Jahr des Gorillas. Die Projekte erfordern Schutzgebiete. Videokonferenzen und das. Erhaltung der Spixund Lear-Aras.

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1 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Nº 92 - März 2009 Erhaltung der Spixund Lear-Aras Die Projekte erfordern Schutzgebiete Videokonferenzen und das Jahr des Gorillas

2 Cyanopsitta ist gedruckt auf umweltfreundlichem, holzfreiem, beschichtetem Recycling-Papier: Symbol Freelife Satin, FEDRIGONI Nº. 92-März-2009 IUCN The World Conservation Union Inhaltsangabe Nachricht vom Gründer....2 Videokonferenzen Bioakustik... 4 Nachrichten: LP/SP...6 Nachrichten:. LPF Neues von der Papageiensammlung..13 Aktualisierung der Projekte LPF: Praktische Tipps Coverfoto: Lear-Ara (Anodorhynchus leari) (Adriano Gambarini) Redaktionsbüro: Loro Parque S.A Puerto de la Cruz Tenerife, Islas Canarias. España Tel.: Fax: loroparque@loroparque.com lpf@loroparque-fundacion.org Beraterin der Redaktion: Rosemary Low Redaktion: Javier Almunia, Nicole Hategan, Avelia González, Wolfgang Kiessling, Matthias Reinschmidt, David Waugh and Rafael Zamora. Besuchen Sie uns im Internet: Mitgliedschaft: Werden Sie Mitglied der Loro Parque Fundación, um unsere Aktivitäten zu unterstüzten. Sie erhalten dann unsere vierteljärhrlichte Veröffentlichung der Cyanopsitta und eine Mitgliedskarte, die Ihnen für die Dauer der Mitgliedschaft freien Eintritt in den Loro Parque gewährt, einen Besuch in unserer Zuchtstation und die Befriedigung, die Natur unterstützt zu haben. Die derzeitigen jährlichen Mitgliedsbeiträge sind: Erwachsene ,00 Kinder...50,00 Mitglied auf Lebensdauer ,00 Bitte schicken Sie uns Ihren Mitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder , oder rufen Sie uns einfach an. Bankverbindung: BBVA, Puerto de la Cruz Account: IBAN:...ES BIC:... BBVAESMM Publikationsrecht: TF-643/2003 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Nachricht vom Gründer Wie jeder gute Lehrer weiß, fällt das Lernen viel leichter, wenn der Unterrichtstoff interessant gestaltet ist. Seit Anfang an hat der Loro Parque dies erkannt und dieses Prinzip angewandt, indem die Welt der Natur für die Besucher lebendig wird, sodass jeder, der den Park verlässt, nicht nur einen großartigen Tag voller Unterhalt ung erlebt hat sondern auch mit einem besseren Verständinis der Natur gegenüber geht. Diese Philosophie und Praxis wurde von der Loro Parque Fundación nicht nur innerhalb der Anlage des Loro Parques verfolgtund verbessert, sondern auch an Schulen und anderen Einrichtungen Teneriffas und den anderen Inseln. Jetzt, durch den innovativen Gebrauch der heutzutage verfügbaren Kommunikationstechnologie, erweitert die Stiftung mehr und mehr ihre Grenzen. Die Videokonferenzen, über die Sie in dieser Ausgabe lesen werden, bringen die Bilder der Welt live aus dem Loro Parque in die Klassenzimmer der Schulen in Spanien und weit darüber hinaus. Somit können Schulen und andere Bildungszentren in Spanien und anderen Teilen der Welt, sofern sie mit der entsprechenden Technologie ausgestattet sind, unsere Bildungsprogramme nutzen. Zeifelsohne macht das große Interesse an lebenden Tieren die Lernerfahrung sehr erfolgreich. Eines der wichtigen Bildungsthemen in der Videokonferenz und im Park handelt von der Erhaltung der Gorillas. Bei dieser großen Anstrengung trägt der Loro Parque und die Loro Parque Fundación zum Jahr des Gorillas der Kampagne 2009 bei,um sicherzustellen, dass der Planet diese großartigen Tieren, die so sehr den Menschen ähneln, nicht verliert. Tatsächlich bemüht sich der Loro Parque seit 1992, als aktiver Partner des europäischen Zuchtprogrammes European Breeding Programme (EEP) für Gorillas, um die Erhaltung dieser Art und gründete die erste Junggesellengruppe, die seither harmonisch zusammenlebt. Auch die anderen Themen sind wichtig. Die Menschen wollen über die Rettung und Genesung der Schildkröten wissen, die so oft in diesen Tagen aufgrund des schädlichen Mülls, den die Menschen jeden Tag wegwerfen, Unfälle in den Ozeanen haben. Und vielleicht werden wir durch die ausgezeichneten Ergebnisse der Pionierforschung in Bioakkustik der Wale, die von uns unterstützt wird, ein weiteres Werkzeug zum Erhalt der Meerestiere zur Verfügung haben. Ein weiteres bahnbrechendes Werkzeug, das auf diesen Seiten beschrieben wird, bezieht sich auf die Wiederherstellung eines missgebildeten Schnabels bei einem jungen Kakadu. Ein Beispiel neuester Technologie, das von unserem Veterinärteam stetig eingesetzt wird, um eine bestmögliche Gesundheitsfürsorge für die Papageien zu gewährleisten. Sie können sich sicher sein, dass dieser hohe Grad an Aufmerksamkeit auch dem neuen Spix-Ara-Männchen entgegengebracht wird, der vor Kurzem aus Brasilien eingetroffen ist. Ein Vogel von großer Bedeutung - Da wir jetzt drei Zuchtpaare haben, hoffen wir sehr unseren Beitrag zur Wiedergewinnung dieser, von allen am meisten bedrohten Art, erweitern zu können. 2 Wolfgang Kiessling Präsident, Loro Parque Fundación

3 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Videokonferenzen: Umwelterziehung in Lichtgeschwindigkeit Und auch die Donnerstage widmen sich der Meeresumwelt: den unangefochtenen Champions des Loro Parque, den Orcas. Hierbei handelt es sich um eine völlig neue Aktivität, die in dieser Art noch nie vorher durchgeführt wurde. So werden die Trainingsstunden mit den Orcas genutzt, um den Schulen und Bildungszentren die einmalige Möglichkeit zu bieten die Pflege dieser Tiere aus der Nähe zu beobachten. Diese Aktivität sieht auch die Teilnahme eines Trainers vor, der auf alle Fragen der angeschlossenen Schulen antworten kann. Nach dem Erfolg des ersten virtuellen Workshops über Gorillas (LPF Nachrichten), der im März stattfand, hat die Bildungsabteilung der Loro Parque Fundación ein wöchentliches Programm für Videokonferenzen in Gang gesetzt. Dieses Programm beinhaltet bestimmte Aktivitäten im Rahmen der internationalen Tage (des Ozeans, der Umwelt, der Schildkröten, usw.) Aus diesem Grunde werden jeden Tag in der Woche Aktivitäten angeboten, die den Zugang zu den Bildungsquellen des Loro Parque für Schulen in ganz Spanien viel einfacher zugänglich machen. So wird jeden Montag eine Aktivität über das Jahr des Gorillas stattfinden, in der Informationen über die Biologie und Ökologie dieser Art, die Umweltprobleme denen es sich stellen muß, den Rückgang des Wildbestandes und die Bemühungen seitens der Zoos, um ein völliges Verschwinden zu verhindern, vermittelt werden. Im Besonderen wird es eine Diskussionsrunde über die Junggesellengruppe geben, die auf bahnbrechende Art 1992 gegründet wurde, wo die Handhabung dieser Gruppe, die natürlichen Lebensraumbereicherungen, und vieles mehr gezeigt werden. Die Woche endet mit Aktivitäten, die einem der charismatischsten Bewohner gewidmet ist, den Delfinen. Der erste Teil besteht aus einer live Vorführung eines medizinischen Trainings, wo die Teilnehmer feststellen können, wie das Training der Tiere zu ihrem Wohle genutzt wird und wie die Gruppe gehandhabt wird. Die Schüler können beobachten, wie die Tiere gewogen werden, wie sie trainiert sind, um an ihnen eine Ulltraschalluntersuchung zu machen, wie sie hydratisiert werden und wie ihnen Blutund Urinproben genommen werden. Nach dem Training beantwortet einer der Delfintrainer die Fragen, die die Schüler Der Dienstag wird den Meeresschildkröten gewidmet. Es wird eine Verbindung vom Aquarium des Loro Parque mit den Schulen hergestellt über die die Kinder die Schildkröten live sehen können. Gleichzeitig wird über die Wichtigkeit aufgeklärt die vom Rettungszentrum für Tiere der Inselregierung geleistet wird. Am Ende einer jeden Aktivität können die Schulen, die angeschlossen sind, gegeneinander über Computerspiele mit edukativem Inhalt, wie die Umweltprobleme der Schildkröten in den Ozeanen und die Notwendigkeit diese Tiere zu schützen, antreten. Mittwochs geht es weiter im Aquarium, denn dann wird das Thema der Videokonferenz Haie sein. Diese Aktivität wurde das erste Mal 2008 durchgeführt, um die europäische Woche des Haies zu feiern und war ein großer Erfolg. Ziel war es die Leute vom allgemeinen negativen Bild des Haies abzubringen und zugleich auf den gefährdeten Status dieses Tieres hinzuweisen. Obwohl wir in unserer westlichen Kultur parktisch keine Haifischprodukte konsumieren werden, verzeichnet Las Palmas in Gran Canaria die höchsten Lieferungszahlen von Haifischflossen. Die Tatsache hilft uns, um auf die Notwendigkeit den Haifischfang zu reduzieren und stärkere Kontrollen einzuführen, hinzuweisen. 3

