Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Lippstadt und Lippetal

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1 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Lippstadt und Lippetal Zwischenbericht: Regionalprofil Stärken und Schwächen August 2012 MSP ImpulsProjekt Zum alten Hohlweg Breckerfeld Telefon (02338) kontakt@impulsprojekt.de Internet: MSP ImpulsProjekt

2 INHALT 1 Aufgabenstellung und Projektverlauf Beschreibung der ILEK-Region Grundlegende Strukturen Kurzinformationen zu den Ortsteilen Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region Lage und verkehrliche Erschließung der Region Verkehrsanbindung ÖPNV Radverkehr Raumstruktur / Flächennutzung Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Wirtschaftsstruktur Strukturdaten Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung Land- und Forstwirtschaft Einzelhandel Landschaft und Umwelt Landschaftsgliederung Lippe / Lippeaue "Unzerschnittene verkehrsarme Räume" Alleen Kultur / Veranstaltungen Tourismus / Freizeit Touristisches Angebot Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage Infrastruktur Schulen Soziale Infrastruktur für Senioren Komplementäre Dienste Hausärztliche Versorgung...43 MSP ImpulsProjekt

3 3.8.5 Sonstige Infrastruktur Breitbandversorgung Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte Landes- /Regionalplanung Landesentwicklungsplan Regionalplan Kreisentwicklung Zukunftskonzept Kreis Soest Landschaftspläne Nahverkehrsplan Stadtentwicklung / Stadtplanung Lippstadt Leitbild Lippstadt Licht - Wasser - Leben Leitbild Lippstadt / Agenda Flächennutzungsplan (FNP) Lippstadt Dorfentwicklungskonzepte Gemeindeentwicklung Lippetal Einzelhandelsentwicklung IHK Einzelhandelskonzept Lippstadt Handlungsempfehlungen Lippetal Erneuerbare Energien / Klimaschutz Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg Sachlicher Teilabschnitt Energie zum Regionalplan Klimaschutzkonzept des Kreises Soest Tourismusentwicklung Tourismusstrategie für den Kreis Soest Touristisches Strategiepapier" Stärken und Schwächen...73 MSP ImpulsProjekt

4 1 Aufgabenstellung und Projektverlauf Die ländlichen Regionen in Deutschland haben sich vielfältigen Problemen und Herausforderungen zu stellen. Ein Weg zur Lösung dieser Zukunftsaufgaben ist die Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen und Bildung von Netzwerken. Ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) übernimmt in diesem Zusammenhang die Funktion, ein gemeinsames Leitbild als langfristiges Ziel einer Region zu definieren und - daraus abgeleitet - regionalspezifische Ziele, Handlungsfelder und Leitprojekte zu benennen. Es dient damit dazu, regionalinterne Kräfte zu aktivieren und Handlungen regionaler Akteure zu vernetzen. Abbildung 1: Probleme und Herausforderungen; Graphik: MSP ImpulsProjekt Im Laufe des Jahres 2012 werden unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit Leitlinien für die Entwicklung der ILEK-Region Lippstadt/Lippetal aufgestellt und konkrete Maßnahmen identifiziert. Die ILEK-Region fasst das Gemeindegebiet von Lippetal mit den außerhalb der Kernstadt gelegenen Ortsteilen von Lippstadt zusammen. Die Region umfasst insgesamt 28 Ortsteile. Abbildung 2: Übersichtskarte; Graphik: MSP ImpulsProjekt MSP ImpulsProjekt

5 Das ILEK bildet die Voraussetzung für die Förderung von Maßnahmen im Rahmen der Dorfentwicklung. Die geltenden Förderrichtlinien sehen folgende Förderungen vor: Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen: z.b. Dorfentwicklungsplanung, dorfgerechte Gestaltung von Straßen und Plätzen, Erhalt ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter, Umnutzung bestehender Bausubstanz, Beseitigung abgängiger Bausubstanz, Förderung des Fremdenverkehrs (Infrastruktureinrichtungen), Förderung von Dienstleistungseinrichtungen für die Grundversorgung (z. B. Dorfgemeinschaftseinrichtungen) für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung, Förderung von Investitionen sowie deren Vorbereitung und Begleitung in Infrastrukturmaßnahmen zur dezentralen Versorgung mit Erneuerbaren Energien (Nahwärme oder Biogasleitungen), Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum. Aufgrund der Siedlungsstruktur / Siedlungsgröße wird für die Ortsteile Lippborg, Oestinghausen, Herzfeld / Hovestadt, Bad Waldliesborn, Cappel, Lipperode, Esbeck und Lipperbruch ein gesonderter Maßnahmenkatalog erstellt. Identifiziert und beschrieben werden hier Maßnahmen, die über das Förderprogramm KSG (KSG = Kleinere Städte und Gemeinden) gefördert werden können, so. z.b. Projekte zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels, zur kooperativen Verantwortungswahrnehmung, zur Anpassung der Infrastruktur auf Grund zurückgehender Bevölkerung, zur Bildung/Unterstützung von Netzwerken zur Sicherung der Daseinsvorsorge. Zur Vorbereitung und Untermauerung der Konzeptentwicklung hat MSP ImpulsProjekt zunächst umfassende Analysen des Ist-Zustands durchgeführt. Die Ergebnisse aller Analysen wurden in einem Regionalprofil aufgearbeitet. Auf Basis dieser Bestandsaufnahmen erfolgte eine nach Themen (möglichen Entwicklungsfeldern) strukturierte Aufbereitung der Stärken, Schwächen, Chancen/Entwicklungspotenziale und Risiken/Entwicklungshemmnisse. Im Rahmen einer öffentlichen Auftaktveranstaltung in Eickelborn wurden am Schlüsselakteure und die interessierte Bevölkerung aktiv in die ILEK- Erarbeitung eingebunden. Ziele der Veranstaltung waren: Identifizierung zentraler Problembereiche, Diskussion von Vorschlägen für ein gemeinsames Leitbild, Fixierung konkreter Entwicklungsziele, Strategien und Handlungsfelder, Identifizierung möglicher Kooperationsprojekte Lippstadt Lippetal, Zusammenstellung / Organisation von Themenwerkstätten. MSP ImpulsProjekt

6 Von Ende August bis Mitte September 2012 finden insgesamt sechs Themenwerkstätten statt, in denen seitens der Bevölkerung Projektvorschläge eingebracht, diskutiert und bewertet werden. Die Projektideen werden strukturiert und im Hinblick auf die Bedeutung und Dringlichkeit bewertet. Besonders wichtige Leitprojekte werden in kleineren Runden (Projekttische) weiterentwickelt. Ziel der Projekttische ist es, gezielt auf die schrittweise Qualifizierung ausgewählter Projektideen hinzuarbeiten und ggf. erste vorbereitende Schritte in Richtung Umsetzung zu unternehmen. MSP ImpulsProjekt fasst die Ergebnisse der Themenwerkstätten und Projekttische zusammen und erarbeitet Gesamtübersichten der Projektideen inkl. Aussagen zu Kosten und möglicher Förderung. Die Ergebnisse werden den Beteiligten im Rahmen einer öffentlichen Präsentation im Herbst 2012 vorgestellt. MSP ImpulsProjekt

7 2 Beschreibung der ILEK-Region 2.1 Grundlegende Strukturen Die aus den beiden Kommunen Lippstadt und Lippetal bestehende ILEK-Region im Norden des Kreises Soest ist als historisch gewachsene Kulturlandschaft zu sehen, die zum Teil sehr unterschiedliche Strukturen aufweist. So trennt die Lippe zwei große Landschaftsräume: das Kernmünsterland im Norden und die Soester Börde im Süden. Die kommunale Neugliederung hat in Lippstadt und Lippetal ehemals selbständige Ortschaften und Dörfer zusammengeführt, die sowohl landschaftlich als auch administrativ verschiedenen Bereichen angehörten; und dennoch gibt es ein die Gesamtregion verbindendes Element: die Lippe und die Lippeaue. Die Gemeinde Lippetal wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung aus elf ehemals selbstständigen Dörfern gebildet. Die von Ost nach West durch die Gemeinde fließende Lippe teilt das Gemeindegebiet landschaftlich in zwei Bereiche: Im Süden zeigen sich mit fruchtbaren Ackerflächen und gewachsenen Dörfern die typischen Merkmale der Soester Börde, im Norden dominieren Streusiedlungen und weite münsterländische Parklandschaft mit altem Baum- und Waldbestand. Die Gemeinde ist insgesamt ländlich geprägt, die Landwirtschaft ist noch immer eine wichtige Erwerbsquelle. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt mit 112 m in den»beckumer Bergen«; der niedrigste Punkt mit 62 m an der Gemeindegrenze bei Uentrop. Diese flache Landschaft eignet sich für Radtouren, z. B. entlang der Lippe auf der Römerroute oder aber der 100-Schlösser-Route. Die Gemeinde hat sechs eigene Rundtouren zu verschiedenen Themen ausgewiesen. Auf der Lippe werden Kanutouren angeboten. Das Stadtgebiet Lippstadts, der wasserreichsten Stadt Westfalens, wird ebenfalls von Ost nach West von der Lippe durchflossen. Zuflüsse der Lippe sind die Glenne und der Boker Kanal, von Süden die Gieseler, die Weihe und der Störmeder Bach 1. Lippstadt entstand im 12. Jahrhundert als erste planmäßig gegründete Stadt Westfalens und war im Mittelalter eine überregional bedeutende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Bereits 1850 erhielt die Stadt mit der Eröffnung der Strecke von Hamm nach Paderborn Anschluss an das Eisenbahnnetz. Lippstadt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört und nahm nach Kriegsende zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene auf. Die heutige Stadt Lippstadt entstand 1975 als ein neues, alte Kreisgrenzen überschreitendes Gebilde. Die Ortsteile sind nahezu sämtlich historisch gewachsene Dörfer mit teilweise bis zu 1000jähriger Geschichte. 1 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S MSP ImpulsProjekt

8 Lippstadt ist ein bedeutender Industriestandort mit einer Reihe bekannter Unternehmen, wie zum Beispiel Autozulieferer Hella KGaA Hueck & Co oder Thyssen- Krupp-Werk Rothe Erde. Seit 2009 ist Lippstadt Hochschulstandort (Hamm - Lippstadt). Angeboten werden die Studiengänge Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen. Sehenswürdigkeiten, Kunst- und Kulturangebote sowie Veranstaltungen konzentrieren sich in starkem Maße auf die Kernstadt. Die Ortsteile verfügen dennoch über ein reges Vereinsleben und vielfältige lokale Veranstaltungen. 2.2 Kurzinformationen zu den Ortsteilen Tabelle 1: Ortsteile in Lippetal Ortsteile in Lippetal Die Informationen sind nicht für sämtliche Ortsteile in gleichem Umfang verfügbar. Sie werden zur besseren Übersicht alphabetisch geordnet in Tabellenform aufgearbeitet. Brockhausen Heintrop Herzfeld Hovestadt Hultrop Krewinkel- Wiltrop Lippborg Niederbauer Nordwald Dorfgemeinschaft mit 333 Einwohnern ( ), jedoch fast 660 ha Fläche. Brockhausen wird durch die Rosenau, die Ahse und viele Teiche geprägt. Trotz der geringen Größe gibt es aktive Vereine: Schützenverein Brockhausen 1933 e.v., Freiwillige Feuerwehr, Kindergartenverein und Jagdvereinigung. Der Ortsteil besteht aus dem kleinen Dorf Heintrop und der Bauerschaft Büninghausen. 375 Einwohner ( ). Als Besonderheiten sind anzusprechen: Sändkers Windmühle (ein sogenannter Erd-Holländer ) und der Museumsbahnhof Heintrop. Herzfeld ist das größte Dorf der Gemeinde Lippetal; Einwohner ( ). Der älteste Wallfahrtsort Westfalens wird in seiner Geschichte wesentlich durch die hl. Ida geprägt, die hier um 800 eine der ersten Steinkirchen östlich des Rheins errichtete. Das Ortsbild von Hovestadt wird weitgehend vom Renaissanceschloss Hovestadt mit seinem Barockgarten bestimmt. Das Schloss und die Vorburg sind von einem Gräftensystem mit eingelagertem Teich umschlossen. Einwohnerzahl: ( ) Kleiner Ortsteil mit 480 Einwohnern ( ); bekannt durch die Feinbrennerei W. Northoff. Einwohnerzahl: 125 ( ) Lippborg wurde erstmals im Jahre 1189 urkundlich erwähnt. Das Wasserschloss Haus Assen wurde 1564 im Stil der Lipperenaissance neben einer mittelalterlichen Burg errichtet. Einwohnerzahl: ( ) Kleiner Ortsteil zwischen Herzfeld und Lippborg; Einwohnerzahl: 308 ( ) Nordwald liegt unmittelbar südlich von Hovestadt. Zwischen den beiden Dörfern liegen ein Sportplatz, ein Kindergarten und ein neu erbautes Altenheim mit Betreutem Wohnen. Einwohnerzahl: 491 ( ) MSP ImpulsProjekt

9 Oestinghausen Schoneberg Oestinghausen hat sich nach dem zweiten Weltkrieg vom kleinen Haufendorf zu einem großen Wohndorf entwickelt. Als ursprüngliches Altdorf ist nur ein kleiner Bereich im Umfeld der Stephanuskirche anzusprechen. Auf dem Kirchplatz befindet sich das Heimathaus, das ehemals Chur- Kölnisches Amtshaus (von 1596) war. Einwohnerzahl: ( ) Östlichster Gemeindeteil; damit angrenzend an Lippstadt. Einwohnerzahl: 587 ( ) Tabelle 2: Ortsteile in Lippstadt Ortsteile in Lippstadt Bad Waldliesborn Benninghausen Bökenförde Cappel Dedinghausen Eickelborn Esbeck Garfeln Hellinghausen Herringhausen Mineralheilbad (Sole) in abwechslungsreicher Landschaft: auch Lippstadts schönste Tochter genannt. Einwohnerzahl: ( ) Der Ortskern wird geprägt durch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster (gegründet 1240) und die romanische Dorfkirche St. Martinus. Neben dem Dorfkern entwickelte sich seit Beginn der 1950er Jahre eine Siedlung, die sich deutlich vom alten Kern abgesetzt hat. Einwohnerzahl: ( ) Im Ort befindet sich das Schloß Schwarzenraben (Barockes Wasserschloß). Einwohnerzahl: ( ) Der Stadtteil ist räumlich kaum von der Kernstadt zu trennen. Das Altdorf liegt im näheren Umfeld zum Stift Cappel. Einwohnerzahl: ( ) Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil liegt an der Bahnlinie Dortmund bzw. Münster über Paderborn nach Warburg und verfügt über einen eigenen Bahnhof. Einwohnerzahl: ( ) Die Entwicklung des Ortsteils ist eng mit dem Landeskrankenhaus verbunden. Einwohnerzahl: ( ) Wohnort mit guter Infrastruktur nahe der Kernstadt. Dorfmittelpunkt ist ein gemauerter Brunnen direkt vor Schnieders Hof. Einwohnerzahl: ( ) Garfeln ist ein räumlich dreigeteilter Ort, der sich in Neu-Garfeln, Mittel- Garfeln und Alt-Garfeln aufgliedert. Alt-Garfeln ist stark landwirtschaftlich geprägt und hat sich seinen dörflichen Charakter weitgehend bewahrt. Neu- Garfeln ist demgegenüber ein reines Wohngebiet. Einwohnerzahl: 649 ( ) Hellinghausen ist ein Straßendorf in Ost-West-Ausrichtung, das von Einund Mehrfamilienhäusern geprägt wird. Den alten Ortskern bildet die Kirche auf der Gottesinsel. Vom Schloss Hellinghausen ist nur noch das Torhaus vorhanden. Einwohnerzahl: 410 ( ) Der Ort liegt zwischen dem Schloss Herringhausen und der Eisenbahnlinie Soest-Lippstadt und wird von der L636 durchschnitten. Einwohnerzahl: 371 ( ) Hörste Hörste zählt zu den ältesten Siedlungen im Raum der oberen Lippe (1093 erste Nennung des Ortes). Die historische Entwicklung resultiert aus einem Straßendorf entlang der L 636 (Verbindungsachse zwischen Lippstadt und Salzkotten). Einwohnerzahl: ( ) MSP ImpulsProjekt

10 Lipperbruch Lipperode Lohe Overhagen Rebbeke Rixbeck Die Ortschaft entstand erst nach dem 2. Weltkrieg im Bereich des ehemaligen Fliegerhorstes, zu einem großen Teil durch die Ansiedlung von Vertriebenen und Flüchtlingen. Der Stadtteil wurde dann bis 2007 von der Lipperland-Kaserne geprägt. Weiterhin wichtige Elemente des Ortteils sind die Marienschule und der Margaretensee, der für Urlauber, Wassersportler und Angler attraktiv ist. Einwohnerzahl: ( ) Wohnstandort in Lippstadt mit kurzer Verbindung zur Innenstadt aber auch den schnellen Anbindungen zu den Gewerbegebieten und großen Einkaufszentren. Eine Besonderheit bildet die Burgruine Lipperode, eine ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang. Einwohnerzahl: ( ) Haufendorf mit ländlich geprägtem Ortsbild; kleinster Ortsteil Lippstadts. Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1313 mit dem Bau einer Kapelle Petrus und Paulus, die heute den Dorfmittelpunkt bildet. Einwohnerzahl: 214 ( ) Bis zum 2. Weltkrieg war Overhagen weitgehend ein Haufendorf, geprägt von Bauernhöfen und kleinen Handwerksbetrieben. Durch Zuzug von Kriegsflüchtlingen verdoppelte sich die Bevölkerung auf ca Einwohner. Prägend für den Ort ist das Schloss Overhagen, welches heute ein Gymnasium beherbergt und auf zwei Inseln steht. Einwohnerzahl: ( ) Rebbeke ist flächenmäßig der größte Stadtteil Lippstadt und vorherrschend landwirtschaftlich geprägt (14 Vollerwerbs-, 12 Nebenerwerbsbetriebe). Die sich zwischen Lippe und Boker Kanal erstreckende Gemarkung weist Streusiedlungscharakter mit Drubbeln und Einzelhöfen auf. Die Lippeaue wird von ca. 600 Kopfweiden oder Kopfweidengruppen geprägt. Einwohnerzahl: 531 ( ) Rixbeck ist im Ursprung ein Haufendorf (1136 erstmals erwähnt). Der Ortsteil grenzt östlich an Lippstadt und wird durch die B 55 sowie die Bahnlinie von Dortmund bzw. Münster über Paderborn nach Warburg geteilt. Der alte Dorfkern gruppiert sich um die Kirche und ist noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Einwohnerzahl: ( ) MSP ImpulsProjekt

11 3 Strukturen und Besonderheiten der ILEK-Region 3.1 Lage und verkehrliche Erschließung der Region Die Stadt Lippstadt und die Gemeinde Lippetal liegen im Norden des Kreises Soest, der dem Regierungsbezirk Arnsberg angehört. Im Westen grenzt die ILEK-Region an die Stadt Hamm und die Gemeinde Welver (Kreis Soest), im Norden an die Kreise Warendorf (Ahlen, Beckum, Wadersloh) und Gütersloh (Langenberg, Rietberg), im Osten an den Kreis Paderborn (Delbrück, Salzkotten) und die Stadt Geseke (Kreis Soest) sowie im Süden an Soest, Bad Sassendorf und Erwitte. Diese hohe Zahl an Nachbarn resultiert aus der West-Ost- Erstreckung von mehr als 40 km Verkehrsanbindung Die Region ist vom mittleren Ruhrgebiet (Bochum, Witten), dem Raum Hagen/Iserlohn, Münster, Warendorf, Bielefeld sowie Warburg, Bad Arolsen und Willingen in ca. einer Stunde per Pkw zu erreichen (vgl. Karte). Abbildung 3: Lage und Erreichbarkeit der ILEK-Region; Graphik: MSP ImpulsProjekt MSP ImpulsProjekt

