Natriumdampf- Hochdrucklampen mit einem Brenner verwendet wurden. Die Lampen sind in Wattagen von 50W bis 1000W erhältlich. Zur Auswahl stehen eine ellipsoide Bauform oder Röhren. Fax: (07144) Raychem Circuit Protection, ein Geschäftsbereich von Tyco Electronics, gibt die Einführung seiner»2pro«-serie, einer Kombination aus Überstrom- und Überspannungs- Schutz bekannt. Die Produkte Informationstechnik Schutz für Telefonie- und VoIP-Anwendungen Das Glasfaser-Innenkabel»Opti-Core 10GIG«von Panduit zeichnet sich durch OM3- laseroptimierte Fasern aus, die Anwendungen bis zu 10Gb/s unterstützen und trotzdem mit den bestehenden 50-µm-Multimodesystemen kompatibel sind. Zu den Glasfaserkabeln»Opti-Core«gehören Verteiler- und Verbindungskabel mit LSZO-Ummantelung, die als Singlemode-, Multimode- und Hybridkabel für Backboneund horizontale Anwendungen erhältlich sind. Die Kabel sind Bestandteil eines umfassenden Programms für die Umsetzung kompletter End- sind dafür vorgesehen, Schäden an Telefonkommunikations-Anlagen zu verhindern. Der geringe Platzbedarf, die selbstrückstellenden Eigenschaften und die koordinierten Schutzfunktionen ermöglichen den Einsatz der Bauelemente in einer breiten Palette von Telefonieund VoIP-Applikationen. Die»2Pro«-Bauelemente sind für die Großserienfertigung in Tape-and-Reel-Verpackung erhältlich. Fax: (089) com End-to-End-Lichtwellenleiter-System to-end-lwl-lösungen. Modularität und Vielseitigkeit des Systems erlauben unkomplizierte Änderungen der Infrastruktur und die einfache Erhöhung von Dichten. Fax: (069) Automatisierungstechnik Hochauflösender Inkrementalgeber Name Firma Anschrift Tel. + Fax Kopieren Sie diese Seite Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Hengstler hat die Inkrementalgeberfamilie»RI«um eine hochauflösende Hohlwellenvariante erweitert. Zu den Merkmalen des»ri58-f«gehören Impulse pro Umdrehung mit bis zu 14mm Wellendurchmesser als Feedback-Geber in Asynchronmotor- und Industrieanwendungen. Der»RI58-F«erfordert weder einen Zylinderstift am Antriebsgehäuse noch Spezialzubehör für die Montage. Fax: (07424) de 15-16/2006

89 Produkte Universelle Zeitrelais Zuwachs für Sicherheitsrelais-Familie Mit einer»slim«-ausführung hat Panasonic seine bewährte»sf«-familie in liegender Ausführung um ein stehendes Sicherheitsrelais erweitert. Die 13mm schmalen»sfs«-relais zeichnen sich durch eine kurze Ansprechzeit von typisch 8ms aus. Das mit vollzwangsgeführten Kontakten (nach EN50205, Klasse A) ausgestattete Sicherheitsrelais ist als vierpolige oder sechspolige Version erhältlich. Die 40mm langen vierpoligen Relais haben eine Spulenverlustleistung von nur 360mW und sind in den Kontaktversionen 2A/2B oder 3A/1B erhältlich. Frequenzumrichter Die Frequenzumrichter»FDU«und»VFX«von Emotron in der Leistungsklasse 0,75kW bis 1500kW verfügen über ein Gehäuse mit Schutzart IP54 im kompakten Format. Als eine besonders Platz sparende Lösung wird eine Sonderausführung mit Flüssigkeitskühlung angeboten. Ein in die Umrichter integrier-»ct-s«heißt die universelle Zeitrelaisreihe von ABB. Das Programm umfasst 13 Single- Funktionsgeräte sowie acht Multi-Funktionsgeräte mit bis zu elf Funktionen. Zeiten von 0,05s bis zu 300h können in zehn Zeitbereichen eingestellt werden. Große Auswahl besteht hinsichtlich der Steuerspannung. Es stehen Gerätevarianten zur Verfügung mit Multibereich ( V DC und V AC/DC), Weitbereich ( V AC/ DC) und Singlebereich ( V AC). Die Relais haben ein oder zwei Wechsler, wobei der zweite als Sofortkontakt umschaltbar ist. Zur Auswahl stehen potentialfreie oder potentialbehaftete Steuereingänge. Fax: (06221) Die 50mm lange sechspolige Variante hat eine Spulenverlustleistung von nur 500mW. Sie gibt es in folgenden Kontaktvarianten: 4A/2B, 5A/1B, 3A/ 3B. Für die»sfs«-relais sind Fassungen sowohl für Leiterplatteneinbau als auch für die DIN-Schiene lieferbar. Fax: (08024) ter Belastungssensor erkennt sofort Abweichungen vom Normalbetrieb über den gesamten Drehzahlbereich. Die Betriebsparameter werden in Prozessgrößen eingegeben, was die Überwachung deutlich einfacher und sicherer macht. Die Steuereinheit ist abnehmbar und kann zum Kopieren der Einstellungen zwischen verschiedenen Frequenzumrichtern verwendet werden. Neue, kompakte Leiterkarten erlauben den Anschluss von bis zu vier Zusatzoptionen. Fax: (03943) Eine Stableuchte, bestückt mit 30 oder 60 LEDs, bietet die Müller Plastik GmbH. Ohne störendes Kabel, dafür mit einem starken H-NiMH-Akku (7,2V/ 1800mA) gewährleistet die Leuchte hohe Mobilität. Sie ist schlagfest, spritzwassergeschützt, ölbeständig und dadurch universal einsetzbar. Die Ladezeit der Akkus beträgt circa 2,5h. Sie liefern ausreichend Strom für eine Betriebsdauer von 8h (60 LEDs) bzw. 10h Name Firma Anschrift Tel. + Fax Werkstatt Servicekoffer für Sicherheits-Checks Der Servicekoffer»PMK 3«der Merz GmbH wurde im Vergleich zu seinen Vorgängern für die Funktions- und Sicherheitsprüfungen deutlich verkleinert. Dennoch blieb die Absicherung durch einen Hauptschalter mit Unterspannungsauslösung und Fehlerstrom-Schutzschalter mit 0,030A Auslösestrom unverändert. Für die Prüfungen mit Stromaufnahmemessung und Spannungsmessungen an Wechsel- und Drehstromprüflingen bis 16A/400V stehen externe Anschlüsse zur Verfügung. Bereits vorhandene Zangenmessgeräte kann der Nutzer zusammen mit dem Koffer verwenden. Für die VDE- LED-Stableuchte mit Akku Sicherheitsprüfungen gemäß DIN/ VDE 0701/ 0702 steht ein analoger und alternativ ein digitaler Gerätetester zur Verfügung. Die Netzeinspeisung erfolgt über steckbare Zuleitungen. Fax: (07971) (30 LEDs). Die hohen Lichtströme der LEDs (490Lumen bei 30 LEDs und 1050Lumen bei 60 LEDs) und ihre lange Lebensdauer machen die Stableuchte zu einem zuverlässigen Begleiter im Baustelleneinsatz. Fax: (02267) Kopieren Sie diese Seite Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt de 15-16/

90 Literatur Elektrotechnik Grundlagen der Elektrotechnik Wolfgang Nerreter, 380 S., kart., 29,90, ISBN , Carl Hanser Verlag, München Die Grundlagen der Elektrotechnik sind das Thema. Das Lehrbuch vermittelt gestrafft und sehr anschaulich die wichtigsten Themen und bezieht die rechnergestützte Simulation von Schaltungen mit pspice von Anfang an mit ein. Dieser Ansatz hilft vor allem Studierenden in den Bachelorsemestern und gewährleistet bei geringem Zeitaufwand eine niveauvolle Grundausbildung. Neben zahlreichen Beispielen werden am Ende jedes Kapitels Aufgaben angefügt, deren Lösungen in einem kurzen Ergebnisteil zusammengestellt sind. Wichtige Fachbegriffe werden auch in englischer Sprache gebracht. Historische Ergänzungen lockern den teilweise abstrakten Inhalt auf. Eine gut verständliche, lockere Sprache motiviert zum Weiterlesen. Das moderne zweifarbige Layout unterstützt die visuelle Darbietung des Lehrstoffs. In der breiten Spalte findet man den Lehrtext. In der schmalen zusätzlichen Spalte werden weiterführende Informationen geboten. Die ecommerce-experten erklären ausführlich, wie man mit einem Onlineshop zum erfolgreichen (Klein-) Unternehmer werden kann. Vom Unternehmensstart mit Geschäftsidee und Businessplan, Finanzierungsfragen, betriebswirtschaftlichen Grundlagen und Onlinerecht über Webseitengestaltung, Online-Bezahlungssysteme, Datensicherheit, Suchmaschinenoptimierung weiter bis zu Versandabwicklung, Produktmarketing, Kundenbetreuung und Betriebsführung Der Online Shop Handbuch für Existenzgründer Susanne Angeli, Wolfgang Kundler, 736 S., incl. CD, 39,95, ISBN , Pearson