Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz

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1 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Landesinterner Bericht zum Bearbeitungsgebiet Alster Bestandsaufnahme und Erstbewertung (Anhang II/Anhang IV der WRRL) Stand: Inhaltsverzeichnis 1 OBERFLÄCHENGEWÄSSER Beschreibung der Typen der Oberflächenwasserkörper Ökoregionen und Arten von Oberflächenwasserkörpern Identifizierung künstlicher oder erheblich veränderter Gewässer Beschreibung der spezifischen Gewässernutzung Beschreibung der signifikanten hydromorphologischen Veränderungen und ihrer ökologischen Auswirkungen Festlegung der typspezifischen Referenzbedingungen für Arten von Oberflächenwasserkörpern Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für künstliche und erheblich veränderte Gewässer Ermittlungen der Belastungen Punktquellen Diffuse Quellen Salzeinleitung und Versalzung Versauerung Chemische und physikalische Untersuchungsdaten Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen Wärmeeinleitung und Aufwärmung Biologische Komponenten Fischfauna Makrozoobenthos Phytobenthos Phytoplankton Makrophyten Saprobie Trophie Andere signifikante anthropogene Einwirkungen Beurteilung der Auswirkungen

2 2 GRUNDWASSER Erstmalige Beschreibung Lage und Grenzen der Grundwasserkörper Belastungen, denen die Grundwasserkörper ausgesetzt sein können Diffuse Schadstoffquellen Punktuelle Schadstoffquellen Entnahmen Künstliche Anreichungen Allgemeine Charakteristik der Deckschichten Grundwasserkörper mit direkt abhängigen Oberflächengewässer- oder Landökosystemen Zusammenfassende Ermittlung der gefährdeten Grundwasserkörper Weitergehende Beschreibung Mengenmäßige Charakterisierung Hydrochemische Charakterisierung des Grundwassers einschließlich anthropogener Einflüsse Prüfung der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten auf das Grundwasser Prüfung der Auswirkungen von Veränderungen des Grundwasserspiegels Überprüfung der Auswirkungen der Verschmutzung auf die Qualität des Grundwassers Gesamtbewertung SCHUTZGEBIETE Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Wasserschutzgebiete) Gebiete zum Schutz wirtschaftlich bedeutender aquatischer Arten Fischgewässer Fischschongebiete Erholungs- und Badegewässer Nährstoffsensible Gebiete Gebiete zum Schutz von Lebensräumen und Arten Europäisches Schutzgebietsnetz Natura Naturschutzgebiete Überschwemmungsgebiete Kartenverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Anhang zu 1.4.5: Nährstoffe zu : ph und Sauerstoffwerte in der Alster an der Messstelle Haselknick zu : ph und Sauerstoffwerte in der Alster an der Messstelle Lombardsbrücke zu : Tabelle der Wasserwerke Glossar

3 1 OBERFLÄCHENGEWÄSSER 1.1 Beschreibung der Typen der Oberflächenwasserkörper Das Bearbeitungsgebiet der Alster umfasst insgesamt 581 km² (Anteil auf hamburgischem Gebiet ca. 480 km²) und liegt rechtsseitig im Bereich der Tideelbe. Es wird begrenzt von den Bearbeitungsgebieten der Flüsse Wedeler Au, Pinnau, Stör, Trave und Bille sowie der Elbe (siehe Karte 1.1-0). Die Alster entspringt im Henstedter Moor in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein und mündet im Stadtgebiet von Hamburg in die Elbe. Die gesamte Flusslänge beträgt 56 km. Die aufgestaute Alster ist im innerstädtischen Bereich von Hamburg als aufgestautes Fliessgewässer (Rückstaubereich mit Querbauwerk) anzusehen. Weitere größere stehende Gewässer sind im Bearbeitungsgebiet nicht vorhanden (siehe Karte 1.1-1). Die Karte zeigt das Gewässernetz mit Einzugsgebieten ab 10 km², für das gemäß WRRL eine Typisierung vorzunehmen ist. In der Tabelle sind diese Gewässer mit ihren Einzugsgebietsgrößen angegeben

4 Amm ersbek Bredenbek Mellingbek Lottbek_Moorbek Alster Tarpenbek Stellau Berner Au Osterbek Seebek W andse Glinder Au Schleemer Bach Bille Elbe Untere Bille Mittlere Bille Dove-Elbe Brookwetterung Graben 100 Gose-Elbe Seevekanal Düpenau Kollau Mühlenau Flottbek Moorwettern Moorburger Landscheide Scheidebach Mühlenbach Karoxbosteler Mühlengraben W edeler Au Este Legende Stadtgrenze FHH Reduziertes Gewässernetz Bearbeitungsgebiete Alster Wedeler Au Düpenau Bille Elbe und Hafen Hamburgisches Küstengewässer Hamburg. Küstengewässer Este FHH Moorburger Landscheide Seevekanal FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Karte Übersicht der Hamburger Bearbeitungsgebiete Datum:

5 Kaltenkirchen 65 Itzstedt Norderstedt Henstedt- Ulzburg Bargfeld-Stegen Alster Bad Oldesloe Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Autobahn Straße Bahnlinie Tangstedt Bargteheide Tarpenbek Ohlstedt Ammersbek Bebauung Mellingbek Poppenbüttel 50 Langenhorn Ahrensburg 50 Moorbek Fuhlsbüttel Berne Ohlsdorf Mühlenau Kollau Rahlstedt Stellau 40 Barmbek 40 Altona Kollau Tarpenbek Isebekkanal Alster Seebek Osterbek Wandse Berner Au Wandse km Bearbeitungsgebiet Alster Karte 1.1-1: Übersicht über das Bearbeitungsgebiet FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

6 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer reduziertes Gewässernetz Alster Einzugsgebiete ab 10 km² Tarpenbek Mellingbek Ammersbek Alster Ammersbek Bredenbek mit Lottbek und Moorbek Tarpenbek Mellingbek Osterbek, Seebek Wandse, Berner Au, Stellau Lottbek Bredenbek Moorbek Tarpenbek Alster Wandse Mühlenau Kollau Kollau Seebek Osterbek Berner Au Stellau km Isebekkanal Wandse Bearbeitungsgebiet Alster Karte 1.1-2: Gewässernetz mit Einzugsgebieten ab 10 km² FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Datum:

7 Gebietsbezeichnung Nummer (lt. Gewässerkundliches Flächenverzeichnis ) Einzugsgebietsgröße [km²] Anteil FHH [km²] Anteil SH [km²] Alster (Hauptlauf) ,63 131,93 161,70 Ammersbek ,41 10,55 103,86 Tarpenbek ,40 31,40 21,10 Wandse ,92 60,01 27,91 Mellingbek ,76 6,55 4,21 Osterbek ,10 27,10 - Tabelle 1.1-1: Einzugsgebietsgrößen der Oberflächenwasserkörper (OWK) Die Alster als Hauptgewässer fließt zunächst ein kurzes Stück nach Norden, anschließend ungefähr 10 km in östliche Richtung und biegt oberhalb von Stegen mit einem scharfen Knick nach Süden in Richtung Hamburg ab. Sie durchfließt Hamburg von Norden nach Süden und mündet im innerstädtischen Bereich über ein Sperrwerk in die Elbe. Zuflüsse der Alster in Schleswig-Holstein sind Tangstedter Mühlenau, Rönne, Alte Alster und Sielbek; Zuflüsse in Hamburg sind Ammersbek, Bredenbek mit Lottbek und Moorbek, Mellingbek; Osterbek mit Seebek, Wandse mit Berner Au und Stellau, Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau. 1.2 Ökoregionen und Arten von Oberflächenwasserkörpern Das Bearbeitungsgebiet gehört zur Ökoregion 14 Zentrales Flachland (vgl. Karte A in Anhang XI der WRRL)

8 Das Bearbeitungsgebiet enthält folgende Oberflächenwasserkörper (OWK): al_5: Alster hinter Einmündung Alte Alster bis zur Wohldorfer Schleuse mit Ammersbek (bis zur Einmündung Bunsbach) al_8: Bredenbek hinter Bredenbeker Teich bis Knick Brandheide al_9: Tarpenbek von der Quelle bis zur Mündung in die Alster mit Kollau und Mühlenau al_12: Wandse von der Quelle bis hinter RHB Höltigbaum al_13: Wandse hinter RHB Höltigbaum bis zum Eilbekkanal mit Berner Au und Stellau al_14: Mellingbek al_15: Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse mit Bredenbek von Knick Brandheide (mit Lottbek und Moorbek) bis zur Mündung in die Alster al_16: (kanalisierte) Alster von der Fuhlsbüttler Schleuse bis zum Eilbekkanal mit Außen- und Binnenalster, Isebekkanal, Goldbekkanal, Osterbekkanal und Eilbekkanal al_17: Osterbek mit Seebek Die Zuordnung der Oberflächenwasserkörper zu den einzelnen Kategorien ist in der Tabelle angegeben. Sieben Oberflächenwasserkörper gehören der Kategorie erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper, zwei der Kategorie natürlicher Oberflächenwasserkörper an. Oberflächenwasserkörper al_5: Alster hinter Einmündung Alte Alster bis zur Wohldorfer Schleuse mit Ammersbek (bis zur Einmündung Bunsbach) Kategorie Fluss al_8: Bredenbek hinter Bredenbeker Teich bis Knick Brandheide al_9: Tarpenbek von der Quelle bis zur Mündung in die Alster mit Kollau und Mühlenau Fluss Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper al_12: Wandse von der Quelle bis hinter RHB Höltigbaum Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper al_13: Wandse hinter RHB Höltigbaum bis zum Eilbekkanal mit Berner Au und Stellau Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper al_14: Mellingbek al_15: Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse mit Bredenbek von Knick Brandheide (mit Lottbek und Moorbek) bis zur Mündung in die Alster al_16: (kanalisierte) Alster von der Fuhlsbüttler Schleuse bis zur Mündung in die Elbe mit Außen- und Binnenalster, Isebekkanal, Goldbekkanal, Osterbekkanal und Eilbekkanal Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper al_17: Osterbek mit Seebek Fluss/ erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper Tabelle 1.2-1: Kategorien der Oberflächenwasserkörper im Bearbeitungsgebiet - 8 -

9 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Oberflächenwasserkörper Alster mit Ammersbek bis zur Wohldorfer Schleuse Alster mit Bredenbek, Lottbek und Moorbek von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse Bredenbek bis Knick Brandheide Mellingbek Kanalisierte Alster Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau Osterbek mit Seebek Wandse vor Rhb. Hötingbaum Wandse hinter Rhb. Hötingbaum mit Berner Au und Stellau km Bearbeitungsgebiet Alster Karte 1.2-1: Oberflächenwasserkörper FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Datum:

10 Die Oberflächengewässer werden nach System B der WRRL (Anhang II, Nummer 1.2.1) typisiert. In Anhang II werden hierfür obligatorische und optionale Faktoren genannt. In der Tabelle sind die entsprechenden Beschreibungen für die Flusseinzugsgebiete dargestellt. Zur Beschreibung der Oberflächenwasserkörper wird das System B (WRRL Anh. II Nr ) mit folgenden Faktoren angewandt: Obligatorische Faktoren Optionale Faktoren Höhe geographische Breite geographische Länge Geologie Größe Form und Gestalt des Hauptflussbettes Talform (für kleine und mittlere Gewässer) durchschnittliche Zusammensetzung des Substrats Fließgewässerlandschaft Tabelle 1.2-2: Faktoren zur Beschreibung der Oberflächenwasserkörper Der tabellarischen Zusammenstellung der Faktoren für jeden einzelnen Wasserkörper wird zunächst eine allgemeinere Beschreibung vorangestellt, die sich auf das gesamte Bearbeitungsgebiet bezieht. Geologie Das Bearbeitungsgebiet liegt zum weit überwiegenden Teil auf der Geest. Die Geest wird hauptsächlich durch quartäre eiszeitliche Ablagerungen gekennzeichnet. Prägend für den oberflächennahen Untergrund im Bearbeitungsgebiet sind die Folgen der Vereisungen der Saale-Eiszeit und der jüngeren Weichsel-Eiszeit. Charakteristische Sedimente der Saale- Vereisung sind Ablagerungen von Grundmoränen und Schmelzwassersedimenten; durch die Weichsel-Vereisung wurden in diesem Gebiet nur Schmelzwassersedimente abgelagert. Die Grundmoränen setzen sich aus dem transportierten Gesteinsschutt ehemaliger Gletscher zusammen und bestehen aus einem unsortierten Gemisch von Ton, Schluff, Sand, Kies und Steinen. Die Schmelzwassersedimente setzen sich überwiegen aus Sanden zusammen. Das Alstertal sowie auch Teile der Nebengewässer sind im Zuge der eiszeitlichen Schmelzwasserzuflüsse in Richtung des Elbe Urstromtales entstanden und in die Geest eingeschnitten. Lediglich der Bereich der Alster unterhalb der Rathausschleuse kurz vor der Einmündung in die Elbe ist der Marsch zuzuordnen. Hier findet man unter mehreren Metern mächtiger künstlicher Auffüllung Klei (toniger, humoser Schluff), Torf und Mudde. Entfernung von der Quelle des Flusses Die Entfernung zwischen der Mündung der Alster in die Elbe und der Quelle in Schleswig-Holstein beträgt 56 km. Strömungsenergie (Funktion von Strömung und Gefälle) Die Strömungsenergie ist gering, in den Staubereichen Alsterbecken und Alsterkanäle sogar sehr gering

11 Durchschnittliche Wasserbreite Die Wasserbreite liegt zwischen 1 und 55 m mit Ausnahme der aufgestauten Bereiche. Durchschnittliche Wassertiefe Die Wassertiefe liegt im schiffbaren Bereich bei 2 bis 2,5 m. Form und Gestalt des Hauptflussbettes Die Form und Gestalt des Hauptflussbettes ist schwach gewunden und durch wasserbauliche Maßnahmen wie z.b. Uferbefestigungen, Bebauung bis ans Wasser oder Spundwände festgelegt. Zumindest im innerstädtischen schiffbaren Bereich der Alster und Alsterkanäle ist die Gewässerstruktur stark beeinträchtigt. Sie fällt nach dem Gewässergüteatlas der Bundesrepublik Deutschland für Gewässerstrukturen in Strukturklassen 4 (deutlich verändert) bis 7 (vollständig verändert). Talform Entsprechend der Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesrepublik Deutschland ist die Alster in die Talform Flachland einzuordnen. Feststofffracht Schwebstoffe dokumentieren den Feststofftransport. Säurebindungsvermögen Das Säurebindungsvermögen liegt bei etwa 2 mmol/l. Durchschnittliche Zusammensetzung des Substrats Die Zusammensetzung des Substrats ist organisch und sandgeprägt; letzteres überwiegt. Chlorid Die Chloridgehalte liegen zwischen 25 und 50 mg/l. Abfluss Der Abfluss am Pegel Bäckerbrücke, 18,6 km oberhalb der Mündung der Alster in die Elbe, betrug für die Zeitreihe im Mittel 3,56 m³/s. Die entsprechenden Werte für das Minimum bzw. Maximum bei 0,422 bzw m³/s. Schwankungen der Lufttemperatur Die Lufttemperatur wirkt sich auch auf die Wassertemperatur aus, die wiederum die chemischen Reaktionen und die biologischen Wachstums- und Stoffwechselprozesse beeinflusst. Ferner hat die Lufttemperatur einen Einfluss auf den Wasserhaushalt. Bei sommerlichen Temperaturen verdunstet ein nicht unerheblicher Teil der Niederschläge. Bei niedrigen Temperaturen sinkt dieser Anteil und der Abfluss nimmt entsprechend zu. An Frosttagen fällt der Niederschlag als Schnee, der dann erst später bei Tauwetterlagen zum Abfluss zum Teil mit Extremwerten kommt. An der Station Hamburg-Fuhlsbüttel beträgt das langjährige Jahresmittel ( ) der Lufttemperatur 9,0 C. Das höchste Tagesmittel der Lufttemperatur wurde im Juli 1994 mit 28,8 C ermittelt, das niedrigste im Dezember 1978 mit 15,5 C

12 Niederschlag Das Bearbeitungsgebiet Alster liegt innerhalb der gemäßigten nördlichen Klimazone. Das Wetter und damit auch der Niederschlag wird überwiegend durch weiträumige Einflüsse des Meeres und des Golfstromes, aber auch durch lokale Ereignisse geprägt. Der mittlere Jahresniederschlag im betrachteten Gebiet liegt bei rd. 780 mm. Die mittlere jährliche Verdunstung wird mit rd. 370 mm angegeben. Daraus ergibt sich ein mittlerer jährlicher Abfluss von 410 mm

13 al_5: Alster hinter Einmündung Alte Alster bis zur Wohldorfer Schleuse mit Ammersbek (bis Einmündung Bunsbach) zur al_8: Bredenbek hinter Bredenbeker Teich bis Knick Brandheide al_9: Tarpenbek von der Quelle bis zur Mündung in die Alster mit Kollau und Mühlenau al_12: Wandse von der Quelle bis hinter RHB Höltigbaum al_13: Wandse hinter RHB Höltigbaum bis zum Eilbekkanal mit Berner Au und Stellau al_14 Mellingbek al_15: Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse mit Bredenbek von Knick Brandheide (mit Lottbek und Moorbek) bis zur Mündung in die Alster al_16: (kanalisierte) Alster von der Fuhlsbüttler Schleuse bis zur Mündung in die Elbe mit Außenund Binnenalster, Isebekkanal, Goldbekkanal, Osterbekkanal und Eilbekkanal al_17: Osterbek mit Seebek Gewäs serkategorie natürlicher Wasserkörper natürlicher Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper erheblich veränderter Wasserkörper Höhe ca. 27,5 m - ca. 1,5 m über NN ca. 25m ca. 13 m über NN ca. 13 m ca.3 m über NN ca. 45 ca.35 über NN ca. 35 m ca. 5 m über NN ca.11 m ca. 28 m über NN ca. 15 m ca. 7 m über NN ca. 7 m 1,60 m über NN ca. 3 m ca. 24 m über NN Geografische Länge (Recht swert Gauss - Krüger) Landesgrenze: Wohldorfer Schleuse: Landesgrenze: Brandheide: Landesgrenze: Mündung: Landesgrenze: hinter RHB: hinter RHB: Mündung: Quelle: Mündung: Wohld. Schleuse: Fuhlsb. Schleuse: Fuhlsb. Schleuse: Mündung: Quelle: Mündung: Geografische Breite (Hochwert Gauss - Krüger) Landesgrenze: Wohldorfer Schleuse: Landesgrenze: Brandheide: Landesgrenze: Mündun g: Landesgrenze: hinter RHB: hinter RHB: Mündung: Quelle: Mündung: Wohld. Schleuse: Fuhlsb. Schleuse: Fuhlsb. Schleuse: Mündung: Quelle: Mündung: Geologie Größe in HH Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest km² km² 31,4 km² km² km² 10,76 km² km² km² Tabelle 1.2-3: Arten der Oberflächenwasserkörper (Blatt 1)

14 Forts. der Tabelle al_5: Alster hinter Einmündung Alte Alster bis zur Wohldorfer Schleuse mit Ammersbek (bis zur Einmündung Bunsbach) al_8: Bredenbek hinter Bredenbeker Teich bis Knick Brandheide al_9: Tarpenbek von der Quelle bis zur Mündung in die Alster mit Kollau und Mühlenau al_12: Wandse von der Quelle bis hinter RHB Höltigbaum al_13: Wandse hinter RHB Höltigbaum bis zum Eilbekkanal mit Berner Au und Stellau al_14 Mellingbek al_15: Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse mit Bredenbek von Knick Brandheide (mit Lottbek und Moorbek) bis zur Mündung in die Alster al_16: (kanalisierte) Alster von der Fuhlsbüttler Schleuse bis zur Mündung in die Elbe mit Außenund Binnenalster, Isebekkanal, Goldbekkanal, Osterbekkanal und Eilbekkanal al_17: Osterbek mit Seebek Form und Gestalt des Hauptflussbettes gewunden/ gestreckt/ gestaut gewunden gestreckt, z.t. schwac h gewunden gewunden, z.t. gestaut gewunden, z.t. gestaut gewunden, z.t. gestaut gewunden/ gestreckt/ gestaut gestreckt, z.t. schwach gewunden; z.t. kanalisiert gestreckt Talform breit, z.t. tief eingeschnittenes Kerbtal; mittleres bis hohes Gefälle schmal, z.t. tief eingeschnitten; in Teilbereichen hohes Gefälle z.t. eingetieft durch Begradigung, mittleres Gefälle in Teilbereichen breit, flach; mittleres Gefälle in Teilbereichen breit, flach; mittleres Gefälle; teilweise begradigt und eingetieft z.t. tief eingeschnittenes Kerbtal; mittleres Gefälle in Teilbereichen breit, flach; mittleres Gefälle breit, mittleres bis geringes Gefälle eingetieft durch Begradigung, mittleres Gefälle Durchschnittliche Zusammensetzung des Substrats überwiegend sandgeprägt sandgeprägt überwiegend sandgeprägt organisch und sandgeprägt, im Oberlauf steinige Abschnitte organisch und sandgeprägt, im O- berlauf steinige Abschnitte organisch und sandgeprägt; kurze steinige Abschnitte organisch und sandgeprägt; kurze steinige Abschnitte überwiegend sandgeprägt sandgeprägt Fließgewässerlandschaft Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest Geest Tabelle 1.2-3: Arten der Oberflächenwasserkörper (Blatt 2)

15 1.2.1 Identifizierung künstlicher oder erheblich veränderter Gewässer Wasserkörper sind als künstlich zu bezeichnen, wenn sie durch anthropogene Tätigkeit an einem Ort geschaffen wurden, an dem es ohne diesen Eingriff keine Gewässer gab. Danach existieren im Bearbeitungsgebiet keine künstlichen Gewässer. Durch Ausbau, Umleitung, Verlegung oder andere Veränderung von Gewässern (z.b. Aufstau) werden Fließgewässer zu erheblich veränderten Gewässern. Dies trifft im Bearbeitungsgebiet auf alle Wasserkörper mit Ausnahme von al_5 und al_8 zu. Die Alster ist an mehreren Stellen aufgestaut worden, um die Schifffahrt und in der Vergangenheit auch den Betrieb von Wassermühlen zu ermöglichen. Von 1529 bis 1549 existierte z.b. über die Alster eine Verbindung zur Trave zum Güter- und Personentransport. Der kanalartige Ausbau der Alster von der Außenalster (Winterhuder Brücke) bis nach Fuhlsbüttel (Fuhlsbüttler Schleuse) begann 1914 und zog sich bis in die zwanziger Jahre hin. Dieser Kanal kreuzt in einem gestreckten S über ein Dutzend mal den ursprünglichen Verlauf der Alster, orientiert sich aber am Verlauf des Alstertales. Der Ausbau der Isebek zum Isebekkanal sowie von Teilen der Osterbek und der Wandse zum Osterbekkanal bzw. Eilbekkanal für den Gütertransport erfolgte in mehreren Schritten ca. um Die zuvor nur wenige Meter breiten Gewässer wurden dabei zu Kanälen mit ca. 30 m Breite und ca. 2 m Wassertiefe ausgebaut. Durch die Ausbaumaßnahmen wurde der hydrographische Zustand der Gewässer erheblich verändert. Dies betrifft insbesondere die Strömungsgeschwindigkeiten und damit die Sedimentationsverhältnisse. Das hat Einfluss auf die pflanzlichen und tierischen Biozönosen. Des weiteren ist streckenweise die Durchgängigkeit für die Fischfauna nicht gewährleistet (s. auch Kap ) Beschreibung der spezifischen Gewässernutzung Wasserkörper können nur dann als erheblich verändert identifiziert und ausgewiesen werden, wenn signifikante hydromorphologische Veränderungen vorliegen, die zum Zwecke einer spezifischen Gewässernutzung vorgenommen wurden (z.b. Schifffahrt, Hafenbetrieb, Freizeitnutzung, Trinkwasserversorgung, Stromerzeugung, Bewässerung, Gewässerregulierung, Hochwasserschutz oder Landentwässerung). Die Tabelle gibt eine Übersicht über die spezifischen Gewässernutzungen der erheblich veränderten Wasserkörper im Bearbeitungsgebiet

16 OWK Spez. Gewässernutzung Schifffahrt Hochwasserschutz Wasserstandsregulierung Freizeitnutzung al_9 X X X Urbanisierung al_12 X X X X al_13 X X X X al_14 X X X X al_15 X X X X al_16 X X X X X al_17 X X X X Tabelle : Spezifische Gewässernutzungen der erheblich veränderten Wasserkörper Beschreibung der signifikanten hydromorphologischen Veränderungen und ihrer ökologischen Auswirkungen Schifffahrt Der Oberflächenwasserkörper al_16 wird im Rahmen der für die Schifffahrt benötigten Wassertiefen unterhalten. Hierzu werden in unregelmäßigen Abständen bei Bedarf Unterhaltungsbaggerungen durchgeführt. Eine direkte ökologische Auswirkung der Gewässervertiefung ist die Veränderung der Beschaffenheit der Gewässersohle in Korngröße und Textur. Das rezente Sediment, das dem jeweiligen Strömungsregime des Gewässerabschnitts angepasst ist (z.b. Schlick), wird vollständig entfernt. Dadurch werden die unterlagernden Sedimente freigelegt (z.b. Sand, Kies, Mergel), die dann den neuen Gewässerboden bilden. Als Reaktion auf die veränderte Korngröße und Textur entwickelt sich nach Baggermaßnahmen mit der damit einhergehenden Zerstörung der benthischen Lebensgemeinschaft eine neue benthische Biozönose, die von der natürlicherweise vorkommenden abweicht. Der Wasserkörper al_16 ist wegen der Herstellung und Erhaltung der Schiffbarkeit in seinem Wesen erheblich verändert. Er wird daher als erheblich veränderter Wasserkörper identifiziert. Hafennutzung Diese Form der Nutzung findet im Bearbeitungsgebiet nicht statt. Hochwasserschutz Alle Oberflächenwasserkörper sind im Rahmen des Schutzes vor insbesondere durch Starkregen bedingten Hochwasserwellen verändert worden (Staubauwerke, Begradigungen etc.). Auetypische Überschwemmungen finden quasi nicht mehr statt. Durch den Bau des Alsterschöpfwerkes mit einer Leistung von 36 m³/ s bei 4,5 m Hubhöhe ist seit 1967 die Wasserabfuhr zur Elbe auch bei erhöhten Elbewasserständen gesichert. Wasserstandsregulierung Zur Gewährleistung der Schiffbarkeit der Alster und ihrer Kanäle sind Wasserstandregulierungen an der Schaartorschleuse und der Rathausschleuse erforderlich. Dadurch ist der Oberflächenwas

