Qualitätskriterien Forensisch Psychiatrischer Gutachten. PD Dr. med. E. Habermeyer Dr. med. C. Kherfouche

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1 Qualitätskriterien Forensisch Psychiatrischer Gutachten PD Dr. med. E. Habermeyer Dr. med. C. Kherfouche

2 Rolle des Gutachters Prinzipiell: Gutachter = Gehilfe des Gerichts, GA soll dem Gericht die Informationen geben, die einer normativen, d. h. wertenden, Entscheidung zugrunde gelegt werden können Pflicht zur unparteiischen, fachlich fundierten Gutachtenerstattung kein Ermittlungsorgan Begutachtung eigener Patienten problematisch

3 Allgemeine Grundsätze ein Sachverständiger kann sich derjenigen methodischen Mitteln bedienen, die dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand entsprechen und die er für seine Bewertung für relevant hält betreffs diagnostischer Überlegungen ist der Rückgriff auf die gebräuchlichen diagnostischen Klassifikationssysteme (ICD-10, DSM-IV-TR) erforderlich mit der Diagnose selbst ist noch nichts über die forensische Relevanz gesagt, vielmehr kommt es auf das Ausmass der psychischen Störung an ein Gutachten soll gegenüber medizinischen Laien nachvollziehbar und transparent sein und die Erkenntnisgrundlagen darstellen gegebenenfalls sind unterschiedliche Versionen zu diskutieren

4 Formelle Mindestanforderungen Ort, Zeit und Umfang der Untersuchung Dokumentation der Aufklärung Getrennte Wiedergabe der Erkenntnisquellen: Akten subjektive Darstellung des Untersuchten Beobachtung und Untersuchung zusätzlich durchgeführte Untersuchung (z.b. psychologische Zusatzuntersuchung eindeutige Kenntlichmachung der interpretierenden und kommentierenden Äusserungen und deren Trennung von der Widergabe der Informationen und Befunde Offenlegung von Unklarheiten und Schwierigkeiten Literaturhinweise

5 Inhaltliche Mindestanforderungen Vollständigkeit der Exploration, insbesondere zu den delikt- und diagnosespezifischen Bereichen Benennung der Untersuchungsmethoden, Darstellung der Erkenntnismöglichkeiten und deren Grenzen Diagnosestellung unter Rückgriff auf die Diagnosesysteme Darlegung differentialdiagnostischer Alternativen Darstellung der Funktionsbeeinträchtigungen Einordnung des individuellen Falles in die üblichen Verläufe entsprechender Störungen

6 Auseinandersetzung mit dem Delikt die Diagnose selbst sagt noch nichts über die Schuldfähigkeit aus Darstellung der deliktrelevanten Funktionsbeeinträchtigungen Lagen bei Begehung der Tat überhaupt Funktionsbeeinträchtigungen vor? Gibt es unterschiedliche Tatversionen? Wenn ja, welche steht unter welchen Bedingungen mit Symptomen der Erkrankung in Zusammenhang? Diskussion der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit

7 Begutachtung von Sexualstraftätern Sexualanamnese: Rahmenbedingungen und Verlauf der sexuellen Sozialisation Entwicklung der geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung Zeitpunkt, Verlauf sowie Erleben der körperlich sexuellen Entwicklung, insbesondere der Pubertät Entwicklung und Inhalte erotisch-sexueller Imaginationen/Fantasien Daten, Ausgestaltung und Erleben der sozio-sexuellen Entwicklung Erleben sexueller und anderer gewalttätiger Übergriffe in Kindheit, Jugend und Erwachsensenalter bisherige Behandlung psychischer und/oder sexueller Störungen oder Erkrankungen Pornographiekonsum, Prostituiertenkontakte Beziehungsanamnese inkl. sexuelle Funktionen und Praktiken ausführliche Anamnese der Sexualdelinquenz Fremdanamnese?

