Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz

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1 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Landesinterner Bericht zum Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Bestandsaufnahme und Erstbewertung (Anhang II / Anhang IV der WRRL) Stand Inhaltsverzeichnis 1 OBERFLÄCHENGEWÄSSER Beschreibung der Typen der Oberflächenwasserkörper Ökoregionen und Arten von Oberflächenwasserkörpern Identifizierung künstlicher oder erheblich veränderter Gewässer Beschreibung der spezifizierten Gewässernutzung Beschreibung der signifikanten hydromorphologischen Veränderungen und ihrer ökologischen Auswirkung Festlegung der typspezifischen Referenzbedingungen für Arten von Oberflächenwasserkörpern Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für künstliche und erheblich veränderte Gewässer Ermittlung der Belastungen Punktquellen Diffuse Quellen Salzeinleitung und Versalzung Versauerung Chemische und physikalische Untersuchungsdaten Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen Wärmeeinleitung und Aufwärmung Biologische Komponenten Fischfauna Makrozoobenthos Phytobenthos Phytoplankton Makrophyten Saprobie Trophie Andere signifikante anthropogene Einwirkungen Beurteilung der Auswirkungen

2 2 GRUNDWASSER Erstmalige Beschreibung Lage und Grenzen der Grundwasserkörper Belastungen, denen die Grundwasserkörper ausgesetzt sein können Diffuse Schadstoffquellen Punktuelle Schadstoffquellen Entnahmen Künstliche Anreicherungen Allgemeine Charakteristik der Deckschichten Grundwasserkörper mit direkt abhängigen Oberflächengewässer- oder Landökosystemen Zusammenfassende Ermittlung der gefährdeten Grundwasserkörper Weitergehende Beschreibung Bestandsaufnahme von Oberflächengewässern und Landökosystemen, die mit dem Grundwasserkörper hydraulisch verbunden sind Hydrochemische Charakterisierung des Grundwassers einschließlich anthropogener Einflüsse Prüfung der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten auf das Grundwasser Prüfung der Auswirkungen von Veränderungen des Grundwasserspiegels Überprüfung der Auswirkungen der Verschmutzung auf die Qualität des Grundwassers Gesamtbewertung SCHUTZGEBIETE Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Wasserschutzgebiete) Gebiete zum Schutz wirtschaftlich bedeutender aquatischer Arten Fischgewässer Fischschongebiete Erholungs- und Badegewässer Nährstoffsensible Gebiete Gebiete zum Schutz von Lebensräumen und Arten Europäisches Schutzgebietsnetz Natura Naturschutzgebiete...83 KARTENVERZEICHNIS...85 TABELLENVERZEICHNIS...86 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

3 ANHANG...87 zu 1.4.5: Überschreitungen der Qualitätsnormen für chemische Qualitätskomponenten an der Messstation Moorwettern/ Landscheide (Mow 5) zu 1.4.5: Übersicht über im Rahmen des Bewirtschaftungsplanes Süderelbmarsch/Harburger Berge an den Messstellen Mow 2 und Mow 4 erhobene Daten...88 zu 1.4.5: Sediment Alte, Untersuchungsergebnisse zu 1.4.5: Wasser Moorwettern, Nährstoffe nach Anh. VIII, zu 1.4.5: Wasser Alte, Nährstoffe nach Anh. VIII, zu : Artenliste und Abundanzen der Fischfauna...95 zu : Phytoplanktonuntersuchungen zu 2.1.3: Grundwasserstands-Ganglinien für den Zeitraum ab GLOSSAR

4 1 OBERFLÄCHENGEWÄSSER 1.1 Beschreibung der Typen der Oberflächenwasserkörper Das Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide umfasst die Einzugsgebiete der Moorburger Landscheide, der Moorwettern, des Scheidebaches und der Alten. Es erstreckt sich über eine Fläche von 89,7 km² und liegt linksseitig der Tideelbe. Innerhalb der Landesgrenzen der Freien und Hansestadt Hamburg nimmt es eine Fläche von 65,6 km² ein. Damit verteilt sich das Bearbeitungsgebiet zu 73,1% auf die Freie und Hansestadt Hamburg und zu 26,9% auf das Land Niedersachsen. Im hamburgischen Teil des Einzugsgebietes befinden sich die Stadtteile Neugraben-Fischbek, Hausbruch und Finkenwerder, auf niedersächsischem Gebiet die Gemeinde Neu-Wulmstorf. Der örtliche Bezug zu den anderen hamburgischen Bearbeitungsgebieten wird aus der Karte deutlich. Die Karte zeigt das Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide

5 Ammersbek Bredenbek Mellingbek Lottbek_Moorbek Alster Tarpenbek Stellau Berner Au Osterbek Seebek Wandse Glinder Au Schleemer Bach Bille Elbe Untere Bille Mittlere Bille Dove-Elbe Brookwetterung Graben 100 Gose-Elbe Seevekanal Düpenau Kollau Mühlenau Flottbek Moorwettern Moorburger Landscheide Scheidebach Mühlenbach Karoxbosteler Mühlengraben Wedeler Au Este Legende Stadtgrenze FHH Reduziertes Gewässernetz Bearbeitungsgebiete Alster Wedeler Au Düpenau Bille Elbe und Hafen Hamburgisches Küstengewässer Hamburg. Küstengewässer Este FHH Moorburger Landscheide Seevekanal FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Karte Übersicht der Hamburger Bearbeitungsgebiete Datum:

6 Mühlenberger 34 Loch 34 Finkenwerder Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Bebauung Oberflächengewässer Autobahn Altenwerder Francop Neuenfelde Straße Bahnlinie Moorburg Heimfeld Neugraben- Fischbek Neu- Wulmstorf m Niedersachsen Freie und Hansestadt Hamburg Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte 1.1-1: Übersicht über das Bearbeitungsgebiet Kartenausschnitt Pilotprojekt Moorburger Landscheide 64 FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

7 Das Bearbeitungsgebiet ist sowohl in Nord-Südrichtung als auch von Westen nach Osten von zahlreichen Gräben und Wettern durchzogen. Diese prägen deutlich das Landschaftsbild und ermöglichen eine Nutzung durch den Menschen. Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als 10 km² sind gemäß WRRL Anhang II zu typisieren und bilden das reduzierte Gewässernetz. Im Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide besteht das reduzierte Gewässernetz aus der Moorburger Landscheide, den Moorwettern, dem Scheidebach / Falkengraben, der Alten (Seeteil und Fließgewässerteil) sowie dem Hohenwischer Schleusenfleet Die Karte zeigt das Gewässernetz mit Einzugsgebieten ab 10 km². In Tabelle sind diese Gewässer mit ihren Einzugsgebietsgrößen angegeben. Gebietsbezeichnung Nr.* Einzugsgebiet (km²) Anteil Hamburg (km²) Anteil Niedersachsen (km²) Moorburger Landscheide von der Quelle bis zur Mündung in das Hohenwischer Schleusenfleet ,0 17,4 3,6 Moorwettern von der Landesgrenze bis zur Mündung in das Hohenwischer Schleusenfleet ,0 27,2 13,8 Scheidebach (Falkengraben) von der Quelle bis zur Mündung in die Moorwettern ,5 7,8 6,7 Alte und Hohenwischer Schleusenfleet (Fließgewässerabschnitt und See) von Zusammenfluss Moorwettern und Moorburger Landscheide bis oberhalb Storchennest sowie vom Rosengarten bis Aue-Hauptdeich /46/47 13,2 13,2 0,0 Gesamtfläche 89,7 65,6 24,1 * Nr. gemäß Gewässerkundliches Flächenverzeichnis Tabelle 1.1-1: Einzugsgebietsgrößen der Gewässer - 7 -

8 Mühlenberger 34 Loch Alte 32 Aue Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung reduziertes Gewässernetz Schl eusenfleet Teileinzugsgebietsgrenze des reduzierten Gewässernetzes Moorwettern Moorwettern Scheidebach Moorburger Landscheide Falkengraben m Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte 1.1-2: Gewässernetz mit Einzugsgebieten ab 10 km² FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

9 1.2 Ökoregionen und Arten von Oberflächenwasserkörpern Das Bearbeitungsgebiet gehört zur Ökoregion 14 Zentrales Flachland (vgl. Karte A in Anhang XI der WRRL). Das Gebiet enthält folgende Oberflächenwasserkörper: 1. ein Fließgewässersystem bestehend aus - Moorburger Landscheide von der Quelle bis zum Schöpfwerk Hohenwisch - Moorwettern von der Quelle bis zur Mündung in das Hohenwischer Schleusenfleet / Moorburger Landscheide - Hohenwischer Schleusenfleet von unterhalb des Schöpfwerkes Hohenwisch bis zur Alten (Abschnitt Fließgewässer) - Alte (Abschnitt Fließgewässer) von unterhalb des Hohenwischer Schleusenfleets bis oberhalb des Storchennests - Aue von der Alten bis zum Aue Hauptdeich 2. den Scheidebach von der Quelle bis zur Einmündung in die Moorwettern 3. die Alte (See) vom Rosengarten bis zur Einmündung in die Aue Zum Zwecke der erstmaligen Beschreibung werden im Bearbeitungsgebiet die Gewässer Moorburger Landscheide, Moorwettern, Hohenwischer Schleusenfleet, Alte (Abschnitt Fließgewässer) und Aue zum Oberflächenwasserkörper mo_1 zusammengefasst und in diesem Bericht gemeinsam betrachtet. Diese Gewässer werden alle dem Fließgewässertyp 19 zugeordnet, sind überwiegend organisch geprägt und vergleichbaren Belastungen und hydrologischen Gegebenheiten ausgesetzt. In der Kategorie weicht der Fließgewässerabschnitt der Alten als erheblich verändertes Gewässer von den anderen als künstlich ausgewiesenen Gewässern ab. Aufgrund des geringen längenmäßigen Anteils (1,6 km) und einer zentralen Lage mitten im Fließgewässersystem Süderelbmarsch wird dieser Gewässerabschnitt jedoch in den Oberflächenwasserkörper mo_1 integriert und gemeinsam betrachtet. Der Scheidebach bildet den Oberflächenwasserkörper mo_2. Er hebt sich von den übrigen Fließgewässern des Bearbeitungsgebietes dadurch ab, dass er überwiegend sandgeprägt ist und in großen Teilen über lange Zeit trocken fällt. Die Alte (See) stellt als Standgewässer einen eigenständigen Wasserkörper, den mo_3, dar. Hier unterscheiden sich die Bewertungsmethoden deutlich von denen, die für Fließgewässer angewendet werden. Die Kategorien der Oberflächenwasserkörper (Anhang II,1.1i) sind in der Tabelle dargestellt

10 Oberflächenwasserkörper mo_1 Moorburger Landscheide Moorwettern Hohenwischer Schleusenfleet Aue Kategorie Fluss künstlicher Oberflächenwasserkörper Alte (Abschnitt Fließgewässer) mo_2 Scheidebach mo_3 Alte (erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper - geringer Anteil am und Mittellage im OWK, deshalb nicht Kategorie entscheidend) Fluss künstlicher Oberflächenwasserkörper See erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper Tabelle 1.2-1: Kategorien der Oberflächenwasserkörper Die Begründung der Einstufung als künstlich oder erheblich veränderter Wasserkörper erfolgt weiter unten in diesem Kapitel (1.2.1 ff) Die Lage der Oberflächenwasserkörper ist in der Karte dargestellt

11 Mühlenberger 34 Loch 34 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung 32 Alte 32 Aue Moorwettern Scheidebach Moorwettern Moorburger Landscheide Schleusenfleet Oberflächenwasserkörper 1: Moorburger Landscheide Moorwettern Alte (Abschnitt Fließgewässer), einschließlich Hohenwischer Schleusenfleet und Aue Oberflächenwasserkörper 2: Scheidebach Oberflächenwasserkörper 3: Alte (Seeabschnitt) Falkengraben m Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte 1.2-1: Oberflächenwasserkörper FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

12 Fließgewässer Der überwiegende Anteil der Gewässer im Bearbeitungsgebiet wird der Kategorie Flüsse zugeordnet. Für die Gräben und Wettern ist diese Zuordnung gewählt worden, weil die durchschnittliche Wassererneuerungszeit < 30 Tage beträgt. Es bleibt jedoch zu bedenken, dass die Morphologie und Biologie in Gräben nie der eines Fließgewässers entsprechen kann. Bei den Fließgewässern handelt es sich um die Moorburger Landscheide, die Moorwettern, den Scheidebach / Falkengraben sowie den Fließgewässerabschnitt der Alten. Die Oberflächengewässer werden nach System B der EG WRRL (Anhang II Nummer 1.2.1) typisiert. In Anhang II werden hierfür obligatorische und optionale Faktoren genannt. In Tabelle sind die entsprechenden Beschreibungen für die Flusseinzugsgebiete zusammengestellt

13 Gewässer Moorburger Landscheide Moorwettern Alte mit Hohenwischer Schleusenfleet und Aue/Storchennestsiel (Abschnitt Fließgewässer) Art der Oberflächenwasserkörper: Obligatorische Faktoren künstlicher Oberflächenwasserkörper: organisch- und sandgeprägtes Niederungs- Fließgewässer künstlicher Oberflächenwasserkörper: organisch-geprägtes Niederungs-Fließgewässer erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper: organisch-geprägtes Niederungs-Fließgewässer Scheidebach künstlicher Oberflächenwasserkörper: organisch- und sandgeprägtes Niederungs- Fließgewässer Höhe: 0-1 m NN 0-1 m NN < 1 m NN 0-20 m NN Geographische Breite (Rechtswert): Geographische Länge (Hochwert): Geologie: / / / / / / / / Moorbildung und Marschablagerung Moorbildung und Marschablagerung Marschablagerung Geest, Moorbildung und Marschablagerung Größe: 21,0 km² 41,0 km² 3,1 km² 14,5 km² Optionale Faktoren Entfernung von der Quelle des Flusses (Gewässerlänge): Strömungsenergie (Funktion von Strömung und Gefälle): 8,0 km 7,9 km 4,0 km 5,6 km sehr gering, Sedimentation überwiegt gegenüber Erosion sehr gering, Sedimentation überwiegt gegenüber Erosion sehr gering, Sedimentation überwiegt gegenüber Erosion Ober- und Mittellauf fast ganzjährig trocken, Unterlauf extrem gering Durchschnittliche Wasserbreite: 5 m 10 m 5 m 10 m 2 m 10 m 0,5 m 2 m Tabelle 1.2-2: Arten der Oberflächenwasserkörper (Fließgewässer - Blatt 1 -)