17 serkörper al_16 erheblich beeinträchtigt. Weitere Querbauwerke (Schleusen und Wehre) existieren an nahezu allen Wasserkörpern der Alster, so dass auch hier eine Beeinträchtigung gegeben ist. Die Wasserkörper al_9 bis al_17 werden daher als erheblich veränderte Wasserkörper identifiziert. Freizeitnutzung Die Nutzung für Freizeitaktivitäten spielt im gesamten Bearbeitungsgebiet eine herausragende Rolle. Dazu zählen in erster Linie zahlreiche Wassersportaktivitäten (Segeln, Paddeln, Rudern), die durch die Präsenz einer großen Anzahl entsprechender Vereine und Clubs auch sehr intensiv betrieben werden. Ebenfalls von Bedeutung ist die Freizeitnutzung an Land (Wandern, Spazieren gehen, Joggen; Angeln etc.), die ebenfalls Auswirkungen auf die Wasserkörper hat (z.b. durch Verunreinigungen, Füttern von Wasservögeln, Durchführung verschiedener Veranstaltungen etc.). Auf Grund der hohen Nutzungsdichte herrscht daher in ufernahen Arealen ein eingeschränktes ökologischen Entwicklungspotenzial. Urbanisierung Die Oberflächenwasserkörper al_9 bis al_17 sind überwiegend sehr stark umweltrelevanten Aktivitäten ( driving forces ) hohe Bevölkerungsdichte mit hohem Siedlungsdruck mit der Folge der Urbanisierung ausgesetzt. Die Oberflächenwasserkörper al_5, al_9 und al_14 sind in geringerem Maße belastet. Die Uferläufe sind abschnittsweise begradigt und befestigt. Intensive Unterhaltungsmaßnahmen einzelner Bereiche führen zur ökologischen Verarmung des Gewässers. Regenwassereinleitungen und Mischwasserüberläufe wirken z.t. massiv auf die Gewässer ein, so dass teilweise die Fließgewässerdynamik empfindlich gestört wird. Da Wohn- und Gewerbegrundstücke, Kleingärten, Parkanlagen, Weiden und Ackerflächen teilweise bis an die Gewässer reichen, fehlen Gewässerrandstreifen in vielen Bereichen der Oberflächenwasserkörper. Die genannten Oberflächenwasserkörper sind durch die Urbanisierung in Ihrem Wesen erheblich verändert. Sie werden aus diesen Gründen als erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper identifiziert. 1.3 Festlegung der typspezifischen Referenzbedingungen für Arten von Oberflächenwasserkörpern Die Gewässertypisierung für die im Bearbeitungsgebiet vorhandenen Fließgewässer ist in der Tabelle zusammengefasst dargestellt und in der Karte wiedergegeben. Im Bearbeitungsgebiet der Alster kommen die Fließgewässertypen 14, 15 und 16 gemäß Tabelle vor. Bei den Fließgewässerabschnitten der Alster und ihren Zuflüssen handelt es sich um sommerkühle Fließgewässer

18 Fließgewässerlandschaft Fließgewässertyp Geomorphologischer Grundtyp Längszonierung Typ-Nr. Wasserkörper im Bearbeitungsgebiet Sander und sandige Bereiche der Moränen und Flussterrassen Sandgeprägte jung und altglaziale Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche mit Einzugsgebieten 10 bis 100 km² al_5; al_9; al_14; al_15; al_17 Sandgeprägte jung und altglaziale Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen Typ 15: Sandund lehmgeprägte Tieflandflüsse mit Einzugsgebieten 100 bis 1000 km² al_16 Kiesige Bereiche der Moränen, Flussterrassen, Verwitterungsgebiete Kiesgeprägte Fließgewässer der Moränen, Flussterrassen und Verwitterungsgebiete Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche mit Einzugsgebieten 10 bis 100 km² al_8; al_12; al_13 Tabelle 1.3-1: Gewässerlandschaften nach BRIEM, Fließgewässertypen und Wasserkörper (vorläufige Zuordnung)

19 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung reduziertes Gewässernetz Oberflächenwasserkörper Typ 14: Sandgeprägter, jung- und altglazialer Bach der Sander und sandigen Aufschüttungen Typ 15: Sandgeprägter Fluss der Sander und sandigen Aufschüttungen Typ 16: Kiesgeprägter Tieflandfluß der Grund- und Endmoränen der Alt- und Jungmoränenlandschaft und Flußterrassen km Bearbeitungsgebiet Alster Karte 1.3-1: Gewässertypisierung FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Umweltschutz Datum:

20 Die Steckbriefe dienen als Typ-Veranschaulichung und allgemeine Verständigungsgrundlage. Sie sind ein Beitrag zur Beschreibung der Referenzbedingungen, können jedoch nicht als alleinige Grundlage (Referenzzustand) eines biozönotischen Bewertungssystems benutzt werden. Sie ersetzen auch nicht konkrete Referenzartenlisten. Diese werden von den beauftragten Forschungsvorhaben geliefert, ggf. mit Unterstützung durch die Bundesländer. Die Beschreibungen der Biozönosen in den Steckbriefen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können daher keineswegs als Checkliste vorkommender Arten benutzt werden. Es sind vielmehr bewusst Arten ausgewählt worden, die aufgrund ihrer spezifischen ökologischen Ansprüche die Lebensraumbedingungen des Typus widerspiegeln. Die zoogeografischen Restriktionen nicht alle aufgeführten Arten kommen in allen Regionen Deutschlands, in denen ein Typ verbreitet ist, auch vor - sind den Autoren bewusst, aber für diesen Zweck nicht relevant. Wie in jeder Typologie beschreiben die Steckbriefe idealtypische Ausprägungen und können nicht jede Übergangsvariante oder individuelle Ausprägung wiedergegeben. Die Steckbriefe sind auf keinen Fall als Beschreibung von Ist-Zuständen zu verstehen oder mit diesen zu verwechseln

21 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach Briem (2003): Sander, Sandbedeckung, Grundmoräne; auch in sandigen Bereichen von Flussterrassen, Ältere Terrassen Übersichtsfoto: Rotbach (NW). Foto: M. Sommerhäuser Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Wasserbeschaffenheit und physikochemische Leitwerte: Abfluss/Hydrologie: Stark mäandrierendes (bei Grundwasserprägung mehr gestrecktes) FG in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental. Neben der stets dominierenden Sandfraktion stellen Kiese kleinräumig nennenswerte und gut sichtbare Anteile (Ausbildung von Kiesbänken), lokal finden sich auch Tone und Mergel. Wichtige sekundäre Habitatstrukturen stellen Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub dar. Diese organischen Substrate stellen jedoch keine dominierenden Anteile. Das Profil ist flach, jedoch können Tiefenrinnen und hinter Totholzbarrieren auch Kolke vorkommen. Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgebildet, Uferabbrüche kommen vor, Uferunterspülungen sind wenig ausgeprägt. Niedermoorbildungen können im Gewässerumfeld vorhanden sein. Längszonale Einordnung: km² EZG Talbodengefälle: 2-7 Strömungsbild: Wechsel ausgedehnter ruhig fließender mit kurzen turbulenten Abschnitten an Totholz- und Wurzelbarrieren, Kehrstrom an Kolken Sohlsubstrate: dominierend Sande verschiedener Korngrößen, zusätzlich oft Kies (Fein- und Grobkies), teils Tone und Mergel; im Jungglazial häufig ausgewaschene Findlinge; organische Substrate; bei Niedermoorbildung im Umfeld auch Torfbänke u. ä. im Sohl- und Uferbereich Typ tritt in silikatischer Variante (im Altmoränenland) oder in karbonatischer Variante auf (kalkreichere Altmoränen sowie Jungmoränenlandschaft) silikatisch karbonatisch Elektrische Leitfähigkeit [µs/cm]: < ph-wert: 6,0-7,5 7,0-8,2 Karbonathärte [ dh]: Gesamthärte [ dh]: Mittlere bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf (oberflächenwassergeprägt) bzw. geringe Abflussschwankungen (grundwassergeprägt). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

22 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Charakterisierung der Makrozoobenthos- Besiedlung: Funktionale Gruppen: In einem naturnahen Sandbach mit Kiesbänken und höheren Totholzanteilen finden sich neben den (wenigen!) Besiedlern der Feinsedimente Hartsubstratbewohner und Besiedler von Sekundärsubstraten wie Totholz und Wasserpflanzen. Auf Grund des Totholz- und Falllaubaufkommens in naturnahen Referenzgewässern stellen zerkleinernde Arten nennenswerte Anteile an den Ernährungstypen, hinzu kommen v. a. Weidegänger, die sich vorwiegend an Steinen und Kiesen finden. Im Sandlückensystem leben Detritus- und Sedimentfresser von feinster organischer Materie. Neben Arten schneller und langsam fließender Gewässer finden sich zu einem geringen Anteil Arten der Stillwasserzonen. In grundwassergeprägten Varianten kommt ein erhöhter Anteil an Krenalarten und kaltstenothermen Arten vor. Auswahl typspezifischer Arten: Hierzu gehören nur wenige echte Besiedler des Sandes wie die grabende Eintagsfliegenlarve Ephemera danica und die Steinfliege Isoptena serricornis. Auffallender sind Besiedler der in den strukturarmen Sandbächen besonders wichtigen Sekundärsubstrate Totholz und Falllaub sowie der Kiesbänke wie z. B. die Köcherfliegenlarven Lasiocephala basalis, verschiedene Potamophylax-Arten, Sericostoma personatum und Notidobia ciliaris. Häufige Arten der lokal auftretenden Kiesbänke sind die Köcherfliegen Goera pilosa, Hydropsyche saxonica und Micropterna sequax. Eine weitere typische Steinfliege ist Taeniopteryx nebulosa, die insbesondere auf intakte Ufer- und Umfeldstrukturen angewiesen ist. Charakterisierung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Charakteristische Wasserpflanzen sind Berula erecta (Berle) und Nasturtium officinale (Brunnenkresse) sowie Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis. Die Berula erecta-gesellschaft ist in ihrem Vorkommen auf kleine Fließgewässer (bis ca. 5 m Breite) beschränkt. Jungmoräne: Makrophyten fehlend oder nur lokal auftretend, vorkommendes Arteninventar besteht überwiegend aus Elementen der Klein- und Bachröhrichte bzw. der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften, Arten der Schwimmblattund Wasserschweber-Gesellschaften können lokal auftreten, amphibische Zonen kaum besiedelt oder inselartig mit Arten der Bach- und Kleinröhrichte bzw. Riede, bei Randvermoorung auch mit Arten der Quellfluren. Charakterisierung der Fischfauna: Anmerkungen: Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Neben Arten, die das sandige Substrat als Laichsubstrat bevorzugen, finden sich in submersen Makrophytenbeständen auch phytophile Arten, wie z. B. Zwergstichlinge. Ebenso treten Arten auf, die die häufig eingestreuten kiesigen Bereiche dieses Gewässertyps als Laichsubstrat benötigen (sommerkühle, sandig-kiesige Bäche sind die Forellenbäche des Tieflandes ). Typische Kleinfische dieses Bachtyps sind die Bachschmerle, deren Vorkommen v. a. an Totholzansammlungen gebunden ist sowie Gründlinge. Ebenfalls typisch ist das Bachneunauge, dessen Querder die sandigen Substrate besiedeln. Verwechslungsmöglichkeiten: Im Tiefland am ehesten mit degenerierten Organisch geprägten Bächen mit übersandeter Sohle. Kiesgeprägte Bäche haben einen auffallend höheren Kiesanteil sowie einen eher gewundenen als mäandrierenden Verlauf und typische stabile Uferunterspülungen; bisweilen können sie im degenerierten Zustand nach Entfernung der Kieslage Sandgeprägten Tieflandbächen ähneln, sind jedoch in Gefälle und Linienführung von diesen unterscheidbar. Hinweis: Rein sandige Bäche mit Rippelmarken stellen oft Artefakte dar und sind Produkte jahrhundertelanger Räumungen von Holz und Laub sowie von unterhaltungsbedingten Profilvertiefungen. Auch ein typischer sandgeprägter Bach kann lokal Kiesbänke aufweisen. Makrozoobenthos: Angelbach (NI), Eltingmühlenbach, Furlbach (NW), Osterau (SH) Makrophyten- und Phytobenthos: Wehrau (SH) LANU (2001) Sandgeprägte Fließgewässer der Sandergebiete, LUA NRW (1999) Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen, LUA BB (2001) Sanddominierter Bach der jung- und altglazialen Muldenund Sohlentäler, RASPER (2001) Sandgeprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), SOMMERHÄUSER & SCHUHMACHER (2003) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

23 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach Briem (2003): Auen über 300 m Breite, Sander, Sandbedeckung, Lössregionen, Grundmoräne; auch in sandigen Bereichen von Flussterrassen Übersichtsfoto: Lippe (NW). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Wasserbeschaffenheit und physikochemische Leitwerte: Abfluss/Hydrologie: Gewundene bis mäandrierende FG in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental. Neben der dominierenden Sand- oder Lehmfraktion können auch Kiese nennenswerte Anteile (Ausbildung von Kiesbänken) darstellen, häufig finden sich auch Tone und Mergel, z. T. zu Platten verbacken. Wichtige Habitatstrukturen stellen natürliche Sekundärsubstrate wie Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub dar. Das Profil der sandgeprägten Flüsse ist flach, Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgebildet. In der Aue finden sich eine Vielzahl von Rinnensystemen und Altgewässern unterschiedlicher Altersstadien, ebenso wie Niedermoore. Flüsse mit höheren Lehmanteilen besitzen natürlicherweise ein tief eingeschnittenes Kastenprofil, Altgewässer sind kaum ausgebildet. Längszonale Einordnung: km² EZG Talbodengefälle: 0,2-2 Strömungsbild: vorherrschend ruhig fließend Sohlsubstrate: dominierend Sande verschiedener Korngrößen bzw. Lehm, zusätzlich oft Kies, teils Tone und Mergel Typ tritt in mehr oder weniger deutlich karbonatischer Prägung auf Elektrische Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,0-8,5 Karbonathärte [ dh]: 6-17 Gesamthärte [ dh]: 8-23 Mäßige bis große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

24 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Charakterisierung der Makrozoobenthos- Besiedlung: Funktionale Gruppen: Die Wirbellosenbesiedlung ist relativ artenreich, obwohl nur wenige spezialisierte Organismen diesen Typ besiedeln können. Es handelt sich überwiegend um Arten langsam überströmter, detritusreicher Ablagerungen sowie wenige grabende Arten (Substratspezialisten). Die natürlichen Hartsubstrate Totholz und Wasserpflanzen sind am artenund indivuduenreichsten besiedelt, v.a. strömungsliebende Arten kommen hier vor. Auswahl typspezifischer Arten: Hierzu gehören nur wenige echte Besiedler des Sandes wie die grabende Eintagsfliegenlarve Ephemera danica oder die Steinfliege Isoptena serricornis. Eingegraben in die lagestabilen detritusreichen Uferbereiche leben Arten wie die Muschel Unio pictorum, die Libelle Gomphus vulgatissimus und die Steinfliege Taeniopteryx nebulosa. Totholzansammlungen stellen das wichtigste Hartsubstrat dieses Flusstyps dar: die Eintagsfliegen Heptagenia flava sowie Köcherfliegen der Gattung Lype sind in ihrem Vorkommen streng an dieses Habitat gebunden. Weitere typische Eintagsfliegenarten sind Caenis pseodorivolorum, Paraleptophlebia cincta und Brachycercus harisella. Daneben kommen hier noch eine Reihe weiterer flusstypischer Arten wie die Großmuschel Unio crassus, die Schnecke Viviparus viviparus, die Käfer Haliplus fluviatilis und Brychius elevatus sowie die Libelle Ophiogomphus cecilia vor. Charakterisierung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Großlaichkräuter wie Potamogeton lucens, P. perfoliatus, P. alpinus und P. gramineus sind charakteristische Wasserpflanzen. Zusammen mit Arten der wuchsformreichen Gesellschaft des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum) kennzeichnen sie diesen Flusstyp. Die Makrophytenvegetation der lehmigeren Gewässer dieses Typs ist z. B. durch Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis gekennzeichnet. Jungmoräne: räumlich differenzierte Makrophytenbesiedlung, in Erosions-/ Umlagerungszonen fehlend, sonst bankartig bis flächenhaft entwickelt, Arteninventar besteht überwiegend aus Vertretern der Bachröhrichte, der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften, in strömungsberuhigten Bereichen auch Arten der Schwimmblatt- und Wasserschweber-Gesellschaften, amphibische Zonen meist saumartige Bestände von Arten der Groß- und Bachröhrichte bzw. Seggenriede Charakterisierung der Fischfauna: Anmerkungen: Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Dieser Gewässertyp ist durch eine artenreiche Fischzönose mit zahlreichen rheophilen Cyprinidenarten, wie z. B. Hasel, Döbel oder Gründling gekennzeichnet. Charakteristische Fischart v. a. größerer Gewässer ist die Quappe. Viele Fischarten sind an das Vorkommen größerer Totholzmengen gebunden, wie z. B. die Bachschmerle, die eher die mittelgroßen Gewässer besiedelt. Neben Arten des Hauptgerinnes werden durch zahlreiche Altgewässer Arten der Auengewässer in größerem Umfang begünstigt wie z. B. der Steinbeißer, der im Schlamm der Uferbuchten und Rinnensysteme der Aue vorkommt. Die eher lehmigen Flüsse weisen im Allgemeinen eine artenärmere Fischzönose auf: Forellen und andere Fischarten mit hohem Sauerstoffbedarf fehlen auf Grund des mangelnden Laichplatzangebotes und der hohen Feinpartikelfracht, die die Atmung der Fische behindert. Auf Grund der natürlich hohen Einschnittstiefe spielen Arten der Auengewässer eine untergeordnete Rolle. Dieser Typ ist der häufigste und am weitesten verbreitete Flusstyp im Norddeutschen Tiefland, er entspricht am ehesten dem Bild eines klassischen Tieflandflusses. Makrozoobenthos: Lippe (NRW), Schaale, Sude, Alte Elde (MV), Ems, Hunte, Örtze (NI), Treene (SH), Rhin (BB) LUA NRW (2001) Sandgeprägter Fluss des Tieflandes T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

25 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach Briem (2003): Grund- und Endmoränen der Alt- und Jungmoränenlandschaft sowie Flussterrassen (Ältere Terrassen) Übersichtsfoto: Kirchweddelbek (SH). Foto: U. Holm Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Wasserbeschaffenheit und physikochemische Leitwerte: Abfluss/Hydrologie: Je nach Talbodengefälle schwach gekrümmt bis mäandrierend verlaufende, gefällereiche und schnell fließende Bäche in Kerb-, Mulden- und Sohlentälern. Flach überströmte Abschnitte (Schnellen) wechseln mit kurzen tiefen Abschnitte (Stillen). Eine Sohlerosion findet auf Grund des lagestabilen Materials nicht statt, dafür kann jedoch eine deutliche Lateralerosion, die sich in teils tiefen Uferunterspülungen abbildet, stattfinden. Prall- und Gleithänge sind undeutlich. Neben der optisch dominierenden Kiesfraktion unterschiedliche hohe Sand- und Lehmanteile; besonders im Jungmoränenland zusätzlich aus dem Böschungshang ausgewaschene Findlinge. Der dynamischste Gewässertyp des Tieflandes. Längszonale Einordnung: km² EZG Talbodengefälle: 3-25 (50) Strömungsbild: längere, flach überströmte Schnellen im regelmäßigen Wechsel mit kurzen Stillen Sohlsubstrate: dominierend Kies und Steine mit Sandanteilen, in Abhängigkeit von den regionalen Bedingungen kann Lehm vorkommen, im Jungglazial häufig ausgewaschene Findlinge Typ tritt in silikatischer und karbonatischer Variante auf silikatisch karbonatisch Elektrische Leitfähigkeit [µs/cm]: < ph-wert: 6,0-7,5 7,0-8,2 Karbonathärte [ dh]: Gesamthärte [ dh]: Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; kleine Bäche teils mit temporärer Wasserführung (sommertrocken). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

26 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Charakterisierung der Makrozoobenthos- Besiedlung: Funktionale Gruppen: Da der Typus vorwiegend in kleineren Fließgewässern ausgebildet ist, herrschen Arten vor, die für die Regionen des Rhithrals (teils noch des Krenals) kennzeichnend sind. Auf Grund der regelmäßig vorkommenden, dynamisch überströmten Schnellen in der Fließstrecke dominieren strömungsliebende Arten. Der überragende Anteil von Hartsubstraten (Kiese, Steine) führt zu einer Dominanz von Hartsubstratbesiedlern und Besiedlern von epilithischen Wassermoosen. Auswahl typspezifischer Arten: An die Strömung angepasste, sauerstoffbedürftige Arten wie die Eintagsfliegen Electrogena ujhelyii, Heptagenia sulphurea und Rhithrogena semicolorata sowie die Köcherfliegen Rhyacophila fasciata, Agapetus fuscipes, Potamophylax nigricornis, Silo pallipes und Silo nigricornis. Als begleitende Taxa kommen z. B. Dugesia gonocephala, Ancylus fluviatilis, Amphinemura standfussi, Leuctra digitata, Leuctra hippopus und L. nigra, Capnia bifrons, Elmis aenea, Limnius volckmari, Hydropsyche saxonica und Sericostoma personatum hinzu. Charakterisierung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Es herrschen Arten vor, die auf stabilem Untergrund haften, wie das Fieberquellmoos (Fontinalis antipyretica) und die Süßwasser-Rotalge Hildenbrandia rivularis oder die Berle (Berula erecta). Die Berula erecta-gesellschaft ist in ihrem Vorkommen auf kleine Fließgewässer (bis ca. 5 m Breite) beschränkt. Ebenfalls häufig kommt die Brunnenkresse (Nasturtium officinale) vor. Jungmoräne: Makrophytische Besiedlung weitgehend fehlend, lokal können flutende bis emerse Bestände aus Arten der Bachröhrichte, Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften auftreten, auf Hartsubstraten häufig Wassermoose und limnische Algen, amphibische Zonen vegetationsarm bzw. mit inselartig ausgebildeten Bach- und Kleinröhrichten oder Seggenrieden. Charakterisierung der Fischfauna: Anmerkungen: Die Kiesgeprägten Tieflandbäche sind durch das dominierende kiesige Sohlsubstrat sowie eine Vielzahl von Kleinlebensräumen (sandig-schlammige Bereiche, schnell strömende und ruhige Abschnitte, Totholzansammlungen) charakterisiert. Typisch für diesen Bachtyp ist eine artenreiche Fischfauna: Neben kieslaichenden und phytophilen Arten kommen auch Arten vor, die vorhandene sandige Bereiche bevorzugt besiedeln. Typischer Kleinfisch ist die Bachschmerle, deren Vorkommen v. a. an Totholzansammlungen gebunden ist. Ebenfalls charakteristisch ist das Bachneunauge, dessen Querder die sandigen Substrate besiedeln. Besonders markanter Gewässertyp, der abschnittsweise an Mittelgebirgsbäche erinnert und den dynamischsten Gewässertyp des Tieflandes darstellt. In dem hier dargestellten Typ sind mehrere Varianten des Kiesbachtyps, die auf der Maßstabsebene der Ökoregion Norddeutsches Tiefland bzw. in Ländertypologien detailliert beschrieben wurden, zusammengefasst worden (vgl. dort). Verwechslungsmöglichkeiten: Im Tiefland am ehesten mit degenerierten Sandgeprägten Tieflandbächen mit abgetragener Kiessohle. Sandgeprägte Bäche haben einen auffallend höheren Sandanteil sowie einen mäandrierenden Verlauf mit typischer Ausbildung von Prall- und Gleithängen; ihr Gefälle ist flacher und der typische Wechsel von Schnellen und Stillen der Kiesbäche kaum ausgeprägt. Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Makrozoobenthos: Kirchweddelbek, Kremper Au (SH), Steinbach (NW), Klasbach, Bäche in der Kühlung (MV), Lachte, Weesener Bach, Wümme (NI) LUA NRW (1999) Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete, RASPER (2001) Kiesgeprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), LANU (2001) Kiesgeprägte, gefällereiche Fließgewässer der Moränenbildungen, Kiesgeprägte, gefällearme Fließgewässer der Moränenbildungen, SOMMERHÄUSER & SCHUHMACHER (2003) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

27 1.3.1 Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für künstliche und erheblich veränderte Gewässer Bei der Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials wird der gedankliche Ansatz zugrunde gelegt, dass künstliche und erheblich veränderte Wasserkörper für bestimmte Qualitätskomponenten die Werte des guten ökologischen Zustands erreichen können, für andere aber wegen ihrer physikalischen Veränderungen nicht. Zunächst muss also festgestellt werden, für welche Qualitätskomponenten diese Wasserkörper aufgrund ihres erheblich veränderten Wesens die Referenzbedingungen nicht erreichen können. Diese Komponenten müssen dann entsprechend ihrer Einschränkungen beurteilt oder ganz aus der Beurteilung herausgenommen werden. Stattdessen sind Minderungsmaßnahmen in die Betrachtung einzubeziehen, die den Zustand der beeinträchtigten Qualitätskomponenten verbessern können, ohne mit der spezifischen Nutzung, die der erheblichen Veränderung zugrunde liegt, in Konflikt zu geraten. Damit ist das gute ökologische Potenzial kein minderwertiges Umweltziel, das mühelos eingehalten werden kann, sondern für das jeweilige betrachtete Gewässer ein ebenso anspruchsvolles Ziel wie der gute ökologische Zustand. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht, welche biologischen und hydromorphologischen Qualitätskomponenten bzw. physikalisch-chemischen Bedingungen durch die spezifischen Nutzungen der erheblich veränderten Gewässer eingeschränkt sind. Für die übrigen, nicht betroffenen Qualitätskomponenten gilt: das höchste ökologische Potenzial entspricht den Referenzbedingungen der entsprechenden Komponente