4 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación der Bildungszentren, über Chat stellen. Zum Abschluss dieser Aktivität wird die Delfinshow live übertragen. Jeden Tag, nach Beendigung der Hauptaktivität, sind auch Verbindungen für Lehrer, virtuelle Besuche und spezifizierte Aktivitäten über Lebensraumbereicherung vorgesehen. Mit dem derzeitigen Bildungsangebot ist die Kapazität zur Teilnahme an den Videokonferenzen auf 50 Schulen pro Woche gestiegen, was pro Jahr bedeutet (potentiell mehr als Schüler im Jahr erreicht.) Der Inhalt der Videokonferenzen wird an den entsprechenden Bildungsgrad der Schüler zwischen 3 und 18 Jahre angepasst welches das Spektrum an Möglichkeiten erweitert. Alle Aktivitäten sind dank unserer Partnerschaft mit unserem Sponsor CEPSA möglich, die ihr Vertrauen für ein weiteres Jahr in die Bildungsarbeit der Loro Parque Fundadción gesetzt hat und die Aktivitäten der Aula del Mar (Meeresklassenzimmer) finanzieren. Das derzeitige Programm der Videokonferenzen geht bis Juni, was zeitlich mit dem Ende des Schuljahres zusammenfällt. Doch wird jetzt schon am Inhalt der nächsten Videokonferenzen über weitere Tiere im Loro Parque (im Besonderen Papageien) für das nächste Schuljahr gearbeitet. Bioakustik: den Walen lauschen Das Projekt zur Bioakustik der Meeressäuger, welches im Jahre 2005 mit der Unterzeichnung eines Abkommens zur Zuammenarbeit mit der Universität von La Laguna anfing, schreitet sehr gut voran. Das Hauptziel dieser Forschung ist die Entwicklung von Computerprogrammen, die es Walforschern weltweit ermöglichen sollen, alle während ihrer Freilandforschung gesammelten Daten auf eine viel einfachere Weise zu verarbeiten. Im vergangenen Jahr wurde die Entwicklung des Programmes zur automatisierten Lauterfassung abgeschlossen; dieses basiert auf der Aufnahme von Lautäußerungen und hat eine Erfassungsquote von etwa 80%. In Bezug auf bisher verwendete Detektoren bedeutet das einen enormen Fortschritt. Das Forschungsteam der Universität von La Laguna installierte den Detektor im Aufnahmesystem des OrcaOcean. Seitdem ist keine kontinuierliche Aufnahme der Lautäußerung mehr notwendig, sondern der Detektor speichert lediglich die automatisiert erfassten Laute der Orcas. Das hat im großen Umfang dazu geführt, notwendigen Speicherplatz zu sparen und damit die Kapazität des Systems für die Speicherung der Information zu erhöhen. Eine weitere Eigenschaft dieses automatischen Detektors, die weit über andere zur Zeit verfügbarer Programme hinaus geht, ist seine Fähigkeit das Signal in Echtzeit zu verarbeiten. Das bedeutet, dass es nicht mehr notwendig ist, die Laute aufzunehmen und sie später zu bearbeiten, da das Programm die Abschnitte, die Lautäußerungen der Orcas enthalten, gleichzeitig detektiert, aussortiert und speichert. Der von den Wissenschaftlern der Univerität La Laguna im Rahmen eines von der Loro Parque Stiftung finanzierten Projektes entwickelte automatische Detektor ist durch diese beiden Merkmalen ein ideales Hilfsmittel. Es kann in eigenständige Geräte zur Lautaufnahme auf dem offenen Meer integriert werden, was ein enormes Spektrum an praktischen Anwendungen zum Schutz der Wale eröffnet. 4

5 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Während des zweiten Trimesters 2009 sind die Aktivitäten des Projektes auf die Entwicklung eines Programmes zur automatischen Klassifikation der Abschnitte konzentriert, so dass jede Lautäußerung der Orcas gespeichert und klassifiziert werden kann. Dadurch wird eine schnelle Auswertung der Informationen ermöglicht. Auf diese Weise werden die Forscher eine grosse Menge an Lautäußerungen der Wale in einer Datenbank zur Verfügung haben, welche automatisch nach ihren Eigenschaften sortiert werden und klassifiziert vorliegen. Um solch eine automatische Klassifikation entwickeln zu können ist es notwendig eine menschliche Klassifizierung mit einer großen Anzahl von Lautäußerungen (etwa 500) durchzuführen, mit der das Programm kalibriert und getestet werden kann. Zu diesem Zweck ist zwischen Februar und Mai eine Biologin der Universität Hamburg vor Ort, die ihre Diplomarbeit durchführt. Eine anderes Ziel dieses Projektes in diesem Jahr ist der Versuch Informationen über die physischen Charakteristika der Tiere aus den Lautäußerungen, die das System aufnimmt, zu entnehmen. Theoretisch sollte es möglich sein, anhand der Analyse der Lautäußerungen die Größe der Tiere bestimmen zu können. Für die Freilandforscher stellt dies, zusätzlich zu den aufgenommenen Lautäußerungen unbekannter Tiere, einen enormen Informationszuwachs dar. Ungeachtet dessen ist es notwendig zuvor festzustellen, inwieweit die Laute, die das Tier aussendet, beispielsweise durch das Wasser oder die Position des Tieres in Bezug auf das Hydrophon verzerrt werden. Anhand verschiedener Experimente, die zur Zeit in der Anlage des OrcaOcean durchgeführt werden, wird versucht eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Diese Experimente beschäftigen sich mit den vier Orcas des Loro Parques und ihren verschiedenen Lautäußerungen, die sie in unterschiedlichen Positionen und Entfernungen zum Hydrophon von sich geben. Gleichzeitig wird die exakte Position der Tiere auf Video festgehalten. Später werden alle aufgenommenen Lautäußerungen mit Hinblick auf die möglichen Verzerrungen des Signals ausgewertet. Wale haben die Fähigkeit akustische Signale von hoher Frequenz gerichtet auszusenden. Deswegen können kleine Veränderungen der Position des Tieres, welches den Laut von sich gibt, erhebliche Abweichungen in den Frequenzstrukturen verursachen, die wiederum von den Hydrophonen empfangen werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind bislang sehr vielversprechend und könnten in die Entwicklung automatischer Detektionssysteme mit einfließen. Diese könnten in küstennahen Bojen plaziert helfen, Daten beispielsweise über die Verteilung von Walarten, ihre Positionen oder Populationsstrukturen zu sammeln. Angesichts der Komplexität dieser Art von Informationen, die durch dieses System gewonnen werden könnten, wäre der Nutzen für den Schutz der Wale enorm. Zweifelsfrei verspricht dieses Projekt interessante Fortschritte in der Zukunft und wir werden weiter darüber informieren, wenn diese Wirklichkeit werden. Digitales Profil der Lautäußerungen eines Orcas Länge der Lautäußerungen über den Tag verteilt Anzahl der Lautäußerungen über den Tag verteilt 5

6 NACHRICHTEN: LP/SP 2009: Jahr des Gorillas Die UNEP, Abkommen für Wanderarten (CMS), die UNEP/ UNESCO Überlebenspartnerschaft für Großaffen (GRASP) und die (WAZA) World Association of Zoos and Aquariums haben sich vereint und das Jahr 2009 zum Jahr des Gorillas ernannt (YoG). Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Als WAZA Mitglied und Freund der CMS nehmen Loro Parque und Loro Parque Fundación an dieser wichtigen Initiative zur Erhaltung dieser bedrohten Art teil. Seit 1992 hält Loro Parque eine Junggesellengruppe aus dem westlichen Tiefland (Gorilla gorilla gorilla) in einem naturgetreuen und großräumigen Gehege. Es ist weltweit die größte Junggesellengruppe, die zur Zeit in Menschenobhut lebt. Die Loro Parque Gruppe ist ein Teil des EEP, das europäische Zuchtprogramm für die Zucht von Gorillas ex situ. Ein Ziel des Programmes ist es, diesen kostbaren Bestand an Gorillas weiterhin zu erhalten und wissenschaftlich zu erforschen, um die individuellen Bedürfnisse der Tiere bestens erfüllen zu können, und somit das weitere Bestehen dieses Tierbestandes zu garantieren. Im Loro Parque spielt unsere Gorillagruppe eine wichtige Rolle. Sie soll die Besucher über die Notwendigkeit aufmerksam machen, die Gorillas in freier Wildbahn zu erhalten. Loro Parque Fundación hat für das kommende Jahr ein Erziehungsprogramm geplant. Außerdem unterstützt LPF auch ein Projekt, zum Schutz der Wälder in Kamerun, wo diese Gorillas heimisch sind. 8 Eselspinguine werden im Loro Parque geboren Der Loro Parque feiert den Polarsommer mit noch mehr Geburten. In diesem Fall mit acht Eselspinguinküken, die vor Kurzem geschlüpft sind und dank der Fürsorge und Obhut ihrer Eltern und Pfleger von Tag zu Tag grösser werden. Inzwischen haben sie schon ein Gewicht von 5 bis 6 Kilo erreicht. Sehr bald schon werden sie sich der grossen Pinguinfamilie, die der seit 1998 anerkannteste Zoo Spaniens beherbergt anschliessen können. Ein absolutes Muß für jeden Besucher. Diese Art der Antarktikpinguine sind leicht an den weissen Flecken am Oberkopf hinter den Augen zu erkennen. Die Jungvögel haben einen grauen Rücken und eine weiße Stirn und sind sehr schnell unter Wasser. Die Eltern der Küken wechseln sich sowohl in der Pflege wie auch der Fütterung ihrer Kleinen ab und begleiten sie überallhin. Da sie sich äußerlich nicht unterscheiden und sie für eine Geschlechtsbestimmung mittels DNA noch etwas herranreifen müssen, kann man ihr Geschlecht noch nicht bestimmen. Ihre Pfleger versorgen sie mit der nötigen Sicherheit und Liebe, so dass sie weiterhin in Ruhe wachsen können. Mit diesen neuen Exemplaren sind es nun schon mehrere Pinguine, die unter der sorgfältigen Betreuung ihrer Pfleger, diesen Polarsommer im Loro Parque geboren wurden. Da diese Exemplare Nahe des Südpols stammen, benötigen sie spezielle Pflege und eine grosse Hingabe, denn nur unter optimalen Vorraussetzungen können sie sich fortpflanzen und wachsen. Deswegen erfreuen sich diese Seevögel an den angemessenen Bedingungen des Planet Penguin. Die Einrichtung erleichtert auch die Fortpflanzung, denn das Eis, der Schnee und die Kälte sind von bester Qualität und immer garantiert. Nicht nur die Temperatur ist wichtig für die Pinguine, sondern auch die 12 Tonnen Schnee, die täglich produziert werden und insbesondere die Einhaltung der Lichtzyklen die in der Antarktik vorkommen. Die meisten Pinguine kommen aus der Antarktik. Als sie dort eingesammelt wurden, befanden sie sich noch in ihren Eiern, und wurden dank einer langen und aufwendigen Expedition in den Loro Parque gebracht. Sie schlüpften auf dem Gelände des Planet Penguin, das der Loro Parque für sie gebaut hatte. Ausserdem ist dieses Pinguinarium, mit mehr als 200 Exemplaren verschiedener Arten, das Grösste der Welt. Um diese kleinenvögel, die momentan an den Konsequenzen der globalen Erderwärmung leiden zu begleiten und pflegen, haben an dieser Expedition Experten aus aller Welt teilgenommen. An diesem Punkt sollte die letzte Gipfelkonferenz der Vereinten Nationen, die in Bali stattfand erwähnt werden denn sie hat dazu aufgerufen, 4 Pinguinarten zu schützen, deren Bestand aufgrund des Klimawechsels immer kleiner wird. 6

