Impressum. Herausgeberin. Landeshauptstadt München Referat für Gesundheit und Umwelt Bayerstr. 28a München

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1 Klimaschutz in München Klimaschutzbericht 2012

2 Impressum Herausgeberin Landeshauptstadt München Referat für Gesundheit und Umwelt Bayerstr. 28a München in Zusammenarbeit mit folgenden Referaten: Baureferat Direktorium Kommunalreferat Kreisverwaltungsreferat Kulturreferat Personal- und Organisationsreferat Referat für Arbeit und Wirtschaft Referat für Stadtplanung und Bauordnung Referat für Bildung und Sport Sozialreferat Stadtkämmerei Graphik: dm druckmedien gmbh, München Druck: Weber Offset, München Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Stand: Oktober 2012 DIE BMU KLIMASCHUTZ- INITIATIVE Die Erstellung des Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM) wurde durch die Bundesrepublik Deutschland gefördert, Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages 2 Klimaschutzbericht 2012

3 Inhalt Seite Vorwort Einführung Zusammenfassung Handlungsfelder Wohnungsbau energieeffizientes Bauen im Bestand und Neubau Energiemanagement bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur Stadtentwicklung, Bauleitplanung, Landschaftsplanung Mobilität und Verkehr Energieeffizienz im Gewerbe Energiebereitstellung und -verteilung Beschaffung, Dienstfahrzeuge, Dienstreisen Bewusstseinsbildung Glossar Quellennachweis Bildnachweis Klimaschutzbericht

4 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Landeshauptstadt München hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, ihre CO 2 -Emissionen bis spätestens 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Stadtrat 2008 den Grundsatzbeschluss zum Integrierten Handlungsprogramm München für Klimaschutz herbeigeführt. Im Jahr 2010 wurde mit dem Klimaschutzprogramm 2010 ein erstes Maßnahmenpaket mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 25,6 Millionen Euro beschlossen. Solche Pakete sollen von nun an alle zwei Jahre geschnürt werden. Noch in diesem Jahr wird das Klimaschutzprogramm 2013 dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Gleichzeitig wurde die Stadtverwaltung im Jahr 2010 beauftragt, ein städtisches Berichtswesen für den Klimaschutz aufzubauen. Dieses Berichtswesen setzt sich aus drei Bausteinen zusammen: aus dem städtischen CO 2 -Monitoring, um die Fortschritte Münchens messbar zu machen, aus einer Evaluierung der Maßnahmen des Klimaschutzprogramms der Stadtverwaltung und aus dem hier erstmals vorliegenden gesamtstädtischen Klimaschutzbericht. Mit dem Klimaschutzbericht möchten wir Sie konkret über die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten der Landeshauptstadt München informieren. Der Bericht schafft einen Überblick über die wesentlichen Handlungsfelder der Landeshauptstadt im Klimaschutz und zeigt besonders gelungene Beispiele. Weiterführende Informationen finden Sie im zusätzlich erstellten Serviceteil, in dem relevante Broschüren und Internetangebote der Landeshauptstadt München aufgeführt sind. 1 Ich wünsche Ihnen eine interessante und inspirierende Lektüre des Münchner Klimaschutzberichts. Ihr Hep Monatzeder, 3. Bürgermeister der Landeshauptstadt München 4 Klimaschutzbericht 2012

5 Einführung Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Münchnerinnen und Münchner, für viele kam es einem Schock gleich, als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ende 2011 zu dem Ergebnis kamen, dass die Konzentration der Treibhausgase Kohlendioxid (CO 2 ) und Methan in der Atmosphäre 2010 höher war als jemals zuvor 2. Damit ist der Anstieg der Treibhausgase sogar höher als vorhergesagt. Dabei sind sich Politik und Klimaforschung einig, dass der vom Menschen verursachte Anstieg der Durchschnittstemperatur auf zwei Grad Celsius begrenzt werden muss, um die Risiken für die Weltgemeinschaft zu verringern und das Ausmaß der Folgeschäden einzugrenzen. Eine deutliche Verminderung der weltweiten Treibhausgas-Emissionen ist Voraussetzung für die Erreichung dieses Ziels. In diesem Zusammenhang sind besonders die großen Städte und Metropolen gefordert, da dort einerseits ein Großteil der Treibhausgase emittiert wird, andererseits jedoch auch die größten Chancen für eine nachhaltige Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes bestehen. Die Landeshauptstadt München engagiert sich bereits seit vielen Jahren für den Klimaschutz; beispielhaft können hier genannt werden: das Förderprogramm Energieeinsparung (FES), welches bereits seit 1989 Münchner Bürgerinnen und Bürger unterstützt, Energiesparmaßnahmen an ihren Wohngebäuden umzusetzen und erneuerbare Energieträger einzusetzen wurde für die energietechnische Fachbetreuung von Schulen und Kindergärten das Programm Fifty-Fifty initiiert. Das Umweltberatungsprogramm ÖKOPRO- FIT unterstützt seit 1998 Münchner Betriebe nach dem Motto Die Umwelt entlasten und Kosten sparen. Was sind die Ziele der Landeshauptstadt München? Bündnisverpflichtungen und selbst gesetzte Ziele Klima-Bündnis Die Landeshauptstadt München ist Mitglied im Klima-Bündnis, das mit Kommunen aus 17 Ländern das größte europäische Städtenetzwerk ist. München ist im Rahmen des Klima-Bündnisses die folgende Verpflichtung zum Klimaschutz eingegangen: Die CO 2 -Emissionen müssen seit der Mitgliederversammlung 2006 in Wien bis spätestens 2030 um mindestens 50 Prozent reduziert werden (Basisjahr 1990). Ab 2005 müssen die Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent gesenkt werden. Das langfristige Ziel des Klima-Bündnisses ist die Reduzierung der CO 2 -Emissionen auf 2,5 Tonnen pro Kopf und Jahr. Konvent der Bürgermeister Ende 2008 hat der Stadtrat die Teilnahme am Konvent der Bürgermeister beschlossen. Dieser von der EU-Kommission initiierte Prozess soll die lokale Ebene stärker und unmittelbarer in die Umsetzung europaweiter Zielsetzungen einbinden. Bisher haben sich über Städte aus 47 Staaten freiwillig verpflichtet, im Sinne des Klimaschutzes mehr zu tun, als nur das EU-Ziel zu erfüllen 3. Dieses Ziel ist die Senkung der CO 2 -Emissionen um 20 Prozent bis 2020, das durch eine Steigerung der Energieeffizienz und die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger am Energiemix ebenfalls um 20 Prozent erreicht werden soll. Die teil - nehmenden Kommunen müssen bis ein Jahr nach Beitritt zum Konvent entsprechende Klimaschutzfahrpläne vorlegen und alle zwei Jahre einen Bericht zum Stand der Umsetzung abgeben. Perspektive München Leitlinie Ökologie 1998 wurde von der Landeshauptstadt das strategische Stadtentwicklungskonzept Perspektive München (PM) beschlossen. Die PM ist mit ihren strategischen und thematischen Leitlinien, Konzepten, Programmen und Projekten kein starrer Plan, sondern ein flexibler Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung Münchens, der stetig weiterentwickelt wird. In den letzten 15 Jahren sind 16 thematische Leitlinien zu den unter- Klimaschutzbericht

6 schiedlichsten Themenbereichen der Stadtentwicklung entstanden, unter anderem auch die Leitlinie Ökologie, die zuletzt im Jahr 2012 fortgeschrieben und um die Klimaschutzziele aus den freiwillig eingegangenen Bündnisverpflichtungen Klima-Bündnis und Konvent der Bürgermeister ergänzt wurde. Wie können die Ziele erreicht werden? Die städtische Klimaschutzstrategie Klimaschutz ist für eine Stadt nicht zum Nulltarif zu haben. Die Landeshauptstadt München muss ihre Finanzmittel möglichst effizient einsetzen. Daher gilt die Devise: Vorhandene Erfahrungen nutzen, neue Wege gemeinsam gehen und Dritte integrieren. Um die Klimaschutzziele der Landeshauptstadt erreichen zu können, bedarf es eines wirkungsvollen Instrumentariums, welches sich unter anderem aus den nachfolgenden vier Bausteinen zusammensetzt: Leitlinie Ökologie - Teil Klimawandel und Klimaschutz Die Leitlinie Ökologie mit ihren Zielvereinbarungen, ihren Strategien und Leitprojekten versteht sich als strategisches Element im Rahmen der Klimaschutzbemühungen der Landeshauptstadt München. Die hervorgehobene Behandlung des Themas Klimawandel und Klimaschutz neben allen anderen globalen und lokalen Problemen ergibt sich aus seiner außerordentlichen Bedeutung für die künftige Stadtentwicklung Münchens. Der Klimawandel wird zu tiefgreifenden Veränderungen führen, die sich insbesondere auch auf unsere Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser, Flora und Fauna auswirken werden. Mit der Leitlinie Ökologie wird nun ein Zielrahmen gesteckt, der die Landeshauptstadt München zu klimafreundlichem Handeln verpflichtet. Um die Ziele zu erreichen, wurde mit der Leitlinie auch ein Bündel an Strategien erarbeitet, das München auf den Klimawandel vorbereitet bzw. das dazu beiträgt, eine weitere Verschärfung der Klima-Problematik zu verhindern. Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM) Das IHKM dient dazu, die Ziele aus der Leitlinie Ökologie umzusetzen, die die Stadtverwaltung selbst betreffen. Intention des IHKM ist es, die zahlreichen Aktivitäten der Stadtverwaltung im Bereich des Klimaschutzes zu bündeln und weiter auszubauen. Durch die neue Struktur mit referatsübergreifender Projektgruppe und Lenkungskreis können Synergien zwischen den Referaten genutzt, gemeinsame Maßnahmen entwickelt und bestehende Aktivitäten verbessert werden. Mit dieser referatsübergreifenden Zusammenarbeit wird eine neue Qualität des Klimaschutzes erreicht. München für Klimaschutz Als deutlich wurde, dass die oben genannten Klimaschutzziele der Landeshauptstadt München (minus 50 Prozent CO 2 -Emissionen bis spätestens 2030 bzw. minus zehn Prozent alle fünf Jahre) allein mit Maßnahmen der Stadtverwaltung nicht erreichbar sind, gründete Bürgermeister Monatzeder 2007 das Bündnis München für Klimaschutz. München für Klimaschutz ist eine Plattform für Verantwortliche aus Politik und Verwaltung, aus der Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus Institutionen und Verbänden. Ziel ist es, gemeinsam in einem konstruktiven und offenen Dialog Lösungs strategien zur Begrenzung des Klimawandels zu entwickeln. Kernpunkt ist die gemeinschaftliche Entwicklung von Klimaschutzprojekten. Beim IHKM liegt der Fokus hauptsächlich auf den Maßnahmen, die die Stadtverwaltung selbst umsetzen kann. Zum Teil gibt es auch Überschneidungen zwischen dem Bündnis 6 Klimaschutzbericht 2012

7 für Klimaschutz und dem IHKM. So können beispielsweise Maßnahmen im Bündnis initiiert werden, die dann über das IHKM mit Mitteln aus dem Stadthaushalt unterstützt werden. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen Die Öffentlichkeitsarbeit und das Engagement in Kooperationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, wie zum Beispiel in den Städtenetzwerken, bilden die vierte Säule der Klimaschutzpolitik Münchens. Die Landeshauptstadt München engagiert sich neben den eingangs erwähnten Netzwerken Klima-Bündnis und Konvent der Bürgermeister auch noch in den Zusammenschlüssen Energy Cities und EUROCITIES. Auf nationaler Ebene ist die Mitgliedschaft im Deutschen Städtetag zu nennen. Auf regionaler Ebene arbeitet die Landeshauptstadt München mit Vereinen und Verbänden zusammen, deren Arbeit sie auch finanziell unterstützt. Mit der nun vorliegenden ersten Ausgabe des Klimaschutzberichts möchten wir Sie einladen, sich über die städtischen Aktivitäten ausführlicher zu informieren. Ihr Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München Die von Siemens in Auftrag gegebene Studie German Green City Index 4 aus dem Jahr 2011 hat die Bemühungen zwölf deutscher Großstädte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz untersucht und bewertet. Die Landeshauptstadt München wurde in fünf der insgesamt acht Kriterien mit überdurchschnittlich bewertet. Zwar kommen die Autoren der Studie zu dem Ergebnis, dass München hinsichtlich der CO 2 -Emissionen (wie die Mehrheit der begutachteten Städte) nur im Mittelfeld liegt. Betrachtet man die Wirtschaftsleistung der Stadt, erreicht München im deutschen Vergleich das beste Ergebnis: Pro Euro BIP werden in München nur 147 Gramm CO 2 ausgestoßen der europäische Durchschnittswert ist mit 326 Gramm mehr als doppelt so hoch 5. Trotz der guten Ergebnisse ist die Studie für München Anlass, im Bereich des Klimaschutzes die eigenen Anstrengungen noch weiter auszubauen. Klimaschutzbericht

8 Zusammenfassung 50 Prozent weniger CO 2 -Emissionen bis 2030 dieses Ziel verlangt Anstrengungen von allen Seiten. Deswegen sind auch alle städtischen Referate gefragt, ihren Beitrag zu leisten. Der vorliegende Münchner Klimaschutzbericht informiert über die vielfältigen Klimaschutzaktivitäten der städtischen Dienststellen und Beteiligungsgesellschaften. Er entstand in referatsübergreifender Zusammenarbeit im Rahmen des Integrierten Handlungsprogramms Klimaschutz in München (IHKM) und greift beispielhaft herausragende Projekte aus acht Handlungsfeldern auf, die im Folgenden kurz skizziert werden: 1. Im Wohnungsbau besteht ein großes Potential für den Klimaschutz, da etwa 60 Prozent der Münchner Wohnungen vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden und deswegen einen hohen Wärmeenergiebedarf haben. Das Handlungsfeld Wohnungsbau energieeffizientes Bauen im Bestand und Neubau (Seite 12 ff.) beschäftigt sich mit Strategien zur Senkung des Energieverbrauchs im Neubau und Bestand. Die beiden städtischen Wohnungsbaukonzerne (GWG und GEWOFAG) gehen hier mit innovativen Projekten voran. Um jedoch auch andere Akteure zu motivieren, ihre Bau- und Sanierungsvorhaben energieeffizient zu gestalten, wurde beispielsweise das Münchner Förderprogramm Energieeinsparung (FES) ins Leben gerufen. 2. Gerade beim Energiemanagement bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur (Seite 19 ff.) hat die Landeshauptstadt München selbst vielfältige Möglichkeiten klimafreundlichen Wirtschaftens. Das Baureferat verfolgt beispielsweise eine Reihe von Ansätzen, die den Energieverbrauch erheblich senken. Diese reichen von Wärmedämmungen und Beleuchtungssanierungen bis hin zum Ausbau städtischer Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen). 3. Im Rahmen der Stadtentwicklung, Bauleitplanung und Landschaftsplanung (Seite 25 ff.) werden zukunftsweisende und weitreichende Stadtentwicklungsprozesse angestoßen. Da die Aktivitäten in diesem Bereich die Stadt nachhaltig prägen, ist hier eine klimafreundliche Ausrichtung besonders wichtig. Innovative Modellvorhaben und Pilotprojekte nehmen eine Vorbildfunktion ein. Mit planerischen Instrumenten, wie den sogenannten Energieleitplänen und -konzepten und auch in der Landschafts- und Grünplanung werden längerfristige Entwicklungslinien für ein klimafreundliches München festgeschrieben. 4. Noch immer sind Pkw und Lkw hauptverantwortlich für die verkehrsbedingten CO 2 - Emissionen in München. Im Handlungsfeld Mobilität und Verkehr (Seite 29 ff.) geht es vor allem um Maßnahmen, die zur Reduzierung des straßenseitigen Verkehrs beitragen. Besonderes Augenmerk bekommen hier der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der Fahrradverkehr; beide Bereiche werden bereits mit einer Vielzahl an kreativen Ansätzen gestärkt. Daneben gehören auch der Ausbau von Park+Ride-Angeboten, Konzepte hin zu einer Stadt der kurzen Wege oder die Förderung von Elektromobilität zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung Münchens. 5. Untersuchungen auf Bundesebene haben ergeben, dass die Bereiche Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen für 44 Prozent des Endenergieverbrauchs verantwortlich sind. Das Handlungsfeld Energieeffizienz im Gewerbe (Seite 34 ff.) beinhaltet Maßnahmen wie das Projekt ÖKOPROFIT oder das Bündnis München für Klimaschutz, die dazu beitragen, auch Wirtschaftsunternehmen noch mehr für den Klimaschutz zu motivieren. 8 Klimaschutzbericht 2012

9 6. Im Handlungsfeld Energiebereitstellung und -verteilung (Seite 38 ff.) spielen die Aktivitäten der Stadtwerke München GmbH (SWM) im Rahmen der Ausbauoffensive Erneuerbare Energien eine besonders wichtige Rolle. Die klimafreundliche Energieversorgung Münchens knüpft jedoch auch bei der bereits vorhandenen Infrastruktur an. Die beiden Münchner Klärwerke werden beispielsweise auch zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. 7. Das Handlungsfeld Beschaffung, Dienstfahrzeuge, Dienstreisen (Seite 43 ff.) zeigt weitere Wege, wie die Landeshauptstadt München vorbildhaft und wirkungsvoll Klimaschutz betreiben kann. Die CO 2 - Emissionen, die durch Flüge der Stadtspitze, der Stadtratsmitglieder und der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen, werden beispielsweise durch einen Beitrag bei atmosfair kompensiert. Bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen wird darauf geachtet, dass die Fahrzeuge schadstoffarm sind und einen geringen Benzinverbrauch aufweisen. Und auch in den städtischen Büros steht Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda zum Beispiel durch die konsequente Verwendung von Recycling-Papier. 8. Klimaschutz ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam, unter Einbezug aller Akteurinnen und Akteure der Stadtgesellschaft, erfolgreich sein kann. Um auch die breite Öffentlichkeit einzubeziehen, ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger Münchens, aber auch die städtischen Angestellten für das Thema zu sensibilisieren und zu aktivieren. Die Ansätze im Bereich Bewusstseinsbildung (Seite 47 ff.) reichen von Beratungsangeboten zu klimafreundlichem Bauen und Sanieren über Vortragsreihen bis hin zu Aktionsprogrammen an Schulen. Genauere Informationen zu den Klimaschutzaktivitäten und -angeboten in München geben zahlreiche Broschüren und Internetangebote. Ein Serviceteil, der ergänzend zum Klimaschutzbericht erstellt wurde, enthält eine Auflistung relevanter Veröffentlichungen und Homepages; er steht online als pdf-dokument 1 zur Verfügung und wird regelmäßig aktualisiert. Erfolge der Klimaschutz aktivitäten Seit 2002 erstellt das Referat für Gesundheit und Umwelt regelmäßig eine Bilanz der CO 2 - Emissionen im Stadtgebiet Münchens. Die aktuelle Bekanntgabe umfasst den Betrachtungszeitraum von 1990 bis Die CO 2 - Emissionen pro Einwohnerin bzw. Einwohner sind in diesem Zeitraum bereits um über drei Tonnen gesunken und lagen 2010 bei etwa acht Tonnen CO 2 (siehe Grafik 1). Im Bereich der kommunalen Verwaltung konnte der Endenergieverbrauch im gleichen Zeitraum um knapp 20 Prozent verringert werden. Grafik 1: CO 2 -Emissionen pro Einwohner Klimaschutzbericht

