Erfahrungsbericht Doshisha Women s College of Liberal Arts, Kyoto, Japan im Winter-Semester 2003/2004 Stephanie Appel
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- Lisa Salzmann
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1 Erfahrungsbericht Doshisha Women s College of Liberal Arts, Kyoto, Japan im Winter-Semester 2003/2004 Stephanie Appel Vor der Abreise Vor der Abreise nach Japan gibt es noch jede Menge zu planen und zu beachten. Am besten sollte man sich den Reiseführer Lonely Planet über Japan komplett vorher durchlesen. Er ist wirklich sehr gut, und alles generelle über Japan steht dort drin. Von der Uni bekommt man allerdings auch schon vor der Abreise sehr gute Informationen über den kommenden Aufenthalt. Und auf alle Fälle sollte man sich die Fähigkeit, alles mit Stäbchen essen zu können, aneignen!!! Beantragung des Reisepasses Daran denken, dass etwa 6 Wochen zwischen Antrag und Aushändigen des Reisepasses liegen können. Also rechtzeitig darum kümmern, nicht dass die Einreise bzw. die Beantragung des Visums dadurch verzögert werden!!)
2 Impfung Man braucht für Japan keine Impfungen, aber man muss einen Gesundheits-Check von einem Arzt machen lassen, den man dann an die DWCLA schickt. Visum Um ein Visum beantragen zu können, muss man ein Certificate of Eligibility von der DWCLA geschickt bekommen. Das kann bis August dauern. Aber wenn es dann da ist, bekommt man innerhalb von 3-4 Tagen damit ein Visum in Frankfurt. Finanzielle Regelungen Japan ist ein Bargeld-Land. Man braucht ständig Bargeld. Man kann nur in großen Kaufhäusern etc. mit Kreditkarte bezahlen. Und man kann nur an bestimmten Geldautomaten mit einer ausländischen Karte Geld abheben. Die meisten funktionieren nur mit einer in Japan hergestellten Karte. Es empfiehlt sich also entweder schon viel Bargeld in Deutschland zu tauschen und mitzunehmen, oder Traveler-Checks mitzunehmen. Die kann man z.b. problemlos bei der Post am Kyoto-Bahnhof umtauschen. Alle Japaner haben immer viel Bargeld dabei, und es ist ziemlich sicher damit rumzulaufen. In der Zeit, in der ich in Japan war, habe ich nicht einmal etwas über einen Überfall oder ähnliches gehört... Gastgeschenke Ganz wichtig in Japan sind Gastgeschenke. Da man bei einer Familie wohnen wird, sollte man für jedes Familienmitglied ein typisches deutsches Geschenk mitbringen. Ich wusste erst gar nicht, was denn nun eigentlich so typisch deutsch ist. Naja, was ganz gute Geschenke sind: Schokolade, Wein, Gummibärchen, Bücher über Deutschland, Wein, Weihnachtsschmuck,... Kofferpacken Nach Japan darf man nur ca. 30 kg Gepäck mitnehmen, aber das sollte eigentlich reichen. Man sollte auch daran denken, dass in den meisten japanischen Häusern nicht
3 sehr viel Platz ist, deshalb ist vielleicht eine Reisetasche, die man zusammenfalten kann besser, als ein riesiger Koffer. Man braucht auf jeden Fall Sommer- und Winterklamotten, da man oft im September noch im T-Shirt rumlaufen kann, im Dezember kann es aber schon auch recht kalt werden (Achtung: es gibt in japanischen Häusern keine Zentralheizung, d.h. meistens gibt es nur einen kleinen Heizlüfter, den man in die Steckdose steckt!). Wenn man irgendwelche elektronischen Geräte mitnimmt, sollte man an einen Adapter denken!!! Aber nicht nur die Steckdosen sind anders, sondern auch die Spannung. Mein Laptop hat funktioniert, aber der Fön lief dort viel zu schwach, um ihn zu benutzen (hab dann den meiner japanischen Familie benutzt). Und ganz wichtig: man sollte auch daran denken, dass man in Japan auch noch Mitbringsel und evtl. Kleidung kaufen wird. Also dafür auch noch Platz im Koffer einplanen, sonst muss man es mit der Post heimschicken, und das ist ganz schön teuer. Anreise Die Anreise nach Japan war sehr lang. Ich bin von Frankfurt nach London und dann weiter nach Japan geflogen. (Es gibt keinen Flughafen in Kyoto, man muss nach Osaka fliegen!!!). In Osaka wird man dann von der Gastfamilie abgeholt. Ich bin so angekommen, dass ich am nächsten Morgen schon meinen ersten Uni-Tag hatte. Aber wem das zu anstrengend ist, der sollte schon 1-2 Tage vorher ankommen, um sich an den Zeitunterschied zu gewöhnen. Leute Japaner sind prinzipiell sehr nett und hilfsbereit. Wenn man z.b. eine japanische Studentin nach dem Weg gefragt hat, hat sie den Weg nicht beschrieben, sondern einen gleich dahin gebracht. Und auch die Familie und die Betreuer an der Uni haben versucht, mir bei jeder Frage zu helfen. Man sollte sich auch nicht wundern, wenn man auf dem Campus von japanischen Studentinnen angesprochen wird, weil sie üben wollen, mit jemandem englisch zu sprechen. Man sollte sich aber auf jeden Fall an die japanische Etikette halten! Z.B. immer die Schuhe ausziehen, sehr höflich und nicht zu direkt ablehnend sein,...