Education Deutschland GmbH, München Serviceleistungen erfahren Sie alles Notwendige zur Existenzgründung im Internet. Eine zusätzliche CD enthält nützliche Software: so unter anderem verschiedene Shopsysteme, html-editor, FTP-Client, Packprogramme, Bildbearbeitungs- und Bildverwaltungssoftware, verschiedene Internet-, Datenbank-, Sicherheits- und Business- Tools ebenso wie Musterformulare. Automatisierungstechnik Anschluss- und Verbindungstechnik Werner Jansen, 159 S., geb., 19,90, ISBN , Christiani GmbH & Co. KG, Konstanz Dieses stark an der Praxis orientierte Fachbuch vermittelt die Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Anschluss- und Verbindungstechniken für elektrische Leiter. Anschaulich werden die verschiedenen Techniken vorgestellt und Hintergründe der mechanischen Vorgänge erläutert. Sehr einfach lässt sich aufgrund der erlernten Informationen zu Aufgabenstellungen die bestgeeignetste Klemmtechnik auswählen. Beispiele aus der Praxis mit Aufgabenstellung und Realisierungsausführung stellt dieses Buch vor und veranschaulicht das Thema. Fragen am Kapitelende befassen sich mit den wichtigsten Inhalten. Dies ist ein nützliches Lernund Nachschlagewerk für alle Praktiker, die sich mit dem Anschluss elektrischer Leiter in der Praxis und der Planung von Anschlussverteilern beschäftigen. Die beiliegende CD enthält Animationen zu den Klemmvorgängen der vorgestellten Anschlussklemmen und das Klemmenauswahlprogramm»Clip-Project. Inhalt: Einführung Technik der Verbinder und Klemmen für Industrieanwendungen Einführung in Eplan und Clip-Projekt Anwendungen in der Automatisierungsindustrie, der Betriebstechnik, bei Gebäude- und Infrastruktur, Geräten und Systemen, Sonderanwendungen. Fortbildungsmöglichkeiten im modernen Handwerk Winter, Hans, 5. Auflage, 2006, A5, 126 S., 19,80, ISBN , Kleffmann Verlag, Bochum Fortbildung ist heute eine existenzsichernde Notwendigkeit, arbeitsbegleitendes Lernen als Lebenskonzept wichtiger denn je, überdies der Schlüssel zum dauerhaften beruflichen und unternehmerischen Erfolg. Nur durch die gezielte Teilnahme an zukunftsorientierten Qualifizierungsmaßnahmen erhalten Fach- und Führungskräfte die Chance, den sprunghaft steigenden, rasch wechselnden Praxisanforderungen gewachsen zu sein. Die Neuauflage macht das differenzierte Fortbildungsangebot im Handwerk nunmehr an neunzehn beruflich relevanten Abschlüssen transparent, und zwar in seinen Zielen, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsanforderungen und Berechtigungen. Alle Angaben sind auf den aktuellsten Stand gebracht. Diese Ausgabe ist nicht nur eine Orientierungshilfe für fortbildungswillige und aufstiegsorientierte Nachwuchskräfte im Handwerk, sondern auch für Lehrlingswarte der Innungen, Ausbildungsberater in den Handwerksorganisationen, für Lehrer an berufsbildenden Schulen (Berufskollegs), Berufsberater der Arbeitsämter und alle anderen, die über Entwicklungschancen und Bildungsabschlüsse im modernen Handwerk informieren wollen. Darüber hinaus ist der Ratgeber eine ideale Buchprämie für die Innungsbesten in der Gesellenprüfung und besonders Erfolgreiche bei beruflichen Leistungswettbewerben. 96 de 15-16/2006

91 Firmenschriften Instandhaltung von Gefahrenmeldeanlagen Industrial Ethernet Kompetenz Der Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) hat das neue Vertragsmuster»Instand GMA 2005«herausgegeben. Veränderte Vorgaben aus den anzuwendenden Vorschriften und die technische Weiterentwicklung haben dazu geführt, dass das bisherige AMEV-Vertragsmuster»Instand GMA 94«nicht mehr den Anforderungen entsprach. In dem Vertragsmuster»Instand GMA 2005«werden die unterschiedlichen Vorgaben für Brandmeldeanlagen (BMA) und Einbruchund Überfallmeldeanlagen (EMA/ ÜMA) berücksichtigt. Für sonstige Alarmanlagen (z. B. Geländeüberwachungsanlagen) können individuelle Anforderungen vereinbart werden. Fax: (030) Neuer Katalog Edition 10 Auf 320 Seiten präsentiert Helukabel, der Spezialist für Kabel, Leitungen und Kabelzubehör, in seinem neuen Katalog Daten-, Netzwerk- & Bustechnik ein Produktportfolio unter dem Motto»Automatisierungstechnik komplett aus einer Hand«. Im Einzelnen sind dies Kupferund LWL-Leitungen, entsprechende Anschlusstechniken einschließlich Schranksysteme, aktive Komponenten sowie Serviceleitungen. Da sich Industrial Ethernet zum dominierenden Standard in der industriellen Netzwerktechnik entwickelt, wurde die neue Ausgabe unter diesem Aspekt wesentlich erweitert. Fax: (07150) Systeme für die Raumautomation Zur Anga Cable Standardwerk der Gebäudeautomation Auf 154 Seiten präsentiert Saia- Burgess übersichtlich und eingängig Produkte, Systeme und Konzepte für die Gebäudeautomation. Aufgrund der hohen Nachfrage erscheint der Saia DDC Plus-Systemkatalog in neuer Auflage inzwischen ein Standardwerk in der Gebäudeautomation. Insbesondere für die Systempartner und Planer werden die Möglichkeiten, die das breite Produktprogramm von Saia-Burgess Der e.control-katalog 2006 zeigt das gesamte Spektrum moderner Raumautomationslösungen mit LON. Zusätzlich zum Produktteil enthält der Katalog Funktionserläuterungen und -übersichten zur Planungsunterstützung. Durch stetig steigende Energiekosten rückt die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden immer stärker in den Mittelpunkt. Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz und die damit einhergehende Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) senden eindeutige Signale aus. Durch die Einführung des Energiepasses wird nun in Nicht-Wohngebäuden erstmalig der Energiebedarf aller wichtigen technischen Einrichtungen zum Heizen, Kühlen, Lüften und Beleuchten auch für den Nutzer sichtbar. Fax: (02841) bietet, in praxisorientierter Weise in Wort, Bild und Grafiken leicht verständlich dargestellt. Gewerkeübergreifende Systemlösungen und Kommunikationsmöglichkeiten sind kapitelweise mit Anwendungsbeispielen sehr konkret ausgeführt. Als Basiselemente dürfen dezentrale Ein-/ Ausgabemodule, Raumregelsysteme sowie Schaltschrankkoppelmodule nicht fehlen. Fax: (06103) Digital-TV-Technik Ab sofort ist der Produktkatalog von Lorenzen Communication verfügbar. Im aktuellen Lorenzen-Katalog findet der Nutzer auf über 20 Seiten alles vom analogen über den digitalen terrestrischen bis hin zum digitalen Satellitenempfang. Dabei reicht das Angebot unterschiedlichster Lorenzen-Receiver über komplette 2006 präsentierte Spaun Electronic den neuen Katalog Edition 10 mit allen Messeneuheiten im Bereich Kabelfernsehen und Satellitendirektempfang. Händler und Fachhandwerker erhalten die neue Edition 10 bei ihrem Großhändler oder gegen einen Gewerbenachweis direkt bei Spaun Electronic. Fax: (07731) Sat-Einheiten bis hin zum Zubehör wie Kabel, Wandhalter, Schalter und Fernbedienungen. Als Distributor für viele weitere bekannte Marken hat Lorenzen auch sein Angebot an Topfield- und Inverto- Angeboten abgebildet. Fax: (05722) de 15-16/