28 OWK Biologische Qualitätskomponenten Hydromorphologische Qualitätskomponenten Gewässerflora Makrozoobenthos Fischfauna Durchgängigkeit Gewässertiefe/- breite Struktur Phys.- chem. Bedingungen al_9 X X X X al_12 X X X X al_13 X X X X al_14 X X X X X al_15 X X X X X X al_16 X X X X X X X al_17 X X X X (X = beeinträchtigt) Tabelle : Zusammenstellung der beeinträchtigten Qualitätskomponenten für die erheblich veränderten Wasserkörper des Bearbeitungsgebietes 1.4 Ermittlungen der Belastungen Punktquellen Im hamburgischen Teil des Bearbeitungsgebietes existieren keine kommunalen Kläranlagen, keine industriellen Direkteinleiter im Sinne der IVU-Richtlinie sowie der Richtlinie 76/464/EWG und keine Einleitungen von Produktionsabwasser aus Nahrungsmittelbetrieben. Es existieren jedoch 90 Mischwasserentlastungen in die Gewässer, die insgesamt ha abflusswirksame Fläche entwässern. Die Lage der Mischwasserüberläufe ist der Karte zu entnehmen. Die durchschnittliche Mischwasserüberlaufmenge (1998 bis 2002) beträgt dabei 1,6 Mio. m³ pro Jahr; dies entspricht einer Fracht von 400 t CSB pro Jahr

29 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Mischwasserüberlauf Ammersbek Tarpenbek Lottbek Bredenbek Moorbek Tarpenbek Alster Wandse Mühlenau 3560 Kollau Kollau Isebekkanal 65 Seebek 70 Osterbek Wandse Berner Au Stellau km Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Punktquellen aus summarischer Erfassung (Mischwasserüberläufe) FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

30 Im Bearbeitungsgebiet werden die innerstädtischen Flächen im Mischsystem und die äußeren Bereiche im Trennsystem entwässert. Im Trennsystem gibt es als Punktquellen Regensielauslässe (Einleitstellen von Niederschlagswasser, zum größten Teil von unbelasteten Flächen, zu einem kleinen Teil aber auch von stark befahrenen Straßen und Gewerbegebieten), welche die befestigte Fläche Hamburgs entwässern. Durchschnittlich werden pro Jahr ca. 23 Mio. m³ Niederschlagswasser in die Gewässer eingeleitet, davon im trennbesielten Einzugsgebiet der Alster ca. 12 Mio. m³ ohne Behandlung. Die Lage der Regensielauslässe zeigt die Karte Fazit: Über die Mischwasserüberläufe und die Niederschlagswassereinleitungen von stark belasteten Flächen werden zeitweise Nährstofffrachten und Schadstoffe in die Gewässer eingetragen, die die Gewässergüte, aber auch den chemischen und physikalischen Zustand der Gewässer beeinflussen können

31 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Niederschlagswassereinleitung Stellau Mühlenau Kollau Kollau Tarpenbek Isebekkanal Tarpenbek Alster Seebek Osterbek Wandse Berner Au Ammersbek Lottbek Moorbek Bredenbek Wandse km Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Punktquellen aus summarischer Erfassung (Niederschlagswassereinleitungen) FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

32 1.4.2 Diffuse Quellen Im Bearbeitungsgebiet sind 119 altlastverdächtige Flächen und Altlasten in der Nähe (< 100 m) von Oberflächengewässern erfasst. Es wurde eine Altlast mit erheblichen wasserwirtschaftlichen Auswirkungen auf den Betrachtungsraum festgestellt, die erst nach 2004 saniert werden soll. Darüber hinaus werden für 2 altlastverdächtige Flächen aufgrund der bereits durchgeführten Untersuchungsschritte signifikante wasserwirtschaftliche Auswirkungen vermutet. 116 altlastverdächtige Flächen und Altlasten haben nach derzeitigem Kenntnisstand keine signifikanten Auswirkungen. Fazit: Es gibt im Bearbeitungsgebiet eine Altlast, die eine signifikante Belastung des Oberflächengewässers darstellt. Sie liegt am Mühlenkampkanal (al_16). An dieser Fläche sind Sanierungsmaßnahmen notwendig. Die 2 altlastverdächtigen Flächen mit vermuteten Sanierungsbedarfen liegen am Filmgraben. Die vermuteten Sanierungsbedarfe bedürfen noch einer weiteren Verifizierung

33 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Altlast mit erheblicher Auswirkung auf den Betrachtungsraum Ammersbek Tarpenbek Mellingbek Lottbek Bredenbek Moorbek Tarpenbek Alster Wandse Mühlenau Kollau Kollau Seebek Osterbek Berner Au Stellau km Isebekkanal Wandse Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Diffuse Quellen FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

34 1.4.3 Salzeinleitung und Versalzung Im Bearbeitungsgebiet findet keine signifikante Einleitung von Salzen statt. Die Chloridgehalte liegen für alle Wasserkörper unter den biologisch wirksamen Schwellenwerten. Fazit: Es sind keine negativen Auswirkungen festzustellen Versauerung Der ph-wert aller Wasserkörper lag in den letzten Jahren zwischen 6,6 und 9,0 und damit im neutralen bis alkalischen Bereich (siehe Anhang, und Abb ). Beeinträchtigungen der Biozönosen durch künstliche (anthropogene) Versauerung sind nicht festzustellen; die Gewässer sind gut abgepuffert. Fazit: Es sind keine negativen Auswirkungen festzustellen Chemische und physikalische Untersuchungsdaten An der Alster-Messstelle Haselknick (LAWA-Messstelle, Wasserkörper al_15) werden seit vielen Jahren Untersuchungen vorgenommen, hier lässt sich die Hamburg erreichende Vorbelastung der Alster erkennen. Das langjährige Messprogramm enthielt aber nicht alle chemischen Stoffe, die in der Richtlinie 76/464/EWG (betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft) in den sogenannten Listen I und II aufgeführt sind. Im Rahmen der Umsetzung dieser Richtlinie wurde am in Hamburg die Verordnung über Qualitätsziele für bestimmte gefährliche Stoffe und zur Verringerung der Gewässerverschmutzung durch Programme in Kraft gesetzt (sogenannte 99 Stoffe-Liste, umfasst nicht alle Stoffe der Liste I und II). Zur Überprüfung, inwieweit die in dieser Verordnung genannten Qualitätsziele in der Alster eingehalten werden, wurde 2001 an der Messstelle Haselknick ein zusätzliches Messprogramm aufgelegt. Alle Stoffe der Liste I und II wurden mindestens viermal gemessen. Diese Parameterlisten decken Anhang VIII, 1-9 und Anhang IX der WRRL ab. Um einen weiteren Ü- berblick zu erhalten, wurden ergänzend in Liste I und II der Richtlinie 76/464/EWG nicht enthaltene prioritäre Stoffe der WRRL (Anhang X) ebenfalls untersucht. Ein entsprechendes Untersuchungsprogramm wurde 2001 auch für die Alster-Messstelle Streekbrücke (Wasserkörper al_16) aufgelegt, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, wie sich die stoffliche Qualität der Alster nach dem Zufluss mehrerer Nebenflüsse auf Hamburger Gebiet kurz vor der Außenalster darstellt erfolgten analoge Untersuchungen dann auch erstmals an der Wandse an der Verbundmessstelle Wandsbeker Allee-Mühlenteich (Wasserkörper al_13). Zwischenzeitlich haben die Qualitätsziele der Länderverordnung zur Umsetzung der 76/464/EWG Eingang in die Verordnung zur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik gefunden. Zur Berücksichtigung weiterer Stoffe der Listen I und II wurden zusätzliche Qualitätsnormen abgeleitet. Die Verordnung unterteilt die chemischen Stoffe in zwei verschiedenen Listen. Die erste Liste besteht aus einer Reihe von Stoffen (chemischen Qualitätskomponenten) und deren Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökologischen Zustands. Es sind dies die Stoffe nach Anhang VIII Nr. 1-9 der WRRL. Die zweite Liste zur Einstufung des chemischen Zustands bilden Stoffe und deren Qualitätsnormen gemäß Anhang IX der WRRL und prioritäre Stoffe gemäß Anhang X der WRRL, soweit bereits auf nationaler Ebene Qualitätsziele im Rahmen der Umsetzung der 76/464/EWG festgelegt wurden. Diese Qualitätsnormen für prioritäre Stoffe sind anzupassen und die übrigen prioritären Stoffe in die Liste aufzunehmen, sobald EU-einheitliche Umweltqualitätsnormen festgelegt wurden

35 Gemäß der Verordnung erfolgt die Überprüfung der Umweltqualitätsnormen wie bei der Umsetzung der Richtlinie 76/464/EWG anhand des arithmetischen Jahresmittelwerts für die jeweilige Messstelle. Dabei wird der Jahresmittelwert wie folgt berechnet: Alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze gehen mit der jeweils halben Bestimmungsgrenze in die Berechnung ein. Die Umweltqualitätsnormen gelten als eingehalten, wenn die Jahresmittelwerte die jeweiligen Umweltqualitätsnormen nicht überschreiten. Die Umweltqualitätsnorm ist auch dann eingehalten, wenn die Bestimmungsgrenze größer ist als das Qualitätsziel und der Jahresmittelwert kleiner als die Bestimmungsgrenze. Eine Übersicht, wie sich die Situation an den beiden Hamburger Alster-Messstellen sowie der Wandse-Messstelle bei Anwendung der vorgenannten Bewertungskriterien darstellt, geben die nachfolgenden Tabellen. (lagen für die Verordnung keine Qualitätsnormen vor, wurden andere Bewertungskriterien herangezogen, die in den Tabellen vermerkt sind). In den Tabellen sind lediglich die Parameter aufgeführt, bei denen sich Qualitätsnorm-Überschreitungen ergaben (rot markiert) oder der Jahresmittelwert zwischen halber und ganzer Qualitätsnorm lag (orange unterlegt). Bei allen anderen untersuchten Stoffen wurden die jeweiligen Qualitätsnormen sicher eingehalten. Bei Überschreitung sowohl der Qualitätsnorm als auch der halben Qualitätsnorm sind laut Programm der FHH zur Verringerung der Gewässerverschmutzung gemäß Artikel 7 der Richtlinie 76/464/EWG über die Ableitung gefährlicher Stoffe in Gewässer vom November 2001 Folgeuntersuchungen durchzuführen. Dementsprechend enthalten die Tabellen für die beiden Alster- Messstellen auch die Untersuchungsergebnisse

36 Überschreitungen bei Untersuchungen in 2001 und 2002 nach 76/464/EWG und WRRL Verbundmessstelle: Alster Haselknick-Mellingburger Schleuse (Ae 3-Ae 4) Untersuchung 2001 Nachuntersuchung 2002 Priorit. EG-Nr. Stoffname Einheit Qualitäts- n Mittel- n Mittel- Stoff-Nr. norm (QN*) wert wert der WRRL Wasserphase: Haselknick (Ae 3) Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Benzo(a)pyren µg/l 0,01 4 0, , Fluoranthen µg/l 0, , , L. II Diuron µg/l 0,1** 4 0, , L. II Isoproturon µg/l 0,1** 4 0,09 4+ <0, Tributylzinn µg OZK/l 0,0001*** 4 0, , Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEH µg/l 1*** keine Messung 4+ 0,59 Feststoffphase: Mellingburger Schleuse (Ae 4) Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Tributylzinn µg OZK/kg 25** 4 13,0 4+ 6,6 19 L. II Blei Fraktion < 20 µm mg/kg 100** 4 84, ,6 Tabelle eco; Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökologischen Zustands L. II Silber Fraktion < 20 µm mg/kg 2** 4 1,3 4+ 1,8 L. II Zink Fraktion < 20 µm mg/kg 800# n = Anzahl der Messungen Mittelwert überschreitet die Qualitätsnorm (QN) Mittelwert liegt zwischen halber und ganzer QN QN* = herangezogene Qualitätsnormen: QN ohne Index = QN aus der LänderVO ("99 Stoffe") vom QN mit Index # = QN aus dem Entwurf der Musterverordnung ( ) QN mit Index ** = QN aus dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland zur Durchführung der Richtlinie 76/464/EWG und Tochterrichtlinien betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft für den Zeitraum QN mit Index *** = QN aus Vorschlag Fraunhofer Institut (Datenblätter aus Anfang 2003) 4+ : Die 4. Messserie des Programms 76/464/EWG und WRRL erfolgte Anfang 2003 und wurde in die Auswertung einbezogen

37 Überschreitungen bei Untersuchungen in 2001 und 2002 nach 76/464/EWG und WRRL Messstelle Alster Streekbrücke (Ak131) Untersuchung 2001 Nachuntersuchung 2002 Priorit. EG-Nr. Stoffname Einheit Qualitäts- n Mittel- n Mittel- Stoff-Nr. norm (QN*) wert wert der WRRL Wasserphase Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Benzo(a)pyren µg/l 0,01 4 0, , Fluoranthen µg/l 0, , , L. II Diuron µg/l 0,1** 4 0, , Tributylzinn µg OZK/l 0,0001*** 4 0, , Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) µg/l 1*** 4 keine Messung 4+ 1,22 Feststoffphase Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Tributylzinn µg OZK/kg 25** 4 18, ,0 19 L. II Blei Fraktion < 20 µm mg/kg 100** Tabelle eco; Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökologischen Zustands 4 Arsen Fraktion < 20 µm mg/kg , ,6 101 PCB-138 µg/kg , ,8 101 PCB-153 µg/kg , ,5 101 PCB-180 µg/kg , ,7 L. II Barium Fraktion < 20 µm mg/kg 1000** L. II Kupfer Fraktion < 20 µm mg/kg 160# L. II Silber Fraktion < 20 µm mg/kg 2** 4 1,8 4+ 6,2 L. II Zink Fraktion < 20 µm mg/kg 800# L. II Zinn Fraktion < 20 µm mg/kg 20** 4 25, ,8 n = Anzahl der Messungen Mittelwert überschreitet die Qualitätsnorm (QN) Mittelwert liegt zwischen halber und ganzer QN QN* = herangezogene Qualitätsnormen: QN ohne Index = QN aus der LänderVO ("99 Stoffe") vom QN mit Index # = QN aus dem Entwurf der Musterverordnung ( ) QN mit Index ** = QN aus dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland zur Durchführung der Richtlinie 76/464/EWG und Tochterrichtlinien betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft für den Zeitraum QN mit Index *** = QN aus Vorschlag Fraunhofer Institut (Datenblätter aus Anfang 2003) 4+ : Die 4. Messserie des Programms 76/464/EWG und WRRL erfolgte Anfang 2003 und wurde in die Auswertung einbezogen

38 Überschreitungen bei Untersuchungen in 2002 nach 76/464/EWG und WRRL Verbundmessstelle Wandse Wandsbeker Allee - Mühlenteich (Wan 8 - Wan 81) Untersuchung 2002 Priorit. EG-Nr. Stoffname Einheit Qualitäts- n Mittel- Stoff-Nr. norm (QN*) wert der WRRL Wasserphase: Wandsbeker Allee Wan 8 Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Benzo(a)pyren µg/l 0,01 4 0, Benzo(b)fluoranthen µg/l 0, , Benzo(ghi)perylen µg/l 0, , Fluoranthen µg/l 0, , Tributylzinn µg OZK/l 0,0001*** 4 0, L. II Diuron µg/l 0,1** 4 0,1 5 Pentabromdiphenylether µg/l 0,0005 *** 4 0, Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP); µg/l 1*** 4 0,78 Tabelle eco; Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökologischen Zustands Dibutylzinn µg OZK/l 0,01 4 0,044 Feststoffphase: Mühlenteich Wan 81 Tabelle chem; Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands Tributylzinn µg OZK/kg 25** L. II Blei Gesamtfraktion mg/kg 100** L. II Blei Fraktion <20 µm mg/kg 100** Tabelle eco; Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökologischen Zustands 4 Arsen (As) Gesamtfraktion mg/kg ,4 4 Arsen Fraktion < 20 µm mg/kg , Dibutylzinn µg OZK/kg ,1 101 PCB-28 µg/kg ,6 101 PCB-52 µg/kg ,2 101 PCB-101 µg/kg ,4 101 PCB-118 µg/kg ,9 101 PCB-138 µg/kg PCB-153 µg/kg PCB-180 µg/kg ,9 L. II Barium Gesamtfraktion mg/kg 1000** 4 586,6 L. II Barium Fraktion < 20 µm mg/kg 1000** 4 828,7 L. II Kupfer Gesamtfraktion mg/kg 160 # L. II Kupfer Fraktion < 20 µm mg/kg 160 # L. II Molybdän Gesamtfraktion mg/kg 5** 4 3,5 L. II Molybdän Fraktion < 20 µm mg/kg 5** 4 3,7 L. II Selen Fraktion < 20 µm mg/kg 4** 4 2,2 L. II Silber Gesamtfraktion mg/kg 2** 4 13,2 L. II Silber Fraktion < 20 µm mg/kg 2** 4 24,2 L. II Zink Gesamtfraktion mg/kg 800 # L. II Zink Fraktion < 20 µm mg/kg 800 # L. II Zinn Gesamtfraktion mg/kg 20** 4 39,7 L. II Zinn Fraktion < 20 µm mg/kg 20** 4 49,7 n = Anzahl der Messungen Mittelwert überschreitet die Qualitätsnorm (QN) Mittelwert liegt zwischen halber und ganzer QN QN* = herangezogene Qualitätsnormen: QN ohne Index = QN aus der LänderVO ("99 Stoffe") vom QN mit Index # = QN aus dem Entwurf der Musterverordnung ( ) QN mit Index ** = QN aus dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland zur Durchführung der Richtlinie 76/464/EWG und Tochterrichtlinien betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die

39 Bei den Untersuchungen wurde als Feststoffphase Sediment eingesetzt. Arsen und Schwermetalle wurden in der Fraktion < 2000 µm (hier als Gesamtfraktion bezeichnet) und in der Fraktion < 20 µm analysiert. Da die Gehalte in der Fraktion < 20 µm höher liegen, kann der Fall auftreten, dass für die Fraktion < 20 µm eine QN-Überschreitung registriert wird, die in der Gesamtfraktion nicht mehr auftritt. Die Fachdiskussion, welche Fraktion zur Bewertung herangezogen wird, ist noch nicht abgeschlossen. Die Untersuchungsergebnisse geben im Wesentlichen folgendes Bild: Bei den Qualitätskomponenten für die Einstufung des chemischen Zustands zeigen sich an beiden Alster-Messstellen und in der Wandse Überschreitungen der Qualitätsnorm für Tributylzinn, wobei die Konzentrationen in der Wandse höher liegen. Weitere Überschreitungen sind für Bis(2- ethylhexyl)phthalat (DEHP) und Blei an der Messstelle Streekbrücke (Alster) sowie einige PAK, Pentabromdiphenylether und Blei in der Wandse zu verzeichnen. Bei den Stoffbelastungen, die für die Einstufung des ökologischen Zustands heranzuziehen sind, treten an der Messstelle Haselknick (Alster) am Stadtrand keine Qualitätsnorm-Überschreitungen auf. Anders sieht es im innerstädtischen Bereich aus, wo sowohl an der Streekbrücke (Alster) als auch in der Wandse Gehalte für Kupfer, Silber, Zink und Zinn oberhalb der Qualitätsnorm festzustellen sind. Dabei liegen die Metallgehalte in der Wandse deutlich höher, hier überschreiten schon die Belastungen der Gesamtfraktion die Qualitätsnormen, während bei der Streekbrücke Überschreitungen nur für die Fraktion <20µm auftreten. Bei der Wandse-Messstelle sind außerdem QNüberschreitende Werte für Dibutylzinn und mehrere PCB-Kongenere zu konstatieren. Insgesamt ist die Wandse deutlich stärker belastet als die Alster bis zur Streekbrücke. Für Pestizide sind an allen 3 Messtellen keine QN-Überschreitungen festzustellen. Zur Beurteilung der Situation im Wasserkörper al_16 des Bearbeitungsgebiets Alster kann außerdem auf Sedimentuntersuchungen in 1998 zurückgegriffen werden. Die festgestellten Belastungen (Überschreitungen der ganzen bzw. halben Qualitätsnormen) sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen. Durch Überschreitung der Qualitätsnorm für Tributylzinn an mehreren Messtellen wird der gute chemische Zustand nicht erreicht. Auch der gute ökologische Zustand wird aufgrund von QN-Überschreitungen für mehrere PCB- Kongenere an fast allen untersuchten Messstellen sowie für Dibutylzinn an einigen Punkten nicht erreicht. Die Wasserrahmenrichtlinie (Anhang V 1.1.1) schreibt vor, dass Flüsse auf spezifische Schadstoffe untersucht werden müssen. Hierunter sind alle Stoffe zu verstehen, die in signifikanten Mengen in den Wasserkörper eingeleitet werden. Mit den Stoffen nach Anhang VIII, IX und X WRRL bzw. den Stofflisten für die Einstufung des chemischen und ökologischen Zustands der Verordnung zur Umsetzung der WRRL wird eine Vielzahl von Schadstoffen abgedeckt. Dennoch gibt es weitere Schadstoffe wie PCDD/F, die in diesen Listen bisher nicht explizit enthalten sind, denen aber dennoch eine gewisse Bedeutung zukommt und die betrachtet werden müssen. Die PCDD/F stehen auf der UNEP POP (Persistant Organic Pollutants) - Liste und wurden bereits in die Arbeitsliste eines Berichts des Fraunhofer Instituts vom (Towards the Derivation of Quality Standards for Priority Substances in the Context of the Water Framework Directive) aufgenommen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein Qualitätsstandard vorgeschlagen werden. Für eine erste Einschätzung der PCDD/F-Kontaminationen soll der in der Fachliteratur aber nicht im Zusammenhang mit der WRRL - genannte safe sediment value von 20 ng TEQ/kg für die Bewertung von Sedimentkontaminationen herangezogen werden (Evers et al., Organohalogen Compounds 1996; Eljarrat et al., Environmental Science & Technology 2001)

40 Dieser Wert wird an einigen Messstellen im Bearbeitungsgebiet Alster überschritten: 1998 wurde im Kuhmühlenteich (Eilbekkanal, Messstelle Ei 91) eine Dioxinbelastung - ausgedrückt in WHO- Toxizitätsäquivalenten (WHO-TEQ) - von 208,8 ng/kg ermittelt wurden in der Außenalster (Au 171) 66,9 ng/kg und im Goldbekkanal (Messstelle Go 1) 40,5 ng/kg gemessen

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42 Überschreitungsmatrix. Bearbeitungsgebiet Alster Sedimentuntersuchungen 1998 Bearbeitungsgebiet Alster Alster Alster Alster Alster Alster Alster Alster Alster Alster Alster Oberflächenwasserkörper al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 al_16 Matrix Einheit Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Sediment Messstelle Priorit. EG QN Alster Alster Alster Außenalster Außenalster Außenalster Goldbekkanal, Uhlenhorster K. Osterbekkanal Isebekkanal. Eilbekkanal Stoff-Nr. Nr. Auswertung uth. Sengel- oberh.deel- nördl.winter- uth. Krugkoppel- südl. Rabenstr. nördl. Münd. Br.Saarlandstr. Arndstraße uth. Bachstraßen- Epp. Br. Kuhmühlenteich der WRRL 2003 mannbrücke bögebrücke huder Brücke brücke im Yachth. Mundsb. K. brücke/barmbekerstr. Ak 101 Ak 102 AK 12 AK 141 AU 162 AU 171 Go 1 Uh 7 Os 51 IS 2 Ei 91 Datum Tagebuchnr. G G G G G G G G G G G Überschreitungen von Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands (Liste chem) Tributylzinn (TBT) µg OZK/kg ** Überschreitungen von Umweltqualitätsnormen für die Einstufung der chemischen Qualitätskomponenten des ökologischen Zustands (Liste eco) PCB 28 µg/kg ,0 n.n. (1) 2,6 9, , PCB 52 µg/kg ,3 1,0 7,1 7,1 11 8, PCB 101 µg/kg , PCB 138 µg/kg PCB 153 µg/kg PCB 180 µg/kg , Dibutylzinn (DBT) µg OZK/kg Messwert größer Qualitätsnorm (QN) Messwert ist kleiner als die QN und größer als die Hälfte der QN QN ohne Index = QN aus der LänderVO ("99 Stoffe") QN mit Index # = QN aus der MusterVO ( ) QN mit Index ** = QN aus dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland zur Durchführung der Richtlinie 76/464/EWG und Tochterrichtlinien betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft für den Zeitraum