10 Diese erfreulichen Ergebnisse zeigen, dass die vielfältigen und ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen in München fruchten. Um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, ist es wichtig, die Maßnahmen weiterhin motiviert umzusetzen und darüber hinaus neue Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang kommt dem IHKM eine besondere Rolle zu: Mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzprogramm 2010 des IHKM können über Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart werden. 10 Klimaschutzbericht 2012

11 Handlungsfelder

12 Wohnungsbau energieeffizientes Bauen im Bestand und Neubau Passivhaus Piusplatz, GEWOFAG, Arch. Allmann, Sattler, Wappner Passivhaus Harthof, GWG München, Arch. Dressler Mayerhofer Die Landeshauptstadt München hat sich mit ihrer Mitgliedschaft beim Klima-Bündnis verpflichtet, kontinuierlich die CO 2 -Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu senken. Der Münchner Wohnungsbausektor leistet dazu seinen Beitrag mit Strategien im Neubau und in den Bestandsgebieten. Im Bereich des Neubaus gilt es, die gesetzlichen Anforderungen nach Möglichkeit durch bessere energetische Standards zu unterschreiten. Bei der Umsetzung energiesparender Maßnahmen im Bestand ist eine differenzierte Planung erforderlich. Hier bietet sich ein breites Spektrum an baulichen und energetischen Verbesserungsmaßnahmen an. Die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen sind die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien- Wärmegesetz (EEWärmeG). Der Münchner Wohnungsbestand umfasst aktuell zirka Wohnungen. Jährlich werden derzeit etwa neue Wohnungen fertiggestellt. Die beiden städtischen Wohnungsbaukonzerne GWG München und GEWOFAG bewirtschaften zusammen rund Wohnungen und haben davon zirka Wohnungen im eigenen Bestand. Bei energetischen Maßnahmen im Wohnungsbau in München werden die beiden Konzerne ihrer Vorbildrolle gerecht und tragen in erheblichem Umfang zur Reduktion der CO 2 -Emissionen bei. Energieeffizienz im Wohnungsneubau Die Landeshauptstadt München verzichtet auf die Gewinnausschüttung der beiden großen Wohnungsbaukonzerne GWG München und GEWOFAG für die Jahre 2008 bis Die erwirtschafteten Überschüsse sollen als zusätzliches Eigenkapital unter anderem für Investitionen in die energetische Optimierung der neuen Wohngebäude und des Wohnungsbestandes eingesetzt werden. Die Gesellschaften haben sich verpflichtet, im Neubau den aktuellen KfW-Effizienzhaus- 70-Standard (EnEV 2009) umzusetzen. Somit wird ein gegenüber den gesetzlichen Vorgaben um 30 Prozent besserer energetischer Standard erreicht. Pro Jahr entstehen im Durchschnitt, entsprechend der Verfügbarkeit von Baugrundstücken, 700 neue Wohnungen. Neben diesen Neubauprojekten gemäß KfW-Effizienzhaus-70-Standard werden auch Modellprojekte mit deutlich höheren energetischen Standards geplant und gebaut. Zum Beispiel errichtet die GE- WOFAG am Piusplatz vier Passivhäuser mit insgesamt 64 Wohnungen. Die GWG München beteiligt sich unter anderem am Modellvorhaben e% (Energieeffizienter Wohnungsbau der Obersten Baubehörde des Freistaates Bayern) und hat im 12 Klimaschutzbericht 2012

13 Oktober 2011 ein Passivhaus mit 13 Wohnungen am Harthof fertiggestellt. Energieeffizienz im Wohnungsbestand Für das Erreichen der Münchner Klimaschutzziele kommt der Sanierung des Wohnungsbestandes eine entscheidende Rolle zu. Etwa 60 Prozent der Münchner Wohnungen befinden sich in Gebäuden, die vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet wurden. Hier liegt großes Potential für CO 2 -Einsparungen beim Heizenergieverbrauch. Durchschnittlich wird in Deutschland nur zirka ein Prozent der Gesamtwohnfläche jährlich saniert. Der Handlungsbedarf lässt sich daraus deutlich ablesen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass die Klimaziele nur zu erreichen sind, wenn die Sanierungsquote auf etwa zwei Prozent verdoppelt wird. Die städtischen Wohnungsbaukonzerne handeln auch hier vorbildlich und setzen bei Modernisierungsmaßnahmen den KfW-Effizienzhaus-100-Standard (EnEV 2009) für Bestandsgebäude unter Verwendung des Förderprogramms Energieeinsparung (FES) um. Dadurch werden der gesetzliche Mindeststandard für Sanierungen um etwa 30 Prozent unterschritten und sogar die Mindestanforderungen für Neubauten eingehalten. Die GEWOFAG setzt das Programm zum Beispiel für die Modernisierung der bislang mit elektrischen Nachtspeicheröfen beheizten Wohnungen ein. In den kommenden zehn Jahren sollen dabei durchschnittlich 500 Wohnungen pro Jahr energetisch saniert werden. Die GWG München saniert in der Lilienstraße eine Wohnanlage mit zirka 140 Wohnungen zum CO 2 -neutralen Nullemissionsstandard. Angesichts der Vielzahl an unsanierten Wohnungen in München gilt es, die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Wohnungseigentümergemeinschaften zu energetischen Sanierungsmaßnahmen zu motivieren. Im Bereich des Mietwohnungsbaus stellt das Nutzer-Investor-Dilemma weiterhin ein Investitionshindernis dar. Im Bereich des Wohneigentums bestehen ebenso erhebliche Investitionshemmnisse für energetische Modernisierungen. Das Bauzentrum München hat deshalb ein entsprechendes Beratungsangebot entwickelt, das Vermieterinnen und Vermieter sowie Wohnungseigentümergemeinschaften in der Vorbereitung, Durchführung und Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen unterstützt (siehe S. 47 Bewusstseinsbildung ). Geförderte kommunale Wohnungsbauprojekte Das Kommunale Wohnungsbauprogramm für Benachteiligte (Teilprogramm B) und das Kommunale Wohnungsbauprogramm für Clearingzwecke (Teilprogramm C) spielen für die Zielgruppe der wohnungslosen Haushalte eine wichtige Rolle. Bei diesen Projekten Zum Schwabenbächl, Sozialreferat/GWG, Arch. Bettsteller+Wilde Klimaschutzbericht

14 Nullemissionswohnanlage Lilienstraße, GWG München, Arch. ABS Wolfgang Stocker Kommunalen Wohnungsbauprogramms für Benachteiligte eingesetzte, sozial orientierte Hausverwaltung derzeit konzeptionell zu einer sozial und ökologisch orientierten Hausverwaltung weiterentwickelt. Sie soll das Bewusstsein der Hausgemeinschaft schärfen und einen nachhaltigen und ökologischen Umgang mit der Mietsache fördern. Außerdem soll die energieeffiziente Behandlung des Objektes im laufenden Betrieb eine weitere Kernkompetenz der Hausverwaltung darstellen. Energieberatung für einkommens - schwache Haushalte werden hohe energetische Standards analog der Bauvorhaben der städtischen Gesellschaften umgesetzt. Im Rahmen des Teilprogramms B wird eine erste Wohnanlage in Holzbauweise errichtet. Durch den Einsatz des Baustoffes Holz bei allen tragenden Bauteilen wird ein Beitrag zur umweltgerechten Bauweise geleistet. In Kombination mit einer Wärmepumpe sollen Maßstäbe für zukünftige energiesparende Gebäude gesetzt werden. Aufbau einer sozial-ökologisch orientierten Hausverwaltung Die planerische und ökologische Qualität von Bauprojekten soll zukünftig noch stärker als bisher mit sozialer Nachhaltigkeit verbunden werden. Durch den Aufbau einer sozial-ökologisch orientierten Hausverwaltung sollen sich die Clearinghäuser und die Wohngebäude nach dem Teilprogramm B auch im Unterhalt energetisch günstig erweisen. Aus diesem Grund wird die in den Objekten des Das Ansteigen der Wohn-Nebenkosten, der sogenannten zweiten Miete, belastet insbesondere einkommensschwache Haushalte. Mit dem innovativen Projekt Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen werden Energieeinsparpotentiale im Haushalt aufgezeigt. Diese spezifische Energieberatung basiert auf der Konzeption von Wohnforum München gemeinnützige GmbH und Stadtwerke München GmbH (SWM) und hat im Zeitraum von 2009 bis 2011 über einkommensschwache Haushalte erreicht. Aufgrund des Erfolgs haben die SWM das Projekt um fünf Jahre verlängert. Ankauf von Belegrechts bindungen mit anschließender Sanierung Im Rahmen des kommunalen Förderprogramms Ankauf von Belegungsrechten erwirbt die Landeshauptstadt München neue Belegrechte im Bestand von Privateigentümerinnen und -eigentümern, Hausverwaltungen und Wohnungsgesellschaften. Sowohl die Höhe der Kaltmiete als auch der Förderung ermittelt sich zum einen aus der bautechnischen, zum anderen aus der energetischen Einwertung. Hierbei erhalten Objekte, die über einen guten energetischen Standard verfügen (< 70 kwh/m²) eine erhöhte Förderung. Die Eigentümerin bzw. der Eigentümer darf zudem eine höhere Kaltmiete ansetzen, da davon auszugehen ist, dass die Heizkosten geringer ausfallen. 14 Klimaschutzbericht 2012

15 Für Objekte mit weniger gutem energetischem Standard wird stets eine alternative Darlehenskalkulation mit den besseren Werten erstellt. Damit kann insbesondere bei Eigentümerinnen und Eigentümern von Mehrfamilienhäusern der monetäre Anreiz geschaffen werden, energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Auch während der Vertragslaufzeit werden Sanierungsmaßnahmen im Rahmen einer Tektur des vorliegenden Bewilligungsbescheids honoriert. Die Zugriffsrechte der Landeshauptstadt München sind hier jedoch beschränkt, da sie nicht Eigentümerin der in dem Förderprogramm aufgenommen Wohnungsbestände ist. Die Entscheidung für eine energetische Sanierung des Objekts obliegt nach wie vor den Eigentümerinnen und Eigentümern. Die Landeshauptstadt München kann hier durch intensive Beratung und die erhöhten Fördermöglichkeiten lediglich Anreize schaffen. Ökologischer Münchner Mietspiegel 2011 baulichen Wärmeschutz von Wohngebäuden und zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu motivieren. Das Münchner FES ist ein wichtiges Instrument der städtischen Klimaschutzpolitik. Die Landeshauptstadt unterstützt Münchner Bürgerinnen und Bürger durch Zuschüsse aus dem FES. Neben der Umweltentlastung wirkt sich das FES positiv auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in der Region aus. Schwerpunkte der Förderung sind vor allem die Gebäudesanierung bzw. der energieeffiziente Neubau sowie der Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Mit dem Klimaschutzprogramm 2010 wurde das jährliche Budget des Förderprogramms auf 14 Millionen Euro angehoben. Damit bietet die Landeshauptstadt den Münchner Bürgerinnen und Bürgern sowie der Münchner Wohnungswirtschaft seit 2010 das im bundesdeutschen Städtevergleich finanziell höchstdotierte Förderprogramm (bei Städten ohne Stadtstaat-Status) 6. Das Förderpro- Mit dem Mietspiegel für München 2011 ist es erstmals gelungen, ein energetisches Merkmal als Bestandteil der ortsüblichen Miete auszuweisen. Der Mietspiegel enthält jetzt in seiner Tabelle 5 den Indikator für den energetischen Gebäudezustand. Es ist auch für künftige Mietspiegel geplant, die energetische Beschaffenheit von Wohnungen weiter zu untersuchen. In seiner Weiterentwicklung soll der Mietspiegel 2013 daher, je nach Ergebnis der Datenanalyse, ein energetisches Merkmal als Bestandteil der ortsüblichen Miete ausweisen. Förderprogramm Energie einsparung (FES) Das FES der Landeshauptstadt München existiert seit Es stellt eine bewährte Maßnahme dar, die Münchner Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sowie die Wohnungswirtschaft in München für den Modellprojekt in Holzbauweise Sendling Westpark, GWG München, Arch. Prof. Kaufmann Klimaschutzbericht

16 gramm versteht sich auch als Instrument der ständigen Qualitätssicherung am Bau. So ist die Einhaltung des Münchner Qualitätsstandards für alle Fördermaßnahmen verpflichtend. Durch die Einhaltung der Qualitätskriterien des Münchner Qualitätsstandards 7 wird bei baulichen Maßnahmen die größtmögliche Energieeinsparung erreicht. Bilanz des FES von 2010 bis 2012 Im Zeitraum vom bis zum wurden insgesamt förderfähige Anträge über eine Fördersumme von rund 28 Millionen Euro gestellt. Über die in diesem Zeitraum geförderten Maßnahmen wird voraussichtlich eine fortwirkende Primärenergieeinsparung von jährlich MWh erreicht. Dies führt zu einer Verminderung der CO 2 -Emission um etwa Tonnen pro Jahr (siehe Tabelle 1). Der einmalige Einsatz von Fördermitteln aus dem FES bewirkt Energie- und CO 2 -Einsparungen, die nicht nur im Jahr der Förderung, sondern über die gesamte Lebensdauer der geförderten Maßnahme wirksam bleiben. Das FES stellt so ein sehr effizientes Instrument der städtischen Klimaschutzpolitik dar. 8 Grafik 2: Kumulative Wirkung des FES Maßnahme a) weiterhin bei allen Wohnungsbauprojekten der städtischen Wohnungsgesellschaften, b) zukünftig in allen Programmen des geförderten Wohnungsbaus generell und c) zukünftig bei der Ausschreibung und der Vergabe städtischer Grundstücke über den neu gefassten Ökologischen Kriterienkatalog. Endenergieeinsparung [MWh/a] Primär energieein sparung [MWh/a] Emissionseinsparung CO 2 [t/a] Wärmeschutz Außenwand/ Fenster Münchner Standard Niedriger Wärme energiebedarf Passivhäuser Neuanschluss an die Fernwärme Kraft-Wärme-Kopplung* Klimaschutzmaßnahmen nach dem wohnungspolitischen Handlungsprogramm Wohnen in München WIM V In der Neuauflage des wohnungspolitischen Handlungsprogramms Wohnen in München WIM V sind die Aktivitäten der Landeshauptstadt München hinsichtlich der höheren energetischen Standards im Neubau noch einmal zusammengefasst: Das KfW-Effizienzhaus 70 auf Basis der EnEV 2009 wird als Standard festgelegt, soweit nicht im Einzelfall begründete wirtschaftliche Aspekte dagegen sprechen. Hydraulischer Abgleich von Heizungs anlagen Dieser Standard wird umgesetzt: Thermische Solaranlagen Sondermaßnahmen Sonderförderung Biomasse Summe * Erläuterung zur negativen Summe siehe Anhang Bekannt gabe Förderprogramm Energieeinsparung der LH München Erfolgsstatistik Tabelle 1: (End- und Primär-) Energie- und Emissionseinsparung Förderprogramm Energieeinsparung (Stand ) 16 Klimaschutzbericht 2012

17 Gegenüber der Situation vor WIM V müssen mehr Wohneinheiten den erhöhten Anforderungen genügen und tragen somit entsprechend zur Reduktion der CO 2 -Emissionen bei. Durch den verstärkten Einsatz von Konzeptausschreibung und Bestgebotsverfahren wird es möglich, auch darüber hinausgehende Konzepte angemessen zu berücksichtigen und die CO 2 -Einsparungen zu steigern. Auch einige private Bauherrinnen und Bauherren haben sich hier schon mit innovativen Vorhaben ausgezeichnet. Ökologischer Kriterienkatalog 2012 Der Münchner Stadtrat hat im März 2012 mit der Fortschreibung des Ökologischen Kriterienkataloges beschlossen, dass bei allen Bauvorhaben (Wohnen und Gewerbe) auf städtischen Grundstücken ein energetischer Mindeststandard umzusetzen ist. Der Ökologische Kriterienkatalog wird beim Verkauf städtischer Grundstücke als Vertragsanlage vereinbart. Bauherrinnen und Bauherren verpflichten sich damit bei ihren Bauvorhaben folgende energetische Mindeststandards umzusetzen: a) Wohnen: Anforderungen des KfW- Effizienzhaus-70-Standard (EnEV 2009) an die Gebäudehülle: Der spezifische Trans missionswärmeverlust muss um mindestens 15 Prozent unterschritten werden. b) Gewerbe (Nichtwohngebäude): Unterschreitung der Anforderungen der EnEV 2009 an die Außenbauteile um mindestens zehn Prozent. Der Gebäude-Modernisierungs-Check (GMC) ein Beratungsangebot der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) Die MGS hat im Auftrag des Referates für Stadtplanung und Bauordnung mit intensiver Unterstützung des Bauzentrums München den Gebäude-Modernisierungs-Check entwickelt. Der Check setzt bei der Integration von energetischen Sanierungsmaßnahmen bei ohnehin erforderlichen Instandsetzungs- und Modernisierungsvorhaben von Wohngebäuden an. Er hilft den Eigentümerinnen und Eigentümern, den Instandsetzungsbedarf und die Modernisierungsmöglichkeiten ihrer Immobilie besser einschätzen zu können. Das Instrument dient der Beurteilung der Modernisierungsfähigkeit in Sanierungsgebieten, um die CO 2 -Reduktion bei Sanierung von Bestandsbauten voranzubringen. Die Gutachten beinhalten die verschiedenen Möglichkeiten energetischer Sanierungsmaßnahmen und deren Kosten. Auf Basis von groben Kostenschätzungen wird unter Einbezug von Fördermöglichkeiten ein Kos- Passivhaus Heinrich-Böll- Straße, Nest Solar GmbH, Solaranlage Klimaschutzbericht