14 Moorburger Landscheide Moorwettern Alte (Abschnitt Fließgewässer) Scheidebach Durchschnittliche Wassertiefe: 0,5 m 1 m 0,5 m 1 m 0,5 m < 0,2 m Durchschnittliches Wassergefälle: Form und Gestalt des Hauptflussbettes: Flussabfluss- (Durchfluss-) klasse: < 0,1 Promille < 0,1 Promille < 0,1 Promille überwiegend keine Wasserführung künstliches Trapez- bzw. Kastenprofil künstliches Trapez- bzw. Kastenprofil künstliches Trapez- bzw. Kastenprofil künstliches Trapez- bzw. Kastenprofil keine Daten vorhanden keine Daten vorhanden keine Daten vorhanden keine Daten vorhanden Talform: entfällt entfällt entfällt entfällt Feststofffracht: Schwebstoffe dominieren den Feststofftransport Schwebstoffe dominieren den Feststofftransport Schwebstoffe dominieren den Feststofftransport Schwebstoffe dominieren den Feststofftransport Säurebindungsvermögen: 0,6 1,4 0,5 1,2 keine Daten vorhanden keine Daten vorhanden Durchschnittliche Zusammensetzung des Substrats: organisch und sandgeprägt organisch geprägt organisch geprägt organisch und sandgeprägt Chlorid: 50 mg/l (2001) 25 mg/l (2001) 45 mg/l keine Daten vorhanden Schwankungsbereich der Lufttemperatur (Monatsmittelwerte): Durchschnittliche Lufttemperatur: Niederschlag: 0,5 bis 17,0 C (Monatsmittelwerte der DWD- Station Neuwiedenthal) 8,9 C (DWD-Station Neuwiedenthal) 712 mm/a (DWD-Station Neuwiedenthal) 0,5 bis 17,0 C (Monatsmittelwerte der DWD- Station Neuwiedenthal) 8,9 C (DWD-Station Neuwiedenthal) 712 mm/a (DWD-Station Neuwiedenthal) Tabelle 1.2-2: Arten der Oberflächenwasserkörper (Fließgewässer - Blatt 2 -) 0,5 bis 17,0 C (Monatsmittelwerte der DWD- Station Neuwiedenthal) 8,9 C (DWD-Station Neuwiedenthal) 712 mm/a (DWD-Station Neuwiedenthal) 0,5 bis 17,0 C (Monatsmittelwerte der DWD- Station Neuwiedenthal) 8,9 C (DWD-Station Neuwiedenthal) 712 mm/a (DWD-Station Neuwiedenthal)

15 Seen Die Alte von Rosengarten bis zur Mündung in die Aue ist ein Standgewässer und wird der Kategorie See zugeordnet. Das Einzugsgebiet des Sees Alte hat eine Größe von 10,1 km². Die Alte ist ein einseitig ans Hauptgewässer angebundener Altarm in der typisch langgestreckten Form. Sie ist ein phytoplankton-dominierter Flachsee mit einem zeitweise starken Anteil an fädigen Blaualgen. In bezug auf den Nährstoffgehalt ist sie polytroph (p2 nach der LAWA-Klassifikation) und polymiktisch. Das Zooplankton besteht aus mehreren Rädertierchen, dem Rüsselkrebs Bosmina, einer kleinen Daphnia, einem Ruderfußkrebs und einem räuberischen Kleinkrebs, sowie aus einigen Wimpertierchen. Submerse Makrophyten sind gar nicht entwickelt, im Uferbereich gibt es einige heterogene Bestände von Röhricht aus Wasserschwaden, Binsen und Schilf. Die Bodenfauna ist relativ artenarm aber mit hohen Abundanzen bei den Kleinmuscheln, Köcherfliegen, Schnecken und Wasserwanzen. Gewässertyp: Obligatorische Faktoren Höhe: Geographische Breite (Rechtswert Gauss-Krüger): Geographische Länge (Hochwert Gauss-Krüger): Geologie: Größe: Optionale Faktoren durchschnittliche Wassertiefe: Morphologie: Wassererneuerungszeit: Schwankungsbereich der Lufttemperatur (Monatsmittelwerte): Durchschnittliche Lufttemperatur: Durchmischungseigenschaften: Säurebindungsvermögen: natürliche Nährstoffsituation: durchschnittliche Zusammensetzung des Substrates: Wasserspiegelschwankungen: Tabelle 1.2-3: Arten der Oberflächenwasserkörper (Seen) Alte (Abschnitt See) kalkreicher See in der Flachlandregion mit relativ großem Einzugsgebiet < 1 m NN / / Marschablagerung 0,55 km² < 2 m langgestreckter Flachsee > 30 d 0,5 bis 17,0 C (Monatsmittelwerte der DWD-Station Neuwiedenthal) 8,9 C (DWD-Station Neuwiedenthal) ungeschichtet 3 mmol HCl/l polytroph p2 Schlick durch Steuerung Deichsiel: ca. 0,3 m, kurzzeitig auch > 0,5 m

16 1.2.1 Identifizierung künstlicher oder erheblich veränderter Gewässer Wasserkörper sind künstlich, wenn sie an einem Ort, an dem es vorher kein Gewässer gab, durch menschliche Aktivitäten neu geschaffen wurden. Aufgrund der Herstellung der Marschen- und Moorgräben als Be- und Entwässerungssysteme durch den Menschen sind diese Gewässer als künstliche Oberflächenwasserkörper zu betrachten. Das Bearbeitungsgebiet wurde in der Zeit vom 12. bis zum 15. Jahrhundert urbar gemacht und eingedeicht. Vorher war es Auebereich der Elbe. In diesem Zuge ist ein verzweigtes Netz von Entwässerungsgräben entstanden. Dadurch wurde dem Gebiet eine wasserwirtschaftlich vollkommen neue Struktur gegeben. Der Bereich nördlich der Bahnlinie ist ursprünglich eine Moorfläche am Geesthang, in die das oberflächennahe Grundwasser der Harburger Berge aussickert. Durch die Wasserförderung zur öffentlichen Wasserversorgung kam es hier zu erheblichen hydraulischen Veränderungen. Das Wasserwerk Bostelbek fördert seit 1892, Neugraben seit 1907 und Süderelbmarsch seit Der Fließgewässerabschnitt der Alten einschließlich Hohenwischer Schleusenfleet und Aue/Storchennestsiel wird aufgrund der seit der Abdämmung von der tidebeeinflussten Stromelbe (1962) erfolgten Veränderungen als ein erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper eingestuft. Der Scheidebach/Falkengraben wurde im Oberlauf als Straßenbegleitgraben angelegt und ist daher ein künstlicher Wasserkörper. Er nimmt gesammeltes Niederschlagswasser sowohl von der angrenzenden Straße als auch Dachflächenwasser von den Anliegern auf. Der Unterlauf des Gewässers liegt in der Marsch, ist Bestandteil des künstlich angelegten Entwässerungssystems und führt dort dauerhaft Wasser. Aus historischen Karten kann nicht eindeutig abgeleitet werden, ob an Stelle des jetzigen Falkengrabens/Scheidebachs ein natürliches Gewässer vorhanden war, dessen Verlauf lediglich hydromorphologisch erheblich verändert worden ist. Daher wird der Scheidebach vorläufig als künstliches Gewässer eingestuft. Durch Ausbau, Umleitung, Verlegung oder andere Eingriffe (z.b. wasserwirtschaftliche Neuordnung infolge von Maßnahmen des Hochwasserschutzes) sind Gewässer erheblich verändert worden. Dies trifft im Bearbeitungsgebiet auf die Alte zu. Das Gewässer ist seit 1962 ein durch Deichbau abgetrennter gezeitenfreier Gewässerarm der Elbe Beschreibung der spezifizierten Gewässernutzung Wasserkörper können nur dann als erheblich verändert identifiziert und ausgewiesen werden, wenn signifikante hydromorphologische Veränderungen vorliegen, die zum Zwecke einer spezifizierten Gewässernutzung vorgenommen wurden (z.b. Schifffahrt, Hafenbetrieb, Freizeitnutzung, Trinkwasserversorgung, Stromerzeugung, Bewässerung, Gewässerregulierung, Hochwasserschutz oder Landentwässerung). Die Tabelle gibt eine Übersicht über die spezifizierten Gewässernutzungen der erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörper im Bearbeitungsgebiet

17 Spezifische Gewässernutzung Schifffahrt Hafennutzung Hochwassers chutz Wasserstands regulierung Urbanisierung Moorburger Landscheide X X X Moorwettern X X X Alte (Abschnitt Fließgew.) X X X Scheidebach X Alte (Abschnitt See) Tabelle : Spezifische Gewässernutzungen der Wasserkörper X X X Beschreibung der signifikanten hydromorphologischen Veränderungen und ihrer ökologischen Auswirkung Hochwasserschutz Die tiefliegenden Marschgebiete des Bearbeitungsgebietes sind gegen hohe Wasserstände in der Elbe geschützt. Die Maßnahmen des Hochwasserschutzes wurden nach der Flutkatastrophe 1962 kontinuierlich vorangetrieben. Hierbei ist die Hauptdeichlinie nach Norden an die Elbe verlegt worden, so dass das Marschgebiet im Bearbeitungsgebiet komplett gepoldert ist. Nach der Eindeichung blieben großräumige Überschwemmungen aus und durch die Schließung des Deichsiels am Schöpfwerk Hohenwisch verlor das Fließgewässersystem der Süderelbmarsch im Jahr 1988 seine Anbindung an den Hauptstrom. Die Alte ist jetzt von der Stromelbe abgeschnitten und unterliegt nicht mehr dem Tideeinfluss. Nach der Abdämmung hat sich der westliche Abschnitt der Alten (Mo_3) zu einem Flachsee und Süßgewässer entwickelt. Auf Grund der geschilderten Eingriffe wird die Alte als erheblich verändertes Gewässer eingestuft. Wasserstandsregulierung Im Zusammenhang mit der Verlegung der Hauptdeichlinie erfolgte eine Neuordnung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse. So wurde im Bereich der Marsch nördlich der Moorwettern die ursprüngliche nördliche Entwässerungsrichtung zur Alten in den sechziger Jahren in eine südliche Entwässerungsrichtung umgekehrt. Die Moorwettern und die Moorburger Landscheide als Hauptvorfluter entwässern über das Schöpfwerk Hohenwisch in das Hohenwischer Schleusenfleet und von dort über die Alte sowie das Storchennest-Siel. Die Wasserstandshaltung in der Alten wird über den Auslass am Stochennestsiel geregelt. Der planfestgestellte Wasserstand beträgt NN -0,30 m, tatsächlich wird er aber außerhalb der Frostschutzberegnungszeiten bei ca. NN +-0,0m gehalten. Während der Obstbaumblüte in den

18 Monaten März bis Mai wird er zur Bereitstellung von Beregnungswasser auf NN +0,20 m angehoben. Dieses hat Auswirkungen auf Flora und Fauna. Auf Grund der Querbauwerke in allen Oberflächenwasserkörpern des Bearbeitungsgebietes sind eine freie und ungestörte Durchströmung der Gewässer sowie die ökologische Durchgängigkeit nicht gegeben. Freizeitnutzung Die gewässerbezogene Freizeitnutzung spielt im gesamten Bearbeitungsraum nur eine untergeordnete Rolle. Ein Großteil der Gewässer sind als Fischschongewässer ausgewiesen, was eine Sportfischerei nicht erlaubt. Die landbezogene Freizeitnutzung beschränkt sich in Teilbereichen auf Wandern, Joggen etc.. Sie haben jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Wasserkörper. Urbanisierung Um die Marsch entwässern zu können, ist im Zuge der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Nutzung dieser Gebiete ein engmaschiges Grabensystem von Menschenhand angelegt worden. Die Gewässer bedürfen zur Sicherung der Vorflut einer regelmäßige Unterhaltung. Dieses beeinflusst die Gewässerökologie nachhaltig. Da in Teilbereichen Wohn- und Gewerbegrundstücke, Weiden- und Ackerflächen bis an die Gewässer reichen, fehlen hier Gewässerrandstreifen, was eine natürliche Entwicklung im terrestrischen Übergangsbereich nicht zulässt. Darüber hinaus ist der Scheidebach im Oberlauf als Straßenbegleitgraben ausgelegt, der nur bei stärkeren Niederschlagsereignissen Wasser führt. Die Regenwassereinleitungen wirken z.t. massiv auf die kleinen Gewässer ein, so dass die Gewässerdynamik und Wasserbeschaffenheit empfindlich gestört werden. Die Beeinträchtigungen stellen einen erheblichen hydraulischen Stress für die Gewässerflora und -fauna dar. Die genannten Oberflächenwasserkörper sind durch die Urbanisierung in ihrem Wesen erheblich verändert bzw. künstlich angelegt worden und aus diesen Gründen entsprechend identifiziert. 1.3 Festlegung der typspezifischen Referenzbedingungen für Arten von Oberflächenwasserkörpern Die Gewässertypisierung für die im Bearbeitungsgebiet vorhandenen Fließgewässer und den See ist in Tabelle wiedergegeben und in Karte zusammengefasst dargestellt

19 Aue im Norddeutschen Tiefland, Höhe < 200 mnn potenzieller Fließgewässertyp Gewässerlandschaft Geomorphologischer Grundtyp Künstliches bzw. erheblich verändertes Fließgewässer: Fließgewässer der Niederungen (organisch geprägt) Künstliches Fließgewässer: Fließgewässer der Niederungen (sandgeprägt) Potenzieller biozönotischer Typ/ Längszonierung Bach mit EZG < 100 km² (Typ 19) *) Bach mit EZG < 100 km² (Typ 19) *) Gewässer im Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide mo_1: Moorburger Landscheide, Moorwettern, Alte (Fließgewässer), einschließlich Hohenwischer Schleusenfleet und Aue mo_2: Scheidebach/Falkengraben *Aufgrund der z.t. erheblichen Unterschiede zwischen sandgeprägten und organisch geprägten Niederungs-Fließgewässern wird hier eine weitere Unterteilung des Fließgewässertypes 19 eingeführt. Tabelle 1.3-1: Gewässerlandschaften (nach BRIEM 2001/2) und Fließgewässer Die Alte (Abschnitt See) liegt in der Ökoregion Norddeutsches Flachland. Sie wird der Kategorie kalkreicher Flachlandsee mit relativ großem Einzugsgebiet, ungeschichtet sowie einer Verweilzeit von > 30 Tagen zugeordnet. Dieses entspricht der Typnummer 11 der Seentypen nach der LAWA-Arbeitshilfe und der Hamburgischen Verordnung zur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik

20 Mühlenberger 34 Loch Alte 32 Aue Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Künstliche Oberflächenwasserkörper Moorwettern Scheidebach Moorwettern Moorburger Landscheide Schl eusenfleet organisch geprägtes Niederungs-Fließgewässer sandgeprägtes Niederungs- Fließgewässer erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper organisch geprägtes Niederungs-Fließgewässer kalkreicher See, Flachlandregion, relativ großes Einzugsgebiet, ungeschichtet, Verweilzeit > 30 d Falkengraben m Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte 1.3-1: Gewässertypisierung FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

21 1.3.1 Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für künstliche und erheblich veränderte Gewässer Die Fließgewässer des Oberflächenwasserkörpers mo_ 1 (Moorburger Landscheide, Moorwettern und Alte ) und der mo_3 (Alte Abschnitt See) befinden sich im Bereich der sogenannten Auen des Norddeutschen Tieflandes. Die Moorwettern steht über das Schöpfwerk Hohenwisch mit der Alten in Verbindung. Die Moorwettern hat zahlreiche Zuflüsse aus dem südlich gelegenen Moorgürtel. Bei den Moor- und Marschengewässer handelt es sich um künstliche Gewässer, deren typspezifische Ausprägung, insbesondere der biologischen und hydromorphologischen Qualitätskomponenten, geprägt ist durch regelmäßige anthropogene Eingriffe (Gewässerpflege, - unterhaltung, -ausbau), die z.t. auch notwendig sind, um Gräben, die durch Alterungsprozesse zur Verlandung neigen, wieder in jüngere Sukzessionsstadien zu überführen. Desweiteren zeichnet sich ein intaktes Grabensystem durch die Möglichkeit des Faunenaustausches aus, die mittels Durchlässigkeit zu anderen Gewässern geboten wird. Wegen der speziellen Situation bei den Moor- und Marschengewässern ist es erforderlich, eine modellhafte Beschreibung der typspezifischen Randbedingungen in Form einer Potenzialanalyse vorzunehmen. Hinzuzuziehen sind historische Daten, Modellierungen anhand von Datenbanken, Expertenwissen usw.. Der Scheidebach/Falkengraben (mo_2) beginnt auf der Geest in einem Bereich, der der Fließgewässerlandschaft Sander und sandige Bereiche der Moränen und Flussterrassen zugeordnet ist. Im Oberlauf fungiert das Gewässer als Straßenbegleitgraben. Es nimmt gesammeltes Niederschlagswasser sowohl von der angrenzenden Straße als auch Dachflächenwasser von den Anliegern auf. Dieser Gewässerabschnitt fällt überwiegend trocken. Nur nach stärkeren Regenfällen ist kurzzeitig eine Wasserführung feststellbar. Bei Starkregen reicht das Profil des Gewässers jedoch nicht aus, um den Oberflächenabfluss zu sichern. Das am Übergang vom Falkengraben in den Scheidebach vorhandene Regenrückhaltebecken Haferacker ist in der Vergangenheit als Provisorium geplant worden. Es ist hier ein Ausbau des Gewässers vorgesehen. Am Fuße der Geest geht das Gewässer in einen Bereich der sogenannten Auen des Norddeutschen Tieflandes über. Hier ist das Gewässer überwiegend wasserführend mit geringen Fließgeschwindigkeiten. Der Scheidebach wird dem Fließgewässertyp sandgeprägtes Niederungs-Fließgewässer zugeordnet. Potenzialanalyse für die Fließgewässer In dem anschließend aufgeführten Steckbrief ist der Typ 19 kleines Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern veranschaulicht. Bis zur endgültigen Festlegung von Referenzzuständen für die jeweiligen Gewässertypen wird dieser Steckbrief zur Darstellung der Referenzbedingungen für das Gewässersystem des Oberflächenwasserkörpers mo_1 genutzt. Für den Oberflächenwasserkörper mo_2 (Scheidebach) steht eine Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials noch aus. Der Scheidebach ist auch dem Typ 19 zuzuordnen, er fällt zu großen Teilen jedoch überwiegend trocken

22 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach Briem (2003): Ökoregion unabhängiger Typ. Auen über 300 m Breite, Niederterrassen Übersichtsfoto: Hellbach (SH). Foto: J. Stuhr Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Wasserbeschaffenheit und physikochemische Leitwerte: Abfluss/Hydrologie: Äußerst gefällearme, geschwungen bis mäandrierend verlaufende Gewässer (teils Mehrbettgerinne) in breiten Fluss- oder Stromtälern, die nicht vom beschriebenen Gewässertyp, sondern von einem Fluss oder Strom gebildet wurden, der die einmündenden Gewässer auch hydrologisch überprägt. Eine Talform ist nicht erkennbar. Die gering eingeschnittenen, durch stabile Ufer gekennzeichneten Gewässer besitzen je nach den abgelagerten Ausgangsmaterialien organische bzw. fein- bis grobkörnige mineralische Sohlsubstrate (häufig Sande und Lehme, seltener Kies oder Löss) auf. Das Wasser ist durch Schwebstofftransport oft trübe und bei den organisch reicheren Gewässern dieses Typs durch Huminstoffe bräunlich gefärbt. Charakteristisch ist ein Wechsel von Fließ- und Stillwassersituationen sowie von Beschattung und Lichtstellung mit ausgeprägten Makrophyten- und Röhrichtbeständen. Bei Hochwasser wird die gesamte Aue lang andauernd überflutet. Rückstauerscheinungen bei Hochwasserführung des niederungsbildenden Flusses. Im Jungmoränengebiet können auch Abschnitte oberhalb von Seen diesem Typ zugeordnet werden. Längszonale Einordnung: km² EZG Talbodengefälle: < 2 Strömungsbild: Wechsel von Abschnitten mit kaum erkennbarer Strömung und deutlich fließenden Abschnitten, selten turbulent Sohlsubstrate: neben den organischen Substrate (Makrophyten, Totholz, teils Torfe) finden sich die in der Niederung abgelagerten bzw. im weiteren Einzugsgebiet vorkommenden Materialien Keine allgemeinen Angaben möglich, da von den geologisch-pedologischen Bedingungen der Niederung bzw. des weiteren Einzugsgebietes abhängig. Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; abhängig von der Hydrologie des Flusses. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

23 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Charakterisierung der Makrozoobenthos- Besiedlung: Funktionale Gruppen: Die charakteristische Verzahnung von trägen Fließgewässerabschnitten und ausgeprochenen Stillgewässersituationen führt zu einem hohen Anteil von Arten schwach strömender Gewässerabschnitte einerseits und Stillgewässern andererseits; es herrschen hyporhithrale bis epipotamale Arten vor, hinzu kommen zahlreiche Litoralarten. Der Makrophytenreichtum begünstigt einen hohen Anteil von Phytalbewohnern, hinzu kommen vor allem Bewohner der Feinsedimente sowie der Hartsubstrate (im natürlichen Zustand v. a. Totholz). In den (organischen) Feinsedimenten lebende Sediment- /Detritusfresser stellen die größte Ernährungstypen-Gruppe dar. Euryöke und eurythermische Arten. Auswahl typspezifischer Arten: Potenziell große Artenvielfalt durch das Vorkommen von Fließ- und Stillwasserarten, darunter Gammarus roeseli, Caenis spec., Calopteryx splendens, Tinodes waeneri, Neureclipsis bimaculata, Agrypnia spp., Phryganea spec., Oecetis spec., Ceraclea spec., Mystacides spec., Molanna angustata, Simulium angustipes, Simulium erythrocephalum. Begleitende Taxa: Arten der Familie Dytiscidae, Limnephilus spec., Halesus radiatus, Goera pilosa sowie viele Mollusken. Charakterisierung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Charakterisierung der Fischfauna: Anmerkungen: Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Dieser Bachtyp ist durch eine artenreiche Makrophytengemeinschaft gekennzeichnet, die auf Grund der günstigen Lichtstellung großflächig die Sohle bedecken kann. Als Wasserpflanzen treten Arten auf, die keinen ausgesprochenen Fließwassercharakter mehr zeigen, sondern ebenfalls in Stillgewässern zu finden sind, wie z. B. Potamogeton natans, Myriophyllum spicatum oder Nuphar lutea. Auf Grund der großen Substrat- und Strömungsvielfalt ist die Fischzönose sehr arten- und individuenreich: Arten der Fließ- und Stillgewässer sowie strömungsindifferente Arten, Arten die mineralische Laichsubstrate bevorzugen oder an Makrophyten ablaichen. Neben Fischarten, die bevorzugt kleinere Gewässer besiedeln, kommen auch Arten größerer Gewässer vor. Die kiesige Gewässerabschnitte dieses Bachtyps werden z. B. durch Forelle und Groppe besiedelt, während langsam fließende Gewässerabschnitte mit hohem organischen Anteil bzw. lang anhaltend flächenhaft überflutete Auenbereiche das Vorkommen von Arten wie Karausche, Rotauge und Hecht ermöglichen. Generell ist die Fischartenzusammensetzung dieses Gewässertyps zudem von der Fischfauna des Hauptflusses bzw. -stroms beeinflusst. Typ 19 wird im Gegensatz zu den anderen Fließgewässertypen des Tieflandes nicht über die dominierende Sohlsubstratfraktion definiert! Charakteristisch für diesen Flusstyp ist die fehlende Talform und die hydrologische Überprägung durch das größere Fließgewässer, in das die Gewässer des Typs einmünden. Lichtstellung und ausgedehnte Röhrichtbestände sind hier kein Artefakt, sondern typspezifisch. Bei Niedermoorböden im direkten Einzugsgebiet häufig huminstoffreiches, bräunlich gefärbtes Wasser. Naturnahe Gewässer dieses Typs sind allerdings heute auf Grund der intensiven Nutzung der Auen nur noch selten anzutreffen, es handelt sich meist um begradigte, ausgebaute und gedeichte Gewässer. Verwechselungsmöglichkeit: Gegenüber den Typen 11 und 12: Organisch geprägte Bäche und Flüsse weist dieser Gewässertyp keine erkennbare Talform auf sowie ein sehr geringes Gefälle. Es handelt sich nicht um ein hydrologisch eigenständiges Fließgewässer, vielmehr wird das Fließverhalten von einem größeren Fließgewässer, in das es einmündet bzw. in dessen Aue es liegt, hydrologisch überprägt (z. B. Rückstauerscheinungen) Biozönotisch weist der Typ 19 einen großen Anteil von Stillgewässerarten auf, während die Typen 11 und 12 durch Fließ- und Auengewässer-Arten charakterisiert werden. Gewässertyp tritt nur bei kleinen Gewässern (Bäche bis 300 km²) auf). Periodisch oder permanent durchströmte Altarme der großen Flüsse und Ströme sind nicht Typ 19, sondern Typ 15 oder 20 zuzuordnen. Makrozoobenthos: Hellbach (SH), Seege (NI) LUA NRW (2001) Fließgewässer der Niederungen, RASPER (2001) Fließgewässer der großen Feinmaterialauen in Sandgebieten, LANU (2001) Teilmineralisch geprägte Fließgewässer der Niederungen und Moorgebiete T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

24 Potenzialanalyse für den See Alte Nach dem Typisierungssystem der LAWA für stehende Gewässer ist die Alte dem Typ 11 ungeschichteter Flachsee zuzuordnen. Dieser Gewässertyp ist dadurch gekennzeichnet, dass das Sonnenlicht auf Grund der geringen Sichttiefe bis zum Gewässerboden reichen kann. Nach der Gewässerbewertung stehender Gewässer durch die LAWA (1998) werden zur Bestimmung des Referenzzustandes von Seen die beiden voneinander unabhängigen Komponenten potentiell natürlicher Phosphoreintrag und morphometrieabhängiger Trophie- Erwartungszustand herangezogen. Bei Flachseen ist die Aussage nach der Morphometrie ausschlaggebend, da in flachen Gewässern eine evtl. Phosphor-Rücklösung aus dem Sediment die Einschätzung des potenziellen Nährstoffeintrages verfälschen könnte. Der morphometrischen Berechnung liegen morphologische und wasserwirtschaftliche Daten zu Grunde. Nach entsprechenden Berechnungen durch das Gutachterbüro EGL (2003) ergibt sich für die Alte eine Referenzsichttiefe von1.06 m und eine zu erwartende Gesamt-P-Konzentration von 83,2 mg/m³. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich eine Einstufung als eutroph für den Referenzzustand der Alten. Mit dieser Klassifizierung sind die Voraussetzungen für eine Besiedlung mit submersen Makrophyten grundsätzlich in der Alten gegeben. Flachseen können von Natur aus zwei potenzielle stabile Zustände einnehmen: (1) den des phytoplankton-reichen mit trübem Wasser, der in Kapitel 1.2 (s.o.) als Istzustand beschrieben ist, und (2) den des makrophyten-reichen mit guter Sichttiefe. Welcher Zustand herrscht, hängt wesentlich von der trophischen Situation ab. Auch andere Faktoren wie windinduzierte Sedimentaufwirbelung (Trübung) oder benthosfressende Fische spielen eine Rolle. Der ursprünglichere Zustand eines Flachsees ist wohl der makrophyten-dominierte, da man bei den meisten Seen von einer geringen Trophie ausgehen kann. Die unterschiedlichen submersen und emersen Makrophyten speichern in ihrer Biomasse eine Menge an Nährstoffen, die dem Umsatz im See nicht zur Verfügung stehen. Ursprünglich sind es Unterwasserrasen von Armleuchteralgen (Characeen), die mit zunehmender Trophie von anderen submersen, wie Wasserpest (Elodea), Tausendblatt (Myriophyllum) und verschiedenen Laichkräutern (Potamogeton) sowie Schwimmblattpflanzen, z.b. Seerosen, ersetzt werden. Phytoplankton spielt eine untergeordnete Rolle, weil es zum einen durch allopathische Effekte der Makrophyten unterdrückt und andererseits von reichlich vorhandenen Zooplanktonorganismen gefressen wird. In der Fischzönose dominieren die Barschartigen. Über die Nahrungskette wird die Menge an Benthos und Zooplankton klein gehalten. Grundsätzlich werden in Flachseen erhebliche Schwankungen zwischen phytoplanktondominierten Phasen und makrophytendominierten Phasen beobachtet. Allein das Fehlen oder Vorkommen von Makrophyten ist noch kein eindeutiges Indiz für den schlechten oder den guten ökologischen Zustand eines Sees