7 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume NACHRICHTEN: LP/SP Loro Parque bringt Löwin Safo zur Familiengründung in den Karlsruher Zoo Nachdem die Löwin Safo 11 Jahre in den Einrichtungen der Loro Parque Fundación in Puerto de la Cruz verbracht hat, organisierte jetzt der Loro Parque den Umzug in einen deutschen Zoo. Dieses Säugetier, ist weltweit die zweitgrößte Katzenart nach dem Tiger und hat in einem großen Gehege in Begleitung eines älteren Männchens der selben Art über mehrere Jahre in den Installationen der Loro Parque Fundación gelebt. Safo wurde unter der ständigen Fürsorge der Pfleger und in Begleitung eines Biologen der Loro Parque Fundación mit der Fluggesellschaft Air Berlin nach Nürnberg, Deutschland gebracht. Das Personal des Karlsruher Zoos nahm sie dann dort in Empfang und brachte sie in ihr neues Zuhause, wo sie von einem jungen Männchen ihrer Art erwartet wurde. Der glückliche heißt Menelao und man hofft auf gute Zuchtergebnisse. Die Löwin Safo gehört zu der Art Panthera leo, und lebt normalerweise in Afrika und in einigen Zonen Indiens. Safo verdankt ihren Namen einem griechischen Dichter, der 590 v. Chr. auf der Insel Lesbos lebte. Auch der Name ihres neuen Begleiters Menelao kommt aus dem griechischen. Menelaos ist im griechischen Mythos König von Sparta, der Tyndareos Tochter Helena heiratete und durch sie Erbe des Staates wurde. Menelaos war einer der Helden, die sich im Trojanischen Pferd versteckten und mit diesem den Krieg beendeten. Kreatives Schminken im Loro Parque Loro Parque hat seine kreative Schminkwerkstatt in Kinderlandia eröffnet. Ein Ort wo sowohl Kinder wie auch Erwachsene viel Spass haben können. Die Glücksfee Alegria, zaubert kostenlos täglich von Uhr mit ihrem bunten und fröhlichen Schminken ein Lächeln auf jedes Gesicht. Selbstverständlich wurde auch während der Faschingswoche geschminkt. Schmetterlinge, Hasen, Katzen, Tiger, Jaguare oder aber auch Superhelden sind nur einige der Lieblingsmotive der Kinder, die die Fee ihnen auf Gesicht und Hände schminkt. Zur großen Freude der Kleinen wurde diese Veranstaltung in Kinderlandia durch Spiele und Attraktionen untermalt. So hatten auch die Eltern die Möglichkeit einen Spaziergang durch den Park zu machen oder sich zusammen mit ihren Kindern auf der einzigen Familienachterbahn der Kanaren zu amüsieren. Die Trainer des Loro Parque besuchen die Kinder des HUC Das Loro Parque Trainerteam besuchte die Patienten der Kinderstation des Universitätsklinikums der Kanarischen Inseln und führten eine live-videokonferenz mit dem Delfinarium des schönsten Naturparks der Kanaren, der am 17. Dezember 2008 seinen 36. Geburtstag feierte, durch. Acht Trainer und Pfleger der Delfine, Orcas, Seelöwen, Papageien und des Aquariums erreichten das Krankenhaus mit dem firmeneigenen, nicht zu verkennenden Werbefahrzeug, das mit einer Walflosse dekoriert ist. Sie kamen, um die dort stationierten Kinder zu grüßen, ihnen kleine Geschenke zu bringen und um mit ihnen einen Morgen voller Aktivitäten zu teilen. Bei dieser Begegnung waren auch der Präsident vom Loro Parque, Wolfgang Kiessling und der Direktor der Krankenpfleger Jorge Acosta Day anwesend. Zusammen mit mehr als 50 anderen Personen vom medizinischen Team, Krankenpflegern, Eltern und Kindern genossen sie den Besuch und lachten gemeinsam. Neben dem Besuch der Trainer wurde auch eine virtuelle Lernaktivität durchgeführt. Durch eine spezielle Verbindung zum Loro Parque konnten die Kinder eine Delfinshow live erleben. Außerdem führten die Pädagogen des Loro Parque eine 7

8 NACHRICHTEN: LP/SP Videokonferenz mit den Tierärzten im Delfinarium durch. Diese ermöglichte es den kleinen Patienten online und am Bildschirm eine medizinische Trainingseinheit dieser intelligenten Meeressäuger mitzuverfolgen. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Diese Aktivität gehörte in den Rahmen der Jubiläumswoche des Loro Parque, dessen 36 jähriges Bestehen er gemeinsam mit der gesamten Bevölkerung der Kanaren feiern wollte. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, den Park mit seinen großen Geheimnissen und Attraktionen den Kindern der Krankenstation näher zu bringen und vor allem, ihnen ein Lächeln während der Weihnachtszeit aufs Gesicht zu zaubern. Der Exeter Kathedralen-Chor läutet die Weihnachtskampagne des Loro Parque ein Der Loro Parque startete seine Weihnachtskampagne mit dem Besuch von 38 singenden Kindern und Erwachsenen des Chores der Exeter Kathedrale in Großbritanien, die noch bevor sie im Teatro Leal von La Laguna auftraten uns die Ehre verschafften. Mit seinen gewaltigen Stimmen überraschte der Chor alle Besucher und die Massenmedien, die an der Präsentation der Weihnachtsaktivitäten teilnahmen. Diese wurde in den verschiedenen Einrichtungen des Parkes während der Weihnachtszeit durchgeführt, während der Weihnachtsmann die ersten Wunschzettel der Kinder entgegennahm und Süßigkeiten und kleine Überraschungen verteilte. Der deutsche Karneval im Loro Parque (Nordrhein-Westfalen) Am 27. Februar feierte der Loro Parque zusammen mit über 80 Mitgliedern des Fest-Komitee den Düsseldorfer und Duisburger Karneval. Diese sind in Begleitung des Bürgermeisters von Düsseldorf, Bilk Ebers, der Karnevalskönigin und ihrer Ehrendamen extra nach Teneriffa gereist, um dieses Fest wie es schon seit über 15 Jahren üblich ist in Puerto de la Cruz zu feiern. Die Karnevalsgruppe wurde vom Präsidenten des Loro Parque, Herrn Wolfgang Kiessling, der Tourismusstadträtin, María Jesús Ferrer, dem Feststadtrat, José Serrano und anderen Persönlichkeiten begleitet. Die 80 Mitglieder des deutschen Karnevalkomitees sind im Rahmen des Bruderschaftsprogrammes, das von der Hafenstadt organisiert wird gekommen, um diesen Festbrauch gemeinsam mit den Ortsansässigen zu feiern. Mit ihren bunten und schillernden Kostümen, Instrumenten und Medaillen liefen sie scherzend und spassend durch den Park und ließen sich mit den Besuchern des Loro Paques fotografieren. Bei diesem Besuch beteiligten sich die Mitglieder des Komitees bei einem Treffen mit den Kindern des Matilde Kings Kinderheimes, die vom Loro Parque eingeladen wurden und als Erdmännchen verkleidet kamen. 8

