A s b e s t. Informationen zum Gefahrstoff

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Adam Schumacher
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Informationen zum Gefahrstoff A s b e s t 1 Vorwort: "Arbeiten mit oder an asbesthaltigen Bauteilen dürfen nur durch zugelassene Fachfirmen mit entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt

1 Informationen zum Gefahrstoff A s b e s t 1 Vorwort: "Arbeiten mit oder an asbesthaltigen Bauteilen dürfen nur durch zugelassene Fachfirmen mit entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt werden" Noch vor einigen Jahren, konnten Bürger fast täglich Horrormeldungen zur Asbestproblematik in Illustrierten und Tageszeitungen nachlesen. Vor allem in den 60er und 70er Jahren wurde Asbest in grossem Umfang verwendet. In Deutschland enthalten rund 3000 Produkte Asbest. 2 Was ist Asbest? "Asbest" ist der Oberbegriff für eine Reihe von natürlich vorkommenden Mineralien (Silikate) mit komplizierter chemischer Zusammensetzung und nur zum Teil vorkommender Faserstruktur. Asbest unterteilt sich in zwei Kategorien: Amphibole: Zu der Gruppe der Amphibole gehören: Amosit (Braunasbest), Anthophyllit, Tremolit, Aktinolith und Krokydolith (Blauasbest / ein Natriumsilikat) Amphiboleasbest (Hornblende)

2 Serpentine (ca. 94 % der Verarbeitungsmenge): Chrysotil (Weißasbest / ein Magnesiumsilikat) 3 Warum war der Werkstoff Asbest so beliebt? Die unglaubliche Vielfalt der Verwendungszwecke von Asbest, lässt sich schon am Namen erkennen: griech. asbestos = unvergänglich, unauslöschlich Schaut man sich einmal die Materialeigenschaften der wichtigsten Asbestarten an, so wird deutlich warum Asbest so vielfältig zum Einsatz kam. Unter Zugabe von Asbest war man in der Lage, die Werkstoffeigenschaften eines Produktes erheblich zu verbessern, u. a. Brandfestigkeit, Wärme- oder Hitzeverträglichkeit, Zugfestigkeit (fester als bei Stahldrähten gleichen Querschnittes), Elastizität, Chemikalienbeständigkeit u. v. m. So konnte man z. B. Durch die gute Verspinnbarkeit von Chrysotil(Weiss- oder Grünasbest) und Krokydolith (Blauasbest) Schnüre, Seile, Dichtungen, Handschuhe, Anzüge herstellen. Chrysotil und Krokydolith sind die Asbestarten, die auch am häufigsten verbaut und benutzt wurden. 4 Woher stammt der Werkstoff Asbest? Die Abbaugebiete des Werkstoffes Asbest befinden sich u. a. in Kanada und Nordamerika (ca. 40 % Asbestvorkommen), Russland (ca. 32 %), Südafrika (ca. 11 %), im Mittelmeerraum (ca. 6 %), Brasilien (ca. 4 %), Südostasien (ca. 3 %), sowie Australien und Neuseeland (jeweils ca. 1 %). Entlang des Urals, im Herzen Russlands, befinden sich sogar einige Ortschaften deren Namensgeber das Mineral Asbest ist. Asbest wird in der Regel im Tagebau gefördert. Untertagebau wird vor allem in Südafrika betrieben. Der Abbau und Weiterverarbeitung von Asbest wurde bis zum heutigen Zeitpunkt unter den widrigsten Umständen betrieben. Das Personal arbeitet mit diesem Material bis heute ohne jegliche Schutzausrüstung. Die Folge ist, dass die Krebskrankheit Asbestose bei allen Mitarbeitern zu einem recht frühen Zeitpunkt eintritt. Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei Lebensjahren.