25 See: Seentyp: mo_3: Alte kalkreicher See in der Flachlandregion mit relativ großem Einzugsgebiet, ungeschichtet sowie einer Verweilzeit von mehr als 30 Tagen Hydromorphologische Qualitätskomponenten Sohlsubstrat: Dominanz einer mineralischen Sedimentauflage, schluffig bereichsweise sandig Uferstruktur: unregelmäßige Uferlinie, Röhrichtgürtel mit Schilfdominanz Wasserstandsdynamik: Tiefenvariation: gering (< cm), weitgehend konstante Wasserstände (Wintermaxima, Sommerminima.) Flachsee Physikalisch-chemische Qualitätskomponenten Sichttiefe: hoch, bis zum Grund Temperaturverhältnisse: Natürliche Verhältnisse Sauerstoffgehalt: > 6 mg/l Salzgehalt: Natürlicher Zustand Versauerungszustand: Natürlicher Zustand Nährstoffverhältnisse: Eutroph 2 (LAWA-Richtlinie Stillgewässer 1999) ), Phosphorgehalte <0,084 mg/l Spezifische Schadstoffe: Biologische Qualitätskomponenten FAUNA Benthische wirbellose Fauna Substratpräferenzen Ernährungsformtypen Artenspektrum Typische Arten Einhaltung der Qualitätsziele hohe Artenvielfalt, hohe Abundanzen, teilweise hohe Biomassen Dominanz von Feinsand-, Schluff- und Pflanzenbesiedlern Dominanz von Sedimentfressern, Filtrierern und Weidegängern neben räuberisch lebenden Arten hoch, Abundanz: hoch Eintagsfliegen:? Libellen:? Köcherfliegen:? Käfer:? Fische ökologische Beschreibung Leitarten und typische Arten Hecht-Schlei-Gewässer mit großer Artenvielfalt, artenspezifischer Abundanz, alle Altersstrukturen sind vorhanden Hecht-Schlei: Flussbarsch, Brasse, Rotfeder, Moderlieschen FLORA Makrophyten Makrophytengesellschaft Hohe Artenvielfalt bei hoher Abundanz Charakteristische Arten Chara, Myriophyllum, Potamogeton, Ceratophyllum, Nuphar lutea Deckung Makrophyten Trophie Eutroph 2 Phytoplankton Artenspektrum Trophie Biomasse Hohe Artenvielfalt bei geringer Abundanz und geringer Biomasse Vorkommen von vielen Arten mit wenig Individuen (Grünalgen und Kieselalgen, keine Blaualgen), keine Algenblüten Das Artenspektrum umfasst Arten, die eutrophe Verhältnisse zeigen < 0,5 mg/l Chlorophyll < 20 µg/l Tabelle : Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für den Seentyp Alte

26 1.4 Ermittlung der Belastungen Bei der Ermittlung der Belastungen aus Punktquellen und diffusen Quellen sind die Erkenntnisse aus der Umsetzung verschiedener EU-Richtlinien mit zu berücksichtigen. Im Bearbeitungsgebiet sind die Berichte zu folgenden Richtlinien berücksichtigt worden: RL 78/659/EWG (Fischgewässer) RL 76/464/EWG (gefährliche Stoffe) hauptsächlich unter Punkt berücksichtigt Meldungen Hamburgs zum Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 16 der RL 78/659/EWG (Fischgewässer) für die Berichtsjahre Programm zur Verringerung der Gewässerverschmutzung gemäß Artikel 7 der Richtlinie 76/464/EWG über die Ableitung gefährlicher Stoffe in Gewässer, Oktober 2001, sowie Bericht der FHH zur Verringerung der Gewässerverschmutzung über die Ableitung gefährlicher Stoffe in Gewässer, Berichtsjahr 2001 (Mai 2002) Die anderen in Anhang II der WRRL unter 1.4 aufgeführten Richtlinien sind in diesem Bearbeitungsgebiet nicht einschlägig Punktquellen Abwassereinleitungen aus kommunalen Kläranlagen > 2000 EW sind im Bearbeitungsraum nicht vorhanden. Industrielle Direkteinleitungen von Anlagen, die nach der IVU-Richtlinie (Richtlinie 96/61/EG über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) berichtspflichtig sind, sind im Bearbeitungsgebiet nicht bekannt. Es wird von einer Firma Niederschlagswasser von Dach- und Hofflächen in die Alte eingeleitet. Die für die Betrachtung größerer Punktquellen herangezogenen Frachtschwellenwerte nach EPER (Europäisches Schadstoffregister) werden nicht überschritten. Die wasserrechtlichen Vorgaben werden jeweils eingehalten. Industrielle Direkteinleitungen von Nahrungsmittelbetrieben > 4000 EW sowie Niederschlags-/ Mischwassereinleitungen von befestigten, zusammenhängenden Flächen > 10 km² sind im Bearbeitungsraum nicht vorhanden. Die Karte : Signifikante Belastungen aus Punktquellen entfällt für das Bearbeitungsgebiet. Die Karte : Punktquellen aus summarischer Erfassung / Mischwasserüberläufe entfällt für das Bearbeitungsgebiet. Alle Niederschlagswassereinleitungen und ein Notauslass vor einem Schmutzwasserpumpwerk sind in Karte dargestellt. Fazit: Es liegen keine signifikante Belastungen aus Punktquellen vor

27 Mühlenberger Loch 34 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Autobahn Straße Bahnlinie #Y Bebauung #Y Regensielauslass $ Notauslass vor SW-Pumpwerk #Y #Y #Y #Y #Y#Y #Y#Y#Y #Y #Y#Y #Y #Y #Y #Y#Y #Y #Y#Y #Y #Y #Y #Y #Y #Y#Y #Y #Y $ #Y#Y #Y#Y #Y m FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Karte : Niederschlagswassereinleitungen Datum:

28 1.4.2 Diffuse Quellen Altlasten Im Bearbeitungsgebiet sind 17 altlastverdächtige Flächen und Altlasten in der Nähe (< 100 m) von Oberflächengewässern erfasst. Es wurde keine Altlast mit erheblichen wasserwirtschaftlichen Auswirkungen auf den Betrachtungsraum festgestellt. Landwirtschaft Eine weitere Belastung über diffuse Quellen erfolgt durch die intensive landwirtschaftliche und gärtnerischen Nutzung im Bearbeitungsgebiet. Das Obstanbaugebiet Francop/Süderelbmarsch wird über Beetgräben, Flach- und Tiefdränagen entwässert. Über Pumpschöpfwerke erfolgt dann die Einleitung in die Moorwettern. Auf Grund vorliegender Untersuchungsbefunde aus dem Jahr 2001 (s. Tabelle der Untersuchungsdaten in Kapitel 1.4.5) muss hier davon ausgegangen werden, dass sich der großräumige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nachteilig auf die Oberflächengewässer auswirkt. Fazit: Es wurden bisher keine signifikanten Belastungen durch Altlasten nachgewiesen. Der Pflanzenschutzmitteleinsatz stellt jedoch ein Risiko für die Oberflächengewässer dar Salzeinleitung und Versalzung Im Bearbeitungsgebiet findet keine signifikante Einleitung von Salz statt. Die Chloridgehalte liegen unter dem biologischen Schwellenwert. Fazit: Es wurden keine negativen Auswirkungen beobachtet Versauerung Die Ergebnisse der Phytoplanktonuntersuchungen zeigen säuretolerante Organismen auf, die aus den kleinen Quellbächen in die Moorburger Landscheide und Moorwettern eingetragen wurden. Fazit: Als Tieflandbäche sind letztgenannte Gewässer gut gepuffert und nicht versauerungsgefährdet. Beeinträchtigungen der Biozönosen durch künstliche (anthropogene) Versauerungen sind nicht festzustellen Chemische und physikalische Untersuchungsdaten Die Gruppe der physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten teilt sich in Allgemeine Bedingungen und Spezifische Schadstoffe (ebenfalls Anh. V 1.2). Als allgemeine Bedingungen werden folgende Parameter bewertet: Temperatur, Sauerstoff, Chlorid, ph-wert, Gesamt-P, o-phosphat-p, Gesamt-N, Nitrat-N. Bei Seen ist zusätzlich die Sichttiefe zu bewerten. Spezifische Schadstoffe sind synthetische und nichtsynthetische Schadstoffe und werden nach den Listen eco und chem bewertet. Die Listen sind Bestandteil der LAWA-Arbeitshilfe und der Hamburgischen Verordnung zur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik

29 Stoffe nach Anhang VIII, 1-9, IX und X Fließgewässersystem Moorwettern 2002 wurde an der Messstelle Moorwettern/ Landscheide (Mow 5) ein umfangreiches orientierendes Messprogramm durchgeführt. Viermal im Jahr wurde auf die Parameter der sogenannten Listen eco und chem des Entwurfs der Musterverordnung zur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik sowie darin bisher nicht aufgeführte prioritäre Stoffe gemäß Wasserrahmenrichtlinie untersucht. Diese Stoffpalette deckt das Stoffspektrum gemäß Anhang VIII, 1-9, Anhang IX und X WRRL (und damit auch gemäß 76/464/EWG) ab. Zur Bewertung der Untersuchungsergebnisse wurden die in der Musterverordnung genannten Qualitätsnormen herangezogen. Waren dort für bestimmte Parameter keine QN aufgeführt, wurden andere einschlägige Beurteilungskriterien herangezogen, die in der nachfolgenden Tabelle vermerkt sind. Gemäß Entwurf der Musterverordnung ist die Einhaltung der Umweltqualitätsnormen anhand der arithmetischen Jahresmittelwerte der einzelnen Parameter an der jeweiligen Messstelle zu prüfen. Dabei wird der Jahresmittelwert wie folgt berechnet: Alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze gehen mit der jeweils halben Bestimmungsgrenze in die Berechnung ein. Die Umweltqualitätsnormen gelten als eingehalten, wenn die Jahresmittelwerte die jeweiligen Umweltqualitätsnormen nicht überschreiten. Die Umweltqualitätsnorm ist auch dann eingehalten, wenn die Bestimmungsgrenze größer ist als das Qualitätsziel und der Jahresmittelwert kleiner als die Bestimmungsgrenze. Die Tabelle im Anhang gibt einen Überblick, welche Belastungen an der Messstelle Moorwettern/ Landscheide (Mow 5) auftreten. Auffällig sind insbesondere Qualitätsnorm-Überschreitungen für Tributylzinn, Diuron, Pentabromdiphenylether und Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP). Der gute chemische Zustand wird damit nicht erreicht. Für Trifluralin wird die halbe QN überschritten, bei Heranziehung zur Zeit auf EU-Ebene diskutierter niedrigerer QN würde sogar eine Überschreitung resultieren. Auch der Mittelwert für Blei (Fraktion < 20 µm als auch Gesamtfraktion) liegt über der halben QN. Die Diskussion, ob die Gehalte in der Fraktion < 20 µm oder in der Gesamtfraktion zur Bewertung heranzuziehen sind, ist noch nicht abgeschlossen. Der gute ökologische Zustand wird ebenfalls nicht erreicht, da der Mittelwert für Trichlorfon die Qualitätsnorm überschreitet. Zu beachten sind ferner Überschreitungen der halben Qualitätsnormen für Arsen, Zink und Zinn (jeweils nur in der Fraktion < 20 µm) und zwei PCB- Kongenere. Die Ergebnisse für alle übrigen Parameter unterschreiten die jeweiligen halben Qualitätsnormen. In Ergänzung zu den vorgenannten Messdaten wurden im Rahmen des Bewirtschaftungsplans Süderelbmarsch/Harburger Berge an den Messstellen Mow 2 und Mow 4 erhobene Daten analog ausgewertet. Eine Übersicht über die Ergebnisse zeigt die Tabelle im Anhang, danach kommt es zu keiner QN-Überschreitung. Dabei ist allerdings zu beachten, dass an den beiden genannten Messstellen auf eine weniger umfangreiche Parameterpalette geprüft wurde als bei Mow 5. See Alte Die chemischen Stoffe der Tabelle (ebenfalls im Anhang) wurden 1998 in der Alten gemessen. Zu verzeichnen sind Überschreitungen von halben QN für 2 PCB-Kongenere

30 Nährstoffe nach Anhang VIII Für die Jahre 1995 bis 2001 liegt eine ausreichende Anzahl von Messwerten für die Messstellen Mow 4 und Mow 5 in der Moorwettern vor. Das Datenmaterial ist inhomogen, wie aus den Tabellen im Anhang zu ersehen ist. Die Ammoniumstickstoff-Gehalte liegen oberhalb von 0,2 mg/l. Der hohe Nährstoffgehalt wird u.a. hervorgerufen durch die natürlichen Gehalte der Marschsedimente. Als weitere Eintragsquellen sind die Einleitungen (Dränagewasser, Niederschlagswasser, Straßenabwasser) sowie der Eintrag aus landwirtschaftlichen Nutzflächen zu nennen. Die Nitratstickstoffwerte sind im gesamten Bearbeitungsgebiet sehr niedrig. Für den Parameter Gesamt-Phosphor wurden Werte unterhalb von 0,2 mg/l ermittelt. Eine Klassifizierung der Nährstoffe wurde in Anlehnung an das von der LAWA entwickelte Klassifizierungssystem vorgenommen. Die Bewertung ist allerdings weniger streng als nach dem von der LAWA konzipierten Verfahren, da anstelle des 90-Perzentils das arithmetische Mittel zur Klassifizierung herangezogen wurde. Aus den Jahren 1993/94 liegen etliche Daten vor, die im Rahmen des Gutachtens zur Öffnung der Alten erhoben wurden. Sie sind im Anhang aufgeführt. Gesamt-Phosphor und die Secchi Sichttiefe zeigen, dass sich die Alte in einem hypertrophen Zustand befindet. Der chemische Sauerstoffbedarf und das Ammonium weisen auf eine gewisse Verschmutzung hin. Fazit: Der gute chemische Zustand wird in der Moorwettern (Mow 5, mo_1) aufgrund von Qualitätszielüberschreitungen für Tributylzinn, Diuron, Pentabromdiphenylether und DEHP nicht erreicht. Entsprechendes gilt für den ökologischen Zustand, da der Trichlorfon-Mittelwert die QN überschreitet. Für Trifluralin, Blei, Arsen, Zink, Zinn (bei den drei letztgenannten nur in der Fraktion < 20 µm) und 2 PCB-Kongenere liegen die Mittelwerte oberhalb der halben QN, so dass diesen Stoffen weiter Beachtung geschenkt werden muss. Maßnahmen zur Herstellung des guten chemischen und guten ökologischen Zustands sind zu konzipieren. Soweit Daten aus Sedimentuntersuchungen 1998 in der Alten (Messstellen Ase 4 und Ase 5, Mo_3) vorliegen, zeigen diese lediglich für 2 PCB-Kongenere Überschreitungen der halben QN. Belastungsschwerpunkte in Zusammenhang mit den untersuchten Nährstoffen sind für den unteren Abschnitt der Moorwettern zu erkennen. Gesamt-Phosphor und die Secchi Sichttiefe zeigen, dass sich die Alte in einem hypertrophen Zustand befindet Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen Um Ernteschäden durch Nachtfröste während der Obstblüte zu vermeiden, entnimmt der Hauptentwässerungsverband der Dritten Meile Altenlandes bei Bedarf im Zeitraum März bis Mai, korrespondierend mit der wasserrechtlichen Genehmigung zum Aufstau des Gewässers Alte, eine tägliche Wassermenge von bis zu m³ aus der Alten (mo_3). Das entspricht einer durchschnittlichen Wasserentnahme von 3000l/s. Weitere bedeutende Wasserentnahmen aus den anderen Oberflächenwasserkörpern (>50 l/s) ohne Rückführung sind nicht bekannt. Für das Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide liegt bisher keine Gewässerstrukturbewertung vor. Diese wird Zug um Zug im Rahmen der erforderlichen

