Das Biomasse-Heizkraftwerk Flohr. Versorgen durch Entsorgen.

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1 Das Biomasse-Heizkraftwerk Flohr Versorgen durch Entsorgen

2 Wesentliche Projekt-Kenndaten Biomasse-Heizkraftwerk Flohr Dampferzeugung Biomassekessel 32 t/h Spitzen- u. Reservekessel Gesamtproduktion Dampf Dampfmenge für Feinblechwerk 2 x 12 t/h t/a bis zu t/a Dampfturbine Elektrische Leistung max. 7,5 MW Stromerzeugung ca MWh/a Brennstoffeinsatz Biomasse ca t/a Erdgas MWh/a Sonstiges Investitionen ca. 25 Mio. Euro Inbetriebnahme 15. April 2005 Personal 9 Mitarbeiter Zwei starke Partner Das Biomasse-Heizkraftwerk wird von der BHKW Flohr GmbH betrieben. Sie ist eine gemeinsame Gesellschaft der STEAG New Energies GmbH (Anteil 51 %) und der Unternehmensgruppe Flohr (Anteil 49 %). Während STEAG New Energies sich um Energietechnik und Betrieb kümmert, sorgt die Unternehmensgruppe Flohr für die Brennstofflogistik und Brennstoffaufbereitung.

3 Versorgen durch Entsorgen Das Biomasse-Heizkraftwerk Flohr ist die größte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage auf Basis von Biomasse in Rheinland-Pfalz. Innerhalb eines Radius von 100 Kilometern bringen Lieferanten Altholz der Klassen A1 (naturbelassenes/unbehandeltes Holz, z. B. Euro-Paletten) bis A4 (z. B. Bahnschwellen oder Brandholz aus Schadensfällen) zur Entsorgung zum Biomasse-Heizkraftwerk. Dort wird es zunächst gewogen, einer Qualitätskontrolle unterzogen und auf eine Quadratmeter große Lagerfläche verbracht, wo es bevorratet und aufbereitet wird. Die Lagerkapazität beträgt Tonnen. Dieser Vorrat reicht für etwa 65 Tage. Bei der Aufbereitung wird das Holz verkleinert auf eine Kantenlänge von 30 bis 50 Zentimeter. Das aufbereitete Holzmaterial wird in die Holzbunker transportiert und von dort direkt in den Biomassekessel befördert. Im Biomassekessel verbrennt das Holz bei mindestens 850 Grad Celsius. Die dabei entstehenden Rauchgase werden über Wärmetauscher geleitet. Dort wird in Rohrbündeln Prozesswasser verdampft. Dieser überhitzte Wasserdampf geht auf eine Turbine, die Strom erzeugt. Ein Teil des entspannten Dampfes wird aus der Turbine entnommen und dem Feinblechwerk Rasselstein als Prozessdampf geliefert. Das Feinblechwerk, eine Produktionsstätte der Thyssen- Krupp Steel Europe AG, liegt in unmittelbarer Nähe zum Biomasse-Heizkraftwerk. Hier werden Bleche für die Automobilindustrie weiterverarbeitet und veredelt. Der Prozessdampf heizt Säure- und Galvanisierungsbäder auf. Da Rasselstein eine 100%ige Versorgungssicherheit benötigt, gibt es zwei Gaskessel, die bei Störungen oder Revisionsarbeiten sofort angefahren werden können. Der Strom wird in das Netz der RWE Net eingespeist und nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) vergütet. Die Dampfmenge, die an Rasselstein geliefert wird, beträgt pro Jahr bis zu Tonnen. Damit könnten beispielsweise Einfamilienhäuser mit Wärme versorgt werden.

4 Feinblechproduktion im Werk Rasselstein Anlagenschaltbild BHKW Flohr Frischholz Altholz Schredder Biomasse Holzaufbereitung Biomassekessel 32 t/h Dampfkessel 1 12 t/h Dampfkessel 2 12 t/h Dampfturbine Generator Strom Speisewasserbehälter Luftkondensator Wasseraufbereitung Kondensat- Behälter Dampfabnehmer Feinblechwerk Rasselstein/Neuwied Prozessdampf