3 5 Warum ist Asbest so gefährlich? Aufgrund seiner krebserzeugenden Eigenschaften wird Asbest in Deutschland in der Gefahrstoffgruppe 1 geführt. Asbest ist nicht wegen seiner chemischen Zusammensetzung für Menschen gefährlich ist, sondern vielmehr wegen seiner faserförmigen Beschaffenheit. Einige Asbestarten können zu einer Aufspleissung der Fasern und Faserenden führen. Hierdurch entstehen zwangsläufig Fasern, die in Faserdurchmesser und Faserlänge einen Kanzerogenitätsfaktor von 100 % besitzen. Solche, in der Regel aus Aufspleissungen entstandenen Fasern durchbohren die Zellen und führen zu Zellschäden, als Ausgangspunkt für eine Tumorbildung. Die Fasern gelangen über die Luft in die Lunge und können zu "Asbestose", Lungenkrebs, Rippenfell- und Bauchfellkrebs (Mesotheliom) führen. 6 Welche Produkte können Asbest enthalten? Zunächst muss man sich darüber im Klaren sein, dass Asbest ein ubiquitärer Stoff ist. Nachstehend finden Sie eine kurze alphabetische Auflistung von Produkten und Werkstoffe, die Asbest enthalten können. Abwasserrohre, Asbestmatten, -papier, - pappen, -textilien, Aschenbecher Backöfen, Brandschutzanstriche, -matten, -kissen, Bremsbeläge und -bänder, Bügelbrettunterlagen, Bügeleisen Dachplatten, Dachziegel, Dichtungen, Dochte, Dehnungsfugen Elektrogeräte, Entwässerungsrohre Fackeln, Farben, Formmassen, Fussbodenkleber, -beläge, Flex-Fussbodenplatten Garne, Gartenartikel, Gasmaskenfilter Haartrockner, Handschuhe, Heizdecken, Heizkissen, Heizlüfter, Heizplatten, Herde Isolierungen Kabelabschottungen, Kupplungsbeläge Lüftungsrohre Nachtstromspeicher-Heizungen Overhead-Projektoren Stahlstützenummantelungen Verteilerschränke. u. v. m....

4 7 Wie erkennt man Asbest? Allgemeines: Das Erkennen von asbesthaltigen Werkstoffen ist nicht immer so einfach wie bei Spritzasbest. Es erfordert umfangreiches Wissen über Baustoffe, sowie ihre Zusammensetzung und Produktionszeitraum. Verwitterter, loser Spritzasbest Verwitterter, loser Spritzasbest Es sollte auf jeden Fall eine Fachfirma hinzugezogen werden, da durch unsachgemäßen Umgang besonders viele Fasern freigesetzt werden können. Wenn also Verdachtsmomente vorliegen, werden die Stoffe nach folgenden Gesichtspunkten untersucht: Farbe, Ritzhärte und Bruchtextur 8 Wie wird Asbest entnommen und analysiert? Für die richtige, fach- und sachgerechte Beurteilung ist nahezu in jedem Fall eine sorgfältige Probeentnahme erforderlich. Dem "Minimierungsangebot" entsprechend, ist die Freisetzung von Staub oder Fasern tunlichst zu vermeiden.

5 Fortsetzung: Wie wird Asbest entnommen und analysiert? Für die Analyse der Materialien reichen winzigste Mengen aus. Bei Bruchstücken z. B. reicht es vollkommen aus, solche Grössen zu entnehmen, die rund 1/4 einer Hemdknopfgrösse entsprechen. Hat man den Verdacht, dass auch nicht asbesthaltige Werkstoffe mit asbesthaltigem Staub z. B. belegt sind, so reicht eine Tupf- oder Abklatschprobeentnahme. Diese Probeentnahme sollte möglichst direkt auf einem leitfähigen Klebeträger vorgenommen werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dies von dem jeweiligen Fachpersonal des zu beauftragenden Institutes durchführen zu lassen. 9 Messmethoden von Asbest Mit der Phasenkontrastmikroskopie lassen sich an ausgewählten Proben schon bei 400- facher Vergrösserung deutlich die nadeligen Strukturen der Asbestfasern erkennen. Hingegen sind 1 Millionen Asbestpartikel pro Kubikmeter Luft mit dem blossen Auge nicht zu erkennen. Durch verschiedene Einbettungsmaterialien kann man Blau- und Weissasbest unterscheiden. 10 Asbestsanierungsverfahren Feinreinigung mittels K1 / H - Saugern Unterdruckhaltegerät mit Schreiber

6 Man unterscheidet 3 Sanierungsverfahren: Entfernen: Bei dieser Methode sind absaugfähige Asbestprodukte, in der Regel im nassen Zustand, vom Untergrund abzulösen und direkt in einen staubdichten Behälter zu saugen. Beschichten: Hierbei wird das asbesthaltige Produkt durch eine Beschichtung staubdicht eingeschlossen. Eine Beschichtung von Spritzasbest ist unüblich und wird heutzutage in der Regel nicht mehr angewandt. Im Falle einer Exposition mit Spritzasbestfasern kann dieses Verfahren nur als temporäre Lösung angesehen werden und wird nur in Räumen ohne bzw. mit geringem Personenverkehr in Betracht gezogen. Räumliche Trennung: Hierzu kommt es, wenn sich das Asbest in einem guten Zustand befindet und wenn nicht mit Arbeiten am Produkt gerechnet wird. 11 Annahme von Asbest auf Deponien Asbeststäube und -abfälle mit schwach gebundenen Asbestfasern, sowie andere asbesthaltige Abfälle bei den leicht Asbestfasern freiwerden können, sind so zu behandeln, dass sie nach der Behandlung auf Hausmülldeponien oder Mülldeponien abgelagert werden können.

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