Investieren in stürmischen Zeiten
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- Liese Dressler
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1 Investieren in stürmischen Zeiten Anlagestrategien für Vorsichtige. von Uwe Lang 1. Auflage Investieren in stürmischen Zeiten Lang schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG campus Frankfurt am Main 2009 Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN Inhaltsverzeichnis: Investieren in stürmischen Zeiten Lang
2 Einleitung»Die Weltwirtschaft vor dem Kollaps Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird immer düsterer Entlassungen, Betriebsstilllegungen und Konkurse!«Wirtschaftswoche»Angst an den Weltbörsen Wie tief fallen die Kurse noch? Wiederholt sich der Crash von 1929? Rutscht jetzt der Dollar ab?«börse Online»Börsenkrach, Finanzchaos, Deflationsgefahr Wohin treibt die Weltwirtschaft?«Wirtschaftswoche Sollten Sie glauben, das seien aktuelle Schlagzeilen aus den Jahren 2008 oder 2009, so täuschen Sie sich. Die erste Gruppe stammt vom Freitag, dem 13. August 1982, die zweite vom 3. September 1998 und die dritte vom 8. Oktober Sowohl im August 1982 als auch im Herbst 1998 hatte man einmalige Chancen, zu Niedrigkursen am Aktienmarkt einzusteigen. Haben Sie sie genutzt? Wenn wir den Umfragen trauen dürfen, dann stehen die Bundesbürger Aktien im Grunde genommen aufgeschlossen gegenüber. Aber die Kursstürze des Jahres 2008 haben wieder für große Verunsicherung gesorgt. Während ich diese Zeilen zu Beginn des Jahres 2009 schreibe, höre und lese ich immer wieder Warnungen: Wir stünden vor wirtschaftlich außerordentlich schwierigen Zeiten, man müsse sein Geld zusammenhalten und ja nichts mehr riskieren. Auch in der Weltwirtschaft und an den Börsen wechseln sich Regenwolken, Stürme und Sonnenschein ab. Und in stürmischen
3 10 I n v e s t i e r e n in s t ü r m i s c h e n Z e i t e n Zeiten ist es wichtig zu wissen, wie man sein Geld ohne großes Risiko so anlegen kann, dass es trotzdem eine Rendite abwirft. Doch nicht nur das: Auch in sonnigen Zeiten gilt es, auf der Hut zu sein. Ich selbst bin in Gelddingen nicht sehr risikofreudig, sondern begnüge mich lieber mit sicheren Kapitalanlagen. Aber was ist sicher? Ein Sparbuch? Im Jahr 1948 waren Sparbücher, die auf Reichsmark lauteten, plötzlich wertlos. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest führte im März 2008 im Auftrag der DZ BANK eine Umfrage durch. Man wollte wissen, ob bei der Geldanlage steuerliche Gesichtspunkte eine wichtige Rolle spielten oder was sonst ein wichtiger Maßstab sei. Das Ergebnis war überraschend. Weniger als ein Drittel der Befragten erklärten, steuerliche Aspekte wie die Abgeltungsteuer seien für sie bei der Geldanlage»sehr wichtig«. Diejenigen mit einer höheren Bildung maßen dem steuerlichen Aspekt eine besonders geringe Bedeutung bei. So erklärten lediglich 23 Prozent der Befragten mit Abitur oder Universitätsabschluss, steuerliche Gesichtspunkte seien für sie bei der Geldanlage sehr wichtig. Sehr viel mehr Wert legen die Deutschen dagegen auf die Sicherheit und die Rendite des Geldanlageprodukts und darauf, dass es einfach und verständlich ausgestaltet ist. So erklärten insgesamt 82 Prozent, die Sicherheit des Investmentprodukts sei für sie»wichtig«oder sogar»sehr wichtig«. Für 77 Prozent der Anleger steht zusätzlich die Rendite der Anlage im Zentrum der Investmententscheidung. Ein gleich hoher Prozentsatz votierte in der Befragung zudem dafür, dass die Produkte einfach und verständlich sein müssen. Es gibt immer noch Leute, die der Meinung sind, der Mann am Bankschalter wisse alles und gebe einen objektiven Rat. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 2. Januar 2009 sagte der Börsenhändler Dirk Müller genau das Richtige dazu:»sie dürfen vom Mann am Bankschalter nicht erwarten, dass er dein Freund ist und das Beste für dich will. Er hat klare Vorgaben, welches Produkt verkauft werden muss.«dieses Buch habe ich mit dem Ziel geschrieben, Sie objektiv zu
4 E i n l e i t u n g 11 informieren. Es beschäftigt sich schwerpunktmäßig, aber nicht ausschließlich mit Aktien. Aktien sind oft, aber nicht immer geeignet, um Geld sicher anzulegen. Noch scheint es, als herrsche die Meinung vor, dass die Anlage in Aktien ein großes Fachwissen voraussetze. Deshalb werden häufig Aktienfonds bevorzugt. Ich halte dies für einen schweren Fehler. Eigentlich benötigen Sie nur einiges grundlegendes Wissen über Aktien und andere Geldanlagen. Dieses Wissen können Sie sich mithilfe dieses Buches aneignen. Außerdem erfahren Sie Wichtiges über Lebensversicherungen, Geldmarktfonds, Tagesgelder, Zertifikate, festverzinsliche Wertpapiere, Gold und Immobilienanlagen. Sollten Sie ein Buch erwartet haben, das sich vor allem mit Einlagensicherungen bei Zertifikaten oder Anleihen befasst, so möchte ich darauf hinweisen, dass darauf nicht der Schwerpunkt liegt. Vielmehr geht mein Rat dahin, dass Sie anstreben sollten, sowohl von einer Bankberatung als auch von der Bonität eines Kreditinstituts unabhängig zu werden. Es gibt nicht die richtige Vermögensanlage. Vermögen muss über verschiedene Anlageformen gestreut werden. Es gibt Zeiten, in denen die Aktienanlage überwiegen sollte, und andere Zeiten, in denen Aktien gefährdet sind, sodass Sie Ihr Vermögen sicher»parken«müssen. In selbstgenutztes Wohneigentum zu investieren, ist fast immer richtig. Aber hier benötigen Sie noch mehr Fachwissen, um einen überteuerten Kauf zu vermeiden. Und Sie dürfen sich dabei auch nicht verschätzen, was Ihren wirklichen Bedarf betrifft. Auch selbstgenutzte Immobilien verschlingen regelmäßig viel Geld; das müssen Sie einkalkulieren. Kleinanleger machen oft alles falsch, was ihre Geldanlage betrifft. Zunächst lassen sie sich zum Erwerb einer Kapitallebensversicherung überreden. Diese Anlageform garantiert aber nur eine schwache Rendite und gehört zu den schlechtesten, die es gibt. Zusätzliche Erträge jenseits der vertraglich festgelegten Mindestverzinsung werden von den meisten Versicherungen nicht zu einem angemessenen Teil an den Versicherten ausbezahlt, sondern verbleiben im Unternehmen. Diese Praxis hat dazu geführt, dass die Gewinne der Lebensversiche-
5 12 I n v e s t i e r e n in s t ü r m i s c h e n Z e i t e n rungsgesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten kräftig angeschwollen sind und die Versicherungsvertreter mittlerweile stattliche Provisionen kassieren. Und zu allem Übel wurden die verbleibenden Gelder der Versicherten dermaßen schlecht angelegt, dass von den erwarteten Zusatzprämien seit 2003 so gut wie nichts übrig blieb. Große Versicherungsgesellschaften stiegen damals zu Tiefstkursen aus Aktien aus und schichteten in Anleihen um eine Katastrophe für die Inhaber von Kapitallebensversicherungen! In den meisten Fällen wären sie nachweislich besser gefahren, wenn sie ihre Spargroschen selbst in