Vom Gehorsam des Glaubens Im Neuen Testament wird an verschiedenen Stellen vom Gehorsam des Glaubens gesprochen. (Apg. 6, 7; Rö. 1, 5; 1. Petr.

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1 Vom Gehorsam des Glaubens Im Neuen Testament wird an verschiedenen Stellen vom Gehorsam des Glaubens gesprochen. (Apg. 6, 7; Rö. 1, 5; 1. Petr. 1, 2 u.a.) Auch wenn der Begriff Gehorsam in unserer Zeit eher ein Unwort ist, nachdem in der Vergangenheit mit diesem Begriff viel Unterdrückung und Machtmissbrauch verbunden war und seitdem wir heute vor allem geprägt sind von Individualismus und Atheismus: Glaube und Gehorsam gehören geistlich und biblisch offenbar unmittelbar und unbedingt zusammen! Nur worum geht es beim Gehorsam und wie drückt er sich aus? Sowohl das hebräische als auch das griechische Wort für gehorchen beutet, auf jemand zu hören also das, was er sagt, so ernst zu nehmen und ihm so zu vertrauen, dass man sich danach richtet und es befolgt! Die Echtheit unseres Glaubens zeigt sich also darin, dass wir Gott gehorchen und tun, was ER sagt. So einfach ist das. Ist das so einfach? Vielleicht beginnen wir uns für Gehorsam zu begeistern, wenn wir heute einmal verschiedene Aspekte des Gehorsams miteinander betrachten und unser Gehorsam sollte all diese Aspekte zeigen: 1. Der Gehorsam des Kindes Beispiel: Ein kleines Kind steht am Rande einer vielbefahrenen Straße, schaut auf den Verkehr und sagt laut: Nein, nein, nein! Es wiederholt die Warnung der Mutter, die ihm gesagt hat: Lauf nicht auf die Straße! Josua bekam von Gott eine klare Ansage: Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst! Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten! Josua 1, 7 + 8

2 2 Doch wenn dies die einzige Art des Gehorsams bleibt, kann daraus leicht Gesetzlichkeit werden zumal mancher, der in seinem Gewissen verletzt oder geknechtet wurde, die Stimme Gottes nicht unterscheiden kann von all den anderen Stimmen, die in seinem Kopf Nein, nein, nein sagen! 2. Der Gehorsam der Liebe Ein Kind, das in einer Liebesbeziehung zur Mutter und zum Vater lebt, weiß, was im Sinne der Eltern ist, es weiß, womit es Mama oder Papa eine Freude machen kann und das nicht nur am Muttertag oder kurz bevor Papa nach Hause kommt. Und wenn es seine Eltern liebt, verhält es sich so, dass die Eltern sich freuen können über ihr Kind. Verzerrt ist das nur, wenn ein Kind sich grundsätzlich verantwortlich fühlt für die Gefühle und Launen des Vaters oder der Mutter und darum im Dauerstress ist, es ihnen möglichst immer recht zu machen. Das kann seelischer Missbrauch sein. Bei geistlichen Kindern und dem Gehorsam aus Liebe zu Gott ist es ähnlich: Ein Kind Gottes weiß, was im Sinne des himmlischen Vaters ist, was IHN freut und was IHM entspricht, und weil es den Vater liebt, tut es gerne, was der Vater sagt und will. Wichtig dabei ist ein Unterschied: Nicht Gehorsam, um geliebt zu werden, ist gemeint, sondern Gehorsam, weil ich geliebt bin! Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Römer 8, Der Gehorsam der Reife Mancher fragt sein Leben lang: Darf ich das? und möchte am liebsten genau gesagt bekommen, was er tun und wie er entscheiden soll. Mancher zweifelt bei allem und jedem: Ist das nicht verboten? und geht ständig irgendwelche Verbotslisten durch, um ja nicht schuldig zu werden. Das ist Unreife. Gott aber möchte, dass wir reife und mündige Christen werden und sind.

