Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Kreatives Schreiben - Texte planen, schreiben und überarbeiten (Klasse 7/8)

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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Kreatives Schreiben - Texte planen, schreiben und überarbeiten (Klasse 7/8) Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de

2 S 1 Kreatives Schreiben Texte planen, schreiben und überarbeiten Harald Grunert, Hermannsburg istockphoto/jacob Wackerhausen Was mir an deiner Geschichte gefallen hat Das Feedback in einer Schreibkonferenz gibt wichtige Hinweise auf Gelungenes und Überarbeitungsbedarf in einem Text. Der Aufsatzunterricht hat sich in den letzten zwanzig Jahren stark verändert. Das deutet auch schon der Begriffswandel in den Kerncurricula an: Aufsatz wurde hier durch den Begriff Schreiben ersetzt. Dieser Wandel beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Zum einen wurde das Repertoire schulischer Texte durch individuell geprägte Schreibformen wie das kreative Schreiben erweitert; zum anderen ist der gesamte Schreibprozess von der Planung eines Textes bis hin zur Überarbeitung in den Fokus gerückt. Schritt für Schritt lernen Ihre Schüler, worauf es bei der Überprüfung eines Textes mit einer Textlupe ankommt. Sie erfahren dabei, wie hilfreich die Rückmeldungen anderer für den eigenen Schreibprozess sind. Die vielfältigen Schreibimpulse dieser Reihe regen die Fantasie an und machen Lust auf das eigene kreative Schreiben. Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 7/8 Dauer: Kompetenzen: 7 8 Stunden einen Text planen, schreiben und überarbeiten einen Text mit einer Textlupe über - prüfen zu Impulsen kreativ schreiben eine Schreibkonferenz in der Gruppe durchführen

3 S 2 Fachwissenschaftliche Orientierung Einen Text planen, schreiben und überarbeiten drei Phasen im Schreibprozess Im Deutschunterricht richtet sich im Kompetenzbereich Schreiben der Blick auf den ge - samten Schreibprozess von der Planung eines Textes über das eigentliche Schreiben hin zur Überarbeitung des Geschriebenen. Die Schreiberziehung ist damit stärker prozessorientiert als die traditionelle Aufsatzerziehung, die in der Regel ein Überarbeiten des fertigen Textes (Aufsatzes) nicht einbezog. Die drei genannten Phasen des Schreibprozesses sind auch die Grundlage für die Struktur dieser Unterrichtsreihe. Die Phasen der Textplanung in dieser Unterrichtseinheit stützen sich auf die Methode des Clusterns. Das Cluster ist eine Ideensammlung, die für den Schreibprozess wichtige Impulse setzt und eine gute Vorentlastung darstellt. Diese Methode wird sowohl als gemeinsame Ideensammlung in der Klasse als auch in Arbeitsgruppen durchgeführt. Für den eigentlichen Schreibprozess bieten konkrete Schreibvorgaben Hilfestellung für die Schülerinnen und Schüler, etwa die Vorgabe, aus der Sicht eines Gegenstandes zu schreiben oder einen bestimmten Ton (lustig, romantisch) zu treffen. Ein besonderer Schwerpunkt der Unterrichtseinheit liegt auf der Phase der Überarbeitung. Einer der wichtigen Lehrer für Kreatives Schreiben in den USA, Donald M. Murray, betonte schon 1968: Writing is rewriting! ( Schreiben heißt überarbeiten! ) Diesem Aspekt ist bei der Schreibförderung im Deutschunterricht lange Zeit zu wenig Beachtung geschenkt worden. Eine wichtige Rolle in der Phase der Überarbeitung eines Textes ist dabei der Austausch mit anderen, denn in den meisten Fällen ist der Autor selbst der schlechteste Korrektor seiner eigenen Texte. Daher verbindet diese Unterrichtsreihe die Textüberarbeitung mit der Kommunikation über die betreffenden Schreibprodukte. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Verfahren, die aufeinander aufbauen: die Textlupe und die Schreibkonferenz. Kreatives Schreiben Der traditionelle Aufsatzunterricht hat in den letzten zwanzig Jahren einen starken Wandel erlebt. Nach der Fokussierung auf den gesamten Schreibprozess sind auch die Schreibanlässe vielfältiger geworden. Neben den herkömmlichen Aufsatzformen und den kommunikativen und sachorientierten Formen sind auch die subjektiv ausgerichteten Schreibformen aufgenommen und ins Blickfeld des Interesses gerückt worden. Zu ihnen gehört auch das kreative Schreiben, bei dem es darum geht, Schreibblockaden abzubauen, beide Gehirnhälften zu aktivieren und den Schreibprozess durch vielfältige Methoden anzuregen. Die in dieser Einheit verwendeten Methoden sind so ausgewählt, dass sie diese Aspekte fördern. Didaktisch-methodische Überlegungen Texte unter der Lupe Schritt für Schritt zur Schreibkonferenz Das Problem bei der Besprechung von Schülertexten im Unterricht liegt oft darin, dass eine Reihe von Schülerinnen und Schülern ihre Texte entweder nicht der Öffentlichkeit präsentieren wollen oder keine Kritik akzeptieren. Besonders heikel ist dieses Problem naturgemäß bei eigenen kreativen Texten, in denen die Schreiberin oder der Schreiber sich selbst stärker exponiert, als es etwa bei einer Beschreibung oder einer Gedichtinterpretation der Fall ist.