9 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Die ersten Rettungsschwimmerkurse im Siam Park haben begonnen. Der Kurs deckt die Bereiche in Erster Hilfe, Rettungsschwimmen in Schwimmbädern und Wasserparks, Unfallvorsorge im Wasser sowie das Verhalten in Notfällen ab. Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt und die Plätze sehr begehrt, da sich den Absolventen ein erweiterter Arbeitsmarkt bietet. Der Unterrichht findet am Nachmittag statt und die Teilnehmer können alle notwendigen Qualifikationen, um sich Notsituationen stellen zu können, erlangen. Die Schüler erhalten den offiziellen Titel des ESSCAN, Schule für Gesundheit und Sozialdienstleistungen der Kanaren, der ihnen die Arbeit in Schwimmbädern, Wasserparks, Hotels, Campinganlagen, Nachbarschaftsgemeinschaften und Sportclubs auf nationaler Ebene ermöglicht. Theorie und Praxis werden den Schülern in 100 Stunden vermittelt, in denen Themen beinhaltet sind wie: die Rolle des Rettungsschwimmers bei der Unfallvorbeugung, lebensbedrohliche und andere Notfälle, Behandlung von Verletzungen, Herz-Lungen Reanimation, die Rettung von Ertrinkenden und andere Verletzungen, vermittelt. Laut Mariano Alarcón, Verantwortlicher der Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Siam Park mit einer mehr als 10 jährigen Berufserfahrung in diesem Bereich ist diese Schule die Antwort auf eine soziale Notwendigkeit aufgrund der grossen Nachfrage von Rettungsschwimmern auf den kanarischen Inseln. Gleichzeitig möchten wir auch viele junge Leute ermutigen und unterstützen, die sich in der Lage fühlen an ihrem Arbeitsplatz Leben zu retten. NACHRICHTEN: LP/SP Offizielle Schule für Rettungsschwimmer öffnet im Siam Park Der Kurs ist voller parktischer Beispiele die für zukünftige Rettungsschwimmer wichtig sind, oftmals aber nur schwer in anderen Kursen dieser Art zu finden sind. wenden: oder (Mo - Fr, 9:00 19:00 Uhr.); Folgende Anforderungen für eine Kursteilnahme sind erforderlich: ein Mindestalter von 16 Jahren und die Mindestschulausbildung (E.S.O) zu haben. Interessenten können sich an folgende oder Telefonnummer Das Logo der LPF hat sich geändert Von Beginn an hat Loro Parque Fundación in seinem Logo ein Spix-Ara Paar verwendet. Ihr Überleben und ihre Wiedergewinnung stehen als Symbol für die Erhaltung aller Papageienarten. Dieses Spix-Ara Paar wurde in Einverständnis Eric Peakes von dessen Originalvorlage verwendet. Nun haben wir uns entschieden, das Logo zu modernisieren; zwar immernoch mit den Spix-Ara Paar, aber mit einigen Farb und Design Änderungen, um es allgemein wiedererkennbar zu lassen. Die Vögel haben jetzt die Sonne im Hintergrund, welches dafür steht, dass LPF den Kampf fortsetzt, um sicherzustellen, das die Sonne für diese Art nie aufhört zu scheinen. 9

10 NACHRICHTEN: LPF Loro Parque Fundación organisierte für verschiedene Schulen in ganz Spanien einen virtuelle Workshop über Gorillas Vor kurzem organisierte die Loro Parque Fundación in Zusammenarbeit mit Cepsa und Caja Mediterránea, eine virtuelle Lernwerkstatt über Gorillas für Grundschulkinder in ganz Spanien. Mit dieser virtuellen Videokonferenz, an der ungefähr 1500 Kinder teilnahmen, begann der Aktivitätenzyklus der Loro Parque Fundación für das internationale Jahr des Gorillas 2009 Ziel dieser Aktion ist es das Bewußtsein der Öffentlichkeit diesen Primaten gegenüber, die vom Aussterben bedroht sind, zu erhöhen und zu verstärken. Die Videokonferenz wurde von den Erzieherinnen und den Biologen der Aula del Mar durchgeführt. Kinder aus verschiedenen Schulen Spaniens konnten dort Fragen über die Tiere und über die Notwendigkeit diese zu schützen, stellen. Sie fragten wie sie leben, was sie essen, wie sie sich verhalten, wie ihre Rangordnung in der Tierwelt ist, warum sie so verletzlich sind und vieles mehr. All diese Fragen wurden sofort beantwortet und anhand praktischer Beispiele erklärt. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Die Videokonferenzen wurden im Zeitraum vom 27. Januar bis zum 05. Februar (morgens und nachmittags) in der Aula del Mar, die die Loro Parque Fundación kostenlos für Lernaktivitäten zur Verfügung stellt, durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltungen ist die Bildung und Sensibilisierung der Kinder aller Regionen Spaniens diesen Tieren, ihren Pflegern und den aktuellen Umständen gegenüber zu fördern. Die Neuheit an dieser Aktivität ist, die Verbindung mit den Schulen über den Nautilus. Eigens dafür wurden erstmals zwei Videospiele für diese Aktivitäten entwickelt. Spielerisch lernen die Kinder zum Beispiel die Gorillas an deren Mund oder Fingerabdruck zu unterscheiden. Im März wurde eine Veranstaltung über Meeresschildkröten und im April eine weitere über Delfine durchgeführt. 28 Schulen aus verschiedenen Regionen wurden bisher registriert, darunter befanden sich Valencia, Lanzarote, Ciudad Real, Gran Canaria, Teneriffa, Barcelona, Albacete und Asturien. Weitere Schulen, die sich demnächst den zukünftigen, virtuellen Aktivitäten anschliessen, werden erwartet. Diese Initiative gehört zu den Lernaktivitäten, die die Loro Parque Fundación während dieses Schuljahres durchführt. Natürlich werden die Lehrmittel allen Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt. Niederländischer Züchter erfüllt sich einen Traum Am Donnerstag den 12. und Freitag den 13. Februar 2009 besuchte der renomierte niederländische Papageienzüchter Herman Tiggelaven das erste Mal den Loro Parque und die Zuchtstation der Loro Parque Fundación. Als ein Mitglied des uro-papageien-clubs und anderen Vogelgesellschaften, ist Herr Tiggelaven bekannt für seine Sittichzucht und den Mutationen der Gattung Neophema. Schwer erkrankt war es ihm dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Frau, seines Sohnes und seiner Schwiegertochter möglich sich seinen Traum von einem Besuch im Loro Parque zu erfüllen. 10 Herr Tiggelaven (3. von links) mit Familie, Matthias Reinschmidt und David Waugh.

11 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume NACHRICHTEN: LPF Carmen Cólogan bearbeitete zusammen mit einer Schule aus Fuerteventura eine Orcaskulptur für Expo-Orca Mindestens 22 Kinder der Schule Ampuyenta der Gemeinde Puerto del Rosario in Fuerteventura bearbeiteten künstlerisch eine Orcaskulptur. Unterstützt und beraten wurden sie von der anerkannten kanarischen Künstlerin Carmen Cólogan im Rahmen des Projektes Expo-Orca, das von der Loro Parque Fundación in Gang gesetzt wurde. Es handelte sich um Schüler zwischen 3 und 12 Jahren, die einem Recyclingverband angehören. Sie haben alle aktiv an dieser von der Loro Parque Stiftung organisierten Werkstatt teilgenommen, um die Orcaskulptur zu verschönern und am Plan zur Sensibilisierung Walen gegenüber, teilzunehmen. Dieses Bildungskollektiv ist bekannt für seine Initiative. Sie wurde von Familienmitgliedern und Angehörigen der Schulgemeinde begonnen und hat ein Projekt entwickelt um Recyclingpapier wiederzuverwerten und das dann in Weihnachtskarten, Mappen oder in sonstige Karten zu verwandeln. Aus diesem Grunde beschloss Carmen Cólogan sich diesem Projekt freiwillig anzuschliessen und mitzuhelfen. Diese national anerkannte Malerin zeichnet sich durch ihre saubere und verfeinerte Technik aus. Bei dieser Gelegenheit setzte sie, in Zusammenarbeit mit der Schule Ampuyenta, auf ein postmodernes, farbenfrohes Design. An diesem Projekt zur Sensibilisierung den Orcas gegenüber nahmen ein Dutzend anerkannter Künstler und 8 soziale Gruppen der Inseln teil. Gemeinsam wurden die 20 lebensgrossen Skulpturen mit verschiedenen Designs, Materialien und technischer Ästhetik bearbeitet. Diese werden dann in verschieden Stätdten der kanarischen Inseln ausgestellt. Psitacultura-Aviornis Kongress 2009 Im Januar ereignete sich ein wichtiges Zusammentreffen, bei dem zum ersten Mal zwei renommierte spanische Organisationen der Vogelzucht aufeinandertrafen und welches einen großen Einfluss auf die Vögel in diesem Land haben sollte: Die bekannte Aviornis, die aus Anlass ihrer jährlichen Versammlung immer eine große Anzahl bedeutender Referenten einlädt und die Psitacultura, die zum 6. Mal in Folge eine wichtige Gruppe Papageien-Enthusiasten aus aller Welt zusammengebracht hat. Biologen Rafael Zamora Padrón repräsentiert. Er bot bei dieser Gelegenheit eine Präsentation zu verschiedenen Nestarten und ihre Implementierung in der jetztigen Vogelzucht. Grundsätzlich unterstütz die Loro Parque Fundación Zusammentreffen dieser Art, die merklich die Entwicklung der Vogelzucht vorantreiben sollte: Dieses Jahr waren Referenten wie Simon Jensen (Walsrode) aus Deutschland, Seth Marteens (Aviornis Belgien), William Vanbeginne (ABAP) und Luuc van Havere (Ibisring) aus Belgien, Lorenzo Crosta (C1.V. Valcurone) und Gianni Ravazzi (Ornithologe) aus Italien, Jose Ignacio Pardo (Santillana Zoo), Josep Bertran und Carles Verges (Vilamazonia), Mar Ozcariz (Züchterin) und Teresa Masuet und Xavier Viader (Psittacus catalonia) aus Spanien anwesend. Wie auch bei vorhergehenden Veranstaltungen beider Veranstalter, wurde die Loro Parque Fundación durch unseren LPF vertreten in Workshop über versteckte Virusinfektionen Als Folge der Einladung des Virologen Prof. Dr. Hermann Müller von der veterinär-medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Deutschland, war Loro Parque Fundación in einem Workshop über versteckte Virusinfektionen, der am 15. Januar in der Universität stattfand vertreten. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät organisiert und hatte einen besonderen Fokus auf den aviaren Circovirus und Polyomavirus, sowie auch das porcine Parvovirus. Ein Veterinär der Loro Parque Fundación, Heinrich Müller, assistierte am Workshop,um bei den wissentschaftlichen Diskusionen über die Epidemiologie, die Diagnose und die Prevention dieser Krankheiten beitzutragen. Er hielt auch eine Presentation über die Bedeutung dieser Krankheiten aus der Sicht des Fachmanns in der ärztlichen Versorgung der Papageiensammlung der Loro Parque Fundación. Neben Forschern und Ärzten nahmen auch verschiedene Vertreter der Impfherstellerfirmen teil. 11