12 Der westliche Teil (Lippetal) verfügt mit der Anschlussstelle Hamm-Uentrop 2 über eine Anbindung an die A2 (Dortmund - Hannover). Die Bundesstraße B 475 durchquert Lippetal von Nord (Beckum) nach Süd (Soest). Südlich der ILEK-Region verläuft die A44 von Dortmund nach Kassel. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Soest-Ost und Erwitte-Anröchte. Die Verbindung zur A44 wird in Lippstadt über die B55 gewährleistet, in Lippetal über die B475. Die nachstehende Karte zeigt das Straßenverkehrsnetz in der ILEK-Region. Abbildung 4: Straßenverkehrsnetz; Quelle: Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Kreis Soest und Hochsauerlandkreis Während Lippetal über keinen Bahnanschluss verfügt, bildet Lippstadt einen bedeutenden Haltepunkt an der West-Ost-Verbindung vom Ruhrgebiet über Kassel nach Thüringen und Sachsen (DB-Schnellstrecke). Lippstadt ist zudem ICE-Station (IC/ICE-Linie 50) mit täglichen Verbindungen nach Dresden und München. Im Zweistundentakt verkehren die Nahverkehrszüge der Linie RE 1 von Paderborn nach Düsseldorf; alle 30 Minuten fährt die RB 89 (Münster )Hamm Paderborn Warburg. Der nächste Flughafen Paderborn-Lippstadt ist nur ca. 20 km vom Stadtkern Lippstadts entfernt. Es bestehen u.a. Direktflugverbindungen nach München, Nürnberg, und London. 2 Die Anschlussstelle liegt auf dem Gemeindegebiet von Lippetal. MSP ImpulsProjekt

13 3.1.2 ÖPNV Innerregional erfolgt die Erschließung bzw. Verbindung vorrangig über Buslinien 3 des Regionalverkehrs Ruhr-Lippe: in Lippetal: Die Regionalbuslinie R 36 verbindet Soest mit Herzfeld, die Linie 335 fährt von Beckum aus ringförmig durch Lippetal. Den Anschluss von Herzfeld nach Lippstadt (T 66) und Lippborg nach Soest (T 31) stellen Taxibuslinien her. in Lippstadt: Das Stadtbusnetz umfasst fünf Linien im 30-Minuten-Takt. Regionalbuslinien bestehen nach Beckum (R 73), Rheda-Wiedenbrück (R 12), Geseke (R 63/64), Rüthen (R 62), Erwitte (R 61) und Eickelborn (R 66). Die Schnellbuslinie S 60 verbindet Lippstadt mit Belecke und Warstein. Perspektivisch soll die Nahverkehrssituation im gesamten Kreis Soest weiter verbessert werden. Hierzu hat die Ingenieurgruppe IVV kürzlich einen Nahverkehrsplan 4 erarbeitet (vgl. Punkt 4.2.3) Radverkehr Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher bereits jetzt entsprechend dicht. Dies zeigt auch ein Blick auf das existierende Radverkehrsnetz (vgl. Kartenausschnitt). Das Radverkehrsnetz NRW verbindet alle Städte und Gemeinden des Landes mit einer einheitlichen Wegweisung für den Radverkehr. Die Zentren der Kommunen sowie die Bahnhöfe werden auf möglichst kurzen und direkten Wegen miteinander verknüpft. Es handelt sich um ein Netz, das primär dem täglichen Bedarf dient, z.b. für Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf. Zusätzlich berücksichtigt es die Belange des Freitzeitradfahrens, indem dieses Netz um hochwertige und überregionale touristische Routen ergänzt wird. (Quelle: Abbildung 5: Radnetz; Quelle: 3 Vgl. Regionen in Nordrhein-Westfalen; Band 2: Münsterland und Hellweg. Münster 2011, S. 175 und Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar MSP ImpulsProjekt

14 Bereits jetzt wird für Lippstadt - bei günstigem Wetter - ein Radverkehrsanteil von bis zu 25% auf allen Wegen in Lippstadt angenommen. Die Stadt plant einen weiteren gezielten Ausbau des Fahrradverkehrs. So sollen Netzlücken geschlossen und Unfallhäufungspunkte beseitigt werden. Hierzu wurde 2011 eine Radverkehrsplanung (durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen) aufgestellt. Ziel ist es dabei auch, die Rahmenbedingungen für den Radtourismus weiter zu verbessern. 3.2 Raumstruktur / Flächennutzung Die Strukturen und Grundvoraussetzungen der beiden ILEK-Kommunen sind sehr unterschiedlich. Während Lippstadt als Große Mittelstadt (mit Kernstadt und 17 Ortsteilen) einzustufen ist, wird Lippetal der Kategorie Große Landgemeinde zugeordnet 5. Die Unterschiede werden bei einem Vergleich der Flächennutzung besonders deutlich. Tabelle 3: Fläche am nach Nutzungsarten Flächennutzung Lippstadt Lippetal Kreis NRW Nutzungsart ha % ha % % % Fläche insgesamt Siedlungs- und Verkehrsfläche ,3 15,0 31,8 Betriebsfläche , ,8 8,5 20,3 Erholungsfläche, Friedhofsfläche 410 3,6 80 0,6 1,0 3,0 Verkehrsfläche 789 6, ,9 5,5 8,5 Freifläche außerhalb der S+V ,7 85,0 68,2 Landwirtschaftsfläche , ,3 62,4 44,3 Waldfläche 744 6, ,5 19,9 20,5 Wasserfläche 309 2, ,8 1,9 2,2 Moor, Heide, Unland 26 0, ,3 0,3 Abbauland 68 0, ,3 0,6 Flächen anderer Nutzung 12 0,1 8 0,1 0,1 0,3 Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in Lippstadt zwischen 1999 und 2010 von ha auf ha, d.h. um 286 ha (9,9 %) zugenommen. Diese Entwicklung ging zu Lasten der Landwirtschaftsfläche, die in ähnlicher Größenordnung abnahm (317 ha). Hingegen ist bei der Waldfläche sogar ein Zuwachs um 39 ha festzustellen. In Lippetal wuchs die Siedlungs- und Verkehrsfläche im gleichen Zeitraum von 5 Vgl. Kommunalprofile (Stand ). MSP ImpulsProjekt

15 1.079 ha um 96 ha (8,8%) auf ha; auch hier reduzierte sich die Landwirtschaftsfläche entsprechend (um 98 ha), die Waldfläche blieb unverändert. 3.3 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Die Auswertung verfügbarer Statistiken zu Lippstadt und Lippetal birgt das Problem, dass die Kernstadt Lippstadts in den meisten Fällen nicht separiert bzw. herausgerechnet werden kann. Auf der anderen Seite würde ein Herausrechnen auch zu einem verzerrten Bild führen, da die Kernstadt prägend ist für die gesamte Raum- und Versorgungsstruktur innerhalb des östlichen Teils der ILEK-Region. So ist die Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet Lippstadt (589,6) rund sechsmal so hoch wie im Gemeindegebiet von Lippetal (97,1) und liegt sogar über dem NRW- Durchschnitt. Die Siedlungs- und Verkehrsdichte liegt in Lippstadt auch deutlich über dem Kreisdurchschnitt. Tabelle 4: Bevölkerungs- sowie Siedlungs- und Verkehrsdichte am Einwohner je km 2 Lippstadt Lippetal Kreis NRW Bevölkerungsdichte insgesamt 589,6 97,1 229,1 523,4 Siedlungs- und Verkehrsdichte , , , ,5 Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Die ILEK-Region (inkl. Kernstadt Lippstadt) weist zum eine Gesamtbevölkerungszahl von auf, wobei auf Lippstadt und auf Lippetal entfallen. Die räumliche Verteilung lässt sich bei insgesamt 28 Ortsteilen (ohne Kernstadt Lippstadt) am besten kartographisch wiedergeben (s. Abb. 6). Es wird deutlich, dass es eine große Spannweite zwischen einem sehr dünn besiedelten Bereich in Lippetal und dem Umfeld der Kernstadt mit insgesamt fünf Ortsteilen über Einwohnern gibt. Die bevölkerungsreichsten Ortsteile in Lippstadt sind Bad Waldliesborn (4.830) und Lipperode (4.167) 7. Auf Lippetaler Seite vereinen Herzfeld (3.220) und Lippborg (3.041) 8 die Hälfte aller Einwohner der Gemeinde auf sich. 6 Siedlungs- und Verkehrsdichte = Bevölkerungsdichte bezogen auf die besiedelte Fläche (Siedlungsund Verkehrsfläche). 7 Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den MSP ImpulsProjekt

16 Abbildung 6: Bevölkerungsverteilung; Graphik MSP ImpulsProjekt Tabelle 5: Bevölkerungsstand Bevölkerung Lippstadt gesamt davon weiblich davon Nichtdeutsche Lippetal gesamt davon weiblich davon Nichtdeutsche ILEK-Region gesamt davon weiblich davon Nichtdeutsche Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Betrachtet man die Gesamtentwicklung ab 1980, so ist festzustellen, dass es trotz Rückgang in den letzten Jahren (bis 2010) insgesamt zu einer Erhöhung der Bevölkerungszahl um knapp 10 % gekommen ist. Hier schlägt die Zuwanderungswelle aus Ostdeutschland und Ost-/Südosteuropa der frühen 1990er Jahre durch. Dabei ist die absolute Zahl der»nichtdeutschen«nach einem Rückgang in den 1980er Jahren wieder auf das Ursprungsniveau angestiegen. In Lippetal wird der Ausgangswert überschritten; in Lippstadt unterschritten. 9 Die Gliederung deutsch/nichtdeutsch ist durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom Juli 1999 ab dem Berichtsjahr 2000 beeinflusst; bis einschließlich 1986 geschätzte Werte. MSP ImpulsProjekt

17 Der Bevölkerungsrückgang der letzten Jahre (- 774 zwischen 2005 und 2010) ist vorrangig auf einen Sterbeüberschuss zurückzuführen. Die Wanderungsbilanz ist - bezogen auf die Gesamtregion - nur schwach negativ (-101), wobei sich die Entwicklung in Lippstadt (+ 156) und Lippetal (- 257) gegenläufig zeigt. Tabelle 6: Wanderungen Wanderungen Summe Lippstadt Zugezogene Fortgezogene Saldo Lippetal Zugezogene Fortgezogene Saldo ILEK-Region Zugezogene Fortgezogene Saldo Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Ortsteile wird nach den Vorausberechnungen sehr unterschiedlich verlaufen. So prognostiziert der für Lippstadt erstellte»demografiecheck«10 für Rebbecke/Garfeln/Hörste und Lipperbruch einen Bevölkerungsrückgang um mehr als -6% während die übrigen Ortsteile zum Teil deutlich geringer an Bevölkerung verlieren werden. Entsprechend allgemeiner Tendenzen zur»überalterung«werden die Probleme des demographischen Wandels in der ILEK-Region weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der über 60jährigen in Lippstadt bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %. 10 Demografiecheck Lippstadt. Planersozietät, Dortmund MSP ImpulsProjekt

18 Tabelle 7: Bevölkerungsstruktur am nach Altersgruppen Bevölkerung nach Alter Lippstadt Lippetal Kreis NRW Anzahl % Anzahl % % % Bevölkerung davon im Alter von... Jahren unter , ,1 5,1 5,0 6 bis unter , ,2 13,0 12,1 18 bis unter , ,9 8,3 8,4 25 bis unter , ,7 5,3 5,9 30 bis unter , ,6 11,4 11,8 40 bis unter , ,3 17,0 16,8 50 bis unter , ,4 14,4 14,1 60 bis unter , ,1 5,5 5,6 65 und mehr , ,9 19,9 20,3 Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem verstärkten Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen. Tabelle 8: Gemeindemodellrechnung nach Altersgruppen Bevölkerung nach Alter Lippstadt Lippetal NRW Bevölkerung (=100) 96,6 93,2 96,9 93,3 98,2 96,3 davon im Alter von... Jahren unter 6 92,0 85,3 86,6 80,6 95,9 91,4 6 bis unter 18 83,4 79,0 64,9 59,3 79,5 78,2 18 bis unter 25 84,1 72,1 90,4 60,6 91,0 75,4 25 bis unter 30 89,9 78,3 125,8 80,6 106,9 88,6 30 bis unter 40 85,9 78,3 80,1 89,4 94,5 93,7 40 bis unter 50 74,9 70,7 66,8 61,1 70,8 73,1 50 bis unter ,1 89,6 145,1 96,9 124, bis unter ,1 161,0 169,8 215,1 136,4 155,5 65 und mehr 111,9 135,0 112,8 150,7 109,7 131,7 Quelle: Kommunalprofile (Stand ) MSP ImpulsProjekt

19 Betrachtet man ausschließlich die unter 18jährigen und die über 60jährigen, so ergibt sich in absoluten Zahlen folgendes Bild: Tabelle 9: Bevölkerung unter 18 / über 60 Bevölkerung nach Alter Veränderung Lippstadt unter 18jährige über 60jährige Lippetal unter 18jährige über 60jährige ILEK-Region unter 18jährige über 60jährige Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Weitere Merkmale und Effekte der demographischen Entwicklung sind 11 : In der Summe steigt die Gesamtzahl der Personen > 20 Jahre zunächst noch an, so dass es noch zu einer Zunahme der Privathaushalte kommt. Langfristig bewirkt der Bevölkerungsrückgang aber auch einen Rückgang der Zahl der Haushalte. Die Zahl der Erwerbspersonen wird bis 2025 besonders stark zurückgehen, weil die hinzu kommenden Jahrgänge schwächer besetzt sind, als die aus dem Erwerbsleben scheidenden. Die Altersstruktur der Gruppe der Erwerbspersonen verändert sich ebenfalls. Der Anteil älterer Erwerbspersonen steigt, während der Anteil der jüngeren sinkt. Lebenslanges Lernen wird zu einer wichtigen Voraussetzung für die Arbeitsmarktfähigkeit älterer Erwerbspersonen. Mit der stetigen Abnahme der Zahl junger Menschen sinkt zwar der Bedarf an Jugendeinrichtungen, zugleich steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen. Dünn besiedelte Räume mit Bevölkerungsrückgang sehen sich rasch einem Tragfähigkeitsproblem ihrer Infrastrukturausstattung ausgesetzt. 11 Vgl. Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis), Textteil S MSP ImpulsProjekt

20 3.4 Wirtschaftsstruktur Strukturdaten Laut Aussagen des neuen Regionalplans zählt die Hellwegbörde zu den gesunden und wachstumsstarken Wirtschaftsregionen des Landes. Aus den Statistiken des Kommunalprofils lassen sich einige Basisdaten zur wirtschaftlichen Struktur in der ILEK-Region ableiten. Die Zahlen beziehen sich für Lippstadt auf die Gesamtstadt, d.h. inklusive der bezogen auf Betriebe und Arbeitsplätze dominierenden Kernstadt. Die zentralörtlichen Funktionen Lippstadts schlagen sich in einem im Vergleich zu Lippetal und dem Kreisdurchschnitt deutlich höheren Anteil an sonstigen Dienstleistungen (42,3 %) nieder. Der Gesamtraum hebt sich ansonsten vom Landesdurchschnitt durch einen um annähernd 10 % höheren Anteil im produzierenden Gewerbe ab (39,4%). Auch die Beschäftigtenzahl in der Land- und Forstwirtschaft ist im Vergleich zu NRW und dem Kreis Soest überdurchschnittlich. Tabelle 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am Beschäftigte Lippstadt Lippetal ILEK-Region Kreis NRW Anzahl % Anzahl % Anzahl % % % Beschäftigte insgesamt Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 849 2,9 80 4, ,0 1,5 0,5 Produzierendes Gewerbe , , ,4 39,8 29,7 Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei , , ,8 20,8 23,0 Sonstige Dienstleistungen , , ,8 37,8 46,9 Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Tabelle 11: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden 2010 Beschäftigte Lippstadt Lippetal Kreis Soest Betriebe/ Beschäftigte insgesamt (30.9.) Herst. von Nahrungs- und Futtermitteln Setzt man Arbeitsplätze und Wohnbevölkerung ins Verhältnis, so fällt auf, dass es in Lippstadt 443 und in Lippetal dagegen nur 135 Arbeitsplätze je Einwohner gibt. In Lippetal existieren lediglich zwei Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Hingegen verfügt Lippstadt über 32 Betriebe (14,4 % aller Betriebe im Kreisgebiet). Der Schwerpunkt in Lippstadt liegt im Bereich elektronischer Ausrüstungen und Maschinenbau. Betriebe Beschäftigte Betriebe Beschäftigte Betriebe Beschäftigte Herst. von Papier, Pappe und MSP ImpulsProjekt

21 Waren daraus Herst. von chemischen Erzeugnissen Herst. von Gummi- und Kunststoffwaren Herst. von Glas, -waren, Keramik, Verarb. von Steinen und Erden Metallerzeugung/-bearbeitung Herst. von Metallerzeugnissen Herst. von Datenverarbeitungsgeräten, elektron. u. optischen Erzeugnissen Herst. von elektrischen Ausrüstungen Maschinenbau Herst. von Kraftwagen /-teilen Herst. von Möbeln Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Das verfügbare Einkommen der Bevölkerung liegt in Lippstadt um 1,8% und in Lippetal um 7,2 % unter dem Landesdurchschnitt. Tabelle 12: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2009 Einkommen Lippstadt Lippetal Kreis Soest NRW Insgesamt (Mill. EUR) EUR je Einwohner Rangziffer der Gemeinde in NRW (1 bis 396) x x Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Als verfügbares Einkommen wird das Einkommen bezeichnet, das für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht. Es umfasst damit neben Erwerbseinkommen auch die erhaltenen Transferleistungen wie z.b. Sozialleistungen und Renten. Abgezogen sind die geleisteten eigenen Transferzahlungen wie Steuern und Sozialabgaben. Dieser Indikator erlaubt einen Vergleich zwischen Regionen. (Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011, S. 5) MSP ImpulsProjekt

22 Tabelle 13: Arbeitslosigkeit April 2012 Arbeitslosigkeit April 2012 Lippstadt Lippetal ILEK-Region Gesamtzahl Arbeitslosenquote 7,6 % keine Daten keine Daten Veränderung gegenüber Vorjahr Veränderung in % gegenüber Vorjahr - 4,8-11,1 Männer Frauen Teilzeit Ausländer Schwerbehinderte bis unter 25 Jahre Jahre und älter Langzeitarbeitslose Quelle: Agentur für Arbeit Soest Gewerbliche Entwicklung / Wirtschaftsförderung Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in Lippstadt als auch in Lippetal attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung. In Lippstadt existieren die größten Flächenreserven im Gewerbegebiet Am Wasserturm. Tabelle 14: Gewerbegebiete in Lippstadt Gewerbegebiete Lippstadt Gebiet Lage Größe Am Wasserturm östlich der Bundesstraße 55 - der Berliner Straße - und südlich der Landstraße 536 von Lippstadt nach Rüthen ca. 170 ha; 20 ha verfügbar Am Mondschein B 55 / Paderborner Straße ca. 43,8 ha Am Rossfeld Beckumer Straße, Hella und Rothe Erde Rossfeld, südlich der Bahnlinie; angeschlossen an die B 55 Nordwestliche Kernstadt, Beckumer Straße ca. 15 ha ca. 50,4 ha Damaschkestraße östlich der B 55 südlich der Bahnlinie. ca 5 ha (vollständig bebaut) Erwitter Straße Östlich der Erwitter Straße ca. 26 ha Uniongelände Südöstlich der Altstadt; ehem. Gelände der Drahtseilwerke Union ca. 12 ha Mastholter Straße Lipperbruch, Ostlandstraße / Mastholter Straße ca. 6 ha Seilerweg Bad Waldliesborn ca. 16 ha Im Weizenfeld Benninghausen ca. 9 ha (vollständig bebaut) Rixbecker Straße, Hellawerke Quelle: Nördlich der Rixbecker Straße ca. 32 ha MSP ImpulsProjekt

23 Im Gemeindegebiet von Lippetal wurde das Gewerbegebiet Tannenbusch am Ortsausgang Herzfeld (Richtung Oelde) erschlossen. Darüber hinaus wird die Möglichkeit gesehen, östlich der BAB 2 - Anschlussstelle Hamm-Uentrop ein weiteres Industriegebiet auszuweisen Land- und Forstwirtschaft Die Statistiken von IT.NRW stellen keine Daten auf Gemeindeebene bereit. Im Kreis Soest bewirtschaften insgesamt Betriebe eine Fläche von ha. 83,5 % der Gesamtfläche werden ackerbaulich genutzt, 16 % sind Dauergrünland und nur 0,5 % sind mit Dauerkulturen belegt 12. Die Zahl der Beschäftigten in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei liegt in der ILEK-Region über dem Kreisdurchschnitt (1,5% der Beschäftigten): In Lippstadt sind es 849 (2,9% der Beschäftigten), in Lippetal 80 (4,8%) 13. Grundsätzlich schlägt sich auch im Kreis Soest der Strukturwandel der Landwirtschaft in zunehmenden Bestandsgrößen nieder. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen Einzelhandel Lippstadt verfügt nach Daten der GfK mit 115,3 % über die vierthöchste Zentralitätskennziffer im Kammerbezirk der IHK Arnsberg 14 (nach Soest, Winterberg und Werl). Lippetal rangiert dagegen mit 61,5 % nur auf Platz 18 von 26 Kommunen; und deutlich unter dem regionalen Durchschnitt von 92,8%. Bezogen auf den Jahresumsatz bildet Lippstadt den stärksten Standort des gesamten Kammerbezirks: 382 Mio. Jahresumsatz. Ein erstes Einzelhandelskonzept für die Stadt Lippstadt wurde 1998 erarbeitet und 2007 durch die GMA fortgeschrieben. Die Untersuchung lieferte Aussagen über das zu erwartende Kaufkraftpotenzial nach Sortimenten, die anzustrebende Ausstattung mit Einzelhandelsflächen, die sinnvolle Veränderung bzw. Ergänzung der Sortimente und die Standortentwicklung 15. Ein speziell die ländlichen Bereiche des Stadtgebietes betreffender Trend wird darin gesehen, dass die Grundversorgung mit Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, sonstigen Lebensmitteln, Zeitschriften, Schreibwaren, Drogeriewaren, Wasch- und Putzmitteln, Blumen und Apothekenartikeln in unmittelbarer Nähe des Wohnortes 12 Quelle: IT.NRW, Landwirtschaftszählung - Haupterhebung Quelle: Kommunalprofile (Stand ). 14 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg, Januar S GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Lippstadt. Köln MSP ImpulsProjekt