31 Neuerhebung bewertet. Hinweise zur Gewässerstruktur ergeben sich jedoch aus der Hamburger Biotopkartierung, da für fast jedes Gewässer eine Bestandsbeschreibung vorliegt. Daraus wurden im Folgenden die Angaben zur Gewässerstruktur zusammengetragen. Diese erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da die Biotopkartierung keine Gewässerstrukturerhebung ersetzt. Für die Alte liegt bisher keine Auswertung der Biotopkartierung vor. Hinweise zu Wasserpflanzenvorkommen sind in diesem Zusammenhang als Strukturmerkmal zu verstehen. Eine flächendeckende qualitative und quantitative Erhebung der aquatischen Makrophyten ist nicht in der Biotopkartierung enthalten. mo_ 1 Moorburger Landscheide: Die Moorburger Landscheide verläuft zunächst entlang des Bostelbeker Hauptdeiches und ist hier nicht als Biotop erfasst. Südlich grenzen vorwiegend Kleingärten an. Ab dem Kreuzungsbereich Fürstenmoordamm und Moorburger Hauptdeich ist sie als 4 m breite Wettern mit Wasserpflanzengesellschaften ausgewiesen, die südlichen Ufer sind teilweise nahtlos zu den angrenzenden Feuchtbiotopen übergehend ( 28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Vor der Autobahnabfahrt Moorburg schließt sich nördlich zur Moorburger Landscheide ein Rückhaltebecken an, das zu Reinigungszwecken vor Eintritt in das Wasserschutzgebiet Süderelbmarsch durchflossen wird. Hinter der Autobahn befindet sich südlich zum Gewässer eine Abgrabungsfläche. Hinter diesem Bereich bis zum Zusammenfluss mit der Moorwettern nimmt in den angrenzenden Flächen zum Gewässer der Anteil der Grünland und Obstanbauflächen zu, wobei bei den Grünlandflächen z.t. wertvolle Feuchtbereiche, mitunter mit Röhrichtflächen kartiert sind ( 28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Sobald die Moorburger Landscheide in nördliche Richtung fließt, verbreitert sich das Gewässer bis zu 10 m Breite. Es wird teils ein intensiver Wasserpflanzenbewuchs angegeben. Der ca. 2 m breite Uferstreifen besteht aus gewässertypischen Uferstauden und Röhrichten. Moorwettern: Die Moorwettern ist über die ganze Strecke bis Moorburg als ca 4 m gleich gestalteter Hauptwettern, mit Regelprofilböschungen anzusprechen. Am Fuß der Böschungen ist ein schmaler Ufersaum ausgebildet, im Gewässer kommen Wasserpflanzen vor. Kurz vor Zusammenfluß mit der Moorburger Landscheide verbreitert sich das Gewässer auf ca. 6m, die hier mäßig steil geneigten Uferböschungen sind mit einer nitrophilen, aber artenreichen Röhricht und Uferstauden bewachsen. Die angrenzenden Flächen zur Moorburger Landscheide werden landwirtschaftlich genutzt, nördlich grenzen hinter dem paralell zur Moorwettern verlaufenden Straßen Neuenfelder und Francoper Hinterdeich vorwiegend intensiv genutzte Obstanbauflächen und Grünlandflächen an.südlich zur Moorburger Landscheide befinden sich vorwiegend Grünlandflächen, hier eingestreut auch schutzwürdige Feuchtgrünland und Röhrichtbereiche (teilweise auch 28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Hohenwischer Schleusenfleet: Der Hohenwischer Schleusenfleet weist im Wasser keine Vegetation auf, es ist ein schmaler Uferbereich (< 1 bis 3m) vorhanden, vereinzelt treten Erlenbestände auf. Die angrenzenden Obstanbau- und Grünlandflächen werden intensiv genutzt. Alte, Fließgewässerstrecke: Die Alte, Fließgewässerabschnitt ist gemäß Biotopkürzel als Bachaltarm mit z.t. 28 Biotopstatus gemäß HmbNatSchG ausgewiesen. Hierzu fehlen die hinterlegten Erhebungsbögen zur Biotopkartierung, sodass keine näheren Aussagen benannt werden können. Angrenzend zur

32 Alten kommen größere Bereiche mit Uferröhrichten ( 28 Biotope gemäß HmbNatSchG) und angrenzend Ufergehölzstreifen vor. Daneben grenzen Grünlandflächen an das Gewässer an. mo_ 2 Scheidebach: Aufgrund der geringen Schutzwürdigkeit der Flächen des Scheidebachs gibt es in der Biotopkartierung relativ wenig Angaben. Laut Bewirtschaftungsplan Süderelbmarsch lässt sich der Scheidebach zwischen seiner Lage im Geest- und Vorgeestbereich, die phasenweise trockenfallen und dem Abschnitt im Moorgürtel mit geringer Wasserführung unterscheiden. Die Gewässerabschnitte im Geest- und Vorgeestbereich sind in Teilabschnitten verrohrt, die angrenzende Nutzung durch Bebauung gekennzeichnet. Im Moorgürtel durchfließt das Gewässer Grünlandstandorte, teils mit schützenswerten Röhrichtflächen ( 28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Insgesamt weist der Scheidebach einen begradigten Verlauf auf, im Moorgürtel ansatzweise gewunden. Gemäß Aussagen der Biotopkartierung sind auch hier nur geringe Anteile an gewässertypischen Arten im Scheidebach und seiner Ufer kartiert worden. Allgemein kann für den Bearbeitungsraum gesagt werden, dass nur wenige künstliche Uferbefestigungen bzw. verbauungen vorhanden sind. Besiedlungsfeindliche Uferabschnitte sind daher selten anzutreffen. Morphologisch monotone Strukturen werden durch kleinräumige Strukturvielfalt aufgelockert. Vorbehaltlich einer detaillierten Gewässerstrukturgütekartierung ist insgesamt von mittleren Strukturgüteklassen auszugehen. Die kleinen Nebengewässer der Alten sind weitgehend durch Querbauwerke von der Alten getrennt. Die im Bereich des Obstanbaugebietes Süderelbmarsch bestehenden Wettern (z.b. Östliche Neuenfelder Wettern, Westliche und Östliche Viersielen Wettern, Westliche und Östliche Francoper Wettern) sind über Schöpfwerke und Deichsiele mit der Alten und der Elbe verbunden. Aus der Alten und der Elbe wird über diese Oberflächengewässer den Teichen und Speichern im Obstanbaugebiet Wasser zugeführt, das zur Frostschutzberegnung bzw. Bewässerung der Flächen verwendet wird. Die Abflussverhältnisse im Bearbeitungsraum werden maßgeblich durch das Schöpfwerk Hohenwisch und das Storchennest-Siel geregelt. Die Entwässerung der Moorburger Landscheide und der Moorwettern erfolgt dabei über das Schöpfwerk Hohenwisch. Die Wasserstandshaltung in der Alten wird zurzeit über den Auslass am Storchennestsiel geregelt. Für die Bereitstellung von Beregnungswasser wird während der Obstbaumblüte in den Monaten April und Mai der Mittelwasserstand der Alten angehoben. Diese Bedingungen führen zu erheblichen Beeinträchtigungen, insbesondere für den Fischaustausch und für bodenbrütende Vögel und Amphibien. Zur wasserwirtschaftlichen Neuordnung der Alten ist ein wasserrechtliches Planfeststellungsverfahren in Vorbereitung. Hierin soll u.a. die Fischdurchgängigkeit am Storchennestsiel durch entsprechende Steuerung des Hubschützes und die Einstellung eines dauerhaft erhöhten Wasserstandes zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Gewässer-, Uferund Auelebensräumen geregelt werden. Damit verbunden wird auch das Vermeiden von starken Wasserstandsschwankungen sein. mo_ 3 Alte, See: Die Struktur der Uferzone des Sees Alte ist in ihrem Verlauf sehr unterschiedlich. Auf Höhe des Naturschutzgebiets Finkenwerder /Westerweide weist der See mit

33 Sandufern und hartem Sohlsubstrat eine deutlich andere Uferstruktur auf, als in den Bereichen, die durch hohe Schlammmächtigkeit gekennzeichnet sind. Typisch für die Ufer der Alten sind unterschiedlich breite Säume aus Schilfröhricht, Uferstaudenfluren und Weidengehölzen. Es existiert aber auch Weidenutzung bis zum Ufer mit entsprechenden Schäden durch Viehvertritt. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Schlickhügel Francop in weiten Teilen direkt an das Südufer der Alten heranreicht. Für eine abschließende Bewertung des morphologischen Zustandes liegen keine ausreichenden Erhebungen vor. Fazit: Durch die seit 1980 praktizierte Wasserstandregelung bildet die resultierende Gewässertiefe in weiten Teilen des Systems eine Besiedlungsbarriere für Fische. Bei extremen Wasserstandsabsenkungen fallen Abschnitte des reduzierten Gewässernetzes und Nebengewässer trocken, wodurch Fische und andere aquatische Tiere verenden. Auch eine extreme Wasserentnahme aus der Alten (es fallen weite Teile des Sees trocken), wirkt sich nachteilig auf die aquatische Lebensgemeinschaft aus. Die Durchgängigkeit des Gewässersystems Moorburger Landsscheide Moorwettern zur Alten wird durch das Schöpfwerk Hohenwisch unterbrochen. Eine Folge ist das Ausbleiben von Wanderfischarten in der Moorburger Landscheide und Moorwettern. Auch die festgestellte Überalterung der Weißfischbestände ist ein klares Indiz dafür, dass das Schöpfwerk eine physikalische Barriere für die Fischfauna darstellt. Käme es in der Moorburger Landscheide oder Moorwettern zu einem Fischsterben, wäre eine Wiederbesiedlung dieser Gewässerabschnitte aus der Alten nicht möglich. Infolge temporär erhöhter Fließgeschwindigkeiten in der Moorwettern und Moorburger Landscheide (Schöpfwerksaktivitäten in Hohenwisch) treten darüber hinaus Verluste bei Laich und Jungfischen auf. Ein Faunenaustausch zwischen Alter und dem Köhlfleet über das Storchennestsiel ist zwar grundsätzlich möglich, er ist jedoch durch das Bauwerk sehr stark eingeschränkt. Das während der Obstblüte im April und Mai 2000 binnenseitig erstmals installierte Kulturwehr (zur Gewährleistung eines höheren Wasserstandes zur Bewässerung auch bei Niedrigwasser der Stromelbe) stellt für viele Fischarten ein zusätzliches gravierendes Hindernis dar. Die binnen- wie außendeichseitig installierten Pumpen bedeuten für viele Fische eine weitere Gefährdung, wenn diese in den Ansaugbereich kommen. Aufgrund der eingeschränkten Durchgängigkeit des Gewässers sind mehr als 30 % der Gewässerstrecken im Bearbeitungsgebiet als beeinträchtigt einzustufen. Die hydromorphologischen Strukturen zeigen für das gesamte Fließgewässersystem der Süderelbmarsch große Abweichungen vom ökologischen Potenzial. Für die Alte gibt es zz. noch keine Abschätzung zu dem mengenmäßigen Verhältnis zwischen gut ausgebildeten Strukturen und denen mit erheblichen strukturellen Defiziten. Daher bliebt hier eine Bewertung vorerst aus

34 Mühlenberger 34 Loch 34 Storchennest- Siel Aue $T 32 Alte Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung reduziertes Gewässernetz Schöpfwerk 30 $T %[ Hohenwisch 30 Moorwettern Scheidebach Moorwettern Falkengraben Moorburger Landscheide Schl eusenfleet Strukturgüte (noch nicht dargestellt) unverändert gering verändert mäßig verändert deutlich verändert stark verändert sehr stark verändert vollständig verändert Querbauwerke %[ Schöpfwerk $T Siel Durchlass Staubauwerk überwiegend Verrohrung m Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte : Gewässerstruktur und Querbauwerke FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

