BEHALA SCHWERGUT SHUTTLE

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Dominic Pohl
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BEHALA SCHWERGUT SHUTTLE Vor fast sechs Jahren, im Mai 2007 wurde der Prototyp der neuen Turbinengeneration SGT5-8000H mit einer Leistung von 375 MW ins Kraftwerk Irsching transportiert.

1 BEHALA SCHWERGUT SHUTTLE Vor fast sechs Jahren, im Mai 2007 wurde der Prototyp der neuen Turbinengeneration SGT5-8000H mit einer Leistung von 375 MW ins Kraftwerk Irsching transportiert. Die Endmontage erfolgte in einer Lagerhalle im Westhafen, weil zu dieser Zeit kein Transportweg aus dem Werk zum Westhafen zur Verfügung stand. Dies war auch der Startschuss für das Schwergutprojekt der BEHALA, für dieses Problem nach Lösungen zu suchen, um die Serienfertigung und die Auslieferung der Turbinen aus dem Gasturbinenwerk in Berlin Moabit zu ermöglichen. Der jetzt mögliche Transportweg über die Verladerampe am Charlottenburger Verbindungskanal führt über eine bisher nur touristisch genutzte Bundeswasserstraße mit einer 900 m kurzen direkten Anbindung an den ausgebauten Westhafenkanal. Diese Wasserstraße wird jetzt gewerblich genutzt und bedeutet Standortsicherheit für die Turbinenfertigung in Berlin- Moabit. Das bedeutet aber auch, dass diese Wasserstraße jetzt eine entsprechende Priorität für Unterhaltungsmaßnahmen der WSV erhalten muss. Nach jahrelanger Arbeit im Zeitraum auch im F+E Verbundprojekt Binnen_Land Logistische Integration von Binnenschiff und Stadthafen unter der Projektleitung der TU Hamburg-Harburg können wir heute ein Projekt dieser Bedeutung für den Produktionsstandort in der Hauptstadtregion umsetzen und in Betrieb nehmen. Im eigenen Haus war Überzeugungsarbeit zu leisten, denn Geschäftsführung und Aufsichtsrat mussten dem Schwergutprojekt Vertrauen schenken und der Investition i. H. v. ca. 10 MIO zustimmen. Aber auch die SIEMENS AG musste von dieser Verladetechnik und der neuen Schiffskonstruktion überzeugt werden. Wir haben daher auch ein Schiffsmodell gebaut und Modellversuche in der Schiffbauversuchsanstalt in Berlin im Beisein des Kunden durchgeführt. Dieser Erfolg, der am mit der Verleihung des Logistikpreises des LNBB gefeiert wurde, kann nur in einem Team mit kompetenten Mitarbeitern und Partnern gelingen, die bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb engagiert zusammenarbeiten.

2 Die B PLUS PLANUNGS AG mit Dr. Stefan Dörrer, Dirk Schoppenhauer, Steffen Bigos, Michael Spitzer und Jana Schäfer war beauftragt mit der Untersuchung von Rampenstandorten am Charlottenburger Verbindungskanal und der Planung, Projektsteuerung und Bauüberwachung der Vorzugsvariante, wie sie am 31. Oktober 2012 mit der Verladung der ersten seriengefertigten Turbine der Siemens AG in Betrieb genommen wurde. Die Johann Bunte Bauunternehmung mit Gerhard Jokel und Klaus Schmell hat im vorgegebenen Zeitplan eine Rampe am Kanal gebaut, die Verladungen mit Gewichten bis 800 t ermöglicht also noch sehr viel Spielraum für zukünftige Entwicklungen der Siemens AG bietet. Die Rampe verfügt über eine Freiflächenheizung, die mit Fernwärme beheizt wird und Verladungen auch unter dem Gefrierpunkt sicher ermöglicht. Die Entwicklung des RoRo Güterschubleichters mit seiner einzigartigen Rampenkonstruktion erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Entwicklung und Betrieb maritimer Systeme an der TU Berlin. Hier hat Felix Fliege maßgeblich den Schiffsentwurf mit der Überfahrkonstruktion der Rampe bestimmt, der zur Erteilung eines Patents für diese Schiffskonstruktion geführt hat. Mit einer Tragfähigkeit von t hat auch dieser Leichter ausreichend Kapazität für zukünftige Entwicklungen im Schwermaschinenbau.