24 vielerorts nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt möglich ist 16 und zunehmend weiter entfernte Einkaufsschwerpunkte mit dem Pkw angefahren werden müssen. Als Folge des Rückzuges geraten dann auch konsumnahe Dienstleister (Friseure, Reinigungen, Kreditinstitute oder Post) unter Druck. Folge: Die wohnortnahe Versorgung kann immer seltener gewährleistet werden. Die Situation in den Stadtteilen Lippstadts wird (2007) wie folgt beschrieben: In den Stadtteilen sind funktionsfähige Nahversorgungsstrukturen mit einem Lebensmittel- SB-Markt als Magnetbetrieb der wohnungsnahen Grundversorgung nur in den Stadtteilen Lipperbruch, Bad Waldliesborn, Lipperode, Esbeck und Eickelborn gegeben. Das sonstige Stadtgebiet weist eine ausschnittweise, überwiegend kleinteilige Versorgungsausstattung mit starker Ausrichtung auf den kurzfristigen Bedarf auf. 17 Die Bestandserhebung weist in den Stadtteilen insgesamt 114 Einzelhandelsbetriebe mit m 2 Verkaufsfläche und 47 Mio. Umsatz aus. Dem gegenüber stehen 464 Betriebe, m 2 und 384 Mio. Umsatz im Bereich der Kernstadt. Tabelle 15: Einzelhandel in Lippstadt Einzelhandelsausstattung in den Stadtteilen von Lippstadt Stadtteil Betriebe Verkaufsfläche in m 2 Umsatz In Mio. Cappel ,8 Lipperbruch ,4 Bad Waldliesborn ,9 Lipperode ,7 Rebbeke / Hörste / Garfeln ,8 Esbeck / Dedinghausen / Rixbeck ,5 Bökenförde ,5 Overhagen / Hellinghausen / Herringhausen Benninghausen / Eickelborn / Lohe ,4 Stadtteile gesamt ,0 Quelle: GMA 2007 Das Angebot in den Stadtteilen beschränkt sich überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs (insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege). 16 Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Lippstadt. Köln S Vgl. GMA: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Lippstadt. Köln S. 45. MSP ImpulsProjekt

25 In den Stadtteilen waren 2007 insgesamt nur 3 großflächige Betriebe (> 800 m 2 ) ansässig 18 : je ein Lebensmittel-SB-Markt in den stadtteilbezogenen Versorgungszentren in Bad Waldliesborn und Esbeck sowie ein großflächiger Möbelanbieter (Lagerverkauf Röhr) an einem dezentralen Standort in Hörste. Für Lippetal analysiert eine aktuelle Diplomarbeit 19 die Angebots- und Nachfragesituation im Gemeindegebiet. Zentrale Ergebnisse der Kartierungen und Befragungen von Haushalten und Händlern sind: Die bevölkerungsstärksten und historisch bedeutsamsten Ortschaften Herzfeld, Lippborg und Oestinghausen haben sich zu den Versorgungsstandorten der Gemeinde entwickelt. Der Einzelhandel in Herzfeld hat sich überwiegend entlang der Lippborger Strase, am südlichen Ortsrand angesiedelt. Weiterer Einzelhandel ist im Herzfelder Gewerbegebiet zu finden. In Lippborg konzentrieren sich die Betriebe entlang der Hauptstraße sowie im Bereich des Autohofs an der BAB 2. Der Versorgungsstandort in Oestinghausen wurde verkehrsgünstig an der B 475 Am Bahnhof entwickelt. Außerhalb der Versorgungsstandorte existieren nur vereinzelte Einzelhandelsbetriebe. Dabei handelt es sich überwiegend um den Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte oder Einzelhandel in Kombination mit anderem Gewerbe, z.b. Handwerk oder Gastronomie. Insgesamt existieren in Lippetal 74 Einzelhandelsbetriebe; davon 35 Geschäfte in Herzfeld (darunter ein Vollsortimenter und ein Discounter), 27 in Lippborg und 12 in Oestinghausen. Allein 29 Betriebe entfallen auf das Segment Nahrungsmittel (5.345 m 2 Verkaufsfläche), 14 Betriebe sind dem Bereich Bau-/Heimwerkerbedarf zuzurechnen (5.600 m 2 ), gefolgt vom Bekleidungsbereich mit 9 Betrieben (2.525 m 2 ). Die Lippetaler Bürger sind mit den angebotenen Leistungen des Einzelhandels im Bereich der Lebensmittelversorgung überwiegend zufrieden. Entsprechend hoch sind hier die Bindungsquoten. 18 In der Kernstadt waren es zum gleichen Zeitpunkt 46 Betriebe. 19 Hollmann, Christoph: Einzelhandel und Nahversorgung im ländlichen Raum - Sicherung der Versorgungstrukturen der Gemeinde Lippetal bis zum Jahr Diplomarbeit, Institut für Geographie Münster, MSP ImpulsProjekt

26 Aus den Ergebnissen der Diplomarbeit sowie eigenen Bewertungen lassen sich folgende Defizite / Probleme ableiten: Während die Bewohner der Versorgungsstandorte sich überwiegend fußläufig mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen können, ist dies für die Bewohner der übrigen Ortsteile nicht möglich. Ein moderner Supermarkt mit m 2 oder mehr Verkaufsfläche besteht in Lippetal nicht. Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten in den Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfsbereichs sind stark eingeschränkt. Aufgrund der Nähe zu den Mittelzentren Soest, Lippstadt, Beckum und Hamm kommt es (daher) in allen Sortimenten des mittel- und langfristigen Bedarfs zu zum Teil umfangreichen Kaufkraftabflüssen. Der Versorgungsstandort Lippborg schneidet in den Bewertungen im Vergleich zu den anderen schlechter ab. Diese Situation könnte sich durch die aufkommende Leerstandsproblematik weiter verstärken. Bei einem hohen Anteil inhabergeführter Geschäfte existieren zunehmend Probleme im Bereich der Unternehmensnachfolge. 3.5 Landschaft und Umwelt Landschaftsgliederung Die ILEK-Region ist nicht einer einzelnen Kulturlandschaft zuzuordnen 20. Die Lippe bildet eine gleichermaßen naturräumliche wie auch, auf Grund der Territorialgeschichte, eine kulturhistorische Grenze, die seit der Reformation zugleich eine Konfessionsgrenze darstellt. Südlich der Lippe befindet sich die Hellwegbörde, nördlich das Kernmünsterland. Die Unterschiede zwischen den Kulturlandschaften lassen sich anhand der folgenden tabellarischen Aufstellung (in Anlehnung an den Regionalplan) aufzeigen: Tabelle 16: Kulturlandschaften Kulturlandschaften Merkmal Hellwegbörde / Soester Börde Kernmünsterland Topographie Flachwellig Eben bis flach hügelig Boden Sehr fruchtbarer Lößboden Schwerer lehmiger bzw. toniger Boden ( Klei ) 20 Die künftige Entwicklung im Gebiet des Regionalplans soll in besonderem Maße den Erhalt der Kulturlandschaft gewährleisten. Insofern sind die in Vorbereitung zur Erarbeitung des Regionalplans aufgestellten Empfehlungen zur erhaltenden Kulturlandschaftsentwicklung für das ILEK von hoher Bedeutung. MSP ImpulsProjekt

27 Landschaft Agrarisch strukturiertes Streusiedlungsgebiet; Münsterländer Parklandschaft mit kleinen Wäldern und Hecken, Obstweiden, Flussund Bachniederungen mit Ufergehölzen. Siedlungsstruktur Bauten/Baukultur Gehölzarm, wenig strukturiert; spiegelt den offenen Charakter einer über Jahrhunderte entwickelten Agrarlandschaft wider. Die Bäche und Flüsse sind meistens tief in den Löß eingeschnitten. Vielfach sind die Ufer steil und von Kopfweiden und Eschen gesäumt. Geschlossene Dorfsiedlungen; Die Lippeniederung mit Lippstadt als Zentrum ist gekennzeichnet durch bäuerliche Streu- und Dorfsiedlungen (Herringhausen, Herzfeld) über hochwasserfreien Terrassen, Wasserschlösser der Lipperenaissance (Hovestadt, Overhagen), Wasserbaue an der Lippe und das Kloster Benninghausen. Lippstadt weist den planmäßigen Grundriss einer Gründungsstadt auf. Das niederdeutsche Hallenhaus aus Fachwerk ist im 19. Jh. von Massivbauten aus Backstein oder grünen Kalksandstein abgelöst worden. Die Adelsgüter und Herrensitze an Lippe und Ahse sind umgräftet. Das Kernmünsterland ist ein Streusiedlungsgebiet mit Einzelhöfen und Eschsiedlungen. Um die Kirchen, die eine große Fernwirkung haben, bildeten sich dichtere Ortslagen heraus. Typisch ist die Umgräftung von Höfen und Adelssitzen. Historische Wind- und Wassermühlen sind als vorindustrielle Gewerberelikte erhalten Lippe / Lippeaue Eine gesonderte und ausführliche Betrachtung, auch unter dem Gesichtspunkt Naturschutz und Landschaftspflege, muss auf die Lippe und die Lippeaue als prägende Elemente der ILEK-Region gerichtet werden. Die Lippe entspringt in Paderborn aus einer stark schüttenden Karstquelle. Der Fluss verläuft in einem sandigen Bett, z.t. aber auch auf dem anstehendem Mergel. Östlich von Lippstadt existieren auch kiesige Bereiche. Über Jahrhunderte stark vom Menschen beeinflusst und verändert, erfolgten in den letzten 30 Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung bzw. naturnahen Gestaltung. Die Lippe war bereits in römischer Zeit (um Christi Geburt) ein wichtiger Verkehrsweg. Zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert wurde die Lippe durch das Mühlengewerbe verändert: Bau von Wehren, Aufstau. Gleichzeitig befestigten Grundbesitzer Ufer und verfüllten Flutrinnen und Altwässer. Mit dem Übergang in die preußische Verwaltung begann 1815 die Schiffbarmachung durch den Bau von Schleusen an den Mühlenwehren (in Benninghausen 1828), Profilverengungen, Ausbrechen von Mergelbänken, Laufzeitverkürzungen und Räumung von Totholz. Die Nutzung als Wasserstraße war allerdings nur kurze Zeit von Bedeutung. Die Gründe liegen in den wachsenden Ansprüchen, die die Landwirtschaft an den Fluss MSP ImpulsProjekt

28 stellte und der wachsenden Konkurrenz durch die Eisenbahn. Bei einer»regulierung«der Lippe zwischen Lippstadt und Kessler kam es zu Laufzeitverkürzungen durch das Durchstechen von Flussmäandern, zur Vertiefung des Flussbettes bis auf den Mergel und zur streckenweisen Anlage von Uferwallungen. Diese sollten zum Schutz der Heugewinnung»unzeitige«Sommerhochwässer verhindern. 21 Da der Auenbereich dennoch in Teilen sumpfig blieb, folgten den ersten Maßnahmen ab 1935 weitere Vertiefungen der Lippesohle und Uferbefestigungen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ufer weiter verbaut, die Verwallungen erhöht und einzelne Mergelschwellen beseitigt. Insgesamt hatte die Lippe westlich von Lippstadt 15% ihrer Länge verloren und war bis zu 3 m eingetieft; nahezu die gesamte Aue wurde intensiv bewirtschaftet. Der natürliche Verlauf und das Profil der Lippe wurden also durch den Menschen über die Jahrhunderte nahezu vollständig verändert. Bis in die 1970er Jahre wurde durch den Gewässerausbau eine naturferne Situation geschaffen mit Uferverwallung, abgetrennten Altarmen und Entwässerungsgräben. Die Lippesohle wurde so schmal und tief eingeschnitten, dass praktisch keine Verbindung mehr zwischen Fluss und Aue bestand. Senken, Rinnen und Tümpel in der Aue wurden vielfach verfüllt. In den vergangenen Jahren wurden in der ILEK-Region nun umfangreiche Maßnahmen des ökologischen Hochwasserschutzes und Auenschutzes durchgeführt 22. Inzwischen werden naturnahe Auen (wieder) periodisch überschwemmt und weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume mit seltenen Arten auf, die an diese besonderen Bedingungen angepasst sind. Zu den sehr erfolgreichen Maßnahmen im Projektgebiet zählen umfassende Renaturierungen in der Klostermersch, Auenreaktivierungen durch Anlage von Flutrinnensystemen in der Disselmersch und in der Hellinghauser Mersch. Weiterhin wurden im Einzugsgebiet der Lippe zahlreiche Aktivitäten durchgeführt, u.a. ein LIFE-Projekt zur Reaktivierung der Aue an der Ahse (Ahsewiesen), initiiert und durchgeführt von der ABU. Bereits in den 1980er Jahren, d.h. vor dem Gewässerauenprogramm des Landes NRW, entwickelten der Kreis Soest und die ABU das Projekt Lippeschiene. Hierunter ist eine Kette von besonders wertvollen, wenn auch oftmals bereits beeinträchtigten Flächen entlang der Lippe zu verstehen, die es zu sichern und zu entwickeln galt. Das StUA Lippstadt, der Lippeverband, der Kreis Soest, die Stadt Lipp- 21 Die Klostermersch. Ein Fluss erobert seine Aue zurück. Hrsg.: Staatliches Umweltamt Lippstadt, 2002, S vgl. Präsentation der ABU Maßnahmen zur Renaturierung des Wasserhaushaltes und der Abflussdynamik am Beispiel der Lippeaue. MSP ImpulsProjekt

29 stadt, die Gemeinde Lippetal, die NRW- Stiftung und die ABU engagieren sich seitdem an verschiedenen Stellen in der Lippeaue 23. Abbildung 7: Lipperenaturierung; Quelle: Beckers_Drueke_Lippeaue_kl.pdf Ziel war und ist es, eine vielfältige, artenreiche Kulturlandschaft mit einem möglichst naturnahen Fluss-Aue-Verbund zu entwickeln. Hierzu wurden: Uferbefestigungen entfernt und die Eintiefung der Sohle rückgängig gemacht, Typische Elemente der Auenlandschaft (Mulden, Tümpel, sumpfige Bereiche etc.) wiederhergestellt, Flächen in der Aue extensiv als Wiese oder Weide bewirtschaftet (Heckrinder, Koniks). Die Maßnahmen haben - bei gleichzeitigem Weichen des Ackerbaus - bewirkt, dass verschiedenste Tier- und Pflanzenarten die Lippeaue zurückerobert haben. Die Zahl und Artenvielfalt der Wasserpflanzen, Amphibien oder Vögel (z.b. Uferschwalben, Eisvögel) hat sich stark positiv verändert. Für interessierte Besucher werden geführte Exkursionen und Aussichtsplattformen angeboten. Beides findet eine große Nachfrage. 23 vgl. Die Disselmersch. In: ABU info 25/26 (01/02). MSP ImpulsProjekt

30 Zu den Arten, die inzwischen wieder vermehrt in der Lippeaue zu finden sind, zählen (Auswahl): Eisvogel Uferschwalbe Löffelenten Krickente Teichrohrsänger Rohrammer Wasserfrosch Gebänderte Prachtlibelle Südliche Mosaikjungfer Abbildung 8: Tierarten in der Lippeaue Die Lippeaue ist ein Europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet); im NATURA Netz übernehmen Lippe und Aue eine bedeutende Verbundfunktion. Mit dem über das Programm "Erlebnis.NRW" geförderten Projekt "Naturerlebnis Auenland" werden für die Lippeaue zwischen Lippstadt und Vellinghausen sowie Ahseaue und Ahsewiesen folgende Ziele verfolgt: die Schaffung von attraktiven Möglichkeiten des Naturerlebens für Bevölkerung und Besucher, die Verknüpfung einer naturverträglichen Erschließung mit Naturschutzmaßnahmen in den Auen, die Vermittlung der Bedeutung naturnaher Auen für die Menschen vor Ort und die Besucher. MSP ImpulsProjekt

31 Abbildung 9: Naturerlebnis Auenland Hierzu wurden an 13 Orten attraktive Auenlebensräume mit Gewässern und Feuchtbereichen geschaffen. An zehn dieser Orte wurden Beobachtungsmöglichkeiten und Ruheorte eingerichtet. Über Informationstafeln, Faltblätter und eine Fahrradkarte werden den Naturinteressierten umfangreiche Hinweise gegeben 24. Abbildung 10: Lippeaue Lippe- und Ahseaue bieten inzwischen wieder eine vielfältige Natur, insbesondere in den renaturierten und entwickelten Kerngebieten. Die Ahsewiesen sind Heimat von Brachvogel, Laubfrosch und Rohrweihe sowie Station für zahlreiche Zugvögel, wie Kraniche, verschiedene Enten- und Watvogelarten. Neben dem Naturerlebnis ermöglicht die Fahrt auf dem Radweg im Auenland den Besuch bedeutender Zeugnisse der Kulturgeschichte im Bereich der Lippe- und Ahseaue. 24 s. MSP ImpulsProjekt

32 Radweg-Stationen Museumsbahnhof Heintrop Sändkers Mühle Schleuse Kesseler Wallfahrtsbasilika St. Ida Schloss Hovestadt Jüdischer Friedhof Schleuse Benninghausen Stift Cappel Photos: Abbildung 11: Stationen am Radweg Auenland Am Rand der Ortschaft Benninghausen befinden sich Aussichtshügel sowie eine erhöht gelegene Beobachtungshütte. Im Rahmen des Projektes Naturerlebnis Auenland wird zudem ein großes Stillgewässer als zusätzliches Element in der Aue entstehen und sich zu einem Anziehungspunkt für Wasservögel entwickeln. Ein weiteres Projekt soll das Themenfeld Lippeaue in besonderer Weise vertiefen: das»westfälische Auenzentrum Lippstadt«. Vorgesehen ist im Rahmen der Regionale 2013 Südwestfalen ein überregionales Kompetenzzentrum für Fluss und Aue einzurichten, das sich touristisch wie wissenschaftlich dem Leben am und mit dem Fluss widmet. Dieses Projekt der Stadt Lippstadt soll gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Kreis Soest verwirklicht werden. Das Projekt befindet sich zum Zeitpunkt der ILEK-Bearbeitung in der Weiterqualifizierung zum 3. Stern, so dass ggf. erst mit Abschluss der Arbeiten genaueres hinsichtlich der Realisierung ausgesagt werden kann. Die Einrichtung des geplanten Informations- und Bildungszentrums (interaktives Erlebnismuseum) mit Museumscafé und Gästehaus würde es ermöglichen, den Besuchern und Fachleuten die faszinierende Entwicklung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und ihre ökologische Bedeutung für Mensch und Klima zu präsentie- MSP ImpulsProjekt

33 ren. Ergänzend sollen auch verschiedene Erholungsmöglichkeiten geschaffen werden. Insgesamt könnte damit Lippstadts Attraktivität als touristisches Ziel und Naherholungsraum deutlich gesteigert werden "Unzerschnittene verkehrsarme Räume" Ein Aspekt der Analyse und Bewertung der Landschaft bzw. der Überprägung der Landschaft durch den Menschen ist die Betrachtung der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume 25. Die Karte der UZVR bildet eine konzeptionelle Grundlage und Orientierungshilfe für Zielsetzungen und Maßnahmen im Rahmen der Landes- und Regional-, Landschafts- und Bauleitplanung. Abbildung 12: UZVR; Quelle: Die Darstellung zeigt, dass es in der ILEK-Region - und hier speziell in Lippetal - großflächige Bereiche gibt, die in die Größenklasse qkm fallen. Der Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad ist damit im Durchschnitt eher gering. 25 Definition: Als UZVR werden Räume definiert, die nicht durch technogene Elemente wie: Straßen (mit mehr als 1000 Kfz / 24h), Schienenwege, schiffbare Kanäle, flächenhafte Bebauung oder Betriebsflächen mit besonderen Funktionen wie z. B. Verkehrsflugplätze zerschnitten werden. MSP ImpulsProjekt