43 Nährstoffe Eine Klassifizierung nach vorhandenen Daten von Nährstoffen, Sauerstoffgehalt, TOC und Salzen wurde nach dem von der LAWA entwickelten Klassifizierungssystem vorgenommen (s. Anhang 1.4.5). Die Bewertung erfolgt unter Verwendung der arithmetischen Mittelwerte und der 90- Perzentil-Werte (bzw. bei weniger als 10 Werten des Maximums, für Sauerstoff des 10-Perzentil- Wertes bzw. des Minimums). Erwartungsgemäß führt die Anwendung des strengeren Maßstabs der 90-Perzentile und Maxima (bzw. 10-Perzentile und Minima) häufig zu einer schlechteren Einstufung. Die Ergebnisse sind im Anhang (Anhang 1.4.5) zusammengestellt. In den Oberflächenwasserkörpern al_5 (bereichsweise) und al_15 (bereichsweise) werden im Mittel die LAWA-Qualitätsziele (Güteklasse II) nicht eingehalten für TOC, Ges-N und Nitrat. Bei Bewertung des strengeren 90-Perzentils sind auch für Ammonium und Gesamtphosphor Überschreitungen zu verzeichnen. Der Fließteil des Oberflächenwasserkörpers al_16 weist durch den Eintrag aus den Oberflächenwasserkörpern al_5 und al_15 hohe TOC-Gehalte (abnehmend in Fließrichtung) auf. Für TOC und Gesamt-N wurden die Qualitätsziele sowohl im Mittel als auch beim 90-Perzentil überschritten, bei Nitrat und Gesamtphosphor nur beim 90-Perzentil. In einigen gestauten Kanälen zeigten die Sauerstoffgehalte zeitweise sehr schlechte Verhältnisse an. Für TOC wurde das Qualitätsziel im Mittel und als 90-Perzentil immer, Gesamt-N, Ammonium und Nitrat als 90-Perzentil häufig nicht eingehalten. Im Ammersbek-Teil des Oberflächenwasserkörpers al_5 werden die LAWA-Qualitätsziele für TOC, Gesamt-N, Nitrat und Gesamtphosphor im Mittel und als 90-Perzentil, für Ammonium und Ortho- Phosphat als 90-Perzentil überschritten. Für den Bredenbek-Teil des Oberflächenwasserkörper al_15 liegen nur wenige Ergebnisse aus dem Jahr 2000 (zwei Untersuchungen) vor. Danach ergibt sich ein ähnliches Bild, wie in den anderen Fließgewässern des oberen Alstereinzugsgebietes: Zielwertüberschreitungen bei TOC, Gesamt-N und Ammonium (s. Anhang OWK al_15). Im Oberflächenwasserkörper al_9 liegen Qualitätszielüberschreitungen vor für TOC, Gesamt-N und Ammonium. Der Oberflächenwasserkörper al_13 weist für TOC und Gesamt-N im Mittel und als 90-Perzentil, für Nitrat und Gesamtphosphor als 90-Perzentil Qualitätszielüberschreitungen auf. In der Mellingbek (Oberflächenwasserkörper al_14) werden Qualitätsziele für Gesamt-N im Mittel und als 90-Perzentil, für Ammonium und Nitrat als 90-Perzentil überschritten. Zur Nährstoffsituation ist zusammenfassend folgendes zu sagen: In den Oberflächenwasserkörpern im Einzugsgebiet der Alster werden die Qualitätsziele (entsprechend LAWA-Güteklasse II) für die Mehrheit der Nährstoffe insbesondere für Gesamt-N, Nitrat und Ammonium nicht eingehalten. Der TOC-Gehalt liegt überall (häufig weit) über der Zielvorgabe. Der erhöhte TOC-Gehalt ist jedoch natürlichen Ursprungs (Huminstoffe aus moorigen Einzugsgebieten) und sollte daher nicht zur Bewertung herangezogen werden. Für die Fließgewässer wurden die Qualitätsnormen der Kriterien zur Erhebung von anthropogenen Belastungen und Beurteilung ihrer Auswirkungen zur termingerechten und aussagekräftigen Berichterstattung an die EU-Kommission (Stand ) für Orthophosphat-P und Nitrat immer eingehalten (s. Kap Trophie). In den Standgewässern (gestaute Kanäle, Außenalster) führen die für Fließgewässer aufgestellten Qualitätsnormen jedoch zu polytrophen Verhältnissen (s. Kap Trophie)

44 Fazit: Im Einzugsgebiet der Alster wird der gute chemische Zustand nicht erreicht. Diese Einschätzung basiert auf Qualitätsnorm-Überschreitungen für Tributylzinn an den Alster-Messstellen Haselknick (Wasserkörper al_15) und Streekbrücke (Wasserkörper al_16) sowie in der Wandse bei der Verbundmessstelle Wandsbeker Allee-Mühlenteich (Wasserkörper al_13). Bei der Messstelle Streekbrücke treten zusätzlich QN-überschreitende Werte für DEHP und Blei auf sowie an der Wandse-Messstelle für einzelne PAK, Pentabromdiphenylether und Blei. Ebenso wird der gute ökologische Zustand nicht erreicht, da die Qualitätsziele für Nährstoffe vielfach nicht eingehalten werden. Hinsichtlich spezifischer Schadstoffe kommt es an der Alster- Messstelle Haselknick noch nicht zu Qualitätsnorm-Überschreitungen. Im innerstädtischen Bereich bei der Streekbrücke und noch stärker in der Wandse treten dann allerdings Überschreitungen für Kupfer, Zink, Silber und Zinn auf. In der Wandse sind darüber hinaus Norm-Überschreitungen für Dibutylzinn und mehrere PCB-Kongenere zu verzeichnen. Erhebliche PCB-Kontaminationen wurden auch bei diversen Sedimentuntersuchungen im Wasserkörper al_16 festgestellt Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen Es sind keine direkten Entnahmen ohne Wiedereinleitung > 50 l/s bekannt. Das Ausmaß der morphologischen Veränderungen ist der Gewässerstrukturkarte (Karte ) zu entnehmen. Neben den zur Regulierung des Abflusses dienenden Querbauwerken und den Stauregulierungen der Gewässer sind es vor allem die durch Uferverbau (gemauerte Ufer, Steinschüttungen) festgelegten Ufer sowie die Begradigungen der Längsverläufe, die morphologische Veränderungen bedingen. Im Einzugsgebiet der Alster liegt eine Gewässerstrukturkartierung bisher nur für die Alster, Wandse und Berner Au vor. Weitere Erhebungen folgen. Alster Die Kartierung der Alster ist 2001 nach dem LAWA-Übersichtsverfahren für die bundesweite Gewässerstrukturkartierung bewertet worden. Hierfür ist verfahrensgemäß eine Einteilung von Gewässerabschnitten in einer Größenordnung von 1000 m-schritten vorgenommen worden. Die Gewässerstruktur wird in 7 Gewässerstrukturgüteklassen dargestellt, die den Grad der Abweichung vom potentiellen natürlichen Zustand ausdrücken. Die Bewertung der Gewässerstruktur setzt sich aus der Bewertung der Gewässerbettdynamik und der Auendynamik zusammen. In die Bewertung der Gewässerbettdynamik fließen folgende Parameter ein: - Linienführung - Uferverbau - Querbauwerke - Abflussregelung - Uferbewuchs

45 Die Auendynamik wird anhand folgender Parameter bewertet: - Hochwasserschutzbauwerke - Ausuferungsvermögen - Auennutzung - Ausprägung von Uferstreifen Die signifikanten Belastungen der Gewässerstruktur werden nach dem Papier der LAWA Kriterien zur Erhebung von anthropogenen Belastungen (Stand ) bewertet. Demzufolge sind Strukturparameter mit der Indexdotierung 6 und 7 sowie die Gesamtbewertung mit der Indexdotierung 6 und 7 als signifikant einzustufen. Da das LAWA-Übersichtsverfahren aufgrund des Bewertungsmodus z.t. keine 7-stufige Indexdotierung vorsieht, ist ein Bewertungssystem entwickelt worden, dass die Indexdotierung der beiden LAWA-Detail-Verfahren für mittelgroße und große Gewässer und für kleine bis mittelgroße Gewässer sowie die Besonderheiten der Hamburger Gewässer und Vor-Ort-Kenntnisse einbezieht. In der Tab ist die entwickelte Bewertungsmatrix zur Bewertung der signifikanten Belastungen an mittelgroßen bis großen Gewässern, d.h. ab 10 m Gewässerbreite und nicht sichtbarer Sohle dargestellt. Die Alster ist als mittelgroßes bis großes Gewässer einzustufen. Zusätzlich zur Gewässerstrukturkartierung von 2001 ist die Biotopkartierung (Stand März 2003) zur Beurteilung der Morphologie hinzugezogen worden. Alster (OWK al_5) Der Oberflächenwasserkörper beginnt an der Landesgrenze und endet an der Wohldorfer Schleuse; er umfasst außerdem Teilbereiche der Ammersbek. In der Aue wechselt eine lockere Wohnbebauung mit Einzel-, Reihenhaus und Villenbebauung mit Grünland, Wald und Feuchtbiotopen, darunter mehrere hochgradig wertvolle Biotope, die als 28 Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen sind. Uferstreifen sind je nach angrenzender Nutzung vorhanden. Uferverbau tritt nur vereinzelt auf. Im gesamten Verlauf des Wasserkörpers kommt ein ausreichender Bestand an Uferbewuchs in Form von dichtem Feuchtgebüsch, hohen uferbegleitenden Gehölzarten und stellenweise Röhricht vor. Vor der Wohldorfer Schleuse wird die Alster stark zurückgestaut. Die Gewässerstrukturklasse ist zu etwa gleichen Anteilen gering (Strukturklasse2) und mäßig (Strukturklasse 3) verändert. Signifikante Belastungen der Morphologie ergeben sich durch die Wohldorfer Schleuse, die zum Rückstau und zur Einschränkung der Durchgängigkeit führt. Alster (OWK al_15) Im Alsterteil des Wasserkörpers ist die Aue teilweise weitläufig ausgeprägt, teilweise durch Einzel-, Reihenhaus und Villenbebauung und Gärten stark eingegrenzt. Verdichtete Bebauung nimmt in Richtung Innenstadt zu. Die weitläufigen Auebereiche werden unterschiedlich genutzt. Wertvolle Auebiotope befinden sich insbesondere im Rodenbeker Quellental, das als NSG ausgewiesen ist. Im weiteren Verlauf gibt es Aufweitungen der Aue ober- und unterhalb der Mellingburger Schleuse, hier kommen größere Röhrichtbestände, teilweise Auwaldflächen und Grünland vor. Größere zusammenhängende Waldbiotope, insbesondere Eichenmischwald und Erlenbruchwald, sind oberhalb des Alstertalmuseums (Torhaus) zu finden. Unterhalb des Torhauses nimmt der parkartige Charakter zu, wobei auch hier immer wieder wertvolle Feuchtbiotope in der Aue vorkommen. Der gesamte Gewässerverlauf wird von eingestreuten 28 Biotopen gemäß HambNatSchG begleitet. Die Alster wird fast durchgängig von Wanderwegen begleitet, so dass durch diese Erholungsfunktion eine Belastung für das Gewässer entsteht

46 Uferstreifen sind je nach angrenzender Nutzung vorhanden. Der Uferbewuchs ist in Form von Feuchtgebüsch, uferbegleitenden Gehölzen oder Röhricht weitgehend gut ausgebildet. Die Ufer der Alster sind mäßig verbaut, der Anteil an Uferverbau nimmt in den Bereichen mit angrenzender Wohnbebauung/ Gärten und an den Schleusen zu. Die Alster ist an mehreren Stellen durch Schleusen gestaut. (Mellingburger Schleuse, Poppenbütteler Schleuse, Fuhlsbüttler Schleuse). Durch den Rückstau wird die Fließgeschwindigkeit stark vermindert, so dass der Fließgewässercharakter erheblich gestört ist. Da die Alster in vielen Abschnitten naturnahe Strukturen aufweist, dominieren die Gewässerstrukturklassen gering (Strukturklasse 2) und mäßig (Strukturklasse 3) zu 86%. Der durch die Schleusen bedingte starke Rückstau sowie die Einschränkung der Durchgängigkeit stellt eine signifikante Belastung dar. Die verdichtete Bebauung in Teilbereichen führt zu einer eingeschränkt naturnahen Auebewertung. Alster (OWK al_16) In diesem Wasserkörper ist die Aue städtisch überprägt. An den bis zur Außenalster kanalartig ausgebauten Gewässerverlauf grenzen größtenteils verdichtete Einzelhaus-/Zeilenbebauung oder Kleingärten. Kleinflächig kommen Grün- und Parkanlagen vor. Wanderwege führen fast durchgängig am Alsterlauf entlang, der Erholungsdruck ist erheblich. Uferstreifen und Uferbewuchs fehlen weitgehend. Die Ufer sind in der Regel mäßig bis stark verbaut. Der Anstau der Alster Außen- und Binnenalster hat zur Unterbrechung des Fließgewässercharakters geführt. Naturnahe Ufergehölze und Uferstauden kommen hier nur kleinflächig vor. Ansonsten dominiert die städtische Nutzung in Form von Grünanlagen, Bebauung und Straßen. Zwischen Binnenalster und Elbmündung ist die kanalisierte Alster durch zwei Schleusen gestaut. (Rathausschleuse und Schaartorschleuse). Die Gewässerstruktur ist größtenteils vollständig (Strukturklasse 7) oder sehr stark (Strukturklasse 6) verändert. In der Tabelle sind die Gewässerstrukturen in den Wasserkörpern der Alster tabellarisch dargestellt, wobei die Biotopkartierung von Hamburg (März Stand 2003) hinzugezogen worden ist. Signifikante Belastungen sind grau unterlegt (vgl. Tabelle Bewertungsmatrix für signifikante morphologische Veränderungen an mittelgroßen und großen Gewässer). Neben der Beschreibung und Bewertung der Gewässerstruktur finden sich in der Tabelle Hinweise über das Entwicklungspotenzial des Gewässers. Das Entwicklungspotenzial beinhaltet Hinweise für Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur. Planungen zur Strukturverbesserung setzen eine aktuelle Bestandsaufnahme der Fischfauna, Makrozoobenthos und/ oder Vegetation an geeigneten Standorten sowie eine genaue Kenntnis der Gewässerhydraulik voraus. Aus diesem Grund muss das Entwicklungspotenzial vorbehaltlich einer auf zukünftige Maßnahmen zugeschnittenen Bestandsdokumentation betrachtet werden

47 Kriterien-Papier der LAWA, Stand , Morphologische Veränderungen: Gewässerstrukturkartierung nach LAWA-Klassifikation mit der Indexdotierung 6 und 7 für einzelne Strukturparameter sowie für die Gesamtbewertung und vergleichbare Untersuchungen; Querbauwerke mit der Indexdotierung 6 und 7 (glatte Gleite, hoher bis sehr hoher Absturz), Rückstau mit der Indexdotierung 7 (starker Rückstau) Erfasste Strukturparameter gemäß Übersichtsverfahren der LAWA Klassifikation der Strukturparameter mit 6 und 7 gemäß LAWA- Übersichtsverfahren Klassifikation der Strukturparameter mit 6 und 7 gemäß Detail- Verfahren der LAWA - Gewässerstrukturkartierung für mittelgroße bis große Gewässer! Signifikante Belastung nach Einschätzung des Ref. Oberflächengewässerschutzes in der BUG aufgrund der Besonderheit des speziellen Gewässers, durch Vor-Ort- Kenntnisse gestützt, unter Berücksichtigung der Vorgaben aus den LAWA-Verfahren Linienführung Bewertungssystem lässt keine Bewertung >5 zu gestreckt, geradlinig, keine Krümmungserosion! wie Detailverfahren, die potenziell natürliche Ausprägung ist jedoch entscheidend Uferverbau stark >50% es erfolgt eine differenzierte Bewertung des Baumaterials; signifikant sind Steinschüttung, Pflaster unverfugt, Holzverbau, wilder Verbau, Spundwand, Böschungsrasen, Leitwerke! wie Übersichtsverfahren, ggf. auch mäßig (10 bis 45%), im Hinblick auf das Entwicklungspotenzial des Gewässers von Bedeutung; Vor-Ort-Kenntnisse werden bei Vorliegen einbezogen, naturnaher Gewässerausbau wird wertsteigernd berücksichtigt. Uferbewuchs lückig bis fehlend <50% leitbildkonformer Uferbewuchs ab 10% Rasen, kein Uferbewuchs, Trittschäden! wie Übersichtsverfahren, ggf. auch mäßig (10 bis 45%), im Hinblick auf das Entwicklungspotenzial des Gewässers von Bedeutung; die Vegetation wird berücksichtigt, wenn Aussagen aus der Biotopkartierung / Vor-Ort-Kenntnisse bestehen Querbauwerk Bewertungssystem lässt keine Bewertung >5 zu > 1,0 m Absturz, Rampe, glatte Gleite ohne Wanderhilfe! wie Detailverfahren bei vorliegenden Kenntnissen, ggf. auch niedrige Abstürze, wenn nicht passierbar; darüber hinaus nicht passierbare Schleusen Verrohrung/ Durchlässe Verrohrung/ Durchlässe wird unter Uferverbau geführt Verrohrung wird als wertmindernde Struktur in der Hauptparametergruppe Längsprofil eingesetzt, Durchlass: Ufer unterbrochen glatt; Überbauung: ab 5%! wie Übersichtsverfahren; an den mittelgroßen und großen Gewässern keine Bedeutung Abflussregelung Uferstreifen Ausuferungsvermögen/ Hochwasserschutzbauwerke Bewertungssystem lässt keine Bewertung >5 zu ist zu markieren wenn Rückstau >50m Bewertungssystem lässt keine Bewertung >5 zu, Uferstreifen vorhanden: >70% der Strecke, Uferstreifen fehlend: <70% der Strecke stark vermindert/ kein Vorland >50% Rückstau ab > 10 % kein Uferstreifen, d.h. ohne Vegetation!! keine Breitenerosion, Breitenvarianz, Strömungsdiversität, kein Deichvorland, Überflutungsraum <10%! Grenzen wie Übersichtsverfahren; signifikant, wenn Rückstau >50m Grenzen wie bei Übersichtsverfahren; signifikant, wenn >30% der Uferlänge fehlend wie Übersichtsverfahren Auenutzung Bebauung; Mischnutzung (Acker/ Bebauung) >50% >10 % Acker, Gärten, Bebauung mit und ohne Freiflächen, Verkehrs- u. Siedlungsflächen, Abgrabung, Deponie! in der Regel liegt keine weitere Differenzierung wie im Übersichtsverfahren vor, Signifikant auch Mischnutzung (Acker/Bebauung 25-50%); Ackerland; weitere Differenzierung bei vorliegenden Kenntnissen möglich. Wichtiger Hinweis: die Nutzung der Aue bestimmt das Entwicklungspotenzial Besondere Belastungen durch Schifffahrt kein Bestandteil des Übersichtsverfahren unter besondere Belastungen: Schwallbetrieb! Seeschifffahrt und die damit verbundenen Baggergutentnahmen und Umlagerungen Tabelle : Bewertungsmatrix für signifikante morphologische Veränderungen an mittelgroßen und großen Gewässern

48 al_5 Entwicklungspotenzial vorhanden, vorbehaltlich einer auf zukünftige Maßnahmen zugeschnittenen Bestandsdokumentation Oberflächenwasserkörper Gewässerstrukturklasse in Anlehnung an das LAWA- Übersichtsverfahren 49% Klasse 3 51% Klasse 1 Beeinträchtigung der Gewässerbettdynamik Linienführung Ausuferungsvermögen/ Hochwasserschutzbauwerke mäandrierend vereinzelt Uferverbau Uferbewuchs vorhanden (>50%) Absturz an Wohldorfer Schleuse Querbauwerke keine Verrohrung/ Durchlässe Abflussregelung vor Wohldorfer Schleuse starker Rückstau Beeinträchtigung der Auebettdynamik *2 vorhanden Uferstreifen zu gleichen Anteilen naturgemäß und beeinträchtigt Auenutzung *3 Mischnutzung lockere Wohnbebauung wechselt mit Grünland, Wald- u. Feuchtbiotopen; 28 Biotope HambNatSchG potentielle Maßnahmen am Gewässer möglich potentielle Maßnahmen zur naturnahen Aueentwicklung möglich lokal Uferstreifen entwickeln; Schutz und Entwicklung wertvoller Biotope al_15 7% Klasse 5 7% Klasse 4 57% Klasse 3 29% Klasse 2 mäandrierend/ge- wunden überwiegend vereinzelt, ansonsten mäßig überwiegend vorhanden (>50%) 3 Abstürze an den Schleusen keine vor Mellingburger Schleuse, wiegend *2 über- Poppenbütteler vorhanden Schleuse und Fuhlbütteler Schleuse starker Rückstau etwa zu gleichen Anteilen natur-gemäß und beeinträchtigt *3Mischnutzung, Anteil der Bebauung zwischen 10-50%, Wald- und Feuchtbiotope, Grün-anlagen, Parks, NSG Rodenbeker Quellental, 28 Biotope gemäß HambNatSCHG lokal Uferverbau zurücknehmen lokal Uferstreifen entwickeln; Schutz und Entwicklung wertvoller Biotope al_16 *1 58% Klasse 7 33% Klasse 6 8% Klasse 5 gestreckt *2 zu etwa gleichen Anteilen mäßig und stark überwiegend fehlend 2 Abstürze keine jeweils an den Schleusen (Rathausschleuse und Schaartorschleuse) Rückstau in kanalisierter Alster /Außen- u. Binnenalster/Kleine Alster; durch Aufstau der Alster z.t. kein Fließgewässercharakter überwiegend fehlend überwiegend stark vermindert, ansonsten beeinträchtigt *1 Fließgewässercharakter im Bereich der Außenalster unterbrochen, daher Bewertung in diesem Bereich nur eingeschränkt möglich *2 Vor-Ort-Überprüfung erforderlich *3 gemäß Biotopkartierung 2003 *3 Bebauung >50%, daneben auch Kleingärten, Parks Ufervegetation in den Parks erhalten und entwickeln Tabelle : Darstellung und Bewertung der morphologischen Veränderungen an den Oberflächenwasserkörpern al_5, al_, al_

49 Wandse (al_13) Für die Wandse liegt eine Gewässerstrukturkartierung in 100m-Abschnitten von 1995 (Büro Eggers) vor. Der Auftrag beinhaltete, zwei verschiedene Detailverfahren, aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz, an der Wandse zu testen. Die beiden Verfahren können als Vorläufer des derzeitigen LAWA-Detailverfahren bezeichnet werden. Aufgrund der anderen Fragestellung, die auf den Vergleich von zwei Verfahren abzielte, sowie der schon veralteten Datengrundlage wird die vorhandene Kartierung nur bezüglich der Gewässerstrukturklassen hinzugezogen, um einen allgemeinen Überblick über die Morphologie darzustellen. Die detaillierte Betrachtung einzelner Strukturelemente bleibt zunächst unberücksichtigt. Eine Kartierung der Wandse in Bezug auf die Ansprüche der WRRL und der in Hamburg angewendeten Bewertung muss im Einzelnen noch erfolgen. Zur Unterstützung der Bewertung wird die Biotopkartierung (Stand März 2003) hinzugezogen. Gemäß der Gewässerstrukturkartierung von 1995 weist die Wandse folgende Gewässerstrukturklassen auf: - Gewässerstrukturklasse 1, unverändert: ca. 8% - Gewässerstrukturklasse 2, gering verändert: ca. 19% - Gewässerstrukturklasse 3, mäßig verändert: 5% - Gewässerstrukturklasse 4, deutlich verändert: 10% - Gewässerstrukturklasse 5, stark verändert 18% - Gewässerstrukturklasse 6, sehr stark verändert 35% - Gewässerstrukturklasse 7, vollständig verändert: 5% Die Gewässerstrukturklassen 1 und 2 kommen vorwiegend im Oberlauf der Wandse vor. Der O- berlauf ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen (NSG Höltigbaum). In den siebziger Jahren sind hier umfangreiche Renaturierungsarbeiten durchgeführt worden. Das Gewässer und seine Aue ist durch wertvolle Feuchtbiotope, insbesondere Feuchtwiesen, Röhricht, Seggenried und Feuchtgebüsch geprägt. Es kommen zahlreiche 28 Biotope gemäß HambNatSchG vor. Strukturen mittlerer Klassifizierung (2 bis 4) kommen verstärkt im Bereich der Straße Am Pulverhof bis auf Höhe Sommerbad Ostende vor. In der Aue sind hier trotz im weiteren Umfeld vorhandener städtischer Nutzungsflächen zahlreiche Feuchtbiotope, wie z.b. Bruchwald, feuchte Hochstaudenfluren, Seggen- und Röhrichtflächen erhalten geblieben. Einige der Biotope sind als 28 Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen. In den anderen Abschnitten überwiegen die negativen Gewässerstrukturklassen 5 bis 7, wobei der Anteil der Klasse 6 und 7 in Richtung Innenstadt zunimmt. Die Aue ist in einigen Bereichen bebaut, wobei Wohnbebauung mit Gärten, Zeilenbebauung, Gewerbeflächen und Kleingärten abwechseln. Unterhalb des Sommerbades Ostende sind große Strecken an der Wandse als Grünanlagen ausgewiesen. Wertvolle Feuchtbiotope, u.a. 28 Biotope gemäß HambNatSchG kommen vereinzelt vor. In den unteren Abschnitten der Wandse durchfließt der Bach im Hauptschluss mehrere Teiche, die Rückhaltefunktion haben. Daher ist der Fließgewässercharakter in diesem Bereich erheblich verändert. Im gesamten Gewässerverlauf kommen Querbauwerke vor, deren genaue Lage noch kartiert werden muss