92 Termine Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN AUSBILDUNG Ausbildungsplanung mit MS Project (HPI) (Elektrotechniker) EBZ Dresden Basiswissen Elektrotechnik für»nichtelektriker«taw Wuppertal Unterweisung für Zählermonteure und Sperrkassierer TAW Wuppertal AUTOMATISIERUNGSTECHNIK BGR A3 Die neue BG-Regel zum Arbeiten unter Spannung HDT Essen Explosionsschutz im Betrieb HDT München SPS 7-4T: SPS-Techniker nach VDMA/ZVEI bfe Oldenburg Antriebstechnik: Technologiefunktionen Jetter Ludwigsburg Antriebstechnik: JetWeb-Motion-Control Jetter Ludwigsburg Meßdaten erfassen, übertragen und auswerten PMA Kassel Regelungstechnik kompakt PMA Kassel BELEUCHTUNGSTECHNIK DIALux-Anwenderschulung DIAL Berlin Anwenderschulung zur EN DIAL Berlin Anwenderschulung zur DIN DIAL Berlin DIALux-Anwenderschulung DIAL Berching BETRIEBSWIRTSCHAFT Beratungs- und Verkaufsgespräche gestalten bfe Oldenburg Rating Workshop Modul II Z.E.I.T. Nürnberg Motivierte Mitarbeiter durch engagierte Führung bfe Oldenburg ELEKTROINSTALLATION Kurzschlussstromberechnung in Drehstromnetzen nach VDE Dresden DIN VDE 0102 und Kurzschlussschutz nach DIN VDE 0100/0103 Die neue DIN VDE (DIN VDE 0108) TÜV SÜD Dresden Der Hausmeister als elektrotechnisch unterwiesene Person TÜV SÜD Stuttgart Stromversorgung HDT Essen Grundlagen der Elektrotechnik HDT Essen Messpraktikum zur Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 HDT Berlin Grundlagen der Erdungstechnik HDT Essen Elektrotechnisch unterwiesene Personen TÜV SÜD Hannover VDE 0100, VDE 0105 und BGV A3 Diagnose bei Profibus HDT Essen Potentialausgleich und Erdung VDE Jena Die Jahresunterweisung für Elektrofachkräfte VDE Chemnitz Trainingsprogramm für Schaltberechtigte HDT Essen Fachkunde für elektrotechnisch unterwiesene Personen (EUP) VDE Chemnitz Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln TÜV SÜD Berlin durch elektrotechnisch unterwiesene Personen Messkurs Geräte-Know-How»Secutest«Z.E.I.T Nürnberg Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Betriebsstätten bfe Oldenburg ET 8 Prüfung elektrischer Anlagen, Betriebsmittel und Maschinen BGFE Dresden Die verantwortliche Elektrofachkraft in Industrie, EVU TÜV SÜD Frankfurt Messkurs Geräte-Know-How»Profitest«Z.E.I.T Nürnberg ENERGIETECHNIK Abschluss- und Verbindungstechnik bei Energiekabeln HDT Essen Energietechnik Grundlagen und Praxis HDT Essen Jahresunterweisung für Schaltberechtigte in Starkstromanlagen VDE Dresden Schaltberechtigung für Starkstromanlagen bis 36kV Teil 1 VDE Dresden Rundsteuertechnik TAW Altdorf Trainingsprogramm zur Schaltberechtigung ( bis 30kV) TAW Wuppertal ET 3 Elektrische Prüfanlagen BGFE Dresden de 15-16/2006

93 Termine EXPLOSIONSSCHUTZ Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen TÜV SÜD München GEBÄUDETECHNIK EIB/KNX Projektierung und Inbetriebnahme DIAL Berlin Heizlastberechnung nach DIN EN TAW Wuppertal Energieeinsparverordnung (EnEV) TAW Wuppertal EIB-Installation Workshop für Monteure Z.E.I.T. Nürnberg Automatisieren mit LON mit LonMark Deutschland Zertifikat bfe Oldenburg Haustechnik für Bauleiter, Baukaufleute und Facility-Manager TAW Wuppertal Vorbereitungsworkshop zur Erlangung der DIN EN ISO 9001 bfe Oldenburg Zertifizierung mit Durchführungsgarantie Schaltbefähigung für das Betreiben elektrischer Anlagen bis 110kV EBZ Dresden Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen EBZ Dresden Blitz- und Überspannungsschutz EBZ Leipzig Schaltbefähigung für das Betreiben elektrischer Anlagen bis 30kV EBZ Dresden Jährliche, gesetzlich festgelegte Mitarbeiterschulung BGV A1 EBZ Dresden Grundlagen der Lüftungs- und Klimatechnik Teil 1 TÜV SÜD Regensburg Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (Grundlehrgang) EBZ Dresden Energieeinsparung in Gebäuden durch den richtigen Umgang TAW Wuppertal mit technischen Anlagen INFORMATIONSTECHNIK WLAN Grundlagen Installation und Fehlersuche Psiber Data Berlin LAN-Verkabelung Richtig Messen bei KAT3-7 Psiber Data Berlin Lichtwellenleiter-Technik Grundlagen Dätwyler Hattersheim Anwendungsneutrale Verkabelung (Kupfer) Dätwyler Hattersheim ISDN-Technik bfe Oldenburg Netzwerkseminar Grundlagen der Datenübertragung mit Z.E.I.T. Nürnberg strukturierten Netzen Netzwerk Messkurs, Prüfen und Protokollieren von Z.E.I.T. Nürnberg strukturierten Netzwerken Digitale Empfangs- und Verteilanlagen, Modul II Z.E.I.T. Nürnberg MECHATRONIK Elektro: Elektrische Maschinen bfe Oldenburg SOFTWARE UND DATENBANKEN Objektorientierte Programmierung mit C++ Teil II bfe Oldenburg Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage unter»termine«. DIE VERANSTALTER bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektround Informationstechnik e. V., Tel.: (0441) , BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik, Tel.: (0351) , Dätwyler Kabel+Systeme GmbH, Tel.: (08165) , DIAL GmbH, Tel.: (02351) , EBZ, Elektrobildungs- und Technologiezentrum e. V., Tel.: (0351) , HDT Haus der Technik e.v., Tel.: (0201) , Jetter AG, Tel.: (07141) , PMA Prozeß- und Maschinen-Automation GmbH, Tel.: (0561) 505-0, Psiber Data GmbH, Tel.: (089) , TAW, Technische Akademie Wuppertal, Tel.: (0202) , TÜV Akademie GmbH, TÜV SÜD Gruppe, Tel.: (0341) , - 380, VDE Tagungen und Seminare, Tel.: (030) , Z.E.I.T., Zentrum für Elektro- und Informationstechnik, Tel.: (0911) , info@elektroinnung-nuernberg.de de 15-16/

94 17/2006 Vorschau Informationstechnik Messtechnik für die Satellitenempfangstechnik Für die Errichtung, Erweiterung und Wartung von Satellitenempfangsanlagen ist ein Messempfänger unverzichtbar. Messgeräte hierfür gehören zu den komplexeren. Es geht aber auch mit kompakteren Geräten, wir stellen eines davon vor. Gebäudetechnik Montagesystem für PV-Anlagen Der Nutzer einer Photovoltaik-Anlage erwartet von seiner Auf-Dach-Konstruktion, dass sie langfristig die erwarteten Erträge bringt. Darauf haben die eingesetzten Montagesysteme einen maßgeblichen Einfluss. Auf der Intersolar 2006 wurden zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen vor diesem Hintergrund ausgestellt. gig gelernt ist gelernt Ausbildungsportal für die ÜBL Das Elektro Technologie Zentrum Stuttgart bietet im Internet ein Ausbildungsportal für Ausbilder und Lehrlinge an, das ganz ausführlich zeigt, welche Inhalte bei der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung vermittelt werden (sollen). weitere themen: Praxisprobleme Wiederholungsprüfung nach DIN VDE 0702 Betriebsführung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Automatisierungstechnik Speicherprogrammierte Steuernungen de 17/2006 erscheint am 1. September 2006 Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, München, Tel. (089) , Fax (089) Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) , (Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik, Aktuell) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) , (Betriebsführung, gig) Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders, Tel. (030) , (Gebäudetechnik, Neue Produkte) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) , (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) , (Informationstechnik, Automatisierungstechnik) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) , HOMEPAGE: Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) , ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) , Fax (089) , ANZEIGEN Lazarettstraße 4, München, Fax (089) Anzeigenleitung: Michael Dietl (verantw.) Jutta Landes, Tel. (089) , Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) , Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Piazza Matteotti, 17/5, I Chiavari, Tel. + Fax ( ) , Mobil ( ) , Es gilt die Preisliste Nr. 31 vom VERTRIEB Im Weiher 10, Heidelberg, Fax (06221) Karen Dittrich, Tel. (06221) , dittrich@de-online.info Franziska Walter, Tel. (06221) , walter@de-online.info SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) , Fax (089) , heilmer-schneider@de-online.info ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Rhenus Medien Logistik GmbH & Co. KG Justus-von-Liebig-Straße 1, Landsberg, Bettina Hackenberg, Tel. (08191) , Fax (08191) , bhackenberg@rhenus.de ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr, darunter vier Doppelnummern im Januar, Juli, August und Dezember) BEZUGSPREIS Einzelheft 6,20 *, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 90 *; Mitgliederbezugspreis 80,50 *; Redaktion: Tel. (089) , Fax -111, redaktion@de-online.info Anzeigen: Tel. (089) , Fax -310, anzeigen@de-online.info Internet: Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 36 *; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 18,90 Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage (*unverbindliche Preisempfehlung) Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. PRODUKTION Layout: JournalMedia GmbH, Gruber Straße 46b, Poing Telefon (08121) Telefax (08121) Druckvorstufe: Sellier Druck GmbH, Angerstr. 