18 tenvergleich der verschiedenen Sanierungsvarianten aufgestellt und deren Umsetzung mit den Eigentümerinnen und Eigentümern diskutiert. Ziel ist es, den Eigentümerinnen und Eigentümern zu einem frühen Zeitpunkt eine seriöse Entscheidungsgrundlage für eine optimierte energetische Gebäudesanierung an die Hand zu geben. Der Check kann flankierend eingesetzt werden, um Modernisierungsinitiativen in eine energetisch sinnvolle Richtung zu lenken. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2010 wurden im Handlungsfeld Wohnungsbau energieeffizientes Bauen im Bestand und Neubau zwei Maßnahmen eingebracht: Mit der ersten Maßnahme wurde das Fördervolumen des FES von zehn auf 14 Millionen Euro erhöht. Die zweite Maßnahme umfasst Maßnahmen der städtischen Wohnungsbaukonzerne GEWOFAG und GWG. Zusammen können Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart werden. Weitere Informationen zum IHKM finden Sie unter 18 Klimaschutzbericht 2012

19 Energiemanagement bei stadt eigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur Im Hinblick auf das Ziel eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Klimaschutzes nimmt das Baureferat mit der Umsetzung von vielfältigen Maßnahmen zur Begrenzung des Energieverbrauchs und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien in stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur eine Schlüsselfunktion wahr. Das Baureferat wurde vom Stadtrat mit dem zentralen Energiemanagement beauftragt. In diesem Rahmen werden Bau- und Energiestandards sowie Energiekonzepte entwickelt und in den Aufgabenbereichen Planen, Bauen, Sanieren und Betreiben umgesetzt. Die Hauptabteilung Hochbau betreut zirka vom Referat für Bildung und Sport verwaltete Anwesen (unter anderem Schulen, Kindertageseinrichtungen, Bezirkssportanlagen, Sporthallen, Schulschwimmbäder) und rund 540 vom Kommunalreferat verwaltete Anwesen (unter anderem kulturelle und soziale Einrichtungen, Verwaltungsgebäude, Feuer wachen, Betriebshöfe). Die Hauptabteilung Tiefbau ist bei der elektrischen Verkehrsinfrastruktur für zirka Straßenleuchten, etwa Lichtsignalanlagen und rund 400 Straßentunnel und Unterführungen mit der jeweils installierten Tunnelbetriebstechnik zuständig. konnte der Anstieg jedoch auf 17 Prozent begrenzt werden. In den letzten Jahren ist der Stromverbrauch nahezu konstant geblieben. Im B ereich der elektrischen Verkehrs infrastruktur betrug der Anstieg des Strom verbrauchs trotz des zunehmenden Ausbaus von Lichtsignalanlagen, von Verkehrs sicherungseinrichtungen, Parkleitsystemen und Verkehrsvideoüberwachun - gen nur 3,6 Prozent. Obwohl der Stromverbrauch nur etwa 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht, beträgt der Anteil der Stromkosten nahezu die Hälfte der gesamten Energiekosten in Höhe von zirka 50 Millionen Euro im Jahr. Die CO 2 -Emissionen konnten bei den stadteigenen Nichtwohngebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur zwischen 1990 und 2010 um 39 Prozent reduziert werden (siehe Grafik 4). Bei der Auswertung wurden die Emissionsfaktoren von ECORegion zugrunde gelegt. Während der CO 2 -Faktor von Erdgas nahezu unverändert blieb, hat er sich durch einen zunehmend günstigeren Brennstoffmix bei der Erzeugung von Fernwärme verbessert. Zahlen und Fakten Der Endenergieverbrauch konnte bei den stadteigenen Nichtwohngebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur zwischen 1990 und 2010 um 34 Prozent gesenkt werden. Im Bereich der Wärmeversorgung (Fernwärme, Erdgas und Heizöl) wurde eine Verbrauchsreduzierung von 45 Prozent erreicht (siehe Grafik 3). Der Stromverbrauch ist seit 1990 gestiegen. Dies liegt zum Beispiel an der intensivierten EDV-Vernetzung, dem Einbau von Aufzügen zur Barrierefreiheit sowie der Einhaltung aktueller Standards und Normen. Durch Maßnahmen zum Stromsparen, wie zum Beispiel energieeffiziente Beleuchtungssanierungen, Grafik 3: Endenergieverbräuche bei stadteigenen Nichtwohngebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur Klimaschutzbericht

20 Euro wurden zusätzlich von der Landeshauptstadt München finanziert. Die erzielbaren Endenergieeinsparungen belaufen sich auf MWh im Jahr. Die dadurch zu erwartende Reduzierung der CO 2 -Emissionen beträgt Tonnen im Jahr. Neben dem wirkungsvollen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz ist mit den Sanierungsmaßnahmen auch eine Entlastung des Haushalts in Höhe von zirka Euro im Jahr verbunden. Grafik 4: CO 2 -Emissionen bei stadteigenen Nichtwohngebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur nach Energieträger Die CO 2 -Emissionen sind beim Strom um neun Prozent zurückgegangen, obwohl der Stromverbrauch gering angestiegen ist. Dies ist auf die mittlerweile höheren Anteile an regenerativen Energien bei der Stromerzeugung zurückzuführen. Steigerung der Energieeffizienz bei stadteigenen Gebäuden Bei den stadteigenen Gebäuden liegt in der energetischen Sanierung das größte und wirtschaftlichste Potential zur CO 2 -Reduktion. Mit dem Konjunkturpaket II (KP II) sowie weiteren städtischen Sonderprogrammen wurden die Sanierungsraten ambitioniert erhöht. Dies ist umso wichtiger, da für eine absolute CO 2 -Reduzierung die CO 2 -Zuwächse in Folge von Neubaumaß nahmen kompensiert werden müssen. Konjunkturpaket II (KP II) Im Rahmen des KP II wurde die Energieeffizienz von 57 Gebäuden durch eine nachträgliche Wärmedämmung der Gebäudehülle, die Sanierung der Beleuchtungsanlagen und die teilweise Erneuerung der Heizungsanlagen deutlich gesteigert. Die Regierung von Oberbayern hat dafür Zuwendungen in Höhe von 44,3 Millionen Euro bewilligt; 14,5 Millionen Sonderprogramm Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierungen (EGuH) Zusätzlich zum KP II wurde zur Erhöhung der Gebäudesanierungsrate das Sonderprogramm EGuH gestartet. Es umfasst für die Laufzeit von 2010 bis 2012 ein Gesamtinvestitionsvolumen von sechs Millionen Euro. Durch energetische Sanierungen einzelner Bauteile in denkmalgeschützten Gebäuden sowie durch ganzheitliche Maßnahmen mit energetischer Optimierung der Gebäudehülle und Heizungssanierungen konnte die Energieeffizienz von elf Bestandsgebäuden deutlich erhöht werden. Die Evaluation am Beispiel von zwei Straßenbau-Betriebshöfen (Baujahre 1981 und 1983) bestätigt eine Endenergieeinsparung gegenüber dem unsanierten Ausgangszustand von über 50 Prozent. Um das Tempo der energetischen Gebäudesanierungen auch nach Ablauf des KP II beizubehalten, ist eine Weiterführung dieses Gebäudesanierungsprogramms mit erhöhten Investitionsraten im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2013 vorgesehen. Sonderprogramm Stromsparen mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung Durch das Zusatzprogramm Stromsparen mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung konnten in zwölf bestehenden Schul- und Verwaltungsgebäuden mit modernen energieeffizienten Beleuchtungslösungen jährlich 245 MWh 20 Klimaschutzbericht 2012

21 und 115 Tonnen CO 2 eingespart werden. Gleichzeitig konnten die Beleuchtungsqualität und der visuelle Komfort erheblich verbessert werden. In diesem Zusammenhang verfolgt das Baureferat auch die Weiterentwicklung der LED-Technik. Neben dem grundsätzlichen Einsatz bei der Sicherheitsbeleuchtung wird die LED-Technik derzeit im Rahmen eines Pilotprojektes in einer Kindertagesstätte eingesetzt. Ein herausragendes Projekt wurde mit der Sanierung der Stadtbibliothek Laim umgesetzt. Die zu erwartende Energieeinsparung liegt trotz deutlich höheren Beleuchtungsstärken bei rund 55 Prozent. Diese Stromeffizienzmaßnahme wurde durch das Förderprogramm Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich finanziell unterstützt. Energiesparkonzept ESK 2000 Systematische energetische Schwachstellenanalysen der Gebäudehüllen sowie der Anlagentechniken, einschließlich der Überprüfung eines bedarfsgerechten Betriebes vor Ort, sind für ein zeitgemäßes kommunales Energiemanagement unverzichtbar. Durch statistische Auswertungen (Benchmarking) und nachfolgende Energiechecks können Liegenschaften mit hohem Einsparpotential identifiziert und konkrete Energiesparmaßnahmen entwickelt werden. Nach Kosten- Nutzen-Analysen werden die Maßnahmen zeitnah umgesetzt. Maßnahmen mit höherem Investitionsvolumen werden bei Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt. Das Energiemanagement hat bereits in einer ersten Untersuchung von städtischen Gebäuden (ESK 1000) rund Energiesparmaßnahmen im technischen und betrieblichen Bereich identifiziert, bewertet und die wirtschaftlichsten Maßnahmen umgesetzt. Für dieses Projekt konnten Förderungen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie in Anspruch genommen werden. Im Anschlussprojekt ESK 2000 werden weitere Gebäude analysiert. Energetische Baustandards bei Neubau- und Bestandsmaßnahmen Für alle städtischen Baumaßnahmen wurde mit dem Energetischen Maßnahmenpaket LHM ein Wärmeschutzstandard festgelegt, der die Wirtschaftlichkeit innerhalb der Lebensdauer berücksichtigt. Dieser Standard geht über die Anforderungen der Energieein- Thermographieaufnahmen der Turnhalle Weinbergerstraße 29 (Baujahr 1962) vor (oben) und nach der Sanierung (unten) Klimaschutzbericht

22 Dämmstandard der wärme übertragenden Außenbauteile sparverordnung (EnEV) 2009 hinaus (siehe Tabelle 2). Im Neubaubereich und bei umfassenden energetischen Bestandsmaßnahmen wird im Querschnitt über die Versorgungsstruktur eine durchschnittliche Unterschreitung der EnEV 2009 um 35 Prozent angestrebt. Nach Auswertung von 48 Neubaumaßnahmen kann der jährliche Endenergiebedarf um MWh gesenkt werden. Darüber hinaus werden jährlich Energiekosten-Einsparungen in Höhe von Euro und eine CO 2 -Reduzierung von 520 Tonnen erwartet. Die Unterschreitung der Vorgaben der EnEV 2009 in Bezug auf den zulässigen Primärenergiebedarf beträgt durchschnittlich 37 Prozent. U-Werte [W/(m²K)] Wärme dämmung Wärme leitgruppe [mm] [W/(mK)] Dach/OGD 0,15 ca ,035 Außenwand 0,2 ca ,035 Erdberührte Bauteile 0,25 ca ,035 Fenster 1 Dreifachverglasung mit wärmeschutztechnisch verbessertem Randverbund Weitere Qualitätsanforderungen (unter anderem): Nachweis der Dichtheit über einen Blower-Door-Test Vorgabe der installierten Beleuchtungsleistung mit einem Zielwert von 0,020 W/(m²lx) bzw. einem Grenzwert von 0,025 W/(m²lx) Einsatz von Präsenzmeldern und tageslicht abhängiger Kunstlichtsteuerung Tabelle 2: Energetisches Maßnahmenpaket LHM für stadt eigene Gebäude Die Auswertung von 30 Sanierungsmaßnahmen ergab im Bereich Endenergiebedarf ein Einsparpotential von MWh pro Jahr. Hierdurch wird eine jährliche Einsparung an Energiekosten in Höhe von Euro und eine CO 2 -Reduzierung von Tonnen erwartet. Die Unterschreitung der Vorgaben der EnEV 2009 in Bezug auf den zulässigen Primärenergiebedarf beträgt hier durchschnittlich 34 Prozent. Ausbau städtischer Photo voltaikanlagen (PV-Anlagen) Die Grafik 5 zeigt die Entwicklung der städtischen PV-Anlagen seit Dunkelblau dargestellt ist die zusätzliche Steigerung des Ausbaus im Gebäudebestand mit Mitteln aus dem Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM). Neben der verstärkten Realisierung von Standard-Anlagen wurden auch besonders innovative PV- Systeme verwirklicht, um neue Erkenntnisse zu erhalten, die Entwicklung neuer Produkte am Markt zu fördern und der Vorbildfunktion der Stadt nachzukommen. Zu jeder PV-Anlage wurde zur Veranschaulichung und Öffentlichkeitsarbeit ein Informationsdisplay montiert, auf dem die Stromproduktion der Anlage dargestellt ist. Die Programme zum energieeffizienten Nutzerverhalten Fifty/Fifty und Pro Klima- Contra CO 2 werden im Handlungsfeld Bewusstseinsbildung beschrieben. Elektrische Verkehrsinfrastruktur Von 2010 bis 2012 wurden energetisch optimierte Straßenleuchten eingesetzt. Durch die Erneuerung der Leuchten können Energieeinsparungen von etwa 50 Prozent erzielt werden. Bei den Münchner Lichtsignalanlagen wurden bereits zirka 40 Prozent aller Anlagen auf LED-Technik umgerüstet. Grafik 5: Steigerung stadteigener PV-Anlagen 22 Klimaschutzbericht 2012

23 Ampel freie Fahrt für Radlerinnen und Radler Die Maßnahme ist Teil des IHKM und bewirkt eine Reduzierung der CO 2 -Emissionen um Tonnen pro Jahr. Bezug von Ökostrom Das Energiemanagement des Baureferats schließt für die Liegenschaften der Landeshauptstadt München und die elektrische Verkehrsinfrastruktur kostengünstige Rahmenverträge für die Lieferung von Strom, Gas, Fernwärme und Wasser mit der Stadtwerke München GmbH (SWM) ab. Aus Gründen der Vorbildfunktion der Landeshauptstadt München hat der Münchner Stadtrat im Mai 2011 den Bezug von Ökostrom beschlossen. 1,5 Liter Heizöl/(m²a)) errichtet. Dies bedeutet den Einbau einer Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und passivhaustauglicher dreifach verglaster Fenster sowie die Anbringung erhöhter Dämmstärken von Zentimeter in allen Hüllflächen. Darüber hinaus kommen bei diesem Gebäude neben der Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dachflächen auch bei der Heizenergieversorgung erneuerbare Energien zum Einsatz. Die Wärmeversorgung erfolgt über zwei Grundwasserwärmepumpen, die bei der Warmwasserbereitung beziehungsweise der Grundlastbeheizung durch ein Mini-Blockheizkraftwerk ergänzt werden. Die hocheffiziente Beleuchtung in den Klassenzimmern wird über Präsenzmelder tageslichtabhängig geregelt. Um den Eintrag von Tageslicht zu optimieren, ist ein Sonnenschutz mit einer vom Sonnenstand abhängigen Steuerung der Lamellen vorgesehen. Der Baubeginn des Gymnasiums war im September 2011; die Fertigstellung ist für September 2013 geplant. Die Baumaßnahme ist bundesweit eines der größten Projekte dieser Art. Sanierung der Grund- und Förderschule Paulckestraße 10 Die Schule in der Paulckestraße 10 wurde im Rahmen des KP II umfassend modernisiert. Neben einer Fassadensanierung mit neuen Fenstern und einem Wärmedämmver bundsystem wurden die Kellerdecke und Dachintegrierte Photovoltaikanlagen auf den Süddächern der Schule Paulckestr. 10 Best-Practice-Beispiele Gymnasium Trudering Der Neubau des vierzügigen Gymnasiums mit Dreifach-Sporthalle in Trudering ist ein weiteres Projekt des IHKM. Die Schule wird als Modellprojekt der Landeshauptstadt München in zertifizierter Passivhausbauweise (Heizwärmebedarf unter 15 kwh/(m²a) bzw. Klimaschutzbericht

24 die oberste Geschossdecke gedämmt. Bei der obersten Geschossdecke kam ein innovatives Dämmsystem mit sogenannten Dämmhülsen aus Pappe und einer Zellulosedämmung zum Einsatz. Durch die Erneuerung der Beleuchtungsanlage wurde trotz steigender Qualitäten (Tafelbeleuchtung, höhere Beleuchtungsstärken etc.) und Einhaltung aktueller Standards und Normen eine Reduzierung des Strombedarfs um 30 Prozent erreicht (siehe Grafik 6). Auf den beiden Süddächern wurden dachintegrierte Photovoltaikanlagen installiert. Die Schule weist nach der Sanierung einen Stromüberschuss auf, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Für das Handlungsfeld Energiemanagement bei stadteigenen Gebäuden und der elektrische Verkehrsinfrastruktur wurden elf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien bei stadteigenen Gebäuden sowie sieben Maßnahmen zur Einsparung von Strom bei der elektrischen Verkehrsinfrastruktur entwickelt. Durch die im Zeitraum 2010 bis 2012 umgesetzten Maßnahmen können insgesamt Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart werden. Einen der größten Beiträge zu der Einsparung haben die energetischen Sanierungen der Liegenschaften im Rahmen des Konjunkturpakets II mit über Tonnen CO 2. Weitere Informationen zum Klimaschutzprogramm des IHKM finden Sie im Internet unter Grafik 6: Energieeffiziente Sanierung mit Stromüberschuss in der Schule Paulckestr Klimaschutzbericht 2012