12 NACHRICHTEN: LPF Mehr Schutz für den Gelbohrsittich Mit der Unterstützung von Loro Parque Fundación und American Bird Conservancy, hat ProAves ein zweites dauerhaftes ökologisches Nutzungsrecht in Kolumbien zum Wohle des kritisch gefährdeten Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis) erhalten. Ein ökologisches Nutzungsrecht ist eine gesetzliche Vereinbarung, durch die der Inhaber von Farmland die Art und die Intensität des zukünftigen Gebrauches plant. Ziel ist es die natürlichen Attribute dieses Landes zu erhalten. Das Nutzungsgebiet wurde neben der vorhandenen Gelbohrsittich - Vogel-Reserve in Riosucio, Abteilung von Caldas geschaffen, und La Antioqueña genannt. Antioqueña ist eine 420 Hektar Farm, in m Höhe und befindet sich somit in dem feuchten Gebirgswald. Es schließt 280 ha Wald und 150 ha Weideland für Vieh ein.wegen der Wachspalme (Ceroxilon quinidiuense) stellt dieses Gebiet ein wichtiges Gelände für den Gelbohrsittich und dessen Fortpflanzung und Fütterung dar. Die Eigentümer der Farm sind Julia Amparo Velásquez Mejía und Gildardo Alzate Gómez, ein Veterinär-Ehepaar, das sich der Erhaltung widmet, seitdem sie dieses Land vor 20 Jahren gekauft haben. Mit dem Ziel einen Platz zu haben, wo sie mit ihren Kindern ihre Liebe zur Natur teilen können. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Mit ihrer Hilfe führt ProAves direkte Erhaltungsaktivitäten, die die sinnvolle Nutzung von Weideland, Schutz gegen Waldfragmentierung und das Aufforsten der Wachspalme einschließen. Es ist lebenswichtig diesen Bereich wie in der Gemeinde Riosucios gegen die vielen Bedrohungen zu schützen, der durch Mangel doch nicht angemessener Erhaltungsprogramme, geringer Flächennutzung und Druck seitens illegaler Abholzung und Holzkohleproduktion geprägt ist. Elternvereinigungen verschiedener Schulen treffen sich im Loro Parque Im März trafen sich mindestens 50 Repräsentanten verschiedener Elternvereinigungen mehrerer Schulen Teneriffas und Gran Canarias im Loro Parque, um sich über das Unterrichtsangebot und die Aktivitäten der Umwelterziehung zu informieren, die Loro Parque Fundación den Schulen kostenfrei zur Verfügung stellt. Bei dem Treffen, welches in Zusammenarbeit mit Fred- Olsen und dem Bildungsministerium des Stadtrates von Puerto de la Cruz stattfand, wurde die Wichtigkeit der interaktiven Bildungsaktivitäten, die Loro Parque Fundación durchführt, sowie die online-videokonferenzen durch das Nautilusprogramm hervorgehoben. 12 Unterstützung von Vogel-Liebhabern Wir haben uns sehr über die Unterstützung der kleinen Jenny Zabel aus Dresden, Deutschland gefreut. Zusammen mit ihrer Grundschulklasse initiierte sie eine Spendenaktion für bedrohte Papageienarten. Als sie dann den Loro Parque mit ihren Eltern besuchte, brachte sie einen Scheck von 45 Euro zur Loro Parque Fundación. Es ist wunderbar, dass Kinder ihres Alters bereits die Erhaltung bedrohter Arten unterstützen, welches eine Motivation für uns Erwachsene sein sollte, um weiterhin aktiv mitzuhelfen. Dies war der Fall des Ehepaars Prof. Dr. Klaus Murmann und Dr Hannelore Murmann, die vor kurzem Euro gespendet haben. So halfen auch Vogelvereine mit ihren Spenden, wie z.b. die Westerwälder-Vogelfreunde Wirges mit 400 Euro und auch der Verein für Vogelfreunde Kevelaer und Umgebung mit ihrer Spende von 1.000,-. Hundert Mitglieder des Vereins für Ziergeflügel und Exoten (VZE) besuchten ebenfalls den Loro Parque. Jeder von ihnen wurde Mitglied der LPF, und die Gruppe spendete zusammen 590 Euro. Wir möchten unser aufrichtiges Dankeschön für all die erhaltene Unterstützung aussprechen.

13 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Dezember 2008: Eine intensive Vorbereitung über viele Jahre, die hauptsächlich vom Diplombiologen Rafael Zamora unternommen wurde, lieferte das jüngste erfreuliche Ereignis im Loro Parque. Drei neue Papageienarten trafen für die Kollektion der Loro Parque Fundacion (LPF) aus Mexiko ein. Zwei davon gelangen dabei erstmals überhaupt in einen europäischen Zoo und sind somit Ersteinfuhren. So konnten jeweils eine kleine Gruppe von Maronenstirnsittichen (Rhynchopsitta terrisi), Gustavsittichen (Brotogeris cyanoptera gustavi) sowie Greisenkopfpapageien (Pionus seniloides) importiert werden. Bei allen Tieren handelt es sich um Exemplare, die aus einer Zuchtstation in Mexiko stammen und dort auch nachgezüchtet worden waren. Maronenstirnsittiche gehören in Mexiko zu den stark bedrohten Papageienarten, deren Freilandpopulation nur wenige tausend Tiere beträgt und für die unbedingt eine genetische Reserve in Menschenobhut geschaffen werden sollte. Die Vögel sind im Vergleich zum eng verwandten Arasittich (Rhynchopsitta pachyrhyncha) (38 cm) etwas größer (42 cm) und die Stirn ist kastanienbraun gefärbt. Erst 1947 wurde diese Papageienart von Moore beschrieben, zunächst als Unterart des Arasittichs. Heute wird sie von vielen Systematikern sogar als eigenständige Art geführt. Gustavsittiche sind bisher in Europa überhaupt nicht bekannt gewesen. Sie unterscheiden sich in der Färbung von der Nominatform, dem Blauflügelsittich (Brotogeris cyanoptera) deutlich durch den gelben Flügelbug, der an die Zeichnung einer Gelbflügel-Blaustirnamazone (Amazona aestiva xanthopteryx) erinnert. Mit dieser Ersteinfuhr erweitert sich die Zahl der Brotogeris-Arten- und Unterarten, um eine weitere interessante Form, auf zehn, die in der LPF gehalten werden. LPF, Neuigkeiten aus der Papageiensammlung Rhynchopsitta terrisi Greisenkopfpapageien gehören seit jeher zu den Raritäten in der europäischen Vogelhaltung. Nur noch wenige Tiere werden derzeit in Europa gehalten, mit denen es unwahrscheinlich erscheint, langfristig einen sich selbst erhaltenden Zuchtstamm aufzubauen, deshalb ist die Einfuhr von in Mexiko gezüchteten Tieren zur Blutsauffrischung ein wichtiger Schritt zur langfristigen Erhaltung dieser interessanten Papageienart in Menschenobhut. Mit den Greisenkopfpapageien werden nun in der LPF acht verschiedene Rotsteißpapageienarten (Pionus) gehalten. In der LPF wird nun versucht werden mit allen drei neuen Papageienarten sich selbst erhaltende Zuchtstämme aufzubauen. Ende November wurde das Spix-Aramännchen (Zuchtbuchnummer 44) (Cyanopsitta spixii) wieder aus Berlin zurückgeholt. Das Männchen war Anfang 2007 an den ACTP gegeben worden, damit es sich dort mit einem weiteren Weibchen fortpflanzen sollte. Wie sich erst später herausstellte, war aber die Verpaarung mit dem Weibchen der LPF aus genetischer Sicht sehr viel günstiger, sodass ein Rücktausch vereinbart wurde. Im Auftrag des Institute Chico Mendes of Biodiversity Conservation (Brasilianische Naturschutzbehörde) war der Kurator der LPF Dr. Matthias Reinschmidt nach Berlin gereist, um das Spix-Aramännchen in Empfang zu nehmen. Nach einer sechswöchigen Quarantänezeit, wurde das Tier dann Angang 2009 wieder mit seinem früheren Weibchen zusammenbracht. Derzeit befindet sich die Mehrzahl unserer Papageienarten nicht in Brutkondition, dennoch gibt es immer wieder einige wenige, die auch im Winter für Nachwuchs sorgen. So haben gerade bei den ganz kleinen Loriarten derzeit die Arfakloris (Oreopsittacus arfaki) sowie die Rotbürzelloris (Charmosyna rubronotata) Jungtiere im Nest, die sie selbst aufziehen. Pionus seniloides Im Rahmen einer Kundenreise kam die Kreissparkasse Höchstadt mit einer Gruppe von 21 Teilnehmern zu Besuch in den Loro Parque auf Teneriffa. Die Reiseleiterin und Marketingchefin der 13

