Erfahrungsbericht. University of Ottawa. September bis Dezember 2013
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1 Erfahrungsbericht University of Ottawa September bis Dezember 2013 Autor: Felix Wiedemann Studiengang: Informationstechnik Semester: 5. Semester Kurs: tif11a Datum: 30. Januar 2014
2 Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitungen Sprachtest & Bewerbung Kurswahl Sonstige Vorbereitungen Angekommen in Kanada Das Studium an der uottawa Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten an der uottawa Das Land erkunden Fazit 9
3 1 Vorbereitungen 1 1 Vorbereitungen 1.1 Sprachtest & Bewerbung Mit dem Angebot eines Sprachtests an der DHBW Lörrach fing alles an. Aus reiner Neugier habe ich mich zum Sprachtest angemeldet, um zu sehen wo ich stehe. Den Sprachtest absolvierte ich bereits im 2. Semester und zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht fest entschlossen ins Ausland zu gehen. Jedoch kann ich jedem raten, der mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen, den Sprachtest so früh wie möglich zu absolvieren. Es kostet euch kein Geld, nur ein wenig Zeit für den computergestützten und mündlichen Test. Wendet euch direkt an Herrn Schließer 1 oder wartet auf eine seiner Ankündigungen. Im 3. Semester wurden meine Pläne nun konkreter und ich begann nach englischsprachigen Partnerhochschulen zu suchen. Für mich kamen Irland, Finnland oder Kanada in Frage. Durch Markus Knörzer, welcher bereits in Ottawa studierte, bewarb ich mich für die uottawa in Kanada. Die Bewerbung war bei mir recht hektisch, da ich noch auf die Noten des 3. Semesters warten musste. Als ich nun die Ergebnisse vorliegen hatte und klar war, dass mein Durchschnitt besser als 2,6 war, fing ich an meine Bewerbung zu schreiben. Recht aufwendig ist der Letter of Motivation und Lebenslauf in der Landessprache der jeweiligen Universität. Die restlichen Dokumente sind schnell auszufüllen oder können vom Sekretariat angefordert werden. Das Ergebnis des Sprachtests müsst ihr natürlich auch einreichen. Nach einigen Wochen bekommt ihr dann zuerst die Zusage vom International Office, worauf ihr euch dann nochmals bei der ausgewählten Universität bewerben müsst. Nach erneutem Warten bekommt ihr nun endlich die feste Zusage der Universität im Ausland. 1.2 Kurswahl Die Kurswahl war bei mir mit viel Aufwand verbunden. Zuerst schaute ich mir die gewählten Kurse meiner Vorgänger an und stellte fest, dass einige auch zu meinem Studienplan passen würden. Ihr müsst mindestens vier Kurse für ein Semester auswählen. Nach einem Gespräch mit dem Studiengangleiter konnten wir vier passende Kurse ausfindig machen. Die Kurswahl muss für internationale Studenten immer schriftlich per erfolgen und ihr müsst selber schauen, dass es keine Überschneidungen gibt. Leider wurden mir nur zwei der vier Kurse genehmigt, da 1 schliesser@dhbw-loerrach.de
4 1.3. Sonstige Vorbereitungen 2 manche nicht im Herbst stattfinden. Auf der Homepage 2 der uottawa könnt ihr die Kurse anschauen, welche z.b. im Fall Semester stattfinden. Somit musste ich mehrmals neue Kurse hinzufügen oder ändern. Unglücklicherweise wurde dann noch ein genehmigter Kurs gestrichen und ich durfte mir wieder einen neuen suchen. Schlussendlich sieht meine Wahl nun folgendermaßen aus: Ottawa SEG2105 INTRO TO SOFTWARE EN- GINEERING CSI4139 DESIGN OF SECURE COM- PUTER SYS. SEG3101 SOFTWARE REQUIRE- MENTS ANALYSIS CEG4158 COMPUTER CONTROL IN ROBOTICS Lörrach Kommunikations- und Netztechnik II IT-Service-Manag. + IT-Security- Manag. Software