54, Freising, Tel. (08161) 187-0, Fax (08161) Druck: Echter Druck GmbH, Stauffenberg-/Delpstraße 15, Würzburg, Tel. (0931) , Fax (0931) VERLAG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Lazarettstraße 4, München, Tel. (089) , Postanschrift: Postfach , München Im Weiher 10, Heidelberg, Tel. (06221) Geschäftsführer: Michael Dietl, München Sabine Buckley, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung übernehmen. IHRE KONTAKTE Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) , Fax -103, aboservice@huethig.de Buchbestellung: Tel. (06221) , Fax -623, de-buchservice@de-online.info Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen genießen urheberrechtlichen Schutz. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechtes zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträgern jeglicher Art an den Verlag über. Dies bezieht sich namentlich auf die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, auf die Herstellung von Sonderdrucken, Vervielfältigungen sowie Mikroverfilmungen und gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe und den Nachdruck von Abbildungen. 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95 Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung G Antwort: Die Kurzbezeichnung»E30«stammt aus der DIN 4102 und kennzeichnet den elektrischen Funktionserhalt von Kabelanlagen. Sowohl Kabel- als auch Kabeltragsysteme werden gemäß DIN 4102 Teil 12 in einer Brandprüfung einem Funktionstest unterzogen. Die Zahl hinter dem»e«steht hier für eine Funktionserhaltdauer von 30 min. Bei der Forderung nach einer Sicherheitsstromversorgung mit Funktionserhalt 30 min kommen daher nur spezielle Kabel in Frage, die gemäß DIN geprüft und zugelassen sind. Eine Leitung vom Typ ST-YY ist daher nicht zulässig. Geeignete Kabel wären die Typen JE-H(ST) als Datenkabel mit Querschnitten n x 2 x 0,8 in der Ausführung E30. Ob die Forderung des Lieferanten gerechtfertigt ist, lässt sich nicht beurteilen. Wenn sich die Installation zur Ansteuegefragt geantwortet Asynchronmaschinen, elektrischer Funktionserhalt von Kabelanlagen, Lichtausbeute, Stundenverrechnungssatz H. Biechl, St. Ring, E. Folkerts, U. Heckner Dieser Beitrag gibt Antworten auf Leseranfragen aus den Bereichen Automatisierungstechnik, Elektroinstallation und Betriebsführung, die sich auch aufgrund von verschiedenen»gig«-beiträgen ergeben haben. Asynchronmaschinen Frage zum Beitrag»Asynchronmaschinen«in»gig 6/2006, S. 97:»Unsere Pumpwerke werden gegenwärtig umgebaut und modernisiert. Dabei stellt sich verstärkt die Frage, ob der vorhandene Motor (160kW) auch mit einer kleineren Arbeitsmaschine (Pumpe, ca. 75kW) noch effizient arbeitet. Die Belastungskennlinie in Ihrem Artikel (Anm. d. Red.: Bild 11) zeigt, dass im Teillastbetrieb der Wirkungsgrad noch relativ hoch bleibt, aber der Leistungsfaktor sinkt. Der Motor entnimmt dem Netz also eine höhere Blindleistung. 1. Könnte der Einsatz eines Frequenzumrichters dies kompensieren? 2. Gibt es eine praxisorientierte Methode, die Verluste im Teillastbereich zu berechnen? Diese eventuell höheren Betriebskosten sollen dann mit den Investitionskosten eines neuen Motors verglichen werden.«t. H., Berlin Antwort: Durch einen Frequenzumrichter lässt sich das Problem teilweise lösen. Dieser nimmt abhängig vom Funktionsprinzip ebenfalls etwas Blindleistung auf, jedoch deutlich weniger. Dagegen stehen die Kosten, so dass hier eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erforderlich ist. Den Wirkungsgrad von Asynchronmaschinen im Teillastbetrieb können Sie den Kennlinien des Herstellers entnehmen, die häufig auch in Katalogen enthalten sind. Zumindest können Sie die Kennlinien beim Hersteller erfragen. H. Biechl Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Werner-von-Siemens-Labor für elektrische Antriebe und Mechatronik an der Fachhochschule Kempten, Dipl.-Ing. (FH) Stefan Ring, Produktmanagement Brandschutzsysteme bei Obo Bettermann, Menden, Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg, Ulrich C. Heckner, Unternehmensberatung Heckner, Kastl/Obb. Gelernt ist gelernt ig Inhalt 15-16/ Grundlagen gefragt geantwortet 104 Elektroinstallation Alle Arten von Fehlerströmen im Griff Elektrischer Funktionserhalt von Kabelanlagen Aus dem Alltag eines 107 Elektroinstallation Sachverständigen [ 2 ] Frage zum Beitrag»Elektroinstallation in Flucht- und Rettungswegen«in»gig«11/2006, S. 88:»Ich wende mich heute an Sie, weil ich eine Information benötige, was die Bezeichnung»E30«bei Leitungen bedeutet. Hintergrund ist Folgender: In dem Unternehmen, für welches ich betriebstechnisch verantwortlich bin, werden im Hochregallager die Rauch- und Wärmeabzüge erneuert. Die Auslösung wird zukünftig per CO 2 erfolgen. Zwischen den drei Handauslösetastern und der CO 2 -Auslösestation wird seitens des Lieferanten eine Leitung gefordert nach der Klassifizierung»E30«als 2 x 2 x 0,8mm 2. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich eine rotfarbige ST-YY Leitung verwenden kann, darf, muss, oder es generell untersagt ist, da es sich hier in diesem Fall nicht um eine Brandmeldezentrale, sondern eine RWA handelt. Nachfragen beim VdS haben bislang keinen Erfolg gebracht.«r. V., Niedersachsen NOCH FRAGEN? Haben Sie auch Fragen zu den Themen, die im»gig«behandelt werden? Wir beantworten sie Ihnen gerne. Bitte richten Sie Ihre Fragen schriftlich an uns: Fax (089) decker@de-online.info de 15-16/

96 Gelernt ist gelernt G ig rung der RWA in einem so genannten Endbrandabschnitt befindet, ist eine Verlegung in Funktionserhalt nicht erforderlich. S. Ring L VG für L-Lampe 36 W Leuchtstofflampe 18 W Leuchtstofflampe 18 W GRUNDLAGEN N Die Lichtausbeute Frage:»Ich bin Umschüler im Bereich»Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik«und werde im Juli meine Abschlussprüfung schreiben. Nun hat sich jedoch in meiner Vorbereitung folgende Frage aufgetan, die ich in der Innung bzw. an meiner Ausbildungsstätte noch nicht richtig beantwortet bekommen habe. Es geht um die Berechnung der Lichtausbeute bei Beleuchtungskörpern bzw. -anlagen. Es gilt:»lichtausbeute der Lampe = Lichtstrom der Lichtquelle / Leistungsaufnahme der Lichtquelle«. Nun ist diese Aussage ein Merkmal der Qualität bzw. Wirtschaftlichkeit der Lampe; zumindest verstehe ich es als solches. Nun will ich eine ähnliche Berechnung für eine Leuchtstofflampe mit Vorschaltgerät machen und eventuelle Vergleiche mit einer Glühlampe ziehen. Jetzt beginnt mein Unverständnis, da man mir gesagt hat, die Verlustleistung des Vorschaltgeräts dürfe man nicht in die Berechnung mit einbeziehen. Warum? Um Aussagen über Wirtschaftlichkeit oder Vergleiche anstreben zu können, ist doch diese Leistung nicht ignorierbar oder ist in diesem Fall meine Herangehensweise falsch?