LANDESINNUNGSVERBAND FÜR DAS BAYERISCHE KAMINKEHERERHANDWERK

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1 LANDESINNUNGSVERBAND FÜR DAS BAYERISCHE KAMINKEHERERHANDWERK Presseinformation Heizen mit Holz Der Winter steht vor der Tür Energiepreise erreichen Höchstniveau Boom bei der Nachfrage nach Holzöfen Feuerstättenhersteller haben Lieferschwierigkeiten Holzpelletts eine echte Alternative Fachliche Tipps vom Kaminkehrer

2 Der Sommer ist vorbei und die Nächte werden wieder länger und kälter. In den Morgenstunden liegt Nebel in den Tälern und der Reif bedeckt das Gras mit einer glasigen Schicht. Das Bedürfnis und die Sehnsucht nach wohliger Wärme werden größer. Die Heizungen müssen wieder angestellt werden. Doch die momentanen Energiepreise für Strom, Gas und Heizöl jagen dem Bürgern zunächst einen kalten Schauer über den Rücken, bevor sich in der guten Stube wieder eine angenehme Temperatur einstellt. Die Energiepreise sind auf Rekordhöhe und auf Grund einer weiter steigenden Energienachfrage auch im Jahr 2005, ist eine deutliche Senkung der Energiepreise nicht zu erwarten. Die Hausbesitzer und Mieter sind auf der Suche nach Alternativen. 2 Argumente stehen im Fordergrund: 1. Suche nach einer preislichen Alternative zu den fossilen Energien 2. Weg von der Abhängigkeit der importierten Energieträger Durch diese Umstände ist ein enormer Nachfrageboom nach Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe entstanden. Ofenbauer und die Fachgeschäfte haben Hochsaison. Auch in den Baumärkten herrscht reger Betrieb in den Ofenabteilungen. Die auf Paletten angelieferten Öfen sind oftmals innerhalb von 24 Stunden schon wieder ausverkauft. Feuerstättenhersteller zahlen Konventionalstrafen weil sie den Handel nicht mehr fristgerecht bedienen können. Ein neues Produkt auf dem Holzsektor ist die Pelletfeuerstätte. Sie kann halb- und vollautomatisch mit industriell hergestellten Pellets betrieben werden. Sie werden mittels einer Fördereinrichtung in den Feuerraum eingebracht und der Betrieb wird mit einem Thermostat gesteuert. Pelletofen und Pellets

3 Preiswert und umweltfreundlich lässt sich die Sehnsucht nach wohliger Wärme mit einer Zusatzfeuerstätte wie Kamin-, Kachel- Pelletofen oder Heizkamin realisieren. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist dabei für Fachleute von besonderem Interesse. Das Naturprodukt gilt als umweltfreundlich (da CO 2 -neutral), ist ausreichend verfügbar und preiswert. Bevor Sie jedoch eine Feuerstätte kaufen, sollten Sie folgende Punkte abklären: 1. Ist ein geeigneter Kamin vorhanden. 2. Sind die erforderlichen Brandschutzabstände am Aufstellort einhaltbar. 3. Wie ist die Rauchrohrführung möglich (Abstände zu brennbaren Decken, Länge?) 4. Befindet sich im Nutzungsbereich der Feuerstätte eine Abluftdunstanlage oder eine raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) 5. Wo wird das Holz zur Trocknung gestapelt (Trockener luftiger Platz im Freien) 6. Wo wird das trockene Holz gelagert 7. Wie kann die Reinigung der Feuerstätte und des Kamines erfolgen Beim Kauf der Feuerstätte ist auf eine gute Verbrennungstechnik zu achten. Feuerstätten die beispielsweise die Anforderungen der Münchner- und Regensburger-Norm einhalten müssen bei der Feuerstättenprüfung besonders gute Emissionswerte erbringen. Grundsätzlich müssen aber Feuerstätten eine Eignungsprüfung nachweisen (Ü-, oder CE-Zeichen tragen) können, bevor sie in Verkehr gebracht bzw. in Betrieb genommen werden dürfen. Hinweis: Feuerstätten mit sehr großen Türen oder Sichtscheiben führen ggf. beim Nachlegen des Brennstoffes zu Rauch- und Rußaustritt im Wohnbereich. Bevor aber die Feuerstätte in Betrieb genommen wird, ist unbedingt die Bedienungsanleitung zu lesen. Es dürfen nur geeignete Brennstoffe wie z. B. naturbelassenes, stückiges, trockenes Holz, Holzbriketts und Braunkohlenbriketts eingesetzt werden. Ein hoher Feuchtegehalt wirkt sich ungünstig auf den Verbrennungsvorgang und den Wirkungsgrad aus. Mit steigender Feuchte vermindert sich die Verbrennungseffizienz, es entstehen unvollständig verbrannte Zwischenprodukte. So werden aus dem natürlichen und unschädlichen Holz, giftige und umweltschädliche Abgase erzeugt. Deshalb dürfen die Brennstoffe in handbeschickten Feuerungsanlagen nur in lufttrockenem Zustand verbrannt werden. Dem lufttrockenen Zustand entspricht ein Feuchtgehalt bis zu 30 % Restfeuchte 23% Wassergehalt. Um diese Werte zu erreichen sind Trocknungszeiten des Brennholzes von 1 2,5 Jahre erforderliche. So trocknen beispielsweise Fichtenund Pappelholz in einem Jahr und Eichenholz benötigt 2,5 Jahre. Die Trocknungszeiten haben einen wesentlichen Einfluss auf die benötigte Lagerkapazität des Brennstoffes.

