Fachtagung CURAVIVA Kanton Zürich: Grenzen sprengen Herausforderung Zusammenarbeit in der Langzeitversorgung. Zürich, 12.
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- Edmund Armbruster
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1 Fachtagung CURAVIVA Kanton Zürich: Grenzen sprengen Herausforderung Zusammenarbeit in der Langzeitversorgung Zürich, 12.Januar 2012
2 Wohnen mit Service Modell der Stadt Zürich Dr. Barbara Hohmann Beck Vizedirektorin Altersheime der Stadt Zürich
3 Entstehung von ServiceWohnen im Alter (1/2) Geschäftsleitung Gesundheits- und Umweltdepartement (GUD) der Stadt Zürich: Mai 2005: Innerhalb vom Projekt Selbstbestimmt Leben im Alter (SELIA) Verabschiedung vom Strategiepapier Wohnen im Alter Das städtische Angebotsnetz sollte sich demnach im Bereich Wohnen und Betreuung im Alter zukünftig stark an den Grundwerten Autonomie, gesellschaftliche Integration und Prävention orientieren à Leitmotiv Konzept ServiceWohnen der AHZ: So viel Autonomie und Individualität wie möglich, so viel Sicherheit wie nötig. Januar 19, 2012, Seite 3
4 Entstehung von ServiceWohnen im Alter (2/2) Was wünschen sich heutige 80-Jährige von ihrem neuen Zuhause für den Lebensabend? Möglichst viel Selbstbestimmung, Individualität und Flexibilität Entlastung im Alltag, Möglichkeiten zu sozialen Kontakten und punktuelle Betreuung, zum Beispiel bei einer Erkrankung oder nach einem kleineren Unfall Sicherheit, dass die Betreuung und Pflege im Bedarfsfall vorhanden und bis zum Lebensende sichergestellt ist und das kein weiterer Umzug nötig sein wird Bestätigung der Hypothesen 2005 und 2010 durch Studien ZFG, Universität Zürich Januar 19, 2012, Seite 4
5 Von den Wahlleistungen zum ServiceWohnen Vollpension (VP) mit Wahlleistungen ab 2003: Pensionstaxe Vollpension, alle Leistungen inklusive Wahlleistungen - ServiceWohnen (SW): Zusätzliche Mahlzeiten Animation, Aktivierung Fitness, Gesundheit Hauswirtschaftliche Leistungen (Reinigung, Wäsche) Grundangebot des Hauses Januar 19, 2012, Seite 5
6 Modell ServiceWohnen im Alter: 3 Aktionskreise Externes Umfeld Wellness-/ Fitness Aktivierung Restaurant Wohnraum/ Ausstattung Individuelles Wohnen Festtage im Jahresablauf Kulturelle Veranstaltungen Betreuung und Pflege Treffpunktmöglichkeiten Tagesbetreuung Leben in der Gemeinschaft Januar 19, 2012, Seite 6
7 Modell ServiceWohnen im Alter: Vernetzung mit Umfeld Externes Umfeld Physio-/ Ergotherapie Beratungsangebote Treffpunktmöglichkeiten Wohnraum/ Ausstattung Individuelles Wohnen Betreuung und Pflege Leben in der Gemeinschaft Generationsübergreifende Angebote Dienstleistungen / Wahlangebote Januar 19, 2012, Seite 7
8 Modell ServiceWohnen im Alter: Leistungen Grundangebot - Appartement mit Kochnische - jährlich sechs Grundreinigungen des Appartements - Wäscheservice für Bett- und Toilettenwäsche - täglich eine Hauptmahlzeit - Beratende/ betreuende Leistungen - 24-Stunden-Bereitschaft des Fachpersonals - Benutzung der gemeinschaftlichen Räume und Einrichtungen - ein Aktivierungsangebot - Teilnahme an soziokulturellen Veranstaltungen Weitere Dienstleistungen nach individuellem Bedarf Januar 19, 2012, Seite 8
9 Einführung von ServiceWohnen im Alter AH Dorflinde: Eröffnung und Einführung SW im Herbst 2011 AH Stampfenbach: Start des Pilotprojektes (11 Bewohnende im 5. Stock) AH Stampfenbach: Seit Januar 2010 ServiceWohnen im ganzen Haus AH Wildbach: Eröffnung und Einführung von ServiceWohnen im Herbst Zwischenevaluation Konzeptanpassungen 2. Zwischenevaluation 3. Zwischenevaluation Stand : Wildbach: 27 SW / 37 VP / 17 andere Stampfenbach: 48 SW / 47 VP Januar 19, 2012, Seite 9
10 Ziele der Evaluation Beurteilung der - Zufriedenheit der Bewohnenden - betrieblichen und organisatorischen Auswirkungen - Kosten für Anbieter und Nachfrager - Marktsituation - Basis für die Weiterentwicklung und Verbreitung auf weitere städtische Altersheime mit entsprechender Infrastruktur Januar 19, 2012, Seite 10
11 Zufriedenheit der Bewohnenden (1/3) Grundlegendes: Bewohnende in beiden Modellen sind in das Konzept der Bezugspersonenpflege einbezogen Nur ca. 10% der Bewohnenden mit ServiceWohnen beansprucht pflegerische Leistungen Kein Unterschied bei der Integration der Bewohnerinnen und Bewohner beider Modelle in den Heimbetrieb Bewohnerinnen und Bewohner beider Angebote sehen den Vorteil einer Wahlmöglichkeit, in der sie ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen können Januar 19, 2012, Seite 11
12 Zufriedenheit der Bewohnenden (2/3) Von 156 Bewohnenden haben 102 Personen teilgenommen (46 SW/ 56 VP): Bewohnende mit ServiceWohnen: Sie schätzen ihre Gesundheit und Selbständigkeit besser ein als Personen mit Vollpension (im Ø ca. 4 Jahre jünger). Über 90 % fühlen sich wohl bis sehr wohl im jeweiligen Haus (in beiden Modellen; etwas positiver im ServiceWohnen). Über 90 % sind mit dem Grundangebot grösstenteils zufrieden oder sehr zufrieden; für 8 von 10 deckt es alles Notwendige ab. Januar 19, 2012, Seite 12
13 Zufriedenheit der Bewohnenden (3/3) Bei den Befragten, die sich für ServiceWohnen entschieden hatten, wurden u. a. folgende Gründe aufgeführt: Selbständigkeit und Unabhängigkeit Autonomie Kosten Wohnbedingungen Einfacherer Übergang vom Privathaushalt ins Altersheim Januar 19, 2012, Seite 13
14 Betriebliche und organisatorische Auswirkungen (1/2) Altersheim Stampfenbach (Stand ) Anzahl Bewohnerinnen und Bewohner ServiceWohnen Total Reinigung Mahlzeiten Wäsche Aktivierung Anteil ServiceWohnen 62.2% 60.0% 31.1% 8.9% Altersheim Wildbach (Stand ) Weitere Dienstleistungen ServiceWohnen Anzahl Bewohnerinnen und Bewohner ServiceWohnen Anteil ServiceWohnen 42.3% 34.6% 23.1% 3.9% Anzahl Bewohnerinnen und Bewohner ServiceWohnen Total Anteil ServiceWohnen Total 55.0% 50.7% 28.2% 7.0% Die Nachfrage nach weiteren Dienstleistungen ist in beiden Häusern insgesamt stabil. Januar 19, 2012, Seite 14
15 Betriebliche und organisatorische Auswirkungen (2/2) Vorhandene Betriebsstrukturen ermöglichen es, auf geringe Veränderungen in der Nachfrage mit den vorhandenen Ressourcen zu reagieren - Bei grösseren Nachfrageänderungen müssen die Stellenpläne überprüft und ggf. angepasst werden Stärkere Erwartungshaltung gegenüber dem Heim als Dienstleisterin - Mehrbedarf an Kommunikation zum Dienstleistungsangebot, bei Nachfrageänderungen durch Bewohnende und zur Abrechnung zusätzlicher Dienstleistungen Höherer Abstimmungs- und Koordinationsaufwand wird z. B. durch erweiterte Kurzrapports aufgefangen Januar 19, 2012, Seite 15
16 Kosten für Anbieter und Nachfrager (1/2) Investitionskosten: + Kücheneinheiten (entsprechen den Anforderungen der Komfortkategorie 3) à Montagefertige Standardlösungen notwendig - Wegfall der Teeküche auf der Etage Betriebskosten: Differenzierung der Sachkosten nicht möglich Personalbestand: Planungsrichtwert 50% im SW beziehen Zusatzdienstleistungen Januar 19, 2012, Seite 16
17 Kosten für Anbieter und Nachfrager (2/2) Grundangebot im ServiceWohnen kostet 20 % weniger als Vollpension (26. Fr. / Tag, ca Fr. / Monat) Bei Inanspruchnahme weiterer Dienstleistungen bis Umfang VP entstehen die gleichen Gesamtkosten à Keine Mehrkosten gegenüber traditionellem Angebot bei VP Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV geht bei der Berechnung des Lebensbedarfes von den Kosten der VP aus à Keine finanziellen Nachteile für die BewohnerInnen Januar 19, 2012, Seite 17
18 Positionierung im Altersheimmarkt (1/2) Zahl der über 65-Jährigen in der Schweiz und im Kanton Zürich steigt in den nächsten Jahren deutlich an Generation der neuen Alten ist tendenziell gesünder, materiell besser ausgestattet und aktiver als Vorgängergenerationen Altersgerechte und somit hindernisfreie Wohnungen sind auf dem Zürcher Wohnungsmarkt knapp Immer mehr private und öffentliche Institutionen bauen die Wohnform ServiceWohnen weiter aus Januar 19, 2012, Seite 18
19 Positionierung im Altersheimmarkt (2/2) Januar 19, 2012, Seite 19
20 Schlussfolgerungen und Massnahmen (1/2) Diversifizierte Bedürfnisse verlangen nach unterschiedlichen, aber vergleichbaren Angeboten ServiceWohnen soll in weiteren Altersheimen mit geeigneter Infrastruktur angeboten werden (AH Dorflinde 2011, später AH Trotte) ServiceWohnen sollte immer im ganzen Haus angeboten werden als Alternative zur Vollpension nicht nur auf einzelnen Etagen Januar 19, 2012, Seite 20
21 Schlussfolgerungen und Massnahmen (2/2) ServiceWohnen erhöht die Anforderungen an das Personal in Bezug auf Kommunikation, Kompetenzen der deutschen Sprache, Dienstleistungs-/Kundenorientierung und Flexibilität Monatliche Zimmerreinigung soll zukünftig im Grundangebot enthalten sein Kostenrechnung prüfen; ob ein Ausbau zur differenzierteren Auswertung der Aufwand- und Ertragsseite von ServiceWohnen und Vollpension möglich und sinnvoll ist Januar 19, 2012, Seite 21
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