4 Es ist auch empfehlenswert, möglichst viel von dem japanischen Essen zu probieren, auch wenn man es am Anfang sehr merkwürdig findet: manchmal ist etwas dabei, was super lecker ist, was man aber gar nicht gedacht hätte... Campus Auf dem Campus gibt es 2 Mensen, einen kleinen Laden, eine Bibliothek, eine Sporthalle, Tennisplätze,... Man bekommt ein eigenes Schließfach, hat umsonst Internetzugang und kann auch im International Exchange Center seine Hausarbeiten etc. kostenlos ausdrucken. Studium Ganz wichtig ist, das man regelmäßig jeden Tag sein vorgegebenes Pensum lernt, da man sonst nicht mehr hinterherkommt. Wenn ihr den Literaturkurs gewählt habt, empfehle ich die Bücher (sind alle auf englisch, man bekommt die meisten aber auch auf deutsch) schon vor dem Abflug zu lesen, da es eine Menge Zeit in Anspruch nimmt. Klausuren Die Klausuren fand ich einfacher als die Japanisch-Klausuren in Deutschland. Also wenn man einigermaßen gut und regelmäßig lernt, dürfte man keine Schwierigkeiten haben, auch gute Klausuren zu schreiben. In meinem Japanisch-Kurs haben wir ca. 5 Klausuren geschrieben + Aufsätze. Dann kommen noch die Klausuren und Hausarbeiten aus den anderen Fächern (auf englisch) dazu. Man hat also jede Woche was zu tun, nicht erst am Ende der Programms. Ausflüge Ein Highlight dieses Austausch-Programms sind eigentlich die Ausflüge, die alle Teilnehmer zusammen unternehmen, z.b. nach Nara oder Hiroshima. Bis auf das Essen wird komplett alles von der Uni bezahlt, so dass jeder die Möglichkeit hat, möglichst viel von der japanischen Kultur kennen zu lernen. Außerdem besucht man einige Uni-Clubs, die jeden Mittwoch stattfinden, wie z.b. Ikebana, Kalligraphie, Kimono oder Teezeremonie.
5 Telefonieren / Post Grundsätzlich ist in Japan alles sehr teuer, aber besonders das Telefonieren! Ich musste für 1 min. ca. 2 EUR bezahlen!!! Einige Familien hatten einen Billigtarif-Anbieter, allerdings für die USA, für Deutschland habe ich damals keine billigere Nummer gefunden. Passt also auf, wie viel es genau kostet und wie lange ihr telefoniert, sonst seid ihr ganz schnell ganz viel Geld los. Wenn ihr Sachen mit der Post heimschicken wollt, versendet das Packet am besten nur per Schiff. Das dauert ca. 4-8 Wochen, ist aber wesentlich billiger als Luftpost oder Halb Luft, halb Schiff. Abschließend Die 3 Monate in Japan sind sehr schnell rumgegangen, da es jeden Tag etwas zu tun und etwas Neues zu entdecken gab. Auch wenn einem am Anfang vieles anders erscheint, wenn man sich wirklich für das Land interessiert und einem das Essen einigermaßen schmeckt, hat man hier eine wunderschöne Zeit. Und es gibt keine bessere Möglichkeit, Japanisch zu lernen als in Japan!!! Einen Bericht über vorherige JSP-Programme gibt es auch unter:
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