Hilfe für Sibirien. August, 2016

Transkript

1 August, 2016 Hilfe für Sibirien Wieder einmal mit gewaltiger Verspätung kommt mein Bericht über Omsk in Sibirien, wo ich im Juni war. Die Arbeit wird immer mehr und ich komme kaum mehr nach...ich brauche einen Ghostwriter ;-) Im Juni durfte ich also Omsk besuchen und Evgenia und all die anderen von Budka-Omsk. Welch liebe, engagierte Leute in diesem fernen Land. Sie finanzieren alles mit Spenden, Privatleute haben Pflegestellen und kleine Tierheime. Sie haben selbst nicht viel und geben alles für die Tiere. Robin Hood unterstützt dieses Projekt mit der Zahlung von Kastrationen, was sehr wichtig ist. Die Tierliebe dieser Menschen ist einmalig, aber auch ihre Gastfreundschaft. In der Datscha von Marina wurde ich sogar vegan bewirtet, im hauseigenen Garten, umringt von Freunden und Hunden und Katzen. Robin Hood hatte die Reparatur für ein kaputtes Dach von Marinas Hundehaus zugesagt und schon bezahlt, es wurde auch schon repariert.

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8 Dort geht alles schnell von der Hand und ich bekomme für alles Belege und Fotos, da macht es Freude, zu helfen. Natürlich wurde mir auch Omsk gezeigt und ein Kloster, das früher ein Gulag war. Mein Lieblingsschriftsteller Dostojewski war in Omsk in der Verbannung und ich durfte seine Denkmal sehen...wow... Aber Sightseeing war nur am Rande, wir hatten uns zu anderen Zwecken getroffen. Viele private Pflegestellen durfte ich kennenlernen und ich war ehrlich erstaunt wie unglaublich liebevoll und sauber alles gestaltet ist. Eine Dame füttert mit ihrem Mann Streunertiere und hat zu diesem Zweck sogar einen Keller umfunktioniert und auch dort ist es sauber und ordentlich. Schüsselchen, an Schnüren befestigt, hängen an Mauern von Häusern und selbst auf die Vögel wird nicht vergessen. Und von dieser lieben Dame bekam ich noch Schokolade und Kekse... Sibirien zeigte sich von seiner Sonnenseite, es war unglaublich heiß...das nächste Mal komme ich sicher im Winter J Auch Tierärzte durfte ich besuchen und auch hier war mein Erstaunen groß, welch ausgezeichnete Arbeit hier geleistet wird, wir hier im Westen haben völlig falsche Vorstellungen. Einer Katze wurde sogar eine Chemotherapie gegeben und es geht ihr erfreulicherweise gut!

9 Eine Tierschützerin baut gerade mit Unterstützung ein neues Tierheim, sie wird mit ihrer Familie sogar dort am Gelände leben.

10 All diese Tierfreunde leben mit vielen Tieren in kleinen Wohnungen, haben selbst nicht viel und teilen alles. Wie viele Menschen, die im Überfluss leben, könnten sich daran ein Beispiel nehmen? Das begegnet mir immer wieder, auch in Rumänien beispielsweise. Auch Andrej hilft Katzen, Hunden, sogar Hasen. Er versorgt Kettenhunde und versucht sie freizubekommen und woanders unterzubringen. Er tut was er kann und hat selbst momentan keinen Job...

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16 In Omsk trifft die neue Zeit auf längst vergangene Zeiten...die typischen Holzhäuschen mit bunten Fensterrahmen schmiegen sich an Plattenbauten...bunte Plakate drängen sich zwischen Kirchen mit den typische goldenen Kuppeln.

17 Eine alte Frau in Schwarz füttert Tauben, junge Frauen stöckeln auf himmelhohen High Heels im Minirock vorüber...

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20 Die öffentlichen Busse ächzen durch die heißen Strassen, das Getriebe fügt sich der Gefühllosigkeit des Fahrers, schreit immer wieder kurz auf, um gleich wieder zu verstummen...hier gibt es noch Kassiererinnen, deren umgeschnallte Kasse kein Schwarzfahrer entgeht. Über Land finden sich die typischen Birkenwälder Sibiriens, wie muss diese Landschaft sich im eisigen Winter zeigen? Durch Omsk huschen Katzen, Hunde schlendern ihres Weges...ein Gaukler bietet uns die Gelegenheit sich mit einem Äffchen, das ein Kleid trägt, fotografieren zu lassen, nein Danke...ich fotografiere ihn und das Äffchen, was er gar nicht gutheißt.

21 Die Hitze hat sich brütend über Omsk gelegt und Mensch und Tier leiden darunter...doch wie bald wird wieder die eisige Kälte Einzug halten, minus 40 Grad sind hier keine Seltenheit. Und dann wird es wieder richtig schwer für die Tiere. Daher müssen wir helfen, wo immer es geht. Budka Omsk und Robin Hood werden versuchen, auch mit der Stadtverwaltung in Verhandlung zu kommen, damit diese Tiere eine Zukunft haben. Damit mehr Kastrationen greifen, mehr Tiere ein Zuhause finden. Denn es werden auch vor Ort Tiere vermittelt, doch

22 dies muss noch forciert werden, hier ist Aufklärung gefragt, Bewerbung in den Medien, Schulvorträge...wir haben noch viel zu tun im fernen Sibirien. Aber gemeinsam mit diesen engagierten Tierfreunden sehe ich das positiv. Und nächstes Mal komme ich im Winter J

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