Gastuniversität: Universitat de València Studienfach: Spanisch und Geographie

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1 Gastuniversität: Universitat de València Studienfach: Spanisch und Geographie 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Sobald ich von meiner Zusage der Uni Valencia erfuhr, fing ich mit den Vorbereitungen an: Learning Agreement, Versicherung abschließen, Handyvertrag + Bahncard + Fitnessstudiovertrag abmelden etc. Übrigens ist es nicht notwendig sich in MR abzumelden, ich hatte hinterher Probleme mich in Valencia anzumelden und hatte es bereut mich abgemeldet zu haben. Alle anderen hatten sich nicht umgemeldet und keine Probleme damit gehabt. Ich habe auch ein Bankkonto bei der Deutschen Bank eröffnet, da es 7 Filialen davon in Valencia gibt. Meinen Flug habe ich relativ spät gebucht. Ich bin mit Air France von Frankfurt über Paris nach Valencia geflogen für 200. Es geht aber noch günstiger, vor allem wenn man Hin- und Rückflug bucht (zudem gibt es einen Direktflug mit Ryanair). Vom Flughafen fährt man mit der Metro Linie 3 oder 5 in die Stadt. Das sind 4 Zonen und kostet 3,75 (wenn man sich sein erstes Ticket löst, kostet es einen Euro mehr, da diese Karte immer wieder aufgeladen werden kann. Also nicht diese Papierkarte wegschmeißen!!! Sondern immer aufladen). Vom Zentrum aus habe ich mir ein Taxi gegönnt (einfach heranwinken, wenn du eins brauchst, sonst halten diese nicht). Da es Festpreise gibt, kommt man (am Tag 5, am Abend 6 ) günstig weg (ab Flughafen gibt es allerdings Aufpreis, also würde ich empfehlen mit der Metro in die Stadt zufahren (dies ist aber nachts nicht mehr möglich). Von zu Hause aus habe ich mir eine Unterkunft für die erste Woche gesichert, wie im Folgenden nachzulesen ist. 2. Unterkunft Weil in vielen Erfahrungsberichten stand, dass man hier vor Ort problemlos eine Wohnung findet, habe ich für die erste Woche ein Zimmer in dem Wohnheim Colegio Major Rector Peset in der Plaza del Horno de San Nicolás, Valencia genommen. Die Zimmer sind nicht sehr günstig, aber es liegt direkt im Zentrum und ist gesichert (die günstigen Hostels waren schon ausgebucht, also wer dort erst einmal unterkommen möchte, sollte sich früh genug darum kümmern). Ein Zimmer habe ich

2 mir im Internet unter den bekannten Seiten und gesucht und schon nach 4 Tagen ein passendes gefunden. Es lohnt sich eine Wohnung an der Blazco Ibañes zu nehmen, da hier alles ist, was ein Student zum Leben braucht ;) Es gibt auch einen extra Fahrradweg, sodass von hier die Uni sicher zu erreichen ist (natürlich auch zu Fuß oder mit dem Bus). In Valencia gibt es Wohnungsüberschuss, sodass die Preise verglichen zu Deutschland günstiger sind (zwischen ist auf jeden Fall etwas Gutes zu finden). Die NB liegen bei 35 pro Monat und die Kaution ist eine Monatsmiete. In den Wintermonaten (November bis März) waren die Nebenkosten etwas höher, da wir öfter mit den Heizlüftern (eine Heizung hatten wir leider nicht) gelüftet haben und die ziemlich viel Strom gebraucht hatten. Es wird wirklich sehr kalt in Valencia ohne Heizung, denn dann bedeuten 10 C Außentemperatur auch 10 C Raumtemperatur! Die Miete wird meist zu Beginn des Monats bar abgeholt und Mietverträge werden nicht immer ausgestellt, sodass es keinen Sinn macht sich in Marburg abzumelden, da ohne Mietvertrag keine Anmeldung hier stattfinden kann und dies auch von dem Erasmusbüro als nicht notwendig deklariert wird. 3. Studium und Gasthochschule Das Gebäude der Philologischen Fakultät von Valencia ist der Marburger Philfak sehr ähnlich, sodass ich mich gleich heimisch gefühlt habe. Im zweiten Stock gibt es eine Kopier- und Druckerstation. Dort kannst du Texte und Materialien für Seminare und Vorlesungen kaufen, bzw. auch Dokumente für 5cent/Blatt ausdrucken lassen. Kopieren ist in der Bibliothek mit deiner Unikarte oder Kleingeld möglich. Zu Beginn stellt der Fachbereich den Erasmusstudenten mehr oder weniger engagierte Tutoren zur Seite. In den ersten Wochen empfehle ich so viele Seminare wie möglich zu besuchen und Tutoren zu fragen, ob sie diese empfehlen können, um sich einen Überblick der Leistungen und des Anspruchs zu verschaffen. Die Seminare findest du hier: und wenn du auf Guías docentes y grupos klickst, erhälst du mehr Infos. Wenn du dich dann in die Uni eingeschrieben hast erst dann bekommst du deinen richtigen Studentenausweis kannst du die Changes vornehmen, denn dann bist du auch fest in die Kurse der Uni eingeschrieben und kannst sie nur noch erschwert ändern. Folgende Info kann ich zu belegten Vorlesungen sagen: Español de América ist sehr gut zu bestehen, Literaturkurse über Lateinamerika sind sehr interessant, aber auch