25 Stadtentwicklung, Bauleitplanung, Landschaftsplanung Eine klimagerechte Ausrichtung der Stadtentwicklung wird in wesentlichen Teilen durch die zielgerichtete Anwendung der planerischen Instrumente bestimmt. Die Veränderung der Gesetzeslage im Jahr 2011 (konkretisierende Bestimmungen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im Baugesetzbuch (BauGB), hat die Klimabelange weiter in den Vordergrund gerückt. Die Initiative des Gesetzgebers ist ein Indiz dafür, dass dem Handlungsfeld Stadtentwicklung und -planung eine wichtige Bedeutung für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zugeschrieben wird. Hierdurch werden wesentliche Rahmenbedingungen zur Senkung des Energiebedarfs in Siedlungen und Gebäuden festgelegt. Städtischen Grün- und Freiflächen kommt in diesem Kontext ebenfalls eine besondere Funktion zu. Klima- und energiegerechte Stadtentwicklung Das langjährige Münchner Siedlungsleitbild zur Stadtentwicklung, kompakt urban grün, hat nicht an Aktualität verloren. Die Münchner Stadtplanung orientiert sich schon seit längerem an den Säulen der Nachhaltigkeit, nämlich der Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Belangen. So findet sich der Klimaschutz auf den verschiedenen Planungsebenen wieder. Auf der gesamtstädtischen Ebene wird bereits an einer Fachplanung Energie / Klimaschutz gearbeitet. In dieser sollen insbesondere die raumrelevanten Fragestellungen hinsichtlich der zukünftigen Energieversorgung und den Potentialen zur Nutzung erneuerbarer Energien behandelt werden. Für neue Baugebiete, und zunehmend auch für Bestandsareale, werden vermehrt sogenannte Energieleitpläne und Energiekonzepte erstellt. In ihnen werden grundlegende Festlegungen zu Energiebedarf und -versorgung getroffen. Ziele zur Freiraumentwicklung Diese Vorüberlegungen tragen zur Optimierung der (geplanten) städtebaulichen Strukturen (im Neubau bzw. im Bestand) bei und finden schließlich Eingang in die regulären Planungsinstrumente Flächennutzungsplan (vorbereitende Bauleitplanung) und Bebauungsplan (verbindliche Bauleitplanung). Beispielgebend wurden beim Entwicklungswettbewerb für das Olympische Dorf (Winterspiele 2018) Anforderungen für einen nachhaltigen bzw. energieeffizienten Städtebau schon in der frühen Phase des städtebaulichen Wettbewerbs integriert. Zudem erfolgt bei ähnlich gelagerten Verfahren regelmäßig eine solarenergetische Optimierung von Wettbewerbsergebnissen. Landschafts- und Grünplanung Neben den günstigen Wirkungen der vorhandenen Grün- und Freiflächen auf Klima und Neuhausen mit Hirschgarten und Bahnachse, Baugebiet Birketweg Klimaschutzbericht

26 Oben: Wiesenlandschaft in der Langwieder Haide Unten: Allee im Grüngürtel bei Freiham Luft, hat die Sicherung und Entwicklung der Freiräume eine herausragende Bedeutung für die Anpassung an den Klimawandel. Attraktive Freiflächen in Wohnortnähe können beispielsweise den Freizeitverkehr in die Umgebung vermindern. Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels und häufiger zu erwartende Wetterextreme, wie zum Beispiel Hitze oder starke Niederschlagsereignisse, kommt es bereits jetzt darauf an, ein robustes, vielseitig nutzbares und gleichsam attraktives Netz klimawirksamer Grün- und Freiflächen in der Stadt vorzuhalten. Hieran arbeitet die Landschaftsund Grünplanung der Stadt, die in die räumliche Gesamtplanung eingebettet ist und so auf verschiedenen Ebenen Einfluss hat. Die Freiraumsicherung erfolgt in erster Linie durch eine Konzentration auf die bauliche Innenentwicklung. Darüber hinaus wird angestrebt, große, klimawirksame Freiflächen als Schutzgebiete auszuweisen. Sowohl das System der vorwiegend innerstädtisch gelegenen öffentlichen Grünflächen und Parks als auch die Erholungseignung der freien Landschaft sollen systematisch weiter entwickelt werden. Besondere Bedeutung kommt dabei den Fuß- und Radwege-Verbindungen zu, sowohl zwischen den Parks als auch von diesen hinaus in die freie Landschaft. Die Landschaftsentwicklung in Kooperation mit dem Umland ist ein weiterer zentraler Baustein im Klimaschutzprogramm der Landeshauptstadt München. Analog zum Beispiel des Landschaftskonzepts für den Münchner Norden sollen die Weiterentwicklung und Inwertsetzung der Landschaftsräume am Stadtrand im Sinn einer klimagerechten Erholungslandschaft (im sogenannten Münchner Grüngürtel) gemeinsam mit dem Umland vorangetrieben werden. Hierzu werden unter anderem Fuß- und Radwegesysteme, die Erholungseignung von Freiflächen sowie die Potentiale regionaler Kreisläufe und der ökologischen Landwirtschaft analysiert. Auch Fragen nach den Möglichkeiten von erneuerbaren Energien im Stadtgebiet sollen geklärt werden. Die genannten Themen zur Landschaftsentwicklung am Stadtrand bündeln sich im Münchner Klima-Grüngürtel, einem Leitpro- 26 Klimaschutzbericht 2012

27 jekt der Leitlinie Ökologie Teil Klimawandel und Klimaschutz. Dabei handelt es sich um ein zusammenhängendes Band aus Landschaftsräumen und Grünflächen rings um die Stadt, die vor weiterer Bebauung geschützt und für Erholung, ökologische Landwirtschaft und zur Förderung einer klimaökologischen Ausrichtung der Stadt genutzt werden sollen. Wesentliches Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Landschaft am Stadtrand und deren Verknüpfung mit den Freiräumen der Umlandgemeinden. Links: Grünund Freiflächen Realnutzung Unten: Landschaftskonzept Münchner Norden Leitbildkarte Modellvorhaben und Pilotprojekte Durch eine Vielzahl an Modell- und Forschungsvorhaben sowie Pilotprojekten werden an breiter Front und auf unterschiedlichen Konkretisierungsstufen wichtige Schritte in Richtung einer Verstetigung eingeleitet. Im Münchner Westen wird am Beispiel Freiham / Neuaubing eine Studie mit dem Thema Energiegerechte Stadtentwicklung Chancen für den Bestand durch energetisch innovative Neubaugebiete erarbeitet. Die Studie wird im Rahmen eines Vorhabens der Nationalen Stadtentwicklungspolitik (NSP) des Bundesbauministeriums (BMVBS) durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen hierbei eine integrative Konzeption für Entwicklungs- (Freiham) und Bestandsflächen (Neuaubing) sowie detaillierte Aussagen zu quartiersbezogener energetischer Stadtsanierung. Weitere innovative Beispiele einer klimaschutz- und energiegerechten Siedlungsentwicklung finden sich unter anderem am Ackermannbogen (Solare Nahwärme Ackermannbogen Nutzung und Speicherung von Solarenergie) und in der Messestadt Riem (Geothermie deckt dort ungefähr die Hälfte des Heizwärmebedarfs ab). Isar-Plan, Renaturierung südlich der Brudermühl brücke Als ein bereits realisiertes Projekt, das im Herzen der Stadt eine beispielhafte Freiraumentwicklung ermöglichte und zugleich maßgeblich der Anpassung an den Klimawandel dient, kann der Isar-Plan genannt werden. Klimaschutzbericht

28 Riemer Landschaftspark mit Aktivitätenband, Messestadt Riem Ziele waren dabei die Verbesserung der Hochwassersicherheit und eine naturnahe Umgestaltung der Isar. Gleichzeitig ging es auch um die Berücksichtigung der Erholungsnutzung zwischen der südlichen Stadtgrenze und der Corneliusbrücke. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Für das Handlungsfeld Stadtentwicklung, Bauleitplanung, Landschaftsplanung wurden bislang zehn Maßnahmen entwickelt, die seit 2010 umgesetzt werden. Sie sind im Wesentlichen strategischer Art und wirken zunächst nur indirekt auf die Reduzierung der CO 2 -Emissionen. Für die Realisierung von CO 2 -Einsparungen in nachgelagerten (Verfahrens-)Schritten sind diese jedoch zwingend notwendig. Weitere Informationen zum Klimaschutzprogramm des IHKM finden Sie im Internet unter 28 Klimaschutzbericht 2012

29 Mobilität und Verkehr München ist eine der wenigen Regionen in Deutschland, die auch in Zukunft auf Grund der wirtschaftlichen Attraktivität noch mit Zuwächsen an Einwohnern und Arbeitsplätzen rechnen kann. Damit verbunden sind allerdings auch Verkehrszunahmen und Umweltbelastungen. Die künftige Aufgabe ist es, diesen wachsenden Verkehr so zu organisieren, dass den Mobilitätsbedürfnissen der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, dem Schutzbedürfnis der Anwohnerschaft und den Belangen des Klimaschutzes Rechnung getragen wird. Radverkehrsplanung und Radverkehrsmarketing Die Radverkehrsförderung in München wurde in einem umfassenden Grundsatzbeschluss festgelegt. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil im Modal Split bis 2015 um mindestens drei Prozent gegenüber dem Stand von 2008 zu erhöhen sowie die Verkehrssicherheit und das Fahrradstellplatzangebot zu verbessern wurde eine Marketingkampagne zur Förderung des Radverkehrs gestartet. Die 2011 durchgeführte Evaluierung der Kampagne schlug vor, die erfolgreichen Maßnahmen der Radlhauptstadt München im Rahmen einer qualifizierten und auf Dauer angelegten Öffentlichkeitsarbeit in den nächsten drei Jahren fortzuführen. Der Verkehr hat derzeit einen Anteil von zirka 21 Prozent an den gesamten CO 2 -Emissionen in München. Pkw und Lkw sind neben dem Flugverkehr hauptverantwortlich für die verkehrsbedingten CO 2 -Emissionen (zusammen etwa 67 Prozent). Dieser Wert ist zumindest in den letzten Jahren in etwa konstant geblieben. Im Verkehrsbereich ist somit im Vergleich zu fast allen anderen Bereichen in den letzten Jahren keine wesentliche CO 2 -Reduzierung eingetreten. Grund dafür ist trotz der Weiterentwickung umweltfreundlicher Antriebstechniken der Anstieg des Verkehrsaufkommens. Damit der Verkehr aber auf lange Sicht zu einer spürbaren CO 2 -Minderung und zum Klimaschutz beiträgt, ist es erforderlich, neben Verbesserungen im Fahrzeugsektor, vor allem den straßenseitigen Verkehr durch innovative und miteinander vernetzte Mobilitätsangebote weiter zu reduzieren. Verkehrsangebote im Umweltverbund für eine Mobilität mit weniger CO 2 -Emissionen Beschleunigung des Öffent lichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Vorrangschaltung und Busspuren Die Beschleunigung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung der Attraktivität des Trambahn- und Busverkehrs und trägt somit durch Verkehrsverlagerung zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in der Stadt bei. Die Beeinflussung von Ampeln spielt dabei eine zentrale Rolle. Bisher sind in München rund 38 Prozent der von MVG-Bussen befahrenen Ampeln mit einer ÖPNV-Beschleunigung ausgestattet (im Zeitraum von 1994 bis 2004 wurden bereits alle zehn Münchner Trambahnlinien beschleunigt und auf eine moderne Verkehrstechnik umgestellt). Neben dieser Maßnahme zählt die Einrichtung von Busspuren zu den wirkungsvollsten Beschleunigungsmaßnahmen. Ihre Länge umfasst in München derzeit 23 Kilometer (fünf Radlhauptstadt München Klimaschutzbericht

30 P+R-Stellplätze zur Verfügung. Ein entsprechendes Konzept schafft die Grundlage für einen weiteren bedarfsgerechten Ausbau des Angebots auf bis zu Stellplätze. Derzeit sind zirka Fahrradstellplätze an S- und U-Bahn-Stationen im Stadtgebiet vorhanden. Das Angebot wird entsprechend der steigenden Nachfrage laufend erweitert und qualitativ verbessert. Gegenüber 2009 soll sich die Zahl der überdachten B+R-Stellplätze bis 2015 um mindestens erhöhen. Neu eingerichtete Busspur zur Beschleunigung des ÖPNV S-Bahnstation mit Bike+Ride-Anlage Prozent des Bus-Streckennetzes). Fahrzeuge mit zusätzlicher Türe im Heck für einen schnellen Fahrgastwechsel und eine durchdachte Haltestellenplanung (barrierefreie Kaps statt Buchten) dienen ebenfalls der Beschleunigung des Busverkehrs. Seither sind zwei neue Linien mit insgesamt über sieben Kilometer Länge hinzugekommen. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit der Münchner Straßenbahn stieg durch diese Maßnahmen um 22 Prozent. Ausbau Park+Ride (P+R) und Bike+Ride (B+R) Neben den Maßnahmen des Parkraummanagements wird mittels der Förderung von P+R-Anlagen eine Alternative zur Fahrt mit dem Auto bis zum Ziel geschaffen. In der Stadt München stehen derzeit rund Nahmobilität Das Thema Nahmobilität ist im Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt München fest verankert. Nahmobilität greift Ansätze der Stadtentwicklungsplanung auf, die auf eine Nutzungsmischung, auf eine Stadt der kurzen Wege und auf eine Stärkung der Nähe abzielen. Ausschlaggebend dabei ist die Förderung eines hohen Anteils an Fuß- und Radverkehr und eines attraktiven ÖPNV. In Fortführung des Pilotprojektes Stadtviertelkonzept Nahmobilität Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt soll zeitnah ein gesamtstädtisches Handlungskonzept zur Nahmobilität erarbeitet werden, das die Nahmobilität nach städtischen Vorgaben gezielt vorantreibt. Darüber hinaus wird im Herbst 2013 in München die internationale Fußverkehrskonferenz walk21 stattfinden. Bewusste Mobilität durch Organisation, Information und Beratung Umsetzung des Parkraummanagements Durch gezielte Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraumangebots soll den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner, der Kundinnen und Kunden, der Besucherinnen und Besucher sowie des Wirtschaftsverkehrs nach ausreichend Parkraum Rechnung getragen werden. Dadurch können gleichzeitig Verkehr auf umwelt- und ressourcenschonende Verkehrsmittel (ÖPNV, Fahrrad, 30 Klimaschutzbericht 2012

31 zu Fuß) verlagert und sensible Bereiche, wie die Innenstadt, von Parksuchverkehr entlastet werden. Mittlerweile wurde das Parkraummanagement innerhalb des Mittleren Rings bedarfsgerecht umgesetzt. Außerhalb des Mittleren Rings sollen ausgewählte Gebiete hinsichtlich Voraussetzung und Bedarf für die Einführung von Parkraummanagement geprüft werden. Gesamtkonzept Mobilitätsmanagement Mit dem Gesamtkonzept Mobilitätsmanagement soll die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger kostengünstig und ohne Restriktionen verbessert und gleichzeitig unerwünschte Verkehrsfolgen vermindert werden. Mit Hilfe von Information, Beratung, Motivation und Marketing wird auf die individuellen Mobilitätsbedürfnisse reagiert und die Verkehrsnachfrage beeinflusst. Gleichzeitig kann die Erreichbarkeit der Stadt verbessert, die durch den Straßenverkehr verursachte Umweltbelastung reduziert und die Verkehrssicherheit weiter erhöht werden. In dem Gesamtkonzept werden unter der Dachmarke Gscheid mobil für verschiedene Zielgruppen (Kinder und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, Migrantinnen und Migranten, Neubürgerinnen und Neubürger, Unternehmen) und deren Verkehrsbedürfnisse Konzepte und Projekte entwickelt und umgesetzt. Eine Evaluation des Neubürgerprojekts zeigt z. B. auf, dass die Neumünchnerinnen und Neumünchnern, die eine Beratung erhalten haben, 7,7 Prozent häufiger den ÖPNV nutzen als die Testgruppe ohne Beratungsangebot. Neue Technologien und Mobilitätsalternativen Elektromobilität 2009 wurde München als eine von acht Modellregionen Elektromobilität vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgewählt. Im Anschluss an dieses Fördermodell wird derzeit ein kooperatives Projekt zur Optimierung der E-Ladeinfrastruktur in München gestartet. In diesem Projekt unter dem Titel Elektromobilität: Infrastruktur- und Mobilitätslösungen in verdichteten Siedlungsgebieten (E-Muc) soll untersucht werden, wie in einem Ballungsraum die Verteilung der E-Ladeinfrastruktur optimiert werden kann. Eine Hauptintention der städtischen Initiativen ist es, mithilfe der systematischen und schrittweisen Einführung der Elektromobilität einen Beitrag zur CO 2 -Reduktion sowie zur Minderung der Schadstoff- und Lärmimmissionen im Stadtraum zu erreichen. Dabei sollen ausschließlich regenerative Energiequellen Für die Umwelt im Einsatz MVV-Hybridbus Klimaschutzbericht