35 1.4.7 Wärmeeinleitung und Aufwärmung Es sind keine signifikanten Wärmeeinleitungen ab 10 MW/a vorhanden. Die Karte : Wärmeeinleitungen >10MW/a entfällt für das Bearbeitungsgebiet Biologische Komponenten Fischfauna Fischökologische Daten (s. Anhang ) liegen für das Gebiet nur für einen Zeitraum von Anfang der 80er bis Anfang der 90er Jahre vor. Die Hauptgewässer und die Nebengewässer (angeschlossene Grabensysteme) weisen besonders schützenswerte Tier- und Pflanzenbestände auf. Nach dem Hamburgischen Fischereigesetz sind sie weitgehend als Fischereischon- und -sperrgebiet ausgewiesen und wurden nach der EWG Richtlinie 78/659 als schützenswerte und verbesserungsbedürftige Gewässer eingestuft. Mit 24 Arten wurden am Anfang der neunziger Jahre nahezu alle in diesem Gewässertyp zu erwartenden Fischarten angetroffen, einige jedoch nur als Einzelexemplare. Wanderfischarten fehlten weitgehend unter den Fängen. Zehn der Fischarten gelten für das Hamburger Gebiet als gefährdet bzw. stark gefährdet, fünf weitere als potenziell gefährdet. Mit dem Schlammpeitzger und Steinbeißer finden zwei in der Roten Liste Hamburgs als auch in der Bundesrepublik als stark gefährdet eingestufte Schmerlenarten im Gewässersystem noch die artspezifischen entsprechenden Refugien. Weitere größere bestandsbildende Vorkommen dieser Arten sind in Hamburg auf das Grabensystem der Vier- und Marschlande beschränkt. Zu den häufigsten Fischarten, die in den Gewässern Moorburger Landscheide und Moorwettern vorkommen, zählen der Gründling, das Rotauge und der Flussbarsch. Auch andere Arten finden dort geeignete Reproduktionsräume und Habitatstrukturen. Die grosse Bedeutung der Nebengräben wird durch das Auftreten der Arten Gründling, Neunstacheliger Stichling, Schlammpeitzger und Moderlieschen verdeutlicht. Dem Hecht und Gründling dienen diese Gewässer als Laich- und Aufwuchsgebiete. 12 der 24 nachgewiesenen Fischarten bildeten Anfang der neunziger Jahre bestandbildende Vorkommen aus. Auffällig war die schwache Rekrutierung mittlerer Altersgruppen des Brassens, das Fehlen unterer Altersgruppen des Flussbarschs und stark überalterte Populationen des Alands. Aalpopulation setzt sich überwiegend aus alten Exemplaren zusammen. Steigaale und Glasaale wurden nicht nachgewiesen. Das Fischartenspektrum der Moorwettern und der Moorburger Landscheide zeigt starke geographische Überlappungen mit der Alten. In der Alten kommt der Schlammpeitzger jedoch nicht bestandsbildend vor. Hingegen treten in der Alten die Wanderfischarten, wie der dreistachelige Stichling und die Flunder in sehr viel größerer Anzahl auf. Auch wurden in der Alten bei Untersuchungen zur Durchgängigkeit des Storchennestsiels Stinte nachgewiesen. Für den Scheidebach liegen keine fischökologischen Daten vor. Fazit: Es liegt noch kein bundeseinheitliches Verfahren zur Bewertung der Qualitätskomponente Fischfauna vor. Dennoch ist der Versuch unternommen worden, eine Einschätzung vorzunehmen, die auf bestehendem Expertenwissen aufbaut

36 Moorburger Landscheide und Moorwettern Mit den vorhandenen Datensätzen können jedoch lediglich Fragen nach der Biozönosenzusammensetzung zuverlässig beantwortet werden. Diese weicht geringfügig von der zu erwartenden Fischartengemeinschaft entsprechender Gewässer ab. Aussagen zur Abundanz und Altersstruktur sind in quantitativer Form nur eingeschränkt bzw. nicht möglich. In Hinsicht auf den Parameter Artenanzahl ist der Zustand der Fischfauna als gut und als durchaus erfolgversprechend verbesserungsfähig zu bewerten. Die schwache Rekrutierung unterer und mittlerer Altersgruppen verschiedener bestandsbildender Arten im betrachteten reduzierten Gewässernetz deuten auf drastische Beeinträchtigungen hin, von denen insbesondere Eigelege, Larven und Jungfische betroffen werden. Bekanntermaßen handelt es sich dabei um Wasserstandsabsenkungen, Entkrautungsmaßnahmen und Grundräumungen. See Alte Die Fischfauna der Alten wird dominiert von Brassen, Flussbarsch und Rotauge. Als diadrome Wanderfische werden die Flunder, der Stint und der Dreistachlige Stichling gefangen. Außerdem kommen reproduktionsfähige Bestände der Zope, dem Aland und dem Rapfen vor. Aber auch andere, für dieses Gewässer weniger typische Arten, wurden gefunden, wie Schlammpeitzger, Rotfeder, Karausche und Moderlieschen. Die Alte bietet damit das Bild eines artenreichen Fischgewässers (23 Arten) in der Flussaue, dessen Artenspektrum deutliche Merkmale eines beständigen Kontakts mit dem Hauptstrom und den angrenzenden Grabensystemen aufweist. Die gegenwärtige Zusammensetzung scheint weitgehend stabil zu sein. Von den 23 gefundenen Fischarten kann für 13 Arten durch die Präsenz zahlreicher Altersgruppen, durch Jungfischfänge oder die Direktbeobachtung der Laichaktivität eine bestandserhaltende Reproduktion in der Alten als gesichert gelten. Zwei Arten sind Fremdfische, die sich durch Besatz (Karpfen), bzw. durch Reproduktion in flachen Nebengewässern (Giebel) im System halten können. Wachstumsanalysen bei Brassen, Flussbarsch, Plötze und Güster zeigen trotz der hohen Fischbiomasse in der Alten und dem geringen Angebot benthischer Nahrung auf der Gewässersohle ein überdurchschnittlich gutes Wachstum. Möglicherweise gibt es im Uferbereich mehr Nährtiere und auch das Plankton wird genutzt. Ebenso sind Nahrungswanderungen in die Nebengewässer wahrscheinlich. Der Kaulbarsch wächst sehr schlecht, was wohl auf der starken Nahrungskonkurrenz zum Brassen beruht. Insgesamt ist keine Tendenz zur Verbuttung der Fische zu erkennen, die sich in schlechtem Wachstum infolge Nahrungsmangel und der Dominanz kleinwüchsiger Individuen äußert. Die Vebuttung wird durch die großen Bestände an Raubfischen, insbesondere Hecht, Zander und Rapfen verhindert. Sie haben im Uferbereich einen Anteil von 54% und im Freiwasserbereich 16% an der Fischbiomasse und sind so in der Lage die Fischbestände wirkungsvoll zu regulieren. Die ermittelten Bestandsgrößen von 539 kg/ha im Uferbereich und 545 kg/ha im Freiwasser sind als sehr hoch anzusehen, was selbst für Flussaltwässer sehr viel ist Makrozoobenthos Das Makrozoobenthos im Bereich Moorburger Landscheide/Moorwettern wurde 2001 zweimalig (Frühjahr und Herbst) erfasst. Hierbei wurden 11 Messstellen untersucht:

37 Gewässer Messstelle Messst. Nr. Moorwettern östl. Westl. Elstorfer Heuweggraben Mow 2 Moorwettern 500 m östl. Francoper Str. Mow 4 Abzugsgraben Harburg nördl. Fürstenmoor Mod 6 Moorburger Landscheide - vor Dubbengraben Mod 7 Moorburger Landscheide Pegel 88 Mod 8 Langer Torfgraben Francoper Moor Lau 1 Sandbek nördl. Bahndamm Saa 1 Freeren vor Schleusengraben Frj 1 Viersielenwettern südl. Vierzigstücken Vit 1 Staargraben nördl. Bahndamm Sta 1 Dubbengraben Brücke Georg-Heyken-Str. Hmw 1 Die größten Artenzahlen finden sich bei den Mollusken (Schnecken und Muscheln) und Coleopteren (Käfer) sowie bei Oligochaeten (Würmer) und Hirudineen (Egel). Die größten Häufigkeiten stellen meist die Crustaceen (Krebstiere). Andere Gruppen tauchen nur vereinzelt auf: Odonaten (Libellen) und Lepidopteren (Schmetterlinge). Nicht vertreten unter den Insekten sind Plecopteren (Steinfliegen). Typische Arten der meisten größeren Gewässer: - Muscheln/Schnecken: Bithynia tentaculata - Egel: Helobdella stagnalis, Erpobdella octoculata - Krebstiere: Asellus aquaticus - Eintagsfliegen: Cloeon dipterum, Baetidae indet. - Libellen: -- - Steinfliegen: -- - Schlammfliegen: Sialis lutaria - Wanzen: Corixidae indet. - Käfer: Haliplus ruficollis - Köcherfliegen: Anabolia nervosa - Zuckmücken: Chironomus gr. thummi See Alte Die Besiedlung der Alten mit Makrozoobenthos ist relative gering. Gesamtartenzahlen von 4200 Ind/m 2 im Westen des Sees und 5400 Ind/m 2 in der Mitte zeigen dieses. Im Westen dominieren eindeutig die Tubificiden mit 63 % und die Chironomiden mit 17 %, In der Mitte ist das Bild etwas vielfältiger: Chironomiden 16 %, Tubificiden 42 %, Muscheln 11 %, Schnecken 11 % und Krebstiere 16 % der Individuenzahlen. Typische Arten der Alten : - Tubificidae: Tubifex tubifex, Limnodrilus hofmeisteri - Schnecken: Bythinia tentaculata Fazit: Nach der Saprobienbewertung liegen die untersuchten Gewässer im Bereich Moorwettern/Moorburger Landscheide im Übergangsbereich zwischen Güteklasse II und II-III

38 (mäßig bis kritisch belastet). Das entspricht einem Saprobienindex von > 2,3. Der Artenbestand erscheint gut entwickelt. Kleinere Gewässer wie Sandbek und Staargraben zeigen wegen zeitweiligen Wassermangels eine geringere Besiedlung Phytobenthos Im Bearbeitungsgebiet liegen keine Ergebnisse von Phytobenthosuntersuchungen vor Phytoplankton Im Rahmen des Vollzugs des Bewirtschaftungsplans Süderelbmarsch/Harburger Berge (Einzugsgebiete Moorwettern und Moorburger Landscheide, Amtl. Anzeiger Nr. 32 vom ) wurden 2001 Phytoplanktonuntersuchungen an 11 Messstellen durchgeführt (s. Anhang 2). Gewässer Messstelle Messst. Nr. Moorwettern östl. Westl. Elstorfer Heuweggraben Mow 2 Moorwettern 500 m östl. Francoper Str Mow 4/Hms* Moorburger Landscheide Pegel 88 Mod 8/Hms* Moorburger Landscheide vor Dubbengraben Mod 7 Abzugsgraben Harburg nördl. Fürstenmoor Mod 6 Dubbengraben Brücke Georg-Heykenstraße Hmw 1 Langer Torfgraben Francoper Moor Lau 1 Sandbek nördl. Bahndamm Saa 1 Staargraben/Neustückengraben nördl. Bahndamm Sta 1 Freeren vor Schleusengraben Frj 1 Viersielenwettern südlich Vierzigstücken Vit 1 Hms* Hauptmessstelle Die Untersuchungen erfolgten an den Hauptmessstellen 12 bzw. 13 mal pro Jahr, an den Nebenmessstellen 3 bis 4 mal pro Jahr. Es wurden Taxalisten aufgestellt und die Häufigkeiten der nachgewiesenen einzelnen Taxa geschätzt (7 Häufigkeitsstufen). Die kleinen Nebengewässer der Moorwettern (Sandbek, Staargraben und Langer Torfgraben) sind nur (z.t. sehr) gering mit Phytoplanktern besiedelt. Dies belegt, dass Phytoplanktonerhebungen in kleinen - insbesondere in schnell fließenden Gewässern (Bächen) - zur Bewertung des Gewässerzustandes nicht oder nur eingeschränkt herangezogen werden können. Auch in den oberen Abschnitten der Moorwettern (Mow 2) und Moorburger Landscheide (Mow 6 und Mow 7) finden sich geringe Artenzahlen und Gesamthäufigkeiten. Höhere Arten- und geschätzte Organismenzahlen treten in den unteren Bereichen von Moorwettern (Mow 4) und Moorburger Landscheide (Mod 8) auf. Auffällig ist jedoch das geringe Vorkommen von Chlorophyceae (Grünalgen), wie es ansonsten in eutrophen Gewässern vorzufinden ist. Dagegen werden relativ häufig Chrysophyceeae (Goldalgen), Cryptophyceae (Kryptomonaden) und Euglenophyceae (Augenflagellaten) beobachtet, die in andern eutrophen hamburgischen Gewässern nur gelegentlich vorzufinden sind. Das Auftreten letzterer systematischer Gruppen ist sicherlich auf die Entwässerung der Niederund Hochmoortorfe im Einzugsgebiet zurückzuführen. Beeinträchtigt ist in den langsam fließenden Wetterungen und im Dubben die Entwicklung eines ungestörten Phytoplanktons durch den Eintrag eisenhaltigen Grundwassers bzw. Dränagewassers. Neben verockerten Schwebstoffen sind im Plankton sehr häufig gegenüber höheren Eisenkonzentrationen tolerante bzw. eisenoxidierende Bakterien nachzuweisen

