Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

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1 Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst München Präsidentin des Bayerischen Landtags Frau Barbara Stamm, MdL Maximilianeum München Ihr Zeichen / Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (bitte bei Antwort angeben) München, 9. Juni 2017 PI/G /2194 K IX.2 F 4400/58 Telefon: Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Georg Rosenthal (SPD) betreffend Gründerförderung an bayerischen Hochschulen Sehr geehrte Frau Präsidentin, die o. g. Anfrage beantworte ich in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie wie folgt: 1. Welche Förderprogramme des Freistaats Bayern gibt es für bayerische Hochschulen (Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften)? Das Programm zur Förderung des leichteren Übergangs in eine Gründerexistenz (FLÜGGE) unterstützt Forschungstätigkeiten an staatlichen bayerischen Hochschulen, die das Ziel haben, eine innovative Geschäftsidee aus den Bereichen Technologie und wissensbasierte Dienstleistungen mit deutlich erkennbarem Marktvolumen in ein belastbares Unternehmenskonzept zu transferieren, um das Risiko einer darauf basierenden Unternehmensgründung für gründungswillige Telefon: poststelle@stmbw.bayern.de Salvatorstraße München Telefax: Internet: U3, U4, U5, U6 - Haltestelle Odeonsplatz

2 - 2 - Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an bayerischen staatlichen Hochschulen zu minimieren. Das Programm zur Förderung der Validierung von Forschungsergebnissen und Erfindungen unterstützt Vorhaben an staatlichen bayerischen Hochschulen zur Erforschung und Entwicklung technologisch neuer oder deutlich verbesserter Produkte, Produktionsverfahren und wissensbasierter Dienstleistungen mit dem Ziel der technologischen Absicherung einer möglichen Verwertung. Unter Verwertung ist hier insbesondere die technologische und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit zu verstehen, die z.b. im Wege einer Ausgründung erfolgen kann. Ziel des M4-Award (Biotechnologie) ist es, die positive Entwicklung der Biotechnologie in Bayern zu fördern, zu intensivieren und zu beschleunigen. Konkret gefördert werden können anwendungsorientierte Projekte von Wissenschaftlerteams an Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bayern, die das Potenzial für eine Ausgründung aufweisen. Die Fördermaßnahme m4 Award-Pre-Seed-Wettbewerb leistet damit Unterstützung bei der Überführung exzellenter Forschungsergebnisse in innovative Produkte und Technologien sowie einen Beitrag zur Verkürzung der Zeit zwischen einer guten Idee und ihrer wirtschaftlichen Verwertung. Das Hochschulprogramm für Unternehmensgründungen (HOCHSPRUNG) bietet Studierenden, Wissenschaftlern/-innen sowie Absolventen/-innen der bayerischen Hochschulen durch ein Netzwerk von Gründerberatern Informationen, Kontakte und Beratung rund um den Gründungsprozess. Das Angebot der Gründerberater reicht von der Erstberatung über Qualifizierungsmaßnahmen bis hin zur Begleitung der jungen Unternehmen in der Aufbauphase.

3 - 3 - Mit der Förderung der Entrepreneurship-Ausbildung mit Schwerpunkt Digitalisierung im Rahmen des Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B) werden interdisziplinäre Lehrangebote an staatlichen Hochschulen in Bayern mit dem Ziel der Qualifizierung für unternehmerisches Denken und Handeln verstärkt. 2.a Welche Hochschulen rufen Mittel aus diesen Förderprogrammen ab (mit Bitte um Angabe der Höhe der abgerufenen Mittel pro Hochschule)? Im Jahr 2016 waren folgende Einrichtungen Zuwendungsempfänger: FLÜGGE: Hochschule für Musik und Theater München Ludwig-Maximilians-Universität München (2 Projekte) Technische Universität München Klinikum rechts der Isar der TU München Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden Universitätsklinikum Würzburg Hochschule für angewandte Wissenschaften München Validierungsförderung: Technische Hochschule Nürnberg Technische Universität München Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim Hochschule für angewandte Wissenschaften München Technische Hochschule Ingolstadt M4-Award Biotechnologie: Universitätsklinikum Würzburg (2 Projekte) Ludwig-Maximilians-Universität München