3 sehr schwierig für Erasmusstudenten; Dialectología y Sociolingüística bei Professor Molino ist schwierig, aber man kann es bestehen; Español coloquial bei Professor Antonio Briz ist für Erasmusstudenten eher schwierig, da er aus unserer Sicht sehr undeutlich spricht und deshalb nur schwer zu verstehen ist, aber letztendlich hat auch dieses Fach jeder bestanden, der gelernt hat; Norma z uso habe ich nicht belegt aber von den anderen Studenten gehört, dass man es gut bestehen kann, auch wenn es teilweise etwas langweilig war. Was ich auf jeden Fall empfehle ist, Sprachkurse an der Uni zu belegen, z.b. Italienisch, Französisch etc.. Diese Kurse findet man im Studiengang Traducción und generell bei Romanischen Sprachen. Also einfach mal durchs Vorlesungsverzeichnis durchstöbern ;) Auch Deutschkurse kann man belegen. Ich hatte mich da etwas dagegengestellt, weil ich mein Spanisch verbessern wollte, aber meine Freunde, die das belegt hatten, haben sehr gut abgeschnitten und konnten sich die Kurse teilweise auch für EGL anrechnen lassen (einfach mal beim Herrn Lüdecke nachfragen). Da ich neben Spanisch noch Geographie studiere, habe ich auch Sachen in Geographie belegt. Die Kurse bei Herrn Javier Esparcia Perez sind zwar sehr zeitaufwendig (6 Essays, Hausarbeit und Klausur), aber er hat sehr gut bewertet. Generell habe ich die Erfahrung gemacht und davon gehört, dass in Fachbereichen, in denen weniger Erasmusstudenten sind, man als Erasmusstudent besser aufgenommen wird. Z.B. ist die Philologische Fakultät überfüllt mit Erasmusstudenten, sodass dort weniger Spanier den Kontakt zu uns gesucht haben, während in der Geographie die spanischen Studenten sehr offen waren und uns auch in der Freizeit eingeladen haben. 4. Alltag und Freizeit Die Stadt und Umgebung hat wirklich für jeden etwas zu bieten. Da Valencia direkt am Meer liegt, bieten sich einige Wassersportarten an (teilweise werden diese auch von der Uni angeboten). In der Umgebung lohnt es sich Port Saplaya zu besuchen. Dieses kleine Örtchen (auch das Venedig Valencias genannt), ist zu Fuß innerhalb einer Stunde zu erreichen und das Beste, man kann die ganze Zeit am Strand entlang laufen. Es lohnt sich auch nach Sagunto und Xátiva (mit dem Zug oder Auto) zu fahren. Sobald du in Valencia bist solltest du dir eine Valenbisi Karte zulegen. Du kannst dies direkt mit deiner gekauften Metrokarte machen (diese sowieso niemals wegschmeißen, da du immer neue Fahrten draufladen kannst). Einfach auf dieser Seite

4 nachlesen: Das ganze kostet nur 23 und du kannst die Fahrräder ein ganzes Jahr nutzen. Es lohnt sich sehr! In den Fallas, ein Fest welches 5 Tage im März stattfindet, habe ich jeden Winkel Valencias kennengelernt, weil man überall langläuft und sich verschiedene Figuren (Fallas genannt) anschaut. Wer nur ein Semester bleibt, sollte versuchen noch bis zu den Fallas in Valencia zu bleiben oder zumindest wieder zurückzufliegen, denn es lohnt sich wirklich bei diesem Spektakel dabei zu sein! :) Mit ein paar Freunden habe ich ein Auto gemietet und wir sind nach Alicante und Murcia gefahren. Es ist nicht sehr teuer, wenn man sich reinteilt, ein Auto zu mieten, aber man braucht auf alle Fälle eine Kreditkarte! Über Ostern soll sich Andalusien sehr lohnen, vor allem wenn dir die Fallas gefallen, denn dort wird wohl ebenso groß gefeiert. Im Zentrum, im Barrio Carmen, gibt es viele Restaurants, Bars und kleine Diskotheken, in denen man viele nette Abende verbringen kann. In meiner Freizeit habe ich vor allem Salsa/Bachata etc. getanzt und auch so viele Spanier kennengelernt. In der Uni habe ich einen Salsakurs belegt um mein gelernten aus Marburg aufzufrischen und dort habe ich auch viele von einer Salsagruppe (mittlerweile gehören mehr als 300 Personen dazu) kennengelernt. Im Sommer werden Bars am Hafen aufgemacht und jeden Sonntag kann man auch dort tanzen gehen (meist wird am frühen Abend Unterricht gegeben und dann ist die Tanzfläche für alle frei). Wer nicht so gern das Tanzbein schwingen möchte, kann auch andere Sportkurse der Uni belegen. Aerobic und Aerobox habe ich ausprobiert und es sind beide sehr zu empfehlen! 5. Fazit Ich kann es gar nicht glauben, dass die 10 Monate schon wieder rum sind, die Zeit war einfach fantastisch! Meine Erwartungen (mein Spanisch zu verbessern, Unikurse gut abzuschließen und Tanzen zu lernen) haben sich auf alle Fälle erfüllt! Anfangs wollte ich weniger unter Erasmusstudenten sein, doch man muss es einfach akzeptieren, dass sich das am ehesten ergibt und auch gar nicht schlimm ist! Ich hatte auch eine Deutsche in der WG mit der ich überwiegend Spanisch geredet habe (also es geht wirklich, man muss es nur wollen).

5 Wie ich schon geschrieben habe, ist es nicht immer einfach Spanier kennenzulernen. Sie sind gar nicht sooo offen, wie immer gesagt wird. Die meisten spanischen Freunde habe ich durchs Salsatanzen kennengelernt (also beleg am besten schon mal einen Salsakurs an der Uni in Marburg und stimme dich auf deinen Auslandsaufenthalt ein!) Mit deiner Wahl für Valencia hast du alles richtig gemacht, denn diese Stadt ist einfach wunderbar! Freu dich auf eine tolle Zeit! :)