8 Studie zur Gutachtenqualität DFG-Förderung GA, die in Verfahren erstattet wurden, die zur Anordnung einer Sicherungsverwahrung führten Auswertung hinsichtlich formaler und inhaltlicher Aspekte Gesonderte Analyse des Vorgehens bei Sexualdelinquenten

9 Formale Kritikpunkte Kinzig [1997] aktuell durchschnittliche Seitenzahl Anteil der Gutachten < 10 Seiten 12,4 % 0.5% Einsatz standardisierter Verfahren 42,4 % 64% testpsychologische Zusatzgutachten 20% 55% formale Qualität gebessert

10 Praxis der Gutachtenerstellung Pfäfflin (1978): 208 Gutachten aus Verfahren gegen Sexualstraftäter von % der Gutachten < 10 Seiten 29% mit standardisierten psychologischen Tests 38% Pseudodiagnostik (subjektive Intelligenzmessung) 55% der Gutachten ohne Sexualanamnese oder < 0,5 Seiten Aktuell: 24,5% < 2 Untersuchungen; Ø 2,6 Untersuchungen (nsst:31,9%; Ø 2,2) 1,9% 20 Seiten; Ø 63,8 Seiten (nsst: 6,4%, Ø 55,6) 47,2% ohne standardisierte psychologische Testverfahren (nsst: 34,4%) 15,1% ohne Durchführung einer körperliche Untersuchung (19,1%) 17% ohne Sexualanamnese, 19,6% 0,5 Seiten; Ø 4 Seiten (nicht Sexualstraftäter im Vergleich)

11 Diagnosen 165 der 208 Gutachten (79,3%) beschreiben zum Teil kombinierte psychische Auffälligkeiten 66% (n=138) Persönlichkeitsauffälligkeiten bzw. -störungen: Persönlichkeitsstörung Diagnose deskriptive Beschreibung Diss- bzw. antisoziale Narzisstische Emotional-instabile 4 5 Histrionische 3 7 Schizoide 3 2 Paranoide 0 1 Selbstunsichere 3 0 Kombinierte 3 0 Grossteil der Probanden mit Persönlichkeitsauffälligkeiten

12 diagnostische Unklarheiten Kriteriengeleitete Diagnostik? 66 Gutachten (31,7%) explizite Diagnose einer Persönlichkeitsstörung, nur die Hälfte der Gutachter arbeitet unter Bezug auf die Terminologie bzw. diagnostischen Kriterien der Klassifikationssysteme Unklarheiten bei der Grenzziehung zwischen auffälligen Persönlichkeitszügen und Persönlichkeitsstörungen in 14 Fällen zunächst Aufzählung von Persönlichkeitsmerkmalen, später ist ohne weitere Begründung von einer Persönlichkeitsstörung die Rede. Terminologie sachgerechter? 30 Gutachten mit unklar definierten Diagnosen ich-strukturelle Persönlichkeitsstörung, Persönlichkeitsstörung mit sensitiven und gehemmten Anteilen, neurotische Fehlentwicklung, infantil-regrediente Persönlichkeit, abnorme Persönlichkeit, Haltschwäche, Willensschwäche, Gemütsarmut diagnostische Qualität zum Teil fragwürdig 2/3 der Fälle mit vorwiegend dissozialen Persönlichkeitsauffälligkeiten bzw. störungen sozial desintegrierte Wiederholungstäter mit Persönlichkeitsauffälligkeiten bzw. - störungen

13 sachgerechte Diagnostik sorgfältige Erhebung der sozialen und biographischen Anamnese altersentsprechende Entwicklung, biographische Brüche, Tendenzen zu stereotypen Verhaltensmustern bei Konflikten bzw. Stressoren? überdauernde Schwierigkeiten: kognitiv, affektiv, Interaktion, Impulskontrolle? allgemein definierende Merkmale von Persönlichkeitsstörungen sind entscheidend

14 Gründe für die Einstufung einer Persönlichkeitsstörung als SASA: Die psychosozialen Leistungseinbussen sollen mit Defiziten vergleichbar sein, die bei forensisch relevanten krankhaften seelischen Verfassungen auftreten: erhebliche Auffälligkeiten der affektiven Ansprechbarkeit bzw. der Affektregulation Einengung der Lebensführung bzw. Stereotypisierung des Verhaltens durchgängige oder wiederholte Beeinträchtigung der Beziehungsgestaltung und psychosozialen Leistungsfähigkeit durch affektive Auffälligkeiten, Verhaltensprobleme sowie unflexible, unangepasste Denkstile durchgehende Störung der Selbstwertregulation fragile Realitätskontrolle