4 - 4 - HOCHSPRUNG: In 2016 wurden der Ludwig-Maximilians-Universität als Projektkoordinatorin für das bayernweite Netzwerk zur Finanzierung der Personal- und Sachkosten Mittel in Höhe von zugewiesen. Im Jahr 2017 erhöhte sich die Zuweisung auf Förderung der Entrepreneurship-Ausbildung: Die Ausschreibung für dieses Förderprogramm hat am geendet. Mit der Förderung der im Wettbewerb erfolgreichen Hochschulen kann frühestens im 2. Halbjahr 2017 begonnen werden. Derzeit sind noch keine Bewilligungen ergangen. 2.b 3.a Welche Hochschulen haben eine eigene Förderinfrastruktur für Studierende geschaffen? Aus welchen Mitteln wird die Förderinfrastruktur finanziert (Drittmittel/, separate Fördermittel des Freistaats Bayern)? Die Fragen 2.b und 3.a werden im Zusammenhang beantwortet. Folgende Hochschulen haben nach eigenen Angaben eine eigene Förderinfrastruktur für Studierende geschaffen: Hochschule OTH Amberg-Weiden Universität Augsburg Otto-Friedrich-Universität Bamberg Universität Bayreuth HaW Coburg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Art der Finanzierung, separate Fördermittel des Freistaats BY separate Fördermittel des Freistaats BY

5 - 5 - HaW Hof TH Ingolstadt HaW Kempten HaW Landshut HaW München Ludwig-Maximilians-Universität München Technische Universität München HaW Neu-Ulm TH Nürnberg Universität Passau OTH Regensburg Universität Regensburg HaW Weihenstephan-Triesdorf HaW Würzburg-Schweinfurt Universität Würzburg, separate Fördermittel des Freistaats BY, separate Fördermittel des Freistaats BY separate Fördermittel des Freistaats BY Drittmittel, separate Fördermittel des Freistaats BY Darüber hinaus existieren nach Kenntnis des Staatsministeriums Beratungsangebote für Gründungsinteressierte an der HaW Augsburg, der TH Deggendorf und der HaW Rosenheim. 3.b An welchen Hochschulen ist die Gründungsförderung explizit einem Mitglied der Hochschulleitung zugeordnet? Die Gründungsförderung ist an folgenden Hochschulen gemäß Geschäftsverteilung explizit einem Mitglied der Hochschulleitung zugeordnet: OTH Amberg-Weiden, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Universität Bayreuth, HaW Coburg, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, TH Ingolstadt, HaW Landshut, HaW München,

6 - 6 - Technische Universität München, TH Nürnberg, Universität Passau, HaW Weihenstephan-Triesdorf, HaW Würzburg-Schweinfurt, Universität Würzburg. 4.a Wie viele Stellen wurden in der Gründungsunterstützung an bayerischen Hochschulen geschaffen (mit Bitte um Angabe in anteiligen Stellen und Einordnung nach TVöD)? Nach den Rückmeldungen der Hochschulen wurden für Aufgaben der Gründungsunterstützung insgesamt 40,7 Vollzeitäquivalente (VZÄ) in den Hochschulverwaltungen geschaffen, deren unmittelbare Aufgabe die Beratung/Unterstützung von Mitgliedern der Hochschule ist. Dabei sind 33,7 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 13 zugeordnet, 1 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 15, 2,5 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 14, 1,5 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 11, 1 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 10 und 1 VZÄ der Entgeltgruppe TV-L 6. Teilweise werden die Aufgaben der Gründungsunterstützung durch bereits bestehendes Verwaltungspersonal übernommen oder auf Lehrpersonal übertragen. Da in diesen Fällen keine Stellen geschaffen wurden, sind sie in der oben genannten Zahl nicht enthalten. 4.b Aus welchen Quellen werden diese Stellen finanziert (mit Bitte um Angabe der ungefähren prozentualen Verteilung der Finanzierungsquelle: Drittmittel/, separate Fördermittel des Freistaats Bayern)? Die Finanzierungsquellen sind unterschiedlich und bestimmen sich nach dem jeweiligen Einzelfall (vgl. auch Frage 3.a). Soweit die einzelnen Hochschulen prozentuale Angaben zur Verteilung der Finanzierungsquellen gemacht haben, lässt sich eine ungefähr gleichmäßige Verteilung zwischen n feststellen.