Qualität Studienarbeit 1.3 Sonstige Vorbereitungen Den Flug habe ich ziemlich spät gebucht, da noch nicht ganz klar war, wie viel früher ich gehen werde. Kurzfristig habe ich mich dann noch entschlossen über Minneapolis zu fliegen, um einige Verwandte zu besuchen. Ich flog nun zwei Wochen vor Semesterbeginn und war eine Woche davor in Ottawa. Für den gesamten Flug habe ich 1040 Euro bezahlt und flog von Frankfurt -> Minneapolis -> Ottawa -> Frankfurt. Es waren keine Direktflüge, sondern immer mit Zwischenstopp. Ein Reisepass muss natürlich, falls nicht vorhanden, beantragt werden, um in Kanada einreisen zu dürfen. Ihr benötigt kein Visum, lediglich die Bestätigung von der Universität, dass ihr für das eine Semester an der uottawa zugelassen seid. Kreditkarten sind natürlich auch wichtig. Ich hatte eine kostenlose Visa Card von der DKB 3 für Bargeldabhebungen und eine Master Card von der Sparkasse. Jeder ausländische Student muss eine Krankenversicherung über die Universität abschließen. Der sogenannte UHIP(The University Health Insurance Plan) kostet euch ca. 170 Euro, welche ihr im August bereits bezahlen müsst. Auf Wohnungssuche hab ich mich in Deutschland nicht gemacht, sondern bin ohne eine Unterkunft nach Kanada geflogen. Hört sich nun schrecklich an, war es aber nicht! Durch die Organisation Rent a place 4 habe ich mich für eine Besichtigungstour angemeldet. Die ersten zwei Nächte übernachtete ich im Hostel Backpackers
5 1.3. Sonstige Vorbereitungen 3 Inn 5. Von dort aus startete ich die Tour am nächsten Tag. Es ist schwieriger ein Zimmer für 4 Monate zu finden, da die meisten Eigentümer Studenten für 8 oder 12 Monate suchen. Dennoch gibt es eine große Auswahl an Wohnungen und ihr werdet bestimmt was finden. Für die Wohnung solltet ihr zwischen 500 und 650 kanadische Dollar pro Monat einplanen. 5
6 2 Angekommen in Kanada 4 2 Angekommen in Kanada 2.1 Das Studium an der uottawa Recht bald nach der Ankunft begann das Studium an der uottawa. Leider kann es vorkommen, dass Kurse die ihr gewählt habt nicht stattfinden oder eure Anträge einfach nicht bearbeitet werden. Genau so war es bei mir und beim Start war ich noch nicht für alle Kurse registriert. In der Anfangsphase ist die Verwaltung total überlastet. Macht einfach Druck und fragt immer wieder nach wie es nun aussieht mit den Anträgen. Nach zwei Wochen war ich dann endlich in allen Kursen registriert und der Alltag konnte starten. Vorlesungen gehen in der Regel 90 Minuten oder manche Labs können auch mal 3 Stunden am Stück sein. Pausen zwischen den Vorlesungen gibt es keine. Im Normalfall beenden die Professoren die Vorlesung 10 Minuten früher, damit man Zeit hat zu den nächsten Räumen zu gelangen. Manchmal sind die 10 Minuten jedoch sehr knapp, wenn man über den halben Campus laufen muss. Mein Stundenplan war nicht sehr gut, da ich immer früh morgens angefangen habe und oft bis spät abends da sein musste. Meistens erledigte ich am Mittag Aufgaben von Labs oder Assignments. Abb. 2.1: Stundenplan