50 Berner Au (im OWK al_13) An der Berner Au ist 1997 eine Gewässerstrukturkartierung in 100m-Abschnitten durchgeführt worden. Ähnlich wie bei der Wandse ist hier ein Vorläufer des LAWA-Übersichtsverfahren erprobt worden. Auch hier gilt, dass die Kartierung aufgrund der Fragestellung und der veralteten Datengrundlage nicht vollständig auf die Ansprüche der WRRL und der in Hamburg angewendeten Bewertung übertragbar ist. Zur überblicksweisen Darstellung der Morphologie werden die ermittelten Gewässerstrukturklassen hinzugezogen. Darüber hinaus werden aktuelle Ergebnisse aus der Biotopkartierung (Stand 2003) ausgewertet. An der Berner Au sind 1997 folgende Gewässerstrukturklassen festgestellt worden: - Gewässerstrukturklasse 3, mäßig verändert: 11% - Gewässerstrukturklasse 4, deutlich verändert: 13% - Gewässerstrukturklasse 5, stark verändert: 38% - Gewässerstrukturklasse 6, sehr stark verändert 21% - Gewässerstrukturklasse 7, vollständig verändert: 2% - Die übrigen 15 % werden von Rückhaltebecken eingenommen. Die Gewässerstrukturklasse 3 kommt ausnahmslos in den ersten 1100 m, in unbebauten Gebieten vor. Die Gewässerstrukturklasse 4 tritt vor allem dort auf, wo die Wohnbebauung nicht unmittelbar ans Gewässer reicht. Der weitaus größte Teil der Berner Au weist die Strukturklasse 5 auf. In der Regel grenzt dabei zumindest einseitig Bebauung unmittelbar ans Gewässer. Die Abschnitte mit der Strukturgüteklasse 6 kommen vor allen Dingen im Bereich bebauter Gebiete vor (oberhalb und unterhalb der Brücke am Alten Berner Weg und unterhalb des Rahlstedter Weges). Unterhalb des Kupferteiches sind vor allem die Begradigung und der starke Uferverbau und/ oder fehlende Gehölzsäume entscheidend für die Einstufung in Strukturklasse 6. Die Strukturklasse 7 ist nur für 2 Abschnitte ermittelt worden (im Bereich einer Verrohrung unter der U-Bahn sowie ein stark verbauter Bereich am Mühlenweg). Die Biotopkartierung vom März 2003 bestätigt weitgehend die Aussagen der Gewässerstrukturkartierung von In den oberen Abschnitten sind weiterhin unbebaute Flächen in der Aue vorhanden. Die Aue wird größtenteils als Grünland genutzt, in Teilbereichen kommen Eichenmischwaldbestände und feuchte Hochstaudenfluren vor. Es sind gehäuft 28- Biotope gemäß HambNatSchG vorhanden. Im weiteren Verlauf wechseln bebaute Flächen mit Einzel- Reihen- und Hochhäusern sowie Kleingärten mit Grünanlagen und einzelnen mehr oder weniger degenerierten Feuchtbiotopen ab. Auffällig sind mehrere sehr große Rückhaltebecken (gemäß Gewässerstrukturkartierung 1997 insgesamt 15 % der Strecke), deren Randbereiche in der Regel naturfern gestaltet sind. 28 Biotope gemäß HambNatSchG sind nur vereinzelt zu finden

51 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze reduziertes Gewässernetz 60 Alster 60 Querbauten.shp %a Schöpfwerk %[ Schleuse ð Sperrwerk # Wehr A mme rs b penbek # # # ek %[ T a r 50 # # L B 50 ottbek r e # # %[ # denbe k M oor # %[ b ek Alster e 45 # Wands 45 T a r p e n b e k # # # # # # # # # Au K o l a u # %[ B er ne r # # # # # S eebek M üh l e n a u K o l l a u # # # # # # Osterbek Stellau # # # # # # Wandse I s e b e k a n a l # # # # # ð [% ð ð ð [% [% 65 %[ Bearbeitungsgebiet Einzugsgebietsgrenzen Landesgrenze Autobahn, Mittellinie Autobahn Straße Bahnlinie Alster, Seefläche Gewässernetz, reduziert Bebauung Gewässer, außerhalb km Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Querbauwerke FHH BehördefürUmwelt undgesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

52 Für den Gewässerteil Ammersbek des OWK al_5, die Bredenbek mit Lottbek und Moorbek (Anteile OWK al_8 und al_15), die Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau (OWK al_9), Osterbek mit Seebek (OWK al_17), die Stellau (im OWK al_13) und die Mellingbek (OWK al_14) liegen bisher noch keine Gewässerstrukturbewertungen vor. Diese werden ggf. im Rahmen einer Neuerhebung bewertet. Hinweise zur Gewässerstruktur ergeben sich jedoch aus der Hamburger Biotopkartierung, da für fast jedes Gewässer eine Bestandsbeschreibung vorliegt. Daraus wurden im Folgenden die Angaben zur Gewässerstruktur zusammengetragen. Diese erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da die Biotopkartierung keine Gewässerstrukturerhebung ersetzt. Hinweise zu Wasserpflanzenvorkommen sind in diesem Zusammenhang als Strukturmerkmal zu verstehen. Eine flächendeckende qualitative und quantitative Erhebung der aquatischen Makrophyten ist nicht in der Biotopkartierung enthalten. Ammersbek (im OWK al_5) Die Ammersbek wird in der Biotopkartierung als naturnaher, stark mäandrierender Bachlauf beschrieben, in weitgehend unbeeinträchtigter Aue. Der Bach durchfließt in weiten Anteilen einen ausgedehnten Erlenauwald. In offenen Teilbereichen kommen artenreiche Röhrichtbestände vor. In einzelnen Bestandsbögen wird das Vorkommen von Wasserpflanzen dokumentiert. Der Bachlauf und angrenzende Biotopflächen sind als 28-Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen. Teilabschnitte liegen in den NSG Duvenstedter Brook und Wohldorfer Wald. Beeinträchtigungen entstehen durch den Anstau des Gewässers an mehreren Stellen. Dadurch fehlt der Charakter eines durchgängigen Fließgewässers. Auch unterhalb des Kupferteichs, -der zweite Anstau ab Landesgrenze-, ist die mäandrierende Linienführung des Gewässers sowie bachbegleitende Gehölzestrukturen und abschnittsweise Röhrichtflächen erhalten geblieben ( 28 Biotop gemäß HambNatSchG). Besonders erwähnt werden hier die streckenweise hohen Steilwände, die als Brutbiotop des stark gefährdeten Eisvogels dienen. Unterhalb des Mühlenteiches treten die naturnahen Auestrukturen zurück, hier grenzt zunehmend Villenbebauung mit großen Gärten an die Ammersbek an. Bredenbek mit Lottbek und Moorbek (in den OWK al_8 und al_15) Die Bredenbek fließt zunächst entlang der Landesgrenze und wird in der Biotopkartierung als naturnaher Bach mit Beeinträchtigungen bezeichnet. Das Gewässer wird als ca. 1,50m breiter und bis zu 2m tief eingeschnittener, stark mäandrierender Bachlauf zwischen Wiesen und Weiden gelegen beschrieben. Am Ufer treten stellenweise Hochstaudenfluren und Röhricht auf. Ab der Straße Krummelsdiek wird das Gewässer von bachbegleitenden Waldsäumen, stellenweise mit bruchwaldartigen Erlenbeständen begrenzt. Teilweise grenzt Einzelhausbebauung mit Gärten an die Bredenbek an. Der Bachlauf sowie angrenzende Waldbereiche sind als 28-Biotop gemäß HambNatSchG ausgewiesen. Zwischen der U-Bahnlinie (keine Angabe zur Querung des Gewässers) und dem NSG Rodenbeker Quellental durchfließt die Bredenbek breite Auwaldflächen ( 28- Biotop gemäß HambNatSchG) und wird als Gewässer durch Deiche in ein Bett gefasst beschrieben. In den abgedeichten Bereichen wurden vermutlich ursprünglich Fischteiche unterhalten, die sich heute zu stark beschatteten Waldtümpeln entwickelt haben (Amphibienbiotop). Offene Bereiche der Talniederung werden von größeren Schilfbeständen und Feuchtgebüsch eingenommen. In einzelnen Erhebungsbögen wird das Vorkommen von Wasserpflanzen dokumentiert. Vor dem Wohldorfer Damm durchfließt die Bredenbek im Hauptschluss das Rückhaltebecken Horndiek. Der Anstau verhindert die Ausbildung eines durchgängigen Fließgewässercharakters. Im Bereich des NSG Rodenbeker Quellental ist das Gewässer als naturnah mit unbeeinträchtiger Aue ( 28 Biotop gemäß HambNatSchG) beschrieben. Über den Bachlauf der Lottbek/ Moorbek selbst stehen keine Erhebungen zur Verfügung. In der Biotopkarte wird das Gewässer als naturnaher Bach, mit 28-Status gemäß HambNatSchG benannt. Der Grundkarte ist zu entnehmen, dass das Gewässer einen gewundenen bis mäandrierenden Verlauf aufweist. Hinweise über das Gewässer ergeben sich aus den angrenzenden Bioto

53 pen. Demnach wird die Lottbek/ Moorbek von einem Erlen- und Eschenwald ( 28-Biotop gemäß HambNatSchG) begleitet. Teilweise grenzen Gartengrundstücke an den Bach. In diesen Bereichen soll das Gewässer mit Holz verbaut sein. Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau (OWK al_9) Der größte Teil der Tarpenbek weist einen begradigten Gewässerverlauf auf. Vielfach ist das Gewässer mit Bongossi (teilweise verrottend) und Steinen verbaut. In den unteren Abschnitten (Eppendorf) ist Bongossi durch Steinschüttungen ersetzt worden. In einigen Abschnitten sind Staustufen notiert worden. Das Gewässer wird zweimal durch sehr lange Verrohrungen unter dem Hamburger Flughafen beeinträchtigt. Die Durchgängigkeit ist hier unterbrochen. Es gibt einzelne Hinweise auf Vorkommen von Wasserpflanzen. Die Uferböschungen der Tarpenbek sind bereichsweise als Zierrasen gepflegt, teilweise erfolgt eine extensive Pflege der Krautvegetation. In einigen Abschnitten sind uferbegleitende Gehölze (diese kleinflächig als 28-Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen) vorhanden. An der Tarpenbek gibt es zwei Rückhaltebecken, die im Hauptschluss durchflossen werden. Dadurch ist der Fließgewässercharakter unterbrochen. Die Aubereiche der Tarpenbek werden vorwiegend von Bebauung und Gewerbeflächen u.a. dem Flughafengelände eingenommen. In einzelnen Abschnitten wird die Aue als Grünland, Kleingärten oder Grünanlagen genutzt. Teilweise grenzt ein bachbegleitender Wanderweg an die Tarpenbek. Hervorzuheben sind einzelne Abschnitte, in denen kleinflächig Renaturierungsmaßnahmen in den späten 80er Jahren durchgeführt worden sind. Der Bereich liegt zwischen Schmuggelstieg in Norderstedt und Regenrückhaltebecken Krohnstieg. In fünf Teilbereichen wurde der Bach entweder aufgeweitet oder durch Nebenschlüsse mit abgeflachten Ufern erweitert (vgl. hierzu Eggers und Grosser ; Begleitende Biologische Untersuchung zur Naturnahen Umgestaltung der Tarpenbek 1991). Gemäß Biotopkartierung befindet sich ein weiterer Renaturierungsbereich kurz vor der zweiten Verrohrung unter dem Flughafengelände. Abschnittsweise wurde der Uferverbau entfernt. Weitere Renaturierungsmaßnahmen sind in Planung. Die Kollau ist in der Biotopkartierung für weite Strecken als Bach naturnah, mit Beeinträchtigungen bezeichnet. Das Gewässer hat einen geraden Verlauf, teilweise mit Bongossi-Verbau und steilen Böschungen. Häufig wird die Kollau von eingestreuten Ufergehölzbeständen, kleinflächig mit Uferröhrichten, begleitet. Die naturnahen Strukturen in einzelnen Abschnitten führen zu der Einstufung als 28-Biotop gemäß HambNatSchG. In sonnigen Abschnitten ist das Vorkommen von Wasserund Uferstaudengesellschaften notiert. Die Kollau ist durch ein Rückhaltebecken im Hauptschluss beeinträchtigt (mangelnde Durchgängigkeit). Ein weiteres Rückhaltebecken, das aufgrund der artenreichen Verlandungsvegetation als 28-Biotop ausgewiesen ist, wird im Nebenschluss umflossen. Die Auebereiche der Kollau werden vorwiegend als Grünland genutzt, teilweise grenzen bebaute Flächen oder Kleingärten an die Kollau. In einigen Abschnitten ist ein bachbegleitender Wanderweg vorhanden. Der Bachlauf der Mühlenau ist vorwiegend als begradigtes ausgebautes Gewässer mit steilen U- ferböschungen bezeichnet. Nördlich der Fangdickstraße ist das Gewässer durch eine längere Verrohrung unter der S-Bahnlinie unterbrochen. Etwas bessere Gewässerstrukturen sind im Abschnitt zwischen Furtweg und Möhlenort vorhanden. Hier ist das Gewässer leicht geschwungen, die Ufer wechseln zwischen flacheren und steileren Bereichen, die bachbegleitende Vegetation ist naturnah ausgebildet (Teilflächen sind als 28- Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen)

54 Die Aue der Mühlenau wird z.t. von enger städtischer Bebauung und Gewerbeflächen eingenommen. Daneben kommen Nutzungen als Grünanlagen, Wohnbebauung, Campingplatz und Grünland vor. In einzelnen Erhebungen wird darauf hingewiesen, dass das Gewässer zeitweise trocken fällt. Osterbek mit Seebek (OWK al_17) Der Verlauf der Osterbek beginnt zunächst mit einem renaturierten Bereich, wobei das Gewässer sehr tief in das Gelände eingeschnitten ist. In diesem Abschnitt sind naturnahe Strukturen, wie bachbegleitende Gehölze, Uferstauden und Wasserpflanzen notiert (Teilflächen sind als 28- Biotope gemäß HambNatSchG ausgewiesen). Als Beeinträchtigungen sind 2 Sohlabstürze benannt worden. Mit Ausnahme des ersten renaturierten Abschnitts weist die Osterbek vorwiegend einen begradigten Verlauf auf, mit z.t. verotteter Bongossiholzbefestigung oder Steinschüttung auf. Es kommen sowohl strukturell verarmte Abschnitte, wie auch Bereiche mit strukturreicheren Uferbeständen, wie z.b. Gehölzen oder Uferstauden- und Röhrichtgesellschaften vor. In besonnten Abschnitten kommen kleinflächig Wasserpflanzen vor. Die naturnahen Uferstrukturen führen in einzelnen Abschnitten zu einer Einstufung als 28 Biotopen gemäß HambNatSchG. Die Osterbek fließt im Hauptschluss durch zwei Rückhaltebecken. Im Mündungsbereich zum Osterbekkanal ist keine Fischtreppe vorhanden (Durchgängigkeit unterbunden). Der Gewässerverlauf der Osterbek wird vorwiegend von Grünanlagen und Kleingärten begrenzt, teilweise auch durch Grünland und bebaute Bereiche. Die Linienführung der Seebek ist teils begradigt, streckenweise renaturiert. Verbaute Bereiche wechseln mit unverbauten Bereichen ab. An gewässertypischen Uferstrukturen treten bereichsweise Ufergehölzstreifen, wie auch krautige Vegetation auf. In einzelnen Erhebungsbögen ist das Vorkommen von Wasserpflanzen notiert worden. Die naturnahen Strukturen führen in einzelnen Abschnitten zu der Einstufung als 28-Biotop gemäß HambNatSchG. In den Erhebungsbögen gibt es Hinweise auf zwei angelegte Fischtreppen, deren Funktion jedoch überprüft werden muss. Die Seebek durchfließt zwei Rückhaltebecken im Hauptschluss (Durchgängigkeit unterbunden). Die Auebereiche des Gewässers werden teils als Grünanlagen und Kleingärten genutzt, teils grenzt Bebauung direkt an das Gewässer. Die Stellau ist als eingetiefter, teilbegradigter, teils verbauter und aufgestauter Bach bezeichnet, stellen- und zeitweise trockenfallend. Wegen der Beschattung, der zeitweiligen Austrocknung und der steilen Ufer ist kaum eine gewässertypische Vegetation ausgebildet. Das Gewässer wird im Bereich des Freibads Rahlstedt durch eine längere Verrohrung in seiner Durchgängigkeit unterbrochen. Die angrenzenden Flächen zum Gewässer sind vorwiegend bebaut (Einfamilienhäuser mit Gärten). In einzelnen Abschnitten grenzt Grünland an die Stellau. Teilweise kommen angrenzend flächige Weiden- oder Erlengehölzbestände vor (teils mit 28-Biotopstatus gemäß HambNatSchG). Mellingbek (OWK al_14) Das Gewässer entspringt als Entwässerungsgraben im NSG Wittmoor und ist als ausgebauter Bach mit gerader Linienführung definiert. Die Auebereiche der Mellingbek werden unterhalb des NSG als Grünlandflächen genutzt. Auf Höhe des Kupferteichwegs fließt die Mellingbek in ein Sys

55 tem mehrerer durch Wehre voneinander getrennter Teiche, u.a. auch den Kupferteich. Der Fließgewässercharakter ist dadurch völlig verändert. Die Teiche sind jedoch teilweise reich strukturiert, die Ufer durch Röhrichtbestände und Feuchtgebüsch naturnah gestaltet. Im Wasser kommen bereichsweise Wasserpflanzengesellschaften vor. Die Teiche sind größtenteils als 28-Biotope gemäß HambNatSchG eingestuft. An den Kupferteich grenzt östlich ein Golfplatz. Unterhalb des Kupferteiches befindet sich ein mäandrierender naturnaher Abschnitt der Mellingbek, ausgewiesen als 28-Biotop gemäß HambNatSchG. Das Gewässer wird jedoch ein weiteres Mal angestaut (Hohenbuchenteiche). Auch diese Teiche weisen bereichsweise naturnahe Uferstrukturen auf ( 28-Biotope gemäß HambNatSchG.), teilweise fehlen gewässertypische Strukturen. Die Teiche werden abschnittsweise von Grünanlagen und den Freiflächen eines Kinderheims umgrenzt. Fazit: Der Wasserkörper al_5 ist in Bezug auf die Gewässermorphologie zu etwa gleichen Anteilen gering und mäßig verändert (Strukturklassen 2 und 3). Im Wasserkörper al_15 verschlechtert sich die Situation ein wenig, dennoch ist dieser Bereich zu fast 90% den Klassen 2 und 3 zuzuordnen. Gravierend ändert sich dies bei der Alster im Wasserkörper al_16; dort ist die Gewässerstruktur größtenteils vollständig oder sehr stark verändert (Strukturklassen 6 und 7). Aus den Informationen, die z.zt. für die restlichen Wasserkörper vorliegen, ist zu folgern, dass auch diese Bereiche des Alstergewässersystems aufgrund der z.t. gravierenden Eingriffe als mäßig bis stark verändert in Bezug auf die Gewässermorphologie einzustufen sind. Die Wandse ist zum überwiegenden Teil (größer 60%) deutlich verändert bis sehr stark verändert, besonders im Mittel und Unterlauf; es gibt aber auch unveränderte bis mäßig veränderte Bereiche, besonders im Oberlauf (ca. 30 %). Die Berner Au ist überwiegend stark verändert (Strukturklasse 5; ca. 40%). Es gibt aber auch sehr stark veränderte Bereiche (ca. 20 %) und mäßig bis deutlich veränderte Bereiche (ca. 25%) Wärmeeinleitung und Aufwärmung Es sind keine signifikanten Wärmeeinleitungen vorhanden. Fazit: Es sind keine Auswirkungen festzustellen Biologische Komponenten Fischfauna Artenzusammensetzung: Die bisher vorliegenden Unterlagen und Untersuchungsergebnisse der Fischfauna der Alster sind in Hamburg nicht aktuell und die jüngsten Untersuchungen in der Regel älter als fünf Jahre. Aus dem Artenschutzprogramm Fische und Rundmäuler der Behörde für Umwelt und Gesundheit sowie vereinzelten Gutachten im Auftrag der Baubehörde zur Wirksamkeit der an der Alster vorhandenen Fischaufstiegshilfen lässt sich lediglich das Arteninventar (Taxaliste) der Alster und Nebengewässer beschreiben. Letztere Gutachten haben empirisch einwandfrei nachgewiesen, dass die an der Alster vorhandenen Fischaufstiegsanlagen an den Schleusen Fuhlsbüttel, Poppenbüttel, Mellingburg und Wohldorf nicht wirksam sind. Eine Beschreibung der die Alster besiedelnden Fischarten lässt sich in früheren Arbeiten bei Borne (1883) und Duncker und Ladiges (1960) finden. Aktuelle zusammenhängende und systematische fischereibiologische Untersuchungen der Alster fehlen bisher vollständig

56 Nachgewiesene Fischarten im Alstereinzugsgebiet Alsterlauf und Alsterstau Bachneunauge Regenbogenforelle 1) Bachforelle Äsche 1) Groppe Bachschmerle Aal 3-stacheliger Stichling 9-stacheliger Stichling Hecht Rotauge Moderlieschen 1) Hasel Döbel Aland 2) Rotauge Rotfeder 2) Schleie Gründling Ukelei Güster Brassen Bitterling Karausche Giebel Karpfen 1) Silberkarpfen 1) Quappe Flussbarsch Zander 2) Kaulbarsch 2) X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 1) ursprünglich nicht heimisch 2) Nachweis erst nach 1960 Das Artenschutzprogramm und das in Hamburg im Naturschutzamt geführte Fischartenkataster ermöglicht grundsätzlich auch für die Gewässer des reduzierten Gewässernetzes eine Beschreibung, der in diesen Gewässern nachgewiesenen Fischarten. Über einen selbständig und ehrenamtlich erarbeiteten Datenpool verfügt auch die Interessengemeinschaft zum Schutz der einheimischen Fischfauna ISCHUFI e.v. (Diercking, mdl. Mitteilung). Diese Daten stehen jedoch nicht uneingeschränkt zur Verfügung. Betrachtet man das Vorkommen der Fischarten hinsichtlich des früheren und heutigen Arteninventars isoliert, so sind diese nahezu deckungsgleich. Bis heute ist sogar das Vorkommen von mehr

57 Fischarten in der Alster zu verzeichnen als zu früheren Zeiten (1960). Dieses ist durch Besatzmaßnahmen und das Einbringen von Fremdfischarten durch Dritte (Angelvereine) zurückzuführen. Abundanz und Alterzusammensetzung: Aussagen zu Abundanzstrukturen und Altersstruktur der Fischlebensgemeinschaften der Alster sind mit den der Behörde für Umwelt und Gesundheit vorliegenden Daten nicht möglich. Für alle Oberflächenwasserkörper gilt, dass Daten zum Vorkommen von Fischarten vorhanden sind, Daten zur Abundanz und Altersstruktur jedoch fehlen. Fazit: Es ist gegenwärtig angesichts der Datenlage nicht sicher zu beurteilen, ob die bisher vorliegenden Untersuchungen tatsächlich die genannten Fragestellungen der Wasserrahmenrichtlinie erfüllen werden bzw. diese überhaupt erfüllen können. Gegenwärtig wird noch an einem bundeseinheitlichen Bewertungssystem der Qualitätskomponente Fische gearbeitet. Aus Erfahrung und abgeleitet aus anderen Untersuchungen an Hamburger Stadtgewässern ist es jedoch zu vermuten, dass die ökologische Qualitätskomponente Fischfauna den guten ökologischen Zustand/ das gute ökologische Potenzial nicht in allen Wasserkörpern des Alstereinzugsgebiets in Hamburg erreichen wird. Ein weiteres Indiz dafür ist das unterbrochene Fließgewässerkontinuum an den vorhandenen Querbauwerken Makrozoobenthos Das Makrozoobenthos in der Alster und ihren Nebengewässern wurde letztmalig zwischen 1999 und 2001 untersucht. Erfasst wurden hierbei Gewässer in den Oberflächenwasserkörpern: - al_5: Alster hinter Einmündung Alte Alster bis zur Wohldorfer Schleuse mit Ammersbek (bis zur Einmündung Bunsbach al_9: Tarpenbek mit Kollau mit Mühlenau - al_13: Wandse mit Berner Au und Stellau al_15 (Anteil Bredenbek): Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse mit Bredenbek von Knick Brandheide (mit Lottbek und Moorbek) bis zur Mündung in die Alster - al_17: Osterbek mit Seebek Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig- Holstein, 1989) ergibt für den Alsterlauf bis unterhalb der Mellingburger Schleuse eine deutliche Beeinträchtigung. Danach ist das Gewässer erheblich gestört. Auch die Ammersbek weist eine deutliche Beeinträchtigung auf. Bredenbek und Lottbek sind erheblich gestört. Auch für die Tarpenbek wird eine erhebliche Störung festgestellt. Die Kollau mit Mühlenau ist nach diesem Bewertungsschema extrem gestört. Auch die Osterbek mit Seebek und die Wandse und ihre Nebengewässer müssen als extrem gestört angesehen werden. Nach der leitbildbezogenen Saprobienbewertung müssen diese Oberflächenwasserkörper als moderate eingestuft werden. In den o.g. Wasserkörpern wurde die saprobielle Beurteilung anhand des Makrozoobenthos vorgenommen, in den übrigen Gewässerabschnitten der Alster und ihren Nebengewässern auf der Basis des heterotrophen Aufwuchses. Auch wenn es sich hierbei nicht um Makrozoobenthos handelt, wurden die Daten für die Beschreibung der Saprobie berücksichtigt. Für die Oberalster bis zur