32 verwendet werden, ohne jedoch eine höhere Verkehrsbelastung durch vermeintlich saubere private Kraftfahrzeuge zu bewirken. Neue Angebote zur Verkehrsverlagerung Mittlerweile gibt es in München verschiedenste Carsharing-Angebote mit unterschiedlichen Konzepten. Bei der stationsgebundenen Variante stehen die Autos auf privatem Grund und müssen zum gleichen Stellplatz zurückgebracht werden. Bei der quartiersbezogenen Carsharing-Variante hingegen stehen die Autos auf öffentlichem Parkraum in festgelegten Parkgebieten, in welche das Fahrzeug nach der Nutzung auch wieder abgestellt wird. Zudem gibt es noch die quartiersübergreifende Variante. Die Fahrzeuge sind auf öffentlichem Parkraum innerhalb des Mittleren Rings vorzufinden. Die Abgabe darf in einem beliebigen Stadtquartier erfolgen. Auch Fahrradverleihsysteme etablieren sich zunehmend in deutschen Großstädten. Derzeit gibt es in München zwei Fahrradverleihsysteme. Darüber hinaus werden organisierte und kostenfreie Mitfahrgelegenheiten und Fahrgemeinschaften angeboten. Die Plattformen unterstützen sowohl die Suche nach Einzelfahrten als auch nach dauerhaften Pendlergemeinschaften. Da die neuen Dienste kontinuierlich wachsen, ist es wichtig, die Angebote in den Konzeptionen der städtischen Verkehrsplanung zu berücksichtigen. Weitere Aktivitäten der Landeshauptstadt München Europäische Metropolregion München (EMM) Das Planungsreferat der Landeshauptstadt München engagiert sich gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben als Träger der Arbeitsgruppe Mobilität für die Optimierung der Verkehrssituation in der EMM. Im Mittelpunkt steht die partnerschaftliche Entwicklung von überregionalen Projekten für eine nachhaltige Erreichbarkeit in der EMM. Untersuchungen zur Erreichbarkeit unterschiedlicher Standorte, Projekte zur Harmonisierung des ÖPNV, zur Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens sowie Informationsveranstaltungen zu alternativen Antriebsarten und der Möglichkeiten ihrer Implementierung in der EMM sollen einen Beitrag zur Ressourceneffizienz und zum Klimaschutz leisten. Inzell-Initiative Ladestation für CO 2 -freien Ökostrom Die Inzell-Initiative wurde 1995 von BMW und der Landeshauptstadt München gegründet, um gemeinsam Verkehrsprobleme zu diskutieren und abseits der tagespolitischen Diskussionen Lösungen zu suchen. Zahlreiche Institutionen aus Verwaltung, Wirtschaft und Forschung arbeiten in derzeit vier thematischen Foren zusammen, die sich mit Öffentlichem Verkehr, Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, der Stadt- und Umland - Thematik sowie der Zukunft der 32 Klimaschutzbericht 2012

33 Mobilität in der Region München beschäftigen. Zur Lösung komplexer Verkehrsprobleme werden innovative Pilot-Projekte entwickelt, ausgearbeitet und umgesetzt. Wenn sie die Inzell-Testphase erfolgreich durchlaufen haben und durch politische Gremien demokratisch legitimiert werden konnten, werden sie in größerem Rahmen im Regelbetrieb angewendet. So wurde beispielsweise das Münchner Parkraummanagement in den Innenstadtrandgebieten in Kombination mit einem Ring von Park+Ride-Anlagen am Rande und vor den Toren der Stadt in der Inzell-Initiative vorgedacht und konzeptionell entwickelt. Beitrag der Beteiligungsgesellschaften zum Klimaschutz Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ist für das verkehrsträgerübergreifende Verbundmarketing verantwortlich. Er leistet einen wichtigen Beitrag für die Ausgestaltung des ÖPNV im Großraum München und 2010 hat der MVV die Kampagne Klimaschutz ist unser Antrieb initiiert und durchgeführt, um den enormen Umweltvorteil der Verkehrsmittel im MVV (U-Bahn, S-Bahn, Regionalzug, Tram, Stadt- und Regionalbus) hervorzuheben. Zudem weisen zahlreiche Printmedien des MVV auf die Attraktivität des ÖPNV hin. Dadurch soll auch insbesondere der Freizeitverkehr vom Auto auf den ÖPNV gelenkt werden. Im Jahr 2008 hat der MVV im Regionalverkehr mit dem Einsatz umweltfreundlicher Busse begonnen, die Einsparungen im Kraftstoffverbrauch von bis zu 25 Prozent ermöglichen. Der MVV unterstützt die Kommunen beim Ausbau von P+R und B+R, um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Der Wohn- und Mobilitätskostenrechner des MVV unterstützt alle Wohnungssuchenden dabei, den unter Zeit-, Geld- und CO 2 -Gesichtspunkten idealen Wohnstandort zu finden. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Tochtergesellschaft des kommunalen Unternehmens Stadtwerke München GmbH (SWM) und größtes Mitglied im MVV, ist zuständig für die Konzeption, Planung und den Betrieb von U-Bahn, Bus und Tram in München. Jährlich tragen über 500 Millionen Fahrgäste in hohem Maße zur CO 2 -Einsparung in München bei. Um trotz regelmäßig steigender Fahrgastzahlen auch weiterhin ein effizientes, attraktives und umweltfreundliches Leistungsangebot zu garantieren, wurden im Jahr 2011 Investitionen in U-Bahn, Bus und Tram in Höhe von rund 150 Millionen Euro getätigt. Mehr Fahrgäste im ÖPNV heißt auch weniger Autoverkehr und in der Folge damit weniger Schadstoffausstoß im gesamten Verkehr. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Drei von vier Maßnahmen im Bereich Mobilität und Verkehr des Klimaschutzprogramms 2010 sind Maßnahmen zur Förderung des ÖPNV. Zusammen mit der Maßnahme Förderung des Radverkehrs werden pro Jahr Tonnen CO 2 eingespart. Weitere Informationen zum Klimaschutzprogramm des IHKM finden Sie im Internet unter Moderne U-Bahn-Station Klimaschutzbericht

34 Energieeffizienz im Gewerbe Die städtischen Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien vergrößert und gleichzeitig die Energieeffizienz in allen Bereichen wesentlich gesteigert wird. Die Bereiche Indus trie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen verbrauchen insgesamt 44 Prozent der Endenergie in Deutschland 9. Ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz muss also aus diesen Sektoren kommen. Auch wenn hier in der Vergangenheit schon viel passiert ist, sind noch weitere Anstrengungen notwendig. Ein Anreiz zum Energiesparen sind die damit verbundenen finanziellen Einsparungen. Die Energiekosten in Unternehmen werden heute im Schnitt auf rund sechs Prozent der Gesamtkosten beziffert. In einzelnen Branchen, wie der Metall verarbeitenden Industrie oder der Petrochemie, können sie 30 bis 50 Prozent ausmachen 10. In absoluten Zahlen betrugen die Energiekosten der Industrie, des Gewerbes, des Handels und der Dienstleistungen im Jahr 2009 in Deutschland rund 63 Milliarden Euro 11. Aufgrund der Ressourcenknappheit und der weltweit wachsenden Nachfrage werden die Energiepreise weiter steigen. Forschungsinstitute und Energieberatungen beziffern das kurzfristig und wirtschaftlich zu realisierende Einsparpotential in deutschen Unternehmen auf rund 15 bis 30 Prozent 12. Die Deutsche Energieagentur und der Zentralverband der Elektronik- und Elektroindustrie sehen durchschnittliche Energieeinsparpotentiale in deutschen Unternehmen von 20 bis 40 Prozent 13. Die wichtigsten Hemmnisse bei der Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen sind mangelndes Wissen über die Energieeinsparmöglichkeiten, nicht vorhandene Organisationsstrukturen bzw. fehlendes Personal und fehlende Investitionsmittel. Es ist die Aufgabe der Firmen, eine höhere Energieeffizienz im Gewerbe zu realisieren. Dies liegt aufgrund der Einsparmöglichkeiten auch in deren Eigeninteresse. Die öffentliche Hand beeinflusst die Energieeffizienz zum einen durch gesetzliche Rahmenbedingungen. Dazu zählen zum Beispiel Emissionszertifikate, die Energieeinsparverordnung, die Festlegung von CO 2 -Obergrenzen für bestimmte Produkte oder sogar das Verbot einzelner Produkte. Zum anderen kann die öffentliche Hand auf europäischer, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene auch Firmen mit konkreter Beratung und Förderung oder durch die finanzielle Unterstützung der Forschung und Entwicklung zu effizienzsteigernden Maßnahmen motivieren. Die Landeshauptstadt München versucht, ihre begrenzten Einflussmöglichkeiten so gut wie möglich zu nutzen. Im Folgenden werden Beispiele für Initiativen der Landeshauptstadt München aufgezeigt. Beispiele für Münchner Initiativen ÖKOPROFIT Ein gelungenes Beispiel für ein kommunales Projekt ist ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik) München. Die Landeshauptstadt hat das aus Graz stammende Projekt 1998 nach Deutschland übertragen. Bei ÖKOPROFIT schaffen das Referat für Arbeit und Wirtschaft und das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, den Stadtwerken München GmbH (SWM), dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und Umweltberaterinnen und Umweltberatern ein Beratungsangebot für Münchner Unternehmen. Die am Programm teilnehmenden Firmen entwickeln und setzen Maßnahmen 34 Klimaschutzbericht 2012

35 zum betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz um, sparen Energie und weitere Ressourcen, vermindern Emissionen und reduzieren gleichzeitig Kosten. Bei ÖKOPROFIT gibt es drei Bausteine: In der über ein Jahr laufenden Einsteiger- Workshopreihe nehmen in der Regel 15 Betriebe an zehn Workshops teil und werden an fünf Terminen vor Ort durch professionelle Umweltconsultants beraten. Hat ein Betrieb erfolgreich an diesem Baustein teilgenommen, erhält er die Auszeichnung als Münchner ÖKOPROFIT-Betrieb. Im ÖKOPROFIT- Klub werden die Einsteiger-Betriebe in vier Workshops und einem Termin vor Ort bei der Umsetzung ihrer Verbesserungsmaßnahmen weiter unterstützt. Im Modul Vom ÖKO- PROFIT zum Öko-Audit erarbeiten die Firmen, aufbauend auf den bei ÖKOPROFIT erbrachten Leistungen, ein Umweltmanagementsystem. Dies wird je nach Zielsetzung nach EMAS (EG-Öko-Audit-Verordnung) validiert oder nach der internationalen Norm ISO zertifiziert. An ÖKOPROFIT München haben bislang 206 Betriebe aus dem Münchner Stadtgebiet und dem Münchner Umland erfolgreich teilgenommen. Eine Gesamtbilanz der Energieund Emissionseinsparungen aller Betriebe seit 1998 wurde aus arbeitsökonomischen Gründen nicht erstellt. Jedoch ist allein schon die Bilanz der insgesamt 299 Maßnahmen der 50 ÖKOPROFIT-Betriebe des Jahrgangs 2007/2008 beeindruckend. Sie sparen bei deren Umsetzung jährlich über 15,9 Millionen kwh Strom, über 13,8 Millionen kwh Wärmeenergie und über Liter Treibstoff ein. Dadurch werden CO 2 -Emissionen in Höhe von jährlich Tonnen weniger ausgestoßen. Bei einer angenommenen Laufzeit der Maßnahmen von zehn Jahren werden somit Tonnen CO 2 vermieden. Der Wasserverbrauch reduziert sich um fast 63 Millionen Liter pro Jahr und die Restmüllmenge wird um rund 169 Tonnen vermindert. Die Kosten eines Großteils der Maßnahmen amortisieren sich schon nach relativ kurzer Zeit: Einsparungen in Höhe von 3,2 Millionen Euro finanzieren somit die notwendigen Investitionen 14. Gleichzeitig führt ÖKOPROFIT zu einer Erhöhung der Rechtssicherheit im Betrieb, senkt Risiken und macht Betriebe zukunftsfähiger. Die Umwelt und die Kommunen gewinnen durch die verminderten Emissionen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der teilnehmenden Betriebe entwickeln ein größeres Umweltbewusstsein. Ein kurzes Maßnahmenbeispiel veranschaulicht diese Zahlen: Die Zweigniederlassung München der RENOLIT SE in Solln hat im Jahr 2010 eine Anlage installiert, die Abdampfströme nutzt, um damit Kesselspeisewasser vorzuwärmen. Sie spart dadurch pro Jahr m³ Erdgas. Dies bedeutet eine finanzielle Ersparnis von Euro. Durch die Einsparung von Wasser und Wasseraufbereitungskosten fallen zusätzlich Euro weniger Kosten an. Die einmaligen Investitionskosten in Höhe von Euro haben sich somit bereits nach gut einem halben Jahr amortisiert. Durch diese Maßnahme werden pro Jahr zirka 360 Tonnen CO 2 eingespart. Austritt von Dampfschwaden durch interne Nutzung vermieden Klimaschutzbericht

36 Als ÖKOPROFIT-Pionier in Deutschland unterstützt München andere Kommunen bei der Einführung des Programms. Zum zehnjährigen Jubiläum von ÖKOPROFIT München wurden die Effekte der rund ÖKOPRO- FIT-Firmen in Deutschland bis 2008 hochgerechnet. Die Betriebe sparten von 1998 bis 2008 insgesamt 2,24 Millionen MWh Strom, 4,42 Millionen MWh Wärme und 197 Millionen Liter Treibstoff ein. Dadurch wurden 3,01 Millionen Tonnen CO 2 vermieden. Es wurde somit so viel CO 2 eingespart, wie Bürger in Deutschland pro Jahr verursachen. Die Betriebe sparen zudem pro Jahr Kosten in Höhe von 448 Millionen Euro ein, bei einmaligen Investitionen in Höhe von 385 Millionen Euro. Hierzu ein Beispiel: Die TAXI Center Ostbahnhof GmbH ersetzt die Dieselfahrzeuge ihrer Taxiflotte sukzessive durch Hybridfahrzeuge. Im April 2012 waren bereits 30 von insgesamt 53 Taxis mit Hybridantrieb ausgestattet. Die Hybrid-Taxis benötigen rund vier Liter weniger Kraftstoff pro 100 Kilometer als konventionelle Dieselfahrzeuge und stoßen pro Fahrzeug jährlich etwa zehn Tonnen weniger CO 2 aus. Zu den erheblich niedrigeren Spritkosten kommt ein deutlich geringerer Bremsenverschleiß hinzu. Zudem erzeugt das Umwelt-Taxi beim Bremsen Strom für seinen Akku. Die Hybrid-Strategie nützt daher nicht nur der Umwelt, sie geht auch ökonomisch voll auf. Das Taxi-Center Ostbahn - hof setzt seit 2012 auch ein Elektrofahrzeug mit Range Extender ein und hat weitere 14 Hybridfahrzeuge der nächsten Generation bestellt. Betriebliches Mobilitäts management (BMM) Betriebe benötigen nicht nur Energie und Rohstoffe. Sie erzeugen auch Verkehr. Um die Betriebe ähnlich wie bei den betrieblichen Prozessen mit ÖKOPROFIT zu unterstützen, hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft zusammen mit der Gesellschaft für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement ein eigenes Beratungsprogramm für Betriebe entwickelt 15. Seit der Einführung des Programms im Jahr 2003 haben 32 Betriebe und Institutionen aus Stadt und Landkreis erfolgreich am BMM teilgenommen, acht weitere nehmen an der aktuellen Runde teil. Über das betriebliche Mobilitätsmanagement werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesprochen mit Erfolg: Die Firmen vermeiden jährlich 8,3 Millionen Pkw- Kilometer und sparen damit rund Liter Treibstoff ein. Sie vermindern die CO 2 - Emissionen um rund Tonnen pro Jahr und reduzieren durch die Maßnahmen die jährlichen Kosten um fast zwei Millionen Euro. Bündnis München für Klimaschutz Im Jahr 2007 hat sich eine breite Allianz wichtiger Akteurinnen und Akteure der Münchner Stadtgesellschaft zum Bündnis München für Klimaschutz zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Strategien und Projekte für den Klimaschutz in München zu entwickeln. Während der ersten Projektphase von 2007 bis 2010 konnten rund 100 Bündnispartnerinnen und Bündnispartner gewonnen und mehr als 30 CO 2 -Reduktionsprojekte entwickelt werden. Mit Beginn der zweiten Phase im Jahr 2010 ist die Mitgliedschaft an zusätzliche Bedingungen geknüpft: Die teilnehmenden Unternehmen und Initiativen verpflichten sich mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung dazu, Klimaschutzprojekte zu entwickeln und eine CO 2 -Bilanz zu erstellen. Bislang ent- 36 Klimaschutzbericht 2012

37 Nachhaltigkeitskonferenz Das erste Elektrotaxi vom TAXI Center Ostbahnhof schlossen sich rund 90 Unternehmen zu einer Mitarbeit. Im Forum Effiziente Energienutzung, einem von vier fachlichen Foren der ersten Projektphase (neben Zukunftsfähige Energiebereitstellung, Konsequente Energieeinsparung und Nachhaltige Mobilität ), wurden die folgenden CO 2 -Reduktionsprojekte mit Bezug zum Münchner Gewerbe eingebracht: 1. Die BMW Group und die SWM haben ein innovatives, ressourcenschonendes Konzept zur Nutzung von Grundwasser aus U-Bahn-Dükern als Kühlmittel entwickelt, das zur Zeit vom Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group erprobt wird. Im Vergleich zur konventionellen Kälteerzeugung mittels Kompressionskältemaschinen spart die Fernkälte jährlich rund zehn Millionen kwh Strom und Tonnen CO 2 ein. Dies entspricht dem Jahresstromverbrauch von rund Münchner Haushalten. Auf der sechsten Münchner Nachhaltigkeitskonferenz des Referates für Arbeit und Wirtschaft wurde am das Thema Erhöhung der Energieeffizienz in der Wirtschaft behandelt. Herr Professor Maximilian Gege von der Bundesarbeitsgemeinschaft Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e.v.) zeigte mögliche Einsparpotentiale sowie zahlreiche Beispiele für Effizienzmaßnahmen für Firmen und Privathaushalte auf. Er ging auch auf mögliche Hemmnisse ein und stellte das Modell des Zukunftsfonds als Konzept für ein ökologisches Wirtschaftswunder vor. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Das Klimaschutzprogramm 2010 enthält im Handlungsfeld Energieeffizienz im Gewerbe vor allem Maßnahmen der städtischen Beteiligungsgesellschaften. Mit diesen Maßnahmen können pro Jahr zirka Tonnen CO 2 eingespart werden. Weitere Informationen zum Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz in München finden Sie im Internet unter 2. Im Jahre 2009 führte Osram mit Unterstützung der IHK einen Workshop über energiesparende Beleuchtung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von München für Klimaschutz durch. Klimaschutzbericht