34 3.5.4 Alleen Die ILEK-Region weist weiterhin - zumindest im Kreisvergleich - eine höhere Dichte an Alleen auf. Zudem quert die Deutsche Alleenstraße die Region im Stadtgebiet von Lippstadt, wo auch innerregional die meisten Allen zu finden sind. Abbildung 13: Quelle: ormationen-nrw.de 3.6 Kultur / Veranstaltungen Stärker noch als in anderen Bereichen konzentrieren sich in Lippstadt Kulturangebote und Veranstaltungen auf die Kernstadt bzw. genauer noch die Altstadt. Zu nennen sind hier vorrangig das Lippstädter Stadttheater, die Stiftsruine als Freilufttheater, der Rathausplatz und die Jakobikirche. Ebenso zu erwähnen sind das Stadtmuseum und das Kunsthaus am Speelbrink sowie als Besonderheit die sogenannte»lichtpromenade Lippstadt«mit Installationen deutscher Lichtkünstler. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in Bad Waldliesborn mit dem Haus des Gastes, der Konzertmuschel im Kurpark und dem Skulpturenpark. Zu nennen sind insbesondere folgende Feste und Veranstaltungen: Altstadtfest (Open-Air-Event im Mai), Altstadtlauf, Rathausplatz-Festival, Lippstadt Culinaire (Viertägiges Schlemmen und Shoppen), Lippstädter Lenz (Frühlingsfest mit großer Autoschau), Lippstädter Herbstwoche (Innenstadtkirmes im Oktober mit kulturellem Rahmenprogramm), Traditioneller Weihnachtsmarkt, Frühlingsmarkt in Bad Waldliesborn, Maibaumaufstellen in Bad Waldliesborn, MSP ImpulsProjekt

35 Apfelfest in Bad Waldliesborn, Anradeln. Verantwortlich für Kultur und Stadtmarketing ist die KWL Kultur und Werbung Lippstadt GmbH. In den Ortsteilen findet darüber hinaus ein reges Vereinsleben mit Schützenfesten und sonstigen Veranstaltungen statt. Hierzu werden in den Kurzportraits der Ortsteile weitere Informationen zusammengestellt. Ein wichtiger Akteur in der Gemeinde Lippetal ist der»kil Kultur in Lippetal e. V.«. Seit 1998 organisiert»kil«kulturelle Veranstaltungen mit einem Schwerpunkt im Bereich Kabarett. Veranstaltungsort ist der Orthues sche Saal in Lippetal-Herzfeld. Zwar können dort nur bis max. 120 Personen an den Veranstaltungen teilnehmen, dafür hat der Saal (wie der Gasthof Orthues) ein unverwechselbares Flair und ermöglicht eine unmittelbare Begegnung zwischen Künstlern und Publikum. Veranstaltungen, die die Kapazität übersteigen, finden im»albertussaal«in Hovestadt statt. Generell gibt es in den Lippetaler Ortsteilen ein reichhaltiges Programm an lokalen Veranstaltungen. Schwerpunkte bilden diverse Karnevalsveranstaltungen und Schützenfeste sowie Osterfeuer, Lippetaler Sängerfest, Konzerte in der St. Ida- Basilika, Mühlenfest mit Handwerkermarkt (Sändkers Mühle), Herzfelder Gewerbeschau, Lippetaler Oktoberfest und Lippborger Markt. Weiterhin bedeutend sind Lippetaler Volkslauf, Anradeln und Fahrradthon. Weitere besondere Kulturangebote und Veranstaltungen der einzelnen Ortsteile werden in den jeweiligen Kurzportraits angesprochen. Regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen der beiden Kommunen existieren bislang nicht. Ein konkreter Aufhänger für zukünftige Veranstaltungen ist nach endgültiger Realisierung des Projektes Naturerlebnis Auenland zu sehen. Hier gäbe es die Möglichkeit für ein Veranstaltungspaket, das von beiden Seiten getragen wird. 3.7 Tourismus / Freizeit Touristisches Angebot Neben der Altstadt Lippstadts ( Venedig Westfalens ) liegt der eindeutige Schwerpunkt des Tourismusangebotes und der Vermarktung im Segment Radtourismus. Die topgraphischen Voraussetzungen sind ideal, ein Fluss mit vielfältigen Naturerlebnissen, dazu Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Freizeitangebote; beste Voraussetzungen für radtouristische Angebote. Dies wurde in den beiden Kommunen der ILEK-Region bereits vor längerer Zeit erkannt und ein dichtes Netz an Radrouten geschaffen. Dieses wird ergänzt durch die bereits vorhandenen Fernradwege, wie Römerroute, 100-Schlösser-Route, BahnRadRoute Hellweg-Weser oder Zabel-Route. MSP ImpulsProjekt

36 Erweiterungen und Verbesserungen sind dennoch denkbar. Der Radverkehrsplan der Stadt Lippstadt liefert hierzu einen wesentlichen Beitrag. Im Rahmen der ILEK- Erarbeitung können gezielt Ansatzpunkte und Ideen der Vernetzung über die kommunalen Grenzen verfolgt werden. Das Gerüst der bislang existierenden Radrouten bilden in Lippstadt: Rund-um-Lippstadt-Route, "Römer-Lippe-Route", "Hellweg-Weser-Route", "Schlösser-und-Burgruinen-Route", "Natur-Route", Kirchen-und-Kapellen-Route. Die touristische Vermarktung ausgewählter Routen ( Natur-Route Lippstadt ) und Veranstaltungen, wie dem Lippetaler Fahrradthon, erfolgt über die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest. Die Römerroute ist ein Themenradwanderweg, der auf 315 km von Detmold nach Xanten führt. Die Route verbindet verschiedenste Spuren, die die Römer hinterlassen haben. Auf diesem Weg durchquert der Radreisende die ILEK-Region in West- Ost-Richtung. Stationen sind die römischen Brückenpfosten in Kesseler, das Thermalbad Bad Waldliesborn und die römische Bronzefigur Kleine Badende im Heimatmuseum. Die Römerroute wird zukünftig zwischen Bad Lippspringe und Wesel als Römer- Lippe-Route weiterentwickelt und vermarktet 26. Die Fortbewegung per Rad bildet dabei nur einen Aspekt. Vielmehr wird die Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten herausgestellt: Per Rad, zu Fuß, mit dem Kanu auf dem Wasser, auf dem Pferd oder mit der Dampfeisenbahn. Der Umbau von der "Römerroute" zur Römer- Lippe-Route soll über eine Reihe von Maßnahmen unterstützt werden, mit denen die Lippe erlebbarer gemacht und das Radfahren an Nordrhein-Westfalens längstem Fluss attraktiver gestaltet wird. Die Lippetouristik hat dazu auf der gesamten Strecke von Bad Lippspringe bis nach Wesel verschiedene, sogenannte multimodale Erlebnispakete geschnürt, mit denen die Gäste auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Mitteln den Fluss, seine umgebenden Landschaften, die Anrainergemeinden, die Geschichte und seine gastfreundlichen Anwohner kennen lernen können. Auf verschiedenen Wegeschleifen werden im Mittellauf der Lippe auch die Highlights des südlichen Münsterlandes eingebunden. 26 Vgl. MSP ImpulsProjekt

37 Neben den Radrouten bzw. als Anlaufpunkte auf den Routen lassen sich folgende Sehenswürdigkeiten sowie Freizeit-/Sportangebote benennen: Tabelle 17: Touristisches Angebot Touristisches Angebot Lippstadt Sehenswürdigkeiten Altstadt Bökenförde Lipperode Overhagen Sport / Freizeit / Erholung Kanutouren Golf ohne Details, da nicht im ländlichen Bereich Schloß Schwarzenraben (barockes Wasserschloß) Burgruine Lipperode: ehemalige lippische Wasserburg am Lippeübergang Schloss Overhagen Anbieter: Gaman-Kanus und Kanutouren Deppe Golf-Club Lippstadt, Gut Mentzelsfelde: Golf-Venedig im Bereich des Mentzelsfelderkanals mit öffentlicher 9-Loch-Anlage Reiten Reiterhof Kemmers Hof, Delbrücker Weg 56 Reitsportverein Lippstadt e.v., Mastholter Straße 80 Schwimmen Klettern Natur / Erholung Unterkünfte (Bett & Bike) Strandbad Alberssee Therme Bad Waldliesborn Kletterwald Bad Waldliesborn Naturerlebnis Auenland (vgl ); Hellinghauser Mersch Best Western Hotel Cappelstr. 3 (Stadtmitte): 49 Zimmer, 80 Betten, 23 EZ, 26 DZ, 1 MBZ Hotel Drei Kronen Motel Mc Sleep Hotel Restaurant Jonathan Pension Haus Hönemann Gasthof Brinkmeier Touristisches Angebot Lippetal Sehenswürdigkeiten Hovestadt Herzfeld Oestinghausen Marktstr. 2 (Stadtmitte): 10 Zimmer, 20 Betten, 1 EZ, 8 DZ, 1 Suite Windmüllerstr. 38: 22 Zimmer, 22 Betten, 22 EZ, 22 DZ Parkstr. 13 (Waldliesborn): 60 Zimmer, 87 Betten, 35 EZ, 23 DZ, 1 MBZ, 1 Apartment Kurgartenweg 11 a (Waldliesborn): 5 Zimmer, 9 Betten, 1 EZ, 4 DZ Salzkottener Str. 112 (Esbeck): 8 Zimmer, 18 Betten, 1 EZ, 4 DZ, 3 MBZ Wasserschloss und Barockgarten Schloss Hovestadt: Juwel der Lipperenaissance ; die Parkanlagen sind ein wertvolles Zeugnis eines späten französischen Gartens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts St. Ida Wallfahrtsbasilika Herzfeld: Jährlich über Pilger besuchen die Basilika mit den Reliquien der heiligen Ida. Chur-Kölnisches Amtshaus, Oestinghausen: Der Verein zur Förderung der Heimat und des Brauchtums Oestinghausen hat das reich verzierte Fachwerkgebäude mit Unterstützung der NRW- Stiftung restauriert und zum Heimathaus umgebaut. St.-Stephanus-Kirche Oestinghausen mit Mühlsteinbrunnen MSP ImpulsProjekt

38 Lippborg Heintrop Sport / Freizeit / Erholung Golf Reiten Schwimmen Kanutouren Natur / Erholung Modellflug Minigolf Unterkünfte Gasthof Kluppe, Herzfeld Hotel Willenbrink, Lippborg Gasthof Lippborger Hof Hotel Helbach Ferienhof Bockey, Herzfeld Wasserschloss "Haus Assen", Ludgerusbrunnenkapelle, Quabbe - Mühle Museumseisenbahn der Hammer Eisenbahnfreunde (mit Bahnhof); "Sändkers Mühle" Golfclub Stahlberg im Lippetal e.v. (18-Loch-Golfplatz), Ebbeckeweg 3, Lippborg Pferdehof Gut Himmelpforten in Lippetal-Herzfeld; Reitanlage Zur Linde in Lippetal-Niederbauer; Reit- und Fahrverein Diestedde-Herzfeld e.v.; Reiterverein Lippborg-Unterberg e.v.; Pferde, Freizeit und Natur in Lippetal e.v. Lehrschwimmbecken Lippborg Verleih s. Lippstadt; bzw. Hamm (Kanuverleih Hengst) Naturerlebnis Auenland (vgl ); Radweg "Auenland" sowie Aussichtsturm im Naturschutzgebiet Ahsewiesen Heckenlehrpfad der BUND-Ortsgruppe Lippetal in Lippetal- Herzfeld (Bauerschaft: Kesseler): Der Lehrpfad beinhaltet Erläuterungen zu über 20 heimischen Gehölzarten und zu einer vom Relief her teilweise noch gut sichtbaren Landwehr. Modellflugplatz der Modellfluggruppe Lindbergh; Am Rott Campinganlage Helbach 13 Betten; Bett & Bike 9 Betten, Bett & Bike 14 Betten 11 Betten Wohnmobilstellplätze in Lippborg und Herzfeld Campingplatz Uentrop; Helbach GmbH 2 Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof Neben den Naturerlebnis-Angeboten in der Lippeaue sind Schloss und Schlossgarten Hovestadt besonders hervorzuheben. Die gesamte Schlossanlage wurde im Rahmen der UNESCO-Konvention zu einem Baudenkmal von internationaler Bedeutung erklärt. Der Schlossgarten Hovestadt ist Bestandteil der Gartenroute der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft, die dem Europäischen Gartennetzwerk (EGHN) angehört. Lippetal bietet mit sechs Gästeführer/innen ein umfangreiches Angebot, das in einem Programmheft vorgestellt wird. Als zusammenfassende Übersichtsdarstellung wesentlicher touristischer Angebote (speziell der Radrouten) wird dem Bericht eine Karte im Maßstab 1: als Anhang beigefügt. MSP ImpulsProjekt

39 3.7.2 Ausgangssituation im Bereich der touristischen Nachfrage Für die Planung und Entwicklung neuer touristischer Angebote ist es unabdingbar, ein Bild des derzeitigen Entwicklungstandes und der generellen Voraussetzungen im Bereich des Tourismus zu gewinnen. Ein Blick in die Übernachtungsstatistik (Betriebe > 9 Betten) von IT.NRW erlaubt hier im Regelfall erste Rückschlüsse. Im vorliegenden Fall existieren allerdings ausschließlich Daten für Lippstadt. In Lippetal gab es 2011 nur 3 Betriebe mit insgesamt 33 Betten. Da bei dieser geringen Zahl Rückschlüsse auf einzelne Betriebe möglich sind, werden keine Übernachtungszahlen veröffentlicht. Die Zahl liegt entsprechend einer Aussage in der Tourismusstrategie für den Kreis Soest aber wohl unter Übernachtungen. In Lippstadt gab es Betriebe (> 9 Betten). Die Zahl der Ankünfte betrug , die Übernachtungszahl Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer belief sich auf 4,7 Tage. Die Übernachtungszahl ist gegenüber 2001 ( ) deutlich abgesunken 27. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Zahl der Betriebe 33 und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,7 Tage. Obwohl diese Werte deutlich rückläufig sind, stieg die Zahl der Ankünfte (= Gäste) von auf an. Tabelle 18: Übernachtungsstatistik (gewerbliche Betriebe) Übernachtungszahlen Veränderung Lippstadt B ,2 % Kreis Soest (zum Vergleich) A ,0 % Ü ,6 % D 6,7 4,8 4,7-29,9 % B ,1 % A ,7 % Ü ,1 % D 5,0 4,3 4,0-20 % Abkürzungen: B = Betten in gewerblichen Betrieben (jeweils Juli). A= Ankünfte, Ü = Übernachtungen, D = Durchschnittliche Dauer des Aufenthalts; Quelle: IT.NRW Die Aufenthaltsdauer liegt trotz der Negativentwicklung deutlich über dem NRW- Durchschnitt (2,3 Tage). Der Grund ist in den Kuraufenthalten in Bad Waldliesborn zu sehen. Die Tabelle zeigt, dass die Entwicklung in Lippstadt negativ von den Werten für den Gesamtkreis abweicht. Da zudem durch die Kurorte im Kreisgebiet eine spezifische Situation gegeben ist, werden generelle Trends überlagert, die aus Grundlagenuntersuchungen und Reiseanalysen bekannt sind. So ist die Zahl der Ankünfte in den vergangenen 10 Jahren in vielen Regionen gestiegen; dennoch stagniert die Zahl 27 Hauptgrund hierfür war die Schließung einer Kurklinik. MSP ImpulsProjekt

40 der Übernachtungen. Ursache ist der Trend zu Kurzreisen, wie - entsprechend - der Rückgang der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer aufzeigt. Die verkürzte Aufenthaltsdauer bedeutet aber auch, dass die Gäste mehr Angebot bzw. Erlebnis je»zeiteinheit«erwarten. Städte und Regionen, die hier konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen daher neue Attraktionen und nachfragegerechte, qualitativ hochwertige Angebote präsentieren. Hieraus ergibt sich ein Handlungsbedarf für die ILEK-Region. Der Kreis Soest bildet ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. Insgesamt ist von rund 9,5 Mio. Tagesgästen jährlich auszugehen 28. Dies bedeutet auch für die ILEK- Region ein außergewöhnliches Potenzial, das mit einer Erweiterung des Angebotes abgeschöpft werden kann. 3.8 Infrastruktur Schulen Lippstadt und Lippetal verfügten 2009 zusammen über insgesamt 33 Schulen, die zu diesem Zeitpunkt von über Schülern besucht wurden. Ein Schwerpunkt liegt selbstverständlich in der Kernstadt von Lippstadt. Tabelle 19: Allgemeinbildende Schulen am Schulen / Schüler Lippstadt Insgesamt Grundschule Hauptschule Realschule Gymnasium Gesamtschule Förderschule Schulen Schüler Lippetal Schulen Schüler ILEK-Region Schulen Schüler Quelle: Kommunalprofile (Stand ) Die Statistik enthält noch nicht die jüngsten Entwicklungen. In Lippstadt wurde inzwischen eine Städtische Gesamtschule gegründet. Diese ist voraussichtlich bis zum Schuljahr 2013/2014 im Gebäude der Stadtwaldschule untergebracht. Danach ist eine Unterbringung am Schulstandort Dusternweg geplant. 28 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 20. MSP ImpulsProjekt

41 In Lippetal gibt es seit dem Schuljahr 2011/2012 eine neu eingerichtete Gemeinschaftsschule 29. Hierbei handelt es sich um eine von zwei Gemeinschaftsschulen in NRW, die die Genehmigung für eine Sek II haben, so dass alle Schulabschlüsse in Lippetal erworben werden können Soziale Infrastruktur für Senioren Demographischer Wandel und»überalterung«werden auch in der ILEK-Region zunehmend die Frage nach alternativen Wohnformen aufwerfen, die den Bedürfnissen der Älteren und Pflegebedürftigen gerecht werden. Die Spannweite der potenziellen Alternativen ist dabei sehr groß 30 : Zu Hause wohnen / Wohnungsanpassung (barrierefreie Gestaltung), Betreutes Wohnen zu Hause, Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage, Wohn-/ Hausgemeinschaft mit ambulanter Betreuung und/ oder Pflege. Eine Umfrage des Sachgebietes Sozialplanung ergab, dass es im Kreis Soest über Wohnungen bzw. Wohnangebote speziell für Seniorinnen und Senioren gibt. Da die Wohnungen in ihrer überwiegenden Zahl (77%) frei finanziert sind und es für diese Angebote keine Meldepflicht gibt, ist eine flächendeckende und vollständige Übersicht schwer zu gewährleisten. Für ca. 300 Wohnungen ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich, da diese mit öffentlichen Mitteln gefördert sind und in der Regel für Seniorinnen und Senioren mit geringerem Einkommen erschwinglich sein sollen. Tabelle 20: Wohnungen für Senioren Wohnungen für Senioren Lippstadt Lippetal Kreis Soest Über 65 Jährige am Wohnungen für Senioren - Bestand absolut Bedarf lt. KDA in % von den über 65 Jährigen 2,71 1,12 2,14 Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein - absolut in % von allen Seniorenwohnungen 20,78 68,0 22,61 Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S Zusammenführung von Haupt- und Realschule, erweitert um einen gymnasialen Zweig mit gymnasialer Oberstufe. 30 Vgl. Basisgesundheitsbericht KDA-Bedarfsabschätzung für betreutes Wohnen gem. einer bundesweiten Befragung 2006: 2 Wohneinheiten je 100 über 65 Jährige. MSP ImpulsProjekt