58 Fuhlsbüttler Schleuse ergibt sich die Güteklasse II (mäßig belastet), unterhalb der Fuhlsbüttler Schleuse bis zur Einmündung in die Elbe die Güteklasse II III (kritisch belastet). Die Ammersbek und die Bredenbek mit der Lottbek können ebenfalls in die Gewässergüteklasse II eingestuft werden. Die Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau, die Osterbek mit Seebek, die Wandse mit Berner Au und Stellau sowie die Alsterkanäle (Osterbek-, Eilbek-, Isebekkanal) müssen in die Güteklasse II III, kleinere Abschnitte auch in die Güteklasse III (stark verschmutzt) eingruppiert werden. Für die einzelnen Wasserkörper ergibt sich Folgendes: Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse (al_15) Letztmalig 1999 wurde die Alster unterhalb Wohldorfer Schleuse (Messstelle Ae 2), oberhalb Mellingburger Schleuse (Messstelle Ae 4), Alster Grevenau (Messstelle Ae 6), Alster am Brombeerweg (Messstelle Ae 8) und oberhalb der Fuhlsbüttler Schleuse (Messstelle Ae 9) untersucht. Aktuellere Erhebungen für das Makrozoobenthos liegen aus den Jahren 2000 und 2001 (jeweils im Frühjahr) von der Messstelle Ae 3 Haselknick (LAWA-Messstelle) vor. Die Larven der Ephemeropteren (Eintagsfliegen), Trichopteren (Köcherfliegen) und Chironomiden (Zuckmücken) stellten die meisten Arten, gefolgt von den Mollusken (Schnecken und Muscheln) und Hirudineen (Egel). Die größten Häufigkeiten (Individuenzahlen) wurden 2001 bei den Crustaceen (Krebstiere), Mollusken (Schnecken und Muscheln) und den oben genannten Insekten-Gruppen festgestellt. Andere Gruppen wie z.b. die Odonaten (Libellen) und Plecopteren (Steinfliegen) traten nur vereinzelt auf. Typische Arten in der Alster von der Wohldorfer Schleuse bis zur Fuhlsbüttler Schleuse : - Muscheln/Schnecken: Bithynia tentaculata, Sphaeriidae - Egel: Erpobdella testacea und E. octoculata - Krebstiere: Asellus aquaticus, Gammarus pulex - Eintagsfliegen: Centroptilum luteolum, Heptagenia spp., Baetis vernus - Libellen: Calopteryx splendens (lokal) - Steinfliegen: Nemoura cinerea (lokal) - Wanzen: Sigara spp., Corixidae spp. - Käfer: Elmis aenea - Köcherfliegen: Polycentropus flavomaculatus, Anabolia nervosa, Hydropsyche pellicidula - Zuckmücken: Conchapelopia spp., Corynoneura spp., Microtendipes pedellus u.a. Beurteilung: Nach der Saprobienbewertung liegt die Oberalster in der Güteklasse II (mäßig belastet). Die Indizes lagen in den letzten Jahren zwischen 2,05 und 2,37. Der Artenbestand zeigte während der Untersuchungsjahre nur geringe Schwankungen. Von Nord nach Süd findet im Flussverlauf eine Artenverschiebung statt, wodurch die Güteeinstufung aber nicht beeinflusst wird. Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig-Holstein 1989) weist diesen Gewässerabschnitt als deutlich beeinträchtigt aus, im unteren Teil im Bereich des Brombeerwegs und der Fuhlsbüttler Schleuse als erheblich gestört. Dieser Wasserkörper wird in Typ 14 eingestuft (Abschnitt 1.3). Nach den ermittelten Saprobienindizes liegt der Abschnitt in der Kategorie moderate

59 Ammersbek (im Wasserkörper al_5) Die Ammersbek am Brügkamp (Messstelle Amj 8) wurde von 1995 bis 2000 jährlich untersucht. Ferner wurde das Makrozoobenthos der Ammersbek vor Einmündung in die Alster (Messstelle Amj 9) im Jahr 2000 festgestellt. Am Brügkamp finden sich in der Ammersbek auffallend viele Zuckmücken- (Choronomiden) und Köcherfliegenlarven (Trichopteren). Auch Eintagsfliegenlarven (Ephemeropteren) und Krebse (Crustaceen) sind hier nicht selten. Die genannten Gruppen sind nicht nur art-, sondern auch zahlenmäßig häufig. Unmittelbar vor Einmündung in die Alster treten zu dem noch verstärkt Egel (Hirudineen), Muscheln und Schnecken (Mollusken) in nennenswertem Umfang in Erscheinung. Typische Arten in der Ammersbek vom Brügkamp bis zur Alster: - Muscheln/Schnecken: Bithynia tentaculata, Sphaeriidae - Egel: Erpobdella octoculata und Glossiphonia complanata - Krebstiere: Asellus aquaticus, Gammarus pulex - Eintagsfliegen: Centroptilum luteolum, Cloeon dipterum - Libellen: Calopteryx splendens (lokal bei Messstelle Amj 8) - Steinfliegen: Nemoura cinerea - Wanzen: nur Einzelfunde - Käfer: nur Einzelfunde - Köcherfliegen: bei Messstelle Amj 8: Anabolia nervosa, Hydropsyche pellicidula. Messstelle Amj 9: Polycentropus flavomaculatus - Zuckmücken: Conchapelopia spp., Procladius spp., Microtendipes pedellus u.a. Beurteilung: Im Untersuchungszeitraum von 1995 bis 2000 lagen die Saprobienindizes der gesamten Ammersbek auf Hamburger Gebiet zwischen 2,11 2,31, was einer mäßigen Belastung entspricht (Gewässergüteklasse II). Erhöhte Ammonium-Konzentrationen und Gehalte an biologisch abbaubaren Substanzen sprechen allerdings für eine Einstufung in die Güteklasse II-III. Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig-Holstein 1989) weist diesen Gewässerabschnitt als deutlich beeinträchtigt aus. Dieser Wasserkörper wird in Typ 14 eingestuft (Abschnitt 1.3). Nach den ermittelten Saprobienindizes liegt der Bereich in der Kategorie moderate (Saprobienindizes im Bereich >1,95-2,65). Bredenbek mit Lottbek und Moorbek (im al_15) Die Bredenbek am Lottbeker Weg (Messstelle Brj 3) und am Wohldorfer Damm (Messstelle Brj 4) sowie die Lottbek am Lottbeker Weg (Messstelle Lov 2) wurden letztmalig im Jahr 2000 untersucht. In der Bredenbek dominieren Krebse (Copepoden und Gammariden), die besonders im April 2000 häufig anzutreffen waren. Auch Köcherfliegen (Trichopteren) und Zweiflügler (Dipteren) sind weit verbreitet. Bei der Septemberbeprobung ist das Vorkommen verschiedener Zuckmückenlarven (Chironomiden) auffallend. Im Unterlauf der Bredenbek, im Ablaufbereich des Rückhaltebeckens, treten Muscheln, Schnecken (Mollusken), Würmer und Egel (Oligochaeten und Hirudineen) stärker auf als im Oberlauf. In der Lottbek finden sich sehr ähnliche Verhältnisse wie in der Bredenbek

60 Typische Arten in Bredenbek und Lottbek: - Muscheln/Schnecken: Bithynia tentaculata (lokal), Sphaeriidae - Egel: Erpobdella octoculata und Glossiphonia complanata - Krebstiere: Copepoda indet., Asellus aquaticus, Gammarus pulex, Ostracoda indet. (lokal) - Eintagsfliegen: vereinzelt Baetiden - Libellen: nur Einzelfunde - Steinfliegen: Nemoura cinerea (Lottbek) - Wanzen: Gerris najas (Bredenbek) - Käfer: Platambus maculatus - Köcherfliegen: Hydropsyche spp., Limnephilidae indet. - Zweiflügler: Simuliidae, Culicidae - Zuckmücken: Polypedilum pedestre, Prodiamesa spp., Microtendipes pedellus, Tanytarsus spp. Beurteilung: Im Untersuchungsjahr 2000 lagen die Saprobienindizes in Bredenbek und Lottbek zwischen 2,20 2,27 (Gewässergüteklasse II). Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig-Holstein 1989) weist diese Gewässer als erheblich gestört aus. Dieser Wasserkörper wird in Typ 14 eingestuft (Abschnitt 1.3). Nach den ermittelten Saprobienindizes liegt der Bereich in der Kategorie moderate. Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau (al_9) Die Tarpenbek am Schmuggelstieg (Messstelle Tal 1), am Gepidenweg (Messstelle Tal 3), der Rosenbrook-Brücke (Messstelle Tal 61), am Eppendorfer Mühlenteich (Messstelle Epm 5) und ihre Nebengewässer Bornbach (Messstelle Bog 1 und 3) und Raakmoorgraben (Messstelle Raa 1 und 3) wurden letztmalig 1999 untersucht. In der Tarpenbek stellten Köcherfliegen (Hydropsyche, Trichopteren) und Wasserasseln (Asellus aquaticus) im Untersuchungsjahr die meisten Individuen. Auch die Eintagsfliege Baetis vernus war stellenweise recht häufig. Im Übrigen war das Gewässer eher artenarm. Im aufgestauten Bereich der Tarpenbek, im Eppendorfer Mühlenteich vor der Einmündung in die Alster, nahm die Artenanzahl deutlich zu. Hier waren Kleinkrebse (Copepoden) und Zuckmückenlarven (Chironomiden) besonders häufig

61 Typische Arten der Tarpenbek: - Muscheln/Schnecken: nur bei Epm 5: Bithynia tentaculata, Valvata piscinalis, Sphaeriiden u.a. - Egel: Erpobdella octoculata bei Messstelle Tal 1 - Krebstiere: Asellus aquaticus, Copepoda indet. - Eintagsfliegen: Baetis vernus u.a. Baetiden - Libellen: treten nicht auf - Steinfliegen: stellenweise Nemoura cinerea - Wanzen: treten nicht auf - Käfer: Laccophilus hyalinus (lokal) - Köcherfliegen: Hydropsyche angustipennis - Zweiflügler: Simuliidae - Zuckmücken: Conchapelopia spp., Orthocladiinae indet. Beurteilung: Die Saprobienindizes in der Tarpenbek lagen im Untersuchungsjahr 1999 zwischen 2,26 und 2,57, also überwiegend im kritisch belasteten Bereich (Gewässergüteklasse II-III). Die schlechtesten Indizes fanden sich im Eppendorfer Mühlenteich. Auch die Einstufung nach WRRL fällt demnach überwiegend in die Kategorie moderate (Saprobienindizes im Bereich > 2,3-2,9 für Typ 14). Im Bornbach wurden ähnliche Saprobienverhältnisse vorgefunden (Saprobienindex zwischen 2,28 und 2,51), so dass auch dieses Nebengewässer in die Gewässergüteklasse II-III einzustufen ist. In die Gewässergüteklasse II-III muss ferner der Raakmoorgraben eingeordnet werden, der Saprobienindizes zwischen 2,33 und 2,47 aufwies. Auch diese Gewässer müssen der WRRL-Kategorie moderate zugeordnet werden. Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig- Holstein 1989) weist die Tarpenbek als erheblich gestört aus. Der Bornbach und der Raakmoorgraben müssen als extrem gestört eingestuft werden. Die Kollau an der Frohmestraße (Messstelle Kok 1) und vor Einmündung in die Tarpenbek (Messstelle Kok 4), die Mühlenau am Pegel 63 (Messstelle Muc 1) und am RHB Steinwiesenweg sowie die Düngelau (Messstelle Dug 6), ein Nebengewässer der Mühlenau, wurden letztmalig 1999 untersucht. Kollau und Mühlenau sind relativ artenarme Gewässer. In beiden Gewässern dominieren Würmer und Egel (Oligochaeten und Hirudineen) und Wasserasseln (Asellus aquaticus). In der Mühlenau kam es stellenweise zu massenhaftem Muschelbefall mit Sphaeriiden. Viele Insektengruppen fehlen in den genannten Gewässern vollständig. In der Düngelau unterscheiden sich die Verhältnisse nicht wesentlich

62 Typische Arten der Kollau und Mühlenau: - Muscheln/Schnecken: Sphaeriidae indet. - Egel: Erpobdella octoculata - Krebstiere: Asellus aquaticus - Eintagsfliegen: Baetidae in der Kollau - Libellen: treten nicht auf - Steinfliegen: treten nicht auf - Wanzen: treten nur vereinzelt auf - Käfer: treten nur vereinzelt auf - Köcherfliegen: Hydropsyche angustipennis und Limnephilidae in der Kollau - Zweiflügler: Simuliidae in der Kollau - Zuckmücken: Conchapelopia spp., Orthocladiinae indet. Beurteilung: Die Saprobienindizes in der Kollau lagen im Untersuchungsjahr 1999 zwischen 2,34 und 2,83 (n=4), in der Mühlenau zwischen 2,40 und 2,76 (n=4), also durchgehend im kritisch belasteten Bereich (Gewässergüteklasse II-III) mit Einzelbefunden in der Güteklasse III (stark verschmutzt). Dieser Wasserkörper wird in Typ 14 eingestuft (Abschnitt 1.3). Nach den ermittelten Saprobienindizes liegt der Bereich in der Kategorie moderate (Saprobienindizes im Bereich > 2,3-2,9). Im gleichen Bereich bewegten sich auch die Indizes für die Düngelau (Saprobienindex 2,66 und 2,81), wobei hier nur sehr wenige Arten und Abundanzen (< 15) für die Berechnung zur Verfügung standen. Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig- Holstein 1989) weist diese Gewässer als extrem gestört aus. Osterbek mit Seebek (al_17) Das Makrozoobenthos der Osterbek am Neusurenland (Messstelle Oss 1) und an der Adlerstraße (Messstelle Oss 2) und der Seebek am Pegel 109 (Messstelle Seb 2) wurde letztmalig 1999 untersucht. Die Osterbek Höhe Neusurenland ist sehr artenarm und hier dominierte zur Zeit der Untersuchungen 1999 der Bachflohkrebs Gammarus pulex. An der Adlerstraße ist die Osterbek deutlich artenreicher, viele Insektengruppen fehlen aber auch hier vollständig. Die Verhältnisse in der Seebek entsprechen weitgehend denjenigen der Osterbek/Adlerstraße. Neben den Flohkrebsen (Gammariden) kamen hier auch Köcherfliegenlarven (speziell Hydospyche angustipennis) und Muscheln (Sphaeriiden) in größerer Anzahl vor

63 Typische Arten der Osterbek und Seebek: - Muscheln/Schnecken: Sphaeriidae indet. - Egel: Erpobdella octoculata - Krebstiere: Gammarus pulex - Eintagsfliegen: Baetidae - Libellen: treten nicht auf - Steinfliegen: treten nur vereinzelt auf - Wanzen: treten nur vereinzelt auf - Käfer: treten nur vereinzelt auf - Köcherfliegen: Hydropsyche angustipennis und Limnephilidae - Zuckmücken: Conchapelopia spp., Orthocladiinae indet. Beurteilung: Die Saprobienindizes in der Osterbek lagen im Untersuchungsjahr 1999 zwischen 2,21 und 2,45 (n=4) und in der Seebek bei 2,27 und 2,44, also im Übergangsbereich zwischen mäßiger und kritischer Belastung (Gewässergüteklasse II und II-III). Da die überwiegende Zahl der Saprobienindizes > 2,3 ist, werden die Gewässer in die Kategorie moderate eingestuft (Typ 14). Die ökologische Bewertung nach dem Bewertungsrahmen für Fließgewässer (LANU Schleswig- Holstein 1989) weist diese Gewässer als extrem gestört aus. Wandse mit Berner Au und Stellau (al_12) Die Wandse und ihre Nebengewässer wurden 1999 an folgenden Stellen untersucht: - an der Brücke unterhalb Mönchsteich (Messstelle Wan 1), - am Rückhaltebecken Höltigbaum (Messstelle Wan 12), - unterhalb Delingsdorfer Weg (Messstelle Wan 21), - unterhalb Wilhelm-Grimm-Str. (Messstelle Wan 3), - an der Nordmarkstrasse (Messstelle Wan 7), - an der Wandsbeker Allee (Messstelle Wan 8) - die Berner Au südl. Berner Allee (Messstelle Ben 3) und südl. Kupferdamm (Messstelle Ben 6) - die Stellau vor Einmündung in die Wandse (Messstelle Stn 3) - der Stellmoorer Quellfluss unterhalb der Landesgrenze (Messstelle Stp 1) und am Dassauweg (Messstelle Stp 3). Die Wandse erreicht als kritisch belastetes Gewässer (Güteklasse II-III) das Hamburger Stadtgebiet. Schnecken (Radix ovata), Köcherfliegenlarven (Limnephilus lunatus) und Zuckmückenlarven (Tanytarsus spp.) dominieren in diesem Bereich. In ruhigeren Bereichen kommen Kleinkrebse (Cladocera indet.) und Eintagsfliegenlarven (Cloeon dipterum) häufig vor. Auch im weiteren Wandse-Verlauf treten Schnecken und dann auch Köcherfliegenlarven (Limnephilidae indet.) gehäuft auf. Ebenso Bachflohkrebse (Gammarus pulex) sind hier weit verbreitet. Der Unterlauf der Wandse ist ebenfalls gut besiedelt und besonders die Köcherfliegenlarve Anabolia nervosa ist hier gut vertreten. In der Stellau dominierte im Frühjahr und Herbst 1999 der Bachflohkrebs Gammarus pulex. Die Gesamtartenzahl ist hier meist geringer als in der Wandse

64 Der Stellmoorer Quellfluß leidet zeitweise an Wassermangel, so dass hier nur relativ wenige, anspruchslose Arten überleben können. Seine saprobielle Einstufung fällt somit relativ schlecht aus wurden Saprobienindizes zwischen 2,61 und 2,78 ermittelt. Typische Arten der Wandse, Berner Au und Stellau: - Muscheln/Schnecken: Sphaeriidae indet., Lymnaea stagnalis - Egel: Erpobdella octoculata - Krebstiere: Cladocera indet., Gammarus pulex, Copepoda indet. - Eintagsfliegen: Cloeon dipterum, Baetis vernus - Libellen: treten nur vereinzelt auf - Steinfliegen: treten nur vereinzelt auf - Wanzen: treten nur vereinzelt auf - Käfer: treten nur vereinzelt auf - Köcherfliegen: Hydropsyche angustipennis, Limnephilus lunatus und L. flavicornis, Anabolia nervosa - Zweiflügler: Culicidae indet - Zuckmücken: Tanytarsus spp. Conchapelopia spp., Orthocladiinae indet. Beurteilung: Die Saprobienindizes in der Wandse lagen im Untersuchungsjahr 1999 zwischen 2,32 und 2,59 (n=10), in der Berner Au zwischen 2,37 und 2,56 (n=4) und in der Stellau bei 2,31 und 2,32 (n=2), also durchgehend im Bereich einer kritischen Belastung (Gewässergüteklasse II-III). Der Wasserkörper wird dem Typ 16 zugeordnet (Abschnitt 1.3). Nach den ermittelten Saprobienindizes liegt der Bereich in der Kategorie moderate (Saprobienindizes im Bereich > 2,3-2,9). Fazit: Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die untersuchten Wasserkörper als moderate einzustufen sind Phytobenthos Es liegen keine Ergebnisse aus Phytobenthosuntersuchungen vor Phytoplankton Unter Federführung des Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) wird ein Bewertungsverfahrens für Fließgewässer und Seen erarbeitet. Bislang wurde eine Literaturstudie von der TU Cottbus (Frau Prof. Nixdorff) erstellt. Klassifikationsansätze für den Merkmalekomplex Phytoplankton, die den Anforderungen der WRRL gerecht werden, existieren bislang weder für qualitative (Erfassung möglicher Indikatoren) noch für quantitative (Biomasse, Biovolumen) Erhebungen. Wann Untersuchungsmethoden und Bewertungsverfahren zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht absehbar. Fazit: In den Fließteilen des oberen Alsterabschnitts (al_5, al_15, Messstellen Wulksfelde und Haselknick) wurden Phytoplanktonuntersuchungen bis 1996 durchgeführt. Wegen der geringen Fließzeiten wird die Phytoplanktonzönose geprägt durch den Eintrag allochthonen Planktons aus den Staubereichen des Einzugsgebietes, was zu einer relativ großen Artenvielfalt verschiedener sys

65 tematischen Algengruppen (mit Ausnahme der Blaualgen) führt. Die Ergebnisse repräsentieren somit nicht den ökologischen Zustand an den Messstellen. In den gestauten kanalisierten Alsterabschnitten (al_16), Messstelle Winterhuder Brücke) vergleichbar mit nährstoffreichen ungeschichteten Flachlandseen mit sehr kurzer Verweildauer kommt es zu einem Anstieg der Biomasse (Zunahme der Artenvielfalt und Abundanzen). Die Außen- bzw. Binnenalster zeichnet sich als ungeschichteter Flusssee mit einer durchschnittlichen Verweilzeit von nur 7 d durch eine hohe Biomasseproduktion aus. Neben hoher Artenvielfalt und Abundanzen von Bacillariophyceae (Kieselalgen) und coccalen Chlorophyceae (Grünalgen) treten bis zur Einmündung in die Elbe (Alsterfleet) und in den einmündenden Kanälen (al_16) insbesondere bei hohen Wassertemperaturen massive Blaualgenblüten auf. Nach den normativen Begriffsbestimmungen zur Einstufung des ökologischen Zustands (Anhang V) erfolgt die erste Einschätzung der ökologischen Qualität mit Hilfe der Qualitätskomponente Phytoplankton als mäßig. Für die Außenalster mit den angrenzenden Kanälen führen gleichermaßen die Kriterien für Fließgewässer, Seen und das ökologische Potenzial von erheblich veränderten oder künstlichen Wasserkörpern zu diesem Ergebnis. Eine Bewertung nach Anhang V stößt allerdings auf Schwierigkeiten, da für das aufgestaute System mit den geringen Verweilzeiten keine typspezifische Referenzbedingungen bekannt sind. Es ist davon auszugehen, dass in einem Referenzgewässer eutropher Flachsee oder eutropher Flusssee der norddeutschen Tiefebene sommerliche Algenblüten (auch Blaualgen) auftreten. Änderung der qualitativen und quantitativen Zusammensetzung des Phytoplanktons in der Außenalster treten oft kurzzeitig auf (Abb ). Die große Streuung in der Vegetationsperiode ist auf sich kurzfristig ändernde hydrologische und meteorologische Gegebenheiten, der damit verbundenen Entwicklungsdynamik des Phytoplanktons und der inhomogenen Verteilung der Planktonorganismen im Wasserkörper zurückzuführen (vergl. auch Kap )

66 120 Phytoplankton Außenalster (Au 16) 2000/ Taxazahl Gesamtabundanzen Jan. 00 Mrz. 00 Mai. 00 Jul. 00 Aug. 00 Okt. 00 De z. 00 Feb. 01 Apr. 01 Jun. 01 Aug Phytoplankton-Taxazahlen Außenalster (Au 16) 2000/2001 Cyanophyceae Taxa Bacillaciophyceae Taxa Chlorophyceae Taxa Jan. 00 Mrz. 00 Mai. 00 Jul. 00 Aug. 00 Okt. 00 De z. 00 Feb. 01 Apr. 01 Jun. 01 Aug Phytoplankton-Abundanzen (Häufigkeiten) Außenalster (Au 16) 2000/ Cyanophyceae Bacillariophyceae Chlorophyceae Jan. 00 Mrz. 00 Mai. 00 Jul. 00 Aug. 00 Okt. 00 Dez. 00 Feb. 01 Apr. 01 Jun. 01 Aug. 01 Abb : Phytoplankton in der Außenalster 2000/

67 Makrophyten Datengrundlage in Hamburg: In Hamburg liegen derzeit keine flächendeckenden Untersuchungen der aquatischen Makrophyten vor, dies gilt auch für das Gewässersystem der Alster. Die Hamburger Biotopkartierung sowie das Artenkataster des botanischen Vereins beschränken sich in der Regel auf die Erfassung der terrestrischen Flora. Submerse Vegetation wird darin nicht obligatorisch erfasst. Mit den vorliegenden, weder qualitativ noch quantitativ vollständigen Daten lassen sich daher keine Schlüsse auf den Bestand der aquatischen Makrophyten ziehen. Die Biotopkartierung und das Artenkataster bieten jedoch mit ihren Hinweisen über das Vorkommen aquatischer Makrophyten wertvolle Anhaltspunkte für ein später zu erstellendes Monitoringprogramm. Die Biotopkartierung liefert darüber hinaus Hinweise über das Umfeld der Probestellen. Mit der von der LAWA beauftragten Erarbeitung eines ökologischen Bewertungsverfahrens für Fließgewässer und Seen zum Teilbereich Makrophyten und Phytobenthos zur Umsetzung der EG- Wasserrahmenrichtlinie werden zukünftig Beurteilungen des ökologischern Zustandes dieser Komponenten der vorhandenen Lebensgemeinschaft im Gewässer erfolgen können. Oberflächenwasserkörper al_5, al_15,al_16 Es liegen keine aktuellen qualitativen und quantitativen Angaben über aquatische Makrophyten für diese Wasserkörper vor, die eine Bewertung des ökologichen Zustandes anhand von Makrophyten ermöglichen. Die Hinweise im Biotopkataster nennen sehr vereinzelt Wasserstern- und Wasserlinsenvorkommen und lassen erkennen, dass die Wasserkörper al_5 und al_15 auffallend makrophytenarm sind. Die kanalisierte Alster mit Außen- und Binnenalster und die unteren Abschnitte der angrenzenden Kanäle (Isebek-, Osterbek-, Goldbek- und Eilbekkanal / al_16) sind durch äußerst geringes Vorkommen submerser Makrophyten gekennzeichnet. Die Ufer der Außenalster sind teils mit in den 80er Jahren angepflanzten Röhrichten bestückt. Der OWK al_16 ist weitestgehend als phytoplanktonreich einzustufen. Hohes Planktonvorkommen verhindert das Eindringen von Licht ins Gewässer, was die Entwicklung von Makrophyten limitiert. Starker Uferverbau, Wasserbewegungen und Wellenschlag infolge intensiven Bootsverkehrs, ungünstige Sedimentbedingungen etc. behindern die Makrophytenentwicklung. In Fließgewässern ist im Falle der Einstufung phytoplanktonreich eine Bewertung des Wasserkörpers über den Faktor Makrophyten erläßlich. Eine entsprechende endgültige Beurteilung des OWK al_16 kann erst nach einer Überprüfung im Laufe der nächsten Jahre erfolgen. Ammersbek (im OWK al_5) Im Bereich der Hamburger Landesgrenze ist die Ammersbek ein Bach, in dem anthropogene Eingriffe bereits bemerkbar sind. Im weiteren Verlauf sind die Ufer oftmals baumbestanden, in diesen Bereichen ist das Gewässer meist frei oder fast frei von submersen Makrophyten. Für den hier beschriebenen Anteil des OWK gibt es vereinzelt Hinweise auf Wasserpflanzenvorkommen im Biotopkataster (Wasserstern, Wasserlinse). Es liegen jedoch keine ausreichend aktuellen qualitativen und quantitativen Erhebungen vor, die eine Bewertung des ökologischen Zustandes des Gewässers anhand von Makrophyten zulassen