39 Die im nördlichen Teil des Bearbeitungsgebietes in die Alte entwässernden langsam fließende Gewässer Freeren und Viersielenwettern zeigen im Sommeraspekt gegenüber den vom Geestwasser und Mooreinzugsgebiet beeinflussten Gewässern eine höhere Zahl an Chlorophyceae, daneben jedoch auch die für das Einzugsgebiet der Moorwettern/Moorburger Landscheide typischen Arten aus den Gruppen der Cryptophyceae und Euglenophyceae. Für die Bewertung der Alten (See) wird der Chlorophyll-a Gehalt herangezogen, der als Hilfsparameter die Biomasse des Planktons widerspiegelt. Insgesamt liegen die Chlorophyll-a- Konzentrationen auf einem sehr hohen Niveau, daraufhin wird die Alte als polytroph (p2) laut LAWA 1999 eingestuft. Bei der Betrachtung einzelner Arten ist das Phytoplankton gekennzeichnet von arten, die eutrophe Bedingungen anzeigen. Sowohl die Häufigkeiten als auch die Biomassen liegen auf einem sehr hohen Niveau und kennzeichnen die Alte als polytrophes Gewässer.(egl-Gutachten zur Schlickablagerungen in der Alten 2003) Fazit: Von einer differenzierten Bewertung des ökologischen Zustandes bzw. des trophischen Zustandes auf der Grundlage von Phytoplanktonuntersuchungen wird abgesehen, solange noch keine einheitlichen Untersuchungsmethoden und Bewertungskriterien existieren. Im Phytoplankton der langsam fließenden Gewässer in der Süderelbmarsch scheint jedoch auf Grund des Eintrages von eisenhaltigem Grund- und Dränagewasser ein Artendefizit" vorzuliegen, es sind aber belastungsresistente, eisenresistente und säuretolerante Arten der Cryptophyceae und Euglenophyceae (allochthoner Eintrag aus den versauerungsgefährdeten Quellbächen ) sowie nicht zum Phytoplankton" zählende eisenresistente bzw. eisenoxidierende Bakterien in den Planktonproben nachzuweisen. Möglicherweise übt auch der PSM-Eintrag aus dem Obstbau einen entsprechenden Einfluss auf die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Phytoplanktons aus. Dass offensichtlich in der Vegetationsperiode nur eine relativ geringe Phytoplanktonbiomasseproduktion in den Moorwettern und in der Moorburger Landscheide auftritt, kann auch auf die teils starke Entwicklung submerser Makrophyten zurückgeführt werden. Vorbehaltlich einer noch ausstehenden Bewertungsmatrix gemäß EG-WRRL lässt sich feststellen, dass der derzeitige Zustand der Alten in Bezug auf das Phytoplankton wesentlich vom guten ökologischen Zustand abweicht. Bei der Bewertung der Alten ist zu bedenken, dass der jetzige, planktonreiche Zustand vermutlich untypisch für dieses Gewässer ist. Durch eine Verbesserung der Nährstoffsituation ist ein Ausschlag hin zu einem makrophytenreichen Gewässer zu erwarten. Eine Bewertung sowohl des Phytoplanktons als auch der Makrophyten schließt sich gegenseitig aus, da diese beiden Parameter gegensätzlich resgieren. In der Beurteilung der Auswirkungen im Kapitel 1.5. wird daher eine Bewertung der Alten nach dem Phytoplankton und nicht nach den Makrophyten vorgenommen, weil hier der Istzustand zu Grunde gelegt wird Makrophyten In Hamburg liegt derzeit keine flächendeckende Erhebung der aquatischen Makrophyten vor, dies gilt auch für das System des Wasserkörpers Moorburger Landscheide und Alte. Die Hamburger Biotopkartierung sowie das Artenkataster des botanischen Vereins beschränken sich in der Regel auf die Erfassung der Landökosysteme. Submerse Vegetation wird nur im Einzelfall erfasst. Aus der Datenlage lassen sich keine Schlüsse über den Zustand der Makrophyten in den Hamburger Gewässern ziehen. Ggf. lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt die Biotopkartierung und das Artenkataster als Grundlage eines zu erstellenden Monitoringprogramms auswerten. Die Biotopkartierung kann darüber hinaus wertvolle Hinweise für die spätere Festlegung von Probestellen liefern

40 Alte (See) In den vorliegenden Erhebungen der biologischen Situation der Alten die jüngsten Kartierungen wurden im Rahmen der Umweltverträglichkeitstudie zur Öffnung der Alten (1996) erstellt wurde wiederholt festgestellt, dass der Wasserkörper des stehenden Bereiches der Alten so viel wie frei von höheren Schwimm- als auch Tauchblattpflanzen ist. Dies wird auf den aktuellen hohen Trübungsgrad und auf den wechselnden Wasserstand zurückgeführt. Die Alte, stehender Teil, ist heute als planktonreich einzustufen. Das hohe Planktonvorkommen verursacht die extreme Trübung des Gewässers, wodurch wiederum das Wachstum von submersen Makrophyten begrenzt wird. Im Uferbereich der Alten finden sich einige Schilfzonen und Wasserschwaden. Heute unterliegt die Alte und das umliegende Gebiet einem hohen Nutzungsdruck, es gibt viel Obstanbau und intensive Bewirtschaftung. Zur Feststellung des Referenzzustandes der Alten ist gutachterlich ( Überprüfung der naturschutzfachlichen Erforderlichkeit einer Entfernung der Schlickablagerungen in der Alten, EGL, 2003) folgende Konstellation erarbeitet worden: Gemäß dem WRRL-Typisierungssystem für stehende Gewässer ist die Alte als ein kalkreicher, ungeschichteter See mit einem relativ großen Einzugsgebiet und einer Verweilzeit von mehr als 30 Tagen anzusehen. Dieser Gewässertypus wird bis zum Grund sonnendurchschienen und sollte daher eine Makrophytendominanz aufweisen. Für eine solche Ausprägung darf sich der See von der Nährstoffbelastung her höchstens in einem eutrophen Zustand befinden. Durch die Tatsache, dass der Stillgewässerbereich der Alten, zwischen Rosengarten und Einmündung in die Aue, in der Marsch liegt, ergeben sich jedoch spezielle Bedingungen. Durch seine Lage wird der See mit hohen Nährstoffgehalten beaufschlagt und verfügt über einen gut gepufferten Wasserkörper. Der unregelmäßige Anschluss an die Tideelbe hat den Eintrag von nähr- und schwebstoffhaltigem Flusswasser zur Folge. Es ist davon auszugehen, dass die Trophiestufe eutroph der beste Zustand sein kann, den ein solches Stillgewässer erreichen kann. Bei einer Erniedrigung der Trophie kann das Gewässer wieder in den makrophytendominierten Zustand zurückkehrten, das wäre bei der Alten von heute polytroph nach eutroph. Damit ist die Voraussetzungen für eine Besiedlung mit submersen Makrophyten in der Alten grundsätzlich gegeben. Alte (Fließgewässerabschnitt) / Hohenwischer Schleusenfleet Genauso wie im stehenden Bereich der wurden hier keine Wasserpflanzenbestände nachgewiesen. Besonders schwankende Wasserstände werden für diesen Zustand verantwortlich gemacht. Moorburger Landscheide / Moorwettern / Scheidebach Grundsätzlich ist für Gräben in der Marsch festzuhalten, dass sie Lebensraum für eine Fülle von Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen sowie pflanzliche Uferzonierungen mit Röhrichtgesellschaften sein können. Diese landschaftsökologisch wertvollen Bereiche bieten Wasser- und Uferbewohnern Lebensraum

41 Bei der Moorburger Landscheide, den Moorwettern und dem Scheidebach handelt es sich um i.d.r. langsame Fließgewässer mit kleinen Wasserkörpern. Meist besteht eine Nährstoffkonkurrenz zwischen Plankton und Makrophyten mit einer Verschiebung zugunsten der Makrophyten. Es werden Phasen mit hoher Entwicklung submerser Wasserpflanzen im Laufe der jahreszeitlichen Sukzessionsabfolge beobachtet. Wasserpest, Laichkraut, Wasserlinsen und vereinzelt auch der Wasserstern gehören zum submersen Makrophytenbesatz. In diesem Bereich sind die verfügbaren Nährstoffe in der Biomasse festgelegt. Zu diesen Wasserkörpern liegen keine qualitativen und quantitativen Angaben über den aktuellen Makrophyten-Bestand vor. Die Uferverbauungen lassen mit der bestehenden Form einen guten ökologischen Zustand für die aquatische Makrophytenbesiedlung nicht erwarten. Der stellenweise begradigte und kanalisierte Scheidebach fällt teilweise trocken. Eine stabile submerse Makrophytenvegetation kann sich in jedem Fall so nicht entwickeln. Dem Scheidebach kommt damit nur eine geringe ökologische Bedeutung zu. Fazit: Die Alte (mo_ 3) lässt sich aus dem derzeitigen polytrophen Zustand zu einem eutrophen Gewässer entwickeln. Diese Trophiestufe würde eine Makrophytenentwicklung mit Ausbreitung über die flacheren Bereiche des Gewässers zulassen. Für das Fließgewässersystem Süderelbmarsch (mo_ 1) und den Scheidebach (mo_ 2) gilt, dass zz. hinsichtlich der Komponente Makrophyten der gute ökologische Zustand nicht zu erwarten ist Saprobie Die biologische Gewässergüte der Gewässer des reduzierten Gewässernetzes ist u.a. im Gewässergütebericht Hamburg 1999 dargelegt. Für den mo_1 liegen aktuelle Erhebungen aus dem Jahr 2001 vor. In der Moorwettern beträgt der Saprobienindex 2,29 (Mow 4) bzw. 2,31 (Mow 2), in der Moorburger Landscheide 2,37 (Mod 6), 2,27 (Mod 7) und 2,23 (Mod 8). Im Fließgewässerabschnitt der Alten weist der Saprobienindex Werte um 2,5 auf, was nach der typspezifischen Saprobienbewertung für den Gewässertyp 19 im unteren Grenzbereich für einen guten Zustand liegt. Der Scheidebach (mo_2) fällt im Oberlauf fast ganzjährig trocken und führt nur nach Niederschlagsereignissen kurzzeitig Wasser. Die Einstufung nach biologisch-ökologischen Kriterien ist aufgrund der geringen bis nicht vorhandenen Wasserführung und auch wegen der geringen Abundanzen nicht möglich (nicht repräsentativer biologischer Befund 1997: Güteklasse III, stark verschmutzt). In Tabelle ist eine Zuordnung der saprobiellen Einstufung entsprechend der Fließgewässertypisierung vorgenommen worden

42 Typ- Nr. Potenzieller Fließgewässerty p 19 Organisch geprägter Niederungsfluss Längszonieru ng reference good moderate poor bad Bach 2,00 > 2,00 2,45 > 2,45 2,95 > 2,95-3,50 Tabelle : Saprobielle Gruppen entsprechend der Fließgewässertypisierung > 3,45-4,00 Fazit: Die Gewässergüte der Fließgewässer entspricht den Zustandsklassen good und moderate. Es ist davon auszugehen, dass sowohl mehr als 30 % der Gewässerstrecken im Bearbeitungsgebiet schlechter als die Zustandklasse good sind, als auch auf mehr als 20 % der Gewässerabschnitte der gewässertypische Referenzzustand um mehr als 20 % verfehlt wird Trophie Bei den Gewässern des reduzierten Gewässernetzes handelt es sich um weitgehend gestaute oder sehr langsam fließende Gewässer. Die hydrologisch-limnologischen Verhältnisse in diesen Gewässern weisen folgende typische Besonderheiten auf, die sowohl für die Durchführung von Untersuchungsprogrammen als auch für die Bewertung von Messergebnissen von Bedeutung sind: 1. Limnologisch können die Marschen- und Moorgräben als langgezogene, flache Standgewässer (bzw. als Gewässer mit extrem langsamer Fließgeschwindigkeit) mit einem extremen Verhältnis zwischen einem sehr kleinen Wasserkörper und einem stark dominierenden Ufergürtel angesehen werden. Dies führt zu einer ausgeprägten Nährstoffkonkurrenz zwischen den Planktonalgen und den höheren Wasserpflanzen. Die Nährstoffkonkurrenz verschiebt sich in zwei zeitlichen Bereichen stets zugunsten der höheren Pflanzen. Der erste der zeitlichen Bereiche bezieht sich auf die Vegetationsperiode im Jahreslauf; der zweite auf die mehrjährige vegetationskundliche Sukzessionstypenfolge. Des weiteren werden die Gräben limnochemisch aufgrund ihres kleinen Wasserkörpers stark durch äußere Einflüsse wie Niederschläge und Einleitungen (z.b. Straßenabwässer, diffuse Einträge aus der Landwirtschaft und Dränagewässer) bestimmt. Die unterschiedlichen Vegetationsgrabentypen sind in ihrer Ausprägung abhängig von den zeitlichen Intervallen und der Intensität der periodischen Grabenräumungen (Unterhaltungsarbeiten). 2. Bedeutende allochthone Einträge, wie z.b. Nährstoffe, Schadstoffe, Chloride und Metallionen, beeinflussen die Grabenbiotope je nach vorliegendem Sukzessionsstadium in unterschiedlicher Weise. Die erwähnten jahreszeitlichen Sukzessionsabfolgen können zu Fehlinterpretationen aufgrund von Effekten führen, die eine falsche Oligotrophie vortäuschen können. Hierunter versteht man das Auftreten geringer Nährstoffkonzentrationen im Wasserkörper bei gleichzeitiger starker Entwicklung von Makrophyten (höheren Pflanzen), insbesondere der submersen Wasserpflanzen. In deren Biomasse sind die gesamten verfügbaren Nährstoffe bis zum Herbst festgelegt, so dass ggf. die Befunde der chemischen Wasseranalysen ohne Berücksichtigung der intensiven Entwicklung höherer Pflanzen (bei gleichzeitig geringer Planktonentwicklung) zu einer völligen Fehleinstufung der Trophiestufe des Gewässers führen. Dieser Effekt tritt in ähnlicher Weise auch überlagernd im Sukzessionsverlauf über mehrere Jahre auf. Die direkten unter 2. beschriebenen allochthonen Einträge in die verhältnismäßig kleinen Gewässer können zu kurzfristigen, bisweilen starken Messwertschwankungen führen