42 Während in Lippstadt ein zufriedenstellender Bestand an Wohnungen für Senioren existiert, liegt in Lippetal das Angebot deutlich unter dem Bedarf Komplementäre Dienste Hilfebedürftige Menschen möchten möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt in der gewohnten Umgebung zuhause leben. Hierzu gibt es inzwischen ein vielfältiges Angebot bedarfsgerechter Hilfen, die für den Kreis Soest in einem»pflegeatlas«( abrufbar sind. Im Pflegeatlas sind die aktuell bekannten Angebote aufgezeigt. Diese Momentaufnahme wird zukünftig laufend um weitere Dienstleistungsanbieter ergänzt 32. Eine Auswertung der aktuellen Daten ergab folgendes Bild: Tabelle 21: Pflegeangebote Anzahl der Pflegeangebote Lippstadt Lippetal Ambulante Pflegedienste 7 2 Tagespflege 3 - Kurzzeitpflege 11 1 Vollstationäre Pflegeeinrichtung 11 1 Betreutes Wohnen 11 2 Quelle: (Stand: ) Ob dieses Angebot hinreichend ist, geht aus den vorliegenden Informationen nicht hervor. Es wird jedoch deutlich, dass in Lippetal kein Angebot der Tagespflege existiert. Für den gesamten Kreis Soest stellt der Basisgesundheitsbericht folgenden Bedarf fest: Mittelfristig zusätzlicher Bedarf in der ambulanten Pflege, Erarbeitung ausdifferenzierter und spezialisierter Kurzzeitpflegekonzeptionen, Aufgrund der hohen Leerstände in den vollstationären Pflegeeinrichtungen sollten keine neuen Einrichtungen im Kreis Soest gebaut werden, Jede Stadt / Gemeinde sollte mindestens über ein Angebot an betreuten Wohnungen für 2% der über 65-Jährigen in dieser Stadt/Gemeinde verfügen, Zur Unterstützung der ambulanten Dienste wären Freiwilligen Agenturen, die eine Vermittlung geeigneter und/oder qualifizierter Freiwilliger ermöglichen (z.b. zur stundenweisen Betreuung in der eigenen Häuslichkeit, zur Tagesbegleitung z.b. für Demenzkranke) in allen Städten/Gemeinden des Kreises wünschenswert. 32 Siehe Basisgesundheitsbericht 2011, S. 74. MSP ImpulsProjekt

43 3.8.4 Hausärztliche Versorgung Lippetal gehört zu den Gemeinden im Kreis Soest, bei denen aktuell bereits eine Unterversorgung im Bereich der Hausärzte existiert. Die Gemeinde ist daher der Förderregion 1 der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zugeordnet. Tabelle 22: Hausärztliche Versorgung Hausärztliche Versorgung Lippstadt Lippetal Einwohnerzahl Messzahl Soll 40,4 7,4 Ist 41,5 6 Versorgungsgrad 102,8 % 80,8 % Altersstruktur , ,0 33, ,7 16,7 >= 60 25,0 50,0 Quelle: Basisgesundheitsbericht 2011 Kreis Soest, S. 92; nach KVWL Die Versorgung mit Fachärzten wird - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut bezeichnet Sonstige Infrastruktur Zum Themenfeld der Infrastrukturausstattung (Sport, Freizeit, Kultur) ist anzumerken, dass Lippstadt als Mittelzentrum hier insgesamt über ein breites Angebot verfügt. Die auf der städtischen Internetseite aufgeführten Zahlen beziehen sich allerdings auf die Gesamtstadt. Zu nennen sind z.b. 42 Sportplätze, 16 Bolzplätze, 32 Sporthallen, 13 Tennisanlagen, 2 Tennishallen, 1 Kombibad (in Bau) 1 Hallenbad, 1 Hallen-Thermal-Mineralbad, 2 Lehrschwimmbecken sowie Stadttheater, Kurtheater und Cineplex-Großkino. Die Einrichtungen konzentrieren sich in starkem Maße auf die Kernstadt und die größeren Ortsteile. Für Lippetal wird in der nachfolgenden Tabelle die Ausstattung mit wesentlichen Angeboten für die einzelnen Ortsteile angegeben. Es wird deutlich, dass sich erwartungsgemäß ebenfalls eine Konzentration in den großen Ortsteilen und hier speziell in Herzfeld ergibt. MSP ImpulsProjekt

44 Tabelle 23: Sportanlagen Lippetal Sport-Infrastruktur Lippetal Brockhausen 1 Herzfeld Hovestadt Hultrop 1 1 Lippborg Niederbauer 1 Sporthalle Sportplatz Bolzplatz Schwimmbad Tennis Veranstaltungsraum Oestinghausen Schoneberg 1 1 Wiltrop Breitbandversorgung 2008 lag im Kreis Soest die Zahl der unterversorgten privaten Haushalte bei ca (1 Mbit/s Grenze) und bei (2 Mbit Grenze). Auch einige Gewerbegebiete waren unterversorgt 34. Als kurzfristige Zielsetzung wurde daher festgelegt, eine pragmatische und möglichst schnelle Versorgung mit moderaten Bandbreiten zwischen 1 und 2 Mbit/s zu erreichen; und zwar durch einen geschickten Mix von DSL, TV-Kabel, Mobilfunk, breitbandigen Funknetzen und Satellitendiensten. Langfristig (ab 5 Jahre 35 ) soll eine nachhaltige Strukturverbesserung durch den Ausbau von Leerohren für Glasfasernetze erreicht werden. In Lippstadt waren zum damaligen Zeitpunkt 2010 Haushalte, in Lippetal 360 Haushalte unterversorgt. Der Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ( weist für Mitte 2011 folgende Aussagen zur Abdeckung aus: 33 davon eine Leichtathletikanlage Typ C (4 Bahnen). 34 Vgl. Breitbandinitiative Kreis Soest: Rahmenkonzept und Vorgehensvorschlag zur kurz- /mittelfristigen und zur langfristigen Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Soest (Stand 09/2008). 35 Ausgehend von 2008 bedeutet dies ab MSP ImpulsProjekt

45 Tabelle 24: Breitbandverfügbarkeit Breitbandverfügbarkeit Lippstadt Lippetal Versorgung % der Haushalte >= 1 Mbit/s, alle Technologien > > >= 2 Mbit/s, alle Technologien > > >= 16 Mbit/s, alle Technologien > > >= 50 Mbit/s, alle Technologien > > Auch wenn die Zahlen nur begrenzt vergleichbar sind, scheint sich die Versorgungslage in der ILEK-Region gegenüber 2008 bereits deutlich verbessert zu haben. Dennoch existieren nach wie vor Probleme mit zu langsamen Leitungen in kleineren Ortschaften, Streusiedlungslagen und Gewerbegebieten. Der Kreis Soest ist daher zum Jahresbeginn bei der Telekommunikationsgesellschaft (TKG) Südwestfalen eingestiegen, um den Breitbandausbau selbst zu steuern. Als Zwischenlösung ist die Nutzung des bestehenden Funkverbundrings vorgesehen, den die TKG in den vergangenen vier Jahren bereits flächendeckend im Hochsauerland und seit Anfang 2011 auch in weiten Teilen des Kreises Olpe aufgebaut hat. 36 In einem weiteren Schritt soll dann die Verlagerung von Funk auf Festnetz erfolgen. 36 Quelle: MSP ImpulsProjekt

46 4 Planerische Vorgaben und relevante übergeordnete Entwicklungskonzepte Die Entwicklung im Bereich der ILEK-Region hat eine Vielzahl an Vorgaben und bereits existierenden Konzepten zu berücksichtigen. Die für die Erarbeitung des ILEK wesentlichen Aussagen werden nachfolgend zusammengefasst. 4.1 Landes- /Regionalplanung Landesentwicklungsplan Der Kreis Soest wird gemäß dem Landesentwicklungsplan 1995 von einer großräumigen Achse von europäischer Bedeutung (Entwicklungsachse 1. Ordnung) und von drei überregionalen Achsen (Entwicklungsachsen 3. Ordnung) durchzogen: Entwicklungsachse 1. Ordnung: Ruhrgebiet / Niederlande Lippstadt Paderborn / Kassel Entwicklungsachsen 3. Ordnung: - Hamm Werl Arnsberg, - Warendorf / Osnabrück Soest Arnsberg, - Rheda-Wiedenbrück Lippstadt Warstein Olpe Regionalplan Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis) wurde am rechtswirksam. Das Regionale Ordnungssystem weist Lippstadt als Mittelzentrum (Konzentration mittelzentraler Einrichtungen in der Kernstadt) aus. Lippetal ist Grundzentrum mit einer Konzentration grundzentraler Einrichtungen in Herzfeld, Lippborg und Oestinghausen. Der Regionalplan enthält eine Reihe von Grundsätzen und Zielen, die für die Ausrichtung von Strategien und Projekten des ILEK von Bedeutung sind. Zu nennen sind insbesondere: Grundsatz 4: Regionale Wirtschaft stärken. Die wirtschaftliche Entwicklung soll die speziellen Stärken des Plangebietes im Sinne einer endogenen Regionalentwicklung sichern und ausbauen. Gleichzeitig sind die Leistungsbeiträge und Entwicklungserfordernisse der freiraumbasierten Wirtschaftszweige, besonders die Land- und Forstwirtschaft und der Tourismus, in diese regionale Wirtschaftsentwicklung zu integrieren. Regionale Entwicklungskonzepte sind dazu eine wichtige Grundlage. Grundsatz 5: Klimaschutz. (2) Im Interesse des globalen und regionalen Klimaschutzes sollen die Potenziale Erneuerbarer Energien genutzt werden. Grundsatz 6: Regionale Kooperation. Die zunehmende Regionalisierung erfordert eine Vertiefung und einen Ausbau der vorhandenen Ansätze zur interkom- MSP ImpulsProjekt

47 munalen und regionalen Kooperation. Denkbare gemeinsame Anstrengungen in diese Richtung könnten z.b. auch umfassen: die Entwicklung eines Touristischen Gesamtkonzeptes. Ziel 2 (4): Auf eine geordnete räumliche Gesamtentwicklung in der Kommune ist bei der Inanspruchnahme der Siedlungsbereiche zu achten, indem die bauliche Innenentwicklung und Verdichtung, die Auffüllung von Baulücken Vorrang hat vor der Inanspruchnahme neuer Bauflächen; geeignete Brachflächen innerhalb der Siedlungsbereiche vorrangig reaktiviert und zielgerichtet entwickelt werden; neue Bauflächen, soweit möglich und sinnvoll, an vorhandene Siedlungsflächen anschließen; die Inanspruchnahme von Siedlungsflächen flächensparend und umweltschonend erfolgt. Grundsatz 7: (1) Bei allen Entscheidungen über Ausbau, Rückbau, Umbau oder Verlagerung von Infrastruktur ist die Daseinsvorsorge der Bevölkerung entsprechend dem siedlungsräumlichen Grundkonzept zu gewährleisten. (2) Für eine gezielte wechselseitige Anpassung von Siedlung und Infrastruktur sollen die Kommunen und Kreise des Plangebietes vorausschauende Konzeptionen und Maßnahmen entwickeln und umsetzen; die Folgen des demografischen Wandels sind besonders zu berücksichtigen. Die Konzepte und Maßnahmen sollen, sofern sinnvoll, in Zusammenarbeit mit benachbarten Städten und Gemeinden entwickelt werden. Sie sollen mit der Regionalplanung abgestimmt werden. Ziel 4: Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind der Charakter der Kulturlandschaften mit ihren bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen und -elementen sowie die historisch wertvollen Orts- und Landschaftsbilder zu bewahren und weiter zu entwickeln. Vielmehr soll durch die Berücksichtigung der regionalen Eigenheiten eines Raumes sein unverwechselbares Gesicht erhalten und so zur Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Heimat beigetragen werden. Alle Planungen und Maßnahmen im Raum sind Teil der Kulturlandschaftsentwicklung und müssen sich daran messen lassen, welche langfristigen Raumwirkungen sie entfalten. Gerade in touristisch geprägten Regionen kommen dem Erhalt und der Entwicklung der Kulturlandschaften eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung zu. Grundsatz 10: Die Haupt- und Nebenzentren der Städte und Gemeinden, aber auch die Ortsmitten in kleineren Gemeindeteilen, sollen in ihrer Funktion geschützt sowie in ihrer Unverwechselbarkeit erhalten und gestärkt werden. Den Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten in diesen Zentren und in den zentralen Versorgungsbereichen kommen hierbei eine besondere Bedeutung zu. Grundsatz 23: Soweit dies möglich ist, sind die Funktionen der Gewässer und ihrer Auen wiederherzustellen. Dazu sollen die gewässerbegleitenden Freiflächen langfristig vermehrt werden. MSP ImpulsProjekt

48 Für die ILEK-Erarbeitung von besonderer Bedeutung sind die Aussagen (Leitbilder) zur Landschaftsentwicklung (vgl. auch Ziel 4). Es werden dabei für folgende Landschaften Zielvorstellungen formuliert 37 : Abbildung 14: Landschaften in der ILEK-Region Tabelle 25: Zielvorstellungen für die Landschaftsräume Zielvorstellungen für die Landschaftsräume der ILEK-Region (Auswahl) LR IIIa-058 Beckumer Berge (mit Randausläufern) Erhalt und Entwicklung einer strukturreichen Kulturlandschaft LR IIIa-081 Lippeniederung zwischen Sande und Cappeln Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig landwirtschaftlich genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft durch eine standort- und umweltgerechte Bewirtschaftung: u.a. durch Wiederherstellung und Optimierung typischer Lebensräume der Niederungslandschaft, wie Feucht- und Nasswiesen, naturnaher Gewässerabschnitte und Auenlebensräume; Abstimmung landschaftsbezogener Freizeitnutzung mit den Naturschutzfunktionen LR IIIa-093 Weichseleiszeitliche Lippeniederterrasse Förderung einer bäuerlich geprägten Kulturlandschaft: Erhalt und Entwicklung der historisch gewachsenen Strukturen wie Alleen, Obstwiesen, Feldgehölze, Baumreihen und Hecken im Siedlungsrandbereich LR IIIa-095 Obere Lippetalung Sicherung und Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft durch Renaturierung und Schaffung auentypischer Lebensräume, wie Altarme, extensiv genutztes Grünland, Gewässerrandstreifen, gliedernde Kleinbiotope entsprechend der Vorgaben des Gewässerschutzprogramms (Bewirtschaftungsplan Lippe) Förderung einer eigendynamischen Entwicklung des Fließgewässers in der Aue Pflege und Verdichtung des Netzes der vorhandenen Hecken und Kopfbäume 37 Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Dortmund - östlicher Teil (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis), Textteil, S.126 ff. MSP ImpulsProjekt

49 Dauerhafte Etablierung von Naturentwicklungsflächen in der Aue unter Berücksichtigung der Funktion als FFH- und Vogelschutzgebiet. LR IIIa-096 Liesborner Platte Sicherung und Entwicklung der bäuerlichen Kulturlandschaft mit einer vielfältigen Feldflur mit Kleingewässern, Gewässerrandstreifen und Gehölzstrukturen Landschaftsgerechte Eingrünung der Siedlungen durch bodenständige Gehölze und Obstbäume LR IIIa-097 Benteler Niederung Erhalt, Pflege und Entwicklung einer nachhaltig genutzten, strukturreichen Kulturlandschaft LR IIIa-105 Lössbedecktes Kreidehügelland von Bergkamen bis Welver Erhaltung und Entwicklung einer strukturreichen ackerbaulich geprägten Agrarlandschaft gegliedert durch ortsnahes Grünland; Erhaltung und Entwicklung herausragender Feuchtwiesenkomplexe (u. a. Ahsewiesen) LR IIIa-106 Soester Börde Erhalt und Förderung traditioneller Kulturlandschaftselemente wie Hecken, Obstbaumbestände und Kopfbäume; Renaturierung von Fließgewässern und Schaffung nutzungsfreier Gewässerrandstreifen; Ausweitung der Grünlandnutzung in Auen und Niederungen 4.2 Kreisentwicklung Zukunftskonzept Kreis Soest Die Kreisverwaltung Soest hat bereits vor Jahren ein strategisches Grundsatzprogramm entwickelt und damit das Leitbild Kreis Soest, die Hellweg-Region mit Charakter - innovativ und naturverbunden" konkretisiert. Der demographische Wandel machte es inzwischen erforderlich, die strategischen Ziele und das Leitbild zu überarbeiten. Die Ergebnisse der Überlegungen wurden im Zukunftskonzept 2020 zusammengefasst. Sieben grundlegende strategische Ziele bestimmen das zukünftige Handeln der Kreisverwaltung und legen prägnant dar, was bis 2020 erreicht werden soll. Auf einer zweiten Ebene sind den strategischen Zielen jeweils Handlungsfelder zugeordnet, die verdeutlichen, wo oder in welchen Bereichen und mit welcher Intensität die Kreisverwaltung handeln will. In der Übersicht sind einige Punkte in grüner Schrift markiert, die für die Erarbeitung des ILEK in besonderem Maße richtungsweisend sind. Tabelle 26: Ziele und Handlungsfelder des Zukunftskonzeptes für den Kreis Soest Zukunftskonzept 2020 Kreis Soest Strategische Ziele Familien in allen Lebenslagen unterstützen Handlungsfelder Standortqualität für Familien verbessern Positives Klima für Familien schaffen Steigerung der Wohnattraktivität für Familien Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten Weiterentwicklung Lokales Bündnis für Familie im Kreis Soest Eltern, Kinder und Jugendliche in schwierigen sozialen Verhältnissen unterstützen MSP ImpulsProjekt

50 Wissen für ein lebenslanges Lernen entwickeln, fördern und bewahren Die Vielfalt der Gesellschaft als Chance nutzen Den Wirtschaftsstandort Kreis Soest vernetzen und stärken Gesund und sicher leben Die Umwelt für kommende Generationen nachhaltig bewahren Ressourcen generationengerecht einsetzen Kinder im Vorschulalter fördern Verbesserung der Übergänge zwischen einzelnen Bildungsphasen Verbesserung der Bildungszugänge Verbesserung der Transparenz von Bildungsangeboten Erhöhung der Bildungsbeteiligung Aufbau und Leben der Bildungsregion Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit Ältere Menschen fördern und begleiten und dabei ihre Selbständigkeit erhalten Das Älterwerden optimal gestalten Gleichstellung von Frau und Mann fördern Potenziale von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft nutzen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen verbessern Gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderung Weitere Stärkung des Ehrenamtes Wettbewerbskraft der regionalen Unternehmen stärken Kreis Soest zu einem modernen Technologiestandort entwickeln Know-how-Fluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensivieren Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung Integration in den Arbeitsmarkt weiter stärken Tourismus stärken Vereinbarkeit von Beruf und Familie Gesundheitsstandards weiter entwickeln Die Gesundheitsförderung optimieren Strukturen für einen soliden Katastrophenschutz bilden Rettungsdienst zukunftsfähig gestalten Verbraucherschutz sichern Verkehrssichere Region Kreis Soest Tiergesundheit erhalten Natürliche Lebensgrundlagen erhalten unter Fortentwicklung der Freiraumplanung Einsatz nachwachsender Rohstoffe und regenerativer Energien fördern Die Entsorgungssicherheit gewährleisten Landwirtschaft und Dorfkultur erhalten Ressourcen optimal einsetzen IT-Technologien offensiv nutzen Ausreichend Mitarbeiter gewinnen Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter dauerhaft erhalten Verschuldung abbauen Liquidität sichern mit dem Ziel der dauerhaften Aufgabenerfüllung Weitere Konkretisierungen erfolgen dann über die operativen Ziele und die Beschreibung konkreter Umsetzungsschritte. Das Zukunftskonzept wurde vom Kreistag am 25. Februar 2010 beschlossen. Die operativen Ziele werden jährlich neu angepasst. MSP ImpulsProjekt

51 4.2.2 Landschaftspläne Für den Bereich der ILEK-Region gelten folgende Landschaftspläne 38 : Landschaftsplan I "Obere Lippetalung-Geseker Unterbörde" (genehmigt am 13. Mai 2003) Landschaftsplan III "Lippetal-Lippstadt-West (genehmigt am 4. Dezember 2006). Für das Gebiet des Landschaftsplans I werden fünf Entwicklungsziele ausgesprochen. Innerhalb der einzelnen Entwicklungsziele erfolgt dann die Abgrenzung und Beschreibung von Entwicklungsräumen (ER) mit gegebenenfalls besonderen Feinzielen. Die nachfolgende Tabelle stellt Ziele und Räume zusammen, die innerhalb der ILEK-Region liegen: Tabelle 27: Entwicklungsziele und -räume im Landschaftsplan I Entwicklungsziele und Entwicklungsräume Entwicklungsziel 1: Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen oder natürlichen Landschaftselementen reich oder vielfältig ausgestatteten Landschaft. Entwicklungsziel 2: Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen Lebensräumen und gliedernden und belebenden Elementen. Entwicklungsziel 3: Freiraumschutz - Erhaltung des offenen, unzersiedelten Raumes der Hellwegbörde mit besonderer landschaftskultureller und ökologischer Funktion. Entwicklungsziel 4: Sicherung und Entwicklung naturnaher Landschaftsräume mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Entwicklungsziel 5: Sicherung und Wiederherstellung naturnaher Fließgewässersysteme durch Renaturierung von Bach- und Flussläufen und Entwicklung auentypischer Lebensräume. Im Bereich des Landschaftsplans III wurden nahezu identische Entwicklungsziele formuliert. Die stark verkleinerten Karten auf der folgenden Seite zeigen jeweils die Verteilung der ausgewiesenen Entwicklungsziele auf. 38 Die Landschaftspläne sind im Internet einzusehen unter Kreis Soest/Bürgerservice/ Natur+Landschaft+Wasser+Abfall/Landschaftsplanung/Landschaftspläne. MSP ImpulsProjekt

