ÖKOLOGISCHE UND ÖKONOMISCHE SINNVOLLE BEWÄSSERUNG
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- Emilia Heidrich
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1 ÖKOLOGISCHE UND ÖKONOMISCHE SINNVOLLE BEWÄSSERUNG
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3 ÖKONOMISCHE ASPEKTE DER BEWÄSSERUNG Die Technik der tropfenweisen Versorgung von Pflanzen wurde von NETAFIM bereits in der 60er Jahren in Israel erfunden. Auf Grund der klimatischen Bedingungen in Verbindung mit Wasserknappheit und Wüstenboden musste die Bewässerung zwangsläufig hoch wassereffizient und energiearm sein. Dadurch ist der Umweltschutzgedanke unserer Firmenphilosophie schon von Beginn an immanent. Tropfrohre leiten kleinste Wassermengen an festgelegten Tropfstellen hochpräzise direkt an das Wurzelsystem Ihrer Pflanzen. So versorgt Tropfbewässerung punktgenau die gewünschten Pflanzflächen Unkraut bleibt unversorgt. Auch Blätter und Blüten bleiben trocken, so dass Krankheiten nicht so schnell auf andere Pflanzen übertragen werden. Durch die präzise Versorgung erhält jede Pflanze die für sie optimale Wassermenge. Die Pflanzen sehen gesund, vital und einfach schöner aus. Kein Wasser und auch keine Düngemittel versickern ungenutzt im Boden oder belasten das Grundwasser. Die effiziente Nutzung spart den Verbrauch der kostbaren Ressource Wasser denn Wasser ist die Lebensquelle für uns alle. 3
4 ÖFFENTLICHES GRÜN BEWÄSSERN Eine optimale Wasserversorgung sichert die Funktion einer Pflanzung. Grünanlagen besitzen einen monetären Wert, der nur durch Pflege erhalten werden kann. Dieser Wert wirkt sich sogar preissteigernd auf umliegende Immobilien aus. Eine vitale und durchsetzungsstarke Vegetation reduziert den Pflegeaufwand auf den Flächen. Angesichts des Klimawandels mit zunehmenden Trockenperioden müssen die Ressource Wasser, Arbeit und Wirtschaft bei der Bewässerung von Grünflächen in Einklang gebracht werden. ZUVERLÄSSIGE TECHNIK SICHERT DIE VEGETATION Je besser die Wasserversorgung einer Grünfläche ist, desto effektiver beeinflusst sie das Kleinklima in ihrem Umfeld. Im urbanen Raum wird das öffentliche Grün in Zukunft immer wichtiger. Die Argumente für mehr lebenswichtiges Grün in den Städten sind offensichtlich und werden zum Beispiel in der Charta Zukunft Stadt und Grün eindrucksvoll geschildert. Die Initiatoren der Charta sind der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und die Stiftung DIE GRÜNE STADT. Zu den ersten Unterzeichnern zählen unter anderem der NABU - Naturschutzbund Deutschland e.v., der Zentrale Immobilien Ausschuss e.v. (ZIA) sowie der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.v. (bdla) ( Die Bewässerungsrichtlinien - Richtlinien für die Planung, Installation und Instandhaltung von Bewässerungsanlagen in Vegetationsflächen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsplanung e.v. (FLL) in ihrer aktualisierten Form von 2015 definieren einen Standard, nach dem automatische Bewässerunganlagen auch zuverlässig funktionieren. Vorbehalte gegenüber der Bewässerungstechnik sollten der Vergangenheit angehören. Bei einer sorgfältigen Planung, Einbau und anschließender Wartung sichern Bewässerungsanlagen nachhaltig die Vegetation im Siedlungsbereich. Langzeitbeobachtungen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim bestätigen dies. BEWÄSSERUNG AUS DER SICHT DER KOMMUNEN Für die Bewässerung öffentlicher Grünflächen bieten sich zentral gesteuerte Bewässerungsanlagen an, welche die witterungsabhängige Wassergabe effizient ausbringen. In einem Forschungsprojekt Standortangepasste Bewässerung öffentlicher Grünflächen als Beitrag zur Klimamäßigung im urbanen Lebensraum an der LWG in den Jahren 2008 bis 2011 wurden Handlungsempfehlungen für die Praxis