68 Bredenbek / Lottbek / Moorbek (im OWK al_15) Die Bredenbek als im Oberlauf mäandrierender Bach ist häufig baumbestanden, dies lässt auf einen geringen aquatischen Makrophytenbesatz schließen. Für die hier beschriebenen Gewässer liegen nicht ausreichend aktuelle qualitative und quantitative Erhebungen vor, die eine Bewertung des ökologischen Zustandes des Gewässers anhand von Makrophyten zulassen. Tarpenbek, Kollau, Mühlenau (al_9) Über den renaturierten Teil der Tarpenbek liegt eine Begleitende biologische Untersuchung zur naturnahen Umgestaltung der Tarpenbek (1991, F.Eggers u. J. Grosser) vor. Als submerse Makrophyten werden Wasserpest- und Wassersternbestände aufgeführt. Die Ufer sind mit ehedem initialgepflanzten Röhrichten besetzt. In den renaturierten Bereichen werden insbesondere die Uferabflachungen und pflanzenbestandenen Bermen als ökologisch günstige Lebensräume gesehen, die einen positiven Einfluss auf die aquatische Makrofauna haben. Im oberen sehr schmalen Gewässerlauf der Tarpenbek gibt das Biotopkataster Hinweise auf Vorkommen von Laichkraut, Wasserpest, seltener kommen Wasserstern und Igelkolben, streckenweise Schilf und Röhrichte im Randbereich vor. Unter den streckenweise schattenspendenden Ufergehölzen ist Gewässer- und Feuchtvegetation nur schwach ausgeprägt. Ähnlich ist die Situation in der Kollau. Für den gesamten Oberflächenwasserkörper liegen keine aktuellen auswertbaren qualitativen und quantitativen Angaben vor (s.o.). Die wenigen vorliegenden Daten lassen eine Bewertung des ökologischen Zustandes des Gewässers anhand aquatischer Makrophyten nicht zu. Osterbek mit Seebek (al_17) Für Osterbek und Seebek sind als Wasserpflanzen im Biotopkataster für einige Stellen Wasserstern-, Wasserpest- und Laichkrautvorkommen angegeben. Es liegen für diesen Oberflächenwasserkörper keine ausreichend aktuellen qualitativen und quantitativen Erhebungen vor, die eine Bewertung des ökologischen Zustandes des Gewässers anhand von Makrophyten zulassen. Wandse/ Berner Au/ Stellau (al_12) Die Wandse ist im Oberlauf renaturiert, hier wurde auf Ufersicherungen verzichtet. In diesem Bereich wie auch an einigen anderen Stellen sind Wasserstern, Wasserpest, Laichkraut und Wasserlinsen anzutreffen. Im Verlauf der Wandse gibt es Röhrichtbestände teils mit Igelkolben; große Bereiche sind infolge der extremen Beschattung makrophytenfrei. Das strecken- und phasenweise Trockenfallen des Gewässers behindert den Makrophytenwuchs. Für Berner Au und Stellau liegen keine differenzierten Angaben vor. Die vorliegenden weder qualitativ noch quantitativ vollständigen Daten ermöglichen keine Bewertung des ökologischen Zustandes anhand von Makrophyten

69 Mellingbek (al_14) Es liegen keine aktuellen qualitativen und quantitativen Erhebungen vor, die eine Bewertung des ökologischen Zustandes des Gewässers anhand von Makrophyten ermöglichen. Fazit: Für die Oberflächenwasserkörper im Alstergebiet liegen keine aktuellen qualitativen und quantitativen Erhebungen der aquatischen Makrophyten vor. Ein endgültiger Bewertungsrahmen sowie die Festlegung von Referenzbedingungen stehen noch aus. Der Zustand der Makrophyten kann somit derzeit nicht direkt anhand von Erhebungen beurteilt werden. Gegebenenfalls lassen andere die Gewässer charakterisierende Faktoren wie z. B. die Gewässerstrukturen Rückschlüsse und damit grobe Abschätzungen einer Makrophytenbesiedlung und des daraus abzuleitenden ökologischen Zustandes zu. Generell ist für die Oberflächenwasserkörper des hamburgischen Teils des Bearbeitungsgebietes Alster die städtische Einbindung prägend. Infolge hohen Siedlungsdrucks sind angrenzende Flächen häufig mit Wohn- und Gewerbebau bestückt. Private Gärten und öffentliche Freizeitnutzungen gehen oft bis direkt an die Gewässer heran. Es kommt zu Einleitungen von Nähr- und Schadstoffen. Naturferne Aueentwicklung und mangelnde Strukturvielfalt sind die Folgen. Die Gewässer sind häufig tief eingeschnitten und/oder begradigt; Gewässerunterhaltungen, Uferverbauungen oftmals mit Bongossi, Steinschüttungen, teils auch Uferspundungen führen zu ungünstigen Standortbedingungen für Makrophyten und zu gestörten Artenzusammensetzungen. Verschiedene Freizeitnutzungen mit ihren Folgen machen eine naturnahe Entwicklung der Gewässer im städtischen Raum kaum möglich. Obwohl in den Gewässern des Gewässersystems Alster noch scheinbar naturnahe Oberläufe anzutreffen sind, sind diese insbesondere in ihren Uferbereichen durch Beeinträchtigungen doch stark überprägt. Die urbanen Überformungen des Umfeldes der Oberflächenwasserkörper der Alster lassen ein geringes und teils gestörtes Aufkommen von aquatischen Makrophyten erwarten. Damit ist davon auszugehen, dass der gute ökologische Zustand für die Wasserkörper nicht erreicht wird Saprobie Die Belastung mit abbaubarer organischer Substanz als Wirkung auf den Sauerstoffhaushalt kann dem Gewässergütebericht Hamburg 1999 entnommen werden. Untersuchungen zur benthischen Artenzusammensetzung sind unter aufgeführt. Fazit: Die Oberflächenwasserkörper al_15, al_5 (Anteil Ammersbek) und al_17 entsprechen der Zustandsklasse moderate. Die Wasserkörper al_16, al_9. al_13 und al_14 entsprechen überwiegend der Zustandsklasse moderate ; nur kleine Abschnitte sind jeweils der Klasse poor zuzuordnen. Im Wasserkörper al_16 ist der Isebekkanal zu zwei Dritteln der Klasse poor zuzuordnen. Mehr als 50 % der Gewässerstrecken im Bearbeitungsgebiet sind schlechter als die Zustandsklasse good und überwiegend der Klasse moderate zuzuordnen. Nur ein geringer Anteil (<5 %) ist in die Zustandsklasse poor einzuordnen. Gewässer der Zustandsklasse bad existieren nicht Trophie Die Ermittlung der Trophiestufe erfolgt nach der Methode zur Klassifikation der Trophie planktonführender Fließgewässer / Ergebnisse der Erprobungsphase (Abschlussbericht, Stand Januar 2002, bearbeitet vom LAWA-Unterarbeitskreis Planktonführende Fließgewässer ) und der Gewässerbewertung Stehende Gewässer (Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von natürlich entstandenen Seen nach trophischen Kriterien, Stand 1998, bearbeitet durch den LAWA- Arbeitskreis Gewässerbewertung stehende Gewässer ). Es ist vorgesehen, künftig die Bewer

70 tung der biologischen Qualitätskomponente Phytoplankton mit der Ermittlung des trophischen Niveaus mit Hilfe der Chlorophyllmessung zu kombinieren. Im Anhang (Anhang ) sind Untersuchungsdaten zur Chlorophyllkonzentration, zur Sauerstoffkonzentration sowie zum ph-wert für die Fließalster (Wasserkörper al_15, Haselknick), kanalisierte Alster (Wasserkörper al_16, Alsterkanal), Außenalster (Wasserkörper al_16, Mitte bzw. Lombardsbrücke) und Alsterfleet (Wasserkörper al_16) aufgeführt. Für Haselknick und Lombardsbrücke sind die Jahresgänge von ph und Sauerstoffgehalt graphisch dargestellt. Die Mittel- und Maximumwerte für Chlorophyll a bzw. Gesamtchlorophyll (fluorometrische Messung ab 2001) an den Messstellen im Alsterkanal, in der Außenalster und dem Alsterfleet der letzten Jahre sind in Tabelle für eine Einschätzung der trophischen Verhältnisse zusammengestellt. Fazit: Das hohe trophische Niveau führt in den gestauten, langsam fließenden Gewässerabschnitten während der Vegetationsperiode zu hohen Produktionsraten des Phytoplanktons. Insbesondere in der Außenalster treten daher zeitweise sehr hohe Chlorophyllgehalte auf (Tab ). Die gemessenen Chlorophyllgehalte weisen innerhalb einer Vegetationsperiode eine sehr hohe Streuung auf, die einerseits die Dynamik der Biomasseproduktion in Abhängigkeit von meteorologischen Bedingungen (Wassertemperatur, Sonnenscheindauer) widerspiegelt andererseits von der Häufigkeit und vom Zeitpunkt der Probenahme sowie von der inhomogenen Verteilung der Phytoplanktonorganismen im Oberflächenwasserkörper beeinflusst wird (zeitweilig sehr hohe Algenansammlungen an der Wasseroberfläche). Verschiedene Jahre werden geprägt durch die jeweils vorherrschenden meteorologischen und hydrologischen Verhältnisse. Eine erste Einschätzung der Trophie in Anlehnung an die Methode zur Klassifikation der Trophie planktonführender Fließgewässer / Ergebnisse der Erprobungsphase (Abschlussbericht, Stand Januar 2002, bearbeitet vom LAWA-Unterarbeitskreis Planktonführende Fließgewässer ) ergibt für die Jahre 1996 bis 2001 die in Tabelle farblich hervorgehobene Einstufung (grün: eutroph, gelb: eu- bis polytroph/polytroph). Alsterkanal Außenalster Alsterfleet Mittelwert Maximum Mittelwert Maximum Mittelwert Maximum Sommer ,8 111,0 Sommer ,9 51,0 87,2 152,0 63,4 102,0 Sommer ,1 68,0 68,0 186,0 61,5 108,0 Sommer ,8 104,0 76,9 186,0 51,3 120,0 Sommer ,4 63,0 25,8 67,0 28,7 45,0 Sommer 2001*) 10,0 *) 11,3 *) 27,0 *) 75,0 *) 12,0 *) 14,3 *) *) Gesamtchlorophyllgehalte, fluorometrische Messungen (grün: eutroph, gelb: eu- bis polytroph/polytroph) Tabelle : Chlorophyllgehalte im Alstersystem, Mittelwerte u. Maximumwerte im Sommerhalbjahren (März Oktober) Bei Betrachtung der Außenalster als ungeschichteter Flachsee ergibt sich für eine Einstufung nach der Gewässerbewertung Stehende Gewässer (Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von natürlich entstandenen Seen nach trophischen Kriterien, Stand 1998, bearbeitet durch den LAWA- Arbeitskreis Gewässerbewertung stehende Gewässer ) eine schlechtere Einstufung. Nach den vorliegenden Gesamt-P- und Chlorophyll-Gehalten ist die Außenalster mindestens als polytroph einzustufen. In dem Richtlinienentwurf wird allerdings aufgezeigt, dass auf rückgestaute Fließgewässer bzw. Flussseen des Flachlandes mit Verweilzeiten von weniger als 10 Tagen das auf trophischen Kriterien aufbauende Bewertungssystem nicht angewendet werden kann bzw. modifi

71 ziert werden muss. Dies ist insbesondere auf die Schwierigkeit zurückzuführen, für einen solchen Gewässertyp den Referenzzustand zu definieren. Auf Grund der trophischen Verhältnisse führt die Biomasseproduktion des Phytoplanktons in der Vegetationsperiode zu deutlichen ph-erhöhungen und Tag-Nacht-Schwankungen des Sauerstoffgehalts in der Außenalster (Abb u ). Als Folge der meteorologischen und hydrologischen Bedingungen waren in den Vorjahren die sommerlichen Spitzen z.t. weitaus stärker ausgeprägt. Fischkritische Sauerstoffwerte wurden in der Außenalster jedoch nicht ermittelt

72 9,5 9,0 Mittelw ert Minimum Maximum 8,5 8,0 7,5 7,0 6,5 ph-jahresgang Lombardsbrücke ,0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Abb : ph-jahresgang in der Außenalster 2001 (Minimum-, Mittel- und Maximumwerte in der Messstation Lombardsbrücke, Wasserkörper 3) 20 Jahresgang Sauerstoffgehalt 2001 Lombardsbrücke 15 mg/l 10 5 Minimum Maximum 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Abb : Sauerstoffgehalt in der Außenalster 2001 (Minimum-, Maximumwerte in der Messstation Lombardsbrücke)

73 Andere signifikante anthropogene Einwirkungen Im Bearbeitungsgebiet werden jährlich wechselnde Unterhaltsbaggerungen durchgeführt. Dabei werden jährlich ca bis m 3 Baggergut den Gewässern entnommen. Gemessen am gesamten Sedimentvolumen der Gewässer im Bearbeitungsgebiet stellt dies keine wesentliche Einwirkung auf die Biozönose dar, lokal kommt es jedoch zu erheblichen Auswirkungen. Fazit: Es ergibt sich eine lokal erhebliche, aber insgesamt nur geringe Einwirkung. 1.5 Beurteilung der Auswirkungen Zum Abschluss der Bestandsaufnahme ist zu beurteilen, wie sich die ermittelten Belastungen in ihrer Gesamtheit auf den ökologischen und chemischen Zustand der Wasserkörper auswirken. Ziel ist eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die gemäß Artikel 4 aufgestellten Umweltziele nicht erreicht werden. Da die Arbeiten an den typspezifischen Referenzbedingungen für die einzelnen Qualitätskomponenten der verschiedenen Gewässertypen noch nicht abgeschlossen sind, kann der anzustrebende gute ökologische Zustand derzeit nur abgeschätzt werden. Da bei der Bestandsaufnahme der Belastungen und ihrer Auswirkungen auf die Wasserkörper des Bearbeitungsgebietes schon früh erkennbar wurde, dass kein Wasserkörper den guten ökologischen Zustand erreichen würde, konnte der Aufwand für die Präzisierung des guten ökologischen Zustands begrenzt werden. Stattdessen wurde ein größerer Aufwand zur frühzeitigen Ermittlung des guten ökologischen Potenzials und der Verbesserungsmaßnahmen, die dieser Zielerreichung dienen, getrieben. In diesem Kapitel werden die Auswirkungen der jeweiligen signifikanten Belastung beurteilt und daraus abgeleitet, ob der Wasserkörper für die jeweils betroffenen Qualitätskomponenten den guten ökologischen Zustand erreichen kann. Dieses Beurteilungsverfahren wird auch für erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper vollzogen, da in den Kapiteln 1.2 und 1.3 bereits abgeleitet wurde, dass das Umweltziel für diese Oberflächenwasserkörper das gute ökologische Potenzial ist. Verfahrensgemäß sind für die Abschätzung, ob die Erreichung des guten ökologischen Zustandes gefährdet ist, vorrangig die biologischen Komponenten (Bewertungen des Phytoplanktons, der Makrophyten und des Phytobenthos, der benthischen wirbellosen Fauna und der Fischfauna) und die spezifischen Schadstoffe (gem. Anh. VIII, 1-9) zu betrachten. Sie stellen die Qualitätskomponenten gemäß Wasserrahmenrichtlinie (Anh. V, 1.2) dar. Unterstützt werden die biologischen Komponenten durch hydromorphologische, chemische und physikalisch-chemische Komponenten (Anh. V, 1.1). Zusätzlich werden saprobiologische Immissionsdaten herangezogen, da diese weitgehend flächendeckend vorliegen. Zunächst werden die für einen Oberflächenwasserkörper relevanten Komponenten einzeln betrachtet und für jede festgestellt, ob sie die für sie definierten Umweltziele erfüllt oder nicht. Das Ergebnis dieser Entscheidung wird in einer Bewertungstabelle dokumentiert. Für die abschließende Gefährdungsabschätzung des ökologischen Zustandes werden die Einzelbewertungen der zu berücksichtigenden Qualitäts- und Bewertungskomponenten für den jeweiligen Wasserkörper zusammengefasst. Für die Beurteilung nicht gefährdet darf keine Einzelkomponente gefährdet sein. Bereits eine Qualitätskomponente mit der Einstufung gefährdet führt zu einer Gesamtbewertung des Wasserkörpers als gefährdet. Bauwerke, die die Durchgängigkeit für Wasserorganismen unterbrechen, werden als gefährdende Bauwerke gesondert gekennzeichnet

74 Oberflächenwasserkörper al_5, al_8 Daten für die biologischen Qualitätskomponenten liegen nur für die Fischfauna vor. Danach wird das Umweltziel nicht erreicht. Die hydromorphologischen Qualitätskomponenten zeigen keine Beeinträchtigungen. Bezüglich der physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten liegen in diesem Wasserkörper keine Daten vor. Die Saprobie ist in der Zustandsklasse good zuzuordnen. Insgesamt gesehen wird aber auf Grund der trotz der allgemein guten Ausgangssituation in diesen OWK davon ausgegangen, dass das Umweltziel nicht erreicht wird. Oberflächenwasserkörper al_15 Daten für die biologischen Qualitätskomponenten liegen für das Benthos sowie die Fischfauna vor; danach wird das Umweltziel nicht erreicht. Bei den hydromorphologischen Qualitätskomponenten ergibt sich ein Problem bei der Durchgängigkeit des Gewässers (Querbauwerke). Bei den physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten sowie bei der Saprobie sind erhebliche Defizite vorhanden. Daher wird für diesen OWK davon ausgegangen, dass das Umweltziel nicht erreicht wird. Oberflächenwasserkörper al_16 Daten für die biologischen Qualitätskomponenten liegen nur für Phytoplankton und Fischfauna vor. Danach wird das Umweltziel nicht erreicht. Bei den hydromorphologischen Qualitätskomponenten ergeben sich Defizite bezüglich der Durchgängigkeit und Morphologie. Bezüglich der physikalischchemischen Qualitätskomponenten ergeben sich Überschreitungen. Defizite ergeben sich auch für die Saprobie. Daher wird für diesen Wasserkörper davon ausgegangen, dass das Umweltziel nicht erreicht wird. Oberflächenwasserkörper al_6, al_12, al_13, al_14 und al_17 Daten für die biologischen Qualitätskomponenten liegen für die benthische Fauna und Fischfauna vor. Danach wird das Umweltziel nicht erreicht. Bei den hydromorphologischen Qualitätskomponenten ergeben sich Defizite bezüglich der Durchgängigkeit und Morphologie. Zu den physikalischchemischen Komponenten liegen nicht für alle hier beschriebenen Wasserkörper Daten vor. Das gleiche trifft auch für die spezifischen Schadstoffe zu. In der Wandse treten Überschreitungen für verschiedenen Stoffe auf, die das Erreichen des guten chemischen sowie des guten ökologischen Zustands unwahrscheinlich machen. Die Saprobie ist als nicht zufriedenstellend zu beurteilen. Insgesamt gesehen muss davon ausgegangen werden, dass die vier Wasserkörper das Umweltziel nicht erreichen. Die Bewertung der einzelnen Qualitätskomponenten und die Gesamtbewertung der Wasserkörper ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Folgende Schlussfolgerung ist jedoch nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen und Erfahrungen zulässig: Anhand der innerhalb der Bestandsaufnahme abgeschätzten Auswirkungen der Belastungen besteht das Risiko, dass das im Artikel 4 WRRL definierte Umweltziel (guter ökologischer und chemischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potenzial) für den Großteil des Bearbeitungsgebietes Alster nicht erreicht wird. Nach WRRL Anhang V ist daher für dieses Gebiet zur weiteren Überwachung des ökologischen Zustandes ein operatives Überwachungsnetz (Artikel 8) festzulegen

75 Biologische Qualitätskomponenten Hilfs- Hydromorphologische kompo- nente Qualitätskomponenten Physikalischchemische Integrale Bewertung Qualitätskomponenten Bemerkungen Wasserkörper Phytoplankton Makrophyten und Phytobenthos Benthische wirbellose Fauna Fischfauna Wasserhaushalt Durchgängigkeit Morphologie Saprobie Allgemeine Bedingungen Spezifische Schadstoffe Ökologischer Zustand Chemischer Zustand GESAMTBEWERTUNG Begründung/ Entscheidungskriterien al_5 al_8. al_9 * * al_12 al_13 al_14 al_15 al_16 al_17 Guter Zustand wird wahrscheinlich erreicht Guter Zustand wird wahrscheinlich nicht erreicht Keine Daten vorhanden oder keine Bewertung möglich Tabelle1.5-1: Bewertung der Qualitätskomponenten und Gesamtbewertung für die Wasserkörper

76 2 GRUNDWASSER 2.1 Erstmalige Beschreibung Im Rahmen der erstmaligen Beschreibung ist eine allgemeine Charakteristik aller Grundwasserkörper gefordert. Hierbei werden sowohl die schützenden Eigenschaften der Grundwasserüberdeckung ermittelt als auch die Gefährdungspotenziale erfasst, denen der Grundwasserkörper ausgesetzt ist. Eine Verschneidung der erhobenen Informationen soll zu einer Auswahl derjenigen Grundwasserkörper führen, für die das Risiko besteht, dass die Umweltziele gemäß Artikel 4 der EG-WRRL möglicherweise nicht erreicht werden. Nur für diese Grundwasserkörper ( gefährdete Grundwasserkörper ) wird in einem weiteren Schritt eine vertiefende Analyse in Hinblick auf die für die Art der Gefährdung relevanten Sachverhalte im Rahmen der weitergehenden Beschreibung vorgenommen Lage und Grenzen der Grundwasserkörper Ein Grundwasserkörper im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist nach Art. 2, Ziff. 13 ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter. Die im Bearbeitungsgebiet auftretende komplexe hydrogeologische Situation mit den durch die Eiszeiten geprägten Rinnenstrukturen wurde für die Bestandsaufnahme dahingehend vereinfacht, dass in den fünf im Bearbeitungsgebiet auftretenden Grundwasserleitern (siehe Abb ) über die Tiefe drei Grundwasserkörper abgegrenzt und beschrieben werden. Abb : Hydrogeologisches Schemaprofil mit der vertikalen Zuordnung der Grundwasserkörper Die Einzugsgebietsgrenzen des oberflächennahen Grundwasserkörpers 1 werden durch vertikale Projektion des oberirdischen Einzugsgebietes der Oberflächengewässer gemäß dem reduzierten Gewässernetz definiert (Karte ). Im Rahmen dieser vereinfachenden Vorgehensweise werden Ungenauigkeiten in der Abgrenzung des oberflächennahen Grundwasserkörpers 1, die z.b. durch Grundwasserentnahmen im Bearbeitungsgebiet gegeben sind, in Kauf genommen

77 Wegen der Bedeutung für die öffentliche Wasserversorgung werden neben den oberflächennahen auch tiefe Grundwasserkörper beschrieben. Die unterirdischen Einzugsgebiete der Grundwasserkörper 2 und 3 gehen weit über die Grenzen des Bearbeitungsgebietes hinaus und decken sich nicht mit dem Einzugsgebiet des oberflächennahen Grundwasserkörpers bzw. des oberirdischen Einzugsgebietes. Im weiteren werden daher für die Grundwasserkörper 2 und 3 nur die Teilbereiche des Bearbeitungsgebietes betrachtet

78 Legende Kaltenkirchen 65 Itzstedt Norderstedt Henstedt- Ulzburg Bad Oldesloe Bargfeld-Stegen Landesgrenze Oberflächengewässer Autobahn Straße Bahnlinie Bebauung Tangstedt Bargteheide Ohlstedt Lage und Grenzen von Grundwasserkörper 1 Poppenbüttel 50 Langenhorn Ahrensburg Fuhlsbüttel Berne Ohlsdorf Rahlstedt km 40 Barmbek 40 Altona Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Lage und Grenzen des Grundwasserkörpers FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

79 Grundwasserkörper 1 Der Grundwasserkörper 1 gehört zu den Grundwasserkörpern bzw. Grundwasserkörpergruppen des rechtselbischen Stromgebietes mit der Gebietskennziffer 59 ( Gebietskennziffer bzw. für das Alstereinzugsgebiet mit der Gebietskennziffer 5956 des hydrologischen Altlas). Er entspricht dem nach unten projiziertem Einzugsgebiet der Alster auf hamburgischen Gebiet und setzt sich an der nordöstlichen Landesgrenze in den Grundwasserkörper El Alster östliches Hügelland Nord, wie ihn Schleswig-Holstein bezeichnet, fort. Der Grundwasserkörper 1 ist Teil eines Porengrundwasserleiters, der sich im Wesentlichen aus quartären Schmelzwassersanden der Saale-Kaltzeit, elstereiszeitlichen Rinnenfüllungen sowie tertiären Sanden zusammensetzt. Zwischengelagerte gering durchlässige Geschiebemergellagen trennen den Grundwasserkörper in verschiedene Stockwerke, die jedoch miteinander in hydraulischem Kontakt stehen. Grundwasserkörper 2 Der Grundwasserkörper 2 liegt in den Schichtenfolgen der miozänen Oberen Braunkohlensande (Porengrundwasserleiter) sowie in den Sedimenten entsprechender Tiefenlage der elsterkaltzeitlichen Rinnenstrukturen. Grundwasserkörper 3 Der Grundwasserkörper 3 liegt in den Schichten der miozänen Unteren Braunkohlensande (Porengrundwasserleiter) Belastungen, denen die Grundwasserkörper ausgesetzt sein können Diffuse Schadstoffquellen Im Bearbeitungsgebiet können folgende Belastungen aus diffusen Schadstoffquellen auftreten: - bebaute Bereiche (Siedlungen, Gewerbe- und Industriestandorte), - Landnutzung durch intensive Landwirtschaft, - Verkehrsanlagen Auf der Grundlage von CORINE-Land Cover (CLC) Daten werden in Karte die Nutzungsarten 2.1 Ackerflächen und 2.2 Dauerkulturen bzw. 1.1 städtisch geprägte Flächen und 1.2 Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen dargestellt. Die Flächenanteile sind in der Tabelle prozentual zur Fläche des Bearbeitungsgebietes dargestellt. Potenzielle diffuse Schadstoffquellen Städtisch geprägte Flächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Verkehrsflächen Flächenanteil am Hamburger Bearbeitungsgebiet [%] Ackerflächen und Dauerkulturen 7,2 77,6 Tabelle : Hamburger Flächenanteil potenzieller diffuser Schadstoffquellen im Bearbeitungsgebiet