14 Sparkasse, Christiane Laaser, überreichte bei dieser Gelegenheit der Loro Parque Fundación einen Scheck in Höhe von 500,- zur Unterstützung des Spix-Ara-Erhaltungsprojektes. Die Stadt Höchstadt ist kulturell stark mit dem Namen Spix verbunden, denn der Naturforscher und Entdecker des Spix-Aras, Baptist Ritter von Spix, ist in Höchstadt geboren und der berühmteste Sohn der Stadt, dem sogar ein eigenes Musem, das Spix-Museum, gewidmet ist. Eine private Spendenaktion zugunsten der Loro Parque Fundación startete der Bademeister Matthias Heinrich aus dem badischen Achern. Während der Freibadsaison hatte er einen kleinen Infostand über die Arbeit der Loro Parque Stiftung und den Papageienschutz im Freibad aufgebaut, unterstützt von seiner Gelbwangenamazone (Amazona autumnalis) sammelte er in einer Spendenbox immerhin 130,- für bedrohte Papageien. Die Loro Parque Fundación bedankt sich für solch nachahmenswerte Aktionen im Namen der bedrohten Papageien recht herzlich. Januar 2009: Die ursprünglich für Dezember 2008 geplante Eröffnung der neuen über qm großen begehbaren Freiflugvoliere im Loro Parque verzögert sich um wenige Monate, denn die Gerüstbauarbeiten, die zur Anbringung des Netzes notwendig sind, verzögerten sich unplanmäßig stark. Dennoch laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und die ersten neuen Vögel sind bereits eingetroffen. Schwerpunktmäßig werden Loris und andere Papageienarten die Voliere bevölkern, ergänzt durch einige andere Vogelarten aus dem austral-asiatischen Raum. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Goura cristata victoria So trafen u. a. aus dem Zoo Köln sowie dem Burgers Zoo in Arnheim inzwischen folgende Vogelarten ein: Zweifarbfruchttauben (Myristicivora bicolor), Grünflügeltauben (Chalcophas indica), Victoria-Kronentauben (Goura cristata victoria), Fasantauben (Otidiphas nobilis), Dolchstichtauben (Gallicolumba luzonica), Soldatenkiebitze (Vanellus miles), Kuhreiher (Bubulcus ibis), Golfasane (Chrysolophus pictus), Balistare (Leucopsar rothschildi) und Mandarinenten (Dendronessa galericulata). Einige weitere Vogelarten werden noch bis zur endgültigen Eröffnung erwartet. Derzeit sind die Neuankömmlinge noch in Quarantäne und werden nach dem absolvieren aller Gesundheitstests zunächst behutsam aneinander gewöhnt werden, bevor sie in die neue Großvoliere umsiedeln werden. Am 2. Januar war es endlich soweit. Nach genau zwei Jahren ist unser Zuchtpaar Spix-Aras (Cyanopsitta spixii) wieder vereint. Immerhin schlüpften aus der Verpaarung zwischen den Jahren 2004 und 2007 vier gesunde Jungtiere. Nun hoffen alle Beteiligten sehr, dass das neue alte Paar bald wieder dort anknüpft, wo es vor zwei Jahren aufgehört hat, nämlich mit der Brut, um einen weiteren wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser in der Natur ausgestorbenen Papageienart leisten zu können. Chalcophaps indica Leucopsar rothschildi Mit zu den ersten Papageienarten, die in diesem Jahr mit der Brut anfingen, gehören dieses mal zwei Paare schwarze Kakadus. Zum einen bebrütet ein Paar Palmkakadus (Probosciger aterrimus) sein einziges Ei und zum anderen sitzt unser Paar Große Gelbohr- Rabenkakadus (Calypthorynchus funerus) erneut auf einem Ei. Das vor wenigen Monaten geschlüpfte Jungtier dieser Art wurde in der Baby-Station von Hand aufgezogen und sitzt inzwischen schon im Käfig. Es ist zwar noch nicht ganz selbstständig, aber es fängt schon langsam an erste feste Nahrung selbstständig aufzunehmen. Die Aufzucht eines Gelbohr-Rabenkakadus gelang damit erstmals im Loro Parque und nun hofft man, dass die erneute Eiablage noch einmal ein Jungtier bringt, damit das Erstgeschlüpfte nicht alleine bleibt. Februar 2009: Ganz langsam kommt die Brutsaison in Gang. Viele Loris haben schon gelegt und bebrüten derzeit ihre Eier. Bei den eigenen Eltern hingegen wächst derzeit ein junger Palmkakadu (Probosciger aterrimus) heran. Das ist seit vielen Jahren die erste Elternaufzucht bei dieser Art im Loro Parque. Bemerkenswert dabei sind die Elterntiere, denn beides sind Handaufzuchten. Während 14

15 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume das Männchen schon 12 Jahre alt ist, wurde das Weibchen unter der Obhut des Autors im Jahre 2004 in Handaufzucht groß. Sie war der erste Palmkakadu, den der Autor erfolgreich handaufziehen konnte. Nun fast fünf Jahre später bedankt sich das Weibchen auf die denkbar schönste Art und Weise, indem sie ihr Junges selbst großzieht. Es ist inzwischen sieben Wochen alt und bekommt erste schwarze Ferdern. Palmkakadus gehören zu den Papageienarten, deren Entwicklung mit am längsten dauert. Dieser Zuchterfolg ist erneut ein Beweis dafür, dass fachgerecht von Hand aufgezogene Papageien durchaus selbstständig in der Lage sind wieder Jungtiere großzuziehen. Auch die Keas (Nestor notabilis) gehören zu den Frühbrütern im Jahr, so fangen sie meist schon im Dezember mit der Brut an und im Januar gibt es dann die ersten Jungtiere. Unserem seit Jahren erfolgreichen Zuchtpaar haben wir das erste Gelege zur künstlichen Bebrütung entfernt. Aus diesem Grund wachsen derzeit drei gesunde Küken in der Baby-Station des Loro Parque heran. Inwischen sitzt das Paar auf einem Nachgelege, das wir nun bei den Eltern zur natürlichen Aufzucht belassen werden. Ein zweites Paar, das in diesem Jahr erstmals legte, hat ebenfalls drei befruchtete Eier und ein drittes neu zusammengestelltes Paar besucht derzeit eifrig den Nistkasten, so dass wir auch bei diesem in Kürze die ersten Eier erwarten. Die Vorbereitungen zum VII. Internationalen Papageienkongress auf Teneriffa haben begonnen. Um eine frühzeitige Planung für alle Interessierten zu gewährleisten, soll heute schon der Termin bekannt gegeben werden. Mit einem Cocktailempfang werden alle Teilnehmer am 22. September 2010 im Hotel Botanico in Puerto de la Cruz begrüßt werden. Kongresstage werden dann am 23., 24. und 25. September 2010 sein, mit Abschluß eines großen Galadinners. Das Team des Loro Parque und der Loro Parque Fundacion wird sich wieder jede Menge Überraschungen einfallen lassen, um das nur alle vier Jahre stattfindende Ereignis zu einem großen Erfolg werden zu lassen. Angesprochen werden vom Papageienliebhaber, über züchter bis hin zu Veterinären und Freilandbiologen, alle die sich in irgend einer Form mit Papageien beschäftigen. Beim letzten Kongress im Jahre 2006 waren über 900 Teilnehmer aus 44 Staaten der Welt angemeldet. Aus diesem Grund werden alle Vorträge auch simultan in die Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch übersetzt werden. In Kürze werden die Koordinatoren der einzelnen Länder mit dem notwendigen Infomaterial ausgestattet werden, um dann die Anmeldungen entgegen zu nehmen. Erstmals wird es auch eine direkte Möglichkeit zur Onlineanmeldung auf der Website: geben. Chrysolophus pictus Calyptorhynchus funereus mit Kirstin Oberhäuser (vet) Aix galericulata Nestor notabilis 15

16 16 PROJEKT UP-DATE Sowohl der Spix- als auch der Lear-Ara zählen zu den am meist bedrohten Papageienarten der Welt. Seit den späten 80er Jahren beteiligen sich der Loro Parque und die Loro Parque Fundación (LPF) am Schutz und der Wiedergewinnung beider Arten. Die Arterhaltung des Spix-Aras, der zuletzt im Jahre 2000 in der Wildnis gesichtet wurde, kann nur durch ein koordiniertes Zuchtprogramm und eine baldige Wiederaussetzung in seinem natürlichen Lebensraum im Nordosten Brasiliens gesichert werden. Die Programme zum Erhalt beider Arten (die Spix s Macaw Working Group und das Lear Macaw Conservations Committee) werden von der brasilianischen Regierungsbehörde, dem Chico Mendes Institut zur Erhaltung der Artenvielfalt (ICMBio), koordiniert. Im März 2009 lud das ICMBio zu einem internationalen Treffen der Halter beider Arten ein, um bereits erreichte Fortschritte in den Erhaltungsbemühungen zu besprechen und bereits bestehende Handlungsrichtlinien zu aktualisieren und zu überdenken. An dem Treffen beteiligten sich 39 Teilnehmer. In diesem Rahmen wurden sieben Einrichtungen vorgestellt, die eine oder beide Arten halten. Die Loro Parque Fundación wurde durch ihren Direktor David Waugh vertreten, während die Al Wabra Wildlife Preservation (AWWP) per Videokonferenz aus Katar zugeschaltet wurde. Zusätzlich nahmen sowohl Regierungs- als auch Nicht- Regierungsorganisationen teil, die in Arterhaltungsmaßnahmen in der Wildnis involviert sind. Die Woche fing mit einem Seminar über die Handhabung beider Arten in Menschenobhut an. Alle Exemplare beider Arten, die von der LPF gehalten werden, sind Eigentum der brasilianischen Regierung. Einzige Ausnahme ist ein Spix-Ara Männchen, welches eine Leihgabe des Vereins zum Erhalt bedrohter Papageien (ACTP) aus Berlin ist. Während des Seminars informierte die Loro Parque Fundación über die Unterbringung und die Handhabung ihrer Lear-Aras sowie über die guten Zuchterfolge, die durch die Aufzucht von sieben Jungen in den letzten zwei Jahren belegt werden können. In den Volieren beider Arten, die sich in der Zuchtstation auf Teneriffa befinden, errichtete die Loro Parque Fundación künstliche Steinwände, die, kombiniert mit einer speziellen Nahrungszusammensetzung, die Fortpflanzungsaktivität zweier Paare stimulierte. In der Wildnis ernährt sich der Lear- Ara überwiegend von den Früchten der Licuri Palme (Syagrus coronata). So wurde die Frucht einer anderen Spezies der Syagrus, die im Loro Parque wächst, in die tägliche Nahrung der Tiere aufgenommen. Des Weiteren errichtete die Loro Parque Fundación eine isolierte Station innerhalb der Zuchtstation, die lediglich für die Haltung der A. leari verwendet wird. Derzeit wartet die Loro Parque Fundación auf die Ankunft zweier weiterer geschlechtsreifer Weibchen, die zu weiteren Zuchterfolgen führen sollen. Beide sind ebenfalls Eigentum der brasilianischen Regierung. Da die Loro Parque Fundación Koordinator des internationalen Zuchtbuches der Lear-Aras ist, informiert sie über die gegenwärtige Situation der in Menschenobhut gehaltenen Bestände. Die Gesamtpopulation umfasst 56 Vögel (21 Männchen, 29 Weibchen und 6 von noch nicht bestimmten Geschlechtes), die von insgesamt neun Institutionen gehalten werden. Von diesen 56 Vögeln stammen 44 aus der Wildnis, was für die genetische Situation sehr von Vorteil ist. Die Vorschläge beziehen neue Resultate genetischer Analysen ein, die von Dr. Cristina Miyaki von der Universität Sao Paulo vorgenommen wurden. Einer anderen Institution, der AWWP, gelang seit 2006 die Aufzucht von fünf Küken. Alle anderen Halter sind derzeit damit beschäftigt, die Unterbringung und andere Aspekte der Haltung zu verbessern, um die Zucht zu ermöglichen. Es wurde berichtet, dass sich die brasilianische Regierung und Großbritannien darauf geeinigt haben, den Besitz von drei Exemplaren nach Harewood Hall, England, zu übertragen. Dort sollen die Tiere auch in Zukunft gehalten werden. Außerdem wurde darüber informiert, dass es Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Fortschritte in der Artenerhaltung des Spix- und des Lear-Aras Neues Männchen für LPF Ein Spix-Ara Pärchen im neuen LPF Center