38 Energiebereitstellung und -verteilung Energie ist der Motor für jede Volkswirtschaft, da eine sichere und preiswerte Energieversorgung entscheidend zum Wohlstand unserer Gesellschaft beiträgt. Die Versorgung der Verbraucherinnen und Verbraucher wird durch die Energiewirtschaft sichergestellt. Entscheidend hierfür sind Energieerzeugung und Verteilung. In Deutschland wurden im Jahr 2011 etwa 612 Milliarden kwh Strom erzeugt. Der größte Anteil wurde mit Hilfe von Kohlekraftwerken produziert (44 Prozent). Mit 20 Prozent liegen die erneuerbaren Energien aber bereits auf Platz zwei, wobei Wind und Biomasse 13 Prozent hiervon ausmachen. Bis zum Jahr 2020 soll sich der Anteil der erneuerbaren Energien auf 35 Prozent erhöhen. Die Kernenergie hat 2011 weiter an Bedeutung verloren und liegt mit 18 Prozent an dritter Stelle, wie Grafik 6 verdeutlicht. In München wurden im Jahr 2011 etwa 7,5 Milliarden kwh Strom verbraucht. Die Landeshauptstadt München hat bereits frühzeitig erkannt, dass ein Wechsel von fossiler und atomarer Energieerzeugung hin zu erneuerbarer Energie wichtig ist. In den vergangenen Jahren hat sie deshalb ihre Anstrengungen im Bereich der erneuerbaren Energien verstärkt. Die Energieerzeugung mit Hilfe von Wasser, Wind und Biomasse hat in München seitdem stark an Bedeutung gewonnen. Lag der Bestand an EEG-Anlagen (Anlagen, die nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz gefördert werden) in München im Jahr 2001 bei 497 Stück, konnte dieser bis 2010 auf Stück erhöht werden. Dabei entfielen auf die Solarenergie, gefolgt von Wasserkraft (21), Biomasse (11) und Windenergie (1). Der Zuwachs bei den Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ist in Grafik 7 dargestellt. Mit den Münchner EEG-Anlagen wurden im Jahr 2010 etwa 20 Millionen kwh EEG-Strom in das Netz der Stadtwerke München GmbH (SWM) eingespeist. Dies reicht für zirka Haushalte. In den folgenden Abschnitten werden Projekte und Aktivitäten der Landeshauptstadt München sowie deren Gesellschaften dargestellt, die im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung in München, der Region und in Europa tätig sind. Dabei wird auf die SWM, das Kommunalreferat und die Münchner Stadtentwässerung (MSE) eingegangen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieerzeugung beitragen. Projekte der Stadtwerke München GmbH (SWM) Die SWM sind einer der größten Energiedienstleister in Deutschland. Sie versorgen die Region München mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser. SWM Ausbauoffensive Erneuerbare Energien Grafik 6: Brutto-Stomerzeugung in Deutschland (2011) Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom aus Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme produzieren, dass der gesamte Bedarf von Industrie und Privathaushalten in München immerhin rund 7,5 Milliarden kwh pro Jahr gedeckt werden kann. 38 Klimaschutzbericht 2012

39 München wird hierdurch die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht. Mit den bereits angestoßenen und realisierten Projekten verfügen die SWM nach deren Fertigstellung schon jetzt (April 2012) über eine Erzeugungskapazität von rund 3,6 Milliarden kwh/a Ökostrom in eige nen Anlagen. Im Vergleich zum Ökostrom-Produktionsvolumen der SWM vor der Ausbauoffensive von 350 Millionen kwh/a bedeutet dies rund eine Verzehnfachung. Bis 2025 rechnen die SWM mit einem Investitionsvolumen von zirka neun Milliarden Euro. Klaren Vorrang haben für die SWM Projekte in München und der Region. Doch die SWM können hier nicht so viel Strom erzeugen, wie die Millionenstadt benötigt. Deshalb engagieren sie sich auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas. Innerhalb Europas wählen und nutzen sie die energetisch und wirtschaftlich am besten geeigneten Standorte zum Bau von Anlagen für regenerative Energieerzeugung. Der Wind bläst auf See kräftiger und gleichmäßiger, die Sonne scheint in Südeuropa intensiver und öfter als hier. Diese Potentiale sichern sich die SWM für Münchens Energiezukunft. Folgende Anlagen wurden im Rahmen der Ausbauoffensive bereits erworben bzw. errichtet, sind in Realisierung oder in Planung oder werden modernisiert: > elf in München und der Region (sieben Wasserkraftwerke, zwei Biomassekraftwerke, ein Geothermie-Heizkraftwerk, eine Windkraftanlage) > sechs in Deutschland (zwei PV-Großflächenanlagen, zwei Onshore- und zwei Offshore-Windparks) > eine in Spanien (Solarkraftwerk) und eine in Großbritannien (Offshore-Windpark) Grafik 7: Entwicklung der Photovoltaikanlagen in München Praterkraftwerk in München Das Praterkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, welches mitten in der Landeshauptstadt München, westlich der Praterinsel, umweltschonenden Strom erzeugt. Das Praterkraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt der Green City Energy GmbH und der SWM. Das Kraftwerk wurde im August 2010 nach einjähriger Bauzeit in Betrieb genommen und hat eine maximale Leistung von etwa 2,5 MW. Im Jahr können bis zu zehn Millionen kwh CO 2 -freier Strom erzeugt werden genug Energie, um etwa Haushalte in München mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig lassen sich damit pro Jahr rund Tonnen CO 2 einsparen. SWM Ausbauoffensive Fernwärme Fernwärme gehört seit über 100 Jahren zum Münchner Heizenergiemix. Mit mehr als 800 Kilometern Länge ist das Münchner Fernwärmenetz heute eines der größten Europas. Seit 2002 haben die SWM über 500 Millionen Euro in Kraftwerke und Netze investiert. Klimaschutzbericht

40 mehr als der gesamte Pkw-Verkehr in München. Windpark im Havelland Die SWM gewinnen bereits rund 70 Prozent des Stroms für München in hochmodernen Kraft-Wärme-Kopplung-(KWK)Anlagen. Im Bundes- und im EU-Durchschnitt liegt der KWK-Anteil bei der Stromproduktion lediglich bei zirka zwölf Prozent. Die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme wird als Fernwärme genutzt. Um diese Wärmemenge mit ölbetriebenen Hausheizungen zu erzeugen, wären 450 Millionen Liter Heizöl erforderlich, was die Umwelt mit 1,1 Millionen Tonnen CO 2 belasten würde Die SWM werden in den nächsten Jahren über 200 Millionen Euro investieren, um diese umweltschonende Form der Energieerzeugung weiter auszubauen. Die SWM rechnen in den nächsten zehn Jahren mit einem Neuanschlusswert von 700 MW. Das entspricht einem Zuwachs von rund 25 Prozent. Das heißt, dass weitere Münchner Wohnungen mit Fernwärme versorgt und rund Tonnen CO 2 eingespart werden können. Die heute schon sehr gute Klima- und Ressourcenbilanz der Fernwärme soll durch die Integration von erneuerbaren Energien noch einmal erheblich verbessert werden. Vision der SWM ist es, die Fernwärme für München bis 2040 zu 100 Prozent aus regenerativen Energien zu gewinnen. Hierzu setzen die SWM in erster Linie auf die weitere Erschließung der Erdwärme. Mit dem Geothermieprojekt Riem waren sie bereits bundesweiter Vorreiter. Abhängig von der technologischen Entwicklung stünden dann noch die beiden grünen Brennstoffe Biogas und in einem letzten Schritt auch Windgas zur Verfügung. Solarkraftwerk Andasol in Spanien Andasol 3 In der südspanischen Provinz Granada haben die SWM gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern das solarthermische Großkraftwerk Andasol 3 errichtet. Über Parabolspiegel bündeln die eingefangenen Sonnenstrahlen in der Brennlinie des Kollektors. Mit der im Kollektorrohr erhitzten Flüssigkeit wird mittels Wärmetauscher im Kraftwerksblock Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Durch integrierte thermische Speicher kann der Strom ganz nach Bedarf erzeugt werden selbst bei Dunkelheit. Das Solarkraftwerk erreicht eine Leistung von 50 MW. Der SWM- Anteil an der Stromproduktion entspricht dem Jahresverbrauch von Münchner Haushalten. 40 Klimaschutzbericht 2012

41 Aktivitäten des Kommunal referates der Landeshauptstadt München Das Kommunalreferat der Landeshauptstadt München verfolgt seit vielen Jahren unter dem Motto global denken lokal handeln eine ganze Reihe von Nachhaltigkeitszielen. Zur konkreten Umsetzung wurden im Sinne des BenE München e.v. (Bildung für nachhaltige Entwicklung) vier Aktionsfelder de finiert: CO 2 -Vermeidung, CO 2 -Bindung, ökologisch bewirtschaftete Flächen und Wissenstransfer. Im Bereich der Energieerzeugung und -verteilung konzentrieren sich die Aktivitäten auf verschiedene technische Standbeine. Im Heizkraftwerk Nord wird Müll verbrannt. Die dabei im KWK-Prozess gewonnene Energie nutzen die SWM für die Stromerzeugung und das Fernwärmenetz. Seit 2008 können in der innovativen, aber technisch relativ einfachen Trockenfermentationsanlage jährlich bis zu Tonnen Bioabfall in Biogas und hochwertigen Kompost umgewandelt werden. In einem integrierten Blockheizkraftwerk werden pro Jahr bis zu 3,7 Millionen kwh Bio-Strom produziert. Die dabei anfallende Wärme wird im Entsorgungspark Freimann direkt verwertet. Am städtischen Gut Karlshof erzeugt eine Biogasanlage mit einer Leistung von 420 kw el klimafreundlichen Strom aus Biomasse und Rückständen aus der Tierhaltung. Außerdem werden zehn PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 588 kw el auf Dächern des Kommunalreferats betrieben. Dabei handelt es sich um Bürger- und Mitarbeiterbeteiligungsanlagen, um Anlagen privater Betreiber sowie um städtische Anlagen. Die neueste PV-Anlage befindet sich auf dem Dach des Carports des Abfallwirtschaftsbetriebes München. Bei diesem Pilotprojekt handelt es sich um ein Pneudach, bei dem eine flexible Dünnschicht PV-Module in transparente ETFE (Ethylen- Tetrafluorethylen)-Folienkissen eingesetzt wurde. Die Modulfläche beträgt m² mit einer elektrischen Leistung von 145 kw. Energieerzeugung durch die Münchner Stadtentwässerung (MSE) Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) ist ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München. Die Aufgabe der MSE ist die Abwasserableitung und -reinigung sowie die Entsorgung des Klärschlamms der Landeshauptstadt München. Neben dem Kanalnetz mit einer Länge von Kilometern öffentlicher Kanäle betreibt die MSE zwei Klärwerke, das Klär werk I Gut Großlappen und das Klärwerk II Gut Marienhof. Die im Klärprozess anfallenden Schlämme werden auf den beiden Klärwerken in Faulanlagen mesophil stabilisiert. Das dabei anfallende Faulgas wird in Blockheizkraftwerken zur kombinierten Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Die ersten Faulbehälter wurden auf dem Klärwerk I bereits Ende der 50er Jahre errichtet und seit dieser Zeit zur Faulgaserzeugung betrieben. Das Faulgas wurde zunächst zur Wärmeerzeugung, ab 1964 auch zur Stromerzeugung genutzt. Der anfallende Faulschlamm wurde in einer ersten Zeitpha- Trockenfermentationsanlage des AWM Klimaschutzbericht

42 se landwirtschaftlich entsorgt, später auf einer Monodeponie abgelagert und seit 1999 in einer auf dem Klärwerk I betriebenen Klärschlammmonoverbrennungsanlage verbrannt. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Das Klimaschutzprogramm 2010 enthält im Handlungsfeld Energiebereitstellung und -verteilung vor allem Maßnahmen der städtischen Beteiligungsgesellschaften. Mit diesen Maßnahmen können pro Jahr zirka Tonnen CO 2 eingespart werden. Weitere Informationen zum Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz in München finden Sie im Internet unter Faulbehälter Seit Inbetriebsetzung des Klärwerks II im Jahr 1989 wird das dort anfallende Faulgas in Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt. In den Jahren 2003 bis 2008 wurde als Ersatz für die erneuerungsbedürftigen alten Faulbehälter auf dem Klärwerk I eine neue Faulbehälteranlage errichtet und 2008 in Betrieb gesetzt. Im Jahr 2011 wurde in den BHKW-Anlagen der beiden Klärwerke zusammen eine elektrische Energie von 47,5 Millionen kwh erzeugt. 42 Klimaschutzbericht 2012

43 Beschaffung, Dienstfahrzeuge, Dienstreisen Die wirtschaftlich sinnvolle und sparsame Verwendung von Steuergeldern bei Beschaffungen für städtische Dienststellen und Beteiligungsgesellschaften stellt ein anspruchsvolles Ziel der Vergabestellen dar. Neben den Kosten müssen die Vergabestellen gesetzliche Regelungen und Vorgaben, Stadtratsbeschlüsse der Landeshauptstadt München sowie Sicherheits- und Umweltstandards berücksichtigen. Die Vergabestellen sind unter anderem für die Beschaffung von Artikeln des Büro- und EDV- Bedarfs für die Verwaltung, aber auch für Werkstatt- und Laborausstattungen, Dienstleistungen und Fahrzeuge zuständig. Welche Möglichkeiten in diesem Bereich bestehen, im Sinne des Klimaschutzes Maßnahmen und Erprobungen einzuleiten, wird in den nachfolgenden Beispielen dargestellt. Die Projekte werden nach strengen Kriterien von atmosfair ausgewählt und von Gremien und technischen Organisationen, welche im Rahmen des Kyoto-Protokolls entstanden sind, überprüft. atmosfair engagiert sich auch gemeinsam mit Umweltverbänden in der Entwicklung von neuen Klimaschutzprojekten. Münchner Flughafen München fliegt atmosfair Die Verwaltung der Landeshauptstadt München beteiligt sich seit dem an der Umweltinitiative atmosfair zur Kompensation von CO 2 -Emissionen bei Dienstreisen mit dem Flugzeug. Dazu zählen die Flüge der Stadtspitze, der Stadtratsmitglieder sowie aller städtischen Beschäftigten. Die gemeinnützige GmbH atmosfair ist eine renommierte und nicht kommerziell arbeitende Klimaschutzorganisation mit dem Schwerpunkt Reise. Der Fokus liegt auf der Kompensation von Treibhausgasen durch erneuerbare Energien. Über einen Emissionsrechner werden die durch einen Flug entstandenen Klimagase berechnet. Die Landeshauptstadt München entrichtet freiwillig den jeweils entstandenen Kompensationsbetrag. Für einen Flug von München nach Berlin und zurück ist beispielsweise eine Kompensationsabgabe von neun Euro zu leisten. In einem Jahr kann sich so für alle Flugreisen ein Betrag von mehreren tausend Euro ergeben. Lediglich acht Prozent des Geldes werden für die Kundenbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung von atmosfair verwendet. Die restlichen 92 Prozent werden in den Klimaschutz, in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte in Entwicklungs ländern investiert. Nutzung von Dienstfahrzeugen In einer Dienstanweisung wird unter dem Punkt Benutzung von Dienstfahrzeugen auch das ökologische und ökonomische Verhalten angesprochen. Danach sollen nicht nur emissionsarme Fahrzeuge, die auf dem technisch neuesten Stand sind, eingesetzt werden, sondern auch die Fahrten so eingeteilt werden, dass eine optimale Ausnutzung der Dienstfahrzeuge erreicht wird. Grundsätzlich gilt es, so wenig wie nötig und so energiesparend wie möglich zu fahren. Öffentliche Verkehrsmittel und Dienstfahrräder sollen bevorzugt genutzt werden. Die Fahrerinnen und Fahrer sind verpflichtet, an einer Schulungsveranstaltung zur energieund umweltschonenden Fahrweise sowie nach fünf Jahren an einer speziellen Wiederholungsschulung teilzunehmen. Diese Schulung wird hausintern durchgeführt. Eine kleine Gruppe von vier Personen absolviert dabei zuerst eine Fahrt auf einem Rundkurs durch das Stadtgebiet in einem Fahrzeug mit Kraftstoffverbrauchsmesseinrichtung in gewohnter Fahrweise. Die erziel- Klimaschutzbericht

44 Schulungsfahrzeug mit Kraftstoffverbrauchsmessanzeige ten Werte werden notiert. Danach wird in einer Theorieeinheit die Thematik des ökologischen Fahrens erklärt. Anschließend kann jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer den neuen Fahrstil unter Anleitung üben, um schließlich den Rundkurs erneut zu absolvieren. Die Kraftstoffverbrauchswerte liegen nach der Schulung um bis zu 25 Prozent niedriger als davor. Um einen Rückfall in alte Fahrgewohnheiten zu verhindern, wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Wiederholungsschulung in verkürzter Form angeboten. An der Erstschulung haben von 1998 bis heute über Personen und an der Wiederholungsschulung von 2011 bis heute 145 Personen teilgenommen. Diese Schulungsmaßnahme bietet bei Kraftfahrzeugen derzeit das größte Potential für die Reduzierung der Schadstoff- und CO 2 -Emissionen. Damit die Kraftstoffverbräuche der Fahrzeuge besser analysiert werden können, ist der Einsatz eines IT-unterstützten Fuhrparkmanagementprogramms als Pilotprojekt beim Baureferat in Vorbereitung. Neben der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs wird das Programm zu einer verbesserten Planung der Einsätze und Inspektionsarbeiten führen. Beschaffung von Dienstfahrzeugen Um die verschiedenen Aufgaben, wie zum Beispiel Straßenreinigung, Abfallbeseitigung, Brandschutz, Kanalreinigung, Parkanlagenund Friedhofspflege, durchführen zu können, benötigt die Landeshauptstadt München einen großen Fuhrpark, der über Fahrzeuge umfasst. Die Fahrzeuge unterliegen einer Bedarfsprüfung und werden zentral beschafft. Seit vielen Jahren werden durchgängig für alle Aufgabenbereiche die schadstoffärmsten und verbrauchsoptimiertesten Fahrzeuge gekauft. Dabei werden zum einen gesetzliche Anforderungen, wie die Richtlinie 2009/33/EG bzw. 4 Abs. 7 der Vergabeverordnung (VgV) über die Förderung sauberer und energieeffizienter Straßenfahrzeuge, konsequent umgesetzt. Zum anderen werden je nach Einsatz der Fahrzeuge besondere Maßnahmen ergriffen und unterstützt. Dazu zählen: > Die Beschaffung von Erdgas-betriebenen Fahrzeugen (seit 1998), wenn dies wirtschaftlich vertretbar ist. Der Bestand an Erdgasfahrzeugen hat sich allerdings reduziert. Dies liegt an der mangelnden Verfügbarkeit, der schlechteren CO 2 -Bilanz im Vergleich zu neuen Dieseltechniken und an den hohen Kosten für die Überprüfung der Gasanlagen. > Die Beschaffung von Diesel-Fahrzeugen im Bereich Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (seit 2005), wenn dies wirtschaftlich und hinsichtlich der CO 2 -Bilanz sowie des Kraftstoffverbrauchs (seit 2007) sinnvoll ist. > Die Ausstattung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Start-Stopp-Anlagen, sofern diese verfügbar sind (seit 2007). > Die Beobachtung des Kfz-Marktes hinsichtlich alternativer Antriebstechniken, insbesondere Elektro- und Hybridfahrzeuge. > Das Projekt des Abfallwirtschaftbetriebs mit einem Müllwagen light. Das zulässige Gesamtgewicht des Müllwagens wurde von 26 Tonnen auf 22,7 Tonnen, das Leergewicht von 15,5 Tonnen auf 12,8 Tonnen und die Nutzlast von 10,5 Tonnen auf 44 Klimaschutzbericht 2012