«w. W., Bayern Bild 1: Die Lichtausbeute η ist das Verhältnis aus Lichtstrom Φ 0 und elektrischer Leistung P Antwort: Der Leser hat Folgendes richtig beschrieben: Unter der Lichtausbeute η versteht man das Verhältnis aus dem abgegebenen Lichtstrom Φ 0 (in Lumen; abgek. lm) und der aufgenommenen elektrischen Leistung P (in Watt; abgek. W) einer Lampe (Bild 1): Die Lichtausbeute lässt allerdings keine Aussage zur Qualität der Lampe zu, sondern in begrenztem Umfang Aussagen zu ihrem Wirkungsgrad bzw. zu ihrer Wirtschaftlichkeit, wenn man den Lichtstrom als»lichtleistung«auffasst. Das Besondere des»lampenwirkungsgrades«(also der Lichtausbeute) ist, dass er eine Einheit hat, nämlich»lumen pro Watt«. Diese Abweichung gegenüber dem herkömmlichen Wirkungsgrad, z.b. dem eines Elektromotors, lässt sich darauf zurückführen, dass die Lichtleistung eine andere Einheit hat als die elektrische Leistung. Auch für Leuchtstofflampen und andere Entladungslampen, die unbedingt ein Vorschaltgerät zum Betrieb benötigen, L Lichtstrom Φ 0 (in lm) P (in W) VG für L-Lampe 18 W Leuchtstofflampe 18 W N Bild 3: 18-W-Leuchtstofflampen in Tandemschaltung (Reihenschaltung) mit KVG gilt als Lichtausbeute (nur) das oben angeführte Verhältnis ohne Berücksichtigung der Verlustleistung des Vorschaltgerätes. Die Begründung dafür: Bei einer Entladungslampe ist nicht bekannt, in welcher Schaltung bzw. mit welchem Typ Vorschaltgerät sie bei ihrem Einsatz letztendlich betrieben wird. Beispielsweise lassen sich 18-W-Leuchtstofflampen alternativ in induktiver Einzelschaltung mit konventionellem Vorschaltgerät KVG (Bild 2), in Tandemschaltung (Reihenschaltung) mit KVG (Bild 3) oder mit elektronischem Hochfrequenz-Vorschaltgerät EVG (Bild 4) L N EVG für L-Lampe 18 W Bild 4: 18-W-Leuchtstofflampe mit elektronischem Hochfrequenz-Vorschaltgerät (EVG) betreiben. Im ersten Fall ist die Vorschaltgeräte-Verlustleistung besonders hoch (ca. 12 W pro 18-W-Lampe), im zweiten Fall ist sie schon deutlich geringer (ca. 5 W anteilig pro Lampe), da hierbei zwei 18-W-Leuchtstofflampen in Reihenschaltung gemeinsam am verlustärmeren VG einer 36-W-Leuchtstofflampe betrieben werden. Im dritten Fall beträgt sie nur noch knapp 3,5 W, und zugleich verringert sich bei annähernd gleichem Lichtstrom dabei sogar die elektrische Leistung der Lampe selbst. Vor allem aus diesen Gründen findet man in den Katalogen der Lampenhersteller i. d. R. keine Angabe zur Lichtausbeute ihrer Produkte. Die Kataloge enthalten jedoch häufig Angaben über die Höhe des Lampenlichtstroms und bei den Vorschaltgeräten Angaben zu deren so genannter Systemleistung. Die Systemleistung ist die Summe (in W) aus Lampenleistung und Vorschaltgeräte-Verlustleistung. Die Elektrofachkraft kann aus diesen Daten die System-Lichtausbeute berechnen und erhält daraus brauchbare Vergleichswerte zu anderen Lampentypen. E. Folkerts Stundenverrechnungssatz Leuchtstofflampe 18 W Frage zum Beitrag»Was die Stunde so kostet«in»gig«1-2/2006, S. 89:»Warum wird der Arbeitgeberanteil an der Lohnsteuer in Ihrer Lohnkostenberechnung nicht mitberechnet?«w. H. Bild 2: 18-W-Leuchtstofflampe in induktiver Einzelschaltung mit konventionellem Vorschaltgerät Antwort: Bei der Ermittlung des Stundenverrechnungssatzes spielt die Lohnsteuer keine Rolle, da sie dem Mitarbeiter abgezogen wird. Je nach Familienstand, Anzahl der Kinder (Kinderfreibeträge) und sonstigen Freibeträgen kann die Lohnsteuer ganz erheblich variieren. Weil dem Monteur die Lohn- 102 de 15-16/2006

97 Gelernt ist gelernt GRUNDLAGEN BERICHTIGUNG In»de«12/2006 hat sich in Tabelle 3 auf Seite 94 beim Beispiel ein Komma eingeschlichen. Richtig muss es heißen: G ig Ω ±0,5% = 1 kω ±0,5% Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. Bild 5: Beispielrechnung, Monteur mit 39 Wochenstunden steuer abgezogen wird, erscheint diese nicht in der Kostenrechnung des Unternehmens. In unserer Kostenrechnung haben wir ausschließlich die Bruttolöhne ermittelt und die auf den Bruttolohn anfallenden Sozialabgaben. In einer weiteren Rechnung (Bild 5) ergibt sich ein Vergleich der Kosten für das Unternehmen mit den Beträgen, die dem Mitarbeiter verbleiben (Nettolohn des Mitarbeiters). Das in Bild 5 gezeigte Beispiel basiert wie im Artikel»Was die Stunde so kostet«in»de«1-2/2006 auf einem Brutto-Stundenlohn in Höhe von 13. Aus dem Bild geht hervor, dass der Betrieb Gesamtkosten in Höhe von für diesen Mitarbeiter pro Jahr zu tragen hat. Dem Mitarbeiter selbst wird die Hälfte der Sozialabgaben abgezogen (bei einigen Krankenkassen sind die Beiträge günstiger, so dass der Betrag nicht bei 25% des Bruttolohnes, sondern darunter liegt). Gleichzeitig unterstellen wir in unserem Beispiel einen ledigen Mitarbeiter, dem voraussichtlich ca an Lohnsteuer (pro Jahr) einbehalten werden. Diese Lohnsteuer wird dem Mitarbeiter vorenthalten, muss aber vom Unternehmen an das Finanzamt weitergereicht werden. An Kosten für den Betrieb verbleiben also und für den Mitarbeiter ein Nettolohn von (pro Jahr). Bezogen auf die bezahlten Stunden ergibt sich, wie Bild 5 zeigt, eine ganz erhebliche Differenz zwischen den Kosten des Unternehmens pro Stunde und dem Nettolohn des Mitarbeiters pro Stunde. Und wenn wir dann noch die Anwesenheitszeit des Mitarbeiters im Unternehmen berücksichtigen (die Differenz zu den 2028 bezahlten Arbeitsstunden, die aus Urlaub, Krankheit, Fortbildung, Feiertagen während der Woche usw. resultieren), dann liegen die Kosten des Unternehmens pro Anwesenheitsstunde des Mitarbeiters bei über 20, wohin gegen der Mitarbeiter selbst gerade mal 7,53 pro Stunde netto erhält. Für die betriebliche Kalkulation sind neben den Kosten der Anwesenheitsstunde des Monteurs (im Beispiel 21,13 ) noch weitere Kosten zu berücksichtigen: die Lohnkosten der Verwaltungsmitarbeiter und die allgemeinen Betriebskosten. So ergibt sich im Beitrag in»de«(ausgabe 1-2/2006) ein kostendeckender Stundenverrechnungssatz in Höhe von 37,69. U. Heckner EUROPAMEISTERSCHAFTEN DER ELEKTROINSTALLATEUR-JUGEND Aus den Europameisterschaften der U-23 Elektroinstallateure (unter 23 Jahre) auf dem Gelände der EXPO-Ausstellung in Lissabon, Portugal, ist der 20-jährige Sven Bähr aus Worms als Dritter hervorgegangen. Den ersten Platz belegte der Schweizer Reto Bischofberger, der 2. Platz ging an Peter Larsen aus Dänemark. Sven Bähr hatte sich 2005 beim Praktischen Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend als Bundessieger hervorgetan und sich damit für die Teilnahme am EU- Wettbewerb, an dem sich insgesamt neun Länder beteiligten, qualifiziert. Sven Bähr war mit seinem Trainer Günter Maibach nach Portugal gereist und besiegte die starke Konkurrenz aus Irland, Portugal, Spanien, Frankreich, Österreich und Norwegen. Die Teilnehmer der Europameisterschaften hatten eine Aufgabe der Gebäudetechnik zu bewältigen und zeigten ihr Können den etwa Besuchern der Tektonica-Baumesse in Lissabon.»Mich hat beeindruckt, dass wir schon nach dem zweiten Wettkampftag keine Dolmetscher mehr brauchten«, sagte Klaus Träger, der Leiter des Wettbewerbs.»Alle haben nur noch elektrisch geredet.«zahlreiche Sponsoren aus dem In- und Ausland, darunter Firmen wie Siemens, Legrand oder Boco hatten die Europameisterschaften aktiv unterstützt. Viele wollen auch das nächste Mal wieder dabei sein, denn der Titel eines Europameisters ist begehrt. Aus deutscher Sicht ist die Bronzemedaille von Sven Bähr nach dem Gewinn der Goldmedaille von 2004 ein erneuter Beweis für internationale Qualität bei der handwerklichen Berufsausbildung.»Das Modell Deutsches Handwerk ist wieder im Kommen«, sagt Frank O. Die besten Jung-Elektroinstallateure Europas (v.l.): Sven Bähr (D, 3. Platz), Reto Bischofberger (CH, 1. Platz), Peter Larsen (DK, 2. Platz) Baumeister, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) in Frankfurt.»Alle sind eingeladen, an den nächsten Europameisterschaften der AIE teilzunehmen. Sie werden im Rahmen der Messe Light + Building im April 2008 in Frankfurt/Main ausgetragen.«de 15-16/