43 Die Marschen- und Moorgewässer sind grundsätzlich als eutroph polytroph einzustufen. Fazit: Die vorliegenden Chlorophyllgehalte (im Mittel < 10 µg/l, Maximum < 20 µg/l) zeigen in den Moorwettern und in der Moorburger Landscheide eutrophe Verhältnisse (Trophieklasse II, LAWA 2002) an. Entsprechend der oben dargestellten Problematik ( falsche Oligotrophie ) können durch das Massenauftreten submerser Makrophyten falsche trophische Verhältnisse vorgetäuscht werden. Nach den Nährstoffgehalten dürften eher eu- bis polytrophe Bedingungen vorherrschen. Möglicherweise wird die Phytoplanktonproduktion durch PSM-Einsatz im engeren Einzugsgebiet beeinflusst. Die Bewertung des trophischen Niveaus mit Hilfe der Komponenten Phytoplankton und Phytobenthos ist zz. nicht möglich. Es fehlen bislang Vorgaben für Leitbildzönosen, Untersuchungsmethoden und Bewertungskriterien (Abstufungen der Güteklassen). Entsprechende Forschungsvorhaben werden aktuell bundesweit durchgeführt (Herausgabe Ende 2003) Andere signifikante anthropogene Einwirkungen Gewässerunterhaltung Die Fließgewässer (mo_1 und mo_2) im dargestellten Bearbeitungsgebiet werden durch die Unterhaltungspflichtigen zur Wahrung einer ordnungsgemäßen Vorflut regelmäßig unterhalten. Die eingesetzten konventionellen Verfahren bei der Grasmaht, der Grundräumung und der Entschlammung mit teilweise schwerem mechanischen Gerät wirken sich beeinträchtigend auf die Gewässerlebensgemeinschaft aus. Die Gewässerunterhaltung insbesondere bei kleineren Gewässern muss als signifikante anthropogene Belastung eingestuft werden. Aus diesem Grund hat die Behörde für Bau und Verkehr eine Veröffentlichung und Handreichung für den Unterhaltungspflichtigen von Be- und Entwässerungsgräben in Marschgebieten zur verträglicheren Gewässerunterhaltung herausgegeben. Der See Alte (mo_3) unterliegt nicht wasserwirtschaftlichen Unterhaltungsmaßnahmen und bleibt der natürlichen Sukzession überlassen. Gegenwärtig wird geprüft, ob die in früheren Zeiten aus u. a. Entwässerungsmaßnahmen (Spülfeldablaufwasser) eingebrachten Sedimente zur Erreichung des guten ökologischen Potenzials entfernt werden müssen. Fazit: Die Gewässerunterhaltung im Bearbeitungsgebiet ist ein wesentlicher Faktor, der die Ausbreitung der aquatischen Biozönose gegenwärtig einschränkt. Es muss daher angestrebt werden, dass die Moorburger Landscheide und Moorwettern zukünftig einem Unterhaltsregime zugeführt werden, welches eine nachhaltige Entwicklung der Flora und Fauna ermöglicht. Dazu gehört beispielsweise eine abschnittsweise bzw. einseitige (d.h. an einem Ufer verlaufende) Unterhaltung, wie Grasmaht, Entschlammung etc.. Die Unterhaltung hat darüber hinaus zu jahreszeitlichen Terminen zu erfolgen, an denen die biologische Aktivität gering ist. Wesentliches Kernelement muss dabei grundsätzlich die Gewährleistung eines ausreichenden Wasserstandes in den Gewässern auch zu Unterhaltungsarbeiten sein. Es muss ein Unterhaltungs- bzw. Pflege und Entwicklungsplan zur Erreichung bzw. Gewährleistung des guten ökologischen Zustandes betroffener Gewässerabschnitte aufgestellt werden. Dieses ist bei der Aufstellung des Maßnahmenprogramms im Bewirtschaftungsplan zu berücksichtigen. 1.5 Beurteilung der Auswirkungen Die Auswirkungen sind bei der Bestandsaufnahme lediglich überschlägig zu betrachten. Dazu werden vorrangig die vorliegenden Immissionsdaten aus der biologischen und physikalischen Gewässerüberwachung herangezogen. mo_1: Moorburger Landscheide, Moorwettern, Alte (Abschnitt Fließgewässer)

44 Die Gewässer des Oberflächenwasserkörpers 1 können den guten ökologischen Zustand nicht erreichen, da sie erheblich verändert sind. Die Gesamtbeurteilung der Auswirkungen der Belastungen weist darauf hin, dass diese Gewässer auch das gute ökologische Potenzial bisher noch nicht erreichen. Folgende Sachverhalte schränken das Erreichen des guten ökologischen Potenzials ein: - Die Saprobie und Trophie erfüllen nicht die Anforderungen. - erhöhte Ammonium-Stickstoffgehalte, die teilweise geogen bedingt sind, - die fehlende bzw. ungenügende biologische Durchgängigkeit von Siel- und Schöpfwerken. Verschiedene Verbindungen und Stoffe, die den Anhängen VIII-X der WRRL zuzuordnen sind, wurden in den Gewässerabschnitten nachgewiesen. Gegenwärtig kann nicht beurteilt werden, ob die Umweltqualitätsnormen eingehalten werden. Auch andere Verbindungen, die den Anhängen VIII X zuzuordnen sind, für die jedoch noch keine verbindlichen Umweltqualitätsnormen von der EU-Kommission vorgegeben bzw. abgeleitet wurden, wurden in den Gewässern nachgewiesen. Der Wirkstoff Diuron übersteigt beispielsweise das geforderte Qualitätsziel der EU- Trinkwasserrichtlinie. Es deutet sich deshalb an, dass hinsichtlich des chemischen Zustands der gute Zustand möglicherweise nicht erreicht werden wird. Anhand der innerhalb der Bestandsaufnahme abgeschätzten Auswirkungen der Belastungen besteht das Risiko, dass das im Artikel 4 WRRL definierte Umweltziel (guter ökologischer und chemischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potenzial) nicht erreicht wird. mo_2: Scheidebach Aufgrund der geringen bis fehlenden Wasserführung des Scheidebaches kann auch bei der zurzeit unzureichenden Datenlage davon ausgegangen werden, dass dieses Gewässer das im Artikel 4 WRRL definierte Umweltziel (guter ökologischer und chemischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potenzial) nicht erreicht. mo_3: Alte (Abschnitt See) Der See kann den guten ökologischen Zustand nicht erreichen, da er erheblich verändert ist. Die Gesamtbeurteilung der Auswirkungen der Belastungen weist darauf hin, dass auch das gute ökologische Potenzial bisher noch nicht erreicht ist. Folgende Sachverhalte schränken das Erreichen des guten ökologischen Potenzials ein: - Die Trophie erfüllt nicht die Anforderungen, - die aufgrund der Wasserentnahmen schwankenden Wasserstände wirken sich insbesondere in den ufernahen Bereichen nachteilig auf die aquatische Lebensgemeinschaft aus. Zur Beurteilung des chemischen Zustandes liegen keine ausreichenden Daten vor. Fazit: Anhand der innerhalb der Bestandsaufnahme abgeschätzten Auswirkungen der Belastungen besteht das Risiko, dass das im Artikel 4 WRRL definierte Umweltziel (guter ökologischer und chemischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potenzial) nicht erreicht wird. Nach WRRL Anhang V ist daher für das Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide zur weiteren Überwachung des ökologischen Zustandes ein operatives Überwachungsnetz (Artikel 8) festzulegen. Die Bewertung der Qualitätskomponenten und die Gesamtbewertung der Wasserkörper ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt

45 Biologische Qualitätskomponenten Hilfs- Hydromorphologische kompo- nente Qualitätskomponenten Physikalischchemische Integrale Bewertung Bemerkungen Qualitätskomponenten Wasserkörper, Wasserkörpergruppe Phytoplankton Makrophyten und Phytobenthos Benthische wirbellose Fauna Fischfauna Wasserhaushalt Durchgängigkeit Morphologie Saprobie Allgemeine Bedingungen Spezifische Schadstoffe Ökologischer Zustand Chemischer Zustand GESAMTBEWERTUNG Begründung/ Entscheidungskriterien mo_ 1 Überschreitungen Diuron nach TWVO. Wasserentnahmen für Obstanbau. Entwässerung über Schöpfwerk. mo_ 2 Scheidebach bis Cuxhavener Str. führt als Straßenbegleitgraben nur nach starken Regenfällen Wasser. mo_ 3 * * Wasserstandsregulierung. * für die Alte liegen entsprechende Untersuchungsdaten zz nur für das Sediment vor - hier keine Überschreitungen der QN Tabelle 1.5-1: Guter Zustand wird wahrscheinlich erreicht Guter Zustand wird wahrscheinlich nicht erreicht Keine Daten vorhanden oder keine Bewertung möglich Bewertung der Qualitätskomponenten und Gesamtbewertung für die Oberflächenwasserkörper/-gruppe Stand

46 2 GRUNDWASSER 2.1 Erstmalige Beschreibung Im Rahmen der erstmaligen Beschreibung ist eine allgemeine Charakteristik aller Grundwasserkörper gefordert. Hierbei werden sowohl die schützenden Eigenschaften der Grundwasserüberdeckung ermittelt als auch die Gefährdungspotenziale erfasst, denen der Grundwasserkörper ausgesetzt ist. Eine Verschneidung der erhobenen Informationen soll zu einer Auswahl derjenigen Grundwasserkörper führen, für die das Risiko besteht, dass die Umweltziele gemäß Artikel 4 der EG-WRRL möglicherweise nicht erreicht werden. Nur für diese Grundwasserkörper ( gefährdete Grundwasserkörper ) wird in einem weiteren Schritt eine vertiefende Analyse in Hinblick auf die für die Art der Gefährdung relevanten Sachverhalte im Rahmen der weitergehenden Beschreibung vorgenommen Lage und Grenzen der Grundwasserkörper Ein Grundwasserkörper im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist nach Art. 2, Ziff. 13 ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter. Die im Bearbeitungsgebiet auftretende komplexe hydrogeologische Situation mit den durch die Eiszeiten geprägten Rinnenstrukturen wurde für die Bestandsaufnahme dahingehend vereinfacht, dass in den fünf im Bearbeitungsgebiet auftretenden Grundwasserleitern (siehe Abb ) über die Tiefe drei Grundwasserkörper abgegrenzt und beschrieben werden. Abb : Hydrogeologisches Schemaprofil mit der vertikalen Zuordnung der Grundwasserkörper Die Einzugsgebietsgrenzen des oberflächennahen Grundwasserkörpers 1 werden durch vertikale Projektion des oberirdischen Einzugsgebietes der Oberflächengewässer gemäß dem reduzierten Gewässernetz definiert (Karte ). Im Rahmen dieser vereinfachenden Vorgehensweise werden Ungenauigkeiten in der Abgrenzung des oberflächennahen Grundwasserkörpers 1, die durch Grundwasserentnahmen und Polderung im Bearbeitungsgebiet gegeben sind, in Kauf

47 genommen. Die natürliche Einzugsgebietsgrenze des Grundwasserkörpers 1 erstreckt sich im Norden und Nordosten über das Bearbeitungsgebiet hinaus bis zur Elbe. Wegen der Bedeutung für die öffentliche Wasserversorgung werden neben den oberflächennahen auch tiefe Grundwasserkörper beschrieben. Die unterirdischen Einzugsgebiete der Grundwasserkörper 2 und 3 gehen weit über die Grenzen des Bearbeitungsgebietes hinaus und decken sich nicht mit dem Einzugsgebiet des oberflächennahen Grundwasserkörpers bzw. des oberirdischen Einzugsgebietes. Im weiteren werden daher für die Grundwasserkörper 2 und 3 nur die Teilbereiche des Bearbeitungsgebietes betrachtet

48 Mühlenberger Loch 34 Legende Grenze des Planungsraumes Landesgrenze Oberflächengewässer 32 Alte 32 reduziertes Gewässernetz Hohen senfleet wischer Naturräume (Merkmal zur Unterscheidung des chemischen Zustandes) Schleu Marsch Moorwettern Moorwettern Geest Scheidebach Moorburger Landscheide Falkengraben m Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide Karte : Lage und Grenzen des oberflächennahen Grundwasserkörpers FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

49 Grundwasserkörper 1 Der Grundwasserkörper 1 der Moorburger Landscheide ist (ebenso wie die Grundwasserkörper 2 und 3, s. u.) Teil des niedersächsischen Grundwasserkörpers NI11_03 und liegt im Stromgebiet Elbe mit den Gebietskennziffern 59 ( Gebietskennziffer des hydrologischen Altlas). Das Einzugsgebiet des Grundwasserkörpers 1 umfasst Bereiche der Marsch im Norden und der Geest im Süden in annähernd gleichen Flächenanteilen (Karte ). Der Grundwasserkörper ist Teil eines Porengrundwasserleiters, der in der Marsch aus Sanden des Holozän und der Weichsel-Kaltzeit sowie im Geestteil aus Sanden mit eingelagerten gering durchlässigen Geschiebemergeln der Saale-Kaltzeit besteht. Grundwasserkörper 2 Der Grundwasserkörper 2 liegt in der Schichtenfolgen der miozänen Oberen Braunkohlensande (Porengrundwasserleiter) sowie in den Sedimenten entsprechender Tiefenlage der elsterkaltzeitlichen Rinnenstrukturen (Neugrabener Rinne). Grundwasserkörper 3 Der Grundwasserkörper 3 liegt in den Schichten der miozänen Unteren Braunkohlensande (Porengrundwasserleiter) Belastungen, denen die Grundwasserkörper ausgesetzt sein können Diffuse Schadstoffquellen Im Bearbeitungsgebiet können folgende Belastungen aus diffusen Schadstoffquellen auftreten: - bebaute Bereiche (Siedlungen, Gewerbe- und Industriestandorte), - Landnutzung durch intensive Landwirtschaft, - Verkehrsanlagen - sonstige Schadstoffquellen (Versickerung von Abwasser) Auf der Grundlage von CORINE-Land Cover (CLC) Daten werden in Karte die Nutzungsarten 2.1 Ackerflächen und 2.2 Dauerkulturen bzw. 1.1 städtisch geprägte Flächen und 1.2 Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen dargestellt. Die Flächenanteile sind in der Tabelle prozentual zur Fläche des Bearbeitungsgebietes dargestellt. Potenzielle diffuse Schadstoffquellen Flächenanteil am Bearbeitungsgebiet [%] Städtisch geprägte Flächen, Industrie- und Gewerbeflächen 21,4 Ackerflächen und Dauerkulturen 30,6 Verkehrsflächen 2,9 Tabelle : Flächenanteil potenzieller diffuser Schadstoffquellen im Bearbeitungsgebiet Sonstige Schadstoffquellen: Weitere lokale Belastungen stellen die zahlreichen Kleinkläranlagen mit Untergrundverrieselung dar, die im ganzen Gebiet vereinzelt zu finden sind, sich südlich der B73 in den Harburger Bergen aber auch häufen. Diese Anlagen sichern die Abwasserbeseitigung zahlreicher Grundstücke (ca. 200). Je nach technischer Ausführung der Anlagen und den geologischen Verhältnissen kann es zu mehr oder weniger starken Belastungen des Grundwassers kommen

50 Abb : Lokale Belastungen: Abwasserbeseitigungsanlagen mit Untergrundverrieselung (Kleinkläranlagen) im Wasserschutzgebiet Süderelbmarsch/Harburger Berge Fazit: Grundwasserkörper 1 Städtisch geprägte Flächen, Industrie- und Gewerbeflächen: Als potenziell gefährdet durch diffuse Schadstoffeinträge werden die Grundwasserkörper bewertet, bei denen die Summe von Siedlungs- und Verkehrsflächen mehr als 33 % der Gesamtfläche des Grundwasserkörpers ausmachen (siehe Arbeitshilfe Stand ). Der Anteil der städtisch geprägten Flächen, Industrie- und Gewerbeflächen nimmt zwar in seiner Gesamtheit weniger als 33 % des Gesamtfläche des Grundwasserkörpers ein, aufgrund der zukünftigen Bebauung im Bereich der B73 (u.a. Neugraben-Fischbek 65) sowie der ungünstigen Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung (siehe Karte ) ist jedoch von einem grundsätzlichen Risiko für den Grundwasserkörper auszugehen

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