3 Der GSL URSUS mit einer Länge von 64,50 m und einer Breite von 9,50 m wurde auf der Erlenbacher Schiffswerft in Mainfranken von Tiberius Kaiser in Zusammenarbeit mit den Konstruktionsbüros KWL, Jens Esau und Martin Leder und Navprojekt, Victor Boncu gebaut. Die Bauüberwachung und die Programmierung der Computeranimation erfolgten über das Ingenieurbüro DESCON, Dr. Christian Masilge und Jan Lassen. Von DESCON wurde auch die Technische Spezifikation zur Ausschreibung des Leichters erarbeitet. Dieses Spezialschiff verfügt über insgesamt 8 Ballasttanks mit einer Kapazität von 820 t, die damit fast der max. Tragfähigkeit des Schiffes entspricht. Ein 360 Bugstrahlantrieb mit einer Leistung von 265 KW ermöglicht das Manövrieren in engen Fahrwassern und Schleusen. Der Laderaum kann über eine Bodenheizung eisfrei gehalten werden. Mit dem Marine-Bordkran mit einer Tragfähigkeit von 25 t werden die Rampenkeile zur Überfahrt mit dem Schwerlasttransportfahrzeug auf das Schiff an Land ausgelegt. Mit der Beschaffung des selbstfahrenden Modultransporters von GOLDHOFER ist die BEHALA in der Lage, den Schwergut-Shuttle-Service incl. der Straßentransporte mit Ladungsgewichten bis 500 t anzubieten. Die Last verteilt sich bei dem 6,30 m breiten und 23,00 m langen Trailer auf 192 Einzelräder.

4 Auch die Studentischen Mitarbeiter im Projekt haben dazu beigetragen, dass wir heute mit dem Shuttle-Service in Betrieb gehen können. Hier haben Johanna Hertel (TFH Wildau), Uta Baumann (TU Berlin), Stefanie König (TFH Wildau), Elisabeth Neumann (TU Berlin), Fridtjof Neubert (TU Berlin), Martin Börner (TU Berlin), Dirk Magdeburg (FHTW Berlin), Sebastian Wuttke (HTW Berlin) und Christian Vietz (FH Schmalkalden) sehr engagiert in diesem Projekt mitgearbeitet. Nach der Entwicklungs-, Planungs- und Bauphase muss der Shuttle-Service auch zuverlässig und sicher betrieben werden. Diesen Job machen BEHALA-Mitarbeiter, die seit vielen Jahren mit dem Hafengeschäft im Binnenhafen mit verschiedensten Umschlaggeräten auch im Schwergutgeschäft vertraut sind, für die aber die Bedienung eines Schwergut- Transportfahrzeugs und die Bedienung eines Spezialschiffes in dieser Dimension Neuland war. Die Mitarbeiter der BEHALA haben sich dieser Herausforderung gestellt, haben intensiv an Schulungsmaßnahmen teilgenommen und sorgen heute dafür, dass die Großraum- und Schwertransporte mit dem Schwergut-Shuttle-Service der BEHALA zuverlässig für unsere Kunden durchgeführt werden. Andreas Schütze hat die Aufgabe übernommen, im Vorfeld die Nachweise zur Transportsicherheit zu erstellen und die Transporte vorzubereiten. Die jetzige Strecke ist mit 700 m deutlich kürzer als der sieben km lange Weg zum Westhafen, aber immer noch öffentlich. Es sind also auch hier die behördlichen Transportgenehmigungen zu beantragen, die Transporte mit der Verkehrslenkung, der Polizei und der BVG

5 abzustimmen und es ist auch das Schifffahrtsbüro des WSA einzubinden, weil die Wasserstraße vollständig gesperrt werden muss, wenn URSUS im Kanal ist. Uwe Wagner und Frank Büntig sind verantwortlich für Durchführung der Landund Wassertransporte, d. h. die Verladung der Güter auf den SPMT, die Ladungssicherung Antirutschmatten, Ketten und Böcken, den Straßentransport, die RoRo Verladungen und den Schiffsbetrieb des Leichters mit der erforderlichen Ballastierung. Hier werden wir von der Reederei ED-Line unterstützt, die für den notwendigen Antrieb mit ihren Schubbooten sorgt. Dieses Team mit den Mitarbeitern Heiko Haenel (BEHALA PORT SERVICES), Sebastian Stolle, Rüdiger Mosig und Dirk Dymke (BEHALA PORT SERVICES) hat sich in herausragender Weise dieser für die BEHALA neuen Aufgabe gestellt und diese hervorragend gemeistert, was die Premiere mit der großen Last am 31. Oktober 2012 in Berlin-Moabit bewiesen hat. Klaus-G. Lichtfuß Leiter Abteilung Logistik

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