52 Abbildung 15: Landschaftsplan I - Entwicklungsziele (stark verkleinert; die Legende wurde so modifiziert, dass die Farberläuterungen in der Verkleinerung lesbar wurden) Abbildung 16: Entwicklungskarte Landschaftsplan III Nähere Festlegungen zu den einzelnen Räumen enthalten die Textteile der Landschaftspläne. Die Landschaftspläne treffen weiterhin folgende Festsetzungen bezüglich besonders geschützter Teile von Natur und Landschaft. Die Naturschutzgebiete werden nachfolgend aufgelistet und anhand einer Karte des ABU verortet. MSP ImpulsProjekt

53 Tabelle 28: Naturschutzgebiete Naturschutzgebiete Nr. Nr. Landschaftsplan I NSG Zachariassee 13 NSG Lippeaue bei Lipperode/ Esbeck 57 NSG Margaretensee 54 NSG Walachei 53 Landschaftsplan III NSG Uentroper Wald 61 NSG Ahseniederung Oestinghausen 82 NSG Kerbtal am Brunskamp 32 NSG Rosenaue 83 NSG Stockumer Holz 67 NSG Wulfesknapp/Krähenbrink 78 NSG Quabbeaue/Berkenkamp 68 NSG Woeste 84 NSG Bröggel 21 NSG Trotzbach/Gut Alpe 85 NSG Alpke/Alpbach 28 NSG Großes Holz 86 NSG Lippeaue 7 NSG Lusebredde 30 NSG Wierlauke 70 NSG Gieseler 87 NSG Ahsewiesen 1/81 NSG Kranenkasper 88 Abbildung 17: Schutzgebiete; Quelle: Die einzelnen Naturschutzgebiete sind im Landschaftsplan sowie auf der Website der ABU ausführlich beschrieben. Einige Bereiche im Süden der ILEK-Region gehören zum Vogelschutzgebiet Hellwegbörde (Natura 2000 Nr. DE ) 39. Das Gebiet weist bundesweit bedeutende Brutbestände der Wiesenweihe, Rohr- 39 Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zum Erhalt der in der EU gefährdeten Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebieten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen). MSP ImpulsProjekt

54 weihe und des Wachtelkönigs auf. Sehr bedeutsam sind auch die Rastbestände von Mornellregenpfeifer, Goldregenpfeifer, Kornweihe und Rotmilan. 40 Das Vogelschutzgebiet hat eine hohe Bedeutung für weitere durchziehende und rastende Vogelarten offener Lebensräume wie Sumpfohreule, Kiebitz, Brachpieper und Wiesenpieper. Neben dem Vogelschutzgebiet gibt es in der ILEK-Region weitere bedeutende NA- TURA 2000-Gebiete, die in weiten Teilen identisch sind mit den Naturschutzgebieten. Große Teile der ILEK-Region sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Nahverkehrsplan Erst kürzlich wurde für den Kreis Soest ein Nahverkehrsplan 41 erarbeitet. Die für die ILEK-Region bedeutenden Aussagen werden nachfolgend zusammengefasst. Entsprechend der Grundsätze des 2 ÖPNVG NRW soll (im ländlichen Raum) eine angemessene Verkehrsverbindung durch koordinierte Bus-/Schienenkonzepte sichergestellt werden. Bei geringer Nachfrage sollen alternative Bedienungsformen wie Rufbusse, Anrufsammeltaxen und Bürgerbusse genutzt werden. Wesentliche Vorgaben gehen aus verschiedenen Planungsgrundlagen hervor: Landesentwicklungsplan (LEP): Entwicklungsachsen Integrierte Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW ÖPNV-Landesprogramm Nahverkehrsplan Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Die integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des Landes NRW bündelt alle Infrastrukturplanungen (Straße und Schiene) in einem Instrument. Ergebnis ist der Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan, mit dem das Land seine Förderabsichten konkretisiert. Die Realisierung folgender Vorhaben des Bedarfsplans Schiene wird positive Wirkungen in der ILEK-Region entfalten: Beseitigung der Bahnübergänge an der Strecke Dortmund - Paderborn (bis 2015), Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn zwischen Münster und Neubeckum sowie zwischen Neubeckum und Lippstadt (nach 2015). Unter den bereits bewilligten Vorhaben des ÖPNV-Landesprogramms befindet sich als Maßnahme der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH die»busbeschleunigung Stadt Lippstadt, ÖPNV-Anteil« vgl Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co. KG: Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. Januar S. 8. MSP ImpulsProjekt

55 Der Kreis Soest gehört dem Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe (ZRL) an, zu dessen Aufgaben u.a. auch die ÖPNV-Infrastrukturförderung, das strategische Qualitätsmanagement, die Nahverkehrsplanung, die strategische Fahrzeugplanung, die strategische Wettbewerbsplanung und das Fahrplandatenmanagement gehören. Der erste Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im NWL (aus Oktober 2011) beinhaltet für die ILEK-Region folgende relevante Maßnahmen: Maßnahmen des IGVP (s.o.) KBS 430 (Hamm - Soest - Paderborn - Altenbeken - Warburg - Kassel): Verknüpfungen mit dem regionalen und städtischen Busverkehr u.a. in Lippstadt; zeitnahe Umsetzung von Ausbaumaßnahmen u.a. an der Station Dedinghausen). Der Nahverkehrsplan enthält darüber hinaus weitere Zielformulierungen zur Erhöhung der Attraktivität und Steigerung der Wirtschaftlichkeit des ÖPNV sowie zur Verzahnung von regionalem und lokalem ÖPNV. Weiterhin wird festgelegt, wie zukünftig die Anforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und von Frauen und Kindern besser berücksichtigt werden sollen. Für die zukünftige Qualität der ÖPNV-Erschließung werden Richt- und Grenzwerte für Fußwegentfernungen zur Haltestelle (Luftlinie) festgelegt, die nach Gemeindeklassen sowie nach Verkehrsmitteln unterscheiden. Der Nahverkehrsplan beschreibt darüber hinaus weitere zentrale Nahverkehrsplan für den Kreis Soest, S. 14 Abbildung 18: Zielwerte für die Raumerschließung; Quelle: Anforderungen, die hier nicht vollständig wiedergegeben werden können; und zwar zu Verbindungsqualität (Bedienungshäufigkeit, Erreichbarkeit zentraler Orte etc.), Angebotsqualität (insbesondere hierarchische Abstimmung und Verknüpfung der Betriebsformen). Für Lippetal ist als eine Maßnahme im Projekt mobil4you 43 das Konzept eines»rufbusses«entwickelt worden. 43 Das Projekt mobil4you zeigt für den Kreis Soest und den Hochsauerlandkreis konkrete Lösungen für die Schaffung neuer Mobilitätsangebote auf, die zu einer Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und einer Erhöhung der gesamten Mobilität im ländlichen Raum führen können. MSP ImpulsProjekt

56 Die ÖPNV-Erschließung von Lippetal ist der Siedlungsstruktur entsprechend im Wesentlichen durch TaxiBus-Linien und Buslinien zur Schülerbeförderung geprägt. Ziel des Pilotprojektes RufBus ist die Schaffung eines flächendeckend guten Fahrtenangebotes mit folgenden Merkmalen: Bestellung per Telefon, Keine Fahrplan- und Linienwegbindung, Haltestellen- und Haustürbedienung (optional), Linientarif mit Komfortzuschlag für die Haustürbedienung, Einsatz von Kleinbussen (möglichst mit elektromotorischem Antrieb). 44 Das Projekt wird aus finanziellen Gründen allerdings nur in begrenztem Umfang realisiert werden. Für weitere Details wird auf den Nahverkehrsplan verwiesen. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass die Nahverkehrssituation in der ILEK-Region auf Grundlage des Plans nachhaltig optimiert werden dürfte. 4.3 Stadtentwicklung / Stadtplanung Lippstadt Leitbild Lippstadt Licht - Wasser - Leben Das 2001 erarbeitete Leitbild ist das Ergebnis einer intensiven Diskussion im Rahmen des Stadtmarketings, wobei neben den Projektgruppen Leitbild, Lippstadt und die Medien, Citymanagement, Event und Familie auch die Schulen eingebunden wurden. Kernaussagen des Leitbildes sind: Wir wollen lebendig sein und noch dynamischer werden! Unser Bewusstsein und Sein sind geprägt durch ständige Entwicklung, durch Offenheit und Wandel. Wir sind in Bewegung. Dabei bekennen wir uns zu den Wurzeln unseres städtischen Lebens: Technologie und Innovation sind unsere Basis! Wir wollen ein innovativer Industriestandort mit Wachstum und guter innerstädtischer Lebensqualität sein und bleiben. Wir sind im Fluß! Unsere Lippe ist voller Dynamik. Fließendes Wasser als Symbol für kraftvolles, lebensspendendes und naturverbundenes Leben ist in Lippstadt allgegenwärtig. Leben bedeutet gestalten! Wir sind Bürger einer traditionsreichen, kulturbewussten und serviceorientierten Handels- und Hansestadt. LIPPSTADT als Stadt, Wirtschaftsraum und Gemeinschaft von Bürgern hat Visionen, die sich in den Begriffen LICHT - WASSER - LEBEN repräsentieren: 44 Nahverkehrsplan für den Kreis Soest. S. 58. MSP ImpulsProjekt

57 Licht als Symbol für Leistungsfähigkeit und Modernität; Industriefreundlichkeit, Lebensfreude und Wohnwert sollen sich ergänzen; Lippstadt ist jung, innovativ, technologieorientiert und offen für Neues. Wasser: Die Dynamik unseres Flusses prägt unsere Entwicklung und hat uns den sensiblen Umgang mit der Natur gelehrt; Lippstadt ist voller Bewegung und wir sind im (Lebens)fluss. Lippstadt mit allen Sinnen erleben. Leben: LIPPSTADT, das sind wir, und Leben bedeutet gestalten! LIPPSTADT: Stadt mit Vergangenheit und Zukunft; LIPPSTADT: Stadt der Lebensfreude; LIPPSTADT: Stadt für Service mit Garantie! Leitbild Lippstadt / Agenda 21 Das Leitbild der Agenda 21 prägte die Diskussionen um den neuen Flächennutzungsplan und könnte auch einige Impulse für das ILEK geben: Wichtige Stichpunkte sind (hier gekürzt): Bewahrung des individuellen Charakters der Stadtteile; Erhalt und nachhaltige Weiterentwicklung der dörflichen Strukturen; Ausweisung bedarfsgerechter Wohnbauflächen; Bedarfsgerechte Ausweisung und Weiterentwicklung der Gewerbegebiete verbunden mit dem Bestreben einer Nutzungsmischung, die verkehrsmindernde, flächen- und energiesparende Stadtstrukturen zum Ziel hat; Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzung, die die Bördelandschaft prägt und sichert; sichert auch im Sinne von Unterhaltung und Entwicklung von Naherholungsräumen und wertvollen Flächen für den Naturschutz; Hohe Priorität der Renaturierung der Lippe und anderer Gewässer sowie der Sicherung wichtiger Freiraumstrukturen Flächennutzungsplan (FNP) Lippstadt Der Flächennutzungsplan der Stadt Lippstadt stammt aus dem Jahr 1980 und ist inzwischen durch rund 140 Änderungen fortgeschrieben worden. Um eine an die heutigen Rahmenbedingungen angepasste Koordinierungs-, Entwicklungs- und Steuerungsfunktion des FNP zu ermöglichen, hat der Planungs- und Umweltausschuss am 9. Dezember 2004 den Aufstellungsbeschluss für die Erarbeitung des neuen FNP gefasst. Die Stadt legte bei der Neuaufstellung großen Wert auf eine breite Bürgerbeteiligung (kooperatives Planungsverfahren). Daher wurden stadtteilbezogenen Arbeitskreise gebildet, die eine aktive Mitarbeit von Repräsentanten der Bürger vor Ort, der Ortsvorsteher, lokaler Institutionen, Vereine, Kirchen und Schulen ermöglicht haben. Zur Vorbereitung erhielten die Mitglieder ausführliches Informationsmaterial. Im Jahr 2006 haben die Arbeitskreise für alle Stadtteile Leitbilder und Ziele entwickelt, die dann in Bürgergesprächen vorgestellt wurden. MSP ImpulsProjekt

58 Neben den unmittelbar für die Aufstellung des Flächennutzungsplans wichtigen Informationen wurden dabei auch allgemeine Vorschläge für die räumliche Fortentwicklung des Ortes aufgenommen. Auch für die Kernstadt (Kernstadt-Nord, Altstadt und Kernstadt-Süd) wurden moderierte Arbeitskreise durchgeführt. Eine Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen wurde für 3 Gewerbegebiete, 16 Wohnbauflächen und 2 Gemischte Bauflächen durchgeführt. Auf der Basis dieser Vorarbeiten sowie der Abstimmung mit den betroffenen Behörden wird zurzeit ein FNP-Entwurf erarbeitet und die weitere Siedlungsentwicklung mit der Bezirksregierung Arnsberg abgestimmt Dorfentwicklungskonzepte In den Jahren 1990 (Lipperode), 1994 (Benninghausen, Esbeck, Overhagen) und 1997 (Dedinghausen, Eickelborn, Lohe) wurden für die einzelnen Ortsteile Dorfentwicklungskonzepte erarbeitet. In der Zwischenzeit haben sich die Rahmenbedingungen massiv verändert und es wurden diverse Einzelmaßnahmen / Veränderungen in den Ortsteilen vorgenommen. Ein Rückgriff auf diese Grundlagen ist daher nur in Einzelfällen im Zuge der Konkretisierung von Einzelprojekten sinnvoll. Mit der Erarbeitung des ILEK werden unter Beteiligung der Bürger zunächst aktuelle Problemfelder identifiziert und Lösungsstrategien beschrieben. Wo möglich und sinnvoll könnten dann auch die älteren Untersuchungen und Planungen erneut herangezogen werden. Tabelle 29: Dorfentwicklungskonzepte Lippstadt Dorfentwicklungskonzepte Lippstadt Ortsteil Bearbeiter Jahr Dorfentwicklungskonzept Benninghausen Pesch & Partner 1994 Dorfentwicklungskonzept Dedinghausen Planquadrat Dortmund 1997 Dorfentwicklungskonzept Eickelborn Planquadrat Dortmund 1997 Dorfentwicklungskonzept Esbeck Pesch & Partner 1994 Rahmenplanung Lipperode Planungsbüro Richter-Richard 1990 Dorfentwicklungskonzept Lohe Planquadrat Dortmund 1997 Dorfentwicklungskonzept Overhagen Pesch & Partner 1994 Aus diesen Konzepten sind folgende Einzelmaßnahmen umgesetzt worden 45 : Benninghausen: Umgestaltung der Straße Hammerschmidtbogen, Lohe: Umgestaltung der 'Kleine Straße'; Rückbau des Kreuzungsbereiches K 40/K Bauabschnitt, 45 Vgl. MSP ImpulsProjekt

59 Eickelborn: Dorfmittelpunkt im Bereich der alten Schule. 4.4 Gemeindeentwicklung Lippetal Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Lippetal ist im Jahr 1977 vom Regierungspräsidenten genehmigt worden. Für Oestinghausen/Hultrop wurde ein gesonderter Teilplan aufgestellt und 1980 genehmigt. Bis einschließlich 2009 wurden insgesamt 39. Änderungen des Flächennutzungsplans genehmigt. Weitere Änderungen befinden sich im Verfahren. Mit der 22. Änderung (1999 genehmigt) wurden insgesamt fünf Konzentrationszonen für Windkraftanlagen im Norden und Osten des Gemeindegebietes festgelegt. Die maximale Höhe der WKA wurde auf 100 m begrenzt. Derzeit wird für zwei Vorrangzonen der FNP geändert. Ziel ist eine Aufhebung der Höhenbegrenzung. Die im Flächennutzungsplan fixierte städtebauliche Entwicklung wurde für die einzelnen Wohn- und Gewerbegebiete in Bebauungsplänen konkretisiert. Für die nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen liegenden Gemeindeteile wurden Innenbereichssatzungen (z.b. Brockhausen, Hultrop) bzw. Außenbereichssatzungen (z.b. Polmerheide, Wiltrop) aufgestellt. Für Planungen in den einzelnen Ortsteilen von Lippetal ist zu berücksichtigen, dass es bei entsprechenden Niederschlagsereignissen zu Hochwässern entlang der Lippe und deren Zuflüssen kommt. Der Gemeinde liegen Hochwassergefahrenkarten bzw. Karten der Überschwemmungsgebiete für Lippe, Quabbe und Ahse vor. Abbildung 19: Ausschnitt Überschwemmungsgebiet Lippborg MSP ImpulsProjekt

60 4.5 Einzelhandelsentwicklung IHK Die IHK 46 setzt sich dafür ein, die Innenstädte als Standorte des Handels lebendig zu halten und Fehlentwicklungen mit zentrumstypischen Angeboten auf der Grünen Wiese durch aktive Standortplanung vorzubeugen. Von größerer Bedeutung für das ILEK ist allerdings das Thema Nahversorgung. Die IHK drückt dies unmissverständlich wie folgt aus: Jeder Bürger muss die Möglichkeit bekommen, sich wohnungsnah mit Lebensmitteln und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs eindecken zu können. Das ist ein Stück Lebensqualität, die jedoch zunehmend in Gefahr gerät. Rückgängige Bevölkerungszahlen vor allem in den Ortsteilen und steigende Betriebsgrößen im Lebensmittelhandel führen zu einer Vergrößerung der Einzugsgebiete von Nahversorgern. Als Folge geht die Zahl der Lebensmittelstandorte zurück. Es entsteht vor allem in den Gebieten mit geringer Siedlungsdichte und kleinen Ortsteilen die Gefahr einer Abwärtsspirale. (IHK 2012, S. 7). Vorhandene Kleinflächen-Angebote in den kleineren Orten sollten - soweit eben möglich - erhalten werden. Wo dies nicht gelingt, sind alternative Versorgungskonzepte zu unterstützen und zu fördern: vom bürgerschaftlichen Engagement getragene Nachbarschaftsläden, mobile Supermärkte, landwirtschaftliche Direktvermarktung (ergänzt durch Handelsware). Dort wo Negativentwicklungen (Leerstand, Trading-down) bereits begonnen haben oder drohen, rät die IHK zu einer abgestimmten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG). Zentrale Handlungsfelder dieser konzertierten Aktion von Gewerbetreibenden, Immobilieneigentümern und Kommune sind Verbesserung des Branchenmixes, Wiederbelebung von Leerständen, gestalterische Aufwertung des öffentlichen und privaten Raums, Sauberkeit und Sicherheit, gemeinsame Werbung, Vereinheitlichung der Öffnungszeiten. (vgl. S. 9) Neuansiedlungen von großflächigem Einzelhandel mit nahversorgungs-/ zentrenrelevanten Sortimenten sind laut 24a LEPro NRW (2007) und Einzelhandelserlass NRW (2008) nur innerhalb zentraler Versorgungsbereiche zulässig Einzelhandelskonzept Lippstadt Im Sinne des Einzelhandelserlasses hat GMA zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in Lippstadt zentrale Versorgungsbereiche abgegrenzt, die eine fußläufig erlebbare, kompakte Struktur mit Versorgungsangeboten der öffentlichen und priva- 46 IHK Arnsberg: Für attraktiven Handel und lebendige Städte - Handelspolitisches Leitbild der IHK Arnsberg. Arnsberg, Januar MSP ImpulsProjekt