45 9,9 Tonnen nur gering reduziert. Damit wurde ein besseres Verhältnis von Fahrzeuggewicht zu Nutzlast erreicht. Dies bedeutet, dass grundsätzlich weniger Gewicht (zirka drei Tonnen) bei fast unveränderter Nutzlast bewegt wird. Das Müllfahrzeug light ist seit dem im Einsatz. Bis Ende 2011 wurden fast Kilometer in Betriebsstunden zurückgelegt. Der Durchschnittsverbrauch gegenüber Vergleichsfahrzeugen hat sich in diesem Zeitraum um neun bis zwölf Prozent verringert. All diese Maßnahmen haben ein hohes Potential für die Steigerung der Energieeffizienz und werden daher weiterverfolgt. Reduzierung des Energieverbrauchs bei Geräten der Büroausstattung Auch beim Kauf und Einsatz von Geräten für die Büroausstattung (PC, Drucker und Multifunktionsgeräte) gibt es eine Reihe an Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu reduzieren. Generell ist es sinnvoll, Multifunktionsgeräte gegenüber Einzelplatzdruckern zu bevorzugen. Bei der Beschaffung aller Elektrogeräte sollten (weiterhin) in Abstimmung mit der Dienststellenleitung der Stromverbrauch sowie das Wohlempfinden am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Folgende weitere Aspekte helfen dabei, CO 2 -Emissionen zu vermeiden: > In der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) vom ist festgehalten, dass in den Leistungsbeschreibungen unter anderem das höchste Leistungsniveau an Energieeffizienz und, soweit vorhanden, die höchste Energieeffizienzklasse im Sinne der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung gefordert werden muss (siehe 4 Abs. 4 bis 6b, VgV). > Die Handhabung privater Elektrogeräte ist nach Möglichkeit einvernehmlich und einheitlich zu regeln. > Mit dem Ziel, das Nutzerverhalten am Arbeitsplatz zu verändern, wurden die Projekte Fifty-Fifty und Pro Klima contra CO 2 (vgl. Kapitel 8 Bewusstseinsbildung ) entwickelt. Nach dem Motto Wer Energie spart, erhält eine Prämie! werden die teilnehmenden Dienststellen über die Möglichkeiten zum Energiesparen informiert und mit einer Prämie belohnt, wenn sich der Energieverbrauch am Arbeitsplatz reduziert. Durch diese drei Punkte (Vergabeverordnung, Regelung für den Umgang mit privaten Elektrogeräten am Arbeitsplatz und Anreize für energiesparendes Verhalten am Arbeitsplatz) sind die wesentlichen Voraussetzungen getroffen, um den Energieverbrauch bei Geräten der Büroausstattung zu reduzieren. Erhöhung der Recyclingpapier-Quote auf nahezu 100 Prozent Die Verwaltung der Landeshauptstand München will in den kommenden zwei Jahren die Recyclingpapier-Quote auf nahezu 100 Prozent steigern. Die heute verfügbaren Recyclingpapiere sind mit den gängigen Frischfaserpapieren vergleichbar und hinsichtlich Kosten, Optik, Haptik und Handhabung kaum voneinander zu unterscheiden. Bei der Handhabung kommt es besonders auf Faktoren wie Papierstau, Schnittkantenqualität und Staubentwicklung an, welche in der entsprechenden Norm EN geregelt sind. Der Umstellung auf Recyclingpapier steht also, Müllfahrzeug light des AWM Klimaschutzbericht

46 nur s von besonderer Wichtigkeit auszudrucken sowie Ausdrucke und Kopien doppelseitig zu erstellen. In der Landeshauptstadt München wurden im Jahr 2011 knapp 90 Prozent Recyclingpapier verwendet. Papierballenlager abgesehen von wenigen Ausnahmen wie für Urkunden, nichts im Wege. Die Herstellung von Recyclingpapier ist weitaus ressourcenschonender als die von Frischfaserpapier. Dabei wird der Holzverbrauch reduziert, der Verbrauch von Wasser und Energie um zwei Drittel verringert und somit auch ein geringerer CO 2 -Ausstoß bewirkt. Ein weiterer Vorteil bei der Herstellung von Recyclingpapier ist der geringere Einsatz von Chemikalien. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Referaten für die Verwendung von Recyclingpapier zu sensibilisieren, wurden einige Maßnahmen durchgeführt. Unter anderem wurden Vorträge zum Thema Recyclingpapier gehalten, ein Rahmenvertrag für die Beschaffung abgeschlossen und Papiermuster an die Dienststellen zur Veranschaulichung versandt. Die Beschaffung von Frischfaserpapieren ist nur noch über die Vergabestelle möglich. Auch durch diese Maßnahme kann die Recyclingpapierquote gesteigert werden, da die Vergabestelle nur in begründeten Ausnahmefällen eine Genehmigung erteilt. Dabei steht auch beim Frischfaserpapier der Umweltgedanke im Vordergrund; es werden nur Papiere mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung verwendet. Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Auch im Bereich Beschaffung, Dienstreisen, Dienstfahrzeuge wird die Möglichkeit gesehen, weiterhin CO 2 einzusparen. Aus diesem Grund wurden im Klimaschutzprogramm 2010 eine Reihe von Maßnahmen aufgenommen, deren Ziel es unter anderem ist, den Energieverbrauch bei neu zu beschaffenden Geräten und Fahrzeugen möglichst gering zu halten oder Dienstkräfte für das energiesparende Fahren zu schulen. Mit den sieben Maßnahmen werden pro Jahr zirka Tonnen CO 2 eingespart. Weitere Informationen zum Klimaschutzprogramm des IHKM finden Sie im Internet unter Darüber hinaus wird in den einzelnen Referaten darauf geachtet, den allgemeinen Papierverbrauch zu senken. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dazu angehalten, 46 Klimaschutzbericht 2012

47 Bewusstseinsbildung Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, muss die gesamte Stadtgesellschaft mit eingebunden werden. Die Stadtverwaltung allein wird die Ziele nicht erreichen können. Maßnahmen zur Veränderung des Nutzerverhaltens wurden deshalb bereits in der Studie des Öko-Instituts Kommunale Strategien zur Reduktion der CO 2 - Emissionen um 50 Prozent am Beispiel der Stadt München 16 aus dem Jahr 2004 als wesentlicher Baustein einer wirksamen Klimaschutzstrategie angesehen. Welche Möglichkeiten hat die Landeshauptstadt München, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und insbesondere auch die Bürgerinnen und Bürger Münchens für das Thema Energie und Klimaschutz zu sensibilisieren? Welche Möglichkeiten zur Information stehen zur Verfügung? Die für den Klimaschutz wirksamen Projekte und Maßnahmen der Landeshauptstadt München im Bereich Bewusstseinsbildung kann man in folgende Themengebiete einteilen: Bauen und Wohnen, Kinder- und Jugendbildung, Erwachsenenbildung und übergreifendes Informationsangebot und Aktivitäten. Auch die Bewusstseinsbildung im Bereich Verkehr und Mobilität hat entscheidenden Einfluss auf den CO 2 -Ausstoß der Stadt. Dieses Themenfeld wird jedoch im 4. Handlungsfeld behandelt. Beispiele zur Bewusstseinsbildung im Themenbereich Energieeffizienz im Gewerbe werden im 5. Handlungsfeld beschrieben. Im Folgenden sind jeweils Best-Practice-Beispiele der Themengebiete Bauen und Wohnen, Kinder- und Jugendbildung, Erwachsenenbildung und übergreifendes Informationsangebot und Aktivitäten ausgeführt. Bauzentrum der Landeshauptstadt München in der Messestadt Riem zur Verfügung 17. Das Bauzentrum versteht sich als Vermittler zwischen der Fachwelt und den Münchner Bürgerinnen und Bürgern. Gleichzeitig bietet es Fachleuten die Möglichkeit, sich gezielt fortzubilden und mit anderen Spezialisten auszutauschen. Mit seinen Beratungen und zahlreichen Informationsausstellungen hilft das Bauzentrum, Maßnahmen an Wohnungen und Gebäuden in hoher Qualität zu realisieren sowie Energie und damit Nebenkosten zu sparen. Damit trägt das Bauzentrum zum Klimaschutz in München bei. Das Angebot des Bauzentrums umfasst über 50 Themen. Interessierte können Termine für eine kostenlose Beratung durch Fachleute sowie kostenpflichtige Premium- und Vor-Ort- Beratungen vereinbaren. Die Besonderheiten des Beratungsangebots im Bauzentrum sind eine persönliche und individuelle Beantwortung von Fragen durch kompetente Fachleute und eine produkt- und firmenneutrale Information. Das komplette Beratungsangebot ist in der Broschüre Firmen- und produktneutrale Beratung Wohnen, Bauen, Modernisieren der Landeshauptstadt München zusammengestellt (siehe Serviceteil). Im Bauzentrum München finden pro Jahr mehr als 100 Veranstaltungen statt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Ökologisches Bauen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Bauzentrum München Bauen und Wohnen Bauzentrum München Für alle Fragen rund ums Bauen, Wohnen und Sanieren steht den Münchner Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Fachleuten aus München und der Region, das Angebot im Klimaschutzbericht

48 Angeboten werden unter anderem Fachseminare, Fachforen und Runde Tische für Fachleute (Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Planerinnen und Planer, Handwerkerinnen und Handwerker usw.) sowie Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen für Endverbraucherinnen und -verbraucher. Die Vorträge geben Tipps und Hilfestellungen zu aktuellen Themen. Die Seminare und Veranstaltungen bieten den Fachleuten neben der Fortbildung auch die Möglichkeit, interessante Kontakte zu knüpfen. Der Besuch der meisten Veranstaltungen mit Ausnahme der Fachseminare und der Lehrgänge ist kostenlos. Eine Dauerausstellung im Bauzentrum informiert über Produkte und Dienstleistungen rund ums Bauen, Wohnen und Sanieren. Der Besuch der Ausstellung lässt sich gut mit der Teilnahme an einem kostenfreien Infoabend oder einem persönlichen Beratungstermin kombinieren. Kinder- und Jugendbildung, Erwachsenenbildung Fifty-Fifty-Programm an Münchner Kindertagesbetreuungseinrichtungen und Schulen Das vom Referat für Bildung und Sport koordinierte und vom Baureferat betreute Fifty- Fifty-Programm startete bereits Ende Mit Fifty-Fifty soll an den städtischen Kindertageseinrichtungen und den öffentlichen Schulen durch veränderte Verhaltensweisen möglichst viel Strom, Heizenergie und Wasser eingespart werden. Drei Ziele stehen im Vordergrund: das ökologische Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten; das pädagogische Ziel, dass Kinder und Jugendlichen fürs Leben lernen und einen verantwortungsbewussten und sparsamen Umgang mit Energie und Wasser trainieren; das ökonomische Ziel, Kosten für Energie und Wasser zu sparen. Der Name Fifty-Fifty ist Programm, denn die Hälfte der eingesparten Kosten kommt der jeweiligen Einrichtung für ihre Anstrengungen direkt zugute. Das schafft zusätzliche Motivation bei den Kindern, den Betreuerinnen und Betreuern und bei den Leitungen. Die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen ist von anfangs 30 auf inzwischen 157 gestiegen. Zu den Maßnahmen, die im Rahmen von Fifty-Fifty durchgeführt werden, zählen beispielsweise: > den Stand-by-Betrieb von elektrischen Geräten zu verhindern > Monitore in Arbeitspausen auszuschalten > einzelne Leuchtenbänder nach Bedarf und Tageslichteinfall rechtzeitig abzuschalten > das Licht in den Pausen immer auszuschalten > Heißwasserboiler mit Thermo-Stopp (automatischer Abschalter nach einmaligem Aufheizen) oder zumindest mit Zeitschaltuhren zu versehen > während der Heizperiode nur stoßzulüften und keine Fenster ständig zu kippen > Großverbraucher wie Keramikbrennöfen am Nachmittag einzuschalten, wenn der Gesamtstrombedarf geringer ist > tropfende Wasserhähne umgehend reparieren zu lassen Die Auswertung von 14 Jahren Fifty-Fifty zeigt eindrucksvoll, dass das ökologische Ziel erreicht wurde und hohe Einsparungen erzielt werden konnten: > m³ Wasser (genug, um fast allen Münchnerinnen und Münchnern ihre Badewanne zu füllen) 48 Klimaschutzbericht 2012

49 > kwh Strom (der Bedarf von zirka Münchner Zweipersonenhaushalten) > kwh Wärme (der Verbrauch von etwa Münchner Wohnungen) > Die Einsparungen von Strom und Wärme bedeuten eine Verminderung der CO 2 - Emissionen um mehr als Tonnen. Ganz nebenbei wurden durch die Einsparungen bei Wasser, Strom und Wärme seit Beginn des Programms Euro gespart. Für die beteiligten Einrichtungen stehen damit rund 1,9 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, über die sie frei verfügen können. Klimaherbst Nur wenn die Menschen über mögliche Folgen des Klimawandels informiert sind und sie die Handlungsoptionen kennen, werden sie die Zukunft nachhaltig mitgestalten. Dieser Gedanke war 2007 der Anstoß für die Entwicklung der stadtweiten Veranstaltungsreihe Münchner Klimaherbst. Die Gründerinnen und Gründer aus den Reihen der Münchner Volkshochschule und lokaler Nichtregierungsorganisationen hatten die Vision, wichtige Akteurinnen und Akteure aus der Münchner Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kultur und Bildung in einem konzentrierten Zeitraum zu vernetzen, um drängende Fragen zum Klimawandel zu stellen und Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Landeshauptstadt München ist von Beginn an als Kooperationspartnerin vertreten und unterstützt die Realisierung des Klimaherbstes sowohl ideell als auch finanziell. Die Veranstaltungsreihe trägt den Namen Klimaherbst, weil verschiedenste Akteure der Stadtgesellschaft jedes Jahr im Oktober ein Veranstaltungsprogramm auf die Beine stellen, das sich explizit mit der Herausforderung Klimawandel beschäftigt und dem Klimaschutz eine Bühne gibt. Mittlerweile hat sich das Format zu einem festen Bestandteil im Jahreskalender der Umwelt- und Klimaschutzszene Münchens entwickelt. Die Zahl der Kooperationspartnerinnen und -partner und Mitveranstalterinnen und Mitveranstalter ist stetig angewachsen. Über 150 Organisationen brachten sich bereits in den Klimaherbst ein. Auch das Interesse der Bevölkerung ist ungebrochen. Dank einer Mischung aus bewährten und innovativen Veranstaltungsformaten darunter Kunstaktionen, Konzerte, Kabaretts, Exkursionen, Podiumsdiskussionen, Filmabende und Frühstücke werden verschiedene Milieus der Stadtgesellschaft erreicht. Daneben gibt es jedes Jahr speziell für Kinder und Jugendliche entwickelte Veranstaltungen, die häufig als interaktive Mitmach-Aktionen konzipiert sind. Durch die gute Vernetzung der Beteiligten ist gewährleistet, dass der Klimaherbst über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auch neue Zielgruppen erschließt. Als Förderin und Partnerin des Klimaherbstes richtet die Landeshauptstadt München seit einigen Jahren traditionell die Auftaktveranstaltung im Alten Rathaussaal aus. In diesem feierlichen Rahmen bietet sich nicht nur die Bürgermeister Hep Monatzeder (Bildmitte) überreicht den Umweltpreis 2008 an die Gründer des Klimaherbsts: Winfried Eckart, Jonas Bergmiller, Angelika Bachmann (v. l.) und Klaus Blanc (2. v. r.). Ganz rechts: Wilhelm Zinoni von der Innung Spengler als weiterer Preisträger Klimaschutzbericht

50 Handbuch Klimawerkstätten Gelegenheit, das Engagement der beteiligten Akteure offiziell zu würdigen, sondern auch den zahlreichen Organisationen und Ehrenamtlichen, die den Klimaherbst mitgestalten, von Seiten der Kommunalverwaltung und -politik einen herzlichen Dank auszusprechen. Klimawerkstätten In einer Werkstatt der besonderen Art werkelten im ersten Halbjahr 2011 rund 50 Münchnerinnen und Münchner. Der Titel des Projekts Münchner Klimawerkstätten verrät, worum es geht: Das Alltagsexperiment mit frischen Ideen widmete sich der Frage, wie klima- und ressourcenschonendes Verhalten in den Alltag integriert werden kann. Auch wenn die Problematik einer zu hohen CO 2 -Bilanz bekannt ist, braucht es manchmal den notwendigen Schwung und eine Unterstützung aus dem persönlichen und nachbarschaftlichen Umfeld, um die guten Vorsätze auch umzusetzen. Hier setzt das Verbraucherprojekt Klimawerkstätten an. Das Referat für Gesundheit und Umwelt beauftragte die Nachhaltigkeitsagentur mareg (Markt & Region) mit der Betreuung des Projekts. Zunächst wurden in vier Münchner Stadtteilen Koordinatorinnen ausgewählt und geschult, die über einen Zeitraum von sechs Monaten als Ansprechpartnerinnen für die Gruppenmitglieder zur Verfügung standen. Die Akquise der Teilnehmenden erfolgte per Aushang, durch direkte Ansprache Interessierter aus der Nachbarschaft sowie über die lokale Presse. Einmal monatlich trafen sich die zehn bis 15 Personen starken Gruppen und beschäftigten sich unter Anleitung von mareg mit einem Klimaschutzthema und erarbeiteten gemeinsam Lösungsstrategien. Daneben wurden Informationsabende und Exkursionen organisiert, die Anstoß für weitere kreative Klimaschutzideen boten. Zur Unterstützung und Information diente ein Handbuch, das Basisinformationen zum Klimawandel zusammenfasst und die Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Strom und Heizen, Mobilität, Ernährung und Konsum aufzeigt. Erste Ziele und Alltagsveränderungen wie etwa einmal pro Woche auf das Auto zu verzichten oder eine Bio-Kiste zu bestellen, trugen die Klimawerkstättler in eine Tabelle ein, die an die Umsetzung der guten Vorsätze erinnerte. Eine Gruppenteilnehmerin organisierte eine Ökostromwechselparty, eine andere Gruppe legte ein nachbarschaftlich genutztes Hochbeet mit Kräutern und Salaten an. Etwa die Hälfte der Beteiligten möchte auch nach Ablauf des Projektes Veränderungen wie ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten, einen bewussteren Einkauf von Lebensmitteln oder energiesparende Maßnahmen im Alltag beibehalten. Der positive Nebeneffekt: Klimafreundlich lebt es sich meist gesünder, der Kontakt zu Gleichgesinnten wird leichter, und man kann auch bares Geld sparen. Um noch mehr Münchnerinnen und Münchner zum Klimaschutz im Kleinen zu motivieren, wurde das Handbuch überarbeitet und unter dem Titel Auf geht s beim Klimaschutz veröffentlicht. 50 Klimaschutzbericht 2012