98 G ig Gelernt ist gelernt Alle Arten von Fehlerströmen im Griff ELEKTROINSTALLATION Manfred Kleemeier Dieser Beitrag vermittelt Kenntnisse über die unterschiedlichen Typen von FI-Schutzschaltern und deren Verhalten. Darüber hinaus wird ein Überblick über die Zuordnung von FI-Schutzschaltern zu elektronischen Betriebsmitteln gegeben. Der Errichter der Anlage trägt die Verantwortung für die Auswahl des für den Anwendungsfall geeigneten FI-Schutzschalters. Er hat hier zu Lande die Wahl zwischen den beiden Typen A und B. Das Problem: Moderne elektronische Betriebsmittel können glatte Gleichfehlerströme erzeugen. Allerdings werden sie von FI-Schutzeinrichtungen des Typs A ausgelegt für sinusförmige Wechselfehlerströme und pulsierende Gleichfehlerströme nicht erfasst. Schlimmer noch: Diese Gleichfehlerströme führen u. U. sogar dazu, dass die Schutzfunktionen der FI- Schutzeinrichtungen des Typs A auch bei Wechselfehlerströmen nicht mehr gewährleistet sind. Die Lösung: Durch den Einsatz eines allstromsensitiven Fehlerstrom (FI-)-Schutzschalters (Bild 1) ist es möglich, auch für Verbraucher mit Halbleiterschaltungen, bei denen glatte Gleichfehlerströme entstehen können, die bewährte und für viele Anwendungsgebiete geforderte Schutzmaßnahme mit FI-Schutzschaltern anzuwenden. einphasigen Verbrauchern mit elektronischen Bauteilen im Netzteil (z. B. elektronische Vorschaltgeräte, Waschmaschinen) auftreten können. Dieser Typ von FI-Schutzeinrichtungen eignet sich für elektronische Betriebsmittel mit Eingangsstromkreisen gemäß Nr. 1 bis 6 in Tabelle 1. Auswahl der FI-Schutzeinrichtung Verschiedene Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Eignung zur Erfassung von unterschiedlichen Fehlerstromformen. Tabelle 1 lässt sich entnehmen: Je nach elektronischer Schaltung im Stromkreis können unterschiedliche Fehlerstromformen auftreten. Deshalb gilt es, bei der Auswahl der richtigen Fehlerstrom-Schutzeinrichtung den entsprechenden Verbrauchereingangskreis zu berücksichtigen: Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Typ AC eignen sich lediglich zur Erfassung Bild 1: Allstromsensitiver FI- Schutzschalter Typ B von sinusförmigen Wechselfehlerströmen (Stromkreise 1 bis 3 in Tabelle 1). Dieser hier zu Lande nicht zugelassene Gerätetyp trägt kein VDE- Zeichen. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Typ A dienen zur Erfassung von sinusförmigen Wechselfehlerströmen und pulsierenden Gleichfehlerströmen. Bei diesem Gerätetyp handelt es sich um den üblicherweise eingesetzten pulsstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzschalter. Damit lassen sich auch jene Fehlerstromformen beherrschen, die bei Dipl.-Ing. Manfred Kleemeier, Siemens AG, Regensburg Tabelle 1: Welche die geeignete Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist, hängt maßgeblich von der Schaltung des zu schützenden Kreises ab; hier zusätzlich dargestellt der Laststrom bei fehlerfreiem Betrieb sowie der sich ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung einstellende Fehlerstrom im Fehlerfall 104 de 15-16/2006

99 ELEKTROINSTALLATION Bild 2: Stromkreis mit FI-Schutzschalter und Frequenzumrichter (o.) sowie Fehlerstromform am Fehlerort 1 (u. li.), am Fehlerort 2 (u. Mi.) und am Fehlerort 3 (u. re.) Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Typ B dienen neben der Erfassung der Fehlerstromformen des Typs A auch zur Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen. Fehlerstrom-Schutzschalter dieses Typs eignen sich für den Einsatz im 50-Hz- Drehstromsystem auch vor den Eingangsstromkreisen Nr. 7 bis 10 in Tabelle 1 und damit für alle in Tabelle 1 gezeigten Stromkreise. Fehlerströme an unterschiedlichen Fehlerorten Es gibt Betriebsmittel, bei denen die Fehlerstromform vom Fehlerort abhängt. Betrachten wir als typisches Beispiel dafür einen Frequenzumrichter (Bild 2): Fehlerorte im Bereich 1: Zwischen FI-Schutzschalter und Frequenzumrichter treten netzfrequente Wechselfehlerströme auf (Bild 2 unten links). Diese rein sinusförmigen 50-Hz-Fehlerströme beherrschen alle FI-Schutzschalter (Typ AC, A und B). Bei Erreichen des Auslösewertes des FI-Schutzschalters im Bereich 0,5 1 I n wird der gefährdete Bereich abgeschaltet. Fehlerorte im Bereich 2: Innerhalb des Frequenzumrichters (zwischen Eingangsgleichrichter und Ausgangselektronik, d.h. im Gleichstromzwischenkreis) treten nahezu glatte Gleichfehlerströme auf (Bild 2 unten Mitte). Bei Verwendung eines allstromsensitiven FI-Schutzschalters Typ B kommt es bei Erreichen von 0,5 2 I n zu einer zuverlässigen Abschaltung. (FI-Schutzschalter des Typs A können in diesen Fällen keinen Schutz bieten. Sie schalten nicht ab, da sich die Induktion im Wandler des nach dem Induktionsprinzip arbeitenden FI-Schutzschalters bedingt durch den Gleichfehlerstrom nicht zeitlich ändert. Darüber hinaus bewirkt ein glatter Gleichfehlerstrom (oder -ableitstrom) in Folge eines schleichenden Isolationsfehlers eine Vormagnetisierung des für die Erfassung von Fehlerströmen notwendigen magnetischen Wandlermaterials des FI-Schutzschalters Typ A. Dies führt u.u. sogar dazu, dass ein FI-Schutzschalter Typ A bei einem gleichzeitig auftretenden rein sinusförmigen Fehlerstrom, der sonst problemlos abgeschaltet wird, nicht mehr auslösen kann. Die Schutzfunktion ist in diesen Fällen nicht mehr gewährleistet.) Gelernt ist gelernt Fehlerorte im Bereich 3: Auf der Abgangsseite des Frequenzumrichters bis zum Motor treten Wechselfehlerströme auf, die von der Netzfrequenz und der Sinusform abweichen. Es handelt sich hierbei um ein Frequenzgemisch mit unterschiedlichen Anteilen der einzelnen Frequenzen (Bild 2 unten rechts). Je nach Betriebsart des Frequenzumrichters (z. B. als Gleichstrombremse, Gleichstromvorheizung) können auch nahezu glatte Gleichfehlerströmen entstehen. (FI-Schutzschalter des Typs A sind entsprechend der Produktnorm nur für die Erfassung von 50-Hz-Fehlerströmen ausgelegt. Der Auslösewert steigt deshalb für höhere Frequenzanteile des Fehlerstromes undefiniert an. Die gewollte Schutzwirkung ist dann meist nicht mehr gegeben. Dagegen sind für FI-Schutzschalter des Typs B entsprechend der Produktnorm Auslösebedingungen für Frequenzen bis 2 khz definiert.) Allstromsensitive Fehlerstrom- Schutzschalter Typ B Allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B arbeiten entsprechend VDE 0664 Teil 100 in der Erfassung, Auswertung und Abschaltung netzspannungsunabhängig. Lediglich für die Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen ist aus physikalischen Gründen eine Spannungsversorgung notwendig. Diese erfolgt von allen Netzleitungen. Die Schutzfunktion ergibt sich ab einer Spannung in Höhe von mindestens 50 V. Selbst für den Fall, dass nur ein Leiter Spannung führt und dabei ein Fehlerstrom fließt, wird der Schutz durch die netzspannungsunabhängige Auslösefunktion des spannungsunabhängigen pulsstromsensitiven Geräteteiles hergestellt (Bild 3). Entsprechend der Produktnorm VDE 0664 Teil 100 eignen sich FI-Schutzschalter Typ B für den Einsatz im 50-Hz-Drehstromsystem, nicht für den im Gleichspannungsnetz. Bei elektronischen Betriebsmitteln können, wie z. B. auf der Abgangsseite eines Frequenzumrichters, neben den beschriebenen Fehlerstromformen auch Wechselfehlerströme unterschiedlicher Frequenzen entstehen. Für Fehlerstrom-Schutzschalter des Bild 3: Aufbau eines allstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzschalters Typ B de 15-16/ G ig