15 Einsichts- bzw. Steuerungsfähigkeit selbst wenn eine SASA vorliegt, muss geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen Tat und Persönlichkeitsstörung besteht eine relevante Beeinträchtigung der Einsichtsfähigkeit allein durch die Symptome einer Persönlichkeitsstörung kommt in der Regel nicht in Betracht die Beurteilung der Steuerungsfähigkeit erfordert eine detaillierte Analyse der Tatumstände (u. a. Verhalten vor, während und nach der Tat, Beziehung zwischen Täter und Opfer, handlungsleitende Motive) in der Regel kommt für den Bereich der SASA allenfalls eine erhebliche Verminderung der Steuerungsfähigkeit in Betracht

16 Für Einbussen der Steuerungsfähigkeit sprechen: enger Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsproblemen und Tat, konflikthafte Zuspitzung und emotionale Labilisierung in der Zeit vor dem Delikt abrupter impulshafter Tatablauf relevante konstellative Faktoren (z. B. Alkoholintoxikation) Gegen Einbussen der Steuerungsfähigkeit sprechen: Hervorgehen des Deliktes aus dissozialen Verhaltensbereitschaften, planmässiges Vorgehen bei der Tat Fähigkeit, zu warten lang hingezogenes Tatgeschehen komplexer Handlungsablauf in Etappen Vorsorge gegen Entdeckung Möglichkeit anderen Verhaltens unter vergleichbaren Umständen

17 Diagnostik Sexualstraftäter in SV 44% mit Diagnose (n=25): 19 Probanden mit Persönlichkeitsstörungen Cluster B: 14 antisoziale, 3 narzisstische, 2 emotional-instabile 4 Störungen der Sexualpräferenz (explizit benannt 1 Pädophilie, 1 Sadomasochismus) 2 Störungen durch psychotrope Substanzen 56% ohne Diagnose (n=32): davon 20 deskriptive Beschreibungen analog Klassifikationssystemen (Cluster B: 15 antisoziale; 1 pädophile Triebfixierung) Grossteil der Sexualstratäter in SV 68,4% (n=39) mit Persönlichkeitsauffälligkeiten geringer Anteil 8,78% (n=5) von Störungen der sexuellen Präferenz

18 Sexualanamnese Pfäfflin(1978) Die vorhandenen Sexualanamnesen sind weitgehend unvollständig. Beachtung der Mindeststandards [Boetticher et al. 2005, Hill et al. 2005] Analyse der 53 Gutachten mit persönlicher Untersuchung Ø 5,21 von 16 Punkten, 45,3% 4 Items; 20,8% 8 Items; 5,7% 10 Items 75,5% Beziehungsanamnese 66% Ausgestaltung und Erleben soziosexueller Entwicklung 52,8% Rahmenbedingungen und Verlauf der (familiären) sexuellen Sozialisation 49.1% Erleben sexueller oder anderer gewalttätiger Übergriffe 37,7% Prostituiertenkontakte 35,8% bisherige Störungen/Behandlungen sexueller Erkrankungen 34% Entwicklung geschlechtlicher Identität/sexueller Orientierung 34% Zeitpunkt, Verlauf Erleben der körperlichen sexueller Entwicklung 22,6% Entwicklung/Inhalt erotisch-sexueller Phantasien 21% Pornographiekonsum 17% ausführliche Anamnese der Sexualdelinquenz 15,1% Konsum von Alkohol im Zusammenhang mit Sexualität 15,1% Verwendung sexueller Stimulantien im Zusammenhang mit Sexualität 11,3% differentialdiagnostische Einordnung paraphiler Neigungen 3,8% Konsum von Drogen im Zusammenhang mit Sexualität 1,9% Fremdanamnese

19 Kriminalprognose 43,1% der Ausführungen zur Kriminalprognose 0,5 Seiten; Ø 1,6 Seiten Kein Einsatz von Prognoseinstrumenten enthalten GA relevante Informationen? Static-99: Ø 6,77 von 10 Items (67,7%) Static-99: Ø 3,02 von 10 Items (30%) in Zusammenfassung/ Beurteilung SVR-20: Ø 12,1 von 20 Items (60,5%) SVR-20: Ø 8,04 von 20 Items (40,2%) in Zusammenfassung/ Beurteilung Mindestens ein Drittel der Informationsmenge geht verloren