17 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume zwar weiterhin Beschlagnahmungen lebender Exemplare gibt, diese jedoch durch die verbesserten Schutzmaßnahmen seltener werden. Das Komitee nahm wohlwollend den Vorschlag der Loro Parque Fundación entgegen, eine Ausstellung junger Lear-Aras im Loro Parque zu eröffnen, mit dem Ziel die Artenerhaltung noch mehr zu fördern. In Bezug auf den Spix-Ara berichtete die Loro Parque Fundación über die Aufzucht von vier Küken in den vergangenen Jahren, sowie über ihre Hauptinvestition in eine neue separate Station, die ideale Vorraussetzungen schafft und ausschließlich der Zucht der C. spixii gewidmet ist. In der Anlage befinden sich zur Zeit zwei Paare, die Brutverhalten an den Tag legen, und drei weitere junge Weibchen, die später innerhalb der Population verpaart werden sollen. Zudem wurde von David Waugh berichtet, der ein weiteres Männchen von der Lymington Stiftung in den Loro Parque brachte, um dieses dort mit einem Weibchen der Loro Parque Fundación zu verpaaren. Dieses Männchen, welches bereits in Brasilien zur Zucht eingesetzt wurde, ist ein Gründertier von hoher genetischer Wichtigkeit. Als Koordinator des internationalen Zuchtbuches informierte die AWWP darüber, dass der momentan koordinierte Bestand aus 66 Tieren besteht. Es wurde entschieden, Exemplare, die in der Schweiz gehalten werden, nicht in das Zuchtbuch aufzunehmen, da diese derzeit für ein koordiniertes Management nicht zugänglich sind. Eine zukünftige Zusammenarbeit ist jedoch nicht ausgeschlossen. Im Jahre 2008 züchtete die ACTP das einzige Küken. Das Jahr 2009 begann jedoch mit drei Küken eines Paares der AWWP, die im März noch ein weiteres Paar mit Küken bestätigte. Dr. Cristina Miyaki schlug vor den Spix-Ara in das Programm Frozen Arche aufzunehmen. Die Sammlung und Aufbewahrung von ausreichend vielen genetischen Proben jedes einzelnen Exemplares wurde empfohlen, vor allen Dingen, wenn das Klonen von Vögeln möglich wird. Frozen Arche hat gute Voraussetzungen diese Proben zu sichern. Es wurden Möglichkeiten diskutiert, die Vögel öffentlich auszustellen, die Menschen auf die Situation der Spix-Aras aufmerksam zu machen und die finanziellen Mittel zu erhöhen, die zur Erholung der Art beitragen sollen. Da die Zukunft der Art jedoch noch unsicher ist, wurde übereinstimmend beschlossen, dieses Thema auf einen späteren und günstigeren Zeitpunkt zu verlegen. In nächster Zeit beginnen die betreffenden Feldprojekte mit Aktivitäten, die denen der Lear-Aras im Norden Bahías ähnlich sind. Die Loro Parque Fundación finanziert auch weiterhin die Aktivitäten der Nicht-Regrierungsorganisationen ProAves und der Biodiversitas Stiftung sowie auch der zu der Regierung gehörenden CEMAVE, die sich mit der Erforschung von Vögeln befasst. Projekte, die das Bewusstsein der ansässigen Gemeinden in Jaremboabo für den Schutz des Spix-Aras stärken sollen, wurden vorgestellt. Diese Gemeinde liegt in der Nähe von Serra Branca, die durch ihre hohen Kliffwände eine der zwei wichtigsten Schlaf- und Nistplätze für diese Spezies darstellt. Zusätzlich werden Aktivitäten mit Schulen und Gemeinden entwickelt, die zum Ausbau alternativer Möglichkeiten des Lebensunterhaltes beitragen sollen. Ziel ist es den Konflikt mit den Lear-Aras zu vermeiden. Aus diesem Grund wird für Kleinkunst geworben, die aus der Licuri Palme und einer anderen endemischen Palmenart, die zur Familie des Sisals gehört, hergestellt wird. Dieses Jahr wurde das Projektmanagement von ProAves an SAVE Brasil weitergegeben, der nationalen Vereinigung von BirdLife International. CEMAVE veröffentlichte Informationen über die Zahlen der Wildpopulation und des Lebensraumes. Mindestens 962 Vögel wurden erfasst. In Folge einer beträchtlichen Zunahme der Wildpopulation haben BirdLife International und die IUCN beschlossen, den Lear-Ara von der Bedrohungskategorie vom Aussterben bedroht zu bedroht hinabzustufen. Das ist ein wahrer Erfolg! CEMAVE ist die Instanz, die dafür zuständig ist, den PROJEKT UP-DATE Drei junge Spix-Ara Weibchen im Neuen Cente Erwachsener Lear-Ara beim Essen der Syagrus Früchte Wild lebende Lear-Aras (Adriano Gambarini). 17

18 PROJEKT UP-DATE Schaden in der Maisernte einzuschätzen, der durch die Lear-Aras verursacht wurde. Es besteht ein Programm, welches sowohl Parrots International als auch die Lymington Stiftung miteinbezieht und das die Ernteverluste armer Bauern, die durch Übergriffe der Lear-Aras während der Ernte verursacht wurden, wettmachen soll. Bezüglich des anderen bedeutenden Lebensraumes der Lear-Aras konnte die Biodiversitas Stiftung über die jüngste Erweiterung des Areals berichten, welches unter Schutz steht und in die Canudos Biological Station aufgenommen wurde. Biodiversitas verbessert die Infrastruktur wie auch die Zäune, die das Nutztier der Bevölkerung vom Reservat fern halten sollen. In diesem Zusammenhang präsentierte Érica Pácifico von der Universität Sao Paulo vorläufige Ergebnisse ihrer Studie über Aranester. Die Besetzung der Nisthöhlen durch aggressive Bienen scheint ein zunehmendes Problem darzustellen. Kilma Manso von der Organisation ECO präsentierte Studien bezüglich der Pflanzen, die als Futterquelle für die Lear-Aras dienen. Obwohl die Licuri Palme von großer Bedeutung für die Aras ist, fressen sie auch die Früchte und Samen anderer Pflanzen. Durch das Weiden des Nutzviehs werden diese Pflanzen reduziert. So ist z.b. der Baraúna Baum vom Aussterben bedroht. Da die arme Bevölkerung die Licuri Früchte auf Märkten verkauft, schützen sie die Bäume vor den Aras, indem sie Netze über die Fruchtstauden hängen. In dem Zeitraum zwischen April und August steht den Aras am wenigsten Futter zur Verfügung. Nun wird der Fokus darauf gelegt, ausgewählte Pflanzen zu verbreiten, die in dieser Zeit Früchte tragen. In der Region, in der der Spix einst einheimisch war und wo hoffentlich in Zukunft Auswilderungen stattfinden werden, werden Aktivitäten unterstützt, die die lokale Bevölkerung in die Auswilderung der Spix-Aras einbeziehen. Die Loro Parque Fundación finanziert den zweiten Wiederaufbau des Raul Coelho Theaters in der Stadt Curaçá. Andere Vereine unterstützen die Spix-Ara Schule, wo die Gebäude rennoviert werden mussten und mittlerweile Abendkurse für Einheimische die nicht lesen können angeboten werden,. Zwei Höfe, sowie ein Gebiet von ha wurden erworben, die für Wiederauswilderungsprojekte bereit stehen. Denn hier wurde das letzte Spix-Ara Männchen gesichtet. Für die Verwaltung des Landes liegt das Hauptaugenmerk auf dem Ausschluss des Nutztieres der Bevölkerung, sodass die Natur sich wieder erholen kann. Bei dem Treffen wurden Pläne erstellt, um mit Hilfe einer kostengünstigen Methode (durch die Nutzung des Geografischen Informationssystemes GIS) die letzten Bestände des für den Spix-Ara geeigneten Lebensraumes zu identifizieren. Des Weiteren wurde über den Zeitpunkt diskutiert, an dem Feldprogramme wieder vollständig aufgenommen werden können. Da dieses jedoch von der Verfügbarkeit einzelner Aras abhängt, wurde zunächst beschlossen, die nächsten 12 bis 18 Monate abzuwarten um die Bestände der Population in Menschenobhut einschätzen zu können. Jeder hofft, dass auch in Zukunft viele Küken schlüpfen und heranwachsen. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Von Handwerkern des Lear-Ara Gebietes gefertigte Hängematte Kunsthandwerkerin fertigt einen Korb aus den Blättern der Licuripalme. Das restaurierte Raul Coelho Theater in Curaçá 18