100 G ig Gelernt ist gelernt Auslösestrom (ma) Frequenz (Hz) Bild 4: Frequenzgang eines allstromsensitiven Fehlerstrom- Schutzschalters Typ B 80 A, 30 ma Typs B sind deshalb erweiterte Auslösebedingungen für Frequenzen bis 2 khz definiert. Die Auslösekennlinien der jetzt von Siemens angebotenen»siquence allstromsensitiven FI- Schutzschalter Typ B «zeigt Bild 4. Der Auslösewert dieser Schalter liegt immer unterhalb der Grenzwerte der Gerätevorschrift und für den Bemessungsfehlerstrom 30mA auch deutlich unterhalb der Grenzkurve für das gefährliche Herzkammerflimmern (nach IEC ). Schutz bei direktem Berühren Als Gefährdungsgrenze für Herzkammerflimmern gelten Ströme mit Frequenzen ab 1 khz und über 420 ma. Weil sich die Aussagen bezüglich der Gefahr des Herzkammerflimmerns bei Frequenzen 100 Hz 1 khz (insbesondere der nicht sinusförmigen) nur eingeschränkt bewerten lassen und darüber hinaus keine sicheren Aussagen zu den weiteren Effekten (thermisch, elektrolytisch) auf den menschlichen Organismus möglich sind, ist der zusätzliche Schutz bei direktem Berühren (I n 30 ma) nur für Frequenzen bis 100 Hz gegeben. ELEKTROINSTALLATION FI-Schutzschaltern gefordert. Dies leitet sich aus der Annahme ab, dass für die Entstehung eines Brandes ca W reichen. Die Auslösewerte von allstromsensitiven FI-Schutzschaltern Typ B steigen bei höheren Frequenzen an. Da der Fehlerstrom aber neben hoch- auch niederfrequente Anteile enthält, lässt sich ein weit gehender Brandschutz bei Erdfehlerströmen auch bei einer mit der Frequenz ansteigenden Auslösekennlinie erzielen. Der positive Effekt des mit der Frequenz ansteigenden Auslösestromes ist eine höhere Betriebssicherheit der Anlage, da betriebsmäßig vorhandene Ableitströme über Kondensatoren in ihrem Einfluss auf die Auslösung deutlich reduziert werden. Die Auslegung des Frequenzganges der neuen Schalter von Siemens trägt diesen Randbedingungen Rechnung und stellt einen guten Kompromiss zwischen Brandschutz und Betriebssicherheit dar. Beim Einschalten von gegen PE geschalteten Kondensatoren (z. B. bei EMV-Filtern in Verbindung mit Frequenzumrichtern) treten u. U. kurzzeitig hohe Ableitströme auf. Um für diese Fälle einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen, sind die neuen Schalter kurzzeitverzögert (für hohe Fehlerströme ca. 10 ms verzögerte Abschaltzeit). Die entsprechend den Gerätevorschriften für Standardausführungen maximal zulässigen Abschaltzeiten werden dabei eingehalten und stellen somit dieselbe Schutzwirkung sicher. Eine weitere Verbesserung der Betriebszuverlässigkeit ergibt sich durch die erhöhte Stoßstromfestigkeit in Höhe von 3 ka (bei 8/20 µs Stromform). Um bei der Reihenschaltung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen im Fehlerfall eine selektive Abschaltung zu erreichen, müssen die Geräte sowohl im Bemessungsfehlerstrom I n als auch in der Auslösezeit gestaffelt sein. Hierzu sind auch für die neuen allstromsensitiven FI-Schutzschalter Typ B selektive Ausführungen vorgesehen, erkennbar am Zeichen. Bei diesen Geräten beträgt die Stoßstromfestigkeit sogar 5 ka (bei 8/20 µs Stromform). Schutz bei indirektem Berühren Bei Frequenzen >100 Hz und bei Bemessungsfehlerströmen von I n > 30 ma lässt sich der Schutz bei indirektem Berühren unter Beachtung folgender Dinge realisieren: Frequenzgang des Fehlerstrom-Schutzschalters maximal zulässige Berührungsspannung (z. B. 50 V) maßgebliche Frequenzanteile des Fehlerstromes (abhängig vom Betriebsmittel) zulässiger Erdungswiderstand (Tabelle 2) Brandschutz und Betriebssicherheit Zum Schutz gegen elektrisch gezündete Brände wird in bestimmten Anwendungsbereichen der Einsatz von 300-mA- Maximal zulässiger Erdungswiderstand Bemessungsfehlerstrom Maximal zulässiger Erdungswiderstand bei Berührungsspannung 50 V 25 V 30 ma 160 Ω 80 Ω 300 ma 16 Ω 8 Ω 500 ma 10 Ω 5 Ω Tabelle 2: Bemessungsfehlerstrom und maximal zulässiger Erdungswiderstand bei Berührungsspannungen in Höhe von 50 V bzw. 25 V Allstromsensitiver FI/LS-Schalter Typ B Das Erfassungsprinzip der FI/LS- und FI-Schalter Typ B ist identisch und erfüllt VDE 0664 Teil 200. Das Verhalten und die Schutzfunktion entsprechen dem der FI-Schutzschalter. FI/LS-Schalter vereinigen in einer Baueinheit die Schutzfunktionen des Personen- und Brandschutzes zusätzlich mit dem Leitungsschutz. Durch den integrierten Überstromschutz ist der thermische Geräteeigenschutz ohne weitere Abstimmung mit vor- und nachgeschalteten Überlastschutzeinrichtungen automatisch gegeben. Die direkte Zuordnung eines FI/LS- Schalters Typ B zu einem Stromkreis bietet gegenüber der Installationspraxis mit einem FI-Schutzschalter und mehreren LS-Schaltern im Abgang folgende Vorteile: FI/LS-Schalter schützen sich selbst vor Überlast Durch werkseitigen Anbau Abstimmung des thermischen LS-Auslöseverhaltens Nutzung des maximal möglichen Ableitstroms (0,3 I n ) in jedem Abzweig Wie bei Überstrom wird auch bei Abschaltung durch Fehlerstrom nur der betroffene Zweig von Spannung getrennt Hohe Anlagenverfügbarkeit, da der fehlerfreie Teil der Anlage versorgt bleibt 106 de 15-16/2006

101 Gelernt ist gelernt ELEKTROINSTALLATION Aus dem Alltag eines Sachverständigen G ig Teil 2: Spannungsausfall durch eingegipste Abzweigklemmen Friedrich Helmut Triphaus Als interessantes Aufgabenfeld für Elektrotechniker gilt die Tätigkeit als Sachverständiger. Es ist schon spannend, was sie alles sehen und hören. Leider begegnen ihnen auch manchmal zu Wünschen übrig lassende Installationen. laut Rechnung das Steuergerät für die Ölheizung. Ich frage also das Ehepaar Müller nach dem defekten Steuergerät.»Wahrscheinlich ist es schon entsorgt«, sagt Hilde Müller. Wie sich später herausstellt, arbeitet die Heizung immer noch mit dem ursprünglichen Steuergerät. Max Müller berichtet, dass auch die Elektroinstallation der Küche betroffen gewesen war.»weil dort das Licht nicht mehr Hintergrund: Wieder einmal werde ich gebeten, nach einem Schadensfall sowohl den Schadenhergang als auch die Schadensursache und -höhe zu ermitteln. Die Versicherung, die mich damit beauftragt, schickt mir zur Information Folgendes: Schadensanzeige in Kopie, Rechnungen einer Elektrofirma über 522,17 und über 803,37, Kostenvoranschlag eines Malerunternehmens über 902,48. Ortsbesichtigung Bei der Ortsbesichtigung berichtet der Geschädigte Max Müller 2) von einem schweren Gewitter am Schadenstag und dass es zu einem Einschlag ganz in der Nähe in die oberirdisch verlaufende Telefonleitung der Deutschen Telekom kam. Die Telefonleitung sei dabei über ein bis zwei Felder zerstört und später von der Deutschen Telekom wieder in Stand gesetzt worden. Bei Familie Müller wurden durch das Gewitter die Telefonanlage, der PC und angeblich die Heizungsanlage (Bild 1) beschädigt. Weil die Heizung seit dem Gewitter nicht mehr gelaufen sei, wechselte die Elektrofirma jedenfalls 2) Alle Namen von Personen und Firmen geändert Friedrich Helmut Triphaus, Sachverständiger für Elektrotechnik, Lindern Bild 2: Beim vorsichtigen Öffnen der Wand treten hinter einer Gipsschicht Abzweigklemmen zu Tage funktionierte, habe ich den Elektriker gerufen.