20 Rangfolge der SVR-20-Items sphere seelische Störung: 98,1% (n=52) physische Verletzung der Opfer: 86,6% (n=46) Beschäftigungsprobleme: 84,9% (n=45) Substanzproblematik: 84,9% (n=45) Beziehungsprobleme: 83% (n=44) nicht-sexuelle gewalttätige Vordelinquenz: 83% (n=44) gewaltfreie Vordelikte: 81,1% (n=43) sexuelle Deviation: 73,6% (n=39) Waffengebrauch/Todesdrohung: 67,9% (n=36) extremes Bagatellisieren oder Leugnen: 60,4% (n=32) hohe Deliktfrequenz: 58,5% (n=31) Opfer von Kindesmissbrauch: 56,6% (n=30) suizidale/homicide Gedanken: 54,7% (n=29) Fehlen realistischer Pläne: 50,9% (n=27) früheres Bewährungsversagen: 49,1% (n=26) multiple Formen der Sexualdelinquenz: 47,2% (n=25) Ablehnung weiterer Interventionen: 35,8% (n=19) deliktfördernde Ansichten: 30,2% (n=16) Zunahme der Deliktfrequenz oder -schwere: 22,6% (n=12) Psychopathy: 1,9% (n=1)

21 Rangfolge der SVR-20-Items Argumentation schwere seelische Störung : 90,6% (n=48) Beschäftigungsprobleme : 67,9% (n=36) physische Verletzung der Opfer : 67,9% (n=36) Substanzproblematik: 62,3% (n=33) Beziehungsprobleme: 62,3% (n=33) gewaltfreie Vordelikte: 58,5% (n=31) nicht-sexuelle gewalttätige Vordelinquenz : 54,7% (n=29) sexuelle Deviation: 52,8% (n=28) extremes Bagatellisieren oder Leugnen : 47,2% (n=25) multiple Formen der Sexualdelinquenz : 35,8% (n=19) hohe Deliktfrequenz : 34% (n=18) früheres Bewährungsversagen: 32,1% (n=17) Waffengebrauch/Todesdrohung: 32,1% (n=17) Opfer von Kindesmissbrauch: 26,4% (n=14) Ablehnung weiterer Interventionen : 18,9% (n=10) Zunahme der Deliktfrequenz oder -schwere: 17% (n=9) Fehlen realistischer Pläne: 15,1% (n=8) suizidale/homicide Gedanken: 15,1% (n=8) deliktfördernde Ansichten : 13,2% (n=7) Psychopathy: 0% (n=0)

22 Rangfolge der Static-99-Items Alter zwischen 18 und 25 Jahren: 100% (n=53) gegenwärtiges Delikt (auch) nicht sexuelle Gewalttätigkeit: 86,8% (n=46) frühere Sexualdelikte: 86,8% (n=46) nie verheiratet: 81,1% (n=43) vier oder mehr Vorverurteilungen: 81,1% (n=43) frühere nicht sexuelle Gewalttätigkeit: 77,4% (n=41) Opfer, die nicht verwandt sind: 62,3% (n=33) fremde Opfer: 56,6% (n=30) männliche Opfer: 34% (n=18) Sexualdelikte ohne Berührung: 11,3% (n=6)

23 Rangfolge der Static-99- Items Argumentation frühere Sexualdelikte : 71,7% (n=38) gegenwärtiges Delikt (auch) nicht sexuelle Gewalttätigkeit: 58,5% (n=31) vier oder mehr Vorverurteilungen : 49,1% (n=26) nie verheiratet : 22,6% (n=12) Alter zwischen 18 und 25 Jahren : 20,8% (n=11) Opfer, die nicht verwandt sind : 20,8% (n=11) fremde Opfer: 18,9% (n=10) männliche Opfer: 18,9% (n=10) frühere nicht sexuelle Gewalttätigkeit : 18,9% (n=10) Sexualdelikte ohne Berührung: 1,9% (n=1)

24 Fazit formale Kritikpunkte entkräftet inhaltliche Qualität muss weiter optimiert werden standardisiertes Vorgehen unter Einsatz von Prognoseinstrumenten (PCL-R, HCR-20) sinnvoll allerdings muss dabei beachtet werden, dass sie keine kategorialen Festlegungen zur Gefährlichkeit ermögliche Einzelfallanalyse unentbehrlich