7 - 7-5.a Hat die Staatsregierung Kenntnis davon, warum einzelne bayerische Universitäten und ein großer Teil der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften nicht an der Befragung zum Gründungsradar 2016 des Stifterverbands teilnahmen? Die Staatsregierung hat über die Gründe keine Kenntnis. Die Teilnahme an der Befragung ist für die Hochschulen freiwillig und obliegt deren autonomer Entscheidung. 5.b Wie ordnet die Staatsregierung die Qualität der Gründungsförderungen an den Hochschulen ein, die nicht an einer Vergleichsstudie zu diesem Thema teilnahmen? In den Zielvereinbarungen, die mit den Hochschulen getroffen werden, können Ziele in Bezug auf die Gründerförderung definiert werden. Anhand der Berichte der Hochschulen über die Zielerreichung können Rückschlüsse auf das Ausmaß und die Entwicklung der Gründerförderung getroffen werden. Ferner besteht ein enger Kontakt und Austausch des Staatsministeriums mit dem HOCHSPRUNG-Netzwerk der Gründerberater und Entrepreneurship-Lehrenden an Hochschulen, in dem über gründungsrelevante Themen und aktuelle Aktivitäten der einzelnen Hochschulen in diesem Bereich informiert wird. Auch mit den Transferbeauftragten der Hochschulen findet ein solcher Austausch regelmäßig statt. Im Zuge des unter Frage 1 genannten Programms zur Förderung der Entrepreneurship-Ausbildung haben die Hochschulen in ihren Anträgen die aktuelle Situation der am jeweiligen Standort bestehenden Lehrangebote umfassend dargelegt.

8 - 8 - Die genannten Instrumente geben dem Staatsministerium einen hinreichenden Überblick über die Gründerforderung an den Hochschulen und erlauben der Staatsregierung unabhängig von der Teilnahme an der Umfrage des Stifterverbands eine vergleichende Betrachtung. Aufgrund der verschiedenen Ausrichtungen und Schwerpunktsetzungen der Hochschulen in Bayern sind Umfang und Qualität der Gründerförderung erwartungsgemäß unterschiedlich. Auch die Größe der Hochschulen spielt hierbei eine Rolle. 6.a Welche Hochschulen haben Anreizstrukturen für Lehrende und Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter geschaffen? An folgenden Hochschulen existieren Anreizstrukturen für Lehrende oder Verwaltungsmitarbeiterinnen und mitarbeiter: HaW Augsburg, TH Ingolstadt, HaW München, OTH Regensburg, HaW Weihenstephan-Triesdorf. An der Universität Regensburg ist die Implementierung eines Anreizsystems noch im Jahr 2017 geplant. 6.b 6.c Welche Hochschulen bieten den Studierenden anrechenbare gründungsrelevante Lehrveranstaltungen an? In welchen Fachbereichen werden diese Lehrveranstaltungen angeboten? Die Fragen 6.b und 6.c werden im Zusammenhang beantwortet. Die Hochschulen, die entsprechende Lehrveranstaltungen anbieten, und zugehörigen Fachbereiche, in denen sie angeboten werden, können folgender Tabelle entnommen werden:

9 - 9 - Hochschule OTH Amberg-Weiden HaW Ansbach HaW Aschaffenburg HaW Augsburg Universität Augsburg Universität Bamberg Universität Bayreuth HaW Coburg TH Deggendorf Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Fachbereich(e) Fachbereich Betriebswirtschaft Fachbereich Betriebswirtschaft Fakultät Wirtschaft und Recht Fachbereiche Informatik, Gestaltung, Wirtschaft, Allgemeinwissenschaft Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fakultät für Angewandte Informatik, Juristische Fakultät, Wirtschaftsingenieurwesen (Ausweitung auf alle Fakultäten angestrebt) Fachbereiche Betriebswirtschaftslehre, Erwachsenenbildung und Weiterbildung, Studium Generale Fachbereiche Betriebswirtschaftslehre, Medienwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Philosophie Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Fakultät Maschinenbau und Mechatronik Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Technische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät, Philosophische Fakultät

10 HaW Hof TH Ingolstadt HaW Kempten HaW Landshut HaW München Ludwig-Maximilians-Universität München Technische Universität München HaW Neu-Ulm TH Nürnberg Universität Passau Universität Regensburg OTH Regensburg HaW Weihenstephan-Triesdorf HaW Würzburg-Schweinfurt Fakultät Wirtschaftswissenschaften (teilweise auch Studierenden der Fakultäten Ingenieurwesen und Informatik zugänglich) Fakultäten Betriebswirtschaft, Tourismus, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik Fakultät Betriebswirtschaft, Studium Generale Fakultät Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (geöffnet für Studierende anderer Fachbereiche) Fakultät für Wirtschaftswissenschaften In folgenden Fakultäten: Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften, Angewandte Sozialwissenschaften, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Kunststofftechnik und

11 Universität Würzburg Vermessung, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften Fakultät Wirtschaftswissenschaften (sukzessive Öffnung für andere Fachbereiche geplant) Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Ludwig Spaenle Staatsminister