19 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume PROJEKT UP-DATE Ein Reservat wird gegründet, um Chapmans Zwergamazonen zu schützen Fundación ProAves LPF hat ein natürliches Reservat von 607 ha geschaffen, das den ersten geschützten Bereich für endemische und kritisch gefährdete Chapmans Zwergamazonen (Hapalopsittaca fuertesi) darstellt. Der Bestand dieser Art wird auf 160 Exemplare geschätzt und ist auf ein kleines Gebiet der Zentralanden Kolumbiens beschränkt, welches sehr durch Abholzung betroffen ist. Alonso Quevedo, Präsident der Fundación ProAves, entdeckte dank Loro Parque Fundación, eine Schar von 14 Chapmans Zwergamazonen, die das letzte Mal 1911 gesehen wurde wieder und bestätigte somit das Überleben dieser Art. Das Reservat befindet sich im Quindío Gebiet und zeichnet sich durch seine großartige Landschaft der Gebiergswälder und dem Moorgebiet aus. Außerdem befindet es sich im Zentrum des Verbreitungsgebietes dieser Art, einem Gebiet das als äußerst wichtig für diese Art von Alliance for Zero Extinction (AZE) eingestuft wurde. Sie vereint eine Zone von mehr als ha mit dem Stadtbezirk von Génova, einem Gebiet, das von ProAves kontrolliert wird m ü NN entfernt Die Temperatur schwankt zwischen 6 und 15 C und das Gebiet ist häufig in den dichten Wolken eingehüllt, die den Wachstum der Epiphyten begünstigen, von der sich die Chapmans Zwergamazonen ernähren. Das Reservat wurde auch mit der Unterstützung der American Bird Conservancy, IUCN Netherlands/SPN und der niederländischen Postleitzahl-Lotterie gegründet. Um den Chapmans Zwergamazonen beim Überleben zu helfen, wurde ein strategischer Waldkorridor in großer Höhe geschaffen. Dieses Gebiet ist sowohl für den Hochlandsittich (Leptosittaca branickii) (gefährdet), wie auch für den endemischen Rotstirnsittich sehr wichtig (Bolborhynchus ferrugineifrons) (gefährdet). Das Reservat ist auf der westlichen Flanke der Zentralanden, anderthalb Stunden von dem Bestand von Génova, auf einer Höhe von Der Hornsittich (Eunymphicus cornutus) und der Neukaledonien- Ziegensittich (Cyanoramphus saisetti) sind endemisch auf der Hauptinsel Neukaledoniens und werden als gefährdet beziehungsweise gering gefährdet eingestuft. Der Verlust des Lebensraumes und die von Menschen eingeführten, nicht-heimischen Arten (Neozoen), vor allem Säugetiere, stellen wahrscheinlich die größten Bedrohungen dar. Aus diesem Grund unterstützt die Loro Parque Stiftung gemeinsam mit anderen ein Projekt von Dr. Jörn Theuerkauf, des polnischen Zoologischen Museums und von Sophie Rouys, vom Institut für Schutz und Forschung auf Neukaledonien, welches sich mit der Erforschung dieser beiden Arten befasst. Ziel des Projektes ist die Erfassung der Daten, die für einen effektiven Schutz dieser Sittiche in ihrem natürlichen Lebensraum notwendig sind. Hapalopsittaca fuertesi Sittiche in Neukaledonien: Kooperative Aufzucht inmitten von Ratten Forscher mit Ausrüstung zur Überwachung von Nestern Eine aktuelle Zusammenfassung der Ergebnisse, die über sieben Brutsaisons hinweg gewonnen wurden, zeigt die klare Tendenz, dass die Sittiche in feuchten Jahren (La Niña) seltener brüten, während sie in trockenen Jahren (El Niño) zwei aufeinander folgende Gelege haben. An 34 Stellen im Regenwald von Neukaledonien wurde die Verteilung von Sittichen und Säugetieren geschätzt. Je mehr Daten gesammelt wurden, desto klarer wurde, dass es einen Grenzbereich bei der Dichte von Hausratten (Rattus rattus) gibt: überschreitet die Rattenpopulation diesen Wert, kommen Sittiche selten oder gar nicht mehr vor. Nach vielen tausend Stunden von Videoaufnahmen konnte dokumentiert werden, dass Ratten die Eier und Küken aus den Nestern erbeuten. Des Weiteren ist die Überlebensrate flügge gewordener Küken sehr gering. Durch die Identifizierung von 87 Nahrungspflanzen der Neukaledonien-Ziegensittiche und 88 Pflanzenarten, welche die Ernährung der Hornsittiche ausmachen, haben die Wissenschaftler aufgezeigt, dass es wenig Überschneidungen bei der Nahrung beider Vögel gibt. Doch gibt noch mehr herauszufinden. Ein jüngst mit einem Sender ausgestatteter junger Hornsittich hat bereits gezeigt, Hauptgebiete zur Forschung in Neukaledonien 19

20 PROJEKT UP-DATE dass noch mehr Pflanzen dieser Nahrungsliste hinzuzufügen sind. Ferner hat das Projekt Belege aus Beobachtungen und genetischen Untersuchungen dafür, dass Neukaledonien-Ziegensittiche kooperative Brüter sind, das heißt zusätzlich zum Brutpaar sind andere Sittiche an der Aufzucht beteiligt. Außerdem teilen Hornsittiche ihre Nester. Diese Ergebnisse wurden vor Kurzem von der Forschungsgruppe veröffentlicht (Theuerkauf et al., 2009*). Wie die Wissenschaftler erklärten, sind lediglich 5% der Arten innerhalb der Familie der Papageien kooperative Brüter. In Neukaledonien wurde die Fortpflanzungsbiologie der endemischen Ouvéa- Hornsittiche (Eunymphicus uvaeensis) untersucht und diese Art ist kein kooperativer Brüter. Eine ebenfalls endemische Unterart des Allfarblori (Trichoglossus haematodus deplanchii) wurde noch nicht erforscht, allerdings weiß man, dass Unterarten von Vanuata und Australien ebenfalls keine kooperativen Brüter sind. Die aktuellen Studien an Hornsittichen und Neukaledonien-Ziegensittichen belegen jedoch eine andere Fortpflanzungsstrategie. Jörn, Sophie und deren Kollegen haben drei Nester der Neukaledonien- Ziegensittiche (in Baumhöhlen) und 11 Nester der Hornsittiche (fünf in Baumhöhlen und sechs auf dem Boden in Mulden zwischen Steinen) gefunden. Infrarot-Kameras und Mikrophone mit Verstärkern wurden in jeweils zwei Nestern beider Arten installiert, wo sie kontinuierlich Bilder aufnahmen. Um herauszufinden welchen Beitrag die Männchen bei der Beschaffung von Futter leisten, hat das Team gezählt, wie oft das Weibchen oder die Küken von ihm gefüttert wurden. Männchen und Weibchen der Neukaledonien-Ziegensittiche lassen sich durch ihre Größe und ihr Verhalten unterscheiden (so zum Beispiel Kopulationsversuche und Lautäußerungen). Außerdem hat jedes Individuum eine spezifische Art und Weise zum Boden der Nesthöhle herab zu klettern, woran er leicht zu erkennen ist. Diese Identifikationen wurden bestätigt, als die Vögel sich mauserten und jeder unterschiedliche kahle Stellen hatte. Da es den Wissenschaftlern nicht möglich war in allen Nestern Kameras zu installieren, haben sie einige Sittiche in ihren Nestern mit Ferngläsern beobachtet und die Nester wöchentlich inspiziert. Sie dokumentierten insgesamt 11 Aufzuchten in drei Nestern der Neukaledonien-Ziegensittiche und 17 Aufzuchten in 11 Nestern der Hornsittiche. Von diesen wurden 10 Aufzuchten bei den Neukaledonien- Ziegensittichen und zwei bei den Hornsittichen Video-überwacht, sowie vier Aufzuchten der Hornsittiche direkt beobachtet. Außerdem wurden an den flügge werdenden Küken kleine Sender angebracht (3% des Körpergewichtes), um sie nach dem Ausfliegen lokalisieren zu können und ihr Verhalten und das ihrer Eltern direkt zu beobachten. Des Weiteren haben die Forscher Federn von 11 Neukaledonien-Ziegensittichküken gesammelt, um genetische Analysen zur Bestimmung der Vaterschaft durchführen zu können. Die Gelegegröße des Neukaledonien-Ziegensittichs liegt bei durchschnittlich 3,6 Eiern, wovon 2,5 (69,4%) schlüpften und 2,1 Küken (58,3%) flügge wurden. Beim Hornsittich betrug die durchschnittliche Gelegegröße 3,4 Eier, wovon 2,8 (82,4%) schlüpften und 1,9 Küken (55,9%) flügge wurden. Im ersten Nest des Neukaledonien- Ziegensittichs waren immer dieselben drei adulten Tiere anwesend: ein Weibchen, welches das Nest vorbereitete, Eier legte und bebrütete, sowie zwei Männchen (ein großes und ein kleines), die sich gleichermaßen am Füttern des Weibchens und der Küken beteiligten. Im zweiten Nest von C.saisetti fütterte ein drittes, mittelgroßes Individuum das Weibchen und kam regelmäßig in das Nest. Laut Ergebnissen genetischer Analysen, bestand in beiden Neukaledonien-Ziegensittichnestern die wahrscheinlichste Elternschaft aus einer Mutter und zwei Vätern. Während der Besenderung wurde beobachtet, dass sich alle drei adulten Vögel an der Fütterung der Jungvögel beteiligten. Interessanterweise haben die Wissenschaftler in einem Nest von C.saisetti beobachtet, dass das größere Männchen das Weibchen 20 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Junger Hornsittich mit Radiosender Auch Wildkatzen sind Teil der Bedrohung der Wellensittiche Sittich aus Neu Caledonien am Eingang des Nestes. Eine Kamera um die Bewegungen im Nest zu überwachen