aufgestellt, die die besonderen Erfordernisse der öffentlichen Vegetationsflächen in Städten und Kommunen berücksichtigen. Ziel muss es sein, den Pflanzungen eine überlebensfähige Bewässerung zu garantieren und dabei Wasser gegenüber der herkömmlichen Bewässerung (Gießwägen, Stativ- und Viereckregnern sowie Schlauch) einzusparen. Der sparsame Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser ist bei der Bewässerung öffentlicher Grünflächen verpflichtend (WHG 5, Abs. 1). In unseren Breitengraden wird eine Zusatzbewässerung in zunehmend trockenen Sommern an Extremstandorten wie im Straßenbegleitgrün und in Parks notwendig. Die Arbeitszeit und der Arbeitsaufwand für eine Bewässerung per Hand oder mittels Gieß- oder Tankwagen sind hoch. Für die Notbewässerung der städtischen Grünflächen fallen beim Stadtgartenamt Würzburg mehr als 3000 Arbeitsstunden pro Jahr an. Automatische Bewässerungsanlagen sind eine technische Lösung, mit deren Hilfe die Vegetation weniger arbeits- und zeitintensiv ist, dafür optimal mit Wasser versorgt werden kann. 4
5 Folgende Vorbehalte werden von Gartenämtern und Bauhöfen gegenüber der Automatisierung der Bewässerung geäußert: Zu hohe Investitionskosten für Wasserbereitstellung, Planung und Einbau. Anlagen sind anfällig für Vandalismus, daher hohe Instandhaltungskosten. Die Technik ist nicht ausgereift und störungsanfällig; zum Teil gibt es negative Erfahrungen bei vorhandenen Anlagen. Trockenschäden sind tolerierbar, nur Notfallbewässerung in sehr trockenen Jahren nötig. Es ist zu wenig geschultes Fachpersonal für die Betreuung der Anlagen vorhanden. Dem gegenüber stehen sehr positive Erfahrungen mit der automatischen Bewässerung. Gerade Tropfsysteme eignen sich zur flächigen und wassersparenden Wasserversorgung. Schon bei geringer Wassermenge und verfügbarem Druck ist eine gezielte Bewässerung möglich. 5
6 VORAUSDENKEN IST GEFORDERT Die automatische Bewässerung öffentlicher Grünflächen spart vor allem Arbeitszeit und versorgt die Pflanzen optimal und zuverlässig mit Wasser. Aufgetretene Störungen entstehen meist durch Planungsfehler, unsachgemäßen Einbau und unzureichende Wartung. Vor Vandalismus und Materialermüdung bleibt kein Hersteller von Bewässerungsprodukten verschont. Eine Entscheidung für automatische Bewässerungsanlagen muss unter anderem folgendes berücksichtigen: Detaillierte Bestandserhebung durchführen Anforderungen der Nutzer in einer Leistungsbeschreibung niederlegen, die Vertragsbestandteil zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wird Wasserbereitstellung (Qualität, Druck, Menge) sicherstellen Hinzuziehen von Fachplanern und Fachfirmen Leistungsfähigkeit der Planer und Ausführenden durch Referenzen überprüfen Robuste und auf Vegetation abgestimmte Bewässerungsverfahren einplanen Zugänglichkeit der Wartungseinrichtungen schon bei der Planung gewährleisten, Schutz vor Unbefugten Einsatz von Sensortechnik und Überlappung der Regner, um Wasser einzusparen, Einsatz von Tropfrohren Verpflichtung der Firmen zu Service und Produktunterstützung über Einbau hinaus konsequente Projektüberwachung, Teilabnahmen, Teilrechnungen und Kostenkontrolle beim Einbau förmliche Abnahme, Übergabe Bestandsplan, Beschriftung z.b. der Magnetventile, Einweisung des Gärtnerpersonals Hohes technisches Fachwissen der eigenen Mitarbeiter Akzeptanz bei den eigenen Mitarbeitern Einhaltung der Wartungsintervalle nach den Empfehlungen der FLL Stellvertreterregelung für die Instandhaltung Gegebenenfalls Fremdvergabe der Instandhaltung an Bewässerungsdienstleister, Fernwartung der Steuerungssoftware. Im Gegensatz zum Hausgarten liegen die zu bewässernden Flächen im öffentlichen Grün meist weit auseinander. Eine zuverlässige Wasser- und Stromversorgung ist oft nicht gegeben und ein hoher Nutzerdruck liegt auf den Vegetationsflächen bzw. dem mobilen Grün. 6