25 standardisierte Verfahren es existieren vielfältige standardisierte Verfahren Einsatz nach Indikation Manuale unterschiedliche Relevanz für den Einzelfall

26 Basisraten Basisraten (Nedopil 2007): Mord und Totschlag: 0-3% Inzest: 3-10% Raub: 15-25% Exhibitionismus: 25-50% Solche Rückfallraten sagen nichts über die Person, sondern lediglich etwas zum Rückfallrisiko in einem bestimmten Deliktbereich aus. Es soll aber eine Person und nicht ein bestimmtes Delikt begutachtet werden.

27 Basisraten Weitere Probleme: breites Deliktspektrum unterschiedliche Variablen verursachen eine Durchmischung unterschiedlicher Rückfallquoten Herkunft angloamerikanische Daten sind nur bedingt auf hiesige Verhältnisse übertragbar Basisraten sind rein statistische Grössen ermöglichen keine Prognoseentscheidung im Einzelfall Trotzdem sinnvoll einsetzbar, da sie eine Verortung des Einzelfall im kriminologischen Erfahrungsraum ermöglichen

28 VRAG (Violence Risk Appraisal Guide) Harris et al. [1993] von Rossegger et al. ins Deutsche übersetzt [2009]. Datenbasis: Stichprobe von 618 männlichen Rechtsbrechern, die aus einer Hochsicherheitseinrichtung entlassen wurden nach 7 Jahren: 31% mit Gewalttaten rückfällig Zusammenhänge zwischen verschiedenen Merkmalen und der Wahrscheinlichkeit eines Gewaltdelikts berechnet 12 Variablen extrahiert, die mit Rückfällen zusammenhängen, untereinander aber nur gering korrelieren negative (d.h. kriminoprotektive) Werte existieren. Summenwerte zwischen -26 und 38 Wert korreliert positiv mit gewalttätigen Rückfall, Schwere des Rückfalls, Kürze der Zeitspanne bis zum Rückfall Einteilung in neuen Gruppen mit numerisch ansteigenden Rückfallraten

29 Online ausfüllbar:

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31 VRAG Vorteile: Einfache, unmissverständliche Items online ausfüllbar: Nachteile: VRAG ist für die Risikoeinschätzung bei typischen Gewaltdelikten geeignet problematische Items: Schizophrenie, Persönlichkeitsstörung, Opfervariablen

32 Static-99 Erfassung des Risikoprofils für sexuelle und gewalttätige Rückfälle von Sexualstraftätern Hanson & Thornton [1999] Sample von 1086 Sexualstraftätern 10 Items Schätzung eines zukünftigen Risikos auf der Basis des Vorliegens bzw. Nichtvorliegens dieser Risikofaktoren bis auf Item 5, das mit maximal drei Punkten bewertet werden kann, werden jeweils entweder 0 Punkte = unzutreffend oder 1 Punkt = zutreffend vergeben maximal können 12 Punkte erreicht werden. Werte über 6 zeigen ein hohes Risiko zur Begehung von Straftaten an Manual online erhältlich:

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39 Zwischenstand standardisierte Instrumente repräsentieren empirische Befunde VRAG, Static-99 sind leicht zu handhaben Manuale sind leicht zugänglich Einzelfälle können Risikokategorien zugeordnet werden keine Aussagen zu Persönlichkeit, aktuellem Befund und Entwicklungsschritten keine Aussagen zu möglichen Interventionsstrategien

40 HCR-20 Webster et al. [1997] deutsche Version von Müller-Isberner et al. [1998] erfasst in 20 Items Risikofaktoren, die eine Vorhersage von Gewaltstraftaten psychisch kranker Personen ermöglichen dabei werden Aspekte aus der Vergangenheit, der Gegenwart und mögliche Risikoszenarien der Zukunft berücksichtigt das Instrument definiert keine Grenzwerte, ab denen von einer Gefahr auszugehen ist es dient dazu, strukturiert und durch ein Manual geleitet prognostisch relevante Problembereiche abzuklären auf der Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse soll über Risiken aber auch Interventionsmöglichkeiten nachgedacht werden