Aktien oder Anleihen gesteckt hätten, anstatt sie einer Versicherungsgesellschaft anzuvertrauen. Wären Lebensversicherungen nicht über Gebühr steuerlich gefördert worden, hätten sie mit einer Direktanlage in Aktien oder Anleihen niemals konkurrieren können. Welche sonstigen Fehler werden gemacht? Rund Publikumsfonds und Zertifikate hat die deutsche Finanzindustrie im Angebot. Im Vorfeld der Einführung der Abgeltungsteuer zum Jahreswechsel 2008/09 lebte die Fantasie der Produktentwickler wieder auf. Der Sparer musste angeblich nur zugreifen. Doch statt sich gründlich zu informieren, um abschätzen zu können, ob die angebotenen Produkte den eigenen Bedürfnissen entsprechen und überdies nicht mit zu hohen Nebenkosten verbunden sein würden, vertrauten viele dem erstbesten Berater. Ich lege Ihnen ans Herz, in der Regel sowohl Zertifikate als auch Fonds zu meiden! An späterer Stelle werde ich auf diesen Rat zurückkommen. Wie steht es mit Anleihen, also festverzinslichen Wertpapieren? Im Prinzip sind sie eine gute Wahl. Aber unerfahrene Kleinanleger achten nicht auf den Zeitpunkt des Erwerbs und die Art des Papiers. Beispielsweise legen sie ihr Geld in langfristigen Anleihen an, wenn die Zinsen extrem gering sind, anstatt Aktien zu kaufen, das heißt, die Gunst der Stunde in Gestalt der Kursstürze bei Aktien zu nutzen, die den gesunkenen Zinsen vorausgingen. Oder sie lassen sich zum Kauf hochriskanter türkischer oder argentinischer Hochzinsanleihen überreden.
6 E i n l e i t u n g 13 Wer in der Industrie oder bei einer Bank oder Versicherung arbeitet, kauft oft nur Aktien aus der Branche, in der er selbst arbeitet. Und ist alle Welt euphorisch gestimmt und vertraut auf Aktien, so fasst endlich auch der Zurückhaltende Mut und beschließt, hier mehr zu investieren. Doch nur, um erneut hereinzufallen: Die Kurse waren übertrieben hoch, und nun setzt eine scharfe Korrektur ein. Viele hören auf Bankberater, die ihnen Fonds und Zertifikate verkaufen, die gerade in Mode sind, obwohl sie als Anleger die Produkte und ihre Risiken gar nicht verstehen. Der»Bankbeamte«sei ja so freundlich gewesen und kenne sich sicher gut aus, lautet dann die Begründung für das leichtfertige Handeln. Kaufen Sie nichts, was Sie nicht verstehen! Aber versuchen Sie, sich über die Aktienmärkte, die Anleihenmärkte und die kurzfristigen Anlagen, die die Banken anbieten, ein solides Grundwissen anzueignen. Dieses Buch soll Ihnen eine Hilfe sein, wenn es darum geht, Fehlentscheidungen zu vermeiden, die bedrohliche Folgen haben könnten, etwa für Ihre finanzielle Situation im Alter. Sie müssen nicht mehrere Finanzberater haben; wichtig ist vielmehr, dass Sie mit Ihrem Bankberater oder Ihrer Bankberaterin auf Augenhöhe reden können. Bei allen Produkten sollten Sie klären: Wie hoch sind die Gebühren, und wie hält es der Berater mit der Streuung des Kapitals über mehrere Anlagealternativen? Risiko und Rendite müssen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Sollten nach der Lektüre dieses Buches noch Fragen offen sein, können Sie mir gern eine an u.lang@boersensignale.de schicken. Oder Sie machen sich im Internet unter signale.de kundig.
14.03.2008 Presseinformation
14.03.2008 14. März 2008 DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main Platz der Republik 60265 Frankfurt am Main Pressestelle Telefon: +49 69 7447-42750 Fax: +49 69 7447-2959 www.dzbank.de
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