7 FACHPLANUNG UNERLÄSSLICH Mit der Planung von Bewässerungsanlagen sollten Fachleute beauftragt werden. Hierzu zählen u.a. Landschaftsarchitekten und Ingenieurbüros, die sich auf die Hydraulik und die Planung von Wasseranlagen spezialisiert haben. Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus arbeiten meist mit einem Hersteller ihres Vertrauens zusammen, planen zum Teil die Anlagen selbst und können auf das Know-how der Hersteller bzw. ihrer Kompetenzzentren und Großhändler zurückgreifen. Entscheidend ist hier eine gute und zuverlässige Partnerschaft mit den Herstellern. Die Zukunft liegt in Zentralsteuerungssystemen. Leckagen können über die Durchflussmengen elektronischer Wasserzähler aufgespürt werden. Lange Fahrstrecken und Fahrzeiten und damit zusätzliche Arbeitskosten werden vermieden. Es wird geraten, sich über Referenzprojekte zu informieren. REGENWASSER NUTZEN Die Neuerscheinung des fbr-tops 13 Regenwasser für die Bewässerung kommunaler und gewerblicher Flächen der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V rät zur Nutzung der Ressource Regenwasser in Siedlungen. Die herausragende Qualität und kostenlose Verfügbarkeit natürlicher Niederschläge weisen eindeutig auf ein notwendiges Regenwassermanagement hin. Mit Hilfe einer automatischen Bewässerungsanlage könnte das gesammelte Regenwasser durch geeignete Ausbringtechnik zeit-, arbeits- und trinkwassersparend den Pflanzen zugeführt werden. Die Wassergabe sollte so bemessen sein, dass der Boden in der durchwurzelten Schicht durchdringend gewässert ist. Dazu bedarf es bei Rasen- und Pflanzflächen einer Wassermenge von 25 bis 35 l/m2 pro Woche. Eine Faustzahl besagt, dass 1 Liter Wasser pro m² ca. 1 cm tief in den Boden eindringt. An einem durchschnittlichen Sommertag können 3 bis 4 Liter pro Quadratmeter über Pflanzen und Bodenoberfläche verdunsten. Diese Verluste sollten durch ausreichend bemessene, bodennahe und langsame Wassergaben aufgefangen werden, so dass Oberflächenabfluss und Verluste auf oberirdischen Pflanzenteilen möglichst gering ausfallen. Eine Bewässerung in den frühen Morgenstunden ist wassersparend, weil die Verdunstungsverluste gering sind dies spricht für eine Automatisierung. Eine von der Bodenfeuchte abhängige Steuerung der Wassergabe mittels Sensoren ist möglich. Regenwasserspeicher, die überwiegend für die Bewässerung eingesetzt werden, müssen ausreichend dimensioniert werden. Gerade für die Tropfbewässerung müssen mechanisch wirkende Filtersysteme und eine Sedimentation im Regenwasserspeicher funktionieren. Für eine Nachspeisung der Zisterne kann Brunnenwasser eingeleitet werden, um bei Bedarf eine ausreichende Wassermenge für die Bewässerung zur Verfügung zu haben. Ebenso ist Gebäudedrainagewasser, recyceltes Grauwasser oder sauberes Prozesswasser (z.b. Kühlwasser) für die Bewässerung geeignet. Sollte dies nicht ausreichen empfiehlt sich eine Trinkwassernachspeisung nach DIN EN Die Firma NETAFIM bietet Komplettlösungen für Bewässerungsanlagen von der Filterung bis hin zur optimalen Ausbringtechnik und Steuerung. Literatur Fbr-top 12: Regenwasser für die Gartenbewässerung Bewässerungsrichtlinien - Richtlinien für die Planung, Installation und Instandhaltung von Bewässerungsanlagen in Vegetationsflächen, Forschungsgesellschaft Landschaftsbau Landschaftsentwicklung e.v, (FLL), Ausgabe Nikolai Kendzia Leiter Abt. Gartenbau Gartenbauzentrum Bayern Nord Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Mainbernheimer Straße Kitzingen Tel.: Fax: nikolai.kendzia@aelf-kt.bayern.de 7
8 effizient ökonomisch nachhaltig wertvoll
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