41 HCR-20 Dimension 1: Statische Variablen (History) H1: frühere Gewaltanwendung H2: geringes Alter bei 1. Gewalttat (<20, 20-39, 40 und älter) H3: instabile Beziehungen H4: Probleme im Arbeitsbereich H5: Substanzmissbrauch H6: (gravierende) seelische Störung H7: Psychopathy (PCL-Score) H8: frühe Fehlanpassung H9: Persönlichkeitsstörung H10: frühere Verstösse gegen Auflagen

42 HCR-20 Dimension 2: Klinische Variablen (Gegenwart) C1: Mangel an Einsicht C2: negative Einstellungen C3: aktive Symptome C4: Impulsivität C5: fehlender Behandlungserfolg Dimension 3: Risikovariablen (Zukunft) R1: Fehlen realisierbarer Pläne R2: destabilisierende Einflüsse R3: Mangel an Unterstützung R4: fehlende Compliance R5: Stressoren

43 PCL-R Hare [2003] 20 Items beschreiben eine Persönlichkeitsartung, die mit einem hohen Risiko zur Begehung von Gewaltstraftaten einhergeht. "Psychopathy" wird unterteilt in zwei Faktoren: Faktor 1: selbstsüchtiges, gefühlloses und erbarmungsloses Benutzen anderer Menschen Faktor 2: rezidivierende antisoziale Verhaltensstile. 3 Items können keinem der Faktoren zugeordnet werden Items werden auf einer dreistufigen Skala bewertet: 0=nicht vorhanden, 1=möglicherweise vorhanden, 2=in vollem Umfang vorhanden Maximalwert: 40 Punkte Werte >30 kennzeichnen den "psychopath" sensu Hare Trotz dieser kategorialen Grenzziehung gilt die "psychopathy" im Sinne von Hare als dimensionales Konstrukt

44 Psychopathy Checkliste (PCL-R) trickreicher sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme (1) erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl (1) Stimulationsbedürfnis, ständiges Gefühl der Langeweile (2) pathologisches Lügen (1) betrügerisch-manipulatives Verhalten (1) Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein (1) oberflächliche Gefühle (1) Gefühlskälte, Mangel an Empathie (1) parasitärer Lebensstil (2) unzureichende Verhaltenskontrolle (2) Promiskuität frühe Verhaltensauffälligkeiten (2) Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen (2) Impulsivität (2) Verantwortungslosigkeit (2) mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen (1) viele kurzzeitige ehe(ähn)liche Beziehungen Jugendkriminalität (2) Missachtung von Weisungen und Auflagen (2) polytrope Kriminalität (1) = Faktor 1: affektive/interpersonelle Merkmale (2) = Faktor 2: antisoziale Verhaltensweisen

45 Psychopathy und Risikoabschätzung Psychopathy ist ein wichtiger Risikofaktor für schwerwiegende Kriminalität und Gewalttätigkeit. Jedoch besteht ein Unterschied zwischen der Erfassung von Risikofaktoren für gewalttätige und nicht gewalttätige Kriminalität. Je genauer ein bestimmtes Delikt vorhergesagt werden soll, umso mehr spezifische Informationen benötigt man. Bestimmte Risikofaktoren gelten für bestimmte Straftaten, z. B. sexuelle Deviation für sexuelle Gewalttätigkeit oder patriarchalische Haltungen für häusliche Gewalt.

46 Spezifität des Risk Assessment Alle Verbrechen Gewalt Sexuelle Gewalt Vergewaltigung Häusliche Gewalt

47 Vergleich der PCL-Mediane ** ** ** ** T-Test für unabhängige Stichproben: p <.001 Habermeyer et al. [2010] Behav Sciences Law, in press

48 Negativbeispiel Lockerungsgutachten zu einem Drogenschmuggler Lockerung befürwortet begründet durch gute familiäre Einbindung Lockerungen zur Familie derselbe Gutachter erstellt ca. 1 Jahr später GA zur vorzeitigen Entlassung: Lockerungen ohne Beanstandungen absolviert gute familiäre Einbindung aber: Familie gab es auch schon bei Deliktbegehung keine Auseinandersetzung mit dem Delikt, Persönlichkeit bzw. Persönlichkeitsentwicklung