61 ten Infrastruktur aufweisen bzw. künftig aufweisen sollen. Vorgesehen sind folgende Stadtteil-Nebenzentren : Tabelle 30: Nebenzentren Lippstadt Stadtteil-Nebenzentren Lippstadt Stadtteil Art/Lage Besatz (2007) Eickelborn Versorgungszentrum Lebensmittel-SB-Markt, zwei Bäckereien, ein Drogeriemarkt, eine Apotheke, ein Blumengeschäft, ein Kiosk und ein Quelle-Shop Stadtteilbezogenes Versorgungszentrum Quellenstraße / Parkstraße Bad Waldliesborn Lipperbruch Nahversorgungszentrum Mastholter Straße / Ostlandstraße Großflächiger Lebensmittel-SB-Markt, Drogeriemarkt und ergänzende Betriebe Lebensmittel-SB-Markt, kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe (u.a. Bäckereien, Fleischerei, Kiosk, Apotheke, Blumen, Sportartikel) Lipperode Stadtteilzentrum Lebensmittel-SB-Markt; Einzelhandelsangebote (u.a. Getränke, Bäckereien, Fleischerei, Drogeriemarkt, Apotheke, Schuhe, Unterhaltungselektronik) + Nahversorger (ca m 2 Verkaufsfläche) am Standort Bruchstraße / Bismarckstraße Esbeck Quelle: GMA 2007 Versorgungszentrum südlich der Paderborner Straße Lebensmittel-SB-Markt (inkl. Konzessionäre) + kleinteilige Betriebe im Standortumfeld (u.a. Fleischerei, Kiosk, Apotheke). Die nicht genannten, kleineren Stadtteile verfügen über keine konzentrierten Versorgungsangebote. In einer, das Konzept von 2007 ergänzenden Studie 47, wird die Zentren- und Standortstruktur noch einmal modifiziert. Dabei werden (2010) außerhalb der Kernstadt Nebenzentren bzw. Stadtteilzentren (ZVB) und Nahversorgungslagen (NVL) mit folgender Ausstattung/Perspektive unterschieden. Tabelle 31: Einzelhandelsausstattung Einzelhandelsausstattung Statteilzentren und Nahversorgungslagen Stadtteilzentrum / Nahversorgungslage ZVB Bad Waldliesborn Betriebe Fläche in m 2 Umsatz In Mio ,6 ZVB Lipperode ,8 Entwicklungsperspektive (2010) kein Handlungsbedarf zur Angebotsergänzung Aktuell kein Handlungsbedarf zum Ausbau des Zentrums 47 GMA: Einzelhandelskonzept für die Stadt Lippstadt - Fortschreibung und Konkretisierung der Konzeptbausteine. Köln MSP ImpulsProjekt

62 ZVB Esbeck ,1 ZVB Eickelborn ,1 NVL Lipperbruch ,5 NVL Cappel * * * Ausbau der Lebensmittelversorgung und Stärkung des Stadtteilzentrums wünschenswert Handlungsbedarf zur Sicherung der wohnungsnahen Grundversorgung Infolge der geringen Größe des Lebensmittel-SB-Marktes ist Handlungsbedarf zur Sicherung der wohnungsnahen Versorgung gegeben Der (inzwischen eröffnete) Standort soll wohnungsnahe Grundversorgungsfunktionen für den Stadtteil Cappel übernehmen. Quelle: GMA-Bestandserhebung, Januar 2007 Quelle: GMA 2010 GMA weist darauf hin, dass Ergänzungen der wohnungsnahen Grundversorgung in den peripheren Wohnsiedlungsbereichen nur in eingeschränktem Umfang möglich sind, da die betriebswirtschaftlich notwendigen Einwohnerpotenziale nicht erreicht werden. GMA nennt alternative Nahversorgungskonzepte mit denen die wohnungsnahe Versorgung sichergestellt werden könnte; so z.b. Nachbarschaftsläden, Hofläden oder mobile Verkaufswagen Handlungsempfehlungen Lippetal Die Diplomarbeit zur Einzelhandelsentwicklung in Lippetal gibt eine Reihe von Hinweisen und Empfehlungen 48 : Die vorhandene Struktur mit den drei Versorgungsstandorten Herzfeld, Lippborg und Oestinghausen sollte beibehalten werden. Die Ortskerne der Versorgungstandorte Herzfeld und Lippborg stellen die zentralen Versorgungsbereiche Lippetals dar. An diesen beiden Standorten werden auch Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs sowie Dienstleistungen angeboten. Der Versorgungsstandort Oestinghausen ist als Nahversorgungsbereich einzustufen. Es werden (hier nicht im Detail zu benennende) mögliche Erweiterungsflächen sowie Branchenempfehlungen für die drei Standorte benannt. 48 Hollmann, Christoph (2011) a.a.o. MSP ImpulsProjekt

63 4.6 Erneuerbare Energien / Klimaschutz Machbarkeitsstudie Regierungsbezirk Arnsberg Noch vor der Nuklearkatastrophe in Japan wurde - vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes - für den Regierungsbezirk Arnsberg die Grundlage für eine langfristige Gesamtstrategie der Entwicklung Erneuerbarer Energien erarbeitet. In einer Machbarkeitsstudie werden ökologische und ökonomische Vorteile herausgearbeitet und möglichen Risiken gegenübergestellt 49. Ziel war es, den realistischen Versorgungsbeitrag für das Jahr 2020 zu ermitteln. Insgesamt können danach durch die Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 über GWh elektrische und thermische Energie erzeugt werden. Bezogen auf den derzeitigen Stromverbrauch würde der Anteil der regenerativen Stromerzeugung damit von 7,8 % auf 27 % im Jahr 2020 gesteigert. Unter Berücksichtigung von Effizienzsteigerungen sind 30 % anzunehmen. Den wichtigsten Beitrag leistet dabei die Stromerzeugung durch die Windenergie gefolgt von der Strom- und Wärmeerzeugung der Bioenergie (Biogas und feste Biomasse) sowie der Strom- und Wärmeerzeugung durch die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie). Hinsichtlich der Deckung des aktuellen Wärmebedarfs würde der Beitrag der Erneuerbaren Energien von derzeit 3,0% auf 5,0% gesteigert. Die Maßnahmenempfehlungen der Studie legen einen Schwerpunkt auf die Erhöhung der Akzeptanz der Erneuerbaren Energien mittels Informationsbereitstellung sowie klare (regional-)planerische Vorgaben und Anreize. Diesen Empfehlungen wird u.a. mit der Erarbeitung des Sachlichen Teilabschnitt Energie zum Regionalplan Rechnung getragen (vgl. Kapitel 4.6.2). Die Machbarkeitsstudie beinhaltet vorrangig Gesamtberechnungen für den Regierungsbezirk. Bezogen auf den Kreis Soest und damit die ILEK-Region sind der Studie folgende wichtige Aussagen zu entnehmen: Die Hellwegbörde zwischen Unna und Paderborn ist aktuell Standort der meisten WEA im Regierungsbezirk Arnsberg. Da es sich um ein Europäisches Vogelschutzgebiet handelt und mit der Vereinbarung zum Schutz der Wiesenweihe und der anderen Offenlandarten der Hellwegbörde ein regionaler Konsens zum Schutz der gefährdeten Feldvogelarten geschaffen wurde, wird die Gesamtfläche der Hellwegbörde in der vorliegenden Studie hinsichtlich des zukünftigen Ausbaus der Windenergie als Tabuzone betrachtet. Dies soll auch für Repowering- Anlagen gelten Siemens Industry Solutions: Machbarkeitsstudie zu den Potentialen Erneuerbarer Energien im Regierungsbezirk Arnsberg; erarbeitet im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg. Aachen, Februar Siemens Industry Solutions 2011, a.a.o., S. 40. MSP ImpulsProjekt

64 Der Kreis Soest weist generell ein hohes Potential im Bereich Photovoltaik auf. Konversionsflächen werden als Potential für Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlagen angesprochen 51. Hier wäre zu prüfen, ob ggf. eine Teilfläche der Lipperland-Kaserne für eine derartige Folgenutzung in Frage kommt. Auch für den Bereich der Festen Biomasse werden die größten Ausbaumöglichkeiten (ohne Altholz) u.a. für den Kreis Soest festgestellt. Als eine bislang nur begrenzt genutzte Möglichkeit werden dabei Kurzumtriebsplantagen 52 angesprochen. Der Einsatz von Kurzumtriebsplantagen könne dabei im Einklang mit Zielkriterium der Umweltverträglichkeit stehen, da dadurch die Diversität im landwirtschaftlichen Anbau erhöht werden kann. Für die Erzeugung von Energie mittels Biogas liegt der eindeutige Schwerpunkt des Regierungsbezirks im Kreis Soest (32 %) Sachlicher Teilabschnitt Energie zum Regionalplan Im Rahmen des Aktionsprogramm Erneuerbare Energien im Regierungsbezirk Arnsberg" hat der Regionalrat die Regionalplanungsbehörde Arnsberg damit beauftragt, einen sachlichen Teilabschnitt des Regionalplans mit dem Thema Energie" für die Regierungsbezirk Arnsberg zu entwickeln. Die Erarbeitung dieses sachlichen Teilabschnitts steht in engem Zusammenhang mit der Energiewende und der Diskussion über den Klimaschutz. Ziel des Regionalplanes Energie ist die Lösung von Nutzungskonflikten und die Schaffung von Planungssicherheit auf regionaler Ebene. Der Regionalrat hat in seiner Sitzung am den Zeitplan für die Erstellung des Regionalplans sachlicher Teilabschnitt Energie" zur Kenntnis genommen, der den Erarbeitungsbeschluss für Anfang 2013 durch den Regionalrat vorsieht. Ein erster Gedankenaustausch zwischen den Planerinnen und Planern der kommunalen Ebene und der Regionalplanung über mögliche Schwerpunkte und Inhalte dieses sachlichen Teilabschnittes Energie" fand am statt. Im ersten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme der örtlichen Energieerzeugungsanlagen durchgeführt. Die Bezirksregierung hat auf dieser Grundlage gemeinsam mit der Energiekommission Leitlinien entwickelt, die vom Regionalrat in seiner Sitzung am verabschiedet wurden. Sie geben schwerpunktmäßig Auskunft, in welcher Weise sich der zukünftige Ausbau von Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und der weiteren unerschöpflichen Energiequellen in Südwestfalen nach den Vorstellungen von Regionalrat und Bezirksregierung vollziehen kann. 51 Siemens Industry Solutions 2011, a.a.o., S Eine Kurzumtriebsplantage (KUP) ist eine Anpflanzung schnell wachsender Bäume oder Sträucher mit dem Ziel, innerhalb kurzer Umtriebszeiten Holz als nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. MSP ImpulsProjekt

65 Die Leitlinien stellen jedoch keine strikte Vorgabe dar, sondern sind vielmehr eine Diskussionsgrundlage für den im Jahresverlauf folgenden Dialog mit den regionalen Akteuren Klimaschutzkonzept des Kreises Soest Die Schwerpunkte der kommunalen Energie- und Klimaschutzaktivitäten werden auf folgende Handlungsfelder gelegt 53 : energetische Sanierung des (privaten und kommunalen) Gebäudebestands (einschließlich effizienter Wärmeversorgung), nachhaltige Energieversorgung neuer Wohngebiete, Schulprojekte, Bereitstellung von Anreizmechanismen zum Energiesparen für private Haushalte (z.b. Energieberatung, Thermographieaktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Förderprogramme, Klimaschutzpreise). Mit Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden vorrangig die Ausweisung von Windvorrangzonen, die Wärmeversorgung kommunaler Gebäude auf der Basis von Biomasse und Maßnahmen im Solarbereich (Bereitstellung gemeindeeigener Dachflächen, Solarkataster u.ä.) angestrebt. Vertiefende Informationen finden sich im Internet unter Für die ILEK-Region sind folgende Informationen und Aussagen zum Status Quo von Bedeutung: Die Energieversorgung in der ILEK-Region erfolgt in Lippstadt durch die Stadtwerke Lippstadt, in Lippetal durch die RWE Net AG Dortmund. Die Wärmeversorgung im Kreis erfolgt fast ausschließlich dezentral in den einzelnen Gebäuden und Liegenschaften (vorrangig Erdgas, Öl, Flüssiggas). Bei den Heizanlagen zeichnet sich keine Tendenz für oder wider einzelner Techniken ab. Es wird davon ausgegangen, dass konventionelle und erneuerbare Systeme aller Altersklassen in Betrieb sind. Die Arbeiten zur Abmilderung bzw. Unterdrückung der Folgen des Klimawandels sind bereits seit Jahren im Gang. Zu nennen sind hier u.a. die Renaturierung der Lippeauen mit Schaffung großflächiger Überschwemmungsgebiete. In Lippetal wurden in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Klimaschutzaktivitäten durchgeführt, z.b. Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen; 53 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. Erstellt von TWS Institut für Technologie- und Wissenstransfer Kreis Soest e.v. Soest 2011 MSP ImpulsProjekt

66 Zur Förderung der erneuerbaren Energien wurde eine Flächennutzungsplanänderung vorgenommen, um eine Planungssicherheit für die lokale Ansiedlung von Windkraftanlagen zu schaffen; Halbnachtschaltungen im Bereich der Straßenbeleuchtung; Förderung der Nutzung von Fahrrädern durch flächendeckenden Ausbau der Radwege. Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude zeichnet sich in allen Verbrauchsbereichen ein relativ positives Bild. Einsparpotentiale sind aber noch bei den Kindergärten, den Gemeinschaftsunterkünften und den Schulen ohne Turnhalle festzustellen. Beim Stromverbrauch fallen die Turnhallen und Schulen negativ auf. Beim lokalen Strommix zeigt sich ein rapider Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie. Abbildung 20: Lokaler Strommix in der Gemeinde Lippetal im Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84 Die Stadt Lippstadt nimmt seit dem Jahr 2008 am European Energy Award (EEA) 54 teil beteiligte sich die Stadt am bundesweiten Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe Bundeshauptstadt im Klimaschutz" und erhielt für ihr vorbildliches Engagement zum Schutz des Klimas den Titel Klimaschutzkommune 2006". Unter den Klimaschutzaktivitäten der vergangenen Jahre sind hervorzuheben: Sanierung der eigenen Liegenschaften und das Erneuern veralteter Heizanlagen im Gebäudebestand, Bereitstellung von Dachflächen öffentlicher Gebäude zur Errichtung von Photovoltaikanlagen, Kostenfreie städtische Energieberatung (seit 2001), 54 Der EEA ist ein erprobtes Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren mit anschließender Auszeichnung. MSP ImpulsProjekt

67 Thermographieaktionen des Fachdienstes Gebäudewirtschaft und Umweltberatung der Stadt Lippstadt (seit 2004), Energiesparprojekte der Schulen (seit 1998) und Kindergärten (seit 2006) zur Sensibilisierung von Kindern und Eltern, Diverse Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV, ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelt-Technik): Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der örtlichen Wirtschaft mit dem Ziel der Betriebskostensenkung unter gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen, Umweltmesse Lippstadt (Ausrichter: Mattfeld & Sänger GmbH, seit 2008) auf der Bürgerinnen und Bürger sich über aktuelle Entwicklungen in den Themengebieten Energie sowie Bauen & Wohnen informieren können. Hinsichtlich der Verbrauchsstruktur der kommunalen Gebäude ist festzustellen, dass es bei der Stadt Lippstadt in allen Verbrauchsbereichen deutliche Grenzwertüberschreitungen gibt aber auch Gebäudegruppen in denen die Zielwerte markant unterschritten sind. Im Wärmeverbrauch sind die Jugendzentren und Gemeinschaftsunterkünfte auffällig. Beim Stromverbrauch Feuerwehren, Bauhöfe und Stadthallen. Der Wasserverbrauch ist in den Sportplatzgebäuden und den Gemeinschaftsunterkünften massiv zu hoch. Insgesamt zeigen die hohen Klimaschutzbemühungen der Stadt Lippstadt aber in etlichen Bereichen bereits Wirkung. Beim lokalen Strommix zeigt sich ebenfalls ein - allerdings weniger auffälliger - Anstieg der Nutzung von Sonnenenergie, was aber aufgrund der Struktur (Stromversorgung in der Kernstadt) nicht überrascht. Abbildung 21: Lokaler Strommix in Lippstadtim Jahr 2007 und 2011; Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest unter Einbeziehung der Kommunen. S. 84 Übergreifend soll im Kreis Soest auch weiterhin die Attraktivität des ÖPNV gesteigert und die Bürger zur verstärkten Nutzung von Fahrrädern bewegt werden. In diesem Zusammenhang sind folgende Aktivitäten zu nennen: Aufstellung eines Nahverkehrsplans (vgl. Kapitel 4.2.3), MSP ImpulsProjekt

68 Ausbau und Neubau von Radwegen entlang der kreiseigenen Straßen, Aufbau des E-Bike Netzwerkes im Kreis Soest als ein Projekt der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH. In der ILEK-Region können E-Bikes bislang an folgenden Stellen gemietet bzw. geladen werden: Best Western Lippischer Hof (Cappelstraße 3, Lippstadt), Löckenhoff & Schulte (Am Mondschein 26, Lippstadt), Gasthof Willenbrink (Hauptstraße 10, Lippborg). Hinsichtlich der Potenziale des Ausbaus erneuerbarer Energien werden im Klimaschutzkonzept für die ILEK-Region folgende Hinweise gegeben 55 : Tabelle 32: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien Generelle Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien Windenergie Solarenergie Stromerzeugung aus Biomasse In der ILEK-Region existierten 2010 ausschließlich 9 Windkraftanlagen, die sämtlich bis 2005 gebaut wurden. Die Gesamtleistung beträgt kw; das entspricht 4,3 % der Gesamtleistung im Kreisgebiet. Potenzialflächen für die Ausweisung weiterer Standorte existieren praktisch nicht. Zusätzlich zu den Schutzgebieten sind Abstände zu den Siedlungen einzuhalten, die gewährleisten, dass die Wohnsituation nicht durch Geräuschentwicklung und Schattenwurf beeinträchtigt wird. Der Anteil der Gebäude mit Solarthermie betrug zum nach Angaben des BAFA 5,68 % in Lippetal und 3,27 % in Lippstadt (bei 4,62 % im Kreis Soest). Die Zahl der theoretisch für eine Nutzung geeigneten Dachflächen würden einen weiteren Ausbau von Solaranlagen ermöglichen Die Verbrennung der Biomasse (Holz, Stroh) und die Stromerzeugung mithilfe eines Dampfprozesses. Bislang existieren Kraftwerke in Werl und Rüthen. Da die Standorte mit günstigen Bedingungen im Wesentlichen ausgenutzt sind, ist nicht davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit weitere Kraftwerke dieser Art entstehen. 2. Die Vergärung der Biomasse und die Nutzung des Biogases in einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Einsatzstoffe sind Back- oder Schlachtabfälle, Mist und Gülle sowie speziell angebaute Feldfrüchte oder Gras/Grünschnitt. Nach Angaben des Transportnetzbetreibers Amprion waren im Kreis Soest Ende Stromerzeugungsanlagen mit biogenen Einsatzstoffen am Netz. Die Anschlussleistung lag insgesamt bei kW. Davon handelt es sich bei 40 Anlagen mit einer Anschlussleistung von kW um Biogasanlagen. 57 Nach Zahlen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) wird es als unkritisch angesehen, wenn bis % der Anbaufläche in Deutschland für energetische Zwecke genutzt werden. Damit stellt es auch unter Berücksichtigung der für Treibstoffe nötigen Flächen kein Problem dar, die derzeit im Kreis Soest vorhandene Anschlussleistung auf kW zu verdoppeln. Der Flä- 55 Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S. 65 ff. 56 Im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes wurden kreisweit die geeigneten Dachflächen ermittelt. 57 Die Daten beziehen sich auf das gesamte Kreisgebiet. Zahlen für die einzelnen Kommunen sind dem Klimaschutzkonzept nicht zu entnehmen. MSP ImpulsProjekt

69 Wärmeerzeugung aus Biomasse Wasserkraft Geothermie chenbedarf liegt dann bei knapp 15%. Wärmebereitstellung durch Biomasse erfolgt über Holz in Form von Stückholz, Pellets oder Hackschnitzel. Neuerdings werden aber auch Biogasanlagen gebaut, bei denen das erzeugte Biogas soweit aufbereitet wird, dass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Zum Verbrauch und zu den Potentialen im Bereich des Waldholzes lassen sich aktuell keine validen Aussagen treffen. Die Versorgung mit Pellets ist z.zt. gesichert und auch 2011 überstiegen die freien Kapazitäten die Nachfrage deutlich. Prinzipiell ist eine deutliche Steigerung (auch durch die bisher nicht erschlossene Energiequelle Stroh ) im Kreis Soest als realistisch anzusehen. In Lippstadt existieren aktuell zwei Wasserkraftwerke. Ein Ausbau ist praktisch auszuschließen. Die Förderstatistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) weist für den Kreis Soest in und in geförderte Wärmepumpen aus. Damit liegt der Kreis deutlich hinter dem Durchschnitt zurück. Denkbar wäre, für die ILEK-Region ein Klimaschutz-Leitbild aufzustellen Tourismusentwicklung Tourismusstrategie für den Kreis Soest 2010 wurde im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest eine Tourismusstrategie erarbeitet. Ziel war es, die künftigen Aufgabenschwerpunkte im ortsübergreifenden Tourismusmanagement zu definieren unter Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Masterplan Tourismus NRW sowie dem Südwestfalen Tourismus Kompass. Der Radtourismus spielt für den Kreis Soest eine wichtige Rolle als Leitthema. Das Kreisgebiet erweist sich aufgrund der bereits vorhandenen Radrouten und der landschaftlichen Vielfalt prinzipiell als attraktiv für den Radtourismus. Probleme bei der Entwicklung ergeben sich allerdings aus dem fehlenden Bekanntheitsgrad als Radregion bzw. generell der fehlenden Identität zwischen Sauerland und Münsterland, wobei das Münsterland zudem als Wettbewerber mit einer Vielzahl an Angeboten auftritt. Auf der anderen Seite existieren aber auch große Chancen durch den wachsenden Radtourismus-Markt und die Entwicklung im Kulturtourismus sowie durch die Nähe zum Ruhrgebiet. Im Rahmen der ILEK-Erarbeitung können hier gezielt Projektansätze identifiziert und qualifiziert werden. Von den in der Tourismusstrategie Kreis Soest (2010) ausgewiesenen strategischen Ansätzen sind in diesem Zusammenhang folgende zu betrachten bzw. anzuführen: 58 Vgl. Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Soest, S MSP ImpulsProjekt