7 2.2. Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten an der uottawa 5 Die Arbeitsbelastung im Vergleich mit Lörrach habe ich als stärker empfunden. Gründe dazu werde ich nun erläutern. In Lörrach ist es oft so, dass es eine Klausur am Ende des Semesters gibt. In Kanada gilt das nicht! Jeder Kurs von mir beinhaltete ein Lab. Das heißt ihr müsst meistens abends kommen und ein Teaching Assistant (TA) leitet das Lab, hilft bei Problemen oder teilt euch die Aufgaben mit. Immer nach einer bestimmten Zeit müsst ihr ein Bericht und die gelöste Aufgabe abgeben. Die Aufgaben werden meist in Teams von zwei bis fünf Personen bearbeitet. Zusätzlich zu den Labs gibt es immer mal wieder kleine Assignments, d.h. Aufgaben die ihr alleine bearbeiten müsst. Weiter geht es dann mit "mid term exams", also Zwischenprüfungen in der Mitte des Semesters. Das Ende des Semesters schließt ihr dann mit einem "final exam", Dauer 3 Stunden, ab. Also generell habt ihr mehr und kontinuierliche Arbeit zu machen. Vorteil dabei ist, dass die Abschlussprüfung dann meist nur noch % zählt. 2.2 Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten an der uottawa Da die Universität mit Studenten etwas größer als Lörrach ist, gibt es natürlich auch mehr Angebote. Wer gerne Sport treibt kann sich auf dem Campus voll austoben. Es gibt zwei Fitnesscenter, die ihr kostenlos benutzen könnt, zwei Eissporthallen, Schwimmbad und Sportplätze. Es ist für jeden was dabei. Ich habe z.b. einen Schlittschuhkurs besucht, der jede Woche einmal stattfand. Das komplette Sportangebot könnt ihr auf der Homepage der Gee-Gees 1 finden. Das International Office veranstaltet regelmäßig Events bei denen ihr die Möglichkeit habt Studenten aus der ganzen Welt zu treffen. Diese Events sind sehr zu empfehlen, wenn ihr viele neue Leute kennen lernen möchtet. Die Termine werden meist in der Facebook 2 Gruppe gepostet, jedoch erhaltet ihr fast immer auch eine
8 2.3. Das Land erkunden Das Land erkunden Natürlich kommt man nicht nur zum Studieren nach Kanada, sondern möchte auch ein wenig das Land erkunden. Vor den "mid terms" habt ihr eine Woche keine Vorlesungen. Internationale Studenten verwenden diese meist für größere Trips. Das würde ich auch euch raten, da ihr sonst nur Wochenenden zum Reisen verwenden könnt. Ich bin in dieser Zeit nach New York mit vielen anderen Studenten gefahren. Organisiert wurde es von dem International House 3. Es gab aber auch Studenten, die z.b. nach Los Angeles und San Francisco geflogen sind. Wie bereits erwähnt hatte ich meist nur die Wochenenden, um aus Ottawa raus zu kommen. Dabei machte ich kleinere Trips nach Toronto, Niagara Falls, Montréal und Québec City. Wenn ihr vier bis fünf Personen seid kann es sich auch mal lohnen ein Auto zu mieten und seid dabei flexibler. Zwischen den aufgezählten Städten könnt ihr auch sehr bequem mit dem Zug 4 oder Bus 5 reisen. Der Zug ist meistens teurer, jedoch könnt ihr manchmal auch preislich günstige Angebote finden. Mein Rat an euch: Macht so viele Trips und Events wie möglich mit. Die Zeit vergeht schneller als ihr denkt! Abb. 2.2: Montréal bei Nacht
9 3 Fazit 7 3 Fazit Grundsätzlich kann ich es nur jedem empfehlen einen Auslandsaufenthalt zu machen. Das duale Studium ist sehr kompakt und lässt nicht viel Raum für einen solchen Aufenthalt. Im Nachhinein wäre ich gerne noch für weitere 4 Monate geblieben, was jedoch nicht möglich war. Ihr verbessert nicht nur eure Sprache, sondern trefft so viele verschiedene Menschen von der ganzen Welt und dabei können auch neue internationale Freundschaften entstehen. Zudem habt ihr als duale Studenten die finanziellen Mittel, um viel zu reisen und so viel wie möglich zu erleben. Natürlich ist es eine Herausforderung die ganzen Vorbereitungen zu treffen, sich im neuen Land zurecht zu finden und dort zu studieren, jedoch ist alles gut machbar und die Erfahrungen die ihr dabei sammelt sind viel mehr wert. Also bewerbt euch für ein Studium im Ausland! Abb. 3.1: Parliament Hill in Ottawa
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