49 Schwächen dieses Gutachtens keine Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit des Expl. keine Auseinandersetzung mit der Motivation zu delinquieren keine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der postdeliktischen Entwicklung GA bleibt an der Oberfläche

50 Korrekte Fragestellung Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die zu begutachtende Person erneut Straftaten begehen wird? Welcher Art werden diese Straftaten sein, welche Häufigkeit und welchen Schweregrad werden sie haben? Wer wird Opfer dieser Straftaten sein? Mit welchen Massnahmen kann das Risiko zukünftiger Straftaten beherrscht oder verringert werden? Welche Umstände können das Risiko von Straftaten steigern? Bei Massregeln: Stellungnahme zum Zusammenhang zwischen psychischer Störung und Delinquenz Boetticher, Kröber et al. (2006) Mindestanforderungen an Prognosegutachten. NStZ

51 Mehrdimensionale Untersuchung Exploration dreier elementarer Bereiche: Persönlichkeit Krankheit Delinquenz Reduktion auf nur zwei oder eines der Themen macht das Gutachten insuffizient. Umfassende Erhebungen der relevanten Informationen Beobachtung des Verhaltens während der Exploration, psychischer Befund, ausführliche Persönlichkeitsbeschreibung Überprüfung des Vorhandenseins empirisch gesicherter, kriminologischer und psychiatrischer Risikovariablen (Prognoseinstrumente) Indikationsgeleitete Durchführung testpsychologischer Diagnostik Diagnose und Differentialdiagnose

52 Darstellung individueller Risikofaktoren deliktspezifisch: genaue Rekonstruktion von Tatablauf und Tathintergründen Analyse der Dynamik von Straftaten spezielle Delinquenzanamnese krankheits- oder störungsspezifisch In welcher Ausprägung haben psychische Störungen, Paraphilien oder sonstige Krankheiten sich auf das delinquente Verhalten ausgewirkt? persönlichkeitsspezifisch Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung bzw. Persönlichkeit für das kriminelle Verhalten

53 individuelle Delinquenztheorie Aufgrund der Analyse dieser drei Dimensionen soll vor dem Hintergrund empirischen Wissens eine individuelle Delinquenztheorie entwickelt werden: Was hat die Straffälligkeit dieser Person bislang gefördert? Aussagen zu persönlichen und situativen Bedingungsfaktoren der Straffälligkeit. Aussagen zur zeitlichen Stabilität der Straffälligkeit situative Faktoren können hochspezifisch und unwiederholbar oder aber überdauernd und allgegenwärtig sein. tabilität der kriminalitätsbegünstigenden Faktoren ist entscheidend. Einzelfall ist Risikogruppen zuzuordnen (Dreiteilung: hohes mittleres niedriges Risiko). Abgleich mit dem empirischen Wissen über das Rückfallrisiko vergleichbarer Tätergruppen ist der Einzelfall überhaupt typisch für eine bekannte Tätergruppe?

54 Persönlichkeitsentwicklung seit der Anlasstat Veränderungsprozesse und -potentiale sind abzuklären Veränderbarkeit der Risikopotentiale Verstärkung positiver Faktoren Ressourcen und Möglichkeiten Beurteilung des Therapieverlaufs, dabei auch Klärung der Frage, ob überhaupt eine geeignete Therapie durchgeführt wurde

55 Einschätzung des künftigen Verhaltens und des Rückfallrisikos Abklärung der künftigen Lebensperspektiven sozialer Empfangsraum. Partnerschaften, Wohn- und Arbeitsperspektiven finanzielle Absicherung Freizeitverhalten Möglichkeiten der Krisenintervention. Bereitschaft zur Mitarbeit

56 Dahle [2005]: Psychologische Kriminalprognose

57 Dahle [2005]: Psychologische Kriminalprognose

58 Fazit statistische Verfahren können die Einzelfallbeurteilung nicht ersetzen Abgleich psychopathologischer Erkenntnisse und statistischer Daten ist sinnvoll dieser Abgleich kann vor Fehlern schützen dennoch kann prinzipiell ohne statistische Verfahren gearbeitet werden ohne eine psychopathologisch fundierte Analyse der biographischen Entwicklung und Entwicklung einer Delinquenzhypothese ist eine sachgerechte und qualitativ hochwertige kriminalprognostische Begutachtung nicht möglich

59 Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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