80 Fazit: Grundwasserkörper 1 Städtisch geprägte Flächen, Industrie- und Gewerbeflächen: Als potenziell gefährdet durch diffuse Schadstoffeinträge werden die Grundwasserkörper bewertet, bei denen die Summe von Siedlungs- und Verkehrsflächen mehr als 33 % der Gesamtfläche des zugehörigen Einzugsgebietes ausmachen (siehe LAWA-Arbeitshilfe Stand ). Im Hamburger Bereich des Bearbeitungsgebietes beträgt der Anteil an Siedlungsflächen mehr als 77 % der Gesamtfläche des zugehörigen Einzugsgebietes. Danach ist zunächst grundsätzlich von einem Risiko für diesen Grundwasserkörper auszugehen. Ackerflächen und Dauerkulturen: Als potenziell gefährdet durch diffuse Schadstoffeinträge werden die Grundwasserkörper angesehen, bei denen die Summe der Flächen mit landwirtschaftlicher Nutzung mehr als 33 % der Gesamtfläche des zugehörigen Einzugsgebietes ausmachen (siehe LAWA- Arbeitshilfe Stand ). Aufgrund der nur geringen landwirtschaftlichen Nutzung im Hamburger Teil des Bearbeitungsgebietes ist eine Beeinträchtigung des Grundwasserkörpers 1 nicht zu erwarten. Verkehrsanlagen: Im Hamburger Teil des Bearbeitungsgebietes liegen mehrere bedeutende Verkehrsflächen. Hervorzuheben sind die Bundesautobahnen A7 und A 23, die Bahnstrecke nach Pinneberg/ Elmshorn, (Betriebs-) Bahnhöfe sowie mehrere teilweise oberirdisch verlaufenden Strecken der Hamburger Hochbahn und S-Bahn. Aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials durch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Gleisanlagen wird von einem grundsätzlich bestehenden Risiko für den Grundwasserkörper 1 ausgegangen. Grundwasserkörper 2 und 3 Die Grundwasserkörper 2 und 3 sind durch Deckschichten im Wesentlichen gut gegen anthropogene Schadstoffeinträge geschützt, so dass eine Gefährdung durch die Flächennutzung nicht zu erwarten ist

81 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer reduziertes Gewässernetz Alster Diffuse Quellen Bebaute Flächen Ackerflächen Ammersbek Tarpenbek Lottbek Bredenbek Moorbek Tarpenbek Alster Wandse Mühlenau Kollau Kollau Seebek Osterbek Berner Au Stellau km Isebekkanal Wandse Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Diffuse Quellen auf Grundlage der CORINE-Daten FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

82 Punktuelle Schadstoffquellen Im Bearbeitungsgebiet sind 1144 altlastverdächtige Flächen und Altlasten erfasst. Als punktuelle Schadstoffquellen im Sinne der erstmaligen Beschreibung nach Anhang II, 2.1 der WRRL werden Altlasten angesehen, die im Grundwasser einen Schaden verursacht haben, der bis Ende 2004 noch nicht beseitigt sein wird. Ein Schaden liegt dann vor, wenn die Geringfügigkeitsschwellen der LAWA an mehreren Punkten, d.h. für ein größeres Grundwasservolumen, überschritten sind. Nach dieser Definition sind 60 Altlasten punktuelle Schadstoffquellen (siehe Karte ). Darüber hinaus wird für 61 altlastverdächtige Flächen aufgrund der bereits durchgeführten Untersuchungsschritte vermutet, dass es sich um punktuelle Schadstoffquellen handelt Flächen sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine Schadstoffquellen im Zusammenhang mit der WRRL. Fazit: Das Grundwasser im Einzugsgebiet der Alster ist lokal an mehreren Stellen sanierungsrelevant verunreinigt. Im Bereich der Industriegebiete Eidelstedt und Wandsbek sowie in Winterhude/Uhlenhorst tragen mehrere Altlasten zu diesen Verunreinigungen bei. Vermutete Sanierungsbedarfe, die noch einer weiteren Verifizierung bedürfen, liegen insbesondere in Niendorf, Barmbek und Eidelstedt sowie im Bereich Nedderfeld/Osterfeldstraße. Insgesamt wird aber kein Risiko für die Erreichung des guten chemischen Zustandes für das Gesamtgebiet bis 2015 gesehen. Es kann allerdings sein, dass innerhalb des Bearbeitungsgebietes kleinere Grundwasserkörper abgegrenzt werden, für die eine andere Bewertung erfolgen muss, z.b. Industriegebiet Eidelstedt. Hierzu erfolgen derzeit weitere Untersuchungen

83 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Ammersbek Mühlenau Kollau Kollau Tarpenbek Isebekkanal 65 Tarpenbek Alster Seebek Osterbek Wandse Berner Au Lottbek Moorbek Stellau Bredenbek 80 Wandse Vermutete Schadstoffbelastungen Festgestellte Schadstoffbelastungen km Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Punktuelle Schadstoffbelastungen FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

84 2.1.3 Entnahmen Die Grundwasserentnahmen im Bearbeitungsgebiet Alster werden zu einem Großteil von der Hamburger Wasserwerke GmbH (HWW) als Träger der öffentlichen Wasserversorgung in Hamburg durchgeführt. Die Entnahmen auf Hamburger Gebiet erfolgten im Betrachtungszeitraum 1998 bis 2001 aus insgesamt 35 Brunnen der Wasserwerke Stellingen, Langenhorn und Walddörfer. Die Gesamtentnahmemenge betrug dabei durchschnittlich knapp 20 Mio. m³/a. Die Brunnen sind zwischen 28 und 438 m tief und nutzen sowohl Sande und Kiese des Pleistozän und des Pliozän als auch die miozänen Oberen und Unteren Braunkohlensande bzw. niveaugleiche elstereiszeitliche Rinnensedimente. Dabei ergeben sich folgende Zuordnungen der von den Brunnen genutzten Grundwasserleiter zu den Grundwasserkörpern (GWK): Wasserwerk Grundwasserleiter Grundwasserkörper Stellingen Langenhorn Walddörfer pleistozäne Sande und Kiese und pleistozäne Rinnensedimente 1 pliozäne Kaolinsande 1 pleistozäne Sande und Kiese 1 Obere Braunkohlensande 2 Untere Braunkohlensande 2 Obere Braunkohlensande und niveaugleiche elstereiszeitliche Rinnensedimente Untere Braunkohlensande und niveaugleiche elstereiszeitliche Rinnensedimente 2 3 Tabelle : Zuordnung der Grundwasserleiter zu den Grundwasserkörpern Grundwasserkörper 1 Die von den Brunnen der Wasserwerke Langenhorn und Stellingen genutzten oberflächennahen Grundwasserhorizonte weisen hinsichtlich ihrer hydrogeologischen Gegebenheiten erhebliche Unterschiede auf. Die unterirdischen Einzugsgebiete der Flachbrunnen des Wasserwerks Langenhorn und der Brunnen des Wasserwerks Stellingen sind räumlich voneinander getrennt. Eine gegenseitige Beeinflussung ist nicht gegeben. Grundwasserkörper 1 Hamburg Wasserwerk mittlere Fördermenge in m³/a (1998 bis 2001) Langenhorn Stellingen Tabelle : Entnahmen der öffentlichen Wasserversorgung im Grundwasserkörper 1 Die Brunnen 1 bis 5a des Wasserwerks Langenhorn (Inbetriebnahme 1952) sind zwischen 28 und 73 m tief und nutzen im Wesentlichen die pleistozänen Sande und Kiese des Wandsbeker Komplexes unterhalb einer mehrere Meter mächtigen Geschiebemergeldeckschicht. Die Größe des unterirdischen Einzugsgebietes beträgt ca. 2,6 km² auf hamburgischem Staatsgebiet und 8,2 km² in Schleswig-Holstein. Das Einzugsgebiet ist durch die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein flächendeckend besonders geschützt. Die Fließrichtung des genutzten Grundwassers verläuft in nordsüdlicher Richtung

85 Beispielhaft für die Entwicklung der Grundwasserstände im genutzten Grundwasserleiter zeigt die Ganglinie der Grundwassermessstelle den Verlauf im Betrachtungszeitraum (Bild 1). Dabei wird deutlich, dass neben den niederschlagsbedingten Einflüssen in den Frühjahren eine generell steigende Tendenz zu verzeichnen ist. Insofern ist von einem Gleichgewicht zwischen Grundwasserneubildung und Grundwasserentnahme auszugehen, so dass ein guter quantitativer Zustand vorausgesetzt werden kann. Grundwassermessstelle La 23.F2 (10414), Beobachtungszeitraum 1998 bis , , , , Abb : Ganglinie der Grundwassermessstelle La 23.F2 (10414) im Raum Langenhorn Das durch die Flachbrunnen geförderte Rohwasser ist als normal erdalkalisch einzustufen. Es handelt sich um den hydrogenkarbonatisch-sulfatischen Typ. Das Wasser ist mit einer Gesamthärte von rd. 12 Grad dh als mittelhart einzustufen. Die vorliegenden Analysedaten der Hauptinhaltsstoffe des geförderten Wassers lassen mit Ausnahme der Brunnen I und IIA keine Entwicklungstendenzen erkennen. Bei den Brunnen I und IIA ist in den letzten Jahren eine leichte Aufhärtung zu verzeichnen (von ca. 11 auf ca. 14 bis 15 Grad dh). Anthropogene Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit lassen sich insbesondere am Förderbrunnen IVA nachweisen. Außer Mecoprop ist auch Trichlorethen jeweils in der Größenordnung der Nachweisgrenze festgestellt worden. Die festgestellten Konzentrationen bewegen sich allerdings deutlich unterhalb der Grenzwerte der TrinkwV und in einem Rahmen, der in einem vielseitig genutzten urbanen Ballungsraum zu erwarten ist. Sie belegen die Existenz von Gefährdungspotenzialen und unterstreichen damit die besondere Schutzbedürftigkeit des Gebietes, der durch die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes Rechnung getragen wurde. Die Brunnen des Wasserwerks Stellingen weisen Tiefen zwischen 74 und 150 m auf und nutzen sowohl Schmelzwassersande der Saale-Kaltzeit als auch die unterhalb der Drenthe-Moräne befindlichen tertiären Sande und elstereiszeitlichen Rinnenfüllungen. Im Westen des unterirdischen Einzugsgebietes erreicht die Drenthe-Moräne Mächtigkeiten von über 30 Meter, nach Nordosten dünnt sie dagegen aus, weist Fehlstellen auf bzw. fehlt südlich einer Linie S-Bahnhof Stellingen BAB-Anschlussstelle Stellingen Universitätsgelände Vogt-Kölln-Straße vollständig. Ein Wasseraustausch zwischen den oberflächennahen und tieferen Aquiferen findet über die genannten Fehlstellen im Geschiebemergel und jenseits der Ausbisskante der älteren Drenthe-Moräne statt, so dass eine Zuordnung aller Brunnen des Wasserwerks Stellingen zum Grundwasserkörper 1 gerechtfertigt erscheint

86 Die Auswertung der Grundwasserstände im Raum Stellingen ergibt, dass in allen beobachteten Grundwassermessstellen sowohl im oberflächennahen als auch im tieferen Horizont stabile Verhältnisse anzutreffen sind (siehe Bild 2). Fast alle Messstellen zeigen während der letzten 4 Jahre eine steigende bzw. mindestens eine gleichbleibende Tendenz. Somit wird die Grundwasserneubildungsrate von den Grundwasserentnahmemengen nicht überschritten, so dass von einem quantitativ guten Zustand ausgegangen werden kann. Abb : Ganglinien der Grundwassermessstellen S 66.F1 (oberflächennah, BUG Bezeichnung 10859) und S 66.F2 (tief, 10860) im Raum Stellingen Ein weiterer bedeutsamer Einflussfaktor im Raum Stellingen ist die Nähe der Brunnen zum Salzstock Othmarschen-Langenfelde. Durch den Kontakt des Grundwassers mit dem Gipshut des Salzstockes kommt es zu Ablaugungsprozessen und infolgedessen zu erhöhten Sulfatkonzentrationen im geförderten Rohwasser des Wasserwerks Stellingen. Zur Zeit bestehen noch keine stabilen Konzentrationsverhältnisse. Des weiteren bestehen qualitative Probleme im geförderten Rohwasser des Wasserwerks Stellingen durch leichtflüchtige Chlorkohlenwasserstoffe (LCKW), aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) und Pflanzenschutzmittel (PSM). Hervorgerufen durch die seit vielen Jahrzehnten betriebene gewerbliche und industrielle Flächennutzung im Einzugsgebiet bestehen eine Vielzahl von Untergrundverunreinigungen, die zu qualitativen Beeinträchtigungen vor allem im oberflächennahen Horizont geführt haben. Die Grenzwerte der Trinkwasser-Verordnung sowohl im geförderten Rohwasser als auch im abgegebenen Trinkwasser wurden dabei allerdings nicht überschritten. Durch die zahlreichen Aktivitäten zur Sanierung der bekannten Altlasten und Schadensfälle ist zukünftig mit einer Reduzierung der Belastungen zu rechnen. Fazit Die Grundwasserentnahmen aus dem Grundwasserkörper 1 überschreiten auf hamburgischem Staatsgebiet nicht die Grundwasserneubildungsrate. Ganglinien repräsentativer Messstellen zeigen einen konstanten bzw. steigenden Verlauf. Aufgrund von erhöhten Sulfatkonzentrationen aus Ablaugungsprozessen des Salzstock Othmarschen-Langenfelde wird ein Risiko für das Erreichen des guten mengenmäßigen Zustands gesehen

87 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Wasserentnahme > 100 m³/d #³ Förderbrunnen zur Trinkwasserversorgung, oberflächennaher Grundwasserkörper Ammersbek 1,75 Mio. m³/a durchschnittliche Jahresfördermenge Tarpenbek Wasserwerk Langenhorn 50 #³ #³#³ #³#³ 50 1,75 Mio. m³/a Lottbek Bredenbek Moorbek Wasserwerk 45 Stellingen 45 #³ #³ #³ #³ Mühlenau Kollau #³ #³ #³#³ Kollau Tarpenbek 4,35 Mio. m³/a Isebekkanal Alster Seebek Osterbek Wandse Berner Au Stellau Wandse km Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Wasserentnahme (oberflächennaher Grundwasserkörper 1) FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

88 Grundwasserkörper 2 Der Grundwasserkörper 2 wird auf hamburgischem Staatsgebiet durch die Brunnen der Wasserwerke Langenhorn (Fassung Poppenbüttel) und Walddörfer genutzt. Die Brunnen sind zwischen 189 und 288 m tief und nutzen die Oberen Braunkohlensande bzw. niveaugleiche elstereiszeitliche Rinnensedimente (hier: Volksdorfer Rinne). Sowohl die Oberen Braunkohlensande als auch die elstereiszeitlichen Rinnensedimente sind durch flächenhaft ausgebildete Deckschichten großer Mächtigkeiten gegenüber anthropogenen Beeinträchtigungen gut geschützt. Die Gesamtentnahmemenge betrug im Betrachtungszeitraum durchschnittlich rd. 5,7 Mio. m³/a. Grundwasserkörper 2 Wasserwerk mittlere Fördermenge in m³/a (1998 bis 2001) Hamburg Walddörfer Langenhorn Tabelle : Entnahmen der öffentlichen Wasserversorgung im Grundwasserkörper 2 Die Auswertung der Grundwasserstände zeigt, dass sowohl im Bereich Walddörfer als auch im Gebiet Langenhorn stabile Grundwasserverhältnisse anzutreffen sind. Die Ganglinien weisen keine besonderen Auffälligkeiten auf und belegen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundwasserentnahmemengen und Grundwasserneubildung (siehe Bild 3). Es herrscht somit ein guter mengenmäßiger Zustand. Grundwassermessstelle FW 24.2 (10313) - Obere Braunkohlensande im Bereich Walddörfer, 1990 bis , , ,5 m NN 25 24, , , Abb : Ganglinie der Grundwassermessstelle FW 24.2 (10313) OBKS im Bereich Walddörfer Bedingt durch den guten natürlichen Schutz der genutzten Grundwasserleiter sind im Rohwasser der Tiefbrunnen beider Wasserwerke bislang keine Auffälligkeiten hinsichtlich geogener oder anthropogener Inhaltsstoffe festgestellt worden. Die Grundwasserbeschaffenheit kann als hervorragend bezeichnet werden. Fazit: Die Grundwasserentnahmen aus dem Grundwasserkörper 2 überschreiten nicht die Grundwas

89 serneubildungsrate, so dass von einem guten mengenmäßigen Zustand ausgegangen werden kann. Grundwasserkörper 3 Der Grundwasserkörper 3 wird auf hamburgischem Staatsgebiet durch die Brunnen der Wasserwerke Langenhorn (Fassung Poppenbüttel) und Walddörfer genutzt. Die Brunnen sind zwischen 301 und 439 m tief und nutzen die Unteren Braunkohlensande bzw. niveaugleiche elstereiszeitliche Rinnensedimente (hier: Volksdorfer Rinne). Sowohl die Unteren Braunkohlensande als auch die elstereiszeitlichen Rinnensedimente sind durch flächenhaft ausgebildete Deckschichten großer Mächtigkeiten gegenüber anthropogenen Beeinträchtigungen gut geschützt. Die Gesamtentnahmemenge betrug im Betrachtungszeitraum durchschnittlich rd. 8 Mio. m³/a. Grundwasserkörper 3 Wasserwerk mittlere Fördermenge in m³/a (1998 bis 2001) Hamburg Walddörfer Langenhorn Tabelle : Entnahmen der öffentlichen Wasserversorgung im Grundwasserkörper 3 Die Auswertung der Grundwasserstände zeigt, dass sowohl im Bereich Walddörfer als auch im Gebiet Langenhorn stabile Grundwasserverhältnisse anzutreffen sind. Die Ganglinien weisen keine besonderen Auffälligkeiten auf und belegen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundwasserentnahmemengen und Grundwasserneubildung (siehe Abb ). Insbesondere die Entwicklung seit 1990 zeigt eine deutlich steigende Tendenz in den Druckwasserspiegeln bedingt durch die im gesamten Hamburger Raum zu verzeichnenden rückläufigen Entnahmemengen. Während des Betrachtungszeitraums 1998 bis 2001 hat sich nunmehr ein vergleichsweise konstantes Niveau eingestellt. Es herrscht somit ein guter mengenmäßiger Zustand. Die Grundwasserbeschaffenheit kann im Raum Walddörfer ebenfalls als sehr gut eingestuft werden, so dass bereits das geförderte Rohwasser (bis auf geogen vorhandenes Eisen und Mangan) die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung unterschreitet. Im Bereich der Fassung Poppenbüttel des Wasserwerks Langenhorn bestehen allerdings qualitative Risiken durch leicht steigende Chloridgehalte. Die Ursachen der Versalzung sind noch nicht abschließend erkundet. Es zeichnet sich allerdings ab, dass zukünftig Maßnahmen erforderlich sind, um diese Entwicklung zu stoppen (z.b. bauliche Maßnahmen am Brunnen, ggfs. Fördermengenreduzierung)

90 Grundwassermessstelle 7203 (Untere Braunkohlensande) im Raum Walddörfer m NN Abb : Ganglinie der Grundwassermessstelle UBKS im Bereich Walddörfer

91 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer Bebauung Alster reduziertes Gewässernetz Wasserentnahme > 100 m³/d Ammersbek #³ 0,83 Mio. m³/a Förderbrunnen, Grundwasserkörper 2 durchschnittliche Jahresfördermenge , Grundwasserkörper 2 Wasserwerk Langenhorn 50 #³ #³ 50 2,05 Mio. m³/a #³ #³ #³ #³ #³ #³ 0,83 Mio. m³/a #³ #³ #³ 6,11 Mio. m³/a 4,88 Mio. m³/a #³ #³ #³ 45 Wasserwerk Walddörfer 45 Tarpenbek Tarpenbek Alster Lottbek Moorbek Bredenbek Wandse #³ Förderbrunnen, Grundwasserkörper 3 2,05 Mio. m³/a durchschnittliche Jahresfördermenge , Grundwasserkörper 3 Mühlenau Kollau Kollau Seebek Osterbek Berner Au Stellau km Isebekkanal Wandse Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Wasserentnahmen (tiefere Grundwasserkörper 2 und 3) FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

92 Fazit: Die Grundwasserentnahmen aus dem Grundwasserkörper 3 überschreiten zwar nicht die Grundwasserneubildungsrate, so dass die Grundwasserbilanz mengenmäßig ausgeglichen ist, da jedoch Risiken durch Versalzungserscheinungen im Bereich der Fassung Poppenbüttel des Wasserwerks Langenhorn bestehen, besteht dennoch für das Ziel eines guten mengenmäßigen Zustandes ein Risiko Künstliche Anreichungen Dieses Kapitel entfällt, da im Bearbeitungsgebiet keine künstliche Anreichungen vorhanden sind Allgemeine Charakteristik der Deckschichten Die Grundwasserüberdeckung ist mit Hinblick auf ihre Schutzwirkung zu beschreiben und nach den Kriterien günstig, mittel oder ungünstig zu beurteilen. Für das Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg hat das Geologische Landesamt eine flächendeckende Karte zur Charakterisierung der Grundwasserüberdeckung in Hamburg nach den Vorgaben der LAWA-Arbeitshilfe erarbeitet. Dabei wurden folgende Eingangsdaten berücksichtigt: Karte der Flurabstände des oberflächennahen Hauptgrundwasserleiters - Karte der Grundwasserneubildung - vorhandene Bohrprofile In Absprache mit den benachbarten Geologischen Diensten von Niedersachsen und Schleswig- Holstein wurden die LAWA-Kriterien für "mittlere Verhältnisse" insoweit präzisiert, dass eine Mindestmächtigkeit von Deckschichten bindiger Ausprägung von > 5 m vorhanden sein muss. Zusätzlich wurde noch das von der LAWA ebenfalls vorgesehene Kriterium Grundwasserneubildung zur Klassifizierung der Bohrungen eingesetzt. Aus den Einzelbohrungen wurde zur flächenhaften Darstellung eine Isolinienkarte erzeugt. Für das Bearbeitungsgebiet ergibt sich dementsprechend folgende Einstufung der Grundwasserüberdeckung: - Eine günstige und mittlere Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung tritt im Hamburger Anteil des Bearbeitungsgebietes auf, wo bis zu 10 Meter mächtige, geringdurchlässige Geschiebemergel den oberflächennahen Grundwasserkörper 1 weitgehend vor einem Schadstoffeintrag schützen. - Eine ungünstige Schutzwirkung besteht in den Bereichen mit sandiger Grundwasserüberdeckung in Bereichen ohne oder mit nur lokal auftretenden geringdurchlässigen Deckschichten. In ca. 40 % des Bearbeitungsgebietes herrscht eine ungünstige Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung vor. Zur Darstellung der Charakterisierung der Grundwasserüberdeckung im Bearbeitungsgebiet Alster siehe Karte

93 Legende Grenze des Bearbeitungsgebietes Landesgrenze Oberflächengewässer reduziertes Gewässernetz Alster Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung günstig mittel Ammersbek ungünstig Tarpenbek Lottbek Bredenbek Moorbek Tarpenbek Alster Wandse Mühlenau Kollau Kollau Seebek Osterbek Berner Au Stellau km Isebekkanal Wandse Bearbeitungsgebiet Alster Karte : Charakteristik der Grundwasserüberdeckung FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt für Umweltschutz Datum:

94 2.1.6 Grundwasserkörper mit direkt abhängigen Oberflächengewässer- oder Landökosystemen Die Darstellung der grundwasserabhängigen Ökosysteme erfolgt auf Grundlage des Biotopkatasters der FHH (1999) in Kombination mit Grundwasserflurabständen von kleiner 5 m und der LAWA-Einstufung von Standardbiotoptypen (LAWA-Projekt G1.01). Dabei werden nach EG-Recht gemeldete oder ausgewiesene Natura2000-Gebiete (FFH-Gebiete und EG- Vogelschutzgebiete), nach nationalem Recht festgesetzte Naturschutzgebiete und weitere flächenhaft verbreitete Feuchtgebiete (in Landschaftsschutzgebieten oder auch Gebiete ohne jeglichen Schutzstatus) berücksichtigt. Im Bearbeitungsgebiet befinden zahlreiche Moorbildungen (Niedermoore, Moorwälder) und Auenbereiche. Diese Flächen besitzen in der Regel den Status eines Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiets. Der Vollständigkeit halber wurden Auen-Biotope ohne Schutzstatus (z.b. Seebek und Osterbek) mit dargestellt (s. Karte ) Insgesamt umfassen alle berücksichtigten Flächen mit nachgewiesener und potenzieller Grundwasserabhängigkeit eine Gesamtfläche von 11% (29 qkm) am Hamburger Bearbeitungsgebiet (ca. 265 qkm). Unter Berücksichtigung der Grundwasserentnahmen aus GWK 1 bestehen für diese Gebiete keine erkennbaren Risiken. Lediglich die Förderbrunnen des Wasserwerkes Stellingen können einen Einfluss auf die Feuchtareale an der Kollau ausüben, hier ist jedoch im GWK 1 in den letzten Jahren ein Anstieg der Grundwasserstände zu verzeichnen (siehe Abb ). Abb : Grundwasserstände an Grundwassermessstelle

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