4 S 3 Daher führt diese Unterrichtsreihe behutsam Schritt für Schritt zu einer gemeinschaftlichen Textüberarbeitung in einer Schreibkonferenz, die die Schülerinnen und Schüler am Ende der Einheit durchführen. Die Grundlage einer Schreibkonferenz ist in der Regel eine Textlupe, ein Kriterienraster, das zur gezielten Überprüfung eines Textes dient. Eine solche Textlupe muss sich, wenn sie ausreichend Hinweise für eine Überarbeitung bieten soll, immer auf drei Bereiche beziehen: erstens auf die inhaltliche Prüfung anhand vorher festgelegter Kriterien, zweitens auf die Betrachtung der sprachlichen Gestaltung und drittens auf die Kontrolle der Rechtschreibung. Auf dem Weg zur Schreibkonferenz werden die drei genannten Bereiche zunächst getrennt voneinander in Angriff genommen, um die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern. Deshalb wird der erste selbst geschriebene Text zuerst nur nach inhaltlichen Aspekten untersucht und besprochen. In einem zweiten Schritt wird die Textbetrachtung dann um die sprachlichen Aspekte erweitert, die sprachliche Überarbeitung wird aber zunächst an einem Fremdtext erprobt. Eine komplette Textlupe, die neben inhaltlichen Kriterien auch sprachliche und rechtschreibliche Aspekte in den Blick nimmt, wird dann bei der Überprüfung der zweiten selbst geschriebenen Geschichte eingesetzt. Diese findet aber im geschützten Rahmen der Partnerarbeit statt, bei dem die Partnerteams sich nach Sympathie zusammenfinden sollten. Eine Präsentation der überarbeiteten Texte vor der ganzen Klasse ist hier auf freiwilliger Basis vorgesehen. Den Abschluss der Unterrichtseinheit bildet eine Schreibübung, die in einer Schreibkonferenz in einer Kleingruppe mündet. Auch hier ist eine komplette Textlupe die Grundlage der Besprechung. Positives Feedback Stärkung der Schreibmotivation In den Unterrichtsphasen, in denen die Texte der Schülerinnen und Schüler in der ganzen Klasse vorgestellt werden, sollte immer das positive Feedback zu den gelungenen Aspekten im Vordergrund stehen. Bei der Vorstellung der ersten eigenen Geschichte am Ende der ersten Doppelstunde sollten sich die Rückmeldungen ausdrücklich auf positive Aspekte beschränken, um die Präsentationsbereitschaft zu fördern. Steuern lässt sich dies auch durch Impulse, die an der Tafel notiert werden: Das hat mir besonders gut gefallen bzw. Ich habe dazu noch folgende Frage. Zudem sollten Texte in der gesamten Klasse nur dann vorgestellt und besprochen werden, wenn die Autorinnen und Autoren dem freiwillig zustimmen. Die Schreibprodukte aller Schülerinnen und Schüler können sofern gewollt im Klassenzimmer ausgehängt werden und erfahren so Anerkennung. Vielfältige Impulse für kreative Schreibideen In dieser Unterrichtsreihe begegnen die Schülerinnen und Schüler einer Bandbreite von methodischen Varianten des kreativen Schreibens: Schreiben zu Stimuli, assoziative Verfahren und Schreiben nach Strukturvorgaben fließen in unterschiedlichen Zusammensetzungen in die Übungen ein. So steht am Beginn die Vorgabe eines bestimmten Themas (etwa eine passende Jahreszeit oder ein aktueller Anlass) und einer bestimmten Perspektive, aus der erzählt werden soll. Die Perspektivvorgabe ist gleichzeitig auch ein Hilfsgerüst für die Schülerinnen und Schüler. In einer weiteren Übung führt eine Fantasiereise, die in eine Bildpräsentation einmündet, zum Schreibauftrag. Dieses assoziative Verfahren, gekoppelt mit der Methode des Schrei-

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