«sinngemäß erzählt er, dass der Handwerker verschiedene Abzweigdosen geöffnet und die Stromversorgung in der Küche wieder in Gang gesetzt hat. Wie sich später herausstellt, legte der Elektroinstallateur eine Brücke in eine der Abzweigdosen. Damit gilt die Anlage lediglich als provisorisch in Betrieb genommen. Schließlich muss eine Leitung in der Wand irgendwo immer noch zerstört sein. Allerdings weist der Elektrohandwerksbetrieb in einer der beiden Rechnungen das Auswechseln der defekten Leitungen in der Küche aus, obwohl diese Arbeiten noch nicht ausgeführt sind. Ermitteln der Schadensursache Bild 1: Die elektronische Steuerung für den Heizkessel war niemals defekt, aber die Anschlussleitung ist in desolatem Zustand Es stellt sich nun die Frage, was die tatsächliche Ursache für den Stromausfall in der Küche war. Mittels eines Signalverfolgers versuche ich, das unter Putz verlegte Leitungsnetz zu rekonstruieren. In diesem Zusammenhang bemerke ich eine bei der Bauphase im Jahr 1998 übersehene, noch mit Putz überdeckte Abzweigdose. Zunächst lege ich diese Abzweigdose frei. Hier scheint alles in Ordnung. Die weiteren signaltechnischen Untersuchungen führen mich zu einer Stelle in der Wand, rechts neben dem Kamin der Dunstabzugshaube. Hier orte ich eine Leitungsunterbrechung des Neutralleiters. Beim vorsichtigen Öffnen der Wand kommt aber anstelle des vermuteten Kalkputzes Gips zum Vorschein. Behutsam mache ich weiter, de 15-16/

102 G ig Gelernt ist gelernt bis schließlich Abzweigklemmen sichtbar werden (Bild 2). Alles deutet darauf hin, dass ursprünglich an dieser Stelle die Leitung zum Anschluss der Dunstabzugshaube endete. Weil die Stegleitung NYIF 3 x 1,5 aber zu kurz war, behalf man sich damit, die Leitung mittels Abzweigklemmen zu verlängern. Das heißt, anstelle eine ordnungsgemäße Abzweigdose zu setzen, schlug man die Wand auf, drückte die nicht isolierten Leitungen und Klemmen in die Wand, füllte alles mit Gips und spachtelte das Ganze zu. Die Steckdose wurde dann ca. 15 cm nach links hinter dem Schacht der Lüftungsanlage eingebaut. Wie wir Fachleute wissen, geschieht das Anschließen der Leitungen in Abzweigklemmen durch Hineinstecken der abisolierten Adern in die Klemme und durch Herstellen des Kontaktes zu den Adern mittels Federkraft. Bei Familie Müller war es allerdings so, dass der Neutralleiter beim Anschließen nicht bis unter, sondern nur bis vor die Feder gesteckt wurde (Bild 3). Das Eingipsen der Klemmen und Leitungen bewirkte eine gewisse Fixierung. Über diese Klemme floss nur ein geringer Strom, nämlich jener von Dunstabzugshaube und Küchenleuchte. Hinzu kommt, dass sich diese»verbindungsdose«von der Einspeisung her gesehen am Ende des Stromkreises befand. Wahrscheinlich führte der nahe Blitzeinschlag und die dabei entstehenden Luftdruckänderungen im Gebäude zu Erschütterungen, die sich auf diese Klemme übertragen haben. Es reicht 1/100 mm an Wanderschütterung, um die nicht festsitzende Ader von der Klemme zu trennen. Dies hat aber nichts mit einer Überspannung oder einem direkten Blitzeinschlag zu tun. Der Betreiber in der Verantwortung Murks und Pfusch drücken nur gelinde aus, wie diese Leitung verlängert und die offenen Klemmen mittels Gips in die Wand eingespachtelt wurden ohne die erforderliche Abzweigdose. Ich frage Familie Müller deshalb mehrfach, welcher Elektroinstallateur denn diese Arbeiten ausführte. Familie Müller kann sich nicht genau erinnern. Mit dieser Antwort macht es sich der Betreiber einer elektrischen Anlage zu einfach. Ich will aus diesem Grund zur Verantwortlichkeit, auch für Murks und Pfusch, kurz Stellung nehmen. Entgegen allgemein üblicher Meinung, dass ein Elektroinstallateur für die Sicherheit der Anlage verantwortlich sei, legen die Ausführungsbestimmungen zum Energiewirtschaftsgesetz fest, dass der Anschlussnehmer für die ordnungsgemäße Errichtung, Erweiterung, Änderung und Unterhaltung der elektrischen Anlage hinter der Hausanschlusssicherung die Verantwortung trägt. (Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung von Tarifkunden AVBEltV, Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft vom 21. Juni 1979, BGBl. I S ) Als Anschlussnehmer gilt regelmäßig der, auf dessen Name der Anschluss oder Zähler beantragt ist. Dieser Verantwortung kann sich ein Anschlussnehmer nur dadurch entziehen, indem er anstehende Arbeiten von einer in das Installateurverzeichnis eines Versorgungsnetzbetreibers eingetragenen Elektrofachkraft durchführen lässt. Die Versorgungsnetzbetreiber erteilen Auskünfte, ob die mit den Arbeiten beauftragte Firma in das Installateurverzeichnis eingetragen ist. Nur bei Vorliegen dieser Voraussetzung geht die Verantwortung, insbesondere die strafrechtliche Verantwortung (fahrlässige Brandstiftung, fahrlässige Körperverletzung evt. mit Todesfolge) auf die verantwortliche Elektrofachkraft über. Natürlich obliegt dem Anschlussnehmer aber auch der Beweis, welcher Elektroinstallateur die Anlage installiert hat. Dies sollte an Hand von Unterlagen, Rechnungen, Plänen, Anlagenbeschreibungen etc. möglich sein. Fazit ELEKTROINSTALLATION Bild 3: Schmauchspuren im Inneren der eingegipsten Abzweigklemme deuten hier auf einen nicht ordnungsgemäßen Anschluss des Neutralleiters Beim Anwesen von Familie Müller hat es eine Überspannung gegeben, die über die Telefonleitung die informationstechnischen Geräte zerstörte. Eine Einkopplung der Überspannung in das Starkstromleitungsnetz lässt sich allerdings nicht feststellen. Den tatsächlichen Schaden in der Küche verursachte eindeutig die nicht ordnungsgemäße Elektroinstallation, nicht aber die Überspannung. KURZ UND BÜNDIG: INTERESSANTES ZUR AUS- UND WEITERBILDUNG Für Ausbildungsbetriebe: kostenloses Medienpaket für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Mir passiert schon nichts gerade junge Menschen glauben das und setzen sich damit einem erhöhten Unfallrisiko aus. Um Berufsstarter eingehend und praxisnah zu informieren und zum sicheren Verhalten am Arbeitsplatz zu motivieren, startet die Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE) auch in diesem Jahr wieder eine Medienaktion: Alle Mitgliedsunternehmen der BGFE, die zum neuen Ausbildungsjahr einen Auszubildenden einstellen, erhalten ein kostenloses Medienpaket, das eine Fülle an Informations- und Unterweisungsmaterialien zum sicheren Arbeiten enthält. Die Aktion läuft noch bis zum Entsprechend der verschiedenen Gefährdungspotenziale in den Betrieben gibt es drei unterschiedliche Medienpakete, eines für Betriebe der Feinmechanik und Metallbearbeitung, eines für Betriebe der Elektrotechnik und eines für Auszubildende im Bereich Büro/Verwaltung. Neben ausgewählten Publikationen speziell für Auszubildende enthalten die Pakete auch die CD-ROM»Infos und Trends«sowie die DVD»Mir passiert schon nixx«und»defensive Strategien für den Straßenverkehr«. Das für die Bestellung benötigte Bestellformular lässt sich unter in der Rubrik Medien»Aufgepasst Broschüren für Auszubildende«als PDF-Datei herunterladen. Je BGFE-Ausbildungsbetrieb wird nur ein Medienpaket kostenlos abgegeben. Weitere Pakete lassen sich zum Preis von 10 beziehen. Nach dem Ende der Aktion kosten die Medienpakete für BGFE-Mitgliedsbetriebe 10 pro Stück. Unternehmen, die nicht Mitglied der BGFE sind, können das Medienpaket zum Preis von 55 zzgl. Versandkosten bei der BGFE bestellen. 108 de 15-16/2006

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