70 a) Weiterentwicklung der Teilräume und der touristischen Schwerpunkte Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Tourismus im Kreis Soest sollen regionale Besonderheiten und spezifische Potenziale sein. Ziel: Teilräume müssen in einzelnen touristischen Angebotsbereichen Alleinstellungen entwickeln und ausbauen, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Als spezifisches Potenzial der ILEK-Region sind Lippe und Lippeaue anzusprechen; hier können speziell Angebote für die Gruppe der Genussradler entwickelt werden. b) Weiterentwicklung von Kernthemen und Destinationen Die Stadt Lippstadt und - gesondert benannt - Bad Waldliesborn gelten als touristische Schwerpunktorte; Lippetal dagegen nicht. Allerdings sollen die Orte und Gebiete, die kein touristischer Schwerpunkt sind, mit ihren Produkten und Angeboten ebenfalls einen Beitrag zu den touristischen Kernthemen des Kreises Soest leisten. Als zentrale Ansätze für die ILEK-Region sind zu sehen: Optimierung / Ausweitung der Radrouten Entwicklung zielgruppenorientierter Angebote für Pilger, Wallfahrer und Fastenwanderer. c) Gewinnung von Marktanteilen von Wettbewerbern Aus dem allgemeinen Trend zu kürzeren Reisen ergibt sich die Anforderung für die Tourismusregionen-/orte mehr Qualität, Atmosphäre und Emotionalität zu entwickeln. Ziel ist es, authentische und zielgruppenorientierte Angebote zu schaffen, die zudem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. In der ILEK-Region könnten folgende im Strategiepapier benannten Ansatzpunkte verfolgt werden: Verbesserung der Aufenthaltsqualität, Verbesserung der Wegequalität und Beschilderung, Marktorientierter Ausbau der Beherbergungsangebote in Bezug zu den Kernthemen (hier Radtourismus: Bett & Bike). d) Systematische Erschließung neuer Märkte Im Hinblick auf die Erschließung neuer Märkte wird der Radtourismus als konkreter Ansatzpunkt angesprochen. Unter den Maßnahmen wird auch Schaffung von Geocaching-Angeboten benannt. e) Natur, Landschaft und Kultur als unverwechselbarer Maßstab und Bezugspunkt für touristische Angebote Die besondere Kombination aus Natur und Kultur wird als spezifisches Potenzial des Kreises Soest angesprochen. Ein strategischer Ansatz wird daher darin gesehen, die regionale Kultur herauszustellen. Zur regionalen Kultur zählen unmittelbar die Kulturlandschaft und die regionale Baukultur. Beide Elemente können über die MSP ImpulsProjekt

71 Entwicklung von Themenradrouten in außergewöhnlicher Form als touristisches Produkt präsentiert werden. Zur Entwicklung radtouristischer Angebote werden folgende ergänzende Hinweise gegeben 59 : Die Nachfrage nach Radfahren nimmt zu, insbesondere mit anderen Aktivitäten und/oder Themen (z.b. Kultur), Trend zur Naturorientierung nimmt zu, Stärkere Nachfrage nach kombinierten Angeboten (z.b. Rad & Schiff oder Paddel & Pedale), Starkes Wachstum im Bereich E-Bike (Räder, Verleihsysteme). Neben einem guten Radwegenetz mit naturnaher Routenführung und guter Beschilderung nimmt die Bedeutung von Zusatzangeboten (Schutzhütten, Transfer, Gepäcktransfer) zu. Lippstadt und Lippetal sollten als ILEK-Region gemeinsam Aufgaben der Produktentwicklung, des Qualitätsmanagements, der Gästebetreuung und Vermarktung wahrnehmen. Die Tourismusstrategie liefert zu diesen Aufgaben einige ergänzende Hinweise Touristisches Strategiepapier" 2010 wurde von der Stadt Lippstadt und der Gemeinde Lippetal ein gemeinsames Strategiepapier erarbeitet. Auslöser hierfür war das bereits erschlossene sowie zukünftige Potenzial im Bereich der Lippe und der Lippeaue. Wie in Kapitel beschrieben, wurden hier über Jahre deutschlandweit einzigartige Renaturierungsmaßnahmen realisiert. Dabei entstand auf einem Gebiet von mehr als Hektar eine seltene und faszinierende Auenlandschaft. Ergänzend wurden im Rahmen mit EFRE-Mitteln (Erlebnis.NRW) Informations- und Beobachtungspunkte in der Lippeaue eingerichtet. Im Rahmen der Regionale 2013 könnte mit dem Westfälischen Auenzentrum" eine weiterer Mosaikstein hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist eine beeindruckende naturnahe Kulturlandschaft mit einem enormen touristischen Potential. Um die neu gewonnene touristische Strahlkraft weiter auszubauen und eine zielgruppenorientierte Vermarktung vorzubereiten, wurde im Oktober 2010 ein Workshop durchgeführt. Im Ergebnis wurden (zusammengefasst) folgende Ziele der weiteren touristischen Entwicklung definiert: 59 Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S Vgl. Tourismusstrategie Kreis Soest, S. 71. MSP ImpulsProjekt

72 Tabelle 33: Entwicklungsziele der Zusammenarbeit im Tourismus Entwicklungsziele Oberziel Dauerhafte Etablierung der Lippeaue als touristische Marke Aufbau einer Produktlinie rund um das Thema Aue ohne die natürliche Entwicklung der Lippeauen zu gefährden. Unterziele Konzentration auf zielgruppenscharfe Angebote für folgende Zielgruppen: Zielgruppen des Masterplan Tourismus NRW: Erwachsene Paare", Aktive Best Ager", Bodenständige Best Ager" und Familien", Ergänzende Zielgruppen ( ggf.): Business-Gäste", Junge Singles und Paare", Schulklassen, Jugendgruppen und Vereine. Klare Fokussierung auf die Themenschwerpunkte wellnessnrw" und activenrw" (vgl. auch Touristisches Strategiepapier des Kreises Soest). Stärkere Verankerung der Lippe im Bewusstsein der eigenen Bevölkerung und der Gäste (z.b. längster Fluss Westfalens); Erhöhung der Präsenz der Lippe im Stadtbild Lippstadts und Lippetals. Sofern das Auenzentrum realisiert wird, muss dieses als Leuchtturm mit überregionaler Strahlkraft auf der touristischen Landkarte in NRW platziert werden. Verknüpfung mit anderen vorhandenen Potenzialen und Angeboten, wie z.b.: Anbindung an das regionale und überregionale Radwegenetz (z.b. Römer-Lippe- Radweg), Aufgreifen der Themen Gärten", Schlösser", Kanutouren und Kanusport, Nutzung des Potenzials der Wallfahrer (ca Besucher jährlich), Regionale Speisekarte (Spargelbauern, Hausschlachtereien etc.). Alle entwickelten Maßnahmen sollten dem Gedanken des Sanften Tourismus" folgen und müssen den Bedürfnissen der Flora und Fauna in der Lippeaue nach Ruhe und Abgeschiedenheit Rechnung tragen. Diese erste Zieldefinition ist als plausibel und klar umrissen anzusehen. Von Seiten MSP ImpulsProjekt wird ergänzend hinzugefügt, dass die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit Kulturangeboten und Veranstaltungen als zukünftiger Motor des Tourismus in der ILEK-Region gesehen werden kann. Gleichzeitig bildet dieses Handlungsfeld einen zentralen Ansatz für die Kooperation und gemeinsame Entwicklung von Projekten der beiden Kommunen. Insofern wird eine Themenwerkstatt dazu genutzt, die im vorliegenden Strategiepapier formulierten Maßnahmen- und Handlungsansätze zu diskutieren und in Richtung konkreter Kooperationsprojekte weiterzuentwickeln. Schwerpunktthemen sind: Entwicklung der touristischen Marke Lippeaue : Produktentwicklung und Kommunikationskonzept, Erweiterung der Infrastruktur (Verbesserung der Sichtbeziehungen und der Beschilderung sowie ggf. Reisemobilstellplatz, Wasserspielplätze etc.), Entwicklung von Programmen / buchbaren Angeboten ( Dienstleistungsketten ) mit Stadtführungen, geführten Radtouren und Wanderungen, Foto-Workshops, Kanuwandern und ggf. Wildwasser auf Lippstädter Stadtgebiet, Naturschutz zum Anpacken, Auszeit in der Aue. MSP ImpulsProjekt

73 5 Stärken und Schwächen Die Auswertung verfügbarer Unterlagen ergab eine Vielzahl an Hinweisen zur Beschreibung von Stärken und Schwächen der ILEK-Region. Ergänzend wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung vom 19. Juni 2012 weitere Punkte benannt, die in die Darstellung aufzunehmen waren. Mit Blick auf die Ausarbeitung von Leitbildern, Entwicklungszielen und Strategien wurde folgende Differenzierung nach Themen bzw. Handlungsfeldern vorgenommen: Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis Tourismusentwicklung (mit Schwerpunkt Lippe / Lippeaue) Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft Versorgung / Infrastruktur Verkehr (Mobilität, ÖPNV) Wirtschaft und Arbeit Regenerative Energien Die Stärken und Schwächen sowie daraus abgeleitet Ansatzpunkte zur Nutzung von Chancen bzw. Minimierung von Problemen lassen sich somit (vorläufig) nach Handlungsfeldern geordnet wie folgt zusammenfassen. Tabelle 34: Stärken und Schwächen im Bereich Landschaft / Natur Kulturlandschaft, Renaturierung / Naturerlebnis Stärken (Potenziale) Reich gegliederte Kulturlandschaft Lippe und die Lippeaue als verbindendes Element der Gesamtregion; hier wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen des ökologischen Hochwasserschutzes und Auenschutzes durchgeführt. In der Folge hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume entwickelt mit seltenen Arten, die an die besonderen Bedingungen angepasst sind. Geringer Zerschneidungs- bzw. Störungsgrad der Landschaft; vor allem im westlichen Teil der ILEK-Region. Schwächen (Herausforderungen) Störungen, Belastungen sensibler Bereiche in der Auenlandschaft durch Anwohner und Besucher (u.a. auch Kanus). Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Konsequente Fortführung des Schutzes der Kulturlandschaft Die Renaturierung im Bereich der Lippeaue sollte fortgeführt werden, um die bereits vorhandene Besonderheit noch weiter zu stärken. Entwicklung von Konzepten und Projekten, die Natur / Lebensraum seltener Arten und Naturerlebnis / Erholung in optimaler Weise miteinander verbinden Wegesystem, Besucherlenkung und Besucherinformation MSP ImpulsProjekt

74 Tabelle 35: Stärken und Schwächen im Bereich Tourismus Tourismusentwicklung Stärken (Potenziale) Lippe / Lippeaue als Alleinstellungsmerkmal und großes Potenzial. Sehr gute Eignung für den Radtourismus: Topographie, Flussufer, vielfältige Naturerlebnisse, Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Freizeitangebote. Bereits vorhandene Fernradwege, wie 100-Schlösser-Route und Römerroute ; geplante Attraktivierung der "Römerroute" zur Römer-Lippe-Route. Lippstadt ist die wasserreichste Stadt Westfalens. Günstige Lage / Einzugsgebiet für den Tagestourismus aus dem mittleren/östlichen Ruhrgebiet Kulturhistorisch interessante Region; Ortsteile mit besonderen Sehenswürdigkeiten / touristischen Angeboten: Brockhausen: Hofanlage Wietis, ältester Hof der Soester Börde Heintrop: Sändkers Windmühle, Museumsbahnhof Herzfeld: Neugotische Wallfahrtsbasilika St. Ida, Schleusenanlage Kesseler, Pferdehof Gut Himmelpforten Hovestadt: Schloss und Barockgarten Lippborg: Wasserschloss Haus Assen, Quabbe-Mühle; Golfclub Stahlberg Oestinghausen: Heimathaus, das ehemals Chur-Kölnisches Amtshaus (von 1596) war Bad Waldliesborn: Mineralheilbad (Sole); vielfältige Freizeitaktivitäten, u.a. Kletterwald, Golf Bökenförde: Schloß Schwarzenraben Cappel: Stift, Stiftsallee Lipperode: Burgruine, Albersee Overhagen: Schloss Overhagen. Schwächen (Herausforderungen) Es existiert ein erstes Strategiepapier für die gemeinsame touristische Entwicklung von Lippstadt und Lippetal. Eine vertiefende Ausarbeitung konkreter Projekte und Maßnahmen hat bislang nicht stattgefunden. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen weicht negativ von den Werten für den Gesamtkreis ab. Insofern ist hier ein dringender Handlungsbedarf auszumachen. Fehlende gastronomische Angebote (speziell in Lippenähe) und Übernachtungsmöglichkeiten. Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Die touristische Entwicklung im Bereich der Lippe / Lippeaue in Verbindung mit Kulturangeboten und Veranstaltungen sollte als zukünftiger Motor des Tourismus in der ILEK- Region weiterentwickelt werden. Hierzu sind auf Grundlage eines gemeinsamen Masterplanes ergänzende Angebote zu entwickeln. In Lippetal müssten ergänzend auch Übernachtungsangebote geschaffen werden. In Verbindung mit dem Naturerlebnis Auenland könnten zukünftig regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen der beiden Kommunen ins Leben gerufen werden. MSP ImpulsProjekt

75 Tabelle 36: Stärken und Schwächen im Bereich Siedlungs-/Dorfentwicklung und Landwirtschaft Siedlungs-/Dortentwicklung und Landwirtschaft Stärken (Potenziale) Die überwiegende Zahl der Ortsteile sind historisch gewachsene Dörfer mit z.t. bis zu 1000jähriger Geschichte. Kooperationen / enge Verbindungen zwischen Nachbarorten: Beispiel Hörste und Garfeln Positive Beispiele für Umnutzung ehem. landwirtschaftlich genutzter Gebäude: z.b. Benninghausen, Cappel Die Ortsteile verfügen - unabhängig von ihrer Größe - über ein reges Vereinsleben und vielfältige lokale Veranstaltungen Schwächen (Herausforderungen) Leerstandsproblematik (z.b. in Lippborg, Eickelborn) Dörfliche Grüngestaltung: Oestinghausen, Herringhausen, Hörste, Rixbeck Radwegesituation: Benninghausen Spezifische Strukturprobleme: Nachnutzung der Lipperland-Kaserne in Lipperbruch Schlechter Zustand ortsbildprägender Gebäude bzw. Gemeinschaftseinrichtungen (z.b. Esbeck, Hellinghausen, Schoneberg) bzw. unattraktives Ortsbild (Herzfeld, Lippborg) Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Der Rückgang landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe erfordert Folgenutzungen für nicht mehr benötigte Gebäude. Der Zunahme des Leerstands muss dringend entgegengewirkt werden. Ortsbildprägende Gebäude und Grünanlagen sind dem Charakter des Ortsteils entsprechend zu gestalten. Tabelle 37: Stärken und Schwächen in den Bereichen Versorgung / Infrastruktur Versorgung / Infrastruktur Stärken (Potenziale) In Lippstadt existiert laut vorliegender Bestandsaufnahmen zahlenmäßig ein ausreichender Bestand an Wohnungen für Senioren. Die Versorgung mit Fachärzten ist - bezogen auf den gesamten Kreis Soest - als sehr gut zu bezeichnen. Die Versorgungslage im Bereich der Breitbandtechnologie hat sich in der ILEK-Region in den letzten drei Jahren verbessert. Schwächen (Herausforderungen) Das Einzelhandelsangebot in den Stadtteilen beschränkt sich in den Ortsteilen von Lippstadt (außerhalb der Kernstadt) sowie Lippetal überwiegend auf Artikel des kurzfristigen Bedarfs (insbesondere Nahrungs- und Genussmittel sowie Gesundheit, Körperpflege). In einigen Ortteilen Lippstadts wird die Versorgungssituation negativ bewertet: z.b. Dedinghausen, Lipperbruch, Rebbeke, Herringhausen. In Lippetal besteht das Problem, dass sich nur die Bewohner der Versorgungstandorte (Herzfeld/Hovestadt, Lippborg und Oestinghausen) fußläufig mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen können. Für die Bewohner der kleineren Ortsteile (z.b. Brockhausen) ist dies nicht möglich. Das Angebot / die Wahlmöglichkeiten in den Sortimenten des mittelund langfristigen Bedarfsbereichs sind stark eingeschränkt. Die Probleme des demographischen Wandels werden weiter zunehmen. Bereits aktuell liegt die Quote der über 60jährigen in Lippstadt bei 25,2 % und in Lippetal bei 23 %. Bis 2030 wird es lt. Gemeindemodellrechnung - noch über den landesweiten Wert hinaus - zu einem verstärkten Anwachsen der älteren Altersgruppen kommen. MSP ImpulsProjekt

76 Vorrangig in Lippetal sind die erforderlichen Angebote (z.b. Wohnungen für Senioren, Tagespflege) nicht hinreichend. Fehlende Barrierefreiheit. Fehlendes Hospiz Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Erarbeitung von Ansatzpunkten zum Erhalt kleinflächiger Einzelhandelsangebote bzw. Entwicklung alternativer Versorgungskonzepte; Prüfung der Möglichkeit der Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (z.b. in Lippborg) Einige Elemente der Infrastrukturausstattung werden nicht dauerhaft tragfähig sein. Um frühzeitig reagieren zu können, ist eine Prognose / Ermittlung perspektivisch nicht ausgelasteter / tragfähiger Infrastruktur erforderlich Mit der Überalterung steigt der Bedarf an Beratungs- und Betreuungsangeboten, medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen; Hier ist auf eine Verstärkung des Aufbaus altengerechter Strukturen hinzuwirken: gute Erreichbarkeit von Versorgungsangeboten, Barrierefreiheit. Mittelfristig ist mit einem zusätzlichen Bedarf in der ambulanten Pflege zu rechnen; dieser ist ggf. zu decken über Freiwilligen-Agenturen Tabelle 38: Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr Verkehr (Mobilität / ÖPNV) Stärken (Potenziale) In der Gesamtbetrachtung keine größeren Probleme im ÖPNV (Ausnahmen. s. Schwächen); weitere Verbesserungen sind geplant (Nahverkehrsplan). Die ILEK-Region weist insgesamt eine fahrradfreundliche Topografie auf. Das Radwegenetz ist daher bereits jetzt entsprechend dicht. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Schwächen (Herausforderungen) ÖPNV-Angebot in einigen Ortsteilen zu gering (z.b. Lippborg, Rebbecke, Hellinghausen, Lohe) Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Realisierung des»rufbus«-konzeptes Tabelle 39: Stärken und Schwächen im Bereich Wirtschaft und Arbeit Wirtschaft und Arbeit Stärken (Potenziale) Für die zukünftige gewerbliche Entwicklung in der ILEK-Region stehen sowohl in Lippstadt als auch in Lippetal attraktive Gewerbegebiete zur Verfügung. Lippstadt ist Hochschulstandort (Hamm - Lippstadt). Schwächen (Herausforderungen) In einzelnen Ortsteilen sind Rückgänge der Arbeitsplätze zu verzeichnen. Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Nachnutzung der Kaserne in Lipperbruch Anlegen eines Industriegebietes an der A2 Förderung der Wohnqualität für Familien, damit Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte begünstigt wird. MSP ImpulsProjekt

77 Tabelle 40: Stärken und Schwächen im Bereich Regenerative Energien Regenerative Energien Stärken (Potenziale) Positive Entwicklung in den vergangenen Jahren; speziell im Bereich Solarenergie Schwächen (Herausforderungen) Beschränkungen durch den hohen Anteil an Schutzgebieten: Keine Ausbaupotenziale im Bereich Windenergie Ansatzpunkte (Chancen / Probleme) Es existieren weitere Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien in den Bereichen Photovoltaik, Feste Biomasse (Kurzumtriebsplantagen) und Biogas (vgl. Tabelle 32: Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien). Die Leistung der existierenden Windkraft-Standorte könnte über ein Repowering gesteigert werden. MSP ImpulsProjekt Breckerfeld, Dr. Jürgen Schewe MSP ImpulsProjekt

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