51 Übergreifendes Informations angebot und Aktivitäten Biostadt München Der Arbeitsbereich Biostadt München ist durch zwei einstimmig angenommene Stadtratsbeschlüsse gestützt (2006, 2008). Bei der Biostadt werden mehrere Aktivitäten durchgeführt und Handlungsstränge verfolgt, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ernährungsstile tragen mit bis zu 20 Prozent zur CO 2 -Belastung bei; je nach Ernährungsstil (fleischlastig, bio, vegetarisch, vegan) kann individuell der Beitrag reduziert werden. Der Anteil der deutschen Landwirtschaft an den Gesamtemissionen ist mit einem Anteil zwischen 13 und 15 Prozent beträchtlich. Neben CO 2 fallen hier die weitaus klimaschädlicheren Gase Methan und Lachgas an. Der Ökolandbau trägt wesentlich zur Reduzierung der Klimabelastung durch die Landwirtschaft bei. Zu nennen sind hier insbesondere der im Vergleich zur konventionellen Wirtschaftsweise geringere CO 2 -Ausstoß (durch Aufbau von Humus im Boden), die geringere Produktion von Lachgas (durch niedrigere Stickstoff-Verluste) und der geringere Energieeinsatz (kein Einsatz von energieaufwändigem Stickstoff-Dünger und chemischsynthetischen Pflanzenschutzmitteln). Ziel der Biostadt München ist es, gemäß dem Leitbild ökologisch, regional, fair, den Einsatz von Bio-Lebensmitteln möglichst aus regionaler Erzeugung in der Außer-Haus-Verpflegung zu stärken. Schwerpunkte der Biostadt sind: > Verbesserung der Rahmenbedingungen, um Bio im eigenen Geschäfts- und Haushaltsbereich einzusetzen > Information über ökologischen Landbau und gesunde Ernährung > Information und konkrete Beratung zur Bio-Umstellung in der Außer-Haus-Verpflegung (Gastronomie, Kinderbetreuungseinrichtungen ( Bio für Kinder, Geschäftsbereich der Landeshauptstadt München) Auftaktveranstaltung der Klimawerkstätten Klimaschutzbericht

52 > Informationen zu Einkaufs- und Ernährungsverhalten und die entsprechenden Wirkungen auf Umwelt und Gesundheit > Öffentlichkeitsarbeit Neben der Unterstützung des Einsatzes von Bio-Lebensmitteln wurden unter anderem folgende Aktivitäten mit Klimabezug durchgeführt: > Stadtratsbeschluss zu fleischarmer Ernährung in der Außer-Haus-Verpflegung > Homepage mit Argumenten und Informationen zum Zusammenhang von Klima und Ernährung > Förderung von Projekten im Rahmen des Agenda21-Fördertopfes, die sich den Themen Klima, Ernährung und Bio widmen Infobox Klimaschutzprogramm 2010 Die Arbeitsgruppe Bewusstseinsbildung wurde erst nach Beschluss des Klimaschutzprogramms 2010 gegründet. Trotzdem wurden in diesem Programm eingebracht von anderen Arbeitsgruppen bereits fünf Maßnahmen umgesetzt. Hierzu gehören vor allem Maßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendbildung, aber auch die Förderung der Holzbauweise. Die CO 2 -Einsparungen durch verändertes Verbraucherverhalten sind größtenteils nicht berechenbar, da hierzu keine konkreten Daten vorliegen. Eine Ausnahme bilden die beiden Programme zum energieeffizienten Nutzerverhalten in städtischen Einrichtungen Fifty-Fifty und Pro-Klima Contra CO 2 : Allein im Jahr 2010 konnten 497 MWh Strom eingespart werden, was etwa 213 Tonnen CO 2 entspricht. 52 Klimaschutzbericht 2012

53 Glossar A Anlagentechnik Technik, die für die Konditionierung eines Gebäudes notwendig ist. Die Komponenten sind: Wärmeerzeugung (Raumwärme und Warmwasser), Lüftung / Kühlung und Beleuchtung. atmosfair Gemeinnützige GmbH mit Sitz in Bonn, gegründet im Mai Ziel von atmosfair ist es, Treibhausgase, die bei Reisen entstehen, durch Investitionen in erneuerbare Energien zu kompensieren. B Belegrecht Instrument, das dazu beiträgt, den Bedarf an Sozialwohnungen in München zu decken. Die Landeshauptstadt München erhält für einen zwischen den Vertragspartnern zu vereinbarenden Vertragszeitraum das Belegrecht an einer Wohnung (i. d. R. mindestens 15 Jahre). Blockheizkraftwerk (BHKW) Anlage zur kombinierten Erzeugung von Elektrizität und Wärme ( KWK). Der Gesamtnutzungsgrad ist gegenüber der herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung und zentralem Kraftwerk höher, da die Abwärme der Stromerzeugung direkt am Ort der Entstehung genutzt wird. E ECORegion Programm, welches in der Landeshauptstadt München zur Bilanzierung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO 2 - Emissionen einer Kommune. Das Programm ECORegion wird von der schweizerischen Firma ECOSpeed entwickelt. EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz des Bundes EEWärmeG Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz des Bundes EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) Von der EU entwickeltes Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung Endenergie Energie (zum Beispiel Erdgas, Heizöl, Benzin, Elektrizität oder Fernwärme), die den Verbraucherinnen und Verbrauchern nach Transport- und Umwandlungsverlusten zugeführt wird. Der Endenergieverbrauch entspricht der eingekauften Energie des Gebäudenutzers. Energieeffizienz Maß für den Energieaufwand zur Erreichung eines festgelegten Nutzens EnEV Energieeinsparverordnung des Bundes F Förderprogramm Energieeinsparung (FES) Förderprogramm für Bürgerinnen und Bürger der Landeshaupt München zur Unterstützung bei energetischer Sanierung, energieeffizientem Neubau, BHKW ( BHKW), Fernwärmeanschluss und Solarthermie G Geothermie In der Erdkruste gespeicherte Wärme (Erdwärme), die zur Energiegewinnung genutzt werden kann Klimaschutzbericht

54 H Heizenergiebedarf (QH) Im Gegensatz zum Heizwärmebedarf ( Heizwärmebedarf) berücksichtigt der Heizenergiebedarf auch die Verluste der Anlagentechnik. Nicht berücksichtigt werden die Prozessketten außerhalb des Gebäudes. Heizwärmebedarf (Qh) Notwendige Energie für das Beheizen eines Gebäudes. Nicht zum Heizwärmebedarf zählen die Verluste der Anlagentechnik ( Heizenergiebedarf). Hybridfahrzeug Nach UNO-Definition ein Fahrzeug, in dem mindestens zwei Energieumwandler und zwei im Fahrzeug eingebaute Energiespeichersysteme vorhanden sind. Energiewandler sind beispielsweise Elektro-, Otto- und Dieselmotoren, Energiespeicher sind beispielsweise Akkumulator oder Kraftstofftank. Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen Verfahren, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage jeder Heizkörper oder Heizkreis bei einer festgelegten Vorlauftemperatur genau mit der notwendigen Wärmemenge versorgt wird. K KfW-Effizienzhaus 70 Gebäudestandard, dessen Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) ( Primärenergie) nicht mehr als 70 Prozent des Höchstwertes der EnEV ( EnEV) für das Referenzhaus 100 betragen darf (daher KfW-Effizienzhaus 70). Der Primärenergiebedarf des Neubauniveaus wird somit um 30 Prozent unterschritten. Auch der Transmissionswärmeverlust ( Transmissionswärmeverlust) über die Gebäudehülle (H T-Wert) muss den Höchstwert der EnEV um mindestens 15 Prozent unterschreiten. KfW-Effizienzhaus 100 Der KfW-100-Standard bezeichnet das gesetzlich über die EnEV geregelte Neubauniveau. Kilowatt Peak (kwp) Maximal mögliche Leistung der Module einer PV-Anlage ( Photovoltaikanlage) bei Standardbedingungen (homogene Modultemperatur von 25 Grad Celsius, Einstrahlung von Watt pro Quadratmeter). Klärschlammmonoverbrennungsanlage Verbrennungsanlage, in der ausschließlich Klärschlamm verbrannt wird Kommunale Münchner Wohnungsbauprogramme (KomPro-Programme) KomPro A bezeichnet das kommunale Wohnungsbauförderprogramm, KomPro B das Kommunale Wohnungsbauprogramm für Benachteiligte am Wohnungsmarkt und Kom- Pro C das Kommunale Wohnungsbauprogramm für Clearingzwecke. Konjunkturpaket II (KP II) Konjunkturprogramm, das im Januar 2009 von der Bundesregierung beschlossen wurde, um die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu mildern und die Rezession im Winterhalbjahr 2008/2009 zu überwinden. Ein wichtiger Bestandteil des Programmes war der Beschluss 1 Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand. Die Finanzierung erfolgte zu 75 Prozent durch den Bund, 25 Prozent trugen die Länder. Investitionsschwerpunkte waren der Bildungsbereich und die Infrastruktur. In beiden Investitionsschwerpunkten wurden Maßnahmen zur Verringerung der CO 2 -Emissionen und der Steigerung der Energieeffizienz unterstützt. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie, die in der Regel gleich in Elektrizität umgewandelt wird, und nutzbarer Wärme. Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Die Aufgabe der KfW besteht unter anderem in der Realisierung von öffentlichen Aufträ- 54 Klimaschutzbericht 2012

55 gen, wie der Förderung von Mittelstand und Existenzgründungen, der Gewährung von Investitionskrediten an kleine und mittlere Unternehmen sowie der Finanzierung von Infrastrukturvorhaben, Wohnungsbau, Energiespartechniken und der kommunalen Infrastruktur. Kyoto-Protokoll Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC; Beschluss am 11. Dezember 1997). Das am 16. Februar 2005 in Kraft getretene Abkommen legt erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern fest. L Lärmaktionsplan / Lärmminderungsplan Von der EU durch die EG-Umgebungslärmrichtlinie angestoßener Plan, mit dem Ziel Lärm zu verhindern, zu vermeiden oder zu mindern. Gesetzliche Grundlage ist das Bundes-Immissionsschutz-Gesetz. Demnach muss im fünfjährigem Turnus die Lärmsituation in Ballungsräumen ab Einwohnerinnen und Einwohnern ermittelt und in Lärmkarten dargestellt werden. Luftreinhalteplan Plan zur Organisation der Anstrengungen der öffentlichen Verwaltung zur Verbesserung der Lufthygiene in einem bestimmten Gebiet. Gesetzesgrundlage bildet das Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG). M mesophile Faulung Faulung in einem Temperaturbereich von rund 35 bis 40 C dem Förder programm FES ( FES) der Landeshauptstadt München gefördert wird N Nullemissionsstandard Gebäude, bei deren Bau, Benutzung oder Entsorgung keine umweltschädlichen Emissionen entstehen P Passivhaus Gebäude, bei dem ein großer Teil des Heizwärmebedarfes ( Heizwärmebedarf) von inneren Gewinnen, das heißt von der Wärmeabgabe von Personen und Geräten, sowie vom Wärmeeintrag über die Fenster gedeckt wird. Das Passivhauskriterium des Passivhaus Instituts in Darmstadt ist ein theoretischer Heizwärmebedarf von 15 kwh ( Kilowattstunde) pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche im Jahr. Personenkilometer (Pkm) Maßeinheit für die Beförderungsleistung oder Transportleistung. Sie bemisst sich als Produkt der transportierten Personen und der dabei zurückgelegten Entfernung. Primärenergie Energie in ursprünglicher, technisch noch nicht aufbereiteter Form, wie zum Beispiel Kohle, Rohöl, Naturgas, Uran, Sonnenstrahlung, Wind, Holz und Biomasse Primärenergiebedarf (EnEV: Qp) Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers zusätzlich zum eigentlichen Energiebedarf benötigt wird Münchner Standard Niedriger Wärmeenergiebedarf Von der Landeshauptstadt München definierter Gebäudestandard im Bereich der energetischen Gebäudesanierung, welcher nach Klimaschutzbericht

56 T Tektur Korrektur eines schon genehmigten Bauplans. Thermische Solaranlage Solaranlage, die Wärme aus der Sonneneinstrahlung nutzbar macht Transmissionswärmeverlust, spezifisch (H T-Wert) Gebäudekennwert, der die durchschnittliche Dämmgüte der Hüllfläche angibt U Umweltverbund Gruppe der umweltfreundlichen Verkehrsmittel: nicht motorisierte Verkehrsträger (Fußgänger und Fahrräder), öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Bus und Taxis) sowie Carsharing und Mitfahrzentralen V Vergabeverordnung (VgV) Rechtsverordnung, die das Verfahren bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und die Nachprüfung der Vergabe regelt W Wärmeenergiebedarf Benötigte Energie für Heizung, Warmwasserbereitung und Kühlung der Wohn- und Nichtwohngebäude Wärmeschutzverordnung (WSVO) Bundesdeutsche Verordnung für einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden, 2002 abgelöst durch die EnEV ( EnEV) Umweltzone Zone innerhalb der Stadt, in der Fahrzeuge mit hohem Feinstaub- und Stickstoffdioxid- Ausstoß nicht fahren dürfen. Verstöße werden mit einen Punkt in Flensburg und 40 Euro Bußgeld geahndet. 56 Klimaschutzbericht 2012

57 Quellennachweis 1 Landeshauptstadt München, Serviceteil zum Klimaschutzbericht, Suchbegriff Serviceteil 2 Süddeutsche Zeitung (Artikel vom 21. November 2011: Mehr Treibhausgase als je zuvor ), 3 Konvent der Bürgermeister, Internetauftritt: 4 Siemens Aktiengesellschaft Green City Index. Internetauftritt: de/greencityindex.htm 5 Siemens Aktiengesellschaft German Green City Index, events/2011/corporate/ germany/german-gcireport-d.pdf 6 Landeshaupstadt München Städteumfrage Energieeffizientes Bauen und Sanieren im Wohnungsbau bei Städten ohne Stadtstaat-Status, Home/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/stadtentwicklung/ grundlagen/ _auswertung_energieeffizientesbauen_wohnungsbau.pdf 7 und_energie/energieeffizientes_bauen/foerderung-und-qualitaet/fes.html 8 Landeshauptstadt München Bekanntgabe zum Förderprogramm Energieeinsparung der Landeshauptstadt München Erfolgsstatistik SITZUNGSVORLAGE/ pdf 9 vgl. Maximilian Gege, Marilyn Heib (Hrsg.): Erfolgsfaktor Energieeffizienz Investitionen, die sich lohnen, oekom Verlag, München, 2011, S vgl. ebd., S. 77f. 11 vgl. ebd., S. 27f. 12 vgl. ebd., S vgl. ebd., S Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft und Referat für Gesundheit und Umwelt ÖKOPROFIT München 2009/2010, oekoprofit_09_10.pdf 15 Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft Betriebliches Mobilitätsmanagement München 2010 bis 2011: 16 Timpe, C.; Brohmann, B.; Bürger, V.; Loose, W.; Mohr, M. (2004). Kommunale Strategien zur Reduktion der CO 2 -Emissionen um 50 Prozent am Beispiel der Stadt München, > Suchbegriff München 17 Landeshauptstadt München, Internetauftritt des Bauzentrums München, bauzentrum/ Klimaschutzbericht

58 Bildnachweis Titel Wolfgang Qual, Referat für Gesundheit und Umwelt S. 4 Michael Nagy, Presse- und Informationsamt S. 11 Michael Nagy, Presse- und Informationsamt S. 12 oben: GEWOFAG S. 12 unten: GWG München S. 13 Architekten Bettsteller+Wilde, München S. 14 GWG München S. 15 GWG München S. 17 Florian Bartl, München S. 21 IB Dimbath S. 23 oben: Baureferat S. 23 unten: Michael Nagy, Presse- und Informationsamt S. 25 oben: Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 25 unten: Walter Buser, Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 26 oben: Markus Bräu, Referat für Gesundheit und Umwelt S. 26 unten: Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 27 oben: Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 27 Mitte: Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 27 unten: Rudolf Dapfer, Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 28 Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 29 Manuel Ferrigato, helios S. 30 oben: Doris Betzl, MVG S. 30 unten: Wilbert, MVV S. 31 Wilbert, MVV S. 32 Referat für Stadtplanung und Bauordnung S. 33 Kerstin Grohe, MVG S. 35 Gerhard Leindl, RENOLIT SE Zweigniederlassung München S. 37 Peter Köhl, TAXI Center Ostbahnhof GmbH S. 40 oben: Claudia Leifert, SWM S. 40 unten: Paul Langrock, Solar Millenium AG S. 41 Bernhard Lang S. 42 Baureferat, Münchner Stadtentwässerung S. 43 Flughafen München GmbH S. 44 Direktorium S. 45 Michael Nagy, Presse- und Informationsamt S. 46 AWM S. 47 Presse- und Informationsamt S. 49 Heribert Mühldorfer S. 51 Referat für Gesundheit und Umwelt 58 Klimaschutzbericht 2012

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