4 Einzelöfen sind keine Müllverbrennungsanlagen. Müll im Ofen ist Gift im Garten. Abfälle, Plastik, Pappen, feuchtes Holz, behandeltes Holz (gestrichen, lackiert, imprägniert), Spanplatten usw. dürfen nicht verbrannt werden. Hierbei entstehen hochgiftige Schadstoffe wie Dioxine, Furane, Feinstäube, aromatische polychlorierte Kohlenwasserstoffe welche zu Gesundheits- und Umweltschäden führen. Weiters entsteht Salzsäure, welche auch die Feuerstätte und die Abgasanlage zerstört. Das Verbrennen von ungeeigneten Stoffen führt somit zu erheblichen Umweltbelastungen, verbunden mit Nachbarschaftsbeschwerden. Sollten durch die neue Ofenwelle wieder verstärkt Rauchbelästigungen und Beschwerden auftreten, so müsste nach Aussage des Umweltbundesamtes zukünftig mit Betriebseinschränkungen gerechnet werden. Jeder Bürger ist deshalb aufgefordert seine Feuerstätte ordnungsgemäß zu betreiben. Besondere Aufmerksamkeit ist auch bei Gebäuden mit einer Dunstabzugsanlage ins Freie und ggf. bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung geboten. Durch entsprechende Absicherungen, wie beispielsweise einem Fensterkontaktschalter oder einem Unterdrucksensor ist ein alternativer oder ein gemeinsamer Betrieb der Lüftungsanlage und der Feuerstätte möglich. Fensterkontaktschalter für Dunstabzugsanlagen Lüftungsanlage und Feuerstätte sind miteinander verbunden

5 Völlig neu sind Feuerstätten, die raumluftunabhängig betrieben werden können. Über einen Kanal wird der Feuerstätte die Verbrennungsluft direkt aus dem Freien zugeführt Feuerstätten mit bauaufsichtlicher Zulassung dürfen sogar gemeinsam mit RLT Anlagen betrieben werden. Verbrauchertipps zum Heizen eines Ofens: 1. Heizen Sie mit klein gehacktem Anzündholz, Reisig, Rinde oder einem Anzünder an. 2. Lassen Sie am Anfang der Feuerstätte genug Verbrennungsluft. 3. Legen Sie am Anfang nicht zuviel Kaminholz auf. 4. Steuern Sie die Leistung der Feuerstätte mit der Brennstoffaufgabe und nicht mit der Zugklappe. Durch Drosseln entsteht Rauch und Ruß. 5. Die Holzstücke dürfen nicht zu groß sein ( schlechte Austrocknung, hohe Brennstoffaufgabe) 6. Luftklappe erst beim Abbrennen des Glutstockes schließen. 7. Bedienungsanleitung der Feuerstätte beachten. Vergessen Sie nicht, Ihren Kaminkehrer in die Planung mit einzubeziehen. Er kennt di örtlichen Gegebenheiten und die fachlichen Möglichkeiten und berät Sie gerne. Um die Betriebs- und Brandsicherheit zu gewährleisten, ist auch eine regelmäßige Reinigung der Feuerstätte, des Verbindungsstückes und des Kamins erforderlich. Je nach Benutzungshäufigkeit ist die Kehrung des Kamines zwischen 1-3 x im Jahr erforderlich. Wenn Sie diese Tipps Ihres Kaminkehrers beachten, werden Sie viel Freude an Ihrem neuen Ofen haben ohne dem Nachbarn einen Grund zur Beschwerde zu geben. Ihr Kaminkehrer berät Sie gerne - Fachlich kompetent und neutral