5 Positive Umweltbilanz Gegenüber konventionellen Technologien wird bei der Energieerzeugung aus Altholz nur soviel CO 2 freigesetzt, wie während des Pflanzenwachstums im Holz gebunden wurde: Man spricht von CO 2 -neutraler Energieerzeugung. mg/m Holz (vorhanden) Schweröl (vorhanden) neue Anlage Der Einspareffekt beträgt hier jährlich ca Tonnen, gegenüber der vorherigen Nutzung von zum Beispiel Schwerölen. Auch die Emissionssituation hat sich im Vergleich zur Vorgängeranlage deutlich verbessert Das Biomasse-Heizkraftwerk wurde in einem Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung nach der 4. Bundesimmissionsschutz-Verordnung genehmigt und genügt außerdem den Anforderungen der Grenzwerte der 17. Bundesimmissionsschutz-Verordnung. Die Immissionsgrenzwerte werden deutlich unterschritten. Der Schadstoffgehalt im Rauchgas wird ständig gemessen und dokumentiert. Die Rauchgase, die bei der Verbrennung entstehen und in der Kesselanlage Wasser zu Dampf erhitzen, werden in der Rauchgasreinigungsanlage behandelt. Sie besteht im Wesentlichen aus einer Zyklon an lage, einem Hochleistungsgewebefilter sowie einem Rück strom- Wirbelschicht-Reaktor mit Injektor für die Reduktionsmittelzugabe /50/250/500 50/170/450/ /10/50/200/50 C gesamt (Kohlenstoff) Staub CO (Kohlenmonoxid) N OX (Stickstoffoxid) SO 2 (Schwefeldioxid) So können zum Beispiel Chlor- und Schwefelverbindungen herausgefiltert werden. Die bei der Verbrennung entstehenden Stickoxide werden durch die Eindüsung von Harnstoff in Wasser und Stickstoff umgewandelt. Als Reststoff verbleibt Flugasche, die staubdicht gelagert, abtransportiert und entsorgt wird.

6 Über uns Der STEAG-Konzern ist bereits seit über 70 Jahren in der Energieerzeugung tätig und bietet seinen Kunden integrierte Lösungen im Bereich der Strom- und Wärmeerzeugung sowie kraftwerksnahe (Ingenieur-)Dienstleistungen. Zu den Kernkompetenzen gehören Planung, Realisierung und Betrieb hoch effizienter Kraftwerke auf Basis von fossilen Brennstoffen und Erneuerbarer Energie. Die rund Mitarbeiter der STEAG haben 2010 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro und ein EBITDA von 437 Millionen Euro erwirtschaftet. Als fünftgrößter Stromerzeuger betreibt STEAG in Deutschland elf Kraftwerke sowie über 200 dezentrale Anlagen zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien bzw. Anlagen im Bereich der dezentralen Energieversorgung. Im Ausland hat STEAG drei Kraftwerke: in Kolumbien, der Türkei und auf den Philippinen. Die installierte Leistung beträgt weltweit etwa Megawatt, davon rund Megawatt in Deutschland. Mehrheitlicher Anteilseigner der STEAG ist das Stadtwerke- Konsortium Rhein-Ruhr. Das Stadtwerke-Konsortium ist ein Zusammenschluss von sieben kommunalen Unternehmen aus dem Ruhrgebiet. Diese kommunale Verbundenheit kommt aber nicht nur in der Eigentümerstruktur zum Ausdruck, sondern auch in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit über 100 Kommunen in Deutschland. den sind Kommunen und Stadtwerke, die Industrie und große Liegenschaften. Neben konventionell erzeugter Energie reicht das Energieangebot dabei von der Wind-, Biomasse-, Biogas- und Grubengas- bis hin zur Geothermienutzung. Im Jahr 2010 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 250 Millionen Euro und beschäftigte rund 770 Mitarbeiter im In- und Ausland. Derzeit betreibt STEAG New Energies bundesweit 11 Biomasse-Anlagen, neun davon in Kraft-Wärme-Kopplung. Pro Jahr werden t Biomasse (Altholz, Frischholz) energetisch verwertet und dabei über t CO 2 vermieden. Mit Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, dezentralen Energieversorgung und Fernwärme-Auskopplung ist STEAG New Energies auch im Ausland, z. B. in Polen, erfolgreich. STEAG New Energies ist in Deutschland: einer der größten Betreiber von Fernwärmeversorgungen auf geothermischer Basis. einer der größten Betreiber von Biomasse-Heizkraftwerken. einer der größten Fernwärmeversorger und Anbieter in der dezentralen Energieversorgung. Marktführer bei der energetischen Verwertung von Grubengas. Die Tochtergesellschaft STEAG New Energies GmbH ist Spezialist für dezentrale, maßgeschneiderte Energielösungen auf Basis effizienter und nachhaltiger Konzepte. Kun-

7 Kurterer Straße Rasselsteiner Str. B256 Berggärtnerstr. B42 B42 B42 Wied Rhein Am Schlosspark B256 Ihr Weg zum Biomasse-Heizkraftwerk Flohr Ansprechpartner Geschäftsführung Ralf Engel Telefon Gesellschaft BHKW Flohr GmbH Stettiner Straße Neuwied Betriebsstätte Biomasse-Heizkraftwerk Flohr Rasselsteiner Straße Neuwied Ansprechpartner Geschäftsführung Stefan Theobald Telefon Ansprechpartner Leiter Betriebsstätte Ulrich Schellert Telefon

8 STEAG New Energies GmbH St. Johanner Straße Saarbrücken Telefon Telefax Stand: Januar 2012