3 3 Er möchte, dass wir als seine gehorsamen Kinder ein Wertesystem in uns entwickeln, das geprägt ist von seinem Wort und durchtränkt von seinem Geist, so dass wir intuitiv spüren und entscheiden, was richtig und was falsch ist. Paulus drückt es so aus: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen! 1. Korinther 6, 12 Darum kann es sogar Unterschiede im Verhalten und im Lebensstil geben: Was für den einen von uns Freiheit ist, ist für den anderen möglicherweise Ungehorsam! 4. Der Gehorsam des Freundes Mancher meint, dass sich Gehorsam und Freundschaft ausschließen, weil Gehorsam immer Bestandteil eines Abhängigkeitsverhältnisses ist und da ist ja etwas dran. Aber bei Jesus passt das trotzdem zusammen: Er sagt: Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete! Johannes 15, 14 Klar, das wird nie eine Freundschaft auf Augenhöhe sein können schließlich ist Er der Herr aller Herren und wir sind nur kleine Menschlein, schließlich hat Er immer den Durchblick und wir, na ja, wir suchen meist danach. Aber Jesus beschreibt Seine Freundschaft zu uns so: Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan! Johannes 15, 15 Jesus nennt uns Seine Freunde, weil er uns nicht nur einfach Befehle und Aufträge gibt, sondern uns auch einbezieht in Sein Denken und Planen und Wollen und Handeln, damit wir tun, was Er uns sagt, weil wir es verstanden, bejaht und entschieden haben. Knechte sind gehorsam, weil sie Angst vor Konsequenzen haben. Freunde aber gehorchen, weil sie überzeugt sind von dem, was ihnen anvertraut und aufgetragen ist!

4 4 Solchen Gehorsam kann und sollte es unbedingt auch in anderen Abhängigkeitsverhältnissen geben: Zwischen Eltern und ihren erwachsen werdenden Kindern genauso wie zwischen Chefs und ihren Angestellten. Das, was dann im Gehorsam getan wird, wird eine ganz andere Kraft haben! 5. Der Gehorsam der Hingabe Gehorsam macht nicht immer sofort glücklich manchmal bedeutet Gehorsam, Unlust auszuhalten oder zu verzichten oder Opfer zu bringen oder Schmerzen zu ertragen. An Jesus sehen wir diesen Aspekt von Gehorsam am deutlichsten: Lukas 22, lesen! Und von Ihm und seinem Gehorsam heißt es im Hebräerbrief: Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden. Hebräer 5, Der Gehorsam des Furchtlosen, oder: des Ehrfürchtigen Gehorsam kann einsam machen, Gehorsam kann Nachteile bringen, ja, sogar Verfolgung. Gehorsam kann bedeuten, sich vor Gott zu beugen, aber vor Menschen den Rücken gerade zu machen. Am deutlichsten wird uns das in der Apostelgeschichte berichtet: In Kapitel 4 und 5 wird berichtet, wie die Apostel in Jerusalem vom Hohen Rat der Stadt ein Redeverbot verhängt bekommen, an das sie sich aber nicht halten, sondern ganz im Gegenteil Gott um Freimut bitten, um das Evangelium noch viel mutiger verkündigen zu können. Daraufhin werden sie ins Gefängnis geworfen, was den Engel des Herrn nicht daran hindert, sie gleich wieder rauszuholen, damit sie nichts Besseres zu tun wussten, als gleich wieder im Tempel Predigten zu halten. Als sie dann wieder dem Hohen Rat vorgeführt werden, heißt es:

5 5 Der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! Apostelgeschichte 5, So mutig kann nur jemand sein, dessen Gottesfurcht größer ist als seine Menschenfurcht! Schluss: Glaube und Gehorsam gehören zusammen. Es gehört dabei nicht nur um das Hören, sondern auch um Zugehörigkeit. Wer Gott gehorcht, zeigt dadurch, dass er zu IHM gehört. Der junge König Salomo betete: So wollest du deinem Knecht ein hörendes/ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. 1.Könige 3, 9 Ja, Herr, schenke auch mir, schenke auch uns ein gehorsames